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Nationalsozialistisc he Diktatur Universität Leipzig, Historisches Seminar Wintersemester 2013/14 Dozent: Dr. Udo Grashoff

Nationalsozialistische D iktatur

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Nationalsozialistische D iktatur. Universität Leipzig, Historisches Seminar Wintersemester 2013/14 Dozent: Dr. Udo Grashoff. Nationalsozialistische Diktatur. 4. Volksgemeinschaft - in Weimarer Republik von verschiedenen politischen Akteuren gebrauchter, deutungsoffener Begriff. - PowerPoint PPT Presentation

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Nationalsozialistische Diktatur

Universität Leipzig, Historisches SeminarWintersemester 2013/14Dozent: Dr. Udo Grashoff

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- in Weimarer Republik von verschiedenen politischen Akteuren gebrauchter, deutungsoffener Begriff

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- in Weimarer Republik von verschiedenen politischen Akteuren gebrauchter, deutungsoffener Begriff

- Utopie einer unpolitischen und von sozialen Konflikten freien Gesellschaft

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- in Weimarer Republik von verschiedenen politischen Akteuren gebrauchter, deutungsoffener Begriff

- Utopie einer unpolitischen und von sozialen Konflikten freien Gesellschaft

- Mobilisierung von Gemeinschaftssehnsüchten

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- in Weimarer Republik von verschiedenen politischen Akteuren gebrauchter, deutungsoffener Begriff

- Utopie einer unpolitischen und von sozialen Konflikten freien Gesellschaft

- Mobilisierung von Gemeinschaftssehnsüchten

- Perspektive: nationaler Wiederaufstieg

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

von Hitler in „Mein Kampf“ rassistisch festgelegt

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

von Hitler in „Mein Kampf“ rassistisch festgelegt:

- Zugehörigkeit: durch Blut und Boden (statt Staatsangehörigkeit)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

von Hitler in „Mein Kampf“ rassistisch festgelegt:

- Zugehörigkeit: durch Blut und Boden (statt Staatsangehörigkeit)

- höherwertige arische Gemeinschaft, die berechtigt, ja berufen sei zur Herrschaft über „minderwertige“ Rassen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

von Hitler in „Mein Kampf“ rassistisch festgelegt:

- Zugehörigkeit: durch Blut und Boden (statt Staatsangehörigkeit)

- höherwertige arische Gemeinschaft, die berechtigt, ja berufen sei zur Herrschaft über „minderwertige“ Rassen

- rassische Homogenität

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

von Hitler in „Mein Kampf“ rassistisch festgelegt:

- Zugehörigkeit: durch Blut und Boden (statt Staatsangehörigkeit)

- höherwertige arische Gemeinschaft, die berechtigt, ja berufen sei zur Herrschaft über „minderwertige“ Rassen

- rassische Homogenität

bedroht von „Zersetzung“ durch Juden, Demokraten, Bolschewiken, Erbkranke, Asoziale etc.

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Begriff rückt 1933 ins Zentrum der NS-Ideologie, „um das nationale Konsenspotenzial innerhalb der deutschen Gesellschaft möglichst voll auszuschöpfen“ (Sven Oliver Müller 2007)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Begriff rückt 1933 ins Zentrum der NS-Ideologie, „um das nationale Konsenspotenzial innerhalb der deutschen Gesellschaft möglichst voll auszuschöpfen“ (Sven Oliver Müller 2007)

Goebbels am 1. Mai 1933 auf dem Tempelhofer Feld:

„Am heutigen Abend findet sich über Klassen, Stände und konfessionelle Unterschiede hinweg das ganze deutsche Volk zusammen, um endgültig die Ideologie des Klassenkampfes zu zerstören und der neuen Idee der Verbundenheit und der Volksgemeinschaft die Bahn freizulegen.“

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Propagandistischer Kampfbegriff, politisches Wunschbild oder tatsächlicher Sachverhalt?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

1. Wie real war die Volksgemeinschaft?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

1. Wie real war die Volksgemeinschaft?

2. Institutionen der Volksgemeinschaft

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

1. Wie real war die Volksgemeinschaft?

2. Institutionen der Volksgemeinschaft

3. Wie stark musste sich NS-Herrschaft auf Zwang stützen und wie groß war die Bereitschaft zum Mitmachen?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

1. Wie real war die Volksgemeinschaft?

2. Institutionen der Volksgemeinschaft

3. Wie stark musste sich NS-Herrschaft auf Zwang stützen und wie groß war die Bereitschaft zum Mitmachen?

4. Welche Rolle spielte verbesserter privater Konsum als Legitimierungsstrategie des Nationalsozialismus?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

1. Wie real war die Volksgemeinschaft?

2. Institutionen der Volksgemeinschaft

3. Wie stark musste sich NS-Herrschaft auf Zwang stützen und wie groß war die Bereitschaft zum Mitmachen?

4. Welche Rolle spielte verbesserter privater Konsum als Legitimierungsstrategie des Nationalsozialismus?

5. War Gewalt nach außen eine Kompensation für die inneren Widersprüche der Volksgemeinschaft?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

1. Wie real war die Volksgemeinschaft?

2. Institutionen der Volksgemeinschaft

3. Wie stark musste sich NS-Herrschaft auf Zwang stützen und wie groß war die Bereitschaft zum Mitmachen?

4. Welche Rolle spielte verbesserter privater Konsum als Legitimierungsstrategie des Nationalsozialismus?

5. War Gewalt nach außen eine Kompensation für die inneren Widersprüche der Volksgemeinschaft?

6. Wer gehörte dazu, wer nicht?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.1. Realität der Volksgemeinschaft

symbolisch praktiziert 

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4. Volksgemeinschaft

4.1. Realität der Volksgemeinschaft

symbolisch praktiziert 

- regelmäßige Massenkundgebungen

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4. Volksgemeinschaft

4.1. Realität der Volksgemeinschaft

symbolisch praktiziert: 

- Eintopfsonntage: einmal im Monat (Oktober-März) in Restaurants und Haushalten Eintöpfe, Restbetrag zu Sonntagsmahl gespendet

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.1. Realität der Volksgemeinschaft

symbolisch praktiziert: 

- Eintopfsonntage: einmal im Monat (Oktober-März) in Restaurants und Haushalten Eintöpfe, Restbetrag zu Sonntagsmahl gespendet

scheinbare soziale Nivellierung: Direktoren und Arbeiter, Parteifunktionäre und Bedürftige essen gemeinsam Erbsensuppe

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4. Volksgemeinschaft

4.1. Realität der Volksgemeinschaft

symbolisch praktiziert: 

- Spendensammlungen: neben finanziellem Ertrag Einbindung von Millionen Helfern

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.1. Realität der Volksgemeinschaft

symbolisch praktiziert: 

- Spendensammlungen: neben finanziellem Ertrag Einbindung von Millionen Helfern

demonstrative neuartige Solidarität ethnischer Volksgenossen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

weitere Konditionierungen im Alltag:

- Hitlergruß

- Kooperation mit Blockwart

- gemeinschaftliches Hören von Führer-Reden

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4. Volksgemeinschaft

Handelte es sich bei dieser Verbreitung eines Gefühls sozialer Verbundenheit um mehr als eine Inszenierung?

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4. Volksgemeinschaft

Wieland Elfferding (1980): Ritual der Klassenlosigkeit, das die Klassenverhältnisse unberührt ließ

Paul Nolte (2000): pseudoegalitär-konformistisch

Götz Aly (2000): Gleichheitsversprechen war wichtigste Triebkraft des Nationalsozialismus

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4. Volksgemeinschaft

- Ziel des Nationalsozialismus nicht soziale Homogenisierung

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4. Volksgemeinschaft

- Ziel des Nationalsozialismus nicht soziale Homogenisierung

- nationalsozialistische Ideologie: unüberbrückbare Ungleichheit der Menschen

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4. Volksgemeinschaft

„Wahrer Sozialismus heißt nicht: allen das Gleiche, sondern jedem das Seine.“

Joseph Goebbels, Revolution der Deutschen. 14 Jahre Nationalsozialismus. Reden, Oldenburg i.O. 1933, S. 33.

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4. Volksgemeinschaft

„Wahrer Sozialismus heißt nicht: allen das Gleiche, sondern jedem das Seine.“

Joseph Goebbels, Revolution der Deutschen. 14 Jahre Nationalsozialismus. Reden, Oldenburg i.O. 1933, S. 33.

Inschrift des Haupttores des KZ Buchenwald

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4. Volksgemeinschaft

- gesellschaftliche Hierarchien blieben erhalten

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- gesellschaftliche Hierarchien blieben erhalten

- zugleich neue soziale Mobilität, Aufstiegshoffnungen geweckt

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4. Volksgemeinschaft

- gesellschaftliche Hierarchien blieben erhalten

- zugleich neue soziale Mobilität, Aufstiegshoffnungen geweckt

- Leistungsgesellschaft propagiert: „Freie Bahn dem Tüchtigen“

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4. Volksgemeinschaft

Reichsberufswettkampf, Leistungskampf der deutschen Betriebe

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4. Volksgemeinschaft

- keine leere Propaganda-Worthülse

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- keine leere Propaganda-Worthülse

- neue Gemeinschaftsidentität, die auf sozialer Ungleichheit beruhende Konflikte aus dem politischen Raum verdrängt (Paul Nolte)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- keine leere Propaganda-Worthülse

- neue Gemeinschaftsidentität, die auf sozialer Ungleichheit beruhende Konflikte aus dem politischen Raum verdrängt (Paul Nolte)

- politische Kraft als Mobilisierungsmittel

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

NSDAP, DAF, HJ, NSV

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

a) Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)

- „Wohlfahrtskonzern“

- „sozialpolitische Generalagentur“ (Eckhard Hansen 1991)

- das „soziale Gewissen der Nation“ (Adolf Hitler)

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

a) Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)

- 16 Mio Mitglieder

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

a) Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)

- 16 Mio Mitglieder

- sensationeller Anfangserfolg: bei Spendensammlung des Winterhilfswerks 1933/34 ca. 358 Mio RM gesammelt

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

- Winterhilfswerk (WHW): Stabilisierung der Volksgemeinschaft durch Linderung materieller Not

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

- Winterhilfswerk (WHW): Stabilisierung der Volksgemeinschaft durch Linderung materieller Not

- über 1 Mio ständige Helfer

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

- Winterhilfswerk (WHW): Stabilisierung der Volksgemeinschaft durch Linderung materieller Not

- über 1 Mio ständige Helfer

- vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda geleitet

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

- Winterhilfswerk (WHW): Stabilisierung der Volksgemeinschaft durch Linderung materieller Not

- über 1 Mio ständige Helfer

- vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda geleitet

- der NSV unterstellt

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

- Winterhilfswerk (WHW): Stabilisierung der Volksgemeinschaft durch Linderung materieller Not

- über 1 Mio ständige Helfer

- vom Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda geleitet

- der NSV unterstellt

- Einnahmen: neben Spenden auch Pflichtabzug vom Lohn

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

Funktion der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV):

Entlastung der Arbeitslosenfürsorge des Staates

Rückverlegung sozialer Verantwortung vom Staat in die Gemeinschaft

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

NSV als Wohlfahrtskonzern:

- Kindergärten, Mütterheime

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

NSV als Wohlfahrtskonzern:

- Kindergärten, Mütterheime

- Betreuung Schwangerer und Mütter nach Geburt („Mutter und Kind“)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

NSV als Wohlfahrtskonzern:

- Kindergärten, Mütterheime

- Betreuung Schwangerer und Mütter nach Geburt („Mutter und Kind“)

- Ernährungshilfswerk (Schweinemast aus Kantinenabfällen)

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

b) Deutsche Arbeitsfront (DAF)

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4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

b) Deutsche Arbeitsfront (DAF)

hervorgegangen aus NSBO (Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.2. Institutionen der Volksgemeinschaft

b) Deutsche Arbeitsfront (DAF)

hervorgegangen aus NSBO (Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation)

Hauptziel: Zerschlagung sozialistischer Milieus und Integration der Industriearbeiterschaft

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation (NSBO)

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4. Volksgemeinschaft

Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation (NSBO)

- 1927 NS-Betriebszellen als Gegenstück zur kommunistischen RGO gegründet

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4. Volksgemeinschaft

Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation (NSBO)

- 1927 NS-Betriebszellen als Gegenstück zur kommunistischen RGO gegründet

- ein Jahr später zu gewerkschaftsähnlichem Verband (NSBO) zusammengeschlossen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation (NSBO)

- 1927 NS-Betriebszellen als Gegenstück zur kommunistischen RGO gegründet

- ein Jahr später zu gewerkschaftsähnlichem Verband (NSBO) zusammengeschlossen

- galt als das am meisten linke und sozialistische Element der NS-Bewegung

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation (NSBO)

- 1927 NS-Betriebszellen als Gegenstück zur kommunistischen RGO gegründet

- ein Jahr später zu gewerkschaftsähnlichem Verband (NSBO) zusammengeschlossen

- galt als das am meisten linke und sozialistische Element der NS-Bewegung

- Besetzung Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 (gemeinsam mit SA)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation (NSBO)

- 1927 NS-Betriebszellen als Gegenstück zur kommunistischen RGO gegründet

- ein Jahr später zu gewerkschaftsähnlichem Verband (NSBO) zusammengeschlossen

- galt als das am meisten linke und sozialistische Element der NS-Bewegung

- Besetzung Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 (gemeinsam mit SA)

- danach v.a. politische Schulungen

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Nationalsozialistische Diktatur

Exkurs: sozialistisches Milieu

- Arbeiterparteien SPD und KPD (ca. 30 % der Wählerstimmen)

- ADGB: 3,5 Mio Mitglieder 1932

- vorpolitisches Organisationsnetz: Arbeitersportler, Naturfreunde, Kleingärtner, Freidenker

- Konsum- und Wohnungsgenossenschaften

- Volksfürsorge

- Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- DAF zunächst nur eine Aktionsparole

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- DAF zunächst nur eine Aktionsparole

- nach Zerschlagung der Gewerkschaften ab 10. Mai 1933 Dachorganisation für gleichgeschaltete Reste der Arbeiter- und Angestelltenorganisationen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- DAF zunächst nur eine Aktionsparole

- nach Zerschlagung der Gewerkschaften ab 10. Mai 1933 Dachorganisation für gleichgeschaltete Reste der Arbeiter- und Angestelltenorganisationen

- bis Ende 1933 Organisationsleitung der DAF und der NSBO in einer Hand (Reinhold Muchow)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- DAF zunächst nur eine Aktionsparole

- nach Zerschlagung der Gewerkschaften ab 10. Mai 1933 Dachorganisation für gleichgeschaltete Reste der Arbeiter- und Angestelltenorganisationen

- bis Ende 1933 Organisationsleitung der DAF und der NSBO in einer Hand (Reinhold Muchow)

- August 1934: stille Entmachtung der NSBO-Führung

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- DAF zunächst nur eine Aktionsparole

- nach Zerschlagung der Gewerkschaften ab 10. Mai 1933 Dachorganisation für gleichgeschaltete Reste der Arbeiter- und Angestelltenorganisationen

- bis Ende 1933 Organisationsleitung der DAF und der NSBO in einer Hand (Reinhold Muchow)

- August 1934: stille Entmachtung der NSBO-Führung

- Auflösung der alten Verbände in DAF

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- DAF zunächst nur eine Aktionsparole

- nach Zerschlagung der Gewerkschaften ab 10. Mai 1933 Dachorganisation für gleichgeschaltete Reste der Arbeiter- und Angestelltenorganisationen

- bis Ende 1933 Organisationsleitung der DAF und der NSBO in einer Hand (Reinhold Muchow)

- August 1934: stille Entmachtung der NSBO-Führung

- Auflösung der alten Verbände in DAF

- Oktober 1934: sozialpolitische Generalermächtigung durch Hitler

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

DAF entwickelt sich zu riesigem Dienstleistungsunternehmen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

DAF entwickelt sich zu riesigem Dienstleistungsunternehmen

- Basis: geraubter Gewerkschaftsbesitz

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

DAF entwickelt sich zu riesigem Dienstleistungsunternehmen

- Basis: geraubter Gewerkschaftsbesitz

zu DAF gehören:

Deutscher-Ring-Versicherungen, Volksfürsorge

Bank der Deutschen Arbeit

Verlagskonzern (Langen-Müller, Büchergilde Gutenberg u.a.)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

DAF entwickelt sich zu riesigem Dienstleistungsunternehmen

- Basis: geraubter Gewerkschaftsbesitz

zu DAF gehören:

Deutscher-Ring-Versicherungen, Volksfürsorge

Bank der Deutschen Arbeit

Verlagskonzern (Langen-Müller, Büchergilde Gutenberg u.a.)

- hinzu kommt: „Kraft durch Freude“ (KdF)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Umsatz Anfang 1940er Jahre: 1,5 bis 2 Milliarden RM (entspricht Umsatz IG Farben)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Umsatz Anfang 1940er Jahre: 1,5 bis 2 Milliarden RM (entspricht Umsatz IG Farben)

Mitglieder der DAF

Juli 1933 5,2 Mio Oktober 1934 12,6 Mio September 1939 22,1 Mio

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Umsatz Anfang 1940er Jahre: 1,5 bis 2 Milliarden RM (entspricht Umsatz IG Farben)

Mitglieder der DAF

1939: fast 44.000 Angestellte + 2 Mio ehrenamtliche Funktionäre

Juli 1933 5,2 Mio Oktober 1934 12,6 Mio September 1939 22,1 Mio

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

von Zeitgenossen als „Sklaventreiber“ bezeichnet

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

a) Institution zur Leistungssteigerung

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

a) Institution zur Leistungssteigerung

- keine Gewerkschaft

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

a) Institution zur Leistungssteigerung

- keine Gewerkschaft

- Kooperation mit REFA (Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung) = Taylorismus

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

a) Institution zur Leistungssteigerung

- keine Gewerkschaft

- Kooperation mit REFA (Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung) = Taylorismus

- Fordismus in eigenen Betrieben (Fließband, Einzweckmaschinen)

Page 82: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

a) Institution zur Leistungssteigerung

- keine Gewerkschaft

- Kooperation mit REFA (Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung) = Taylorismus

- Fordismus in eigenen Betrieben (Fließband, Einzweckmaschinen)

- „Atomisierung“ der Arbeiterschaft

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

b) Konsumangebote

- Volksprodukte wie Volksempfänger, Volkskühlschrank

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

b) Konsumangebote

- Volksprodukte wie Volksempfänger, Volkskühlschrank

- Ende 1940: Konsumgenossenschaften in DAF überführt

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Was war die DAF?

b) Konsumangebote

- Volksprodukte wie Volksempfänger, Volkskühlschrank

- Ende 1940: Konsumgenossenschaften in DAF überführt:

privatwirtschaftlicher discounter-ähnlicher Einzelhandelskonzern (10 % Marktanteil) = „Deutsches Gemeinschaftswerk“: Großbäckereien, Großfleischereien, Konservenfabriken

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- Kraft-durch-Freude-Reisen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- Kraft-durch-Freude-Reisen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Kraft durch Freude:

- mehr als eine Mio Urlaubsreisen pro Jahr

Page 89: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Kraft durch Freude:

- mehr als eine Mio Urlaubsreisen pro Jahr

- vor allem für den Mittelstand

(Arbeiteranteil ca. 30 % bei Landreisen, 17 % bei Seereisen)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Kraft durch Freude:

- mehr als eine Mio Urlaubsreisen pro Jahr

- vor allem für den Mittelstand

(Arbeiteranteil ca. 30 % bei Landreisen, 17 % bei Seereisen)

- gebaut: 2 Landerholungsheime und nicht fertiggestelltes Seebad Prora

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Kraft durch Freude:

- mehr als eine Mio Urlaubsreisen pro Jahr

- vor allem für den Mittelstand

(Arbeiteranteil ca. 30 % bei Landreisen, 17 % bei Seereisen)

- gebaut: 2 Landerholungsheime und nicht fertiggestelltes Seebad Prora

- geplant: Neubau von Werften, z.B. in Bremen und Bulgarien

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

c) Sozialpaternalismus der DAF

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

c) Sozialpaternalismus der DAF

„Amt für Schönheit der Arbeit“ (1933-1939) der KdF-Organisation

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

c) Sozialpaternalismus der DAF

„Amt für Schönheit der Arbeit“ (1933-1939) der KdF-Organisation

- Kampagnen für bessere Arbeitsbedingungen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

c) Sozialpaternalismus der DAF

„Amt für Schönheit der Arbeit“ (1933-1939) der KdF-Organisation

- Kampagnen für bessere Arbeitsbedingungen

- Öffentlichkeitsarbeit für sanitäre Einrichtungen, Kantinen, Aufenthaltsräume, betriebliche Sportanlagen, Werksbibliotheken

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

c) Sozialpaternalismus der DAF

„Amt für Schönheit der Arbeit“ (1933-1939) der KdF-Organisation

- Kampagnen für bessere Arbeitsbedingungen

- Öffentlichkeitsarbeit für sanitäre Einrichtungen, Kantinen, Aufenthaltsräume, betriebliche Sportanlagen, Werksbibliotheken

Realisierung durch Unternehmen („Nationalsozialistischer Musterbetrieb“)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.3. Wie stark musste sich NS-Herrschaft auf Zwang stützen und wie groß war die Bereitschaft zum Mitmachen?

Page 98: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- Terror und Druck im NS-Staat zunächst marginal und gezielt gegen Nicht-Zugehörige (Nicht-Arier, politische Gegner) eingesetzt

Page 99: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- Terror und Druck im NS-Staat zunächst marginal und gezielt gegen Nicht-Zugehörige (Nicht-Arier, politische Gegner) eingesetzt

- breite Zustimmung für das Regime (zumindest 1936-1943)

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- Terror und Druck im NS-Staat zunächst marginal und gezielt gegen Nicht-Zugehörige (Nicht-Arier, politische Gegner) eingesetzt

- breite Zustimmung für das Regime (zumindest 1936-1943)

Welche Quellen speisten diese Zustimmung?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Gründe für hohen Zustimmungsgrad zur NS-Herrschaft:

a) Ideologische Überzeugungen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

aber:

massenhafte Zustimmung für Hitler oft aus prä-ideologischen Gründen:

- Sicherung materieller und mentaler Grundbedürfnisse

- Beendigung der innenpolitischen Unruhen

- Überwindung Versailler Vertrag

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Gründe für hohen Zustimmungsgrad zur NS-Herrschaft:

a) Ideologische Überzeugungen

b) Propaganda und Emotionspolitik

Page 104: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Gründe für hohen Zustimmungsgrad zur NS-Herrschaft:

a) Ideologische Überzeugungen

b) Propaganda und Emotionspolitik

c) Erfahrung der Gemeinschaft (Masseninszenierungen, erlebte Kameradschaft bzw. Komplizenschaft)

Page 105: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Gründe für hohen Zustimmungsgrad zur NS-Herrschaft:

a) Ideologische Überzeugungen

b) Propaganda und Emotionspolitik

c) Erfahrung der Gemeinschaft (Masseninszenierungen, erlebte Kameradschaft bzw. Komplizenschaft)

d) materieller Nutzen (Bereicherung an jüdischem Eigentum, Kriegsgewinnler, Zwangsarbeit, hohe Sozialleistungen)

Page 106: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Gründe für hohen Zustimmungsgrad zur NS-Herrschaft:

a) Ideologische Überzeugungen

b) Propaganda und Emotionspolitik

c) Erfahrung der Gemeinschaft (Masseninszenierungen, erlebte Kameradschaft bzw. Komplizenschaft)

d) materieller Nutzen (Bereicherung an jüdischem Eigentum, Kriegsgewinnler, Zwangsarbeit, hohe Sozialleistungen)

e) soziale Verheißungen (Lebensstandard)

Page 107: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie

Götz Aly (2005): „sozialer Volksstaat“ ?

Page 108: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie

Götz Aly (2005): „sozialer Volksstaat“ ?

Vollbeschäftigung bis 1936 erreicht (v.a. durch Rüstungsproduktion)

Page 109: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie

Götz Aly (2005): „sozialer Volksstaat“ ?

Vollbeschäftigung bis 1936 erreicht (v.a. durch Rüstungsproduktion)

Lohnstopp bis 1936, Reallöhne der Arbeiter steigen 1933 bis 1939 nur um wenige Prozente

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie

Götz Aly (2005): „sozialer Volksstaat“ ?

Vollbeschäftigung bis 1936 erreicht (v.a. durch Rüstungsproduktion)

Lohnstopp bis 1936, Reallöhne der Arbeiter steigen 1933 bis 1939 nur um wenige Prozente

Kaufkraft 1939 wieder auf dem Niveau der späten 1920er Jahre

Page 111: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie

Götz Aly (2005): „sozialer Volksstaat“ ?

Vollbeschäftigung bis 1936 erreicht (v.a. durch Rüstungsproduktion)

Lohnstopp bis 1936, Reallöhne der Arbeiter steigen 1933 bis 1939 nur um wenige Prozente

Kaufkraft 1939 wieder auf dem Niveau der späten 1920er Jahre

Mangel an Lebensmitteln wie Margarine oder Butter

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie

Götz Aly (2005): „sozialer Volksstaat“ ?

Vollbeschäftigung bis 1936 erreicht (v.a. durch Rüstungsproduktion)

Lohnstopp bis 1936, Reallöhne der Arbeiter steigen 1933 bis 1939 nur um wenige Prozente

Kaufkraft 1939 wieder auf dem Niveau der späten 1920er Jahre

Mangel an Lebensmitteln wie Margarine oder Butter

1935: starke Preiserhöhungen Schweinefleisch

Page 113: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Volksprodukte

Page 114: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Volkswagen

- Projekt der DAF

- 1939 erste Prototypen fertig

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Versprechen der Massenmotorisierung nicht eingelöst

Page 116: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Versprechen der Massenmotorisierung nicht eingelöst

- kein einziger VW ausgeliefert

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Versprechen der Massenmotorisierung nicht eingelöst

- kein einziger VW ausgeliefert

- Sparanzahlungen gingen an DAF

Page 118: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Versprechen der Massenmotorisierung nicht eingelöst

- kein einziger VW ausgeliefert

- Sparanzahlungen gingen an DAF

- versprochener Preis von 1000 RM wäre nicht kostendeckend gewesen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Versprechen der Massenmotorisierung nicht eingelöst

- kein einziger VW ausgeliefert

- Sparanzahlungen gingen an DAF

- versprochener Preis von 1000 RM wäre nicht kostendeckend gewesen

- Benzinpreis in Deutschland doppelt so hoch wie in USA

Page 120: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Volkskühlschrank

- sollte in Fabrik bei Wien hergestellt werden

- 1939 hatten erst 1 % der Bevölkerung einen Kühlschrank

Page 121: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Volksempfänger

- 2,8 Millionen Exemplare bis 1943

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Versorgungsgrad der Bevölkerung mit Radiogeräten:

Deutschland 1933

Deutschland 1938

Großbritannien USA

25 % 50 % 68 % 84 %

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.4. privater Konsum als Legitimierungsstrategie?

Wohnungsbau

- Neubau blieb auf dem Niveau der Weimarer Republik

- Kleinsiedlungshäuser bevorzugt

Page 124: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Konsum im Krieg:

- bis 1941 noch relativ hohes Konsumniveau

- Rationierung Lebensmittel und Bekleidung schon 1939 kurz nach Kriegsbeginn

- bis 1943 hoher Verbrauch an Nahrungs- und Genussmitteln bei Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauchs seit 1938 um ein Drittel

Anhäufung von Sparguthaben

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

ab 1943:

Qualitätsverschlechterungen, Rationierungen

Stilllegung von Betrieben der Konsumgüterproduktion

Schwarzmarkt

Plünderungen in besetzten Gebieten

notdürftige Versorgung von Häftlingen und Zwangsarbeitern

Page 126: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Herbst 1944: Zusammenbruch der geregelten Mindestversorgung

jetzt wird deutlich, dass Konsumversprechen einem ungedeckten Wechsel glichen, der nur auf Eroberung und Ausbeutung fremder Länder beruhen konnte

Page 127: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Sozialfürsorge im Dritten Reich

- Oktober 1941: erstmals in deutscher Geschichte Existenzminimum zentralstaatlich verbindlich festgelegt

- betriebliche Sozialpolitik

Page 128: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.5. Gewalt nach außen als Kompensation für innere Widersprüche der Volksgemeinschaft?

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.5. Gewalt nach außen als Kompensation für innere Widersprüche der Volksgemeinschaft?

- Hitlers taktierende bis aggressive Außenpolitik 1933-1939: bejubelt, weil ohne Blutvergießen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.5. Gewalt nach außen als Kompensation für innere Widersprüche der Volksgemeinschaft?

- Hitlers taktierende bis aggressive Außenpolitik 1933-1939: bejubelt, weil ohne Blutvergießen

- 1938 „Reichskristallnacht“: entsprang keiner inneren Notwendigkeit

Page 131: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.5. Gewalt nach außen als Kompensation für innere Widersprüche der Volksgemeinschaft?

- Hitlers taktierende bis aggressive Außenpolitik 1933-1939: bejubelt, weil ohne Blutvergießen

- 1938 „Reichskristallnacht“: entsprang keiner inneren Notwendigkeit

- Massenmorde der „Endlösung“: nicht nötig, um Bewegung zusammenzuhalten, im Kern ideologisch motiviert, logische Folge von rassistischer Säuberungsmentalität und Umsiedlungsplänen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.5. Gewalt nach außen als Kompensation für innere Widersprüche der Volksgemeinschaft?

aber:

- Exklusion zentrale Existenzbedingung für Volksgemeinschaft

- Bildung der Volksgemeinschaft stets als „Zusammenschmieden“ gegen „Gemeinschaftsfremde“, insbesondere gegen Juden

Page 133: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.5. Gewalt nach außen als Kompensation für innere Widersprüche der Volksgemeinschaft?

Volksgemeinschaft = Gemeinschaft der akzeptierten Gewalt gegen Nicht-Zugehörige (von der man profitieren konnte, ohne selbst Gewalt auszuüben)

Page 134: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.5. Gewalt nach außen als Kompensation für innere Widersprüche der Volksgemeinschaft?

Volksgemeinschaft = Gemeinschaft der akzeptierten Gewalt gegen Nicht-Zugehörige (von der man profitieren konnte, ohne selbst Gewalt auszuüben)

Ausgrenzung und Beraubung (bis hin zu Mord) der Nicht-Zugehörigen ging mit symbolischer und materieller Aufwertung der Zugehörigen einher

Page 135: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

a) Ausschluss politischer Gegner:

Konzentrationslager

Page 136: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

b) Zwangssterilisation:

14.7.1933: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (= Ergebnis einer bereits in der Weimarer Republik begonnenen Debatte)

Page 137: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

b) Zwangssterilisation:

14.7.1933: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (= Ergebnis einer bereits in der Weimarer Republik begonnenen Debatte)

darunter fielen Schizophrenie, manisch-depressives Irresein, aber auch Blindheit, Taubheit, körperliche Missbildung, schwerer Alkoholismus

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

b) Zwangssterilisation:

14.7.1933: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (= Ergebnis einer bereits in der Weimarer Republik begonnenen Debatte)

darunter fielen Schizophrenie, manisch-depressives Irresein, aber auch Blindheit, Taubheit, körperliche Missbildung, schwerer Alkoholismus

Entscheidung durch Erbgesundheitsgerichte (Richter und zwei Ärzte)

Page 139: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

flankiert durch breite Öffentlichkeitsarbeit

- Zeitschriften des rassenpolitischen Amtes der NSDAP

Page 140: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

flankiert durch breite Öffentlichkeitsarbeit

- Zeitschriften des rassenpolitischen Amtes der NSDAP

- neue Schulfächer: Rassekunde und Erbgesundheitslehre

Page 141: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

flankiert durch breite Öffentlichkeitsarbeit

- Zeitschriften des rassenpolitischen Amtes der NSDAP

- neue Schulfächer: Rassekunde und Erbgesundheitslehre

T4-Mordaktion dennoch geheim durchgeführt

Page 142: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

c) Ziel eines „judenfreien“ großdeutschen Reiches

Page 143: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

c) Ziel eines „judenfreien“ großdeutschen Reiches

- Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wirkt als erstes Signal: jüdische Apotheker, Ärzte, Schriftsteller diskriminiert, Badeverbote für Juden

Page 144: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

c) Ziel eines „judenfreien“ großdeutschen Reiches

- Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wirkt als erstes Signal: jüdische Apotheker, Ärzte, Schriftsteller diskriminiert, Badeverbote für Juden

- Methode der Geschäftsschädigung: fotografisches Anprangern derjenigen, die bei Juden einkaufen, in öffentlichen Schaukästen der NSDAP

Page 145: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

- Nürnberger Gesetze September 1935

Page 146: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

- Nürnberger Gesetze September 1935:

a) Verbot von sexuellem Kontakt mit Juden („Rassenschande“)

Page 147: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

- Nürnberger Gesetze September 1935:

a) Verbot von sexuellem Kontakt mit Juden („Rassenschande“)

b) keine vollen Bürgerrechte für Juden (Staatsangehörige)

Page 148: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

1938: Schicksalsjahr der deutschen Juden

Page 149: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

1938: Schicksalsjahr der deutschen Juden

- Januar: Zwang zur Namensänderung

Page 150: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

1938: Schicksalsjahr der deutschen Juden

- Januar: Zwang zur Namensänderung

- März: jüdische Gemeinden nicht mehr Körperschaften öffentlichen Rechts

Page 151: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

1938: Schicksalsjahr der deutschen Juden

- Januar: Zwang zur Namensänderung

- März: jüdische Gemeinden nicht mehr Körperschaften öffentlichen Rechts

Anschluss Österreichs: Welle antijüdischer Gewalt in Wien

Page 152: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

1938: Schicksalsjahr der deutschen Juden

- Januar: Zwang zur Namensänderung

- März: jüdische Gemeinden nicht mehr Körperschaften öffentlichen Rechts

Anschluss Österreichs: Welle antijüdischer Gewalt in Wien

- April: Juden müssen Eigentum melden (das ihnen später geraubt wird)

Page 153: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

1938: Schicksalsjahr der deutschen Juden

- Januar: Zwang zur Namensänderung

- März: jüdische Gemeinden nicht mehr Körperschaften öffentlichen Rechts

Anschluss Österreichs: Welle antijüdischer Gewalt in Wien

- April: Juden müssen Eigentum melden (das ihnen später geraubt wird)

- Juli: geänderte Gewerbeordnung macht Juden arbeitslos

Page 154: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

Auswanderungsmöglichkeiten beschränkt

- Einwanderungsländer verlangen hohe Geldsummen

Page 155: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

Auswanderungsmöglichkeiten beschränkt

- Einwanderungsländer verlangen hohe Geldsummen

- Quoten beschränken Zahl der Einwanderer

Page 156: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

Auswanderungsmöglichkeiten beschränkt

- Einwanderungsländer verlangen hohe Geldsummen

- Quoten beschränken Zahl der Einwanderer

- Roosevelts Versuch, diese auf Konferenz in Evian im Juli 1938 zu erhöhen, scheitert

Page 157: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

Eskalation Ende Oktober 1938 an der polnischen Grenze

Page 158: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

Eskalation Ende Oktober 1938 an der polnischen Grenze

- antisemitische polnische Regierung will polnischen Juden die Wiedereinreise nach Polen verbieten

Page 159: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

Eskalation Ende Oktober 1938 an der polnischen Grenze

- antisemitische polnische Regierung will polnischen Juden die Wiedereinreise nach Polen verbieten

- Großaktion der Gestapo auf Anordnung Himmlers: 17.000 polnische Juden an Grenze verfrachtet, wo sie im Niemandsland herumirren

Page 160: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

Eskalation Ende Oktober 1938 an der polnischen Grenze

- antisemitische polnische Regierung will polnischen Juden die Wiedereinreise nach Polen verbieten

- Großaktion der Gestapo auf Anordnung Himmlers: 17.000 polnische Juden an Grenze verfrachtet, wo sie im Niemandsland herumirren

- nach einigen Tagen kommt Einigung zustande

Page 161: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

4.6. Mechanismen der Exklusion

Eskalation Ende Oktober 1938 an der polnischen Grenze

- antisemitische polnische Regierung will polnischen Juden die Wiedereinreise nach Polen verbieten

- Großaktion der Gestapo auf Anordnung Himmlers: 17.000 polnische Juden an Grenze verfrachtet, wo sie im Niemandsland herumirren

- nach einigen Tagen kommt Einigung zustande

- inzwischen hat Herschel Grynszpan am 7. November 1938 auf den deutschen Botschaftsangehörigen Ernst vom Rath geschossen

Page 162: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Novemberpogrom

Page 163: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Novemberpogrom

- ausgelöst durch Goebbels-Rede vor Parteiführung in München am 9. November 1938

Page 164: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Novemberpogrom

- ausgelöst durch Goebbels-Rede vor Parteiführung in München am 9. November 1938

- Ausführende: Schlägertrupps der NSDAP und der SA

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Novemberpogrom

- ausgelöst durch Goebbels-Rede vor Parteiführung in München am 9. November 1938

- Ausführende: Schlägertrupps der NSDAP und der SA

- bisher nicht dagewesene Brutalität

Page 166: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Novemberpogrom

- ausgelöst durch Goebbels-Rede vor Parteiführung in München am 9. November 1938

- Ausführende: Schlägertrupps der NSDAP und der SA

- bisher nicht dagewesene Brutalität

- Ausmaß der Zerstörungen und Verwüstungen kann nur geschätzt werden

Page 167: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Novemberpogrom

- ausgelöst durch Goebbels-Rede vor Parteiführung in München am 9. November 1938

- Ausführende: Schlägertrupps der NSDAP und der SA

- bisher nicht dagewesene Brutalität

- Ausmaß der Zerstörungen und Verwüstungen kann nur geschätzt werden

- über hundert ermordete Juden, nahezu alle Synagogen und Gebetshäuser in Brand gesetzt, etwa 7.500 verwüstete Geschäfte

Page 168: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- SS und Gestapo erst später einbezogen: 30.000 Juden vorübergehend in Konzentrationslager inhaftiert

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- SS und Gestapo erst später einbezogen: 30.000 Juden vorübergehend in Konzentrationslager inhaftiert

- auf dem Weg dorthin geschlagen, angespuckt, erniedrigt

Page 170: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- SS und Gestapo erst später einbezogen: 30.000 Juden vorübergehend in Konzentrationslager inhaftiert

- auf dem Weg dorthin geschlagen, angespuckt, erniedrigt

- NS-Führung vom Ausmaß des Pogroms überrascht

Page 171: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- SS und Gestapo erst später einbezogen: 30.000 Juden vorübergehend in Konzentrationslager inhaftiert

- auf dem Weg dorthin geschlagen, angespuckt, erniedrigt

- NS-Führung vom Ausmaß des Pogroms überrascht

- Goebbels ruft zur Beendigung der Aktion auf

Page 172: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- SS und Gestapo erst später einbezogen: 30.000 Juden vorübergehend in Konzentrationslager inhaftiert

- auf dem Weg dorthin geschlagen, angespuckt, erniedrigt

- NS-Führung vom Ausmaß des Pogroms überrascht

- Goebbels ruft zur Beendigung der Aktion auf

- Göring will Ersatz für Sachschäden

Page 173: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

- SS und Gestapo erst später einbezogen: 30.000 Juden vorübergehend in Konzentrationslager inhaftiert

- auf dem Weg dorthin geschlagen, angespuckt, erniedrigt

- NS-Führung vom Ausmaß des Pogroms überrascht

- Goebbels ruft zur Beendigung der Aktion auf

- Göring will Ersatz für Sachschäden

Lösung: Sühneleistung von 1 Milliarde RM den jüdischen Gemeinden auferlegt

Page 174: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Haltung der Mehrheit der Deutschen:

- Ablehnung Pogrom

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Haltung der Mehrheit der Deutschen:

- Ablehnung Pogrom

- Grund: vor allem die Zerstörung von Sachwerten

Page 176: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Haltung der Mehrheit der Deutschen:

- Ablehnung Pogrom

- Grund: vor allem die Zerstörung von Sachwerten

- Verständnis für Vergeltung für das Attentat, nur Form abgelehnt

Page 177: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Haltung der Mehrheit der Deutschen:

- Ablehnung Pogrom

- Grund: vor allem die Zerstörung von Sachwerten

- Verständnis für Vergeltung für das Attentat, nur Form abgelehnt

- den Juden auferlegte „Sühneleistung“ als „gerechte Strafe“ angesehen

Page 178: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Reaktion der NS-Führung: Drängen auf Aussiedlung

- Dezember 1938: jüdische Hauseigentümer werden verpflichtet, ihre Immobilie zu verkaufen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Reaktion der NS-Führung: Drängen auf Aussiedlung

- Dezember 1938: jüdische Hauseigentümer werden verpflichtet, ihre Immobilie zu verkaufen

- Zwangsarbeitspflicht für Juden

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Reaktion der NS-Führung: Drängen auf Aussiedlung

- Dezember 1938: jüdische Hauseigentümer werden verpflichtet, ihre Immobilie zu verkaufen

- Zwangsarbeitspflicht für Juden

- 30. Januar 1939: Hitler fordert bei Rede im Reichstag die europäischen Mächte auf, die Judenfrage zu lösen

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Reaktion der NS-Führung: Drängen auf Aussiedlung

- Dezember 1938: jüdische Hauseigentümer werden verpflichtet, ihre Immobilie zu verkaufen

- Zwangsarbeitspflicht für Juden

- 30. Januar 1939: Hitler fordert bei Rede im Reichstag die europäischen Mächte auf, die Judenfrage zu lösen

- droht, dass es sonst im Fall eines Krieges zur Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa kommt

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Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Reaktion der NS-Führung: Drängen auf Aussiedlung

- ab 1939: Zwangseinweisungen in Judenhäuser

Page 183: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Reaktion der NS-Führung: Drängen auf Aussiedlung

- ab 1939: Zwangseinweisungen in Judenhäuser

- Madagaskar-Plan

Page 184: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

4. Volksgemeinschaft

Reaktion der NS-Führung: Drängen auf Aussiedlung

- ab 1939: Zwangseinweisungen in Judenhäuser

- Madagaskar-Plan

erzwungener Exodus von 270.000 Juden bis 1941

Page 185: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

Volksgemeinschaft = Projekt mit zwei Stoßrichtungen

Page 186: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

Volksgemeinschaft = Projekt mit zwei Stoßrichtungen

nach innen: REPRESSION, DISZIPLINIERUNG, INTEGRATION

- Formierung der Gesellschaft in opferbereite Leistungsgesellschaft

Page 187: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

Volksgemeinschaft = Projekt mit zwei Stoßrichtungen

nach innen: REPRESSION, DISZIPLINIERUNG, INTEGRATION

- Formierung der Gesellschaft in opferbereite Leistungsgesellschaft

- Vision einer Konsumgesellschaft mit Kleinfamilie, Aufstiegsorientierung, Massenmedien, Freizeitkultur und intervenierendem Wohlfahrtsstaat

Page 188: Nationalsozialistische  D iktatur

Nationalsozialistische Diktatur

Volksgemeinschaft = Projekt mit zwei Stoßrichtungen

nach innen: REPRESSION, DISZIPLINIERUNG, INTEGRATION

- Formierung der Gesellschaft in opferbereite Leistungsgesellschaft

- Vision einer Konsumgesellschaft mit Kleinfamilie, Aufstiegsorientierung, Massenmedien, Freizeitkultur und intervenierendem Wohlfahrtsstaat

nach außen: EXKLUSION, VERNICHTUNG