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Geologische Rundschau 78/2 1441-4421 Stuttgart 1989

Neues aus dem Geologen-Archiv (1988) Von ILSE und EUGEN SEIBOLD, Freiburg*)

Mit 1 Abbildung

Nach Hinweisen auf das GeoIogenarchiv der Geo- logischen Vereinigung in den Jahren 1942 (E. H~VAR- MA~N), 1974 (M. PFANNENSTIEL) und 1980 (M. SCHWARZBaCI~) soil in diesem Bericht auf den derzei- tigen Stand hingewiesen werden.

Nachdem das erste Archiv am i. 3. 1943 dutch einen Bombenangriff mitsamt seinen fiber 25000 Handschriften vernichtet worden war, konnte Max Pfannenstiel in der Nachkriegszeit schon wieder rund 18000 Briefe, viele Manuskripte und fund 150 Fotografien zusammentragen und sich bei manchen Donatoren 6ffentlich bedanken. Das Archiv war 1972 an die Universifitsbibliothek Freiburg fiber- eignet worden. Deshalb ist eine sachgerechte Auf- bereitung, Aufbewahrung uncl eine rechtlich abge- sicherte Auswertung des gesamten Materials gew~ihr- leistet. Dies um so mehr, als der Leitende Biblio- theksdirektor, Prof. Dr. Wolfgang Kehr, das Ganze kontinuierlich im Rahmen der M6glichkeiten f6rdert und Frau Martha Spies das Archiv fachlich kompe- tent betreut.

So sind derzeit schon wieder rund 30000 Briefe archivalisch fertig bearbeitet worden. Uber 15000 Briefe sind erst vorl~iufig erfaf~t, wobei vor allem die wissenschaftlichen Nachl~isse von Eufe~ WEOMaNN (1896--1982) und ANDR~ CAILLI~UX (t907--1986) ins Gewicht fallen.

Darfiber hinaus gilt es nach wie vor, ,alle erreich- baren geologischen Hand- und Maschinenschriften sowie Bildnisse, Nekrologe und anderes geolo- gisches und biographisches sowie graphologisch wichtiges Material von Geologen und Nachbarwis- senschaftlern ... zu sammeln und zu ordnen<< (E. HAARMA~N 1942). Martin Schwarzbach hat den Bestand seit dem Tod yon Max Pfannenstiel im Jahr 1976 weiter vermehrt und wir beide versuchen dassel- be seit Mitte 1987.

Vorst6i~e bei Fakulfiten, entsprechende Vorg~,inge dem Archiv zu fiberlassen, blieben bisher leider prak- tisch ohne Erfolg. Das erinnert an einen Brief yore

�9 29.12. 1971 yon Max Pfannenstiel an Helmut H61der,

*) Anschrift der Autoren: I. und E. S~II3OtI), Geologisches Institut der Universit~it, Albertstral% 23 b, D-7800 Freiburg.

in dem er schreibt: ,,Aut~er ... einigen sehr wenigen Geologen haben unsere Kollegen keinen Sinn ffir Geologiegeschichte. Sie h6ren zwar gerne Vortr~ige darfiber und staunen, was es nicht schon alles gege- ben hat. Abet, daf~ sie aktiv werden, nein, das tun sie nicht.~,

Umgekehrt aber haben vide Angeh6rige und Kol- legen dem Archiv durch [Tberlassung yon Briefen, Tagebfichern, Feldbfichern, Akten und Fotografien sehr geholfen. Wir scMtzen, daf~ sich der Bestand seit Max Pfannenstiel verdoppelt hat. Deshalb danken wit folgenden Donatoren ffir Uberlassung von Ma- terial in den letzten 11/2 Jahren auch an dieser Stelle: WOLFGANG VON Buell - Freiburg/WAnwER CARL1~ --

Stuttgart/G{v,A~D DE CAYEUX DE SENARPONT --

Nogent sur Marne/KARL HEI~VZ El<BEN - -Bonn/ HORS* FALKE -- Mainz/EKK~ W. GUENTHeR -- Ehren- kirchen/Gm<o HILLMe~-- Hamburg/HE~Mu, H6L- •eR- Mfinster/RAINER JORDAN-- Hannover/GEoRG KNeTSCH -- W~rzburg/FRIEDl~IC~ KuvscH - Frei- burg/WoLFHART LANGEI~ - Bonn/GAsTON Louis MAyeR - Karlsruhe/HeNNO MAI~TIN -- G6ttingen/ KARL RmHARD MEHNERT -- Berlin/RuDoLF MeTz - Karlsruhe/ILsE PLEWe -- Heidelberg/WeRaER Pv, a~VGE- Kiel/ULRmH REIN- Krefeld/HeDI Scum- I)eWOLF - Tiibingen/HoI<s, SCHNEme~ - Saar- brficken/AtexaNDeR TOLLMaNN -- Wien/HeLMuT VIDAL - - Mfinchen/EHRI~ARn VOlGT - Hamburg/ H o i s t WACHENDORF -- Braunschweig/Paut W~:i<- s~R - Bonn.

Wir hoffen, daf~ wir uns ffir das Geologen-Archiv auch im n~ichsten Bericht bei so vielen an der Ge- schichte unserer Wissenschaft Interessierten be&n- ken k6nnen.

L i t e r a t u r v e r z e i c h n i s

HAARMt~NN, E. (1942): Das Geologen-Archiv. - Geol. Rdsch., 33, 189-204.

PFANNENSTIEL, M. (1974): Das Geologenarchiv der Geologischen Vereinigung (Das zweite Geologenarchiv). - Geol. Rdsch., 63, 1-22.

SCHWAl~ZI3ACH, M. (1980): Das Geoiogen-Archiv der Geologischen Vereinigung. - Geol. Rdsch., 69, 1013-1015_

Anschrift des Geologen-Archivs: Universit~itsbibliothek, Werthmannplatz 2, 7800 Freiburg

442 I, ~a. E. SEIBOLD

Christian Leopold Freiherr yon Buch

Leopold yon Buch, geboren in Angermfinde am 26. April 1774, gestorben in Berlin am 4. M~irz 1853, war yon I790-1793 Student bei Abraham Gottlob Werner in Freiberg. Er 16ste sich dutch seine Feldbeobachtungen in ganz Europa yore Neptunismus und wurde ein gl~hender Hutonist. Doch besch~ftigte er slch dariiber hinaus mit vielen sonstigen wichtigen erdwissenschaftlichen Fragen. Alexander yon Humboldt schrieb nach seinem Tode: ~Er hat seiner Wissenschaft eine neue Gestalt gegeben.~

Das Portr{it nach dem Leben stammt yon Ambroise Tardieu, Paris 1823, und wurde dem Geologen-Archiv yon Rechts- anwalt Wolfgang yon Buch, einem Nachfahren des Dargestellten, zur Verfiigung gestellt.