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Propaganda im Nationalsozialismus Fach Geschichte April 2010 Fabian Morger 8332 Russikon C5b Lehrperson: Yvonne Weissberg

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Propaganda im

Nationalsozialismus

Fach Geschichte

April 2010

Fabian Morger 8332 Russikon

C5b

Lehrperson: Yvonne Weissberg

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ............................................................................................ 3 2 Definition Propaganda......................................................................... 4 3 Anfänge und äussere Einflüsse für die NS-Propaganda..................... 5 4 Hitlers Gedanken zur Propaganda aus „Mein Kampf“ ........................ 6 5 Phasen der Propaganda ..................................................................... 8 6 Zwei ausgewählte Stützen der Propaganda ..................................... 10

6.1 Rundfunk .................................................................................... 10 6.2 Veranstaltungen und Feiern ....................................................... 13

7 Wirkung der Propaganda .................................................................. 14 8 Schlusswort ....................................................................................... 15 9 Literaturverzeichnis ........................................................................... 17 10 Bilderverzeichnis ............................................................................. 17

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1 Einleitung Propaganda – wer davon spricht, wird mit einem erstaunten Blick konfrontiert. Warum hat

dieser Begriff bei gewissen Leuten einen derart schlechten Ruf? Ich habe schon oft gehört,

dass Hitler auch dank einer höchst erfolgreichen Propagandaarbeit das deutsche Volk von

seiner Einstellung zu überzeugen vermochte. Lag dies nur an der fantastischen Arbeit der

Nationalsozialisten oder war das Volk so leicht beeinflussbar? Wenn Propaganda eine solch

grosse Kraft besitzt, könnte man sie doch in einer positiven Art für einen guten Zweck

einsetzen. Was ist nun eigentlich Propaganda? Ich musste feststellen, dass ich selber keine

klare Vorstellung davon hatte. In dieser Arbeit versuche ich dieser Frage, wie auch den

nachfolgenden Fragen, nachgehen. Dazu habe ich mich jedoch auf einige Punkte beschränkt

und versuche dennoch, ein Bild über die nationalsozialistische Propaganda zu vermitteln.

• Was ist Propaganda?

• Was war Propaganda für Hitler?

• Auf welchen Grundpfeilern war die Propaganda im Nationalsozialismus aufgebaut?

• Wie erfolgreich war die nationalsozialistische Propaganda?

• Kann die nationalsozialistische Propaganda mit heutiger Propaganda verglichen

werden?

• Könnten die Propagandarezepte aus dem Nationalsozialismus auch heute noch

erfolgreich verwendet werden?

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2 Definition Propaganda Propaganda stammt vom Lateinischen “propagare“ ab und bedeutet „weiter ausbreiten,

ausdehnen“. Ursprünglich wurde das Wort Propaganda als Bezeichnung für die Verbreitung

der christlichen Glaubensüberzeugung verwendet.1

Unter Propaganda versteht man einen systematischen und absichtlichen Versuch,

Erkenntnisse zu manipulieren, Sichtweisen zu formen und Verhalten zu steuern, um die von

einem Propagandisten erwünschte Reaktion zu erzeugen. Den Begriff „Propaganda verwendet

man im 20.Jahrhundert v.a. im Bereich der Politik – in der Wirtschaft spricht man eher von

Werbung und in religiösen Zusammenhängen von Missionierung.2

Im modernen Sinne ist Propaganda eine eigens zur Beeinflussung, Herrschaftssicherung und

Manipulation eingesetzte Werbetechnik. Hierzu werden alle Formen der Propaganda wie

Drohungen, Versprechungen, Lügen, Verleumdungen und Gerüchte angewendet und mittels

verschiedener Mittel verbreitet.3

Propaganda zeichnet sich also durch geschickte Auswahl der Information und/oder durch

geschickte Manipulation der Nachricht aus. Nicht entscheidend ist dabei der

Wahrheitscharakter. Dadurch erhält der Begriff Propaganda einen stark abwertenden

Charakter. Sie tritt insbesondere bei diktatorischen Regimen auf wie zum Beispiel dem

Nationalsozialismus. Dennoch ist die gezielte Darstellung von Informationen auch in

Demokratien eine gängige Praxis. Da der Begriff Propaganda meistens negativ aufgefasst

wird, verwendet man heute häufiger den Begriff Öffentlichkeitsarbeit.2

Meine eigene Definition (Zusammenfassung):

Unter Propaganda versteht man die aktive Beeinflussung der Menschen. Durch bewusstes

Verändern oder Weglassen von Informationen wird der Nachrichtenempfänger manipuliert.

Dies geschieht durch den Einsatz verschiedenster Medien wie zum Beispiel Presse, Plakate,

Radio und Fernsehen oder durch Reden an Veranstaltungen. Durch die Verwendung des

Wortes Propaganda in diktatorischen Regimen wie beispielsweise in der Zeit des

1 MEYERS GROSSES TASCHENLEXIKON Band 17, S. 313 2 http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda 3 MEYERS GROSSES TASCHENLEXIKON Band 17, S. 342

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Nationalsozialismus, wird dieser Begriff heute gemieden. Man bevorzugt den Begriff

Öffentlichkeitsarbeit, welcher für mehr Objektivität steht.

3 Anfänge und äussere Einflüsse für die NS-Propaganda In der Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung ist Propaganda ein Schlüsselbegriff.

Für die Nationalsozialisten war Propaganda nicht nur ein Instrument zur Gewinnung neuer

Anhänger, sie übernahm auch eine wichtige Funktion bei der Integration neuer

Parteimitglieder. Während der Kriegszeit lenkte die Propaganda alle Aggressionen auf die

Gegner der NSDAP. Dadurch wurden Unsicherheiten der Partei verdeckt. Die NSDAP

(Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) betrieb dauernd Propaganda in einem sehr

umfassenden Sinn. Adolf Hitler wurde zum wichtigsten Propagandist. Im Herbst 1919 wurde

er für die Propagandaarbeit der Partei verantwortlich gemacht. 1933 übernahm Joseph

Goebbels Hitlers Amt und wurde zum Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda.

Zuvor erarbeitete Adolf Hitler die Grundregeln der NS-Propaganda. Diese Grundregeln

veröffentlichte er in seinem Buch „Mein Kampf“ (siehe Kapitel „Mein Kampf“). Die

Grundsätze der NS-Propaganda waren keineswegs originell, doch sie entsprachen dem

zeitgenössischen Denken. Nach dem ersten Weltkrieg war Propaganda, worunter man die

gezielte Beeinflussung eines anonymen Publikums mit Hilfe von Massenmedien verstand, ein

relativ neues Phänomen, das von der Öffentlichkeit faszinierend zur Kenntnis genommen

wurde. Die nationalsozialistische Propaganda wurde von fünf Aspekten der allgemeinen

zeitgenössischen Aufgeschlossenheit stark beeinflusst:

1. Die britische Weltkriegspropaganda diente Hitler als Vorbildfunktion. Er schrieb ihr

entscheidende Wirkung für die deutsche Niederlage von 1918 zu.

2. Die Propaganda der Arbeiterbewegung besass auch eine Vorbildfunktion. Hitler

erlebte die Arbeiterbewegung in Wien und er war so ergriffen, dass es ihm unmöglich

gewesen war, der ganzen Sache den Rücken zu kehren.

3. Die moderne Geschäftsreklame war ebenfalls Vorbild der NS-Propaganda. Wie die

Reklame, war die NS-Propaganda zielgruppenorientiert und aussagereduziert, es

wurden einprägsame Markennamen und Symbole verwendet, die „Produkte“ wurden

visualisiert und unbewusste Wünsche wurden angesprochen.

4. Die NS-Propaganda wurde auch von der zeitgenössischen, populären

Massenpsychologie, die vor allem von Gustave Le Bon vertreten wurde, beeinflusst.

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Sie besagt, dass der Einzelne, als anonymer in einer Gruppe, seine eigene persönliche

Verantwortung aufgibt und sich den ansteckenden Gefühlen der Masse ergibt. Durch

die Triebhaftigkeit der Masse, kann diese immer mehr manipuliert werden.

5. Die Propaganda, die sich als einfaches Sender-Empfängermodell darstellen lässt,

entsprach dem frühen Behaviourismus. Die Grundidee des Behaviourismus war,

Verhaltensmodifikationen durch Konditionierung zu erreichen. 4

4 Hitlers Gedanken zur Propaganda aus „Mein Kampf“ Adolf Hitler äusserte sich in seinem 1924 erschienenem Buch „Mein

Kampf“ über die Grundmerkmale und Vorgehensweisen einer

erfolgreichen Propaganda. Denn nach seinem gescheiterten Putsch

gegen die Regierung kam er zur Einsicht, dass er mit legalen Mitteln

zur Macht kommen musste. Dafür brauchte er aber die Unterstützung

des deutschen Volkes und diese wollte er durch eine zielgerichtete

und effiziente Propaganda erhalten. In der Kriegszeit setzte er die

Propaganda dazu ein, dass das Volk den Krieg weiterhin unterstützte.

Mit der Propaganda sollte ein Gefühl der Volksgemeinschaft

entstehen. Als erstes stellte sich Hitler die Frage, an wen sich die

Propaganda richten sollte: „An die wissenschaftliche Intelligenz oder

an die weniger gebildete Masse?5 Für ihn war die Antwort klar: „Sie

[die Propaganda] hat sich ewig nur an die Masse zu richten!“6

Nach meiner Meinung gab es dafür mehrere Gründe: Erstens wollte er möglichst viele

Menschen für sich gewinnen. Zweitens ging es bei der Propaganda nicht um eine

wissenschaftliche Diskussion, sondern nur um die Massenbeeinflussung. Drittens waren die

Intellektuellen viel schwieriger zu beeinflussen als die kaum gebildete Masse.

4 Deutschland 1933-1945 Neue Studien zur nationalsozialistisch Herrschaft, S. 291-293 5 Adolf Hitlers Mein Kampf Eine Kommentierte Auswahl, S.109 6 Adolf Hitlers Mein Kampf Eine Kommentierte Auswahl, S.109

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Da sich die Propaganda an das einfache Volk richten sollte, hatte sie „volkstümlich zu sein

und ihr geistiges Niveau einzustellen nach der Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten unter

denen, an die sie sich zu richten gedenkt. Damit wird ihre rein geistige Höhe um so tiefer zu

stellen sein, je grösser die zu erfassende Masse der Menschen sein soll.“7 Je mehr die

Propaganda auf das Fühlen der Masse Rücksicht nimmt, desto durchschlagender wird der

Erfolg. „Gerade darin liegt die Kunst der Propaganda, dass sie, die gefühlsmässige

Vorstellungswelt der grossen Masse begreifend, in psychologisch richtiger Form den Weg zur

Aufmerksamkeit und weiter zum Herzen der breiten Massen findet.“8

Um das ungebildete Volk zu erreichen, musste die Propaganda genau auf sie ausgerichtet

sein, da die Aufnahmefähigkeit sehr beschränkt, das Verständnis klein und die

Vergesslichkeit gross war. Aus diesen Gründen hatte sich die Propaganda auf möglichst

wenige Punkte zu beschränken, diese sind jedoch so lange zu wiederholen, bis jeder sich das

Gewollte vorzustellen vermag. Abwechslung und Vielseitigkeit sind keine Merkmale einer

guten Propaganda, sondern eher Zeichen einer wissenschaftlicheren, objektiveren

Auseinandersetzung - Dinge die Hitler aktiv vermeidete. Stärker formuliert heisst das, dass

Hitler überzeugt war, dass Propaganda subjektiv, einseitig und in ihrer Aussage unantastbar

ist. Sie hatte nicht die Aufgabe, ein klares, umfassendes Bild einer Situation aufzuzeigen,

sondern war nur Mittel zum Zweck, seine eigenen Ziele oder Ziele einer Organisation zu

erreichen. Ein weiteres Merkmal der Hitler’schen Propaganda war, dass sie nicht mit

Differenzierungen sondern mit extremen Gegensätzen arbeitete. Zum Beispiel Positiv oder

Negativ, Liebe oder Hass, Recht oder Unrecht, Wahrheit oder Lüge. Hitler war davon

überzeugt, dass das Volk prinzipiell träge sei und aus seiner Trägheit nur mit tausendfacher

Wiederholung einfachster Begriffe wachzurütteln sei.

Für Adolf Hitler war die Rede das wirksamste

Propagandamittel. Der Redner kann an den

Gesichtern der Zuhörer ablesen, ob sie ihm folgen

können und ob die Wirkung und der Eindruck seiner

Worte zum erhofften Ziel führen. Wenn der Redner

bemerkt, dass einer oder mehrere dieser Punkte nicht

7 Adolf Hitlers Mein Kampf Eine Kommentierte Auswahl, S.110 8 Adolf Hitlers Mein Kampf Eine Kommentierte Auswahl, S.110/111

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zutreffen, kann er sofort reagieren, indem er erwähntes vereinfacht wiederholt, bessere oder

andere Argumente für sein Vorhaben präsentiert und seine Gedankengänge logisch aufzeigt.

Der Schriftsteller sieht und kennt seine Leser nicht, weshalb er seine Texte für die

Allgemeinheit schreibt und so keine Möglichkeit zur Verbesserung hat. Zudem spricht für die

gesprochene Propaganda, dass die Menschenmassen an sich faul sind und ihre Gewohnheiten

nicht ändern wollen. Deshalb werden sie kaum zu einem Buch greifen, das von etwas spricht,

wovon man nicht überzeugt ist und das einem vielleicht nicht das bringt, was man sich

erhofft. Bücher werden deshalb vor allem von Menschen gelesen, die dieselbe Einstellung

haben. So werden aber kaum neue Anhänger gefunden. Besser geeignet für Propaganda sind

daher Plakate, Flugblätter, Bilder und Filme, weil der Mensch dafür keine grossen

Anstrengungen betreiben muss – es genügt zu schauen und höchstens einige kurze Sätze zu

lesen. Deshalb sind Menschen eher bereit, eine bildliche Abbildung aufzunehmen als ein

umfangreiches Buch zu lesen.

Zwei der wichtigsten Punkte einer erfolgreichen öffentlichen Propagandaveranstaltung sind

die Lokalität und die Tageszeit. Aus eigener Erfahrung wusste Hitler, dass Veranstaltungen

Abends und an bedeutenden Orten, wie zum Beispiel Sportstadien, den besten Erfolg

brachten. Wurden die Veranstaltungen zusätzlich unterstützt mit Fahnen, Heilrufen, Fanfaren,

Marschkolonnen, Flammen, Fackeln und Spruchbänder, fühlten sich die damaligen Menschen

wohl, gut aufgehoben, verbunden und somit empfänglich für die Propagandabotschaften von

Hitler. Hitler verweist betreffend dieser Tatsachen auch auf das Kirchenleben, welches mit

geheimnisvollem Dämmerschein, Weihrauch usw. auch die Menschen in seinen Bann zieht

und somit offen für die Botschaften werden.9

5 Phasen der Propaganda In diesem Kapitel werden die Propagandainhalte näher charakterisiert. In der Propaganda des

„Dritten Reiches“ kann man unterschiedliche Phasen mit unterschiedlichen Schwerpunkten

erkennen:

1. In den ersten Machtjahren (1933-36) von Adolf Hitler, überwog die hauptsächlich

nach aussen gerichtete Friedenspropaganda und die gleichzeitige Tarnung der

9 Adolf Hitlers Mein Kampf Eine Kommentierte Auswahl, S.109-118

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militärischen Aufrüstung. Innerhalb der Bevölkerung wurde Sympathiewerbung für

die Wehmacht erzeugt, wodurch der Wehrwille der Bevölkerung gesteigert werden

sollte.

2. In der anschliessenden Konsolidierungsphase stand die Wehrpropaganda im

Vordergrund. Gleichzeitig wurde auch die antibolschewistische Propaganda verstärkt.

Mit dem Schlagwort „heim ins Reich“ betrieb man eine intensive

Volkstumspropaganda. Dabei ging es darum, ehemalige deutsche Gebiete wieder ins

deutsche Reich zu führen.

3. Die psychologische Mobilmachung der Bevölkerung für den Krieg dominierte seit

Ende 1938 die Propaganda. Die Volkstumspropaganda, die die Angliederung

ehemaliger deutscher Gebiete forderte, wurde durch die offene Forderung nach

„Lebensraum“ abgelöst. Seit März 1939 kam die Behauptung der „Einkreisung“

hinzu. Damit wurde die Kriegsschuld den Gegnern zugeschoben.

4. Von 1939 bis 1941, der Phase der Blitzkriege, stand die Propaganda im Zeichen der

deutschen Erfolge. Aussenpolitische Ziele wurden dabei nicht aufgezeigt. Kurze,

dramatische Phasen wechselten sich mit Erholungspausen für die Bevölkerung

entsprechend dem Kriegsverlauf ab.

5. In den Krisenwintern 1941/41 und 1942/43 wurde die Propaganda umgestellt: die

Propagandisten forderten mehr und mehr eine grössere „Härte“ und die Durchsetzung

des „totalen Krieges“ auch an der Heimatfront. Es wurde immer mehr auf Feindbilder

gesetzt – auf der einen Seite der „Bolschewist“ (Sowjetunion) auf der anderen der kapitalistische „Plutokrat“ (USA). Beide wurden von den Juden überschattet. Diese

Angstpropaganda wirkte allerdings dysfunktionaler je schlechter sich die Kriegslage

entwickelte.

Durchgehend war es eine Aufgabe der Propaganda, ein Grundvertrauen zwischen dem Volk

und der NS-Führung herzustellen.10

10 Deutschland 1933-1945 Neue Studien zur nationalsozialistisch Herrschaft, S. 310/311

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6 Zwei ausgewählte Stützen der Propaganda

6.1 Rundfunk Der Rundfunk spielte bei der Propaganda der Nationalsozialisten eine wichtige Rolle. Der

grosse Vorteil des Rundfunks war, dass mit den Radiosendungen viele Menschen erreicht

werden konnten.

Im Sommer 1932 verstaatlichte die Regierung von Papan den Weimarer Rundfunk und

öffnete gleichzeitig den Rundfunk für Regierungspropaganda und Werbung einzelner

Parteien. Zu diesen Parteien gehörte die NSDAP nicht aber die KPD (Kommunistische Partei

Deutschlands). Dies schuf für die spätere Übernahme des Rundfunks durch die NSDAP

günstige Voraussetzungen. Zudem hatte die NSDAP vor 1932 eine eigene Organisation von

„Funkwarten“ aufgebaut. Diese hatten die Aufgabe, gegen den Weimarer Rundfunk zu

konkurrieren und den deutschnationalen Reichsverband Deutscher Rundfunkhörer zu

infiltrieren. Dies gelang schlussendlich im Oktober 1932.

Das neu gegründete Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda übernahm im

März 1933, also nur zwei Monate nach der Übernahme der Regierung durch die NSDAP, die

Rundfunkkompetenzen des Reichsinnen- sowie des Reichspostminister, die kaum noch

Einfluss besassen. Im Frühjahr 1934 waren auch die Kompetenzen der Länder im Rundfunk

bereits auf das Reich übertragen. Aus den regionalen Sendegesellschaften wurden

“Reichssender“. Es kam zu einem Grossaustausch der

Geschäftsführer der Rundfunksender – zehn von elf Intendanten

wurden ausgewechselt.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Rundfunkpropaganda ist,

dass die Menschen Zugang zu Radios haben. Aus diesem Grund

wurde das Medium ausgebaut: Die Rundfunkindustrie arbeitete

seit Anfang der dreissiger Jahren am Projekt eines billigen

Einfachradios. Vom Propagandaministerium und der

Rundfunkindustrie wurde 1933 der „Volksempfänger“ und 1938

der „Deutsche Kleinempfänger“ eingeführt.

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Diese beiden Radios trugen erheblich zur Steigerung der Hörerzahl bei: 1933 besassen 4.3

Millionen Menschen in Deutschland ein Radio, 1939 schon 10.8 Millionen und 1943 waren es

bereits 16.2 Millionen.

Zudem wurde das Netz von Sendeanlagen ausgebaut. Trotzdem wurde keine

flächendeckende, vollständige Abdeckung erreicht, die der geringen Empfangsstärke der

Billiggeräte angemessen gewesen wäre. In den Anfangsjahren, als die Rundfunkversorgung

noch nicht sehr hoch war, diente der sogenannte „Gemeinschaftsempfang“ (= gemeinsames

Radiohören einer Gruppe) als Ausgleich. Gleichzeitig war er ein besonderer Ausdruck einer

nationalsozialistischen “Rundfunkkultur“. Bei wichtigen “staatspolitischen“ Anlässen hatten

sich Parteiformationen, Belegschaften usw. zum kollektiven Empfang zu versammeln. Die

allgemeine Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, “radiolose“ Volksgenossen zu sich nach

Hause einzuladen. Dies diente nicht nur dazu, sich mehr Zuhörer zu verschaffen, dadurch

wurde das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen gestärkt und die Bevölkerung stand dauernd

unter gegenseitiger Kontrolle. Das Abhören von “Feindsendern“ war verboten und wurde

bestraft, bei starken Vergehen sogar mit der Todesstrafe. Ein weiteres Projekt, das die

Zuhörerzahl erhöhen sollte, war der Aufbau eines Netzes von Lautsprechersäulen in den

deutschen Grossstädten. Dieses Projekt konnte aber nur noch ansatzweise realisiert werden.

Unmittelbar nach der Machtübernahme 1933 nutzten die Nationalsozialisten das

Rundfunkprogramm für ihre politische Propaganda. Für den Wahlkampf 1933 wurden

insgesamt 45 Wahlsendungen der Regierungsparteien ausgestrahlt, darunter eine Reihe von

Hitlerreden. Auch das Musikprogramm wurde als Propaganda verwendet: es wurden viele

Märsche, NS-Gesänge, Arbeiterlieder usw. gesendet. Der Rundfunk wurde politisiert!

Im Spätherbst 1933 drosselte Joseph Goebbels, der Reichsminister für Volksaufklärung und

Propaganda, die politischen Sendeanteile, um eine Überfütterung des Publikums zu

verhindern und um das Programm attraktiver und abwechslungsreicher zu gestalten. Die

kulturpolitische Funktion des Rundfunks wurde jetzt im Programm verstärkt betont. Ab 1935

kam es zu einer Umorientierung: Man setzte mehr auf Unterhaltung unter dem Motto mehr

Musik, mehr Auflockerung.

Während des Krieges war der Rundfunk das eigentliche Propagandamittel, das das Regime

zur Steuerung der Informationslage und der aktuellen Stimmung nützte. Der Schwerpunkt des

Programms wurde mehr und mehr auf die Unterhaltung gesetzt. Durch die Unterhaltung

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wollten die Nationalsozialisten von den Alltagssorgen abzulenken. Man versuchte in den

verbleibenden politischen Sendungen durch Vielfalt von den stereotypen Propagandainhalten

abzulenken. Das politische Programm bestand neben den Nachrichtensendungen und dem

offiziellen Wehrmachtsbericht aus dem täglichen “Bericht zur Lage“, in dem ein bekannter

Journalist die Nachrichtenlage kommentierte und erläuterte. Das seichte

Unterhaltungsprogramm wurde mit der sich verschlechternden Kriegslage immer

dominierender. Selbstverständlich unterstand das Unterhaltungsprogramm rigider Kontrolle

und gewisse Themen wurden strikte zensuriert. Zum Beispiel war es verboten, während der

angespannten Ernährungslage über die Lebensmittelversorgung zu sprechen. Beherrscht

wurde das Rundfunkprogramm durch Titel wie “Musik am Vormittag“, “Hafenkonzert“,

“Leichte Kost“, welche im bizarren Gegensatz zur Realität des Kriegsalltages standen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Rundfunk weniger ein Instrument gezielter

politischer Erziehung und Manipulation war, sondern sich hauptsächlich darauf ausrichtete,

den Durchhaltewillen der Bevölkerung durch ablenkende und besänftigende Unterhaltung zu

verstärken.11

Andere wichtige Propagandamittel waren: Presse, Film und Fernsehen sowie Plakate.

11 Deutschland 1933-1945 Neue Studien zur nationalsozialistisch Herrschaft S. 299-302

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6.2 Veranstaltungen und Feiern Die NS-Propaganda wirkte vor allem durch das gesprochene Wort und zu einem erheblichen

Teil spielte sie sich im Kontext des nationalsozialistischen Veranstaltungs- und Feierstils ab.

Es wurde ein Zyklus von Feiertagen geschaffen, der in Konkurrenz zu den christlichen

Feiertagen treten sollte. Beispiele von NS-Feiertagen: Jahrestag der Machtergreifung,

Heldengedenktag, Führergeburtstag, Reichsparteitag u.a.

„In diesen Feiern sind liturgische Formen nachweisbar. Ein vergleich einer typischen NS-Feier mit einer katholischen Messe macht dies deutlich: Fanfarenrufe anstelle des Glockenspiels, der Fahneneinmarsch anstelle der Altarbesteigung, das Fahnenlied anstelle des Inroitus; chorische Dichtungen traten an die Stelle von Gebeten und Liedern, die Rede ersetzte die Schriftlesung, das nationalsozialistische Bekenntnis das Credo und das “Sieg Heil“ das Dominus vobiscum. Der feierliche, rituelle Schritt, mit dem Hitler sich auf dem Höhepunkt eines Nürnberger Parteitags von seiner Tribüne durch die Mittelgasse der riesigen Luitpoldarena, inmitten von 100'000 SA-Männern, zum gegenüberliegenden Ehrenmal bewegte, ist dem Weg des Priesters zum Altar nachempfunden, wobei die in respektvollem Abstand folgenden Stabsführer SA und der Reichsführer SS die Ministranten ersetzen. Das gemeinsame, feierliche Schreiten, die Prozession wird nachgeahmt in dem traditionellen Marsch der alten Kämpfer vom Bürgerbräu zur Feldherrenhalle, als Allerheiligstes wird die “Blutfahne“ mitgeführt.“12

Die grossen, bekannten Massenspektakel sind nur die Spitze einer breit gestreuten

Veranstaltungsaktivität, des nationalsozialistischen Feier- und Versammlungsstil. Auf

unterster Ebene gab es Versammlungen und “Sprechabende“ für die Parteimitglieder.

Daneben veranstaltete man in erheblichem Umfang öffentliche Propagandaveranstaltungen

sowie feierliche Veranstaltungen und Gedenktage. Diese nahmen in kleinerer Form die

Elemente der zentralen Grossveranstaltungen auf. Die inszenatorische Perfektion, die man

von den Grossveranstaltungen kannte, sucht man bei der grossen Mehrzahl dieser

Veranstaltungen jedoch vergebens. Die kleinen Veranstaltungen fielen oft durch

„Dekorationskitsch“ und bizarr anmutende Saalgestaltungen auf.13

12 Deutschland 1933-1945 Neue Studien zur nationalsozialistisch Herrschaft S. 308 13 Deutschland 1933-1945 Neue Studien zur nationalsozialistisch Herrschaft S. 307-309

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7 Wirkung der Propaganda Genau kann man nicht sagen, wie die Propaganda auf das deutsche Volk wirkte. Das liegt

daran, dass das Kriterium „Überzeugung“ oder „Verführung“ kaum messbar ist. Wenn man

sich aber auf das Verhalten der Bevölkerung konzentriert, erscheinen Aussagen über die

Wirkung der Propaganda möglich.

Insgesamt verlief die Alltagspropaganda, die auf die Sicherung bestehender Verhältnisse

zielte, erfolgreich. Bis zur Besetzung Deutschlands durch die Alliierten kam es zu keinen

gefährlichen aktiven oder passiven Oppositionshaltungen der Bevölkerung gegen das Regime.

Anpassung und Opportunismus (=Anpassung an die zweckmäßige jeweilige Situation)

überwogen bis zuletzt über Renitenz (=Aufsässigkeit, Widerspenstigkeit) und Resistenz

(=Widerstandsfähigkeit, aktiver Widerstand).

Es gab aber auch Punkte, bei denen die Propagierung nicht den gewünschten Effekt brachte:

Die Umsetzung der aggressiven und rassistischen Vorstellungen der NS-Ideologie gelang nur

teilweise und auch im Alltagsverhalten erreichte man trotz massiver Propaganda keine

massive Verhaltensänderung der Bevölkerung. Beispielsweise gelang es nicht, eine Welle der

Kriegsbegeisterung in Deutschland wie im ersten Weltkrieg zu erreichen. Auch zu denen im

November 1938 aufgerufenen „spontanen Aktionen“ gegen die jüdische Bevölkerung, nahm

die Allgemeinheit nicht teil, denn Plünderung und körperliche Misshandlungen bildeten eine

Schwelle, die kaum einer übertrat. Die massive antisemitische Propaganda erreichte somit

ihre Ziele nicht in allen Punkten.14

Bisher dachte ich, dass das Volk die antisemitische Haltung des NS-Regime übernahm. Am

besten bekannt ist sicher die Reichskristallnacht, wo Synagogen und jüdische Geschäfte

zerstört wurden. Die deutsche Bevölkerung nahm wie oben erwähnt kaum an diesem Ereignis

teil. Hauptsächlich SS und SA, die sich als normale Bürger verkleideten, zerstörten die

jüdischen Gebäude. Die deutsche Bevölkerung schaute nur zu, unternahm aber nichts.15

14 Deutschland 1933-1945 Neue Studien zur nationalsozialistisch Herrschaft, S. 311-313 15 http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/antisemitismus/kristallnacht/index.html

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8 Schlusswort Die Propagandaarbeit der Nationalsozialisten schaffte durch dauernde Berieselung und

Manipulation des deutschen Volkes dieses für sich zu gewinnen. Dass das deutsche Volk zu

leicht beeinflussbar war, stimmt meiner Meinung nach nicht: Da es kaum Propaganda gegen

das nationalsozialistische Regime gab, wurden die Deutschen immer nur mit der Sichtweise

der Nazis konfrontiert. Wenn man immer nur das Selbe hörte und sah, dann kann ich gut

verstehen, dass man langsam zu glauben begann, was da „gepredigt“ wurde. Ich bin der

Überzeugung, dass Propaganda alleine trotzdem nicht reicht, die Masse für sich zu gewinnen.

Es muss im Minimum noch ein weiterer Faktor wie zum Beispiel die Verbesserung der

Lebenssituation der Bevölkerung vorhanden sein. Die Verbesserung der Lebensqualität mit

der Schaffung von Arbeitsplätzen, dem Vermitteln von Erholungsurlauben (Programm KdF –

Kraft durch Freude), trugen zur Empfänglichkeit der Propaganda bei.

Die frühere Propaganda mit Grundideen von Adolf Hitler sehe ich heute noch in totalitären

Staaten wie zum Beispiel in Nordkorea oder auch in China. Die Merkmale, Botschaften

einfach zu formulieren, auf einige wesentliche Punkte zu konzentrieren und diese immer

wieder zu erwähnen, finden sich aber auch in den Wahlkämpfen von Schweizer Parteien.

Die Bevölkerung ist heutzutage in kommunikativ aufgeschlossenen Ländern jedoch

schwieriger zu beeinflussen als im Nationalsozialismus. Dies liegt daran, dass man viele

unterschiedliche Zugänge zu Informationsquellen hat und nicht nur eine einzige Meinung zu

Gesicht resp. zu hören bekommt. Dabei nimmt das Internet bei der eigenen Meinungsbildung

eine wichtige Funktion ein.

Im Weiteren sind die negativen Auswirkungen einer ausgefeilten Propaganda bis hin zum

Krieg heute noch in Erinnerung und die Menschen sind daher viel vorsichtiger, kritischer und

hinterfragen eine Botschaft. Dies ist sicher auch das Ergebnis einer umfassenderen und

besseren Bildung der Menschen. Einen weiteren Faktor gegen eine einseitige Beeinflussung

sehe ich im Wesen der Demokratie. Demokratische organisierte Staaten tolerieren andere

Meinungen und unterdrücken sie nicht mittels Gewalt. Ohne das Mittel Gewalt wird es viel

schwieriger, Menschen eine Meinung aufzuzwingen und ihr Verhalten zu steuern.

Die heutigen Lebensformen mit der Betonung auf sich selbst und einer gewissen

Gleichgültigkeit gegenüber der Gesellschaft könnte sich in Zukunft mal als Schwachstelle

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resp. Anfälligkeit für „Propaganda“ herausstellen. Inwiefern das heutige Desinteresse der

Leute für politische Themen einen Einfluss für oder gegen Propagandathemen hat, kann ich

nicht beurteilen.

Das Ziel muss es daher sein, mündige und verantwortungsvolle Mitmenschen zu unterstützen

und selber einer zu werden.

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Fabian Morger Propaganda im Nationalsozialismus 17/17

9 Literaturverzeichnis Longerich, Peter: Nationalsozialistische Propaganda. In: Bracher, Karl Dietrich/ Funke, Manfred/ Jacobsen, Hans-Adolf (Hrsg.): Deutschland 1933-1945 – Neue Studien zur nationalsozialistischen Herrschaft. Düsseldorf 1993 Zentner, Christian: Adolf Hitlers Mein Kampf, Eine kommentierte Auswahl von Christian Zentner. München 1992 Digel, Werner und Kwiatkowski, Gerhard: MEYERS GROSSES TASCHENLEXIKON Band 17. Mannheim/Wien/Zürich http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda Version am 4.4.2010 http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/antisemitismus/kristallnacht/index.html Version am 11.4.2010 http://de.wikipedia.org/wiki (für Begriffserklärungen)Version am 11.4.2010

10 Bilderverzeichnis Gescantes Bild aus dem Geschichtsbuch Horizonte 2, 2008, Seite 292 http://www.welt.de/multimedia/archive/1217275700000/00527/Adolf_Hitler_DW_Kul_527443g.jpg http://germanhistorydocs.ghi-dc.org/images/highres_00023142%20copy1.jpg http://www.dra.de/rundfunkgeschichte/75jahreradio/nszeit/img/radiomenge_138.gif