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Neues Ruhr-Wort Spezial 110 Jahre Herz-Jesu-Kirche Unsere Themen Buntes Fest – Herz Jesu feiert Kirchweih Feste Größe Die Messdienerschaft war schon immer stark Besuch aus Namibia – Schwester Elisabeth auf Heimatbesuch Neues Ruhr-Wort Jahrgang 4 September/Oktober 2017 Verlagssonderveröffentlichung

Neues Ruhr-WortSpezial · Po st a nchrif:RW M ed ,2 0 45837 G l k Telefon (0209) 40520193 Telefax (0209) 16 21 56 69, E-Mail: [email protected] Anzeigen: Alexandra Steinke, Telefon

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Neues Ruhr-WortSpezial110 Jahre Herz-Jesu-Kirche

Unsere Themen!Buntes Fest – Herz Jesu feiert Kirchweih

! Feste Größe – Die Messdienerschaft war schon immer stark

!Besuch aus Namibia – Schwester Elisabeth auf Heimatbesuch

Neues Ruhr-Wort ! Jahrgang 4 ! September/Oktober 2017 Verlagssonderveröffentlichung

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2 Neues Ruhr-Wort ! Jahrgang 4 ! September/Oktober 2017Neues Ruhr-Wort Spezial100 Jahre Herz-Jesu-Kirche

Oberhausen. 2017 ist für dieGemeinde Herz Jesu in Sterk-rade ein ganz besonderes Jahr.1907 wurde die Kirche an derPoststraße, dem heutigenPostweg, gebaut. Mit einemgroßen Fest im Juni, einerWallfahrt nach Haltern undweiteren Aktionen wurde dasJubiläum bereits gewürdigt.An diesem Wochenende wirdKirchweih gefeiert.

Am Freitag, 6. Oktober, stehtum 19 Uhr in Herz Jesu dasKirchweihfest im Kalender.Am Sonntag, 8. Oktober, gibtes um 9.45 Uhr ein Festhoch-amt mit der Pastoralmesse inG-Dur von Wenzel EmanuelHorak. Der Kirchenchor HerzJesu, der Propsteichor St. Cle-mens sowie das MülheimerKammerorchester unter der

Leitung von Christoph Nier-haus übernehmen die musika-lische Gestaltung.

Für den 21. bis 28. Oktoberhat die Gemeinde von PastorArun Mathur eine Pilgerfahrtnach Rom und Assisi geplant.Auf der Reise für Familien, Ju-gendliche und Junggebliebenewill man im Jubeljahr auf denSpuren des heiligen Franzis-kus wandeln. Am 26. Novem-ber schließlich wird es um 18Uhr noch ein Festkonzert inder Kirche geben.

Die Gemeinde hat sich zu ei-nem starken Teil in der PfarreiSt. Clemens entwickelt. „Eswird viel Initiative in die Kin-der- und Jugendarbeit inves -tiert. Dies zeigt auch die großeSchar von Messdienern unddie Anzahl der Kommunion-

kinder“, erklärt HildegardTrellenkamp vom Gemeinde-rat Herz Jesu die jüngste Ge-schichte. Im Jubiläumsjahrzählte man 66 Erstkommuni-onkinder. Gefeiert wurde anzwei Sonntagen. „Bei nur ei-nem Termin hätte die Kirchedie große Anzahl von Teilneh-mern, Familien und Gästennicht fassen können.“

Herz Jesu im Norden Ober-hausens blickt auf eine wech-selvolle Geschichte zurück.1907 aufstrebende Gemeindeim Bistum Münster, steht manheute vor gewaltigen Verände-rungen. Schon im vergange-nen Jahrzehnt haben die Gläu-bigen harte Einschnitte erlebt.Seit 2007 gehören die Sterkra-der zur Großpfarrei St. Cle-mens. Sie ist mit 32000 Mit-

AUS DEM INHALT

ImpressumNeues Ruhr-WortSpezial – 110 Jahre Herz-Jesu-Kirche, Sterkrade(Verlagssonderveröffentlichung)Herausgeber: RW Media UG (haftungsbeschränkt).Redaktion: Hildegard Mathies, Dr. Boris Spernol (beide V.i.S.d.P.),Alexandra Steinke (Technik)Telefon (0209) 40520193, E-Mail: [email protected], Anzeigen und Vertrieb:Ludgeristraße 1, 45897 GelsenkirchenPostanschrift: RW Media, Postfach 200240, 45837 Gelsenkirchen,Telefon (0209) 40520193Telefax (0209) 16 21 56 69,E-Mail: [email protected]: Alexandra Steinke, Telefon (0209) [email protected] Redaktion: siehe Anschrift Verlag.Druck: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9,44149 Dortmund.

Herz Jesu feiert Kirchweih – 100 JahreGemeindeleben in Sterkrade Seiten 2-3

Bewegte Geschichte – Starke Messdienerschafthat Tradition Seite 4

Vielfältiges Engagement – Seit elf Jahrzehntenarbeiten die Frauen der kfd mit Seite 5

Aus Sterkrade nach Namibia – seit 50 Jahrenbetreut Schwester Elisabeth Schulkinder Seite 6

Im Verein für die Jugend – für den Nachwuchsgibt es zahlreiche Angebote Seite 7

Herz Jesu feiert Kirchweih

110 Jahre Gemeindelebenin Sterkrade

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3SEITENKOPFNeues Ruhr-Wort ! Jahrgang 4 ! September/Oktober 2017 Neues Ruhr-WortSpezial100 Jahre Herz-Jesu-Kirche

gliedern die zweitstärkste imRuhrbistum. Anfang 2008musste mit St. Pius an der För-sterstraße die weitere Kirche inSterkrade aufgegeben werden,nachdem die Gemeinde 2004wieder in die MutterpfarreHerz Jesu zurückgegliedertworden war.

Das 1961 gebaute Gottes-haus wurde 2011 abgerissen,das Gelände neu bebaut. Fastzwei Jahre blieb die Pastoren-stelle nach dem Weggang vonNorbert Ghesla unbesetzt.Nach einem kurzen Intermez-zo von Pastor Ralf EberhardBrachthäuser, der von Dezem-ber 2010 bis August 2011 wirk-te, kam Mathur am 1. Novem-ber 2011 nach Sterkrade.

Am 25. Januar 1903 hatteder Kirchenvorstand der Pfar-

rei St. Clemens den Beschlussgefasst, im Norden Sterkradesein neues Gotteshaus zu bau-en. Ohne Turm und für rund100000 Reichsmark. Gutedrei Jahre später erlebten dieGläubigen einen Freudentag:Am 6. Oktober 1907 wurdeHerz Jesu eingeweiht.

Das erste Hochamt im drei-schiffigen Gebäude hatte 1907Dechant Sprenger aus Meide-rich zelebriert. Mitte des ver-gangenen Jahrhunderts wardas Gebiet in den heutigenPfarrgrenzen eine verträumteLandgemeinde. Es gab wenigBevölkerung, man lebte vomAcker- und Gartenbau. Die Ar-beit war hart, Nachbarschaftwurde gepflegt, man kannteeinander. In der Umgebunghatte die Industrialisierung be-

reits eingesetzt. Die Gutehoff-nungshütte (GHH) breitetesich aus, Fabriken und Berg-werke entstanden. Die erstenFördertürme ragten in denHimmel.

Das Leben in Sterkrade än-derte sich mit der Industriali-sierung. Tauf- und Heiratsur-kunden aus jener Zeit zeigenden Umbruch: Sohn des ,,Hüt-tenarbeiters“, Tochter des ,,Fa-brikarbeiters“ ist vermerkt.Schwerindustrie und Bergbaubestimmten viele Jahrzehnteden Alltag. Ortsansässige Ar-beiter reichten nicht aus. Ausden niederrheinischen Land-bezirken und den Ostgebietenwurden junge, kräftige Männerangeworben. Die meisten Zu-wanderer waren Katholiken.

Asgard Dierichs

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4 Neues Ruhr-Wort ! Jahrgang 4 ! September/Oktober 2017Neues Ruhr-Wort Spezial100 Jahre Herz-Jesu-Kirche

Eine feste GrößeStarke Messdienerschaft hat Tradition

Oberhausen. Rund 80 Mess-diener sind derzeit in der Ge-meinde Herz Jesu in Sterkra-de aktiv. Die jüngsten Mini-stranten sind neun, die älte-sten 80 Jahre alt. Die Senio-ren unterstützen den Priestervor allem bei Beerdigungs-messen und Beisetzungen aufdem Friedhof. Die Kindertreffen sich einmal in der Wo-che zu einer Gruppenstunde.

„Seit 21 Jahren bin ichMessdiener. Es ist einfachschön, ein Teil dieser großenund fleißigen Gemeinschaftzu sein“, sagt André Gertzen.Vor rund 16 Jahren hat er dieLeitung der Ministranten vonHerz Jesu übernommen. Ihmzur Seite stehen Karina Nguy-en und Esther Hölscher. Lan-ge Zeit hatten Michael Dick-mann, Matthias Vierhuis,Kerstin Bangel und JulianaHill sich um die Ausbildung,Einteilung und Betreuung ge-kümmert. Heute selbstver-ständlich: Mädchen undFrauen gehören dazu, allein35 sind es in Sterkrade.

Wer sich für den liturgischen

Dienst interessiert, absolviertzunächst theoretische undpraktische Übungsstunden.Zum Abschluss des Kirchen-jahres, am letzten Sonntag imNovember, dem Christkönigs-fest, werden die Neuen feierlichaufgenommen. „Dann dürfensie erste Erfahrungen in denGottesdiensten sammeln undwerden regelmäßig eingeteilt“,so Gertzen. Auch mal Notdienst

Oft komme der Nachwuchsaus den Kommuniongruppen.Das Tragen von Fackel, Kreuz,Rauchfass oder Schiffchenund der Altardienst wollen ge-lernt sein. Ministranten assi-stieren dem Priester, reichenWasser oder Wein an, bringendie Gaben. Sie helfen beimHändewaschen, klingeln zurWandlung und unterstützenden Geistlichen nach derKommunion bei Reinigungvon Kelch und Hostienschale.„Es ist ein Hobby, das auchmanchmal zu ungewöhnli-chen Zeiten ausgeübt wird.Trotz des monatlich erstellten

Plans gibt es eine Art Not-dienst. Da muss man auch ein-mal sehr kurzfristig einsprin-gen“, fügt Gertzen hinzu.

Viele Kinder und Jugendli-che, die zu den „Minis“ gehö-ren, nehmen auch an anderenVeranstaltungen für den Nach-wuchs teil. Herz Jesu hat eineGemeindejugend mit eigenemVerein, der im Jubiläumsjahrbesonders aktiv ist. „Es gibt im-mer ein Sommerfest sowie eineAdventfeier. Auch Ausflüge ge-hören dazu, zuletzt die Mess-

dienerwallfahrt nach Pader-born. Schon unter DechantPaul Heitvogt hatte Herz Jesueine große Messdienerschaft“,erinnert sich Gertzen. 1983 sei-en die neuen Ministrantenerstmals während einer Messeaufgenommen worden. „Altoder jung, wir alle fühlen uns indieser großen Gemeinschaftsehr wohl!“, sagt er. An denzwei Festgottesdiensten zum110-jährigen Bestehen werdenalle Messdiener teilnehmen.

Asgard Dierichs

Oberhausen. Keine 110, aberstolze zehn Jahre existiert derFörderverein Herz Jesu inSterkrade. Das offizielle Grün-dungsdatum war der 26. März2007. Mit seiner Hilfe konn-ten viele und wichtige Projektefür die Gemeinde am Postwegumgesetzt werden.

„Im Bewusstsein vieler Ge-meindemitglieder sind wirnoch nicht präsent“, sagtFriedhelm Hüppe. Der Vorsit-zende kann nach zehn Jahrenauf viele erfolgreiche Aktivitä-ten zurückblicken. Mit Unter-stützung des Fördervereinswurden Versicherungen be-zahlt, Feste ausgerichtet, Bü-chereizuschüsse ermöglicht,Konzerte und Jugendarbeitgefördert. Man finanzierte dieSaalrenovierung im Gemein-deheim und die Reparatur desGlockencomputers. „ImDurchschnitt betrugen unsereAusgaben etwa 23000 Europro Jahr“, so Hüppe weiter.

Neben Spenden, Erlösen ausdem Gemeindefest und denstets schnell ausverkauften Ka-barettveranstaltungen setzendie derzeit 56 Mitglieder aufdie Vereinsbeiträge. Für dreiEuro im Monat ist man dabei.„Es bedarf der Hilfe möglichstvieler, so wie auch viele davonprofitieren sollen.“ Mit einerQuote von nur einem ProzentGemeindemitgliedern sei man„mehr als ausbaufähig.“

In Zeiten knapper Bistums-kassen scheinen die Förder-vereine in Zukunft wichtigerdenn je. Sie werden für denFortbestand von Gemeindenund gemeindlichem Lebenweitere Verantwortung über-nehmen müssen. „Das 110-jährige Bestehen von Herz Je-su ist eine gute Gelegenheit,bei uns einzutreten!“, rät Hüp-pe. Info-Flyer liegen am Wo-chenende in der Kirche und imGemeindehaus aus. ad

KONTAKT FriedhelmHüppe, Telefon 0208-6217170, Mail:[email protected].

Seit zehnJahren

erfolgreichVerein fördert

Gemeindearbeit

Herz Jesu erfreut sich einer großen Messdienerschaft. Foto: privat

Messdiener bei der diesjährigen Fronleichnamsprozession.Fotos: Bernhard Kreyenberg

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Sterkrade. In Herz Jesu habensich vor 110 Jahren die Frauender Gemeinde in einem Müt-terverein zusammengeschlos-sen. Daraus ist später die kfdentstanden. Derzeit zählt dieGruppe 29 aktive Mitarbeite-rinnen, die sich um rund 300Mitglieder kümmern.

Auf der Liste der regelmäßi-gen Aktivitäten steht die wö-chentliche Frauenmesse ganzoben. Jeden Donnerstag um 9Uhr findet der Gottesdienst inder Kirche am Postweg statt.Sechs- bis achtmal im Jahrwinkt den Teilnehmern da-nach ein leckeres Frühstück.Dazu kommen Frühschichtenin der Fastenzeit oder die Ro-ratemessen im Advent. Etwafünfmal jährlich lädt die Run-de zu einer besonders gestal-teten Andacht ein: an Neu-jahr, in der Fastenzeit, im Maioder zur Rosenkranzandachtim Oktober und im Advent.

Sehr guten Zuspruch findendie drei Karnevalsveranstal-tungen der Damen: Hier ge-hen die Karten weg wie war-me Semmeln.

Der eigene „Frauenkreis“der kfd stellt weitere Aktionenauf die Beine, wie Vorträgemit dem Pastor oder Diakonoder auch den Einkehrtag inEssen-Werden. Im Frühjahrund Herbst bieten die Damenjeweils eine Woche Heilfastenunter geistlicher Leitung an.Klare Sache: Bei der Organi-sation und Durchführung desGemeindefestes ist man mitFrauen-Power dabei.

Spaß und Unterhaltung ingeselliger Runde versprichtder monatliche Spieletreff imGemeindehaus an der Insel-straße 40. Beliebt sind auchdie Gymnastikkurse. Kreativefinden sich im Bastelkreis, derbereits für den Basar in 2018werkelt. Der Erlös kommt Be-

dürftigen zugute, etwa Schul-kindern in Namibia, fließt inHilfsfonds für Rumänienoder die Philippinen. „Aktuellunterstützen wir auch Projek-te in Deutschland!“, berichtetChrista Prieß vom Vorstand.„Die Mitarbeiterinnen besu-chen zudem die Frauen in derGemeinde und informierensie über unsere Termine.“

2016 konnte die Gruppevier Neuaufnahmen verbu-chen. „Die Zahl der Mitarbei-terinnen ist lange Zeit ziem-lich konstant geblieben.“ Sietreffen sich einmal im Monat,um Aktuelles zu besprechen.Die Messen zum Misereor-Sonntag oder zum Weltmissi-onssonntag werden durchden Liturgiekreis und die kfdvorbereitet. Höhepunkte sinddrei Ausflüge, die jedes Jahrim Kalender stehen.Wegender vielen Termine zum Jubi-läum ist keine besondere Fei-er zum 110-jährigen Bestehender kfd geplant worden.Prieß: „Doch aufgeschoben istnicht aufgehoben!“ ad

INFO Wer sich für dieFrauen-Gemeinschaftinteressiert, kann sich anden Vorstand wenden.Der Jahresbeitrag kostetderzeit 24 Euro. ChristaPrieß, Telefon: 0208-641158.

5SEITENKOPFNeues Ruhr-Wort Spezial100 Jahre Herz-Jesu-Kirche

Neues Ruhr-Wort ! Jahrgang 4 ! September/Oktober 2017

Der Mann,der Max Mumm war

Ein Roman

Der Mann, der Max Mumm war.Dreimal schon waren die Radmuttern an seinem Auto abge-schraubt, einmal der Bremsschlauch durchgeschnitten. EineRauchbombe detonierte in seinem Wagen, der komplettausbrannte. In der DDR galt der Mann, der sich den Tarn-namen Max Mumm gibt, wegen seiner langjährigen Unter-stützung für Ausreisewillige und politische Gefangene alsStaatsfeind. Noch heute fürchtet er um sein Leben.Diese Roman-Biographie erzählt von einer gefährlichenRealität. Die unbedingte Freiheitsliebe seiner im Ruhrgebietsozialdemokratisch geprägten Eltern hat Max Mumm inallen dramatischen, mitunter lebensbedrohlichen Episodenwährend der Nazi-Zeit, in der DDR und in der Bundesrepu-blik geleitet, geführt, zu einem erfolgreichen Geschäfts-mann und im besten Sinne zu einem politischen Missionargemacht.Das Leben des Max Mumm, es spiegelt die große Katastro-phe des 20. Jahrhunderts ebenso wider wie den entbehrungs-vollen Wiederaufbau, den Kalten Krieg und den rasantenwirtschaftlichen Aufstieg. Das Leben des Max Mumm, kün-det auch von der Kraft, dem Durchhaltewillen und der unver-brüchlichen Überzeugung eines Mannes, der mit sich imReinen ist.

Zu bestellen unter [email protected] im Buchhandel ISBN 978-3-9818646-0-1

zum Preis von 15,50 €, 112 Seiten

rwm_editionErschienen bei:

Anzeigen kostenGeld – keine

Anzeigen kosten Kunden

Oberhausen. Für das Fotobuchhaben viele Gemeindemitglie-der in alten Alben gestöbert.Die Mühe hat sich gelohnt. DerFörderverein von Herz Jesukonnte eine beachtlicheSammlung historischer Auf-nahmen zusammenstellen.

Das 60-seitige Werk mit gut100 Bildern ist noch zu haben.Friedhelm Hüppe und Bern-hard Kreyenberg haben dashochwertige Erinnerungs-

stück für das Gemeindejubilä-um in ihrer Freizeit erstellt.Mit einer Auflage von vorerst50 Exemplaren hatte der Ver-kauf zum Gemeindefest im Ju-ni begonnen.

Das Buch zeigt die Geschich-te der Kirche von der Grün-dung bis ins Jahr 2017. Werdas Buch kaufen will, kann sichan Hüppe wenden. Ein Exem-plar kostet 40 Euro. „Eine An-schaffung fürs Leben“, sagt

Hüppe. Im Dechant-Paul-Heitvogt-Haus, dem Gemein-deheim an der Inselstraße 40,liegt eine Ausfertigung zur Ein-sicht aus.

Dort kann das Buch auch ge-kauft werden. Bestellungen ge-gen Vorkasse nimmt der För-derverein entgegen, der es aufWunsch auch an Auswärtigeverschicken könnte. Kontakt:[email protected]. ad

Jubiläumsbuch mit historischen Fotos110 Jahre Herz Jesu in Sterkrade

Auch die Frauen wirkenseit elf Jahrzehnten mit

kfd-Gruppe Herz Jesu bietet vielfältiges Programm

Die kfd bei ihrem jüngsten Ausflug nach Bocholt. Foto: privat

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6 Neues Ruhr-Wort ! Jahrgang 4 ! September/Oktober 2017Neues Ruhr-Wort Spezial100 Jahre Herz-Jesu-Kirche

Oberhausen. Ihren Heimat-urlaub hat Schwester Elisa-beth aus Namibia wieder inSterkrade verbracht. Von HerzJesu ging sie vor 50 Jahrennach Namibia, wo sie in einerMissionsschule tätig ist. DenKontakt zur Gemeinde hat siein all den Jahren aufrechter-halten. Von den kfd-Frauenwird die rüstige Ordensfraumit Spenden aus dem Erlösdes Adventsbasars unter-stützt.

„Schwester Elisabeth wolltesich bei uns mal wieder per-sönlich bedanken“, berichtetChrista Prieß vom kfd-Vor-stand. Das ist Ehrensache fürdie 79-jährige Missionsschwe-ster, die vor rund 50 Jahrennach einer kurzen Zeit als Ge-meindereferentin in Gladbecknach Namibia ging. Die Schulein Afrika bekommt den Erlösdes Adventbasars, der allezwei Jahre stattfindet.Drei Internatemit 2500 Kindern

Die Oberhausener Schwesterund ihre Mitschwestern (heu-te fast nur noch afrikanischeSchwestern) haben inDornfeld, Tses und Ami-nuis Internatsschulen.In Dornfeld waren eszeitweise circa 1200Kinder. Dornfeldhat augenblick-lich 800 Schü-ler, in Aminuisund Tses be-suchen je-weils 500Kinder

die Einrichtung. Die Schulenvon Dornfeld und Tses endenmit Matrik (Abitur), Aminuisführt bis zur Abschlussprü-fung Klasse 10.

Wie die Schwester im Som-mer bei einem Besuch bei denkfd-Frauen berichtete, stam-men die Kinder aus allenSchichten. „Zum Teil sind siebettelarm und dringend aufdie Unterstützung und Hilfeaus westlichen Ländern ange-wiesen!“ Eltern, die das Ho-stelgeld aufbringen kön-nen, zahlen einen Beitrag.Die Mädchen und Jungensind auf Farmen zuhause,die teilweise 150 Kilome-ter entfernt liegen. „Auchdie Armen haben er-kannt, wie wichtig Bil-dung ist und werdenvon den Eltern zurSchule geschickt. Offiziellgibt es in Namibia Schul-pflicht. Dochlängst nichtalle be-

suchen eine Schule“, so Prießweiter. Waisen (auch durchHIV-Infektion) leben imBusch oder auf der Straße. Biszum Alter von acht bis zehnJahren versucht man, sie inden Schulen und den Interna-ten (Hostels) zu integrieren.Älte-

re gewöhnen sich nur schlechtan das geordnete Leben. DieJugendlichen bleiben bis zumSchulabschluss im Internat.

Beliebt bei jungen Erwach-senen aus Deutschland ist dasFreiwillige Soziale Jahr (FSJ).Schwester Elisabeth durfteschon eine Reihe Jugendlicher

aus dem Ruhrbistum in derFremde begrüßen. „Die

jungen Leute helfendabei, die Kinder

zu verkös tigenoder gestal-

ten mit ih-nen denNachmit-tag au-ßerhalbderHaus-aufga-ben-hilfemit

sportlichen oder musischenAktivitäten. Sie sind denSchwestern eine große Hilfe!“2018 möchte eine junge Frauaus Essen, die Pädagogik stu-diert und ihre Englischkennt-nisse verbessern will, beiSchwester Elisabeth hospitie-ren, erzählt Prieß. „Der Kon-takt ergab sich zufällig beimBesuch der Schwester in unse-rer Gemeinde.“Laien habengroße Bedeutung

Die Mitschwestern vonSchwester Elisabeth stammenmittlerweile alle aus Afrika.Der Glaube spielt noch einegroße Rolle. Viele Laien arbei-ten in den Gemeinden mit.Fast jede Pfarrei hat einen Dia-kon, Priester findet man sel-ten. „Die Entfernungen zwi-schen den Orten und denSchulen sind riesig.“ So wer-den Wortgottesdienste, Kom-munionfeiern und auch Be-gräbnisse von Laien gehalten.Ausgebildet werden sie vonden Ordensschwestern. Dassihre Hilfe bei Schwester Elisa-beth gut ankommt, ermutigtdie kfd-Frauen aus Sterkrade,

sich weiter für die gute Sa-che einzusetzen. Die Ober-

hausener basteln nunschon fleißig für den

kommenden Basar,der erst wieder 2018

stattfindet. „Wirwissen, in Nami-

bia ist das Geldgut angelegt!“,

so Prieß.Asgard Dierichs

Aus Sterkrade nach NamibiaSchwester Elisabeth betreut als Missionarin seit 50 Jahren Schulkinder und besuchtregelmäßig ihre Heimatstadt. Der Erlös eines Adventsbasars untertstützt ihre Arbeit

Foto: privat

45837 GelsenkirchenPostfach 20 02 40Tel. (02 09) 40 52 01 93

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7SEITENKOPFNeues Ruhr-Wort Spezial100 Jahre Herz-Jesu-Kirche

Neues Ruhr-Wort ! Jahrgang 4 ! September/Oktober 2017

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Oberhausen. Seit 2012 stehtdie Jugendarbeit in Sterkradeunter einem guten Stern. DerVerein Jugend Herz Jesu –Sterkrade e.V. macht sich fürden katholischen Nachwuchsstark. Der Vorstand unter TimKretschmer kümmert sich umaltersgerechte Angebote imStadtteil. Mitglieder sind dieTeilnehmer der Leiterrunde.Der Vorstand wird auf vier Jah-re gewählt.

Auf der Homepage der Pfar-rei und auch auf Facebook wer-den die Aktivitäten für die Kin-

der und Jugendlichen ange-kündigt. Kinderkarneval, Oste-reiersuche, Tanz in den Mai,Cocktailparty, Wochenend-und Ferienfreizeiten, Kino-abende und der Offene Treff la-den zum Mitmachen ein. Daswar nicht immer so. „Um 1990ist die Jugendarbeit ganz weg-gefallen“, erinnert sich KerstinBangel, die mit Stefanie Oplohund Ruth Ingendoh den Vorsit-zenden vertritt. Erst Ende der1990er-Jahre wurde der Neu-aufbau gestartet. Derzeit zähltder Verein 40 aktive Mitglie-

der. Der Beitritt ist ab circa 15oder 16 Jahren möglich, dieNeuen erhalten eine Leiter-schulung. Die beliebten Feri-enfreizeiten werden abwech-selnd in Bayern und den Nie-derlanden verbracht. In die-sem Sommer ging die Reisenach Benediktbeuern, wo die50 Mädchen und Jungen in ei-nem umgebauten Kloster un-tergebracht waren.

Bis zum Ende des Jahres fin-den noch eine große Altpapier-sammlung am Samstag, 14.Oktober, sowie der Filmnach-mittag am Samstag, 11. Novem-ber, ab 13.30 Uhr im Gemein-dehaus statt. „Ohne die tatkräf-tige Hilfe vieler Schüler und Ju-gendlicher aus der Gemeindewäre unsere Arbeit nicht sofruchtbar und erfolgreich!“, be-dankt sich Bangel bei den Eh-renamtlichen. ad

INFO

Gruppenstunden finden in Herz Jesu regelmäßig zu folgen-den Zeiten statt: montags, 18 bis 19 Uhr bei Esther (Alter: 12bis 14 Jahre), dienstags, 17 bis 18 Uhr bei Johanna, Raphael,Paulin (8 bis 12 Jahre), 18 bis 19 Uhr bei Lars, Marie, Anna (11-13 J), freitags: Messdienergruppenstunde vor der Messe.

Im Verein für die JugendZahlreiche Angebote für den Nachwuchs

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Ehrenamtliche Leitung

Zwei Gemeinden unterzeich-

nen Vereinbarungen

mit Bistum. Seite 11

4. Jahrgang, Nummer 19 vom 13. Mai 2017

Einzelpreis 1,95 €

Zukunft der Kirche

Interview mit Oberhausens

Stadtdechant Dr. Peter

Fabritz. Seiten 8-9

Neues Ruhr-WortUnabhängige katholische Wochenzeitung

Essen. „Stell’ sich das mal einer vor, da

wohnen jetzt tatsächlich Flüchtlinge in

der Turnhalle, und mein Kind kann dort

keinen Sport mehr machen.“ Es folgt ein

Fluch über „die“ Ausländer. Doch die Zu-

hörer wollen sich auf diese Worte nicht

einlassen. Einer widerspricht: Die Kinder

könnten doch auch draußen Sport ma-

chen. „Es ist doch Winter und kalt drau-

ßen, das geht doch nicht. Und überhaupt

bekommen die Flüchtlinge doch eh alles“,

kommt als Antwort zurück. Erneuter Wi-

derspruch: Woran sich das denn festma-

chen lasse? Das Gespräch gerät ins Sto-

cken –und einige Minuten später beendet

Trainer Tim A ckermann das Rollenspiel,

das Teil eines Strategieworkshops ist.

In dem Pilotprojekt „Sach wat! Tache-

les für Toleranz“ des Essener Diözesan-

Caritasverbandes lernen Mitarbeiter, an-

gehende Erzieher und Pflegeschüler, wie

sie mit Leuten umgehen, die mit auslän-

derfeindlichen Parolen Stimmung ma-

chen wollen. Insgesamt fanden zwischen

November vorigen Jahres und diesem Fe-

bruar 17 solcher Trainings im Ruhrbis-

tum statt. Außer Haupt- und Ehrenamtli-

chen der Caritas konnten sich auch inter-

essierte Bürger anmelden.

Daneben wurden Kneipentouren orga-

nisiert. Diese haben bundesweit für Auf-

sehen und Nachahmer gesorgt. Bei den

fünf Veranstaltungen stellte ein Schau-

spieler-Duo in Ruhrgebietskneipen

„Stammtischgespräche“ nach und ent-

wickelte mit Gästen Strategien gegen Po-

pulismus. Mehr als 600 Menschen haben

an den Angeboten teilgenommen.

Am Dienstag nun erhielt das Projekt

den Katholischen Preis gegen Fremden-

feindlichkeit und Rassismus der Deut-

schen Bischofskonferenz (DBK) zuge-

sprochen. Der mit 4000 Euro dotierte

Preis wird am 20. Juni in Berlin verliehen.

Die Auszeichnung erhalten laut DBK Per-

sonen und Gruppen, die sich in Deutsch-

land aus dem katholischen Glauben her-

aus im Kampf gegen Fremdenfeindlich-

keit und Rassismus sowie für ein respekt-

volles Zusammenleben von Menschen

unterschiedlicher Herkunft engagieren.

Menschen Mut machen

Die Bischofskonferenz ist voll des Lobes:

Das Projekt „Sach wat!“ erarbeite auf der

Grundlage des christlichen Menschenbil-

des innovative Strategien gegen fremden-

feindliche Ressentiments und für ein bes-

seres gesellschaftliches Miteinander, so

die Jury. „Überall in unserem Land gibt es

zahlreiche Katholiken, die sich aus ihrem

Glauben heraus für ein respektvolles Mit-

einander und gegen menschenfeindliche

Parolen einsetzen“, sagte der Jury-Vorsit-

zende, Hamburgs Erzbischof Stefan He-

ße, der auch der „Flüchtlingsbischof“ der

DBK ist. Der Katholische Preis gegen

Fremdenfeindlichkeit und Rassismus

wolle dieses Engagement sichtbar ma-

chen und würdigen. An der Arbeit der In-

itiativen werde deutlich, dass Christen die

Würde jedes Mitmenschen verteidigten,

„unabhängig von Herkunft und Religi-

on“, so Heße.

Das Ruhrbistum freute sich über die

Auszeichnung. „Der Erfolg dieser Pro-

jekte zeigt, dass es nötig und auch mög-

lich ist, in persönlichen Gesprächen wie

im Internet gegen Hass und Hetze Positi-

on zu beziehen“, sagte Essenes General-

vikar Klaus Pfeffer, der derzeit auch Vor-

sitzender der Caritas im Bistum ist. Wie

wichtig diese Initiativen seien, zeige sich

darin, dass die Caritas in ihren sozialen

Medien vermehrt Angriffen ausgesetzt

gewesen sei. „Menschen, die sich haupt-

oder ehrenamtlich für Flüchtlinge enga-

gieren, werden zunehmend beleidigt und

bedroht. Mit dem Projekt ,Sach wat!‘

wollten wir diesen und anderen Men-

schen Mut machen, sich für Menschlich-

keit und Toleranz einzusetzen“, sagte

Pfeffer. Dana Kim Hansen/Boris Spernol

„Sach wat“gegen Hetze

und Hass

Zivilcourage-Projekt

der Caritas im Ruhrbistum erhält

Preis der deutschen Bischöfe

SPEZIAL60plus

Engagiert bleiben im

Alter – und weitere The-

men auf 8 Extraseiten

INFO

Zum zweiten Mal

Zum zweiten Mal nach 2015

lobt die DBK ihren „Preis

gegen Fremdenfeindlich-

keit und Rassismus“ aus.

Und zum zweiten Mal er-

hält eine Initiative aus dem

Bistum Essen den ersten

Preis. Vor zwei Jahren wur-

de das so zialpastorale Zent-

rum Pe tershof aus Marx loh

aus ge zeichnet. „Sach wat!

Ta cheles für Toleranz“

wurde von der Jury als bes -

tes von insgesamt 130 Pro -

jekten aus gewählt. Zweite

Preise zu jeweils 3000 Euro

erhal ten die Initiative

„Bleib Mensch“ aus Greves-

mühlen und der Helferkreis

für Asylbewerber in Salz -

weg. Ein Sonderpreis (1000

Euro) geht ans Pro jekt „K21

mondial“ an den ka tho li -

schen Schulen in Ham burg.

Die Preisverleihung erfolgt

in der Gedenkkirche Maria

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4. Jahrgang, Nummer 38 vom 23. September 2017

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icrrN orbe t Lamme t ist nicht

nur Politikker – bis vorkurzem war er Bundestagsprä-sident –, sondern auch beken-nender Christ und überzeug-ter, kritischer Ökumeniker.Weenn man ihn als Vortragen-den einlä tt, dann weiß man,was man kriegt. Und so lasLammert als Hauptrednerauchh beim Ökumenischen Festam veergangenen Wochhenendeder katholischhen und der evan-gelischen irchhe ordentlich dieLeviten. Und erntete damitimmer wieder stürmischenSpontanapplaus der Teilneh-mer – sowie Kopfsschütteln,Schhweigen und Widerspruchhder iirchhenrepräsentanten in

Lamme t – Initiation „Ökumene jetzbisweilen richtiggehlichh.Etwaalserbeto„keinen einzigen Glterschhied“,derdieSKirchhen weiterhin r– ein Begri f, dem Mdeutlichh widerspraccher Weelt leben wlichh?“, so Lammertes darum ging, dasdas Abbendmahl nicsam feeiern“. Das Azu dem – so Lammdeutlichh–„ERunsesus Christus, „undKirchhen“. Jesus habche gesti tet und gewnichht diverse sagte

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zt“ – wir ttehend ärger-onte,ersehelaubensun-paltungderrechtfee tigeMarx späterch. „In wel-wir eigent-t weiter, alss „wir 2017

cht gemein-Abbendmahl,mert über-

einlädt“,Je-d nichht diebe eine Kir-wollt – undLamme t

schließenden Podiumsdiskus-sion verriet, reagie te Dr. Irm-gard Schwaetzer – lange Jahrea ttive Politikerin, heute Präsesder EKD-Synode – währendder Lammertrede neben ihrdarauf mit dem oommentar„Sowas kann auch nur von ei-nem Katholikken kommen!“.

iinheit ist kein Beg iffSchhwaetzer betonte dann auchaufdemPodium,dassbeimBe-gri f „Veersöhnte Verschhieden-heit“ der entschheidende Teillfeehle – „Einheitt in versöhnterVeerschhiedenheit“. Lamme terklä te sofoo t, so könne er dasökumenische Konzept schhoneher annehmen Alllerdings da

Lamme t hade aber auchhdaran gelasseneine „Kapitulawäre, wenn diean ihrer Trenwürden. Er schdie BegrüßunPräsident undProfeessor Dr.berg an, der zudaran erinnertÖkumene immgewachsen sei.Lammert, dassFreiheit, sondAufggabe „jjedeschen“ sei, an dEinheit der Kiten Damitt au

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fiatte in seiner Re-

keinen Zweifeeln, dass es füür ihnationserkllärung“e beiden Kirchhen

nnung feesthaltenhloss nahtlos an

ng durch ZdK-Mitveranstalter

hhomas Stern-um Tagesbeginnt hatte, dass die

mer „von unten“. So betonte auchhs es nichht nur diedern auch die

es hhristenmen-der tatsächhlichhenirchhen zu arbei-

uchh institutionell

Kirchentag (DEKTT) und dasZentralkomitee der DeutschhenKatholiken (ZdK) –, dass dieÖkumene im Jahr des Refoor-mationsgedenkens große Fo t-schhritte gemacht habe. So en-dete das Ökumenischhe Fest, zudem rund 850 Menschhen ge-kommen waren, beim Schhluss-gottesdienst dann auchh mit ei-nem gemeinsamen Bekenntnisvon Marxx und Bedfoord-Strohm, auf dem Weeg der Öku-mene „weiter vorankommen“zu wollen.

Den Satz des Tages aberprägte auf dem HauptpodiumSolingens OberbürgermeisterTim-Oliver Kuurzbachh, der auchhVorsitzender des Diözesanra

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cKder irchhenrepräsentanten inGestalt von Kardinal Dr. Rein-hard Marx, Vorsitzender derDeutschhen Bischofsskonfeerenz(DB )), und LandesbischofDr. Heinrichh Bedfoord-Strohm,RatsvorsitzenderderEvangeli-schhen Kirche in Deutschland(EKD).

nichht diverse, sagte Lammertt.Wie auch schhon bei anderen

Gelegenheiten warnte der 68-Jährige davor, dass es sichh dieKirchhen zu gemütlichh machhenkönntenindero tpropagierten„Veersöhnten Veerschieden-heit“. Wie Moderatorin Dr.Claudia Nothelle bei der an-

eher annehmen.waren sichh viele Tnig, hat man inschon lange nicoollständigen Be

Voon „Einheit“ istten im Zusammen„VVersöhnten Veerdie Rede.

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Allerdings, daTeilnehmer ei-

den irchhenchht mehr denegri f gehö t.t nur nochh sel-nhang mit der

rschhiedenheit“

ten. Damitt auchh institutionellWi kllichhkeit werde, was in derGemeindepraxis o t schonlängst mehr oder minder still-schweigend gelebte Realtitätist.

Einig waren sich alle Veran-stalter – neben DBK und EKDder Deutsche Evangelischhe

Vorsitzender des Diözesanra-tes im Erzbistum ööln ist. Ermachte deutlich, dass die Men-schhen an der jeweiligen Kir-chenbasis viel weiter sind alsalle Institutionen. Sie lebtenlängst „evantholischh und ka-thogelischh“. Hildegard Mathies

Siehe auch Seiten 9-11.

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