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57 Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen 4.1 Vom Wollen zum Tun – der Rubikon-Prozess – 60 4.1.1 Die Abwägephase – vom unspezifischen Wünschen zur klaren Motivation – 61 4.1.2 Die Motivationsstrategie, die den Bewältigungsglauben stärkt – 63 4.1.3 Die klare Absicht – von der Motivation zum Tun – 66 4 J. Leidenfrost, A. Sachs, Natürlich mehr leisten!, DOI 10.1007/978-3-642-35321-5_4, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

Natürlich mehr leisten! || Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

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Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

4.1 Vom Wollen zum Tun – der Rubikon-Prozess – 604.1.1 Die Abwägephase – vom unspezifischen Wünschen zur klaren

Motivation – 614.1.2 Die Motivationsstrategie, die den Bewältigungsglauben stärkt – 634.1.3 Die klare Absicht – von der Motivation zum Tun – 66

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J. Leidenfrost, A. Sachs, Natürlich mehr leisten!,DOI 10.1007/978-3-642-35321-5_4, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

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58 Kapitel 4 • Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

Wie komme ich vom Wollen zum Handeln? Wie und wann entstehen Ent-schiedenheit und spezifische Zuversicht in mir? Was stärkt »unterwegs« meine Gewissheit im Handeln?

» Je mehr ich an etwas glaube, desto größer ist die Wahrscheinlich-keit der Umsetzung. Noch besser passiert dies mit dem Umfeld im Team. Das Team muss an Dich glauben, das gibt zusätzliche Energie und Kraft, dann habe ich gute Karten es zu schaffen. «

» Ich hinterfrage allerdings, ob es realistisch ist. Ich muss daran glau-ben können. Wenn ich es mir vorstellen kann, kann ich es persönlich umsetzen. Ich will allerdings keine Grenzgänge machen und meine Grenzen nicht ausloten. Ich weiß beim Klettern, dass ein Schwierig-keitsgrad von 8 aktuell für mich nicht zu schaffen ist. Das ist eben unrealistisch. Ich schaffe aktuell nur Routen bis zum Schwierigkeits-grad 7. Da greife ich auf meine Erfahrung zurück: der Schwierigkeits-grad hat damals funktioniert und wird deshalb auch wieder passen. (Wolfgang Fasching, 07.03.2012, persönliche Mitteilung) «Unsere mentale Verfassung, die innere Haltung, ist im beschriebenen Sinne sozusagen der Boden, auf dem die persönlichen Visionen, Be-dürfnisse und Wünsche ausgesät werden. So, wie jede Pflanze gute Bedingungen braucht und ausreichend Nahrung in Form von Licht, Nährstoffen, Sauerstoff, so brauchen auch unsere Wünsche spezifi-schen Nährboden und gute »Wachstumsbedingungen«, um letztlich in zielrealisierendes Handeln umgesetzt zu werden. Ebenso wie die Pflanzen durchlaufen auch unsere Wünsche bestimmte »Reifungs-stadien«, um uns so weit zu mobilisieren, zu motivieren und zu ak-tivieren, dass der Wunsch zum Ziel wird und dank Willenskraft in Handlungen übersetzt wird.

Ein ganz entscheidender Unterschied in den Denkstrukturen der erfolgreichen Sportler liegt in dieser Willenskraft. So seltsam und irra-tional die Handlungen aussehen mögen, erfolgreiche Sportler wollen, was sie eigentlich müssen. Besonders eindrücklich habe ich das bei Andreas Fuchs, dem dreifachen österreichischen Staatsmeister über die Ironman-Distanz erlebt. Während der gemeinsamen Teamvor-bereitung auf das Race Across Australia auf der Schafferalm meinte jemand kurz vor dem Schlafengehen zu ihm: »Ach ja, du musst ja morgen laufen«. Seine lakonische Antwort um Mitternacht war: »Ich muss nicht, ich will! Ich freue mich drauf«. Damit brachte er sei-ne Motivation auf den Punkt! Während viele Kollegen aus unserem Team sich morgens lieber im Bett umdrehten, ging er bei eisiger Kälte vor Sonnenaufgang auf die Laufstrecke und auch für mich wurde der gemeinsame Morgenlauf auf glitzernden Schneekristallen bei aufge-hender Sonne zu einem der emotional beeindruckendsten Läufe, die ich jemals erlebt hatte.

Ich WILL laufen statt ich MUSS laufen, ist die richtige Einstel-lung, gerade für die harten Einheiten. Ohne die richtige Einstellung

mentale Verfassung

Willenskraft (Volitionsstärke)

Je natürlicher der Trieb, desto leichter die Umsetzung

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59Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

zum Training ist dieses kaum wirksam. Auch hierbei geht es nicht um Quantität, sondern um Qualität der Ausführung. Disziplin in der Umsetzung, im täglichen Üben ist essenziell. Je größer das Erfolgsziel, desto größer ist in der Regel der Preis, den man dafür zahlen muss. Der Preis kann in Form von Fokussierung und Verzicht auf ande-re Annehmlichkeiten gezahlt werden, wie z. B. das Stück Torte, das Glas Wein, das frühe Aufstehen, das eingeschränkte Privatleben etc. Der Preis kann auch in Form von Überwindungsenergie bei extreme-ren Wetterbedingungen wie Kälte, Regen, Hitze aufgebracht werden. Selbstdisziplin ist gefragt. Je leichter der Sportler mit den natürlichen Antrieben, den natürlichen Rhythmen geht, desto leichter werden ihm die unausweichlichen harten Phasen fallen. Kein Champion wird so geboren, sondern muss sich den Status erst über Training erarbei-ten. Je natürlicher der Spaß an der Bewegung motiviert, desto leich-ter wird konsequentes Training fallen. Je natürlicher der Trieb, desto leichter die Konsequenz der Umsetzung.

»Motivation braucht jeder Sportler«, sagt David Möller und er-innert sich:

» Anfangs wollte ich einfach spüren, was es heißt, bei Olympia ganz oben zu stehen. Wie fühlt sich das an? Was gibt mir das? Heute spüre ich, die bloße Ergebnis bringt’s mir nicht mehr. Doch ich habe immer irgendetwas, was ich ausprobieren will und das hat dann oberste Priorität! (David Möller, 07.04.2012, persönliche Mitteilung) «Damit Menschen ihre Komfortzone, die Zone des psychologischen Wohlbefindens verlassen, muss einiges passieren, um die anstrengen-de Stretchzone oder gar die schweißtriefende Stresszone zu betreten. In der Wirtschaftssprache gesprochen heißt dies, Karriereschritte müssen Wünsche durchleben, um in tatsächliche Aktivitäten und Ergebnisse zu münden. Hohe Ziele können nur durch außergewöhn-liche Investments erreicht werden. Die Wenigsten sind bereit, den notwendigen Preis dafür zu zahlen. »Volitionsstärke« nennen Mo-tivationspsychologe diese innere Entschiedenheit, den persönlichen Willen, der stets aufs Neue eine Brücke bildet zwischen dem Wunsch und der eigentlichen Handlung. »Bewältigungsglaube« ist ein anderes Bild, was man für diese innere Kraft nutzen kann. Denn, je attraktiver ein Ziel erscheint und je höher die Wahrscheinlichkeit ist, es durch eigenes Handeln realisieren zu können, desto stärker ist der Wille, dieses Ziel auch tatsächlich in Angriff zu nehmen und den Weg dort-hin zu bewältigen.

Auf dem Weg zur Zielvereinbarung und zur Mobilisierung der Leistungsbereitschaft vergessen wir häufig, dass unser Bewältigungs-glaube nichts Statisches ist, sondern ein ständiger Prozess, der in Schleifen verläuft. Zwar kennen Menschen immer wieder Situationen, in denen an verschiedenen Stellen keine Kraft aufgebracht wird, um einen Wunsch zu realisieren. Doch kennen wir auch den »Reifungs-prozess« des Bewältigungsglaubens und verstehen daher, warum wir

Bewältigungsglaube, ein ständiger Prozess

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60 Kapitel 4 • Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

manchmal unnötigerweise aufgeben oder gar nicht erst anfangen? »Ich kann mich nicht motivieren«, ist eine der häufigsten Aussagen, die wir als Autoren in Coaching-Prozessen hören. Selten fehlt es den Führungskräften am Wissen, was ihnen oder dem Team gut tut. Viel-mehr scheint Wissen alleine das Handeln nicht zu ändern und der Schritt vom Wollen zum Tun für viele ein schwer überwindbarer zu sein. Für Sportler ist die »mentale Aktivierung« von Wünschen ein aktiver Prozess, eine Entwicklung bei sich selbst und ebenso in de-ren Umfeld, in der verschiedene Phasen durchlaufen werden. Denn Selbstzweifel und Bewältigungsglaube sind zwei Seiten ein und der-selben Medaille. Wenn Bewältigungsglaube entstehen soll, braucht es die aktive Auseinandersetzung mit den Selbstzweifeln, den eigenen und mitunter auch denen des Umfeldes. Dieser Prozess der mentalen Aktivierung geht über Hoffnung auf Gelingen und positives Denken weit hinaus. Denn im besten Fall wandeln sich die Selbstzweifel zu stärkenden Glaubenssätzen, zur Erinnerung an Ressourcen und zur Fähigkeit, sich noch im scheinbar ausweglosesten Moment wieder aufzurichten und dem eigenen Ziel zu folgen. Wolfgang Fasching (2006, S. 37f) beschreibt es wunderbar:

» Als ich meiner Mutter das erste Mal von meiner Idee erzählte, das Race Across America bestreiten zu wollen, war sie alles andere als begeistert. Mehr noch. Sie kam mit einer ganzen Reihe guter Argu-mente, um mir mein Vorhaben auszureden. … Meine Mutter hatte eigentlich Recht, sie hatte mich überzeugt, es nicht zu versuchen. Doch einige Tage später war das Ziel wieder da, weil es mein Ziel war. Mein Ziel war, ein einziges Mal am RAAM teilzunehmen, am Start zu sein, die Ziellinie zu erreichen – eine Vision in Gedanken und Tun umzusetzen –, und dann zu sagen: danke, das war’s. »Das will ich, das kann ich, das passt«, antwortete ich fortan jenen, die mich fragten, warum ich es überhaupt mache. «Bei seinem achten RAAM ging er längst schon als Spitzenreiter ins Rennen und brach sich 200 km vor dem Ziel das Schlüsselbein. Doch sein erster Gedanke nach dem Sturz war nicht resignierend oder gar negativ, stattdessen einzig von der Motivation geprägt: »Wie komme ich jetzt ins Ziel?« (Fasching 2006, S. 39). Dieser Bewältigungsglaube, der sich in Eindeutigkeit, Verbindlichkeit, Gewissheit, Vertrauen und Energie ausdrückt, ist essenziell, wenn sich Menschen, Teams und Organisationen großen Zielen widmen. Der Prozess dorthin ist weit-hin unbekannt und gerade im Wirtschaftsbereich, in dem viel mit Zielen gearbeitet wird, wird dieses Wissen kaum angewendet.

4.1 Vom Wollen zum Tun – der Rubikon-Prozess

Wenn Sportler eine eindeutige Absicht formuliert haben, dann fügen sich die täglichen Trainingseinheiten in diese Handlungs-richtung ein. Die Frage, wofür man etwas tut, stellt sich selten. Jede

Motivation

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614.1 • Vom Wollen zum Tun – der Rubikon-Prozess

Trainingseinheit erfüllt ihren Zweck. Die grundsätzliche Motivation ist bereits gegeben.

Heckhausen (1989) und Gollwitzer (1990) haben diese Art der Motivationspsychologie näher beschrieben und ihr Modell das Rubi-kon-Modell genannt. Dabei nahmen sie Anleihe bei Julius Cäsar, der 49 v. Christus im Kampf um den Thron in Italien gegen Pompeius zog und u. a. durch den Ausspruch berühmt wurde: »Alea iacta est« (lat. wörtlich: Der Würfel ist geworfen worden).

Er teilte damit seinen Kriegern mit, dass er nach einer Phase des Abwägens den Entschluss gefasst habe, am nächsten Tag mit seinen Mannen den Fluss Rubikon zu überqueren und dass damit der Angriff auf Rom begänne, um sich zum Oberhaupt des römischen Reiches zu küren. Diese Metapher wurde gewählt, um in einem Modell deutlich zu machen, wie Menschen eine Wahl aus ihren Wünschen treffen und sich auf den Weg zu deren Realisierung begeben. Wenn die Ab-wägephase zwischen verschiedenen Wünschen beendet ist und die Aufmerksamkeit auf das was und wie gerichtet werden kann, werden enorme Kräfte frei, die den eigentlichen Bewältigungsglauben ausma-chen. Wie kann man sich das vorstellen, auch wenn die Realität meist nicht so linear verläuft, sondern eher in Schleifen?

4.1.1 Die Abwägephase – vom unspezifischen Wünschen zur klaren Motivation

Die Karriere der persönlichen Wünsche und Bedürfnisse beginnt im wahrsten Sinne des Wortes im Dickicht des Unterholzes auf der einen Seite des Flusses. Wir alle kennen die Gedankenschleifen, in denen Wünsche und Bedürfnisse entstehen und wieder vergehen, kaum dass sie bewusst geworden sind bzw. nicht einmal wirklich bewusst werden. Es ist weder ganz klar, was man will, noch klar, welche Hand-lungen dafür notwendig sind. Auch Sportler kennen diese Phasen, speziell nach großen Erfolgen. Wenn sich Visionen erfüllt haben und die alte Grundausrichtung nicht mehr trägt. Es stellen sich Fragen nach neuen Zielen und neuen Wegen dorthin. Oftmals erleben wir in solchen Zeiten auch große Dankbarkeit darüber, was war und spü-ren deutlich, dass die ursprünglichen Erwartungshaltungen sich ver-flüchtigt haben und erst einige Erkundungstouren im Gestrüpp des Unterbewussten notwendig sind, um einen neuen Wunsch zu spüren. Diese »Windstille« kann sehr erholsam und befriedend sein, und mit hoher Wahrscheinlichkeit zeigen sich nach kurzer Zeit wieder neue Bedürfnisse.

Wolfgang Fasching erzählt dazu (07.03.2012, persönliche Mittei-lung):

» Das Finden ist für mich wichtig. Was macht mir Spaß? Es muss von innen heraus kommen. Nicht von außen, von anderen. Dazu braucht man manchmal Geduld und darf nichts konstruieren. Man braucht nur zu warten, es kommt immer was! «

Rubikon-Modell

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62 Kapitel 4 • Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

Doch solange kein konkretes Bewusstsein darüber besteht, richtet sich unser Handeln am sog. emotionalen Erfahrungsgedächtnis aus (Roth 2003, S. 373). Er beschreibt es als all jene gefühlsmäßigen Re-aktionen, die man im Laufe seines Lebens erworben hat. Damasio (1995, S. 193) bezeichnet diese Gefühle der Erfahrung als »sekundäre Gefühle« und beschreibt vor allem eine sehr enge Verbindung zu einem körperlichen Signalsystem. Denn dieses Erfahrungsgedächt-nis teile sich laut Damasio über somatische Marker mit, das heißt, über körperliche Empfindungen, die wir unmittelbar mit voraus-gegangenen Erfahrungen und Gefühlen verknüpfen. Besonders aus Entscheidungssituationen kennen wir diese somatischen Marker, z. B. als »Bauchschmerzen« zu einem Sachverhalt, als »Herzklopfen« vor lauter Freude, als »Kloß im Hals« beim Gedanken daran, als »Schauer über dem Rücken« oder als »wohlig warmes Gefühl im Bauch«.

Das heißt nichts anderes, als dass wir gerade in Entscheidungs-situationen das Verhalten wählen, das uns unser psychobiologisches Wohlbefinden sichert – unsere Komfortzone. Typisch für diese Zeit der bewussten und auch unbewussten Abwägephase ist, dass sich unsere Aufmerksamkeit eher um die Konsequenzen, Auswirkungen und Erwartung an das Endergebnis rankt. In diesem Sinne ist es oft-mals psychobiologisch sinnvoller, Bedürfnisse erst gar nicht zuzulas-sen, denn so kann die Angst vor Konsequenzen am besten vermieden werden. Oder man ist sich seines Wunsches zwar bewusst, doch das Handeln folgt dem Gegenteil, weil andere, noch unbewusste Bedürf-nisse, stärker wirken (man will öfters »nein« sagen, doch eigentlich weiterhin von allen »geliebt« werden). Die Wünsche und Bedürfnis-se müssen dann erst »geboren« werden. Für viele Menschen können diese Zeiten unangenehm diffus und ambivalent sein, für andere ist es erfrischend, wenn aus dem Herzen neue Wünsche erwachsen und »das Licht der Welt erblicken«. Von Sportler hört man oft: »nach dem Rennen ist vor dem Rennen«, d.  h. mitunter wird auf der Ziellinie des einen Rennens bereits der Wunsch für das nächste große Projekt geboren. Oder es gehört zur Grundausrichtung, immer wieder nach Neuem zu streben:

» Egal was ich tue, da will ich immer meine persönlichen Grenzen austesten. Ich bin ein Mensch, der gerne Grenzerfahrungen macht und so gehe ich schnell neue Sachen an. (David Möller, 07.04.2012, persönliche Mitteilung) «Sobald die Wünsche und Bedürfnisse bewusst geworden sind, werden diese abgewogen. Dies ist die Zeit zum

5 Informationen sammeln, 5 Überprüfen der eigenen Ressourcen, 5 Erkunden von eigenen und fremden Erfahrungen und 5 Abwägen im wahrsten Sinne des Wortes: in welchem Verhältnis

stehen Aufwand und potenzieller Gewinn?

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Abwägephase

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634.1 • Vom Wollen zum Tun – der Rubikon-Prozess

Gerne werden in dieser Zeit auch Freunde und Berater kontaktiert oder Mitstreiter gesucht, die einen bestätigen, denn entscheidend ist zu diesem Zeitpunkt mehr Mut und Selbstvertrauen. »Traue ich mir das zu?«, fragt zuerst die innere Stimme und lässt das Zutrauen wachsen oder unsere Nerven leicht erschaudern und automatisch erste Stresssymptome auftauchen. Der Abgleich mit der inneren Landkarte zeigt sofort, ob wir uns »das Neue« zutrauen. Es existiert ein unbewusstes Motivationsbarometer (7  Trainingsplan »Transfer: Das Energiepotenzial der eigenen Vision erhöhen« in Kap.  2). Er-folgreiche Sportler bringen in derartigen Momenten ihre mentale Verfassung ein (7  Kap.  2). Positive Erfahrungen, Erfolgsmomente, emotional stark besetzte Motive und die Verankerung im Selbst-wertgefühl »ich bin es mir wert«, spielen hier eine Rolle. Je leichter der Zugriff auf die eigenen Ressourcen das Vorhaben realisierbar erscheinen lässt, desto eher wird der entscheidende Schritt getan. Dieser mentale und emotionale Entwicklungsprozess, vom Wunsch und einem spürbaren Motiv hin zu einer klaren Intention der Um-setzung hat dem Rubikon-Modell im Kern seinen Namen gegeben. Denn es fühlt sich an wie ein Übergang von einem Ufer des Flusses hin zum anderen Ufer. Ist die Passage geschafft, fühlen wir oft viel Erleichterung und Klarheit, wie bei einer realen Flussüberquerung. Wenngleich unser Erleben selten so eindeutig linear verläuft, wie hier symbolisch und vereinfacht beschrieben wird. Oft gleicht unser inneres Erleben eher dem von Zyklen, Spiralen, Kreisen und Quan-tensprüngen.

4.1.2 Die Motivationsstrategie, die den Bewältigungsglauben stärkt

Ähnlich wie bei der Grundausrichtung ist es auch beim Schritt über den Rubikon entscheidend, ob es etwas gibt, was uns anzieht. Es braucht etwas, was im erwarteten Nutzen wie ein Zugband wirkt, so attraktiv ist, dass die Abwägephase beendet wird und den Mut zu neu-en Schritten schenkt. Meist wirkt hier eine »Hin-zu-Motivation« sehr stärkend, denn Sportler sehen dann nicht alle Strapazen und Trai-ningseinheiten auf dem Weg zu einem Ziel, sondern potenziellen Ge-winn, das Gefühl auf dem Treppchen (Siegerpodest), die Dankbarkeit über die Erfüllung eines Kindheitstraums oder die Freude und Inspi-ration am Wissen und über die Gewissheit, auf dem eigenen Weg zu sein. Für die eher »wegorientierten Sportler« (handlungsorientierte Vision) reicht schon diese Tätigkeit an sich für den höchsten Genuss und für die Kraft und die Energie, um den lang andauernden Weg des Lernens, Übens und Trainierens auf sich zu nehmen. Dann wird die wichtigste Aufgabe, das Trainieren selbst, zu etwas, was einfach dazu gehört und gerne gemacht wird.

David Möller äußerte dazu (07.04.2012, persönliche Mitteilung):

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64 Kapitel 4 • Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

» Der Sport ist das geilste Spielfeld der Welt, auf dem kannst Du Dich immer wieder sofort reflektieren. Es ist auch das knallhärteste Spiel-feld, das ich kenne. Doch ich glaube, wer sich hier behauptet, be-hauptet sich auch sonst im Leben. «Kurzfristig wirksam können auch »Weg-von-Motivationen« sein, wenn auch bei Sportlern eher punktuell ausgeprägt und meist mit konkreten Zielen terminiert: weg vom Gewicht, weg von Gewohn-heiten, weg von Verletzungen etc. Kurzfristig kann die Strategie viel Energie freisetzen, speziell, wenn der Leidensdruck groß ist. Meist wandeln sich jedoch auch diese klassischen »Weg-von-Strategien« in »Hin-zu-Strategien«, denn dann lassen sich leichter positive Bilder damit verknüpfen – und das ist entscheidend, um den Blick auf die positive und lohnenswerte Seite zu lenken.

Sportler stellen sich das gute Ergebnis vor und »energetisieren« sich durch Bilder. Der Leitsatz lautet: »Sobald ich mir etwas vorstellen kann, kann ich es auch realisieren.« (Wolfgang Fasching, 07.03.2012, persönliche Mitteilung). Durch die Vorstellbarkeit entsteht Energie zur Realisierung. Träume sind nebulös, Visionen handfester, Realität entsteht in der Vorstufe durch die klare Vorstellung im Kopf.

Eine der spannendsten mentalen Geschichten über die Vorstel-lungskraft dreht sich um Roger Bannister. Jahrelang stand der Rekord in der Leichtathletik über 1 Meile über 4 Minuten. Keiner schaffte es, diese Zeit zu unterbieten, viele verzweifelten an dieser Marke. Dann kam 1954 Roger Bannister und schaffte das schier Unmögliche. Das Unglaubliche folgte aber erst in den Monaten danach. Nach über-lieferten Aufzeichnungen schafften im gleichen Jahr über 37 Athleten diese Phantasiemarke, innerhalb von nur wenigen Monaten. Im Jahr danach über 300 (Bannister 1965). Einzig die neue Vorstellung, dass diese Latte schaffbar ist, löste scheinbar diese aufgestaute Leistungs-explosion aus. Der Glaube, dann die Überzeugung, dass diese Zeit zu schaffen ist, ließ die Leute in einem anderen Tempo loslaufen und damit auch erfolgreich sein. Eine einzelne Person hatte es geschafft, der mentale Bewältigungsglaube einer ganzen Gemeinschaft so zu verändern, dass diese Leistung nun für eine Vielzahl von Athleten vorstellbar und damit realistisch und machbar wurde.

z Das Umfeld hat einen entscheidenden Einfluss… auf die eigene Erfolgserwartung. In der Umgebung und Arbeit mit Leuten, die extreme Erfahrungen bereits erlebt und bestanden ha-ben, entsteht eine Art spezielle Energie, gekoppelt mit Selbstvertrauen durch das Lernen aus der Erfahrung anderer. Höchstleistungen verlie-ren ihren Nimbus und werden als eine Art Normalität behandelt. Der notwendige Respekt bleibt natürlich. Das heißt, umgib dich einfach mit Leuten, die‘s drauf haben und der wichtigste mentale Schritt ist getan. Im Umfeld mit Nörglern, Zauderern und Ängstlichen entsteht keine Erfolgsenergie. Franz Wohlfahrt, ein vielfacher österreichischer Teamkeeper und langjähriger Torwart vom VfB Stuttgart, erzählte in

energetisieren durch Bilder

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654.1 • Vom Wollen zum Tun – der Rubikon-Prozess

einem Interview zu Punch & Power (Sachs et al. 2003): Das Wichtigs-te, was Menschen in derartigen Situationen brauchen, sind:a. das Schlüsselerleben von Realisierbarkeit: Kann ich es schaffen

und selbst beeinflussen?b. positive Gefühle, vor allem in Form von Körpersignalen (somati-

sche Marker): Welche Körperempfindungen löst die Vorstellung aus? Gibt es ein inneres »Ja« oder »Go« in Form von Freude, Ruhe, Gänsehaut, Energiedurchflutung etc.?

Erfolgreiche Sportler wissen um diesen Energieschatz und nutzen in diesen Phasen jede Menge an Möglichkeiten der Visualisierung, der Körperwahrnehmung, der Tranceinduktionen.

Time out

Die Rubikon-ÜberquerungWie leicht fällt es Ihnen oder Ihrem Team über den Rubikon zu ge-hen? Bei welcher Art von Projekten geht dies leichter? Was ist Ihr Erfahrungsschatz an neuen Wegen? An Grenzerweiterungen? Was lässt Sie an die Umsetzung glauben? Oder was sind ähnliche Hinder-nisse, die sich immer wieder auftürmen? Welche Art von Latte wurde immer wieder höher gelegt und erfolgreich gemeistert? Oder woran sind Sie punktuell gescheitert? Wer im Team hat schon entsprechen-de Erfolgserfahrung? Wer sind die Leitfiguren, denen man auch ins Unsichere folgt? Gibt es klassische »first followers« in Ihrem Team?

In der Geschichte hat es außergewöhnliche Menschen ge-geben, die Kraft Ihrer Person ihre Teams in unbekannte Gefilde brachten. Personen, die auf ihren Anführer vertrauten und diesem folgten. Roald Amundsen ist so ein Typ, der in einem dramati-schen Rennen Robert Falcon Scott im Wettlauf zum Südpol be-siegte. Er ging so weit, dass er weder seinen Geldgebern noch der eigenen Mannschaft sein echtes Ziel anvertraute, sondern alle im Glauben ließ (inkl. Scott), dass er eine Expedition zum Nord-pol plane. Erst auf hoher See gab er seine echten Pläne bekannt. Aber Amundsen hatte eine klare Vorstellung, die ihn leitete und motivierte. Amundsen hat sich gewissenhaft auf seine Reise vorbereitet. Er setzte auf eine altbewährte Taktik: Er wählte eine Kleinexpedition mit Schlittenhunden und Fellkleidung, während Scott mit moderner Technik, nämlich Motorschlitten und Pferden, kläglich scheiterte. Amundsen konnte sich alles bis ins Kleinste vorstellen, plante im Detail und bereitete sich so bis ins Kleinste vor. So verbrachte das Amundsen-Team den Winter vor der Expe-dition damit, das Gewicht der Holzkisten für die Nahrungsmitteln durch Abhobeln unnützer Dicke um die Hälfte zu verringern, um beim Transport während der Expedition dadurch enorme Kraft zu sparen. Das Expeditionsteam von Amundsen bestand aus ge-standenen und erfahrenen Männern, während sich Scotts Team überwiegend aus Wissenschaftlern rekrutierte. (Scott war ja auch

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66 Kapitel 4 • Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

ursprünglich im Glauben, dass er genug Zeit hatte, den Südpol zu erreichen.) Amundsen schaffte es fast einen Monat vor Scott den Südpol zu erreichen und kam, im Gegensatz zu Scott, auch lebend zurück. Amundsen hatte eine klare Vorstellung nicht nur über das Ziel, sondern vor allem über das WIE. Er fokussierte da-bei so viel Energie auf das Ziel, dass er überlegen siegte.

Der Aufbau des Bewältigungsglaubens beginnt also, wenn aus unspe-zifischen Wünschen und einer Phase des Abwägens eine klare Motiva-tion entsteht, die vor allem eine attraktive Zugkraft für sich selbst und ggf. Ihr Team entfaltet. Nachfolgend finden Sie einige Möglichkeiten, um diese Phase zu unterstützen und zunächst grundlegende Motiva-tionskraft zu entwickeln. Wenn eine grundlegende Motivationskraft entwickelt ist, dann ist der erwartete Nutzen eines Vorhabens klar und allein die Gedanken an die Realisierung haben erkennbar moti-vierende Wirkung. Es existieren die Richtung und der Antrieb dazu!

Übungen dazu finden Sie in unseren Trainingsplänen (7  Hand-lungsgewissheit) unter http://extras.springer.com oder http://www.soom.eu/natuerlich-mehr-leisten/trainingsplaene.

4.1.3 Die klare Absicht – von der Motivation zum Tun

Wenn der Rubikon überquert ist, ist entschieden, was gewollt wird. Der Abwäge- und Suchprozess ist abgeschlossen und aus dem Wählen ist ein klares Wollen geworden, das nun mit sehr spezifischen Absich-ten bzgl. der eigenen Haltung und des Verhaltens untermauert wird. Die innere Haltung und die Denkstrukturen sind ganz anders, denn es steht nicht mehr infrage, ob etwas gewollt wird, sondern eher, wie etwas angegangen wird: was Konkret, was als erstes, in welcher Situa-tion am meisten, mit welchem gewünschten Ergebnis etc. Die Hand-lungsgewissheit und die Denkstrukturen sind ganz anders.

Basierend auf unserer mentalen Verfassung, in Abgleich mit Herausforderung und Können, entsteht nun auf Grundlage der schon erwähnten Volitionsstärke die Intentionsbildung, d.  h. konkrete Handlungsziele können nun formuliert werden, ohne dass Selbst-zweifel und Abwägen noch im Wege stehen.

Hier ist der eigentliche Bewältigungsglaube entstanden, denn das innere Erleben ist nun geprägt von Gefühlen des Entschlossenseins und von Handlungsgewissheit. Die Gedanken drehen sich nicht mehr um das OB, sondern um das was und das wie. Selbst wenn Handlungs-ziele in dieser Phase noch nicht ganz konkret sind, so erfolgen doch vor allem Wahrnehmung, Emotion, Denken und Handeln im Dienste der klaren Absicht. Hinzu kommen konkrete vorbereitende Handlun-gen. Das heißt, es werden Umsetzungspläne vorbereitet, beste Wege erkundet und verschiedene Strategien durchgespielt.

Als Datei zum Download: http://extras.springer.com oder http://www.soom.eu/natuerlich-mehr-leisten/trainingsplaene

Das Wollen

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674.1 • Vom Wollen zum Tun – der Rubikon-Prozess

Automatisch drehen sich die Gedanken um einen anderen Fokus. Experimentell konnte man zeigen, dass in diesem Stadium Informa-tionen, die die eigene Absicht gefährden können oder Menschen, die andere Meinungen vertreten, im wahrsten Sinne des Wortes »aus-geblendet« und »abgeschirmt« werden. Selektiv werden diese Dinge nicht beachtet oder abgewertet und gerade das wiederum stärkt und stabilisiert die Entscheidung (Storch 2005). Solche Gemeinschafts-phänomene treten nicht nur bei Personen, sondern auch in Teams und Organisationen auf, insbesondere, wenn diese sehr homo-gen gewachsen sind und ähnliche Vorerfahrungen einbringen. Die Sichtweise auf ein Thema bzgl. der Realisierbarkeit ist der entschei-dende Erfolgsfaktor, ob das Projekt gelingt oder oft schon in Ansätzen scheitert.

Time out

Mit besten AbsichtenWoran erkennen Sie, dass Sie selbst oder Ihre Mitarbeiter jenseits des Rubikons gelandet sind? Was sind Ihre Anzeichen der Entschieden-heit? Welche stärkenden Glaubenssätze haben Sie für einen neuen, mutigen Schritt? Welche Erfahrungen geben Ihnen Sicherheit? Wie bereiten Sie neue Wege ganz konkret vor?

David Möller äußerte dazu (07.04.2012, persönliche Mitteilung):»Das hängt wieder mit der Persönlichkeit zusammen. Wenn

ich der Meinung bin, es gibt niemanden an dem Tag, der besser sein wird als ich, dann gewinnst Du’s halt. Sicherlich gibt es Tage, wo es nicht hinhaut, doch da waren dann auch irgendwo Zweifel. Ich kann nicht aus einem Mangelbewusstsein heraus hingehen und meinen, ich könnte mich selbst belügen. Ich kann nicht sagen, ich bin nicht ganz sicher, ob’s am Wochenende klappt, aber ich rede mir jetzt mal ein, es funktioniert schon. Und das Ding ist, dieses Gefühl, das lässt sich dann auch nicht nur auf den Sport herunterbrechen, denn in diesen Wochen bin ich insge-samt mit mir im Reinen, so dass ich auch mit meinem gesamten Umfeld zufrieden bin. Also meine Hotelzimmer, meine privaten Kontakte, bis hin zum kulturellen Umfeld, in dem ich mich be-wege. Zum Beispiel in Japan, das ist bei mir extrem, da habe ich so viel Interesse an all der Kultur, den Menschen, das Essen und deren Religion. Das hat mir schlichtweg gefallen. Da bin ich so mit mir im Reinen gewesen, da wusste ich, es gibt jetzt keinen Ort auf der Welt, an dem ich lieber wäre und da kann ich natürlich auch meine sportliche Leistung extrem gut abrufen. Das ist das Podiumsbewusstsein, diese Entschiedenheit, weniger das Wollen, als vielmehr die innere Gewissheit und das Selbstvertrauen.«

Stärken Sie Ihre Handlungsgewissheit, indem Sie Ihre Motivation in konkrete Vorbereitungen überführen. Wenn der Rubikon überquert ist und klar ist, was gewollt wird, d.  h. die Absicht formuliert und

Podiumsbewusstsein

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68 Kapitel 4 • Der Bewältigungsglaube: Handlungsgewissheit herstellen

erste Zuversicht für die Realisierung vorhanden sind, gilt es, das all-tägliche Handeln zu unterstützen. Mit verschiedenen Möglichkeiten der Vorbereitung wird mehr Handlungsgewissheit geschaffen, so dass aus dem Wünschen und Wägen (»ob überhaupt?«), über die Motiva-tion und Absicht (»ja, das will ich«) nun erste konkrete Vorstellungen (»ah, so kann’s funktionieren«) abgeleitet werden. Das zielgerichtete Handeln wird vorbereitet, indem ggf. die Absicht weiter optimiert wird, ein Ressourcenpool aufgebaut oder Erinnerungsstützen für den Alltag installiert werden. Es geht darum, möglichst häufig und schnell in diejenige innere Haltung zu kommen, die für die Umsetzung un-abdingbare Voraussetzung ist.

Übungen dazu finden Sie in unserem Trainingsplan (7 Reflexion & Transfer: Bewältigungsglaube aufbauen – vom unspezifischen Wün-schen bis hin zur klaren Absicht und zur Motivationskraft) unter http://extras.springer.com oder http://www.soom.eu/natuerlich-mehr-leisten/trainingsplaene.

Als Datei zum Download: http://extras.springer.com oder http://www.soom.eu/natuerlich-mehr-leisten/trainingsplaene

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