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| NEUE BÜCHER © 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.pharmuz.de 1/2006 (35) | Pharm. Unserer Zeit | 87 Chromatography Concepts and Contrasts Chromatographische Verfahren sind wesentliche Grundlage der meisten Gehalts- und Reinheitsbestimmungs- methoden in der Pharmazeutischen Analytik. Das in zweiter Auflage er- schienene Buch gibt einen Überblick zu den unterschiedlichsten Aspekten im Zusammenhang mit den etablier- ten chromatographischen Techniken und Anwendungen. Ein übergeordne- tes Kapitel behandelt einleitend die regulatorischen Rahmenbedingungen aus pharmazeutischer, lebensmittel- chemischer, (spuren)analytischer und umweltanalytischer Sicht, wobei auch Aspekte zur Validierung angespro- chen werden. Es folgt eine allgemeine Einleitung in die theoretischen Grund- lagen der Chromatographie. Weitere Kapitel behandeln chemische, physi- kalische und mathematische Aspekte. Schließlich werden die unterschiedli- chen chromatographischen Verfahren inklusive der Festphasenextraktion zur Probenvorbereitung umfassend dargestellt. Die verschiedenen Detek- tionstechniken werden in einem sepa- raten Kapitel behandelt. Als verwand- tes Verfahren wird auch zur Kapillar- elektrophorese ein Überblick gegeben sowie verschiedene Spezialtechniken, wie multidimensionale Chromatogra- phie, biochemische chromatographi- sche Methoden und Trennungen von chiralen Analyten angesprochen. Ein Kapitel zur praktischen Vorgehens- weise bei der Auswahl eines geeigne- ten Verfahrens für einen gegebenen Analyten rundet das Buch ab. Jedes Kapitel ist mit einen Literaturverzeich- nis mit allgemeiner und speziellerer Literatur versehen. DNA Pharmaceuticals Formulation and Delivery in Gene Therapy, DNA Vaccination and Immunotherapy Nach einem Buch zu den bei Gen- therapie und DNA-Vakzinierung ver- wendeten Molekülen in Form ver- schiedener Plasmide hat nun der Her- ausgeber Martin Schleef als logische Konsequenz eine Sammlung Beiträge zu Formulierung und Applikations- wegen der Nukleinsäuren zusammen- getragen. In insgesamt 13 Kapiteln schrei- ben Wissenschaftler aus unterschied- lichen Ländern Interessantes und Wissenswertes zu dieser neuen Form der API (a ctive p harmaceutical i n- credients). Prinzipiell sollen DNAs mit dem Ziel appliziert werden, Proteine in situ zu exprimieren. Diese Proteine sollen dann entweder dazu dienen, ei- nen Proteinmangel – beispielsweise Insulin bei Diabetes – zu beheben oder aber als Antigen eine Immunant- wort des Körpers zu initiieren. Mit letzterem Beispiel beschäftigt sich auch ein einführendes Kapitel. Es geht dann wesentlich allgemeiner weiter mit einem Kapitel zu regulato- rischen Aspekten bezüglich verwen- deter Produktionszelllinien und deren Kultivierung, Identität und Reinheit sowie Sicherheit, wenn man DNA als Wirkstoff verabreichen will.Wie es in der Praxis umgesetzt wird, beschreibt der anschließende Abschnitt zur Plas- mid-Herstellung und –Lagerung. Das generelle Problem bei Plasmiden liegt in den für die Therapie unnötigen und zum Teil sogar immunogenen DNA- Bereichen, die für die Vermehrung in Bakterien nötig sind. Insofern gehen Bestrebungen dahin, die DNA mög- lichst klein und immunologisch neu- tral zu gestalten, was im 4. Kapitel be- schrieben wird. Die nachfolgenden Kapitel drehen sich um die Applikati- on der DNA: Nach einem umfang- reichen Abschnitt mit allgemeinen Überlegungen zur gezielten Verabrei- chung werden die intramuskulären und intradermalen Injektionen via Na- del bzw. intratumorale Jet-Injektionen aufgeführt. Als Alternativen stehen In- halation und Hydrodynamik zur Ver- fügung, was, wie man in Kapitel 9 lernt, nichts anderes als eine schnell i.v.-Infusion großer Volumina DNA-Lö- sung darstellt. Gerade die Hydrodyna- mik ist jedoch weit entfernt von der klinischen Anwendbarkeit: Ca. 60 mL DNA-Lösung pro kg Körpergewicht würden ungefähr 4,5 L für einen Men- schen bedeuten, appliziert innerhalb weniger Minuten – eine Behandlung, die im entsprechenden Tierexperi- ment etliche Opfer gefordert hat. Etwas einfacher scheint es bei der Behandlung von Hauterkrankungen durch Gentherapie zu sein: Hier kann man, wie in Kapitel 10 beschrieben, recht einfach, entweder in vivo oder ex vivo Hautzellen mit DNA transfi- zieren. Die Anwendung einer gängi- gen Labormethode – die Elektropora- tion – für die Gentherapie rundet die Applikationskapitel ab. Im abschlie- ßenden 13. Kapitel beschreiben die Autoren eine Gentherapie mittels siRNA – hier sind nicht die kodierten Proteine die eigentlichen Wirkformen sondern RNAs, die die Expression be- stimmter Proteine z.B. in Tumorzellen verhindern. Fazit: Eine sehr interessantes und umfassende Sammlung zum Wirkstoff DNA und eine ideale Ergänzung zu den „Plasmids for Therapy and Vacci- nation“. Ilse Zündorf, Frankfurt Martin Schleef (Ed.) | Wiley-VCH Verlag, 2005 | 99,– Euro | ISBN 3- 527-31187-4 James M. Miller John Wiley & Sons, 2004 | 84,90 Euro | ISBN 0-471-47207-7

Neues Buch: Chromatography. Concepts and Contrasts. Von James M. Miller

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Page 1: Neues Buch: Chromatography. Concepts and Contrasts. Von James M. Miller

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© 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.pharmuz.de 1/2006 (35) | Pharm. Unserer Zeit | 87

ChromatographyConcepts and ContrastsChromatographische Verfahren sindwesentliche Grundlage der meistenGehalts- und Reinheitsbestimmungs-methoden in der PharmazeutischenAnalytik. Das in zweiter Auflage er-schienene Buch gibt einen Überblickzu den unterschiedlichsten Aspektenim Zusammenhang mit den etablier-ten chromatographischen Technikenund Anwendungen. Ein übergeordne-tes Kapitel behandelt einleitend dieregulatorischen Rahmenbedingungenaus pharmazeutischer, lebensmittel-chemischer, (spuren)analytischer undumweltanalytischer Sicht, wobei auchAspekte zur Validierung angespro-chen werden. Es folgt eine allgemeineEinleitung in die theoretischen Grund-lagen der Chromatographie. WeitereKapitel behandeln chemische, physi-kalische und mathematische Aspekte.Schließlich werden die unterschiedli-chen chromatographischen Verfahreninklusive der Festphasenextraktionzur Probenvorbereitung umfassenddargestellt. Die verschiedenen Detek-tionstechniken werden in einem sepa-raten Kapitel behandelt. Als verwand-tes Verfahren wird auch zur Kapillar-elektrophorese ein Überblick gegebensowie verschiedene Spezialtechniken,wie multidimensionale Chromatogra-phie, biochemische chromatographi-sche Methoden und Trennungen vonchiralen Analyten angesprochen. EinKapitel zur praktischen Vorgehens-weise bei der Auswahl eines geeigne-ten Verfahrens für einen gegebenenAnalyten rundet das Buch ab. Jedes Kapitel ist mit einen Literaturverzeich-nis mit allgemeiner und speziellererLiteratur versehen.

DNA Pharmaceuticals

Formulation and Delivery in GeneTherapy, DNA Vaccination andImmunotherapyNach einem Buch zu den bei Gen-therapie und DNA-Vakzinierung ver-wendeten Molekülen in Form ver-schiedener Plasmide hat nun der Her-ausgeber Martin Schleef als logischeKonsequenz eine Sammlung Beiträgezu Formulierung und Applikations-wegen der Nukleinsäuren zusammen-getragen.

In insgesamt 13 Kapiteln schrei-ben Wissenschaftler aus unterschied-lichen Ländern Interessantes undWissenswertes zu dieser neuen Formder API (active pharmaceutical in-credients).

Prinzipiell sollen DNAs mit demZiel appliziert werden, Proteine insitu zu exprimieren. Diese Proteinesollen dann entweder dazu dienen, ei-nen Proteinmangel – beispielsweiseInsulin bei Diabetes – zu behebenoder aber als Antigen eine Immunant-wort des Körpers zu initiieren. Mitletzterem Beispiel beschäftigt sichauch ein einführendes Kapitel. Esgeht dann wesentlich allgemeinerweiter mit einem Kapitel zu regulato-rischen Aspekten bezüglich verwen-deter Produktionszelllinien und derenKultivierung, Identität und Reinheitsowie Sicherheit, wenn man DNA alsWirkstoff verabreichen will.Wie es inder Praxis umgesetzt wird, beschreibtder anschließende Abschnitt zur Plas-mid-Herstellung und –Lagerung. Dasgenerelle Problem bei Plasmiden liegtin den für die Therapie unnötigen undzum Teil sogar immunogenen DNA-

Bereichen, die für die Vermehrung inBakterien nötig sind. Insofern gehenBestrebungen dahin, die DNA mög-lichst klein und immunologisch neu-tral zu gestalten, was im 4. Kapitel be-schrieben wird. Die nachfolgendenKapitel drehen sich um die Applikati-on der DNA: Nach einem umfang-reichen Abschnitt mit allgemeinenÜberlegungen zur gezielten Verabrei-chung werden die intramuskulärenund intradermalen Injektionen via Na-del bzw. intratumorale Jet-Injektionenaufgeführt. Als Alternativen stehen In-halation und Hydrodynamik zur Ver-fügung, was, wie man in Kapitel 9lernt, nichts anderes als eine schnelli.v.-Infusion großer Volumina DNA-Lö-sung darstellt. Gerade die Hydrodyna-mik ist jedoch weit entfernt von derklinischen Anwendbarkeit: Ca. 60 mLDNA-Lösung pro kg Körpergewichtwürden ungefähr 4,5 L für einen Men-schen bedeuten, appliziert innerhalbweniger Minuten – eine Behandlung,die im entsprechenden Tierexperi-ment etliche Opfer gefordert hat.Etwas einfacher scheint es bei der Behandlung von Hauterkrankungendurch Gentherapie zu sein: Hier kannman, wie in Kapitel 10 beschrieben,recht einfach, entweder in vivo oderex vivo Hautzellen mit DNA transfi-zieren. Die Anwendung einer gängi-gen Labormethode – die Elektropora-tion – für die Gentherapie rundet dieApplikationskapitel ab. Im abschlie-ßenden 13. Kapitel beschreiben dieAutoren eine Gentherapie mittels siRNA – hier sind nicht die kodiertenProteine die eigentlichen Wirkformensondern RNAs, die die Expression be-stimmter Proteine z.B. in Tumorzellenverhindern.

Fazit: Eine sehr interessantes undumfassende Sammlung zum WirkstoffDNA und eine ideale Ergänzung zuden „Plasmids for Therapy and Vacci-nation“.

Ilse Zündorf, Frankfurt

Martin Schleef(Ed.) | Wiley-VCHVerlag, 2005 |99,– Euro | ISBN 3-527-31187-4

James M. MillerJohn Wiley &Sons, 2004 |84,90 Euro | ISBN0-471-47207-7

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88 | Pharm. Unserer Zeit | 1/2006 (35) www.pharmuz.de © 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

George Lunn |John Wiley &Sons, 2005 |135,– Euro | ISBN0-471-66941-5

Joel L. Zatz, MariaGlaucia Teixeira |John Wiley &Sons, 2005 |54,90 Euro | ISBN0-471-43353-5

Mit der zweiten Auflage liegt dasbewährte Buch in aktualisierter Formvor.Es kann Allen,die sich in der Phar-mazeutischen Analytik mit chromato-graphischen Verfahren beschäftigen,empfohlen werden und eignet sichbesonders gut als Einstieg in die The-matik, oder um sich einen Überblickzu verschaffen. In diesem Sinne ist esauch für Studenten und Doktorandensehr nützlich.

Markus Veit, Kaufering PreparativeChromatographyof Fine Chemicals and Pharma-ceutical Agents

Präparative chromatographische Tech-niken bieten heute die Grundlage fürdie wichtigsten Methoden zur Gewin-nung und Aufreinigung von Einzelsub-stanzen aus Stoff-Gemischen und sub-stanzfremden Matrices. Durch die ver-schärften regulatorischen Vorgabenzum Profiling von Verunreinigungenin Wirkstoffen und Fertigproduktenhaben präparative chromatographi-sche Techniken im pharmazeutischenUmfeld in jüngster Zeit zusätzlich anBedeutung gewonnen. Das vorliegen-de Buch behandelt die Thematik um-fassend. Alle beitragenden Autorensind Spezialisten auf dem Gebiet mitlangjähriger Erfahrung.

In einem einleitenden Kapitelwerden die Grundlagen der Flüssig-chromatographie allgemein und imBezug auf präparative Techniken imSpeziellen umfassend dargestellt.Ebenfalls einleitend werden in einemweiteren Kapitel Säulentypen und Sta-tionäre Phasen behandelt. Die speziel-len Kapitel behandeln die Auswahlgeeigneter chromatographischer Sys-teme, Konzepte für unterschiedliche(kontinuierliche und diskontinuierli-che) Prozesse,apparative Aspekte undjeweils geeignete Instrumentierung.In weiteren Kapiteln werden die theo-retischen Aspekte sowie Prozesssimu-lation und -modellierung mit entspre-chender Validierung umfassend be-handelt. Schließlich ist ein Kapitelauch der Kombination präparativerchromatographischer Trennprozessemit chemischen Reaktionen in chro-

matographischen Reaktoren gewid-met.

Das Buch bildet die Thematikerschöpfend ab,es gibt kein vergleich-bares Werk. Für Pharmazeuten ist esbesonders im Kontext der Herstel-lung, Reinigung und Isolierung vonWirkstoffen und Verunreinigungenaußerordentlich nützlich. Das gilt ins-besondere vor dem Hintergrund derImplementierung von GMP bei derWirkstoffherstellung und dem durchdas PAT (“Process Analytical Techno-logy”) Konzept eingeläuteten Paradig-menwechsels mit der Notwendigkeit,(chromatographische) Prozesse um-fassend zu beschreiben, zu verstehenund zu kontrollieren.

Die allgemeinen Kapitel des Bu-ches sind darüber hinaus sehr gut ge-eignet, um sich einen Überblick überdie theoretischen und praktischenAspekte der Flüssigchromatographiezu verschaffen, sei es nun im Rahmender universitären Ausbildung oder vonFort- und Weiterbildung.

Markus Veit, Kaufering

HPLC Methods forRecently ApprovedPharmaceuticalsDer neu erschienene Band ist die Fort-setzung der bisher vierbändigen Reihe„HPLC Methods for PharmaceuticalAnalysis“. Er behandelt in der Litera-tur beschriebene HPLC-Methoden fürWirkstoffe, die in den letzten drei bissechs Jahren international auf denMarkt gekommen sind. Bei den dabeibeschriebenen Methoden handelt essich um bioanalytische Methoden undMethoden für die Qualitätsanalytik.Der Wert dieser Methodensammlunggeht weit über die Möglichkeit hinaus,für die behandelten Wirkstoffe publi-zierte HPLC-Methoden nachschlagenzu können.Die beschriebenen Metho-den bieten häufig auch einen gutenStart bei Methodenentwicklungen fürstrukturverwandte Substanzen. Damitist das Buch ein wichtiges Nachschla-gewerk für Alle; die sich mit der Me-thodenentwicklung für pharmazeuti-sche Wirkstoffe und Fertigproduktebeschäftigen.

Markus Veit, Kaufering

Henner Schmidt-Traub (Hrsg.) |Wiley-VCH Verlag,2005 |129,– Euro | ISBN3-527-30643-9

PharmaceuticalCalculationsAlle Pharmazeuten sind im Berufsall-tag mit Berechnungen unterschied-lichster Art befasst. In gelungener Wei-se fasst das inzwischen in der 5. Aufla-ge vorliegende Standardwerk Aspekteund Grundlagen von pharmazeuti-schen Berechnungen der unterschied-lichsten Disziplinen zusammen. DerBogen der behandelten oder beschrie-benen Berechnungen ist weit ge-spannt und aus der Sicht des Rezens-enten erschöpfend. Er reicht von ein-