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438 ]3ericht: Spezielle analytisehe Methoden Carminsiiure als Reagens fiir die spektrofluorimetrisehe Bestimmung yon Molybdiin und Wolfram. IL Bestimmtmg yon Molybdiin in kohlenstoffarmem Stahl. G. F. KIRXm~IG~T, T. S. WESTu n d C. ~vVoODWAI~D [1]. Zur Bestimmung von 0,01--0,07~ Molybd5n in kohlenstoffarmen Sti~hlen wendell Verff. die frfiher be- sehriebene [2] spektrofluorimetrisehe Methode mit CarminsEure an, naehdem sie Me dureh Extraktion des Mo-Thiocyanatkomplexes abgetrelmt haben. -- Aus[~hrung. Ein Probe mit 10--70 tzg MolybdEn wird in 15 ml konz. Salzs/iure unter Erw~Lrmen gelTst nnd zur Trockne eingedampft, dabei muB der l~iickstand gelb bleiben. Der Rfickstand wird in 5 ml Wasser, das 4--5 Tr. konz. Salzs~Lure enthElt, gelTst. Nach lJberffihrung in einen 250 ml-Seheidetrichter werden 0,5 ml 1 M CitronensEure- 16sung (zur Maskierung yon Wolfram) nnd ungof~hr 1 g AseorbinsEure [zur Maskie- rung yon Eisen und Reduktion yon Molybd~in(VI)] zugeffigt. Die LSsung wird mit gesEtt. Ammoniumthioeyanat-LSsungversetzt, bis sie 3 M an diesem ist, 0,1 M an Salzs~Luregemaeht mid mit 25 ml Isoamylaeetat extrahiert. Die wEBrige Phase wird verworfen. Die organische Sehicht wird noehmals 2 min mit 25 ml Ammoninmthio- cyanat-SalzsEurelSsung (Gehalte siehe oben), die 1 g Aseorbins~ure enthElt, gewa- sehen. AnschlieBend wird mit 25 ml Wasser, das 0,4 ml konz. AmmoniaklTsung (D 0,88) enth~l~, durch 1,5 min Seh/itteln reextrahiert. Die w~l]rige Phase wird in einem 100 ml ~eBkolben, der 5 ml EssigsEure-Ammoniakpuffer (pH 5,2 =]=0,1) enth~lt, fiberf/ihrt und nach Zusatz yon 8 ml 10 -3 M CarminsaurelSsungveto pH 5,2 [2] aufgeffillt. Die Fluoreseenz wird nach 15 rain hei 590 nm (Anregung 560 nm) gegen eine l~eagensblindlSsunggemessen. Die Bestimmung kann in weniger als 3 h durchgeffihrt werden. -- Die Trennung yon Zilm ist naeh dieser Methode nieht mSglieh, dieses muB als SnBr~ oder SnCI~verdampf$ werden. 1. Talanta 18, 1645--1647 (1966). Dept. Chem., Imperial Coll., London SW 7 (Groltbritannien). 2. KmKB~ialrr, G. F., T. S. W~ST, and C. WOODW~: Talanta 18, 1637 (1966). A. SC~IMIDT Spektralphotometrische Bestimmung yon Nickel, Kobalt und Chrom in Sti~hlen. iN. P. Ko~A~ und L. S. P~I~AGI~IA [1]. In der ersten Mitteilung fiber ihre Arbeiten geben die Autoren eine Absch~tzung des systematischen Fehlers, der durch die ande- ren in St~hlen vorhandenen Elemente bedingt wird und bestimmen den Einflul] von ~e, Cu, A1, Mn und V anf den Fehler der spektralphotometrisehen Analyse yon Ni, Co und Cr. Alle Messungen werden in 3 1K Schwefelsi~ure ausgeffihrt. Ffir jedes Ele- ment wird der Extinktionskoeffizient des entspreehenden Ions einzein in AbhEngig- keit yon der Wellen]Enge bestimmt. W~hrend A1, Mn und Cu nieht stSren, mfissen die Werte ffir die Extinktionskoeffizienten der Eisensulfatokomplexe im Bereich von 220--800 nm berfieksiehtigt werden. Vanadium st6rt die spektralphotometrisehe Bestimmung yon I~i, Co und Cr nicht, wenn dessen Konzentration kleiner Ms 0,30/0 ist und im Bereieh yon 550--560 nm gemesen wird. 1. ~. Anal. Chim. 21, 1324--1332 (1966) [l~ussiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Staatliehe A. M. Gorki-Universitiit Charkow. R. WI~XLER I~achweis der quantitativen Verteflung yon Ni, Cr und anderen Elementen im Austenit und Ferrit mit Hilfe der Mikrosonde. F. HOFER [1]- Ffir eine genaue Bestimmung des Ferritgehalts in austenitischenWerkstoffen eignen sich magne~isehe l\Iessungen, wobei vor allem die Ferritbestimmung mit der magnetischen Waage geeignet ist. Der Verf. arbeitet mit der magnetisehen Waage naeh LAIqGE-i~ATHIElY [2]. Dazu ist es allerdings erforderlich, die ehemisehe Zusammensetzung des Ferrits zu kennen. An Modellsehmelzen im System Fe-Cr-Ni und an rostfreien Stghlen wurden quantitative lVKikroanalysen mit Hilfe einer Jeol'Mikrosonde durchgeffihrt.

Nachweis der quantitativen Verteilung von Ni, Cr und anderen Elementen im Austenit und Ferrit mit Hilfe der Mikrosonde

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Page 1: Nachweis der quantitativen Verteilung von Ni, Cr und anderen Elementen im Austenit und Ferrit mit Hilfe der Mikrosonde

438 ]3ericht: Spezielle analytisehe Methoden

Carminsiiure als Reagens fiir die spektrofluorimetrisehe Bestimmung yon Molybdiin und Wolfram. IL Bestimmtmg yon Molybdiin in kohlenstoffarmem Stahl. G. F. KIRXm~IG~T, T. S. WEST und C. ~vVoODWAI~D [1]. Zur Bestimmung von 0,01--0,07~ Molybd5n in kohlenstoffarmen Sti~hlen wendell Verff. die frfiher be- sehriebene [2] spektrofluorimetrisehe Methode mit CarminsEure an, naehdem sie Me dureh Extraktion des Mo-Thiocyanatkomplexes abgetrelmt haben. -- Aus[~hrung. Ein Probe mit 10--70 tzg MolybdEn wird in 15 ml konz. Salzs/iure unter Erw~Lrmen gelTst nnd zur Trockne eingedampft, dabei muB der l~iickstand gelb bleiben. Der Rfickstand wird in 5 ml Wasser, das 4--5 Tr. konz. Salzs~Lure enthElt, gelTst. Nach lJberffihrung in einen 250 ml-Seheidetrichter werden 0,5 ml 1 M CitronensEure- 16sung (zur Maskierung yon Wolfram) nnd ungof~hr 1 g AseorbinsEure [zur Maskie- rung yon Eisen und Reduktion yon Molybd~in(VI)] zugeffigt. Die LSsung wird mit gesEtt. Ammoniumthioeyanat-LSsung versetzt, bis sie 3 M an diesem ist, 0,1 M an Salzs~Lure gemaeht mid mit 25 ml Isoamylaeetat extrahiert. Die wEBrige Phase wird verworfen. Die organische Sehicht wird noehmals 2 min mit 25 ml Ammoninmthio- cyanat-SalzsEurelSsung (Gehalte siehe oben), die 1 g Aseorbins~ure enthElt, gewa- sehen. AnschlieBend wird mit 25 ml Wasser, das 0,4 ml konz. AmmoniaklTsung (D 0,88) enth~l~, durch 1,5 min Seh/itteln reextrahiert. Die w~l]rige Phase wird in einem 100 ml ~eBkolben, der 5 ml EssigsEure-Ammoniakpuffer (pH 5,2 =]= 0,1) enth~lt, fiberf/ihrt und nach Zusatz yon 8 ml 10 -3 M CarminsaurelSsung veto pH 5,2 [2] aufgeffillt. Die Fluoreseenz wird nach 15 rain hei 590 nm (Anregung 560 nm) gegen eine l~eagensblindlSsung gemessen. Die Bestimmung kann in weniger als 3 h durchgeffihrt werden. -- Die Trennung yon Zilm ist naeh dieser Methode nieht mSglieh, dieses muB als SnBr~ oder SnCI~ verdampf$ werden. 1. Talanta 18, 1645--1647 (1966). Dept. Chem., Imperial Coll., London SW 7

(Groltbritannien). 2. KmKB~ialrr, G. F., T. S. W~ST, and C. WOODW~: Talanta 18, 1637 (1966).

A. SC~IMIDT

Spektralphotometrische Bestimmung yon Nickel, Kobalt und Chrom in Sti~hlen. iN. P. Ko~A~ und L. S. P~I~AGI~IA [1]. In der ersten Mitteilung fiber ihre Arbeiten geben die Autoren eine Absch~tzung des systematischen Fehlers, der durch die ande- ren in St~hlen vorhandenen Elemente bedingt wird und bestimmen den Einflul] von ~e, Cu, A1, Mn und V anf den Fehler der spektralphotometrisehen Analyse yon Ni, Co und Cr. Alle Messungen werden in 3 1K Schwefelsi~ure ausgeffihrt. Ffir jedes Ele- ment wird der Extinktionskoeffizient des entspreehenden Ions einzein in AbhEngig- keit yon der Wellen]Enge bestimmt. W~hrend A1, Mn und Cu nieht stSren, mfissen die Werte ffir die Extinktionskoeffizienten der Eisensulfatokomplexe im Bereich von 220--800 nm berfieksiehtigt werden. Vanadium st6rt die spektralphotometrisehe Bestimmung yon I~i, Co und Cr nicht, wenn dessen Konzentration kleiner Ms 0,30/0 ist und im Bereieh yon 550--560 nm gemesen wird. 1. ~. Anal. Chim. 21, 1324--1332 (1966) [l~ussiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Staatliehe

A. M. Gorki-Universitiit Charkow. R. WI~XLER

I~achweis der quantitativen Verteflung yon Ni, Cr und anderen Elementen im Austenit und Ferrit mit Hilfe der Mikrosonde. F. HOFER [1]- Ffir eine genaue Bestimmung des Ferritgehalts in austenitischen Werkstoffen eignen sich magne~isehe l\Iessungen, wobei vor allem die Ferritbestimmung mit der magnetischen Waage geeignet ist. Der Verf. arbeitet mit der magnetisehen Waage naeh LAIqGE-i~ATHIElY [2]. Dazu ist es allerdings erforderlich, die ehemisehe Zusammensetzung des Ferrits zu kennen. An Modellsehmelzen im System Fe-Cr-Ni und an rostfreien Stghlen wurden quantitative lVKikroanalysen mit Hilfe einer Jeol'Mikrosonde durchgeffihrt.

Page 2: Nachweis der quantitativen Verteilung von Ni, Cr und anderen Elementen im Austenit und Ferrit mit Hilfe der Mikrosonde

2. Analyse von Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 439

Im Ferrit ist Cr, Mo, Si, P und S angereichert, dagegen Ni, Mn und Fe im Austenit. Eine besondere Schwierigkeit der quantitativen Mikroanalyse mit einer Elektronen- sonde liegt in der Durchffihrung der Korrekturen. Ein Vergleich der beiden besten Methoden ergab -- naeh den Untersuchungen des Verf. -- dab man nach dem Ver- fahren yon T. O. ZIEBOLD und R. E. OG~W~ [3] bessere Werte erh~lt als nach dem Verfahren yon L. S. BIRKS [4]. Der Fehler aus 14 Bestimmungen betrug 2,30/0. Es zeigte sich, daft die Verteflung der Elemente zwischen Ferrit und Austenit einwandfrei nur mit t t i l fe einer Elektronenmikrosonde bestimmt werden kann.

1. Mikrochim. Aeta 1965, 494--502. Gebr. Sulzer AG., Winterthur (Sehweiz). 2. LANGE, i . , ~ . KOI3LttAAS U. S. Mi)LLER: Arch. Eisenhfittenwes. 84, 555 (1963). 3. Anal. Chem. 86, 322 (1964). 4. Electron Probe Microanalysis. p. 125--141. New York: Interscienee 1963.

W. CzYsz

Enffernung yon Silberspuren aus Pal ladium dureh selektive Adsorption, J. MILLER und G. TOT~. Eine sehr wirksame Methode, Silberspuren aus Palladium zu entfernen, beruht auf der selektiven Adsorption yon Silberionen an einer zuvor kathodisch pola- risierten Platinoberfli~che. Selbst bei einem Gewichtsverhifltnis Ag zu Pd yon 10 -s k6nnen 95--97o/o der Sitberspuren innerhalb yon 30 rain abgetrennt werden. Dazu wurden Scheiben aus 99,99~ Platin (~ 20 ram, Dicke 0,3 mm), die durch einen P]atindraht miteinander verbunden waren, in die gleichm~Big gerfihrte L6sung der Nitrate eingetaucht. Zur Bestimmung des adsorbierten Antefls diente mAg als Markierungsmittel. Die Adsorption besteht vermutlich in einem Austausch yon an der Platinoberfli~che gebundenem Wasserstoff durch Silber [2,3]. Eine zuvor kathodisch polarisierte Platinobertti~che kann bis zu 0,26 �9 10 -~ g Silber/cm ~ adsor- bieren, wobei der adsorbierte Prozentsatz bei Ausgangskonzentrationen des Sflbers yon 10 -s bis 10 -6 M in der L6sung unabh~ngig yon der Silberkonzentration und bis zu SEurekonzentrationen yon 1 M unabhEngig yon der S~urekonzentration ist.

1. Isotopenpraxis 8, 19--20 (1967). Nat. Atom. Energy Com., Isotopeninst., Buda- pest (Ungarn).

2. MOLNAg, J . : Magyar K6miai Foly6irat 68, 498 (1962); vgl. auch diese Z. 202, 122 (1964).

3. TOTH, G. : Magyar K6miai Foly6irat 70, 361 (1964). H.-M. LiYsc~ow

Best immung yon Gold in Erzen dm'ch Neutronenaktivierungsanalyse, Laugung und Kupellation. A. C~ow und F. E. BE~wis~ [1]. Gold wurde mit ttilfe der genann- ten Methoden in verschiedenen Erzen bestimmt und die erhaltenen Ana]ysenwerte verglichen. Fiir Routineanalysen bew~hrt sich die konventionelle Kupellationsmethode am besten, da sie in kurzer Zeit in einfacher Weise durchgeffihrt werden kann. Die geeignete Einrichtung zur Durchffihrung yon Schmelzen muB jedoch vorhanden and die SchmelzfluBzusammensetzung auf das zu untersuchende Erz abgestimmt werden. Bei groBen Proben (ungef~hr 30 g) ist die Methode gegeniiber inhomogener Goldverteilung unempfindlich und auftretende Verluste k6nnen vernaehl~ssigt werden. - - Die Methode k6nnte durch genaue Kenntnis der theoretisehen Zusam- menh~nge noch wesentlich verbessert werden. - - Dutch Laugung kann Gold eben- falls in Erzproben verschiedener GrSBe ohne Spezialausrfistung des Labors erhalten und bestimmt werden. Die in der Arbeit angegebenen Aufl5sungsmethoden kSnnten durch eine verbesserte Trennung des Gold yon Tellur oder dutch eine Bestimmungs- methode yon Gold neben groBen Mengen yon Tellur vervollkommnet werden; auch hier sind bei Vorliegen yon ~zg- bis mg-Mengen Goldverluste vernachl~ssigbar. Diese Methode bietet sich als Alternativmethode an, da der grSBere Zeitaufwand durch die NSglichkeit, mehrere Proben gleichzeitig zu bestimmen, kompensiert wird. - - Die Neutronenalctivierungsanalyse verwendet Meinere Proben (kleiner 0,5 g) ; daher

29 Z. Anal . Chem., Bd. 235