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Neue Destinationen ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 1 von 26 Visumreise nach Kambodscha (ND13 / 18.01.2013) Seit 12 Jahren auf Achse und kein bisschen müde Seit zwölf Jahren bin ich nun schon als Tourist in Südostasien unterwegs. Seit zwölf Jahren ein Globetrotter ohne festen Wohnsitz. Dieses Wanderleben ist nicht immer einfach, denn als Tourist kann man sich immer nur zeitbeschränkt legal in einem Land aufhalten und muss wieder ausreisen. Einige Länder haben grosszügige Regelungen. In Malaysia oder Singapur können wir uns als Schweizer ohne Visum, ob Einreise auf dem Land- oder Luftweg, während 90 Tagen aufhalten. In den Philippinen sind es 21 Tage, in Thailand 30 Tage (bei Einreise auf dem Landweg nur 15 Tage). Wer länger bleiben will, muss vor der Einreise ein Visum beantragen. In den Philippinen kann man damit 59 Tage und in Thailand 60 Tage bleiben. Für Länder wie Vietnam, Myanmar, Indien und Pakistan ist eine Einreise ohne Visum gar nicht möglich. Etwas komplizierter wird es, wenn zusätzlich zum Visumantrag ein gültiges Ausreiseflugticket vorgewiesen werden muss, so wie für die Philippinen. Einige Länder machen es dem Touristen zum Glück etwas leichter. In Kathmandu (Nepal) gibt es das Visum am Flughafen, wie auch in Phnom Penh (Kambodscha) und Vientiane (Laos), wobei man bei den beiden letztgenannten Ländern das Visum auch bei der Einreise auf dem Landweg an der Grenze erhält. In der Regel kann man die Aufenthaltsbewilligung im Lande auch verlängern. Wer ein Land besucht, sollte sich daher immer sehr genau über die Einreisebestimmungen informieren und sich das nach der Einreise im Pass angegebene Datum der Aufenthaltsgültigkeit merken. Wer dieses nicht einhält ist illegal im Lande, was böse Folgen haben kann und daher tunlichst zu vermeiden ist. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit ein Jahresvisum zu beantragen. Wer mit einer Einheimischen verheiratet ist, hat dazu gewisse Erleichterungen. Ansonsten ist eine finanzielle Garantie zu hinterlegen oder einer monatlichen Rente nachzuweisen. Über 700‘000 Auslandschweizer Per Ende Dezember 2011 lebten 703‘640 Schweizerinnen und Schweizer im Ausland, welche als sog. „Fünfte Schweiz“ bezeichnet wird. Die Mehrheit leben in Europa (61,8 %), Amerika (24,8 %), Asien (6,2 %), Ozeanien (4,3 %) und Afrika (2,9%). Von den 43‘326 AuschlandschweizerInnen In Asien, leben 6‘891 in Thailand, 2‘941 in den Philippinen und 218 in Kambodscha. Im Gegensatz zu den Ausländern in der Schweiz, musste ich in den vergangenen zwölf Jahren in Südostasien erfahren, dass wir als Ausländer keinerlei Rechte haben. Wir können weder Haus noch Land auf den eigenen Namen besitzen und In Rechtsfragen ist meistens der Ausländer schuldig. Was einem jedoch besonders sauer aufstösst ist, wie grosszügig die Schweizer Behörden Schein-Asylbewerbern und sich illegal aufhaltenden „Sans Papiers“ Krankenversicherungsschutz gewährleisten, während wir Auslandschweizer in einem Nicht-EU/EFTA-Land lebend, von der obligatorischen Krankenversicherung (KVG) ausgeschlossen sind. Dies ist eine Ungleichbehandlung und krasse Diskriminierung von Schweizer Bürgern und verstösst meiner Auffassung nach gegen die Bundesverfassung. Doch leider ist in politischen Kreisen niemand an einer Lockerung des Gesetztes interessiert, nicht einmal der Auslandschweizerrat (ASR) der das repräsentative Organ der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer ist und die Wahrung der Interessen aller ausgewanderten Schweizerinnen und Schweizer in den politischen Kreisen der Schweiz vertritt. Als Auslandschweizern hat man zum Glück die Möglichkeit sich der freiwilligen AHV anzuschliessen, wenigstens etwas... Visum-Reise nach Kambodscha Kaum zurück von meinem Trekking in Nepal, war es schon wieder Zeit aus Thailand auszureisen. Auch hier vergeht die Zeit verdammt schnell. Die sog. „visas-runs“ nach Kambodscha sind ein „grosses“ Business. Tausende von Touristen benützen diese Möglichkeit um „schnell“ einen neuen Einreistempel zu holen. Man hält sich dabei oft nur gerade eine halbe Stunde in Kambodscha auf um erneut nach Thailand einzureisen. Im Frühjahr 2012 hatte ich mein Thai-Visum in Hanoi (Vietnam) eingeholt, diesmal werde ich dazu nach Phnom Penh (Kambodscha) fliegen. Um der „verrückten“ Zeit in Pattaya über die Festtage etwas zu entfliehen, werde ich in Kambodscha etwas länger bleiben.

Neue Destinationen · Zuerst werden vier Finger und der Daumen der rechten Hand gescannt, danach dasselbe für die linke Hand. Innert einer halben Stunde ist das Einreiseprozedere

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 1 von 26

    Visumreise nach Kambodscha (ND13 / 18.01.2013)

    Seit 12 Jahren auf Achse und kein bisschen müde

    Seit zwölf Jahren bin ich nun schon als Tourist in Südostasien unterwegs. Seit zwölf Jahren ein Globetrotter ohne festen Wohnsitz. Dieses Wanderleben ist nicht immer einfach, denn als Tourist kann man sich immer nur zeitbeschränkt legal in einem Land aufhalten und muss wieder ausreisen. Einige Länder haben grosszügige Regelungen. In Malaysia oder Singapur können wir uns als Schweizer ohne Visum, ob Einreise auf dem Land- oder Luftweg, während 90 Tagen aufhalten. In den Philippinen sind es 21 Tage, in Thailand 30 Tage (bei Einreise auf dem Landweg nur 15 Tage). Wer länger bleiben will, muss vor der Einreise ein Visum beantragen. In den Philippinen kann man damit 59 Tage und in Thailand 60 Tage bleiben. Für Länder wie Vietnam, Myanmar, Indien und Pakistan ist eine Einreise ohne Visum gar nicht möglich. Etwas komplizierter wird es, wenn zusätzlich zum Visumantrag ein gültiges Ausreiseflugticket vorgewiesen werden muss, so wie für die Philippinen. Einige Länder machen es dem Touristen zum Glück etwas leichter. In Kathmandu (Nepal) gibt es das Visum am Flughafen, wie auch in Phnom Penh (Kambodscha) und Vientiane (Laos), wobei man bei den beiden letztgenannten Ländern das Visum auch bei der Einreise auf dem Landweg an der Grenze erhält. In der Regel kann man die Aufenthaltsbewilligung im Lande auch verlängern. Wer ein Land besucht, sollte sich daher immer sehr genau über die Einreisebestimmungen informieren und sich das nach der Einreise im Pass angegebene Datum der Aufenthaltsgültigkeit merken. Wer dieses nicht einhält ist illegal im Lande, was böse Folgen haben kann und daher tunlichst zu vermeiden ist.

    Es gibt natürlich auch die Möglichkeit ein Jahresvisum zu beantragen. Wer mit einer Einheimischen verheiratet ist, hat dazu gewisse Erleichterungen. Ansonsten ist eine finanzielle Garantie zu hinterlegen oder einer monatlichen Rente nachzuweisen.

    Über 700‘000 Auslandschweizer

    Per Ende Dezember 2011 lebten 703‘640 Schweizerinnen und Schweizer im Ausland, welche als sog. „Fünfte Schweiz“ bezeichnet wird. Die Mehrheit leben in Europa (61,8 %), Amerika (24,8 %), Asien (6,2 %), Ozeanien (4,3 %) und Afrika (2,9%). Von den 43‘326 AuschlandschweizerInnen In Asien, leben 6‘891 in Thailand, 2‘941 in den Philippinen und 218 in Kambodscha.

    Im Gegensatz zu den Ausländern in der Schweiz, musste ich in den vergangenen zwölf Jahren in Südostasien erfahren, dass wir als Ausländer keinerlei Rechte haben. Wir können weder Haus noch Land auf den eigenen Namen besitzen und In Rechtsfragen ist meistens der Ausländer schuldig.

    Was einem jedoch besonders sauer aufstösst ist, wie grosszügig die Schweizer Behörden Schein-Asylbewerbern und sich illegal aufhaltenden „Sans Papiers“ Krankenversicherungsschutz gewährleisten, während wir Auslandschweizer in einem Nicht-EU/EFTA-Land lebend, von der obligatorischen Krankenversicherung (KVG) ausgeschlossen sind. Dies ist eine Ungleichbehandlung und krasse Diskriminierung von Schweizer Bürgern und verstösst meiner Auffassung nach gegen die Bundesverfassung. Doch leider ist in politischen Kreisen niemand an einer Lockerung des Gesetztes interessiert, nicht einmal der Auslandschweizerrat (ASR) der das repräsentative Organ der Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer ist und die Wahrung der Interessen aller ausgewanderten Schweizerinnen und Schweizer in den politischen Kreisen der Schweiz vertritt.

    Als Auslandschweizern hat man zum Glück die Möglichkeit sich der freiwilligen AHV anzuschliessen, wenigstens etwas...

    Visum-Reise nach Kambodscha

    Kaum zurück von meinem Trekking in Nepal, war es schon wieder Zeit aus Thailand auszureisen. Auch hier vergeht die Zeit verdammt schnell. Die sog. „visas-runs“ nach Kambodscha sind ein „grosses“ Business. Tausende von Touristen benützen diese Möglichkeit um „schnell“ einen neuen Einreistempel zu holen. Man hält sich dabei oft nur gerade eine halbe Stunde in Kambodscha auf um erneut nach Thailand einzureisen. Im Frühjahr 2012 hatte ich mein Thai-Visum in Hanoi (Vietnam) eingeholt, diesmal werde ich dazu nach Phnom Penh (Kambodscha) fliegen. Um der „verrückten“ Zeit in Pattaya über die Festtage etwas zu entfliehen, werde ich in Kambodscha etwas länger bleiben.

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 2 von 26

    1) Flug nach Phnom Penh – 2) Busfahrt nach Sihanoukville – 3) Busfahrt zurück nach Phnom Penh, Siem Raep und

    Bangkok

    Aufgepasst! Billigfluggesellschaften wie Air Asia und Nok Air fliegen seit kurzem ab Don Muang, dem „alten“ Flughafen. Der Flug nach Phnom Penh dauert gerade mal eine Stunde und 10 Minuten. Die Formalitäten sind schnell erledigt. Das Touristenvisum erhält man gegen 20 USD und einer Passfoto. Die Immigration arbeitet mit moderner Technik. Zuerst werden vier Finger und der Daumen der rechten Hand gescannt, danach dasselbe für die linke Hand. Innert einer halben Stunde ist das Einreiseprozedere erledigt. Die Taxifahrt vom Flughafen in die Innenstadt ist durch die Taxi Association of Phnom Penh International Airport geregelt und kostet 9 USD. Damit gibt es keine Stürmerei, eine gute Sache. Ich bin ohne Hotelreservation angekommen. Wie überall auf dieser Welt wird Dich der Taxifahrer zu einem Deiner Preisklasse gewünschten Hotel führen. Oftmals kriegen sie dafür auch eine Kommission. Ein idealer Standort ist zwischen dem Zentralmarkt und dem Fluss.

    Im Gegensatz zu Thailand gilt in Kambodscha der Rechtsverkehr. Auch die Währung ist anders und heisst Riel. Gang und Gäbe ist jedoch der US Dollars. Für einen Dollar gibt es 4000 Riel. Ein Überbleibsel der früheren französischen Kolonie sind die knusprigen Brote „Baguettes“. Phnom Penh hat mir gut gefallen. Das Leben, der Verkehr ist nicht so hektisch. Besonders angenehm ist die Promenade auf dem Sisowath Quai dem Fluss entlang. Hier findet man unzählige Hotels und Restaurants.

    1000 Riel = USD 0,25

    Um das Thai-Visum zu beantragen, braucht man nicht einmal selber auf der Botschaft vorzusprechen. In den meisten Hotels gibt es einen Visa-Service. Kein Formular ausfüllen, kein Ausreiseticket, kein Bankbeleg als finanzielle Garantie vorweisen, nur eine Passfoto und den Pass gegen Quittung abgeben. Vier Tage später ist alles erledigt.

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    Die Promenade am Tonle Sap – Sisowath Quai

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    Royal Palace

    Der Königspalast ist die berühmteste Sehenswürdigkeit in Phnom Penh. Gleich neben dem Königspalast befindet sich die Silberpagode.

    Am 15. Oktober 2012, nur wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag, ist der ehemalige kambodschanische König Sihanouk gestorben. Der Royal Palace war aus diesem Grunde leider für das Publikum geschlossen.

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    Trauer um den verstorbenen König

    Weitere Impressionen aus Phnom Penh

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 8 von 26

    Dunkles Kapitel in der Geschichte Kambodschas

    (Warnung: einige Fotos könnten den Leser schockieren) Die Strassen Phnom Penh’s waren nicht immer so belebt. Als die Roten Khmers am 17. April 1975 in Phnom Penh einmarschierten, begann eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kambodschas. Praktisch sämtliche Einwohner wurden innert Stunden aufs Land vertrieben und in Arbeitslager gesteckt. Die Stadt glich einer Geisterstadt.

    Siehe YouTube: Einmarsch der Roten Khmer in Phnom Penh

    Tuol Sleng Genocide Museum

    Die Greueltaten des Roten Khmer Regimes werden im Völkermordmuseum Tuol Sleng auf äusserst eindrückliche Weise aufgearbeitet und dokumentiert. Zwischen 1975 und 1979 wurden im Gefängnis S-21 der Roten Khmer bis zu 20‘000 Menschen inhaftiert. Die Elite und Intellektuellen des Landes wurden hier erbarmungslos gefoltert bevor sie ausserhalb von Phnom Penh zu den Killing Fields, nach Choen Ek geführt wurden, um dort brutal exekutiert zu werden.

    Der Gebäudekomplex eines ehemaligen Gymnasiums wurde auf Anordnung von Pol Pot in in ein Gefängnis

    umgewandelt.

    Diese Anlage von den Schülern zu Turnübungen benützt, wurde von den Roten Khmers beim Verhör gebraucht. Den Häftlingen wurden dabei die Hände auf dem Rücken gebunden und dann an einem Seil hochgezogen bis sie ohnmächtig wurden. Um das Wiederbewusstsein zu erlangen wurden sie kopfvoran in einen Wasserkrug getaucht. Das Verhör konnte fortgesetzt werden.

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    Bilder von Gefangenen

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    Bilder der verschiedenen Foltermethoden gemalt von einem Überlebenden

    Filme in YouTube über Tuol Sleng:

    www.sopheaksao.com Ein Überlebender erzählt: www.youtube.com/watch?v=Jj1EKXg3Duo

    Pol Pot: www.youtube.com/watch?v=EM1c1hz_3s8 und www.youtube.com/watch?v=u6jY6Oumcg8

    Gedenkstätte Choeung Ek (Killing Fields)

    Choeung Ek ist ein ehemaliger Obstgarten und chinesischer Friedhof etwa 17 Kilometer südlich von Phnom Penh. Hier befindet sich das bekannteste der sogenannten Killing Fields. Um die Toten dieser Stätte, sowie die rund drei Millionen Opfer der Khmer Rouge Regimes landesweit zu ehren, wurde 1988 einen Stupa errichtet.

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    Fahrt mit dem Tuk-Tuk nach Choeung Ek

    Der Stupa enthält mehr als 5‘000 menschliche Totenschädel

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    Die Massengräber

    Massengrab in welchem 450 Menschen umgebracht wurden

    li: Massengrab mit 100 Opfern, meisten Frauen und Kinder – re: Massengrab mit 166 Opfern

    Bild links: der Todesbaum - an diesem Baum wurden Kleinkinder erschlagen

    Bild rechts: der magische Baum – an diesem Baum wurde Lautsprecher mit Musik aufgehängt um die Schreie der Exekutierten zu übertönen

    Khmer Tribunal Infos über den aktuellen Stand des Prozesses, welcher die von den Roten Khmer begangenen Verbrechen untersuchen und aburteilen soll: www.eccc.gov.kh/en

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    Sihanoukville

    Die Hafenstadt Sihanoukville (Kampong Som) ist mit 250‘000 Einwohnern die fünftgrösste Stadt Kambodschas. Es ist ein beliebter Badeort am Golf von Siam etwa fünf Stunden Busfahrt südlich der Hauptstadt Phom Penh gelegen. Sihanoukville war noch vor einigen Jahren der Geheimtip für Rucksacktouristen, in der Zwischenzeit spielt der Tourismus eine zunehmend bedeutende wirtschaftliche Rolle. Seit meinem letzten Besuch vor zwölf Jahren hat sich etliches geändert. Inzwischen existiert eine gute touristische Infrastruktur. Die Strände, etwas abseits des Stadtzentrums, sind schön und sauber und vor allem nicht überlaufen. Die mehrere Kilometerlange Otres Beach mit kristallklarem Wasser ist menschenleer. Wer jedoch Rummel und Nachtleben sucht, ist wohl hier am falschen Ort.

    Werbetexter in aller Welt übertreiben oft etwas...

    Tour de Sihanoukville

    City-Center

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    Die Löwen von Sihanoukville

    Sokha Beach

    Independence Beach

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 15 von 26

    Serendipity Beach

    Hotels und Beach Restaurants an der Ochheuteal Beach

    Ochheuteal Beach

    Strandrestaurants sind überall zu finden

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 16 von 26

    www.swissgarden-cambodia.com

    Frühstück im Swissgarden (siehe TV-Sendung vom 04.01.2012 „DOK - Auf und davon“

    Der „Swissgarden“

    Weihnachten an der Beach

    Otres Beach

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 17 von 26

    Sihanoukville hat mir so gut gefallen, dass ich gleich zwölf Tage blieb. Ich habe schöne erholsame Tage verbracht. Eine echte Alternative sollte ich wieder einmal ein Einreisevisum für Thailand benötigen.

    Neues Visum für Thailand in Sihanoukville möglich

    Dauer 4 Tage: 50 USD

    Rückreise auf dem Landweg nach Thailand über Siem Raep

    Angkor Wat ist die grösste und bekannteste Tempelanlage der Region, der Tempel ist jedoch nur ein Teil der Gesamtanlage die eine Vielzahl von anderen Bauten umfasst. Dementsprechend ist auch der Menschenandrang. Um diesem Touristenrummel auszuweichen, besucht man die Anlage entweder frühmorgens oder am späteren Nachmittag. Die Tempel befinden sich rund 240 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Phnom Penh, in der Nähe von Siem Raep. Siem Raep ist leicht auf dem Landweg von Thailand aus zu erreichen und hat auch einen internationalen Flughafen.

    Siem Raep City Center

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 18 von 26

    Der Weg nach Angkor Wat führt am Kinderspital Kanta Bopha von Dr. Beat Richner vorbei.

    Siehe YouTube Beitrag: Beatocello – Dr. Beat Richner

    Für den Besuch des Tempelkomplexes mietet man sich am besten ein Fahrrad

    Der Eintritt (Dreitagespass) kostet USD 40

    Eingang zum Angkor Wat Tempel

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    Massentourismus...

    Der Angkor Wat Tempel ist nur ein Teil der umfassenderen Gesamtanlage von Angkor

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    Nur einen Kilometer nördlich von Angkor Wat befindet sich die Stadt Angkor Thom, die von König Jayavarman VII. ab Ende des 12. Jahrhunderts als neue Hauptstadt des Angkorreichs errichtet wurde.

    Eingang durch das Südtor von Angkor Thom

    Wegen seiner Türme mit meterhohen aus Stein gemeisselten Gesichtern ist Bayon die eindrucksvollste Tempelanlage

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    Besuch des Landminen Museums

    Aki Ra, Kurator des Landminenmuseums, kennt sein Alter nicht genau. Er glaubt 1973 geboren zu sein. Seine Eltern wurden von den Roten Khmers ermordet. Er selber wurde von den Roten Khmers als Kind in die Armee eingezogen und kämpfte für diese bis 1983 ehe er als Junge gezwungen wurde für die vietnamesische Armee zu kämpfen. Als Teenager diente er später der kambodschanischen Armee und noch später erhielt er von der UNO ein Minenräumungstraining. Als Soldat hatte er Tausende von Landminen gelegt, sein UNO-Auftrag war es nun, diese zu entfernen. Er erwies sich bei der Entschärfung der Minen als sehr geschickt und schon bald wurde dies zu seinem Beruf. Touristen hörten von der Geschichte eines jungen Mannes der Landminen mit einem Messer oder einem Stock entschärfte und diese zu Hause aufbewahrte. Gegen eine kleine Gebühr von einem Dollar zeigte er seine Sammlung. So begann die Geschichte des Landminen Museums. Heute beherbergt das Landmine Museum Relief-Center auch zahlreiche Kinder, einige davon Opfer von Landminen.

    Das Museum ist leider ziemlich weit ausserhalb von Siem Raep gelegen. Am besten kombiniert man einen Besuch mit der Fahrt zum Bantey Srei Tempel (30 km). Im Juli 2010 wurde Aki Ra als CNN Hero nominiert.

    www.cambodialandminemuseum.org

    YouTube Beitrag: Aki Ra’s landmine museum

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 22 von 26

    Während des Vietnamkrieges, Ende der 60er und zu Beginn der 70er Jahre, versorgten die Nordvietnamesen ihre Truppen im Süden via Kambodscha und Laos. Dieser Nachschubweg wurde später als „Ho Chi Minh Pfad“ bezeichnet. Im Oktober 1965 gab US-Präsident Lyndon B. Johnson den Befehl den Ho Chi Minh Pfad zu bombardieren. Damit begann eine beinahe 10-jährige kontinuierliche Bombardierungskampagne durch die USA. Im Juni 1970 begann US Präsident Richard Nixon, auf Empfehlung seines Sicherheitsberaters, Henry Kissinger, mit der als „carpet bombing“ bezeichneten Flächenbombardierung um den Ho Chi Minh Pfad zu vernichten. Diese Bombardierung kostete schätzungsweise 600‘000 Zivilpersonen das Leben und trug wesentlich zum Aufkommen der Khmer Rouge bei. Die untenstehende Karte zeigt die über 60‘000 Bombardierungsmissionen der Amerikaner zwischen Oktober 1965 und August 1973. Jeder rote Punkt bedeutet ein Dorf oder ein Gebiet, das während diesen Jahren bombardiert wurde.

    Bei den benützten Bomben, Granaten oder Gefechtsköpfen handelt es sich um Streu- oder Clustermunition, die nicht als Ganzes explodieren, sondern eine Vielzahl an kleineren Sprengkörpern freisetzen. Typischerweise explodiert ein großer Teil dieser sogenannten Submunition nicht, sondern verbleibt als Blindgänger vor Ort. Hunderttausende von diesen Bomben sind nicht explodiert und verseuchen noch heute weite Teile des Landes. Auch nach mehr als vierzig Jahren ist die Gefährdung durch liegengebliebene Blindgänger, die wegen ihrer geringen Grösse schwer auffindbar sind, wodurch Kinder und Erwachsene regelmässig schwer verletzt oder getötet werden.

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 23 von 26

    Regelmässig werden Kinder durch explodierende Blindgänger schwer verletzt

    Verschiedene Streu- und Clustermunitionen

    Der Ottawa Landminen Vertrag

    Die Ottawa-Konvention von 1997 hat zum Zweck den Einsatz, Produktion, Lagerung und Weitergabe dieser Waffen zu verbieten. Die Konvention schreibt die Vernichtung von Lagerbeständen innerhalb von vier Jahren, die Räumung minenverseuchter Gebiete innerhalb von zehn Jahren sowie die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Minenopferhilfe vor. Die von Minen nicht betroffenen Staaten sind verpflichtet, den minenverseuchten Staaten bei der Minenräumung zu helfen.

    Bis Dezember 2011 wurde die Konvention von 159 Staaten ratifiziert. Unter den rund 40 Staaten, die zu diesem Zeitpunkt nicht beigetreten waren, befinden sich unter anderem:

    Ägypten, China, Indien, Iran, Israel, Kuba, Laos, Marokko, Nepal, Nord- und Südkorea, Pakistan, Russland, Syrien, Vietnam, USA

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 24 von 26

    Karte links: Stand der Vertragsunterzeichnung - Karte rechts: Minenverseuchung

    Minenunfälle in 2011

    Das Naturwunder des Tonle Sap

    Der Ausflug zum schwimmenden Dorf von Chong Kneas und zum Tonle Sap See wird als weitere grosse Sehenswürdigkeit angepriesen. Die anderthalbstündige Bootsfahrt ist jedoch eine reine touristische Falle. Der Preis von 20 USD pro Person zudem eine bodenlose Frechheit.

    Interessant dagegen, sogar einmalig, ist die Hydrologie von Fluss und See. Während der Trockenzeit (November bis Mai) ist der See nur ca. einen Meter tief und seine Fläche beträgt rund 2‘500 Km². In der Regenzeit (Juni bis Oktober), wenn der Mekong Hochwasser führt, kehrt die Strömung des Tonle Sap und füllt damit den See, dessen Fläche auf 12‘000 Km² ausgedehnt wird. Der See wird zum grössten Frischwasserreservoir in ganz Südostasien. In dieser Zeit tritt er über die Ufer, dringt in die umliegenden Wälder ein und bedeckt die Reisfelder mit einem fruchtbaren Schlamm.

    Fahrt zur Bootsanlagestelle

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 25 von 26

    Die Bootsanlegestelle: ab hier fahren täglich Expressboote nach Phnom Penh (35 USD).

    1500 Familien leben in Chong Kneas. Gemäss unserem Reiseführer sind es Kambodschaner, Vietnamesen und ...

    Moslems

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    ND13 ©1999-2013 Text und Foto Willy Blaser, [email protected] Seite 26 von 26

    Der Tonle Sap See

    Reisetip zum Grenzübertritt nach Thailand Poipet/Aranyaprathet

    Vermeide wenn möglich den Grenzübergang nach Thailand am Wochenende. Ich musste dreieinhalb Stunden anstehen, bis ich bei der Thai Immigration „durch“ war. Die Reisebüros in Siem Raep verkaufen Dir zudem Bustickets direkt nach Bangkok. Besser Du kaufst nur ein Ticket bis zur Grenze. Da man an der Grenze in einen anderen Bus umsteigen muss, musste ich so lange auf die Weiterfahrt warten, dass ich schliesslich mit anderen Reisenden ein Taxi nach Bangkok geteilt habe (eine Fahrt kostet 1800 Baht).