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Hand in Hand 02/2010

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Der Freundesbrief der Albert-Schweitzer-Familienwerke und Kinderdörfer.

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Heft 02-2010.p65 26.04.2010, 23:231

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ImpressumHerausgeber:

Albert-Schweitzer-Verband derFamilienwerke und Kinderdörfer e.V.Friedrichstraße 95 | PB 86, 10117 BerlinTelefon: (030) 20 64 9117Telefax: (030) 20 64 9119eMail: [email protected]

Konto-Nr.: 339 1001BLZ: 100 20 500Bank für Sozialwirtschaft, BerlinRedaktion: Jörg Grabowsky, Uslar& Michael Lomb, BerlinDruck und Layout: Offzin Scheufele,Stuttgart

“Hand in Hand” erscheint 1/4-jährlich, istkostenlos und wird auf umweltfreundlichemPapier gedruckt.

Liebe Kinderdorffreunde!Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2010 ist ein wahres Ju-biläumsjahr. Die Kinderdörfer undFamilienwerke in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen,Sachsen-Anhalt, Sachsen undBerlin feiern ihr 15-, 20- oder so-gar 50jähriges Bestehen.

Auch unserVerbandwird imSommer15 Jahrealt. Ichfreue michsehr überjede ein-zelneVereins-geschichtemit beweg-tenErlebnis-

sen unserer erfolgreichenBelegschaften.

Zu Recht können wir stolz seinüber die beispielhafte Arbeit, diedort tagein tagaus geleistet wird.Sehr viele Freunde und Fördererkennen unsere engagierten Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter vonden zahlreichen Besuchen in denKinderdörfern.

Gestatten Sie mir aber ein offe-nes Wort zu zwei Tatsachen, diemir große Sorge bereiten:

Wir brauchen noch viele weite-re Fachleute !

Durch den akuten Mangel beimsozialpädagogischen Fachperso-nal können bundesweit sechsKinderdorffamilien nicht in Be-trieb gehen, weil uns dafüreinfach die geeigneten Haus-eltern fehlen. Es fehlenMenschen, die über mehrereJahre mit vier bis sieben zu be-treuenden Kindern eineKinderdorffamilie bilden. Deshalbmüssen wir verstärkt um Perso-nal werben und/oder ausbilden.Allein hierfür brauchen wir zu-sätzliche Gelder.

Weniger Menschen spenden!

Im vergangenen Jahr habenauch wir die Krise gespürt undweniger Spenden erhalten. DieGesellschaft für Konsumfor-schung (GfK) hat ermittelt, dassdie Gesamtspenden in Deutsch-land um durchschnittlich dreiProzent gesunken sind.

Das bedeutet für uns einige Tau-send Euro, die uns für diepraktische Arbeit fehlen. Sie ha-

ben uns schon so oft geholfenund auch gerade jetzt setzen wirunsere Hoffnung auf Sie! MeineBitte: Sprechen Sie Freunde, Be-kannte und Verwandte an undwerben Sie für die Unterstützungunserer wichtigen Arbeit in denKinderdörfern & Familienwerken.Was gibt es besseres, als einegute Mund-zu-Mund-Propagan-da?

Sehr herzlich danke ich für IhreAufmerksamkeit und Ihre Unter-stützung!

IhrMichael Lomb, Geschäftsführer

Michael Lomb ist der

Geschäftsführer vom

Albert-Schweitzer-

Verband

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Christina Brenn ist ab

jetzt Kinderdorfmutter.

„Kinderdorfhaus sucht innewoh-nende Fachkraft“ – viel zu langhatte das Plakat im Fenster vonHaus 6 in Berlin-Gatow gehan-gen und damit stumm von derSchwierigkeit erzählt, geeigneteFachkräfte für die Position einerHausleitung im Kinderdorf zu fin-den.Um so größer war die Freudedarüber, dass sich mit ChristinaBrenn, die zuvor als Erzieherin ineinem Kindergarten in Frankfurtam Main tätig war, nun eine er-fahrene Pädagogin dieserverantwortungsvollen Aufgabestellt. Vier Kinder betreut Christi-na Brenn inzwischen inBerlin-Gatow. Was Kinderdorf-arbeit bedeutet, weiß sie schonlange – vor 15 Jahren hatten ihreSchwester und deren Mann dieRolle der Hauseltern im Kinder-dorf übernommen. Sie sind nochheute hier tätig. Mit einem Inter-view begrüßen wir unsere neueKollegin und heißen sie herzlichwillkommen.

Redaktion: Frau Brenn, die Ent-

scheidung im Kinderdorf zu leben

und zu arbeiten ist eine enorme

Herausforderung, die auch tief-

greifende Auswirkungen auf das

eigene, private Leben hat. Wie

haben Sie dazu gefunden?

Die Überlegung, Kinderdorf-mutter zu werden,ist mir nicht neu.Als meine Schwe-ster vor 15 Jahrendiese Aufgabe inBerlin übernahm,hatte auch ich dar-über nachgedacht,eine Kinderdorf-Fa-milie zu gründen.Damals waren mei-ne Kinder nochklein und sie konn-ten sich nichtvorstellen, gemein-sam mit Anderen im Kinderdorfzu leben. Jetzt sind sie erwach-sen. Mein Sohn hat bereits selbsteine Familie – und nachdemdann auch meine Tochter vonZuhause ausgezogen war, hatteich sowieso nach einer neuenberuflichen Perspektive gesucht.Jetzt passt es. Der Wunsch istvon innen heraus gewachsenund dann zu einem „Ja“ gereift.

Redaktion: Wie stehen Ihre Kin-

der heute zu dieser

Entscheidung?

Mein Sohn freut sich sehr fürmich. Er sagte gleich: „Das woll-test du doch immer schon“. Auchmeine Tochter steht meiner neu-

en Aufgabe sehrpositiv gegenüber.Sie hat mir beimEinzug geholfen undwar ganz ungedul-dig: „Wann kommendenn endlich dieKinder? Die gehörendoch jetzt auch zurFamilie!“

Redaktion: Was be-

trachten Sie bei

Ihrer neuen Tätigkeit

als die größte Her-

ausforderung?

Wichtig ist mir eine lebensfrohe,wertschätzende Atmosphäre.Wenn die Kinder ins Kinderdorfkommen, haben sie ja häufigschon viel durchlebt. Im Haussoll ein harmonischer Grundtongeschaffen werden. Ich möchteihnen nicht nur eine Betreuungbieten, sondern ein Zuhause.

Redaktion: Wir wünschen Ihnen

dafür viel Glück und danken Ih-

nen für das Gespräch.

„Nicht nur Betreuung, sondern ein Zuhause“, das sagt Christina Benn

Eine neue Hausleitung in Berlin-Gatow

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In unserem Kinderdorfrat vertrittje ein Kind die Interessen seinerKinderdorffamilie. Bei der letztenZusammenkunft beratschlagtenwir unter anderem, wie wir Kin-dern, die neu in eines unsererKinderdorfhäuser einziehen, dasEingewöhnen erleichtern könn-ten.

Ein kurzes nachdenkliches Inne-halten zeigte, dass sich jedes

Kind noch genau ansein Ankommen erin-nern konnte.

„Tausend Fragenschwirrten mir in mei-nem Kopf herum“,erinnert sich Steven.„So ging es mir auch“,fügt Anthony hinzu. Dieanderen nicken zustim-mend. „Alles war sofremd und neu“, erwi-dert Dominik leise.

Jedes Kind weiß, wieschwer es ist, auf einmal vomgewohnten Umfeld, seiner Fami-lie und seinen Freunden getrenntzu sein und sich in einer völligfremden Umgebung zurechtfin-den zu müssen. Natürlich helfendie Kinderdorfeltern, die Erziehe-rin und die Kinderdorfkinder beider Eingewöhnung und stehenmit Rat und Tat zur Seite.

Ein eigenes Zimmer wird bezo-gen, die Familienmitgliederwerden vorgestellt, der Besucheiner neuen Schule steht bevor,vieles muss noch geregelt wer-den und viele neue Eindrücke

strömen auf den“ Neuzugang“ein.

Die Kinder des Kinderdorfratesüberlegten gemeinsam, wie manes den Neuen erleichtern könnte,sich so schnell wie möglich hei-misch zu fühlen.Nadine hatte die Idee, jedes Kindpersönlich willkommen zu hei-ßen. Aber nach kurzemÜberlegen kamen sie gemein-sam darauf, dass durch diegroße Entfernung zwischen deneinzelnen Kinderdorfhäuserndies nicht immer realisierbarwäre.

Willkommen im KinderdorfhausIn Zerbst entwickeln Kinderdorfkinder einen Begrüßungsprospekt für Neuankömmlinge. Kinder

schreiben für Kinder und helfen sich gegenseitig. Eine großartige Idee!

Hand in Hand wird der Start in der

neuen Kinderdorffamilie leichter

Nähe und Geborgenheit geben den

Neuankömmlingen Sicherheit.

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„Dann schreiben wir eben unsereErfahrungen auf, so dass dieneuen Kinder es lesen können,wenn sie ankommen“, meinte Ju-lia. Die Idee fand bei allenMitgliedern des Rates ein offenes

Ohr. Schnell wurden Stift und Pa-pier genommen und jederüberlegte, welche Mitteilung fürein neues Kind wohl wichtig seinkönnte.Stichworte wie: neue Freunde fin-den, regelmäßig die Schulebesuchen können, Besuch bei

Andrea Hanisch - Eine zufriedene

Kinderdorfmutter - trotz großer

Belastung und Verantwortung.

den Eltern, Kochen, Backen, Ur-laub mit der Familie, Geburtstagmit Freunden feiern und vielesmehr standen in kürzester Zeitauf dem Blatt.Doch es sollten alle Kinder undJugendliche des Kinderdorfes dieMöglichkeit bekommen, aufzu-schreiben, was ihnen am Bestenam Leben in einer behütetenKinderdorffamilie gefällt.

Die Aufgabe nahmen die Kinderdes Kinderdorfrates mit in ihreFamilien.

Jedes Kind trug seinen Beitragdazu bei, dass ein kleiner Pro-spekt für Neuankömmlinge imKinderdorf entstehen konnte.Mit diesem neu entstandenenfarbenfrohen Papier kann sichein Kind einen ersten Eindruckverschaffen, was es heißt, in ei-ner Kinderdorffamilie aufwachsenzu können. Vielleicht trägt es einwenig dazu bei, die Ängste zuverlieren und sich auf ein behüte-tes Leben zu freuen.

Ute Höppner, Kinderdorf Zerbst

Ruhige Momente gemeinsam genießen - es dauert eine ganzeWeile, bis sich eine Kinderdorfamilie zu einer richtigen Gemein-schaft zusammenfindet.

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Wir Kinder erzählen Euch vom Leben im Kinderdorf

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Chem (16 Jahre): „Als ich hier ein-gezogen bin, hatte ich einenschlechten Eindruck. Ich dachte, dienehmen mich nicht. Das ändertesich aber. Ich habe hier sehr vielgelernt, z.B. schwimmen, aber auchviel übers Angeln. Ich finde es gut,dass wir sozusagen in der Natur le-ben. Jeden Tag kann man hierNaturschauspiele beobachten – ichhabe hier viele Vögel gesehen, dieich vorher noch nicht kannte. Seit-dem ich hier bin, habe ich mich inder Schule verbessert. Genau heu-te hat das auch meine Lehreringesagt. Ich bin zwar immer nochlaut, lerne aber gut und schreibegute Noten.Ich kriege hier Taschengeld, so dassauch mal ein Besuch im Internet-Café drin ist. Ich finde es cool, dassrespektiert wird, wenn ich meineSerie gucken oder mein Onlinespielspielen will.Ich habe von Jaqueline und Petereinen Kalender bekommen, wo drinsteht, wann ich zu meiner Muttergehe, wann ich Judo habe, etc. Seit-dem ich im Kinderdorf bin, habe ichmit meiner Mutter weniger Stress.Ich kann sie anrufen wann ich willund gehe an jedem zweiten Wo-chenende hin.Das Essen hier schmeckt lecker(meistens) und ich mache mit Peterund Jaqueline viele sportliche Akti-vitäten, z. B. gehen wir wandern,fahren Langlauf, spielen Tischtennisund Kicker oder üben Kampfsportwie Karate oder Judo.Ich finde den Keller cool, wo manFernsehen gucken kann!“

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Unser Kinderdorfhaus in Wolgastliegt direkt vor den Toren zur In-sel Usedom an der Ostseeküste.Der lange Winter hat schwere

Schäden an unserem 100 Jahrealten Kinderdorfhaus hinterlas-sen. Als der meterhohe Schneezu tauen begann und der Bodennoch tief gefroren war, sind dieWassermengen ungehindert inunser Kinderdorfhaus eingedrun-gen. Der Keller und dasErdgeschoss standen komplettunter Wasser. Mit Pumpen undvielen fleißigen Helfern gelang esuns, das Haus immer wiedertrocken zu legen. Eimerweise ha-

ben wir das Wasser aus denRäumen geschafft. Wir müssenviele Quadratmeter neuesLaminat verlegen und einige Tep-pichböden austauschen, diedurchnässt waren und sich vomBoden gelöst hatten. Tapetenund Holzpaneele, die zerstörtwurden und nun unansehnlichsind, müssen ausgetauscht wer-den. Auf dem Bildern ist gut zuersehen, wie viele Schäden dasWasser hinterlassen hat.„Zuerst müssen wir einen tiefenGraben um das Haus ausheben.Mit einer Drainage wird es unsgelingen, das Grundwasser fern-zuhalten“, sagen die Fachleute.Gut, dass wir so viele Helfer ha-ben. Mein Mann, Nachbarn undsogar der Ehemann von unsererVorsitzenden schaufeln ehren-amtlich mit.Danke für die Unterstützung dervielen Freunde. Danke auch fürdie große Hilfe vom Verband ausBerlin. Denn ohne Spenden undHilfen von vielen Menschen kön-nen wir die notwendigenReparaturen und Renovierungs-arbeiten nicht durchführen.Heidrun Hinzpeter,Kinderdorfmutter Mecklenburg-Vorpommern

Wassereinbruch im Kinderdorfhaus

Ein lieber Brief zum Muttertag!Diese Zeiten geben mir Kraft undFreude für die tägliche Arbeit mitden Kindern, die aus besondersschwierigen familiären Lebenssi-tuationen kommen. Selbst solcheZusatzbelastungen wie den Was-serschaden meistern wir nachsolchen Motivationshilfen „mitlinks“.

Liebe Heidrun,

alles Gute zum Muttertag

wünscht Dir Deine Lena.

Du bist zwar nicht meine

richtige Mutti, doch Du bist

immer für mich da.

Du hörst mir immer zu und bist

nicht böse, wenn ich in Mathe

eine 4 bekomme.

Das finde ich richtig toll an Dir.

Deine Lena

Trotz dieser erneuten Zusatzbelastung

ist Heidrun Hinzpeter zuversichtlich,

dass bald wieder Ruhe einkehrt im

Kinderdorfhaus.

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Das Kerbhaus gibt es seit 2005in der Nähe von Rosenheim . Esist ein Kinderdorfhaus für beson-ders traumatisierte Kinder undJugendliche, in dem eine Familiemit eigenen Kindern und sieben

aufgenommenen Kindern zusam-menleben. Die Verwirklichungeines Projekts wie der Neubaueines Kinderdorfhauses ist nurdann möglich, wenn es großzügi-ge Förderer gibt. Menschen, die

ein außerordentliches sozialesEngagement für bedürftige Kin-der an den Tag legen, so wieFrau Dr. Kerb bei der Umsetzungdes Bauvorhabens inNeubeuern. So entwickelte siedie Idee, diesen Kindern auf ih-rem Grundstück ein Zuhause zugeben. Als sie von der Möglich-keit der Stiftungsgründung beimFamilienwerk in Bayern erfuhr,rückte ihr Wunsch in greifbareNähe. Nach eingehender Bera-tung entschloss sie sich, ihrgesamtes Vermögen in die Stif-tung einzubringen. In ihrerZustiftung brachte sie den ge-samten Grundbesitz, bestehendaus einem ehemaligen Bauern-hof, mehreren Hektar Grünlandund einigen Waldstücken ein.Durch ihr bewundernswertesEngagement konnte auf einemNebengrundstück des Bauernho-fes das Kinderdorfhaus Kerberrichtet werden. Heute wachsenim Kerbhaus sieben aufgenom-mene Kinder heran und haben,wie es unsere langjährige Freun-din schon bei der Eröffnung desKinderdorfhauses formulierte,„Die Chance auf eine glücklicheZukunft“.

Stellvertretend für alle Freundewollen wir das einmalige und frei-giebige Engagement von FrauDr. Kerb würdigen.Private Stiftungen gewinnen auchfür die Familienwerke und Kin-derdörfer immer mehrBedeutung. Wir geben Ihnen dieMöglichkeit, zu einem von Ihnenbestimmten sozialen Zweck, ko-stenlos eine Stiftung zu gründen.

Wenn auch Sie sich für bedürfti-ge Menschen einsetzen wollenund Interesse an der Stiftungs-gründung haben, so können Siegerne unsere Info-Broschürenanfordern.Heiner Koch,Familienwerk Bayern e.V.

„Die Chance auf eine glückliche Zukunft“Ein Nachruf für Frau Dr. Ruth Kerb, deren Lebenswunsch darin lag,

traumatisierten Kindern ein Zuhause zu geben

Tipp:Bereits mit einer Vermögenseinlage ab5.000 Euro können Sie sich als Stifterfür benachteiligte Kinder und Familienengagieren. Den Verwendungszweckund den Landesverband ^bestimmenSie natürlich selbst. Gerne schicken wirIhnen kostenlos unsere Informations-broschüre zu.Informationen hat Margitta Behnke,Telefon: 0 30 / 20 64 91 17.

Frau Dr. Ruth Kerb verstarbam 31.03.2010 nach längererKrankheit. Schon ihre Mutterwollte sich für Kinder einset-zen, und auch ihr langgehegter Wunsch war es, so-zial benachteiligten Kindernzu helfen. In unseren Herzenund mit Ihrer Stiftung bleibtihre Idee lebendig.

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Während unserer fast 18jährigenTätigkeit als Kinderdorfelternkonnten wir einige Traditionenentwickeln und pflegen.

Eine sehr beliebte und schöneTradition ist seit 10 Jahren unserjährliches Ehemaligentreffen.Daran nehmen fast alle ehemali-gen Pflegekinder teil, die inunserer Familie ein zweites Zu-hause gefunden haben. Auch„ihre“ Erzieherin und unsereHauswirtschaftskraft sind dabei.

Für den organisatorischen Teilwar in diesem Jahr unsereHauswirtschaftskraft verantwort-lich. Das wechselt von mal zumal, so dass bereits schon jederin den Genuss der Vorbereitun-gen kam.

Endlich war es soweit. UnsereEhemaligen trafen mit Partnerund zum Teil eigenen Kindernein. Es gab eine fröhliche Begrü-ßung und viele Umarmungen. Inder Vorstellungsrunde konntewieder jeder berichten, was indem einen Jahr für ihn Wichtigespassiert ist, was sich veränderthat. Es gab so viel zu erzählen;

da wurde geheiratet; da wurdenach der Babypause die Arbeitals Erzieherin wieder aufgenom-men; da feierte ein „Enkelkind“seinen ersten Geburtstag, daszweite „Enkelkind“ feierte denzweiten Geburtstagund zwei weitere Kin-der sind unterwegs;da wurde wieder dieSchulbank gedrückt,um die Chancen aufeinen Arbeitsplatz zuerhöhen; da wirdnoch in diesem Jahrerfolgreich eine Aus-bildung beendetwerden.

Für uns als ihre ehe-maligenKinderdorfeltern wares einfach nur schönzuzuhören und sichdarüber zu freuen,mit welcher Selbstverständlich-keit diese jungen Menschenihren Platz im Leben gefundenhaben, ihn behaupten und sich inihren Partnerschaften wohl-fühlen. Natürlich wurde auch inErinnerungen geschwelgt, aberdas hier und heute machte den

größeren Teil des Gesprächs-stoffs aus.

Spät am Abend trennten wir unsund vereinbarten bereits unsernächstes Treffen in einem Jahr.

Kinderdorf war gestern. Unsere„Kinder“ sind in der Gegenwartmit allen Freuden und Problemenangekommen. Und das ist gutso.Andrea und Michael HanischKinderdorfhaus Roßlau

Da gibt es viel zu erzählen:

Ehemaligentreffen im Kinderdorfhaus Roßlau

„Weißt Du noch?“, so fingen viele

Gespräche an beim traditionellen Treffen

der „Kinderdorffamilie Hanisch“.

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Von der Küste bis zu den Alpen

Blitznachrichten

Berlin: Mit viel Lob und Ge-schenken wurden Heiner Theiß(rechts) und Prof. Dr. RainerGeiling (mitte) als langjährigeKöpfe des Verbandes in den Ru-hestand verabschiedet.

Bayern: Das gesamte Team unddie Kinder des KinderhausesPegnitztal freuen sich über ihrneues Klavier. Der besondereDank gilt dem Chor "Lichtblick"und dem BlechbläserquintettVeltuna Brass, die den Erlös auseinem Gemeinschaftskonzert inder Veldener Marienkirche demKinderhaus spendeten. Herzli-chen Dank!

Niedersachsen: In Hermanns-burg bei Celle hat dieProduktionsschule ihren Betriebaufgenommen. Junge Menschen

lernen und arbeiten dort. Sie fer-tigen Fantasievolles aus Wolle,Ton sowie Holz und haben eineechte Chance auf eine Ausbil-dung mit Zukunftsperspektiven.

Thüringen: Ganz herzlich gratu-lieren wir dem Kinderdorf inErfurt zum 20. Geburtstag. Dietolle Feier am 17. April bot einenwürdigen Rahmen für das Jubilä-um. Herzlichen Glückwunsch.

Mecklenburg-Vorpommern:Schön, dass uns so viele Men-schen bei der Rettung unseresKinderdorfhauses helfen wollen.Danke!

Thüringen: Bei der Auflösungunserer Außenwohngruppe inGotha konnten wir jede Hand gutgebrauchen. Umso mehr freutees uns, dass wir Mitarbeiter derFirma „HILD GmbH“ in Gotha ge-winnen konnten, uns beimUmzug tatkräftig zu unterstützen.Für die spontane Hilfe und dafür,dass die Mitarbeiter für diese Ak-tion extra einen Urlaubstagopferten, sagen wir ganz herzlichDanke.

Berlin: Die Sanierung der Kitahat begonnen. Mit der Entker-nung der Waschräume auf zweiEtagen im linken Flügel, hat in

der vergangenen Woche eineumfangreiche Teilsanierung un-serer Kindertagesstätte inLichtenberg begonnen. Damit er-fährt die Kita zum ersten Mal seitihrer Errichtung im Jahr 1979eine bauliche Veränderung. DieSanierungsmittel stammen vorallem aus dem „KonjunkturpaketII" und aus dem Programm"Schaffung und Sicherung vonPlätzen für unter Dreijährige.“

Spremberg: Zahlreiche Theater-besucher sowie Künstler undMitarbeiter des StaatstheatersCottbus sammelten für die Aktion„Der spendierte Platz" für dieCottbuser und Spremberger Ta-fel. In der Vorweihnachtszeitnutzten diese Einladung schon150 Gäste und sahen sich dasMärchenmusical „Der Zauberervon Oz" an. Im April 2010 konn-ten weitere 120 Kinder und Elterndieses kostenlose Angebot nut-zen. Herzlichen Dank allenSpendern.

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Albert-Schweitzer-Verbandder Familienwerke und Kinderdörfer e.V.

Friedrichstraße 95 | PB 86 • 10117 Berlin • Telefon: (030) 20 64 9117

Albert-Schweitzer-Kinderdorf e.V.in Baden-WürttembergWolfgang Bartole (0 79 42) 91 80-0

Albert-Schweitzer-FamilienwerkBayern e.V.Heiner Koch (080 46) 18 75 2 - 0

Albert-Schweitzer-KinderdorfBerlin e.V.Cornelia Piekarski (030) 362 30 44

Albert-Schweitzer-FamilienwerkBrandenburg e.V.Manuela Krawietz (035 63) 59 41 88

Albert-Schweitzer-KinderdorfHessen e.V.Rosie Steuber (061 81) 27 09 19

Albert-Schweitzer- Familienwerke.V. in NiedersachsenJörg Grabowsky (055 71) 92 43 127

Albert-Schweitzer- FamilienwerkMecklenburg-Vorpommern e.V.Inka Peters Tel: (038 36) 20 69 71

Albert-Schweitzer-FamilienwerkNordrhein-Westfalen e.V.41334 Nettetal-Kaldenkirchen

Albert-Schweitzer-FamilienwerkRheinland-Pfalz/Saarland e.V.Gundula Neukirchen(064 32) 508 573

Albert-Schweitzer-Kinderdorf inSachsen e.V.Frank Richter (03 51) 317 9192

Albert-Schweitzer-FamilienwerkSachsen- Anhalt e.V.Sabine Weiß (039 23) 740 415

Albert-Schweitzer-KinderdorfThüringen e.V.Petra Winkler (07 00) 22 55 275 333Besuchen Sie uns im Internet: www.Albert-Schweitzer-Verband.de

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