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1 Naturvorstellungen – die sich wandelnde Idee des Dinosauriers Gegenstand dieser Arbeit sind Naturvorstellungen. Es geht nicht um physische Natur, sondern um Ideen von dieser – um Kultur. Am Dinosaurierdiskurs wird untersucht, wie sich die Sicht der Natur in den letzten 200 Jahren entwickelt hat. 1 Warum Dinosaurier? ........................................................................................................... 2 2 Methodik und Vorgehen...................................................................................................... 3 3 Ein kulturhistorischer Abriss des Dinosauriers ................................................................... 3 3.1 Vorgeschichte ............................................................................................................... 4 3.2 Das Viktorianische England: Rieseneidechsen als Säugetierpendant .......................... 5 3.3 Die Klassische Moderne: Träge, dumme Giganten, die einfach aussterben mussten.. 6 3.4 Die ökologische Katastrophe ....................................................................................... 8 3.5 Das Informationszeitalter: Ein Schwarm berechnender Vögel entfliegt .................... 10 4 Zusammenfassung ............................................................................................................. 13 5 Zitierte Quellen und Bildnachweis .................................................................................... 14

Naturvorstellungen – die sich wandelnde Idee des · PDF filenent zu. (Virilio 1975) An der Wende zum 20. Jahrhundert erfasst das Dinosaurierfieber die USA. Insbesondere die

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Naturvorstellungen – die sich wandelnde Idee des Dinosauriers Gegenstand dieser Arbeit sind Naturvorstellungen. Es geht nicht um physische Natur, sondern

um Ideen von dieser – um Kultur. Am Dinosaurierdiskurs wird untersucht, wie sich die Sicht

der Natur in den letzten 200 Jahren entwickelt hat.

1 Warum Dinosaurier? ........................................................................................................... 2

2 Methodik und Vorgehen...................................................................................................... 3

3 Ein kulturhistorischer Abriss des Dinosauriers................................................................... 3

3.1 Vorgeschichte............................................................................................................... 4

3.2 Das Viktorianische England: Rieseneidechsen als Säugetierpendant.......................... 5

3.3 Die Klassische Moderne: Träge, dumme Giganten, die einfach aussterben mussten.. 6

3.4 Die ökologische Katastrophe ....................................................................................... 8

3.5 Das Informationszeitalter: Ein Schwarm berechnender Vögel entfliegt.................... 10

4 Zusammenfassung............................................................................................................. 13

5 Zitierte Quellen und Bildnachweis.................................................................................... 14

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1 Warum Dinosaurier?

Dinosaurier sind vor 65 Millionen Jahren ausgestorben. Weshalb sollte ausgerechnet an ihnen

versucht werden, Erkenntnisse über gegenwärtig verbreitete Naturvorstellungen zu gewinnen?

Heute werden Dinosaurier anders gesehen als noch vor wenigen Jahren. Der Unterschied zum

Bild von ihnen, das im 19. Jahrhundert kursierte, ist immens. Da sich Saurier als Lebewesen

seither nicht mehr verändern konnten, muss dieser Wandel allein kultureller Art sein. Eine

tiefgreifende Entwicklung von Denkweisen lässt sich also untersuchen.

Vorstellungen über die meisten Dinge und Erscheinungen der Natur, beispielsweise über Ber-

ge, gibt es seit Menschengedenken. Saurier existieren als kultureller Gegenstand noch nicht

einmal seit 200 Jahren. Ein Zeitraum, der sich überblicken lässt; ein Zeitraum, für den Origi-

nalquellen zugänglich sind.

Material über Dinosaurier scheint reichlich verfügbar. Als das Sensationelle, als Ort, an dem

sich Science mit Fiction vermengt, findet es sich meist irgendwo zwischen Kinderbüchern

und Literatur über Ufos und Atlantis. Für Lebewesen des Mesozoikums sind Dinosaurier heu-

te weit verbreitet und äußerst lebendig. In der Populärkultur nehmen sie einen gewichtigen

Platz ein. In Universitätsbibliotheken hingegen sind sie eine rare Spezies.

Die akademische Welt wird von Snow (1959) in zwei Lager aufgeteilt: Die Naturwissenschaf-

ten und die Geisteswissenschaften. Auf der einen Seite leben beispielsweise Rehe; auf der

anderen Einhörner. Zwischen beiden Welten gäbe es nichts als eine sich immer weiter auftu-

ende Kluft. Gerade darin aber haust der Dinosaurier. Als solches Zwischenwesen wird er von

Natur- und Geisteswissenschaften gleichermaßen gemieden. Er steht abseits beider akademi-

scher Kulturen.

Es gibt zwar wissenschaftshistorische Arbeiten, die darstellen, wie sich das Bild des Sauriers

gewandelt hat. Sie zielen aber ausschließlich auf die Entwicklung der „richtigen“, der heute

akzeptierten, vermeintlich rein naturwissenschaftlichen Sichtweise ab. (Z. B.: Desmond 1981)

Seit Jahrmillionen ausgestorbene Tiere scheinen gewiss nicht Gegenstand der Kulturwissen-

schaften zu sein. Aus deren Reihen existieren es fast keine Untersuchungen zu Sauriern. Eine

Ausnahme bildet W.J.T. Mitchells (1998) The last Dinosaur Book. Sein Fokus richtet sich

aber auf die Kulturgeschichte der USA.

Obwohl Dinosaurier Erkenntnisgewinn über weit verbreitete Naturvorstellungen liefern könn-

ten, werden sie als kulturelles Phänomen bislang kaum wissenschaftlich reflektiert. Darüber

zu forschen erscheint zumindest mir als längst überfällig!

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2 Methodik und Vorgehen

Diese Arbeit nimmt eine kulturhistorische Perspektive ein. Wissenschaftlich fundierte Er-

kenntnis und reine Fiktion lassen sich so gleichberechtigt untersuchen. Vorstellungen werden

losgelöst davon, ob sie für richtig oder falsch erachtet werden, als Geschichten verstanden.

Die Aussagen von Geschichten muss man weder beweisen noch widerlegen. Sie werden gele-

sen und interpretiert. Ihre Entstehung und Entwicklung wird vor dem jeweiligen kulturell-

gesellschaftlichen Kontext betrachtet.

Dabei ist die eigene Sichtweise aber immer auch in das Denken des eigenen geistigen Umfel-

des eingebettet. Was so für die typische Vorstellung in einer Zeit gehalten wird, ist dies viel-

leicht nur aus der Rückschau heraus, ist dies nur im Bezug auf den eigenen Denkstil hin.

Analytisch zu fragen, wie der Dinosaurier innerhalb eines spezifischen kulturellen Milieus

gesehen wird, kann hier nur den Einstieg bilden. „Ich bin gegen Zeitgeist“, so der Kunsthisto-

riker Gombrich (1995, 428) „, weil es eine faule Formel ist. Ein Historiker, der sagt, etwas

kommt aus dem Zeitgeist, beruft sich eben auf die Zeit, die er ja erklären soll. Das ist ein rei-

ner Zirkelschluß. Man müßte konsequenterweise erklären, woher dann der Zeitgeist kommt.“

Lässt man sich auf letzteres ein, so ist nach dem Warum zu fragen. Dieses kann freilich nur

auf einer interpretierenden Ebene verhandelt werden. Dabei gedeutete Zusammenhänge lassen

sich nicht beweisen oder auf Gesetzmäßigkeiten zurückführen; wohl aber plausibel und nach-

vollziehbar darstellen.

3 Ein kulturhistorischer Abriss des Dinosauriers

Dieser chronologische Überblick ist als erster Orientierungsversuch zu verstehen. Er soll mei-

ne Arbeitsweise veranschaulichen und zur Diskussion stellen.

Hierbei geht es nicht um Kausalzusammenhänge, sondern darum, Querverbindungen zwi-

schen verschiedenen Ideen aufzuzeigen. Es erscheint offensichtlich, dass das Bild des Sau-

riers in der Populärkultur von wissenschaftlichen Erkenntnissen beeinflusst wird. Dies gilt

aber auch umgekehrt. Mitchell (1998, 84) stellt dazu fest: „scientific interest in the dinosaur is

not to be seen as a separate enclave, protected from contamination by “cultural” issues (val-

ues, myths, superstitions, false—and true—beliefs). Science is also a cultural practice, a ritual

activity with traditions, customs, and taboos.“ Es wird also angenommen, dass die verschie-

densten gesellschaftlich-kulturellen „Bereiche viel mehr miteinander gemeinsam haben, als

für gewöhnlich erkannt wird, und daß ein und derselbe Gedanke oft, und in stark veränderter

Form, an den verschiedensten Punkten der geistigen Welt auftaucht.“ (Lovejoy 1933, 26)

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Was ich hier einsteigend als zeitliches Hintereinander darstelle, entpuppt sich vermutlich als

komplexes Durcheinander: Zur selben Zeit nehmen verschiedene Menschen gleiches anders

wahr. Während eine Idee hier kaum beachtet wird, genießt sie woanders bereits breite Auf-

merksamkeit. Für die eigentliche Arbeit wird daher keine chronologische Gesamtschau ent-

worfen. Ich werde versuchen das Phänomen Dinosaurier zu entflechten und die Entwicklung

einzelner, voneinander getrennter Diskurse und Ideen parallel nachzuvollziehen. Denkbar ist

die Darstellung von zirka fünf Punkten. Beispielsweise das Aussterben der Saurier, ihre Mo-

torik oder die Beziehung zur Zivilisation.

Einerseits kann die Betrachtung solcher Vorstellungen ausschließlich auf deren objektiven

Gehalt gerichtet sein. Das Medium ihrer Repräsentation wird nicht beachtet. Ideen werden als

substratneutral verstanden. So verfahren geisteswissenschaftliche Ansätze wie beispielsweise

die Ideengeschichte.

Andererseits lässt sich sehen, dass gerade das Medium in dem eine Idee geäußert wird, deren

Aussage bestimmt. Marschall McLuhan bringt das in seiner Formel The medium is the mes-

sage auf den Punkt. „Der Inhalt oder die Botschaft eines bestimmten Mediums haben unge-

fähr so viel Bedeutung wie die Aufschrift auf der Kapsel einer Atombombe.“ (McLuhan

1969, 9) Der Gehalt einer jeweiligen Repräsentation des Dinosauriers hängt demnach von den

technischen Bedingungen seiner Produktion ab. Die Kulturgeschichte des Sauriers ließe sich

so als eine Mediengeschichte der letzten 200 Jahre schreiben.

Um die Entwicklung des kulturellen Phänomens Dinosaurier begreifen zu können, werde ich

zwischen dem medientheoretischen und geisteswissenschaftlichen Pol verhandeln.

3.1 Vorgeschichte

Versteht man den Saurier als Zwischenwesen, so scheint er zwei Linien zu entstammen.

Als übernatürliche Kreatur sind seine Vorläufer in der Mythologie zu suchen. Im jüdisch-

christlichen Denken sind das Ungeheuer wie Leviathan, Behemoth und Ziz. Insbesondere

scheint sich das Bild des Dinosauriers auf das des Drachens zu rekurrieren. Die Darstellungen

beider ähneln sich oft frappierend. Drachen sind eine Allegorie für das Böse oder symbolisie-

ren die Urgewalten. Sie sind aber auch Hüter von Schätzen und bringen Glück. Tapfere Hel-

den töten den Drachen – es scheint immer nur einen einzigen zu geben – um Jungfrauen zu

befreien oder sich durch dessen Blut unverwundbar zu machen. Den eigentlichen Garaus aber

bereitet ihm die Aufklärung. Wurden Vorstellungen des Drachens danach auf den Saurier

übertragen? Sind Dinos schlicht säkularisierte und naturwissenschaftlich legitimierte Dra-

chen? „One might […] argue that dinosaurs just moved into the cultural niche formerly occu-

pied by dragons and other monsters […]. Dragons are generally thought to be mythical crea-

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tures. Modern people think that dragons never existed expect in the popular superstition of

premodern cultures. Dinosaurs, by contrast, really did exist, and may still exist (as birds).”

(Mitchell 1998, 11)

Quelle des Sauriers, als Gegenstand der Naturwissenschaften, sind seine versteinerten physi-

schen Hinterlassenschaften. „Das Interesse des Menschen an Fossilien ist bereits aus der

Steinzeit belegt“ (Storch et al. 2001, 36). Gedeutet werden diese stets religiös. Beispielsweise

interpretieren Germanen, die in Norddeutschland häufig vorkommenden fossilen Seeigel als

Donnersteine: Wenn Donnergott Donar (Thor) mit seinem Hammer schlägt, schleudert es

diese davon (Ebd. 36 ff.). Dass Gott Steine erschuf, die Lebewesen und anderen Dingen äh-

neln, kann aus religiöser Sicht nachvollzogen werden. Tierknochen, die sich durch natürliche

Umstände zu Stein verwandelt haben, waren indessen kaum vorstellbar. Bis ins 18. Jahrhun-

dert „hielten viele Wissenschaftler die Fossilien für anorganische Produkte aus dem Mineral-

reich, die aus irgendeinem Grund Lebewesen ähnelten, ebenso gut aber auch die Form anderer

Gegenstände wie Planeten und Buchstaben annehmen konnten.“ (Gould 2000, 32 f.)

Georges Cuvier sieht in Fossilien erstmals ausgestorbene Lebewesen, die vor sehr langer Zeit

tatsächlich existierten.

3.2 Das Viktorianische England: Rieseneidechsen als Säugetierpendant

Noch in der ersten Hälfte des 19.

Jahrhunderts werden überdimensiona-

le versteinerte Knochen vorsintflutli-

chen Reptilien zugeschrieben. 1842

prägt der angesehene britische Paläon-

tologe Richard Owen für diese Tiere

den Begriff Dinosaurier – schreckli-

che Echsen. Diese wissenschaftlichen

Neuigkeiten diffundieren unmittelbar

in die Populärkultur. Im sensations-

hungrigen, wissbegierigen viktoriani-

schen England erleben Dinosaurier ihren ersten Boom. Sie werden zum kulturellen Massen-

phänomen. 1854 stellt der Bildhauer Benjamin Waterhouse Hawkins in Zusammenarbeit mit

Owen im Londoner Chrystal Palace Garden lebensgroße Dinosaurierskulpturen auf. Owen ist

als Anhänger Cuviers überzeugter Essentialist und Morphologe. „Die Morphologen suchten

nach der realen Essenz, dem Idealtypus oder, wie die Deutschen es nannten, der Urform unter

der beobachteten großen Variabilität.“ (Mayr 1984, 366) Dinosaurier sind für Owen giganti-

Abb. 3.2 Owen-Waterhouse Hawkinssche Riesenechse.

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sche Formen idealtypischer Echsen. So wie es vom Säugetiertyp große, agile, herbi- und kar-

nivore Landlebewesen gibt, so musste es diese auch von Echsen gegeben haben. „Owen

needed a race of super-reptiles and therefore created it.“ (Sanz 2002, 3) Waterhouse Hawkins

Skulpturen wirken dann auch wie eine überdimensionale Mischung aus Eidechse und Nas-

horn.

Was das Verschwinden der Dinosaurier betrifft, folgte Owen ebenfalls Cuvier. Sich an dessen

Kataklysmentheorie orientierend, starben Saurier durch eine Katastrophe aus: An Luftver-

schmutzung. „This may have been a persuasive notion in the smog-chocked air of Victorian

London.“ (Mitchell 1998, 126)

3.3 Die Klassische Moderne: Träge, dumme Giganten, die einfach aussterben mussten

Solchen Katastrophen setzt Lyells Aktualismus eine sich fortwährend und graduell wandelnde

Welt entgegen. Auf diesem Fundament errichtet Darwin seine Entstehung der Arten. Als e-

nergischer Verfechter des Darwinismus betrachtet Thomas Henry Huxley Dinosaurier aus

evolutionärer Perspektive. Im populär-teleologischen Evolutionsverständnis erschienen Sau-

rier als zum Aussterben vorherbestimmt. Sie waren, im doppelten Sinne des Wortes, kaltblü-

tige Monster: nicht anpassungsfähig, zu dumm, zu schwer und zu langsam; ein fehlerhaftes

Experiment der Natur. Von den Säugetieren mussten sie einfach verdrängt werden. Dinosau-

rier verschwanden, weil sie durch etwas schlichtweg Besseres ersetzt wurden. Evolution wird

hier als Sukzession verstanden. Dieses Sukzessionsdenken bildet, freilich aus der Rückschau

betrachtet, den Kern des Fortschrittgedankens: Als Brennstoffe lösen sich nacheinander Holz,

Kohle, Öl, Gas und Uran ab – die Effizienz steigt dabei beständig an. Als Transportmittel

substituieren sich Fuß, Pferd, Bahn, Auto und Flugzeug – die Geschwindigkeit nimmt perma-

nent zu. (Virilio 1975)

An der Wende zum 20. Jahrhundert erfasst das Dinosaurierfieber die USA. Insbesondere die

Paläontologen Edward Drinker Cope und Othniel Charles Marsh wetteifern um erfolgreiche

Ausgrabungen. Als Cope den Schädel des neu entdeckten Elasmosaurus auf dessen Schwanz

platziert, brüskiert ihn Marsh öffentlich. Dies initiiert den sogenannten Bonewar; ein Streit,

bei dem die Forscher selbst vor physischer Gewalt nicht zurückschrecken. Ihr Wetteifer führt

zu enormen Wissenszuwachs. 142 Dinosaurierarten werden entdeckt; knapp die Hälfte aller

bis heute bekannten. Die Auseinandersetzung Cope vs. Marsh begründet auch den Mythos der

Dinosaurierjäger. Diese Wissenschaftlerfiguren fehlen in nahezu keiner Geschichte über Sau-

rier mehr; so etwa in Arthur Conan Doyles Roman The Lost World (1912). Seine Erzählung

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eines abgelegenen, isolierten Refugiums, in dem Saurier bis heute überlebt haben, wird zum

wohl häufigsten Baustein aller Sauriergeschichten.

Mit Gertie the Dinosaur betritt 1914 der Saurier die Kinoleinwand. Die Handlung themati-

siert die Beziehung des Mediums Film zum Dinosaurier: Trickfilmpionier Winsor McCay

erweckt darin einen Dinosaurier mittels animierter Zeichnungen zum Leben. Mit keinem an-

deren Medium als den Film werden Saurier eine so dauerhafte und starke Bindung eingehen.

Die sich wandelnde Vorstellung von Dinosauriern ist eng mit den technischen Entwicklungen

des Films verknüpft. Bei der so genannte Stop-Motion-Technik werden bewegliche Modelle

Bild für Bild verändert und jeweils abgelichtet. In der Verfilmung von The Lost World (1925)

und King Kong (1933) findet diese Technik erstmals im großen Stil Anwendung. Saurier er-

halten so ihre träge, kantig mechanische Motorik. „Seltsam, daß einige der besten Ideen über

Form und Bewegungsabläufe der Dinosaurier von Filmleuten stammen. Selbst die King

Kong-Verfilmung von 1933 enthält einige Sequenzen mit Brontosauriern, die den zeitgenös-

sischen wissenschaftlichen Dogmen um eine Generation voraus waren.“ (Bakker 1996, 11)

Das Medium des Schwarz-Weiß-Films könnte auch eine weiteren Eigenschaften der Saurier

popularisiert haben: Ihre für diese Zeit typische graue Körperfarbe.

Idealtyp : Brontosaurus

Für diese Phase lässt sich durch pointierte Über-

höhung ein idealtypischer Dinosaurier konstruie-

ren. Ich will ihn Brontosaurus nennen, da er mit

dem gleichnamigen, zu dieser Zeit sehr populären

Saurier viele Gemeinsamkeiten besitzt. Brontosau-

rus gleicht einem Felsen in der Brandung. Er ist

grau und einfach kolossal. Stabilität erhält er durch

seine schiere Größe. Fest verwurzelt bleibt er stets

mit allen vier Füßen und dem Schwanz auf dem

Boden. Wenn sich der kaltblütige Koloss über-

haupt bewegt, dann nur sehr sehr träge und kantig.

Brontosaurus ist Einzelgänger. Er ist selbstver-

ständlich männlich.

Geliebt und verehrt wird er vom Großkapital. So

von Andrew Carnegie – Stahlmagnat und reichs-

tem Mann seiner Zeit. Als Fortschrittsoptimist folgt Carnegie der Maxime „bigger is better“.

Als ideologischer Anhänger Herbert Spencers vertritt er die sozialdarwinistische Parole vom

Abb. 3.3 Zwei Kolosse: Andrew Carnegie

reitet auf Diploducus carnegii. Zeitgenössi-

sche Karikatur.

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„survival of the fittest“. Als Philanthrop hingegen finanziert er Ausgrabungen, begründete

unter anderem das Carnegie Museum of Natural History und erwirbt dafür zahlreiche Saurier-

skelette. Als Dank wird eine der größten Brontosaurier-Arten nach ihm benannt: Diploducus

carnegii. Abgüsse von diesem verschenkt er an Museen in aller Welt. Dieser Saurier wird so

zum bekanntesten seiner Zeit.

Im populär-evolutionsbiologischen Kontext liest sich Brontosaurus´ Kolossalität und Boden-

ständigkeit als mangelnde Anpassungsfähigkeit. Das Große und Behäbige kann mit Verände-

rungen nie Schritt halten. Kulturhistorisch ist Großwüchsigkeit eng an Dummheit geknüpft.

Riesen und Zyklopen haben unvorstellbare Kräfte, sind aber alles andere als schlau. Ihre

Handlungen führen zu Verwüstung und Tod. Richtig böse sind sie aber dennoch nicht. Sie

sind einfach zu dumm dafür. Brontosaurus ist nicht nur der größte unter allen Riesen, er be-

sitzt auch den geringsten Enzephalisationsquotienten. Sein Gehirn wiegt nur ein Hunderttau-

sendstel des gesamten Tieres. Dem riesigen Körper steht ein winziger Kopf gegenüber; so

winzig, dass Hals und Schwanz kaum zu unterscheiden sind. Gegen Säugetiere hatten Saurier

ebenso wenige Chancen wie Goliath gegen David. Sie mussten einfach aussterben.

3.4 Die ökologische Katastrophe

Walt Disneys Fantasia (1940) stellt erstmals Aufstieg und Untergang der Dinosaurier als

Gruppe von Lebewesen dar. Die Tiere gehen hier an der apokalyptischen Hitze einer von Na-

turkatastrophen gezeichneten Welt zugrunde. Dinosaurier werden demnach nicht länger ein-

fach von flinkeren und schlaueren Säugetieren abgelöst. Eine globale Katastrophe rottet sie

aus.

Alvarez & Alvarez veröffentlichen die Theorie, dass ein Asteroideneinschlag für das Massen-

aussterben an der Kreide-Tertiär-Grenze verantwortlich ist: „Impact of a large earth-crossing

asteroid would inject about 60 times the object´s mass into the atmosphere as pulverized rock;

a fraction of this dust would stay in the stratosphere for several years and be distributed

worldwide. The resulting darkness would suppress photosynthesis, and the expected biologi-

cal consequences match quite closely the extinctions recorded in the paleontological record.”

(Alvarez et al., 1980, 1095)

Die sogenannte TTAPS-Studie entwirft das Szenario einer globalen atomaren Vernichtung.

Sie prägt den Begriff nuklearer Winter. Gleich zu Beginn wird darin die Analogie zum Alva-

rezschen Katastrophenszenario hergestellt: “The discovery that dens clouds of soil particles

may have played a major role in the past mass extinctions of life on Earth […] has encour-

aged the reconsideration of nuclear war effects.” (Turco et al., 1983, 1283) Es gibt also „einen

faszinierenden Zusammenhang zwischen den Vorstellungen von einem nuklearen Winter und

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den Katastrophenszenarien, die mit den Einschlagsmodellen des Massenaussterbens einher-

gehen – einschließlich der versengten Erde von weltweiten Feuern und der Verdunklung der

Sonne, mit fallenden Temperaturen und gestörter Photosynthese. […] Wir können zwar hof-

fen, dass es in naher Zukunft keinen solchen Zusammenstoß geben wird, aber wir können

entsprechende Auswirkungen ebenso gut durch unsere eigenen Aktivitäten herbeiführen.“

(Eldredge 1994, 178 f.)

Das Cuvier-Owensche Katastrophenszenario scheint überlebt zu haben. Aber erst seit den

1970ern entwickelt sich ein geistiges Milieu, indem solche Ideen wieder Oberhand gewinnen

können. Die Vorstellung vom katastrophalen Ende ist im kollektiven Denken dieser Zeit all-

gegenwärtig: nukleare Holocaust und globale Umweltkatastrophen scheinen unmittelbar be-

vorzustehen. Dass Dinosaurier urplötzlich von einer weltweiten Katastrophe vernichtet wur-

den, scheint nahe liegend.

Leitgedanke dieser Epoche ist die Stabilität: Ökosysteme, das Kräftegleichgewicht zwischen

Ost und West – einfach alles muss stabil bleiben. Veränderung bedeutet Katastrophe.

Idealtyp: Tyrannosaurus rex

Tyrannosaurus rex ist, wie der Name schon sagt,

König der Saurier. Im Gegensatz zum Löwen ist er

aber kein edler, aristokratischer Herrscher. Er ist

ein Tyrann. Das mächtigste, gefährlichste und wil-

deste Tier aller Zeiten. Intelligenz hat er schlicht-

weg nicht nötig. Dieser T. rex des populären Den-

kens ist stets in imposanter Weise auf seine Hin-

terbeine und den Schwanz aufgerichtet. So er-

scheint er zwar ungleich agiler als seine Vorfah-

ren. Seine Bewegungen und sein Gebrüll wirken aber dennoch mechanisch. T. Rex ist eine

Kampfmaschine. Wann immer er auf Menschen trifft, beispielsweise als zur Rache der Natur

mutierter Godzilla im Großstadtdschungel, so ist er diesen haushoch überlegen. Dass Tyran-

nosaurus rex den evolutionären Kampf ums Überleben hätte verlieren können, ist nicht vor-

stellbar. Um T. Rex überhaupt bezwingen zu können, bedarf es einer Deux ex machina – bei-

spielsweise der des Asteroiden.

Abb. 3.4 Der Blick des blutrünstigen Tyran-

nen: T. rex in Walt Disneys Fantasia.

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3.5 Das Informationszeitalter: Ein Schwarm berechnender Vögel entfliegt

Mit dem Ende des Kalten Krieges scheint auch die ökologische Krise beendet. Der katastro-

phale Kollaps ist als Vorstellung nicht mehr typisch für diese Epoche. Dynamik ersetzt Stabi-

lität als Leitgedanken in allen kulturell-gesellschaftlichen Bereichen: Schlachtschiffe weichen

mobilen Spezialkommandos und Terroristen, das dezentrale Internet ersetzt Großrechner und

monopolistisch regulierte Medien, die lebenslange Anstellung in einem Betrieb wird vom

flexiblen Freelancertum verdrängt. Als Kern der Vorstellungswelt ersetzt Information die Ma-

terie. Wie gelingt es dem Bild des Sauriers, sich an dieses veränderte geistige Milieu zu

adaptieren?

Bereits T. H. Huxley spekuliert über die Verwandtschaft von Sauriern und Vögeln. In den

1970ern äußert John H. Ostrom die Annahme, Dinosaurier seien homeotherm gewesen und

hätten sich zu Vögeln evolviert. Im kollektiven Denken waren solche Saurier aber niemals

wirklich vorstellbar. Ein Koloss wie Brontosaurus, oder ein zig Tonnen schwere Bestie wie T.

rex konnten nicht einfach zum flinken Piepmatz mutieren.

Das kulturelle Milieu der 1990er hat sich soweit gewandelt, dass insbesondere die Arbeiten

von Robert T. Bakker auf fruchtbaren Boden fallen. Es kommt zur so genannten Dinosaurier-

Renaissance. Bakkers Thesen gleichen im Wesentlichen denen Ostroms. Saurier sind nicht

länger groß, behäbig und träge. Sie sind warmblütig, klein und flink. Sie zeigen Intelligenz

und leben sozial. Dinosaurier sind nie ausgestorben. Sie sind lediglich zu rezenten Vögeln

geworden. „When the Canada geese honk their way northward, we can say: “The dinosaurs

are migrating, it must be spring!”“ (Bakker 1986, 462)

1990 erweckt der Schriftsteller Michael Crichton Saurier sprichwörtlich zu neuem Leben. In

seinem Roman DinoPark wird Saurierblut aus Stechmücken gewonnen, die im Bernstein ein-

geschlossen sind. Da die daraus extrahierte DNA bruchstückhaft ist, wird sie mit Froschgenen

komplettiert. Durch Klonen entstehen schließlich lebendige Dinosaurier.

Der Regisseur Steven Spielberg verfilmt Crichtons Roman unter dem Titel Jurassic Park

(1993). Dabei gelingt es auch ihm, die ausgestorbenen Tiere erneut zum Leben zu erwecken –

nicht mit Gentechnik, sondern durch Computeranimation.

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Die modernen Biowissenschaften und die

Kommunikationstechnologien gelten als Leit-

disziplinen der Zeit. Donna Haraway (1991,

152) macht auf den engen Zusammenhang

zwischen beiden Richtungen aufmerksam:

„communications sciences and modern biolo-

gies are constructed by a common move - the

translation of the world into a problem of cod-

ing.” Grundlage der Biowissenschaften ist der

genetische Code. Basis der Kommunikations-

technologie ist der digitale Code.

Die Entwicklung digital erzeugter Bilder, die sogenannte CGI (Computer Generated Image-

ry), macht Anfang der 1990er rasante Fortschritte. Als Meilenstein dieser Technologie gilt

Spielbergs Jurassic Park. Erstmals werden darin komplette Lebewesen, eben Dinosaurier,

„realistisch“ am Computer erzeugt. Im Gegensatz zur Stop-Motion-Technik sind bruchlose

und schnelle Bewegungen nun möglich. Spielberg schöpft die Möglichkeiten dieser Techno-

logie gänzlich aus. Seine Saurier rennen Autos hinterher und springen durch die Luft. Die

Stars in Jurassic Park sind Velociraptoren (lat.: velocis - schnell, flink; raptor - Räuber).

Das eigentliche Erbe dieses Kinofilms treten Dokumentationssendungen wie die BBC-

Produktion Walking With Dinosaurs (1999) an. Diese beanspruchen ausdrücklich, nicht fiktiv

zu sein, sondern Fakten wiederzugeben: Eine Aussage die aufgrund der medialen Bedingun-

gen des Fernsehens redundant erscheint. Medienhistorisch hat sich das Fernsehen, im Gegen-

satz zum Kino, nicht aus dem Theater entwickelt. Seine Vorfahren sind Tageszeitungen und

das Radio. Es erschafft keine alternativen Traumwelten. Es rekapituliert die Wirklichkeit. Mit

dem Sprung ins TV-Programm sind Saurier fast so evident geworden wie Meldungen in der

Tagesschau. Spekulative Eigenschaften wie Verhalten, Hautfarbe oder Schreie werden so zu

realen Merkmalen echter Tiere. „This is no longer a dream. WALKING WITH DINOSAURS

makes that distant world as real and natural as images from today's Serengeti.“ (Walking With

Dinosaurs, Werbetext BBC)

Mit der Dinosaurier-Renaissance vollzog sich ein Paradigmenwechsel. „Der digitale Saurier-

Dienst der letzten zehn Jahre entspricht, um es […] mit Foucaultschen Begriffen zu sagen,

dem Eintreten einer neuen Episteme, einer neuen Organisationsform des Wissens über das

Leben.“ (Hediger 2003, 62) Der kollektive Denkstil, der bestimmt, wie Saurier gesehen wer-

Abb. 3.5a Digital und Genetisch: Nucleotid Sequenz

projektziert auf einen computergenerierten Kopf von

Velociraptor. Filmstill aus Jurassic Park

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den, hat sich entscheidend gewandelt. „Wir können […] Denkstil als gerichtetes Wahrneh-

men, mit entsprechendem gedanklichen und sachlichen Verarbeiten des Wahrgenommenen,

definieren. […] Er bestimmt, was nicht anders gedacht werden kann.“ (Fleck 1935, 105 f.)

„Wahrheit ist, was der Denkstil sagt, dass Wahrheit sei.“ (Feyerabend 1984, 77) „Objektivität

ist ein Stilmerkmal.“ (Ebd., 78) Bereits bekannte Fossilien werden durch diese neue Brille

plötzlich ganz anders wahrgenommen. Sie werden neu gelesen und anders interpretiert. Na-

turhistorische Museen gestalten ihre Exponate radikal um. Die einst so statisch dargebotenen

Saurierskelette werden nun aufgerichtet, laufend und fast schwebend präsentiert. (Gould

2002, 287 ff.) Im Feld werden neue Funde nicht nur anders gesehen, es wird auch nach ande-

ren Dingen Ausschau gehalten. Nicht mehr möglichst gigantische versteinerte Knochen ga-

rantieren Aufmerksamkeit. Gefragt sind Indizien für soziale Lebensweisen, Agilität und Vo-

gelähnlichkeit. 2003 wird in China schließlich Microraptor gui entdeckte: Ein befiederter,

etwa krähengroßer Raubsaurier mit Flügeln an Armen und Beinen – eine Art fossiler Doppel-

decker. „Es ist bemerkenswert,“ so der Paläontologe Sankar Chatterjee (2005), „dass der Vo-

gelflug womöglich ebenso wie die Luftfahrt eine Doppeldeckerphase durchmachte, bevor der

Flug mit einer einzigen Tragfläche erfunden wurde.“

Idealtyp: Velociraptoren

Velociraptoren gibt es nur im Plural. Sie bil-

den, um es mit zwei zentralen Begriffen von

Deleuze und Guattari (1992) auszudrücken,

Meuten und Mannigfaltigkeiten. Sie sind eine

bunte, wilde Horde schrill kreischender Wei-

ber. „Alle Tiere im DinoPark sind weiblich“

(Crichton 1991, 161). Als solche erscheinen sie

nicht nur clever, sondern auch listig und be-

rechnend „Oh, sie zeigen extreme Intelligenz.

Sie beherrschen sogar Problemlösungsstrate-

gien. […] Also dieses Biest, wenn das einen

ansieht, dann merkt man förmlich, dass es was

ausheckt.“ (Jurassic Park, 32:05) Ihr soziales

Handeln folgt keinen Emotionen; es wird von

Hamiltons Verwandschaftskoeffizienten ab-

hängig gemacht. Bakker lässt in seinem Roman

Abb. 3.5b Die wilde Meute verjagt den alten

Saurier.

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Raptor Red die Gedanken des gleichnamigen Sauriers sprechen: „Nein. Diesen Jungen ist sie

noch nie begegnet, doch Raptor Reds olfaktorischer Computer sendet ihr eine elektrisierende

Botschaft: Die Hälfte einer Hälfte…diese Jungen sind die Hälfte einer Hälfte von mir

selbst…sie sind die Kinder meiner Schwester!“ (Bakker 1996, 44) Velociraptoren sind dabei

nicht Herr im eigenen Haus. Ihre vermeintliche Intelligenz rekrutiert sich aus den „Interessen“

ihrer egoistischen Gene. Das Denken, besser das Berechnen gleicht einem datenverarbeiten-

den Prozess. „Rotschnauze…auch meine Art. Ein weiteres wichtiges Informationsteilchen

wurde auf der Festplatte des inneren Computers gespeichert.“ (Ebd., 29)

Velociraptoren sind „schnell wie ein Gepard. 80-90 Kilometer die Stunde, wenn sie freie

Bahn haben. Und sie können fantastisch springen, wenn sie wollen.“ (Jurassic Park, 31:52)

„Alle Raptorspezies waren Meister des Kampfes. Sie konnten sich drehen und wenden, selbst

wenn sie mit hoher Geschwindigkeit liefen, und besaßen so die Fähigkeit, mitten im Lauf

durch einen Sprung in die Luft die Richtung zu ändern.“ (Bakker 1996, 10) Die Gesetze der

Physik scheinen bei solchen Manövern außer Kraft gesetzt. Velociraptoren scheren sich nicht

um Physik. Ihre Welt besteht aus ATGC´s sowie Nullen und Einsen. Materie ist darin obsolet

geworden. Velociraptoren sind schwerelos. Sie sind pure Information.

4 Zusammenfassung

Dinosaurier als kulturelles Phänomen gibt es erst seit knapp 200 Jahren. Die Evolution, die sie

darin durchlaufen haben, erscheint ähnlich weitreichend, komplex und undurchsichtig wie

ihre Entwicklung während des gesamten Mesozoikums. Stränge von Ideen divergieren, ent-

wickeln sich unabhängig von einander weiter und – was die Sache der Kultur so ungleich

schwerer macht – verschmelzen wieder. Sie zu entflechten, isoliert zu betrachten und dennoch

ihre Beziehungen zueinander nicht aus dem Blick zu verlieren, das wird die Herausforderung

dieser Arbeit.

Zu untersuchen ist aber insbesondere, ob es, trotz allem Wirrwarr, ein großes kulturelles Mus-

ter gibt. Ist der Saurier dem Weg von Stabilität zu Dynamik, dem von Materie zu Information

gefolgt?

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5 Zitierte Quellen und Bildnachweis

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Abb. 3.5b Illustration von Skrepnick Michael. Nach: Buchcover von Bakker Robert. 2003.

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