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11. N a c h t r a g LIL den Vcrjkchen des Grafen won RumJord iiber rlas Iiolz und die Kolrle, frci bearbeitet von Gilbert. D a s Folgende jfi von den1 VerfaKer zwar fruher gel’chiirhen und in der erlien KlaKe des Infiituts von Frankreicli vorgeleren worden, als die Gnter- hichungen uber Holz und .Kohle, welche ich den LrlLern in dern vorigen HeFte mitgetheilt habe, und deren Relultate eben To neu als intereITant find; fieht aber doch zu diefen Unterfuchungen in einer Io gonaurn Beziehung , dafs ich es vorziehe, dieren Aufhtz als erliiuternden Zufatz zu jener Arbeit , als unabliingig von derl‘elben, zu bringen. Graf Humford hatte Gch bei einem Tifchler aus Rretern verkhiedner Holzarten, die 2 bis 3 Jahre in denen Magazin geflanden hatten, kleine 6 Zoll laqe und 6 Linizn dicke Bretchen fchnai- den laflen, und liels vor. dieren niit den1 Habel lehr diinneStreiFen trennen. Urn lie geliiirig ausgetrock- net zu eriialten, lielk er lie STaSe lang in einer Stube liegen, derenl’emperalur ;ufGG” F.(itjY C.)erhalten

Nachtrag zu den Versuchen des Grafen von Rumford über das Holz und die Kohle

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11. N a c h t r a g

L I L den Vcrjkchen des Grafen w o n R u m J o r d iiber rlas Iiolz und die Kolrle,

f r c i b e a r b e i t e t v o n G i l b e r t .

D a s Folgende jfi von den1 VerfaKer zwar fruher gel’chiirhen und in der erlien KlaKe des Infiituts von Frankreicli vorgeleren worden, als die Gnter- hichungen uber Holz und .Kohle, welche ich den LrlLern in dern vorigen HeFte mitgetheilt habe, und deren Relultate eben To neu als intereITant find; fieht aber doch zu diefen Unterfuchungen in einer Io gonaurn Beziehung , dafs ich es vorziehe, dieren A u f h t z als erliiuternden Zufatz zu jener Arbeit , als unabliingig von derl‘elben, zu bringen.

Graf Humford hatte Gch bei einem Tifchler aus Rretern verkhiedner Holzarten, die 2 bis 3 Jahre in denen Magazin geflanden hatten, kleine 6 Zoll l a q e und 6 Linizn dicke Bretchen fchnai- den laflen, und liels vor. dieren niit den1 Habel lehr diinneStreiFen trennen. Urn lie geliiirig ausgetrock- net zu eriialten, lielk er lie STaSe lang in einer Stube liegen, derenl’emperalur ; u f G G ” F.(itjY C.)erhalten

wurde. Von jeder diefer Holzarten that er der Streifen To viel, als 10 Gramnie wogen, auf eben To viel Porcellainteller, Eetzte diefe Teller in eine Darre ( e ’ t i m p ) von Eifenblcch, die mit Nauern von Back- rteinen umgeben war, heizte dann die Darre 13 St. lang niafsisig durch ein kleinej darunter angemachteo Feuer, und liefs Gedarauf xzSt. lang allmiihlig erkal- ten; auch nachdiefer Zeit war die Darre noch warm. So wie er jeden Teller herausnahm, wog el. fo- gleich die HolzRreifen , und €and ihr Gewicht urn ungefahr einen Gran, mefir oder meniger, vermin- dert. Sie hatten ihre Farbe nicht merklich veran- clert, und fchienen keinen hedeutenden Grad von Hitze erduldet zu haben.

Er retzte darauf die Teller niit den Streifen wieder in die Dome, lids dMe nochmals 12 Stun- d e n lang heitzen, d a m eben 10 lange Gch abkiih- len , und wog nochmals die Streifen beim Heraus- nehmen der Teller. Jetzt hatte fich die Farbe aller Streifen aus gelblich weirs in hellbraun, dunkel- braun oder gelb, und einiger in ein fehr fchijnes Purpur verwnndclt. Ihr Gewicht , das zu Anfang 3es Verfuchs 10 Gramme betragen hatte, war nuu kolgendes: des

Eicbeoholres 7.16 Gr. Ebrefchenholses 8.46 Gramme RGRernbolter 8,18 VogelkirlchboLes 8,60 Biicbenholtes 8.59 Lindrnholzes 7,Sb; Ahoraholzer 8.41 Fichtenholses Elchenholtcs 8.40 mannlicher 846 Uirkenhohct 7,/10 w e r b l i c l r s S,b6

c I 4 4 3 Sollte Gcb Holz, wenn man es lange genug atit

diere Art in einer nlCrsigen Hitze erhilt, nicht .end- && ganz in Kohle verwandeln lafl'en? Hieriiber fiellte Graf Humford einen Verl'uch niit der Hiilfte der Lindenholzheifen an. Er that lie in eine UntertaEe aus Porcellain, fiellte diere a d ein cylin- drilkhes 4 Zoll hohes und 3 Zoll weites GeF'I' 'I s von Fayence, das in einer Fayancel'chUel roll Alche fiand, u4d iiberdeckte die TaKe mit einer 8 2011 liohen und 6 2011 weiten Glasglocke, welclie mit- td l l der I Zoll dicken ATchenlage leicht gefperrt war. Diefen kleihen Apparat fchloCs c'r in die Darre ein, heizte lie zum dritten Male 12 Stunden lang, und nachdem fie fich no& 12 Stunden lang ahgekiihlt Batte, nalioi er ihn heraus. Die Holz- fireifen hatten ewar noch ihre anfancjiche GeTtalt, waren aber vollkommen khwarz, iind die Glocke dunkel und gelb geworden; Lie wogen 2,21

Gramme. Er behandelte den Apparat mit diefen Sp"h R nen

nocli vier Ma1 ganz auf diefelbe Weil'e in der Darre. Each dem erJtenMale wogen dieSpahne nnrnoch 1,5 Gr. ; Liewarenwiedcr vollkommeii Cchwarz, und die Glocke iiherall gleichmal'sig lchwirzlich gelb und undurchfichtig , vorziiglich in dem oberen Theile iiber dem Hande der UntertaKe. Das zweite Ma1 war dagegen die Glocke zu des Grafen Rumford grofser Verwunderung hell und durchfichtig g e worden, alle Spuren des gelben Ueberzugs der in- nern W;inde waren verkhwunden, und auch die

c I45 1 HolzRreiien , welche nur noch I ,oa Gr. wogen, hatten einen dunkelhlauen Teint ansenommen. Nach dein vierten Maie wogen die Holzfimifen nicht niehr als 0,27 Gramme, hatten alfo nur noch den zwanzigiien ‘l’heil ihres anfiinglichen Gewichts, und GraC €turnford glaubt, diefes wiirde Ech bei liineerer Fortlktzung der Verhclls noch immer niehr i.ermindert haben. Der Verfuch, fagt er, hatte aber lchon lange genug gedauert, urn die nlrrkwiirdige Thatlaclie darzuthun : dasJ Jch die A d i l e durch ’eine weit geririgetc Hilie zerfircueir liijsc (ili‘per), als die, w e l c h man his jetzc fur nGchig gehaken h a t , urn fie z~ verbrerinen.

Graf Rumford wiederholte diefen Verfuch fo- gleich mit einem Stiick gemeiner Holzkohle aus fei- ner Kiiche. Er glhhte es Iiark, zerfiiefs rs noch t.ii;:.t>ud in einen, MGrreI atis blarmor, und that vou dem durrhgelirbten Kohlenpulver 4,03 Gram- nie in die 1 Jntect;ill’e tles vorigrn Apparats. Nach- den1 er diden 1 2 Stunden tang in der Darre erhitzt hatte und eLeii 1L vie1 Zrit auf das Erkalten ver- g a n p n w a r , wos das Kohleopnlver noch 3,81 Gramme. Die Luft beriihrte dallelbe an weit wmiger Stellen , als die Holz9reifen; urn ei-

nen auffallenderen Erfolg zu erhalten , veran- derte dahcr Graf Rumford den Verluch folgen- dermafsen :

Durch Itarkes Schlagen eines Sackchens voll gdiebten Kohtenpulvers an einern Orte, wo die Luft in Rube w a r , erfiillte er diel’e mit Kohlenllaub,

L ; fktzte dann an den E'ul'sboden einc UatertalFe 3u.s iveil'sein I'orcellain . worin er den Kohlenfiaub Gch rt3tzen liels, uud zeichnete in diele, aIs lie ganz grau geworden war, mi: dein Finger einige Buchfinten, die mit einer noch feineren Lzge k o h l e n h u b wie- tler bethckt wurden. Er IioGte. fie wiirden Leini Erliitzen in der Darre weirs werden, wShrend die andern Stellen lchwarz blieben. Diel'eVorGcht war intlcls iiberfliiflig ; in der Darre verkliwand alles K.;oli!enpulver, und die UntertaKe war vollkornmen weil's, ak er fie lierausnahcn. Eine andere niit KieIinriiL geriebene Untertznk, die daneben p- fianden hatte , lcarii intlel's aus der Darre eben 10 [clnvarz, als er lie hiiiringttl'etzt hatte.

Was Craf Hum1ord gleicli a n f a n p vermuthet hat te , da14 t l ~ s Zerlireuen und Verl'chwinden, der Holzfireiien i n der miil'higen Hitze einer Darre ein ldogrames und unGclitbares Ckrlrenneu derlklben l e y , wobei kolilr~il'nui~es Gas 31s Product entfidic, tewiihrte er durch lolgenden Verfuch.

Er liers eine klenge 6 2011 langer, 5; Linien breiter und Linie dicker Streii'en Ikhr trockneri Birkenliolzes dclit Tage Iang in einer S tube , die mit einem Ofen geheizt und auf unsekahr 60' F. Lufttemperatur e~i la l ten wurde , auf eineni von dtwl Ofen enttei n t r n 'l'iiclle sustracknen. Von diel'en that er 10 t i romme in einen Pnrcellainteller, und liefs ilin a u f dielelbe Ar t , wie bei den vorhin Lel'chriclenen VerlLciien , 24 Stunderi Ims in der

Darre. Die Streifen waren dunkelbraun, ins Put- pur fpielend geworden, und wogen nur noch 7,7 Granirne; und doch waren fie noch Holz , denn lie brannten mit einer felir l'chiinen Flamme.

Diere braun gewordnen Streifen theilte er in 3 Packchen , jedes 2,s Gramnie wiegend. Die bei- den erfien wurden auf zwei flrrche Teller von wci- fsern Porcellain gelegt, diefe auf Wurfel von gebrann- ter Topferwaare in die Darre gefetzt , und in ihr blos der zweite mit einer 6 Zo11 hohen und eben To weiten Glasglocke uberdrckt. Das dritte Pack- chen leg in einem G Zoll hohen und -$ 2011 weiten Glascylinder, welches in ein 7 2011 hohes und 3 2011 weites Deckelglas gel'etzt wurde, das elenfalls auf einem Thonwiirfel in der Darre hand, und mit fei- nem Glasdeckel leicht verfciloflen wurde. Die Darre hatte zwar eine doppelte Thiire, urn die Hitze beifammen zu erhalten, diefe fchlofs aber nicht genau genug, urn den freien Austritt der Luft zu verhindern, daher das kohlenfaure Gas, wel- ches beim langfamen Verbrennen der beiden erlien Packchen entrtand , ungehindert abfliefsen konnte, und bei ihnen nichts den Gang der Operation er- fchwerte. Das tiefe Glas , worin das dritte Prick- chen lag, mufste Iich dagegen allmihlig mit koh- lenfaurem Gas erfiillen , weil diefes vie1 I'chwerer als die atmofpharifche Luft ilt, und dadurch niuCste die Verkohlung fehr erfchwert oder ganz verhjn- dert werdcn.

Der Erfolg entl'prach ganz dieler Anficht. Als aach 24 Stunden die beiden Teller aus dcr Darre genommen wurden, waren auE ihnen a l le HolzTtrei- fen verfchwunden. Statt ihrer fand Gch auF tlem &ercJeckten Teller etwas weil~gelbliche Afchc, welclie nicht blos die Farbe, Iondern aucli die aii- ringliche Gefialt der Holzfireifen hatte {jedoch in einen weit kleinern h u m zul'amniengefunken war); ein Reweis, dal's die HolzIireiCen niclit auf die ge- wiilinliche Art verbrannt warm. Die Streifen hat- t e n , als Ge iius d e r Hand des TiI.chlers kamen, 2,982 Gramnie Sewogen, die Al'clie w o s nur 0 , c i . i

Gramnie, all'o nur 5 Procent vom antanglichen Gewichte des Holzes. Das dritte Packchen Holz- iireiien , w'elches Jii drill Iiolien Cylinderstalk lag, hatte Iich vullkoiiiiiieii verkohlt. Sie fowohl, als

die Al'che, xeigte Graf I<uniford in dem Id t i - tute vor.

,,Da' die tlrei I'ickcheii Streifen, fiigt Grat Kuinfoul hirizii , aus einerlei Hulz beliantlen, Sleicli vie1 wogen, und gleiche Gracir von IIi tze einegleiclie Zeitlang erlitten hntte'n ; und da dennocli die beiden Pickchen, welche lu ltantlen, dals das

d u r ch i h r e Z er le t z u n g en t 1 i e 1 I e n tl t. k o 11 1 en l'a u re Gas I ei ch t a b fli e Cs en kl) n n t e , ga n z ver I;: h \Y un cl en war en, waiirend das dritto Packcht.n, um welclies Jas

kohlenl'aure G a s niclit entn-cichvn konnte , nicht veirchwand, foiitlern Gcli in Kolile verwancielte; lo fclieint niir die Urraclie dieli.r, ErIcIictinung au l -

fer allem Zweii'c! zu licgen. Es if t aber SewiI's

I 149 1 eine rehr intererrante Thatfache, dars Kohle. nel- che man bisher fiir einen der leuerfefiefien aller Kiirper gehdten h a t , f~ch irr einer wuit niedri- geren Temperatur nLs die , in dcr f i e Jiclicbar verhetrnt . Jch mir d e n SnuerJroJ vertinden, und rnit ihm kohieir/izures Gas bilden kann ').

*) L wird Laurn nijthig feyn hierbei XU bemaken, c r j m r . dafr, nenn man unter Feuerbe&ndigLeit der Kijrprr, n i e genoho~ich, dar Gegentheil drr FlGchtigkeit verfiehr. fie Iich nur beim Erhitzen der Korper in Rdurneri giebt, zu welrhen die Luft krinen Zurritt bat ; und dah zwoirsns dcr Aihiiiungrprocels fchon ruf die Bemerkuq gef'ilhrt harts, drli Kohlenfioff, welcher lo rein vcrtbeilc ilt, wie im rrniiCen Blute in den Lungen, mir darn SauerRoff dar SauerRoffgar Ech [chon in der Blutwarms, au kohlenraurern Gas zu vereinigen vermag.

C i l l r t .