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163 ten wird, zu den wichtigeren gezahlt zu werden verdient. Die affentliche Bekanntmachung derselben will .ich noch so lange verschieben, bis ich das Verhaltnifs der Bestand- theile wenigstens der wichtigsten Verbindungen werde ausgemittelt haben, was freilich bei vielen mit eigenen Schwierigkeiten verbunden ist. XIII. Nachtragliche Bemerkungen iiber die Na- tur des Leidenfrost'schen firsuch ">; von N. W. Fischer. Zur ferneren Prnfuag meiner Behauptung, dak bei die- sem Pbznomen die Zersetzung der angewandten fluchtigen Flussigkeit statt findet, habe ich unter mehreren anderen auch die concentrirte Schwefelsaure angewandt, und ineiiie Annahme vollkommen bestritigt gefunden. Diese Siure namlich eatwickelt unter diesen Urnstanden dicke blauli- che Dampfe, die ganz unschadlich zum Athmen sind, und namentlich nicht im Geringsten zum Husten reizen, was bekanntlich die Dempfe der unzersetzten Schwefelslure in so hohem Grade bewirken. Delnnach mufs hier die Zersetzung der Schwefelsaure in Sauerstoff und in einem Schwefeloxyd erfolgen, welches eben diese unschadlichen Dalnpfe bildet. O b diese Verbindung eine neue S u r e oder eine der bereits bekannten, etwa Unterschwefelsnure sey - schweflige kann es nicht seyn, weil die Dampfe keinen besondern Geruch haben - ware wohl interes- sant nlher zu untersuchen, was ich jedoch a m Mange1 einer tubulirten Platinretorte, vermittelst welcher nllein diese Dknpfe aufgefangen vverden kbnnten, nicht vorneh- men kann, Bei dieser Gelegeiiheit fand ich auch, dafs dieses Ybanomen eben so wie auf erhitzten Metallen auch auf erhitztem Glas und Porcellan berrorgebracbt werden *) S. d. Ann. Bd. XIX S. 614. 11 ik

Nachträgliche Bemerkungen über die Natur des Leidenfrost'schen Versuchs

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Page 1: Nachträgliche Bemerkungen über die Natur des Leidenfrost'schen Versuchs

163 ten wird, zu den wichtigeren gezahlt zu werden verdient. Die affentliche Bekanntmachung derselben will .ich noch so lange verschieben, bis ich das Verhaltnifs der Bestand- theile wenigstens der wichtigsten Verbindungen werde ausgemittelt haben, was freilich bei vielen mit eigenen Schwierigkeiten verbunden ist.

XIII. Nachtragliche Bemerkungen iiber die Na- tur des Leidenfrost'schen f i r such ">;

von N. W. Fischer.

Z u r ferneren Prnfuag meiner Behauptung, d a k bei die- sem Pbznomen die Zersetzung der angewandten fluchtigen Flussigkeit statt findet, habe ich unter mehreren anderen auch die concentrirte Schwefelsaure angewandt, und ineiiie Annahme vollkommen bestritigt gefunden. Diese S iure namlich eatwickelt unter diesen Urnstanden dicke blauli- che Dampfe, die ganz unschadlich zum Athmen sind, und namentlich nicht im Geringsten zum Husten reizen, was bekanntlich die Dempfe der unzersetzten Schwefelslure in so hohem Grade bewirken. Delnnach mufs hier die Zersetzung der Schwefelsaure in Sauerstoff und in einem Schwefeloxyd erfolgen, welches eben diese unschadlichen Dalnpfe bildet. O b diese Verbindung eine neue S u r e oder eine der bereits bekannten, etwa Unterschwefelsnure sey - schweflige kann es nicht seyn, weil die Dampfe keinen besondern Geruch haben - ware wohl interes- sant nlher zu untersuchen, was ich jedoch a m Mange1 einer tubulirten Platinretorte, vermittelst welcher nllein diese Dknpfe aufgefangen vverden kbnnten, nicht vorneh- men kann, Bei dieser Gelegeiiheit fand ich auch, dafs dieses Ybanomen eben so wie auf erhitzten Metallen auch auf erhitztem Glas und Porcellan berrorgebracbt werden *) S. d. Ann. Bd. X I X S. 614.

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kann , besonders leicht bei Anmendung von fliichtigeren Fliissigkeiten als M'asser. Endlich iiberzeugte ich inich aiicb von der Richtigkeit des von P e r k i n s angegebenen Verhaltens des in gluhenden und durchlocherten Metall- gefafsen eingeschlossenen Wassers, iiidein es in ein er- lrilztes und durcliliichertes Liiffelchen, sowohl von Pla- tin als Kupfer, gebracht - deren Oeffnring 0,8"' betrug - mit Kugelgestalt liegen blieb. Das Metall muEs frei- lich hier starker, als wenn es n i ch durchliichert ware, erhitzt werden, auch muL der Wassertropfen hier nicht zu grol's scyn, weil sonat eine zu starke Abkuhlung be- wirkt wiirdc. 1st hingegen der l'ropfen zu klein, so fallt er, obgleich noch iininer bedeutend griil'ser als die Oeff- nung, durch dieselbe, aber dals e r eben dann durchfiillt, ohne an den RBndern dcr Oeffnung iin Geringsten zu adhariren, spricht eben so fur die 1' e r k i n s'sche Ansicht, wie das Liegenbleiben eines groheren Tropfen, welcher natiirlich nnch dem Grad der Hitze des Metalls iinrner griil'ser seyn darf, daher auch die Wassermasse im Ver- h a l t d s mit der Masse des gluhenden Metalls steheu mufs.

XIV. Yon der Ueberchlcrsaure (oxydirten Chlor- saurie);

oon Hrn. S trul las . (Ann. de chinr. et de phys. T. XLK p . 270.)

I n einer neulichen Abhandlung habe ich einige sehr merk- wiirdige und bis dahin unbekannte Eigenschaften der Chlor- saure kennen gelehrt, nalnlich die, d a k es den Alkohol sehr schnell in Essigsaore umwandelt, und dafs es trockne organische Substanzen in Entziindung versetzt *).

Man kiinnte, wie auch ich gethan, vermuthen, dafs ') Man sehe den vorhergehenden Band dieser Annalen, S. 593.