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windblatt 02_2015 1 windblatt – das ENERCON Magazin w b 02_2015 ENERCON EPK+E ___ Umfangreiche Services zu Direktvermarktung und Energielogistik ENERCON BESUCHERZENTRUM ___ Neue Repräsentanz im EEZ der Stadt Aurich ENERCON IN PORTUGAL ___ Nach Abschluss des ENEOP-Tenders bleibt ENERCON vor Ort engagiert

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windblatt – das ENERCON Magazin

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ENERCON EPK+E ___ Umfangreiche Services zu Direktvermarktung und Energielogistik

ENERCON BESUCHERZENTRUM ___ Neue Repräsentanz im EEZ der Stadt Aurich

ENERCON IN PORTUGAL ___ Nach Abschluss des ENEOP-Tenders bleibt ENERCON vor Ort engagiert

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windblatt 02_20152 windblatt 02_2015 3

INHALT_

STANDARDS

03 _ EDITORIAL

04 _ VIEW

06 _ MAILBOX

07 _ TERMINE

09_ADRESSEN

EDITORIAL_

Liebe Kunden, liebe Geschäftspartner, liebe Mitarbeiter,

ENERCON steht für technologische Exzellenz. Unsere Anlagen und Produkte sind weltweit im Einsatz und überzeugen durch Innovation, Qualität und Langlebigkeit. Um diesen Technologie-vorsprung weiter auszubauen, haben wir eine neue Forschungs-gesellschaft namens „I4E Innovation for ENERCON“ gegründet. Diese Gesellschaft ist eine autarke Organisationsform, welche sich zukünftig ausschließlich um die vorausschauende Technologie- und Innovationsentwicklung kümmert. Ab November wird diese Forschungseinheit am Standort Bremen im Teerhof in der 5. Etage ihre Arbeit aufnehmen mit dem Ziel, ENERCON einmal mehr zum „Trendsetter“ zu machen.

Analog zu unseren „Advanced Technology Groups“ setzen wir auch bei der neuen Forschungsgesellschaft bei der Ideen- und Konzept- entwicklung bewusst auf eine interdisziplinäre Arbeitsform, in der Experten aus den unterschiedlichen Fachbereichen für eine bestimmte Zeit an einer definierten Aufgabenstellung arbeiten. Profunde Fachkenntnisse der Experten, Interdisziplinarität, Freiräume und ein klares Bekenntnis zur Technologieforschung seitens der Unternehmensleitung und nicht zuletzt die Nutzung innovativer Methoden und Instrumente sind bei ENERCON der Schlüssel zu Innovationen.

ENERCON arbeitet kontinuierlich an der Optimierung bestehender und der Entwicklung neuer Produkte – klar orientiert an Kunden-bedürfnissen, Marktbedingungen und Trends.

Wir sind überzeugt, dass wir mit der I4E Innovation for ENERCON GmbH einen leistungsstarken Innovationsdienstleister implemen-tieren, der die Arbeit in unserem Innovationszentrum in Aurich und folglich die Innovations- und Technologielandkarte von ENERCON insgesamt, maßgeblich bereichern wird. Die neue Forschungs- gesellschaft ist damit ein weiterer Baustein der zukunftsorientierten Neuausrichtung von ENERCON.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

Nicole Fritsch-NehringENERCON Geschäftsführerin

THEMEN

TITEL 10 _ Direktvermarktung und Energielogistik Im Rahmen seines EPK+E-Konzepts bietet ENERCON umfangreiche Services an. INTERN16 _ ENERCON Besucherzentrum und Ausbildungswerkstätten Neue Repräsentanz im Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrum (EEZ) der Stadt Aurich.

POLITIK 18 _ Debatte über Ausschreibungsdesign Kleine Akteure geraten besonders unter Druck, Sonderregelung noch offen.

TECHNIK-LEXIKON19 _ Leisere Rotorblätter durch TES Erläuterung von ENERCONs Trailing Edge Serrations in der Technik-Rubrik. INTERNATIONAL20 _ ENERCON in Portugal Nach Abschluss des ENEOP-Tenders bleibt ENERCON in Portugal engagiert.

22_ ENERCON in Uruguay Produktions- und Logistikvorteile durch „On-Site“-Fertigung.

24 _ ENERCON in Litauen Mit dem Projekt Amberwind errichtet ENERCON den größten Windpark im Baltikum.

26_ ENERCON in Schottland Für den Windpark Stroupster hat ENERCON 13 x E-70/2,3 MW installiert.

ENERCON forciert vorausschauende Technologie- und Innovationsentwicklung

Herausgeber: ENERCON GmbH, Dreekamp 5, D-26605 Aurich, Tel. +49 (0) 49 41 927 0, Fax +49 (0) 49 41 927 109, www.enercon.deRedaktion: Felix Rehwald Gestaltung: conception Kommunikationsagentur GmbH, Siegen Druck: Druckerei Hachenburg GmbH, HachenburgCopyright: Alle im WINDBLATT veröffentlichten Beiträge (Texte, Fotos, Grafiken, Logos und Tabellen) sind urheberrechtlich geschützt. Das Copyright liegt bei der ENERCON GmbH, sofern dies nicht anders gekennzeichnet ist. Nachdruck, Aufnahme in Datenbanken, Onlinedienste und Internetseiten sowie Vervielfältigung auf Datenträgern sind nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die ENERCON GmbH gestattet. Erscheinungsweise: Das WINDBLATT erscheint vierteljährlich Bezug: Tel. +49 (0) 49 41 927 667 oder unter www.enercon.de. Titelbild: ENERCON E-101/3 MW im Windpark Hiddels – Zetel/Bockhorn (Landkreis Friesland/Niedersachsen).

Impressum

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VIEW_

Windenergie weiter auf dem VormarschMit einer neu installierten Leistung von weltweit 50 Gigawatt hat die Windenergie 2014 ein neues Rekordergebnis erzielt. Nach Angaben der World Wind Energy Association (WWEA) waren in keinem Jahr zuvor derart viele Neuanlagen installiert worden. Kumulativ erhöhte sich die installierte Leistung auf insgesamt 370 Gigawatt.Damit dürfte die Windenergie schon bald die Atomkraft überholt haben. Nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA sind derzeit weltweit 438 Atomreaktoren mit einer Leistung von insgesamt rund 376 Gigawatt am Netz. Vorausgesetzt der posi-tive Aufbautrend setzt sich 2015 fort – wofür viel spricht –, wird die Windenergie schon im Laufe dieses Jahres die Atomkraft überho-len. Im Bild: Windpark Holßel/Niedersachsen mit 20 x ENERCON E-82/2,3 MW.

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MAILBOX_ _TERMINE

MESSE

Positives Kundenfeedback zur neuen EP4-Plattform auf der Hannover Messe

Durchweg positiv war das Kundenfeedback zur Premiere der neuen ENERCON 4-MW-Plattform auf der Hannover Messe (HMI) im April. Kunden und Interessenten aus dem In- und Ausland informierten sich am ENERCON Messestand über die E-126 EP4/4,2 MW, die ENERCON auf der HMI erstmals im Rahmen einer Messe vorstellte. „Unsere Kunden waren von der neuen 4-MW-Plattform überzeugt und haben reges Interesse an der E-126 EP4 gezeigt“, sagt ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig. „Mit der E-126 EP4 komplettieren wir unsere Produktpalette im 4-MW-Segment und bieten unseren Kunden eine in puncto Effizienz und Qualität perfektionierte Maschine, welche Onshore-Standorte bis weit ins Binnenland optimal ausnutzt. Zudem bietet sie aufgrund ihres niedrigen Gesamtschallleistungspegels von nur 105 dB(A) erhebliche Vorteile bei der Standortplanung“, sagt Nicole Fritsch-Nehring, Geschäftsführung ENERCON. Bis Ende des Jahres wird ENERCON den Prototypen der neuen Windklasse-IIA-Turbine in Deutschland installieren. Die Serienfertigung und somit auch die Errichtung der ersten Kundenprojekte starten 2016.

Mit der Produktvorstellung der E-126 EP4 wurde auch der ENERCON Messeauftritt dem neuen Produkt angepasst. „Der multimediale Showroom, in dem sich Besucher einen umfassenden Einblick in die neue EP4-Anlagentechnologie verschaffen konnten, wurde sehr positiv aufgenommen“, sagt Nicole Fritsch-Nehring. „Die HMI bie-tet uns eine gute Plattform, um uns im Rahmen der weltgrößten Industriemesse zu präsentieren und mit Kunden und der Industrie in Kontakt zu treten. Wir freuen uns, dass die Industrie und die Er-neuerbaren auf einer Messe gemeinsam auftreten und Synergien ausloten“, so Hans-Dieter Kettwig.Zu den Besuchern am ENERCON Stand gehörten auch wieder hoch-rangige Politiker und Entscheidungsträger, die sich mit ENERCON über die Windenergie und Rahmenbedingungen austauschten. Vom 13. bis 17. April stellten in Hannover 6.500 Unternehmen aus 70 Ländern ihre Technologien und Innovationen aus. Nach Angaben der Veranstalter kamen mehr als 220.000 Fachbesucher. Schwer-punktthemen waren Digitalisierung der industriellen Produktion, innovative Zulieferlösungen und intelligente Energiesysteme.

Zu den Besuchern am ENERCON Stand gehörte auch Maroš Šefcovic (r.), EU-Kommissar für die Energieunion, hier mit ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig am EP4-Exponat.

ENERCON BAHN

ENERCON Bahn bindet Güterverkehrsterminal Bönen an

Husum Wind(Husum/Deutschland)15. - 18. September 2015www.husumwind.com

RenewableUK(Liverpool/Großbritannien)6. - 8. Oktober 2015www.renewableuk.com

Agritechnica(Hannover/Deutschland)8. - 14. November 2015www.agritechnica.com

EWEA(Paris/Frankreich)17. - 20. November 2015www.ewea.org

Die ENERCON Bahn e.g.o.o. mbH hat das Güterverkehrsterminal Bönen in Nord-rhein-Westfalen an ihr Streckennetz an-gebunden. Anfang April wurden im Logis-tikzentrum RuhrOst in Bönen die ersten Waggons beladen und in das e.g.o.o.-Trans-portsystem integriert. Über den neuen Ver-ladepunkt steht ein täglicher Anschluss zur Verfügung.Somit sind von Bönen aus sowohl Transporte Richtung Norden, inklusive der Nordseehäfen Jade-Weser-Port/Wilhelms-haven, Bremerhaven und Hamburg, als auch Richtung Süden, in den Großraum München und darüber hinaus nach Italien und in die Türkei, möglich. Zudem besteht eine Verbindung über Magdeburg in Rich-tung Berlin. Sowohl Transporte im kom-binierten Verkehr (KV) als auch in klassi-schen Bahnwaggons sind über den neuen Verladepunkt möglich. Bei der in Bönen umgeschlagenen Fracht handelt es sich um Produktionsmaterial von ENERCON

Verladung von ENERCON Wechselbrücken im Güterverkehrszentrum Bönen/Nordrhein-Westfalen.

Zulieferern aus dem nördlichen Ruhrge-biet und aus Ostwestfalen, das für ENER-CON Produktionsstandorte bestimmt ist und im Terminal vom Lkw auf die Bahn verladen wird. Außerdem transportiert die e.g.o.o. über Bönen Güter eines exter-nen Kunden. Den Vorlauf bis zum e.g.o.o.- Knoten Lippstadt übernimmt die Westfäli-sche Landes-Eisenbahn GmbH (WLE), mit der die e.g.o.o. bereits in anderen Regionen erfolgreich kooperiert.„Das KV-Terminal ist verkehrsgünstig an der Autobahn A2 gelegen und somit für die Anlieferung mit dem Lkw aus allen Richtun-gen schnell erreichbar“, erläutert e.g.o.o.-Vertriebsleiter Christian Stavermann die Auswahlkriterien für den neuen Standort. „Mit dem Verladepunkt Bönen erschließen wir uns außerdem das Ruhrgebiet für das aussichtsreiche Drittverkehrsgeschäft. Wir freuen uns auf eine positive Weiterentwick-lung und einen stetigen Ausbau.“

Reger Zuspruch beim ENERCON Vortragsprogramm.

ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig im Gespräch mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (r.).

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ZENTRALAMERIKA

Neue Vertriebsnieder-lassung in

Costa Rica eröffnet

ENERCON hat Anfang Juni eine neue Vertriebsniederlassung in Costa Rica er-öffnet. Von der Hauptstadt San José aus betreuen zunächst fünf Mitarbeiter die Region. Bereits in Kürze wird die Nieder-lassung um weitere Mitarbeiter aus den Bereichen Projektmanagement und Site Assessment ergänzt, so dass in San José ein komplettes Kundenzentrum zur Ver-fügung stehen wird.„Die neue Niederlassung in San José ist für uns eine Basis für die gesamte Re-gion Zentralamerika und Karibik“, sagt Bernd Kirschner, Regionalleiter Latein-amerika im ENERCON Vertrieb. „Von San José aus werden wir unsere Aktivitäten in der Region erheblich verstärken.“ So wird ENERCON seine Position in den etablierten Märkten weiter ausbauen und sich neue Zielmärkte erschließen. In Costa Rica war ENERCON 2014 mit 29% Marktanteil erneut Marktführer.Costa Rica sowie die übrigen Länder Zentralamerikas und der Karibik sind nach Einschätzung ENERCONs vielver-sprechende Märkte: Die Bedeutung der Windenergie für die Energiegewinnung wächst, die Windbedingungen sind meist ausgezeichnet. Mit seinem Portfolio an bewährten Starkwindanlagen bietet ENERCON für die in der Regel vorherr-schenden hohen Windstärken die per-fekte Anlagentechnologie. Auch für die in vielen Regionen schwachen Netze ist ENERCON aufgrund seiner großen Kompetenz bei der Netzanbindung und Energieeinspeisung sehr gut aufgestellt. Hinzu kommt eine etablierte Service-Infrastruktur mit qualifizierten Service-Technikern zur Wartung der installierten Windenergieanlagen.

_ADRESSEN

AurichDreekamp 5 · 26605 AurichTelefon +49 (0) 49 41 927 0Telefax +49 (0) 49 41 927 669

BremenTeerhof 59 · 28199 BremenTelefon +49 (0) 421 24 415 100Telefax +49 (0) 421 24 415 119

BurgwedelSchulze-Delitzsch-Straße 39 · 30938 BurgwedelTelefon +49 (0) 51 39 40 28 22Telefax +49 (0) 51 39 40 28 19

EnseAm Buschgarten 4 · 59469 EnseTelefon +49 (0) 29 38 97 20 0Telefax +49 (0) 29 38 97 20 49

HofFuhrmannstraße 8b · 95030 HofTelefon +49 (0) 92 81 739 45 00Telefax +49 (0) 92 81 739 45 19

HolzgerlingenMax-Eyth-Straße 35 · 71088 HolzgerlingenTelefon +49 (0) 70 31 4 37 50 10Telefax +49 (0) 70 31 4 37 50 19

MagdeburgAugust-Bebel-Damm 24-30 · 39126 MagdeburgTelefon +49 (0) 391 24 460 230Telefax +49 (0) 391 24 460 231

MainzRobert-Koch-Straße 50, Eingang D, 1.OG55129 MainzTelefon +49 (0) 61 31 21 407 11Telefax +49 (0) 61 31 21 407 29

MarneIndustriestraße 2 · 25709 MarneTelefon +49 (0) 48 51 95 37 0Telefax +49 (0) 48 51 95 37 19

RostockLise-Meitner-Ring 7 · 18059 RostockTelefon +49 (0) 381 44 03 32 0Telefax +49 (0) 381 44 03 32 19

Internationaler VertriebDreekamp 5 · 26605 AurichTelefon +49 (0) 49 41 927 0Telefax +49 (0) 49 41 927 669

Internationale Niederlassungen Argentinien, Belgien, Brasilien, Dänemark Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Österreich Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Türkei

MAILBOX_

BRASILIEN

Neues Betonturmwerk in Brasilien startet Produktion

EMDEN

EU-Kommissar Šefcovic zu Besuch bei WEC Turmbau

in Emden

Die Erneuerbaren Energien werden bei der von der EU-Kommission geplanten Energie-union eine wesentliche Rolle übernehmen müssen, wenn man die nachhaltige Energie-versorgung in den Vordergrund stellen möchte. Darauf wies ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig beim Treffen mit EU-Kommissar Maroš Šefcovic Ende Mai in Emden hin. „Speziell die Onshore-Windenergie kann als heimische Energieform helfen, Europas Unabhängigkeit von teuren Energieimporten zu verbessern“, betonte Kettwig beim ge-meinsamen Rundgang durch die Produktion von WEC Turmbau.ENERCON begrüße grundsätzlich die Idee einer Energieunion, sagte Kettwig. Allerdings werde die Rolle der Erneuerbaren bei den vorliegenden EU-Plänen gerade in Bezug auf die Energie- und Versorgungssicherheit noch maßgeblich unterschätzt. Die Mitteilung der EU-Kommission stützt sich hierzu vor allem auf konventionelle Energieerzeuger. „Vor dem Hintergrund der Energiewende und einer zukunftsfähigen Neuausrichtung der Energie-erzeugung in Europa müssen die Onshore-Windenergie und die übrigen Erneuerbaren bei den Plänen der EU-Kommission stärker Berücksichtigung finden“, so Kettwig.Mit der Energieunion will die EU-Kommission den Energiebinnenmarkt vollenden, Eu-ropas Abhängigkeit von Energieimporten verringern und die Energieversorgung in der EU unter Einbeziehung von Klimaschutzzielen langfristig krisenfest sicherstellen. EU-Kommissar für die Energieunion und Vizepräsident der EU-Kommission Maroš Šefcovic hatte im Rahmen seiner Energy Union Tour durch EU-Mitgliedstaaten die Region Nord-Niederlande/Niedersachsen besucht. Dabei standen auch ein Besuch von WEC Turmbau und ein Treffen mit der ENERCON Geschäftsführung auf dem Programm.

Werksführung bei WEC Turmbau in Emden: EU-Kommissar Maroš Šefcovic (erste Reihe v.l.), ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig und Norbert Hölscher, Geschäftsführer WEC Turmbau Emden GmbH.

Produktion für E-92 Großprojekt: ENERCONs neues Betonturmwerk in Bahia/Brasilien.

ENERCON hat in Brasilien ein neues Be-tonturmwerk in Betrieb genommen. Die Produktionsstätte in der Stadt Juazeiro im Bundesstaat Bahia fertigt auf einer Fläche von 66.000 Quadratmetern vor allem Fertigteilbetontürme für die E-92/2,35 MW. Vorgesehen sind die Komponenten unter anderem für ein Großprojekt in Bahia, bei dem ENERCON ab Mitte des Jahres 67 Windenergieanlagen dieses Anlagentyps installieren wird.Das Werk gliedert sich in drei Bereiche zur Herstellung der Stahlbewährung, zur Be-tonage sowie zum Finish der Turmsegmen-te. Zum Produktionsequipment gehören sieben Dummies, drei Haspeln für Bewäh-rungskörbe, eine Betonmischanlage sowie

vier Portalkräne. Eine Freiluft-Traghalle überspannt den Produktionsbereich und sorgt für ausreichend Wetterschutz. Ins-gesamt sind in dem Werk 250 Mitarbeiter beschäftigt.

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TITEL_

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IM RAHMEN SEINES EPK+E-KONZEPTS BIETET ENERCON UMFANGREICHE SERVICES ZU DIREKTVERMARKTUNG UND ENERGIELOGISTIK AN. SIE SIND EIN WICHTIGER BEITRAG

ZUR MARKTINTEGRATION DER ERNEUERBAREN UND VERBESSERN GLEICHZEITIG DIE ERLÖSSITUATION BEIM KUNDEN.

Energiedienstleistungen als Schlüssel zur Energiewende

EPK+E

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TITEL_

Der Erfolg der Erneuerbaren Energien führt zu einem steigen-den Anteil an der Stromversorgung. Mittlerweile werden über 25% des deutschen Stromverbrauchs regenerativ gedeckt.

Diese Erfolgsgeschichte soll fortgeführt werden und dabei kommt der Windenergie eine besondere Bedeutung zu. Zeitgleich hat die Politik in den letzten Monaten verschiedene Initiativen auf den Weg gebracht, die darauf abzielen, weitere Markt- und Systemverantwor-tung auf die Erneuerbaren Energien zu übertragen. Die Betreiber von Windenergieanlagen müssen sich in Deutschland im Zuge dessen auf grundlegende Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingun-gen einstellen. Sicherte ihnen bislang das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) über einen langen Zeitraum eine feste Vergütung für jede erzeugte Kilowattstunde zu, werden sie nun mehr und mehr in die Pflicht genommen, selbst für die gewinnbringende Vermarktung ihrer Energieerträge zu sorgen. Ein wesentlicher Schritt zu dieser Marktintegration erfolgte mit dem EEG 2014, das die Direktver-marktung als verpflichtende Veräußerungsform für Strom aus Neu-anlagen vorsieht. Spätestens mit der Umstellung des Vergütungs-systems auf Ausschreibungen ab 2017 und einem damit initiierten Bieterwettbewerb zur Errichtung von Windparks werden die ener-gielogistischen Erlöse an einem Standort zur maßgeblichen Größe. Mit seinem EPK+E-Konzept bietet ENERCON seinen Kunden hierzu bereits umfangreiche Dienstleistungen und Unterstützung an.

Anlass für die neuen Services sind zum einen Notwendigkeiten, die sich aus der Entwicklung des Energiesystems und Energiemark-tes ergeben. So erfordert die Sicherstellung einer zuverlässigen, umweltfreundlichen und volkswirtschaftlich effizienten Stromver-sorgung vor dem Hintergrund eines steigenden Marktanteils der Erneuerbaren eine funktionierende Markt- und Systemintegration der fluktuierenden Produktion aus erneuerbaren Energien. „Sie ist somit auch essentiell für eine erfolgreiche Umsetzung der Ener-giewende“, betont Jens Winkler, bei ENERCON verantwortlich für den Bereich Energiewirtschaft und Energiemanagement. Zudem haben Betreiber angesichts der sich ändernden Rahmenbedin-gungen vitales Interesse daran, die sich ergebende Risiken zu ver-meiden und die Erlöse aus ihren Anlagenerträgen durch innovative Versorgungskonzepte langfristig abzusichern. „Ein Windpark wird zunehmend als reguläres Kraftwerk betrachtet“, erläutert Winkler. „Folglich wird für Betreiber auch immer wichtiger, der Strompro-duktion ein entsprechendes Absatzportfolio gegenüberstellen zu können.“

Umfangreiche Unterstützung durch ENERCONEntsprechend ENERCONs kundenorientierter Unternehmensphi-losophie, für die das wegweisende EPK-Vollwartungskonzept ein Paradebeispiel ist, stand es außer Frage, Kunden auch bei diesen

neuen Herausforderungen umfangreiche Unterstützung anzubie-ten. ENERCON hat daher sein EPK-Servicekonzept um die optio-nalen Bausteine Direktvermarktung und Energielogistik erweitert und bietet somit im EPK+E-Paket alle Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette einer WEA aus einer Hand an.

Bei der Direktvermarktung kümmert sich ENERCON um den Ver-kauf der von den Kundenanlagen erzeugten Energiemengen an der Strombörse und übernimmt für den Betreiber alle erforderlichen Um- und Anmeldungen und die mit der Bewirtschaftung einherge-henden Risiken. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber Wettbewerbern ist die enge Verzahnung mit dem ENERCON Service: Es erfolgt eine vollautomatische Koordination und Berücksichtigung von geplanten und ungeplanten Wartungen, so dass die Kunden von entsprechen-den Meldepflichten entbunden werden.

Zahlung der gesamten EEG-Vergütung aus einer HandHinzu kommt, dass ENERCON die Zahlung der gesamten EEG-Vergü-tung (Marktprämie des Netzbetreibers und Marktwert der Börse) im Rahmen der Direktvermarktung bündelt und Kunden aus einer Hand weiterleitet. ENERCON organisiert hierfür alle notwendigen Schritte mit dem zuständigen Netzbetreiber, Kunden müssen sich nicht um die Zahlungseingänge und den Abgleich von Gutschriften kümmern.

Bei der Vertragsbindung sind individuelle Laufzeiten, auch über den gesamten Finanzierungszeitraum mit einem garantierten Dienst-leistungspreis für die nächsten drei Jahre, zur Optimierung der Fi-nanzierungskonditionen möglich. Des Weiteren stellt ENERCON die mit der Direktvermarktung verbundene verpflichtende Fernsteuer-barkeit der WEA sicher, kümmert sich um die Einrichtung der not-wendigen Hardware und um die Meldung beim Netzbetreiber.

Zuständig für die Direktvermarktung sowie die weiterführenden Energiedienstleistungen des EPK+E-Pakets ist die Quadra Energy GmbH, eine hundertprozentige ENERCON Tochter mit Sitz in Düs-seldorf. Ein eingespieltes Team von 15 Mitarbeitern gewährleistet den Handel an der Strombörse an jedem Wochentag rund um die Uhr. Den Mitarbeitern kommt dabei ihre langjährige Erfahrung aus dem Energiehandel und der Unterstützung von Verbrauchern bei der optimalen Strombeschaffung zugute. Somit sind sie bestens vertraut mit der Flexibilisierung fluktuierender Stromverbräuche bzw. -angebote, um für unterschiedliche Kunden optimale Einspar- bzw. Erlöseffekte zu erzielen.

Mit einem über Gesamtdeutschland verteilten Direktvermarktungs-Portfolio und ihrem umfangreichen Dienstleistungsangebot gehört die Quadra Energy zu den führenden Direktvermarktern in Deutsch-

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Das ENERCON-Dienstleistungspaket EPK+E

Idee~ Potenzialflächenanalyse ~ Technologieberatung

EPK+E ist die Erweiterung des technischen Service-Pakets EPK um energielogistische Dienstleistungen

Planung~ Windmessung ~ Gutachten ~ Baugrunduntersuchung ~ Parklayout ~ Genehmigungsverfahren

Bau~ Zuwegung ~ Fundamente ~ Anlagenbau ~ Netzanschluss ~ Inbetriebnahme

Service (EPK)~ Wartung ~ Instandsetzung ~ Fernsteuerbarkeit

Energielogistik (EPK+E)~ Erweiterte Direktvermarktung ~ Fernsteuerung ~ Eigenstromversorgung ~ Direktbelieferung von Industriekunden ~ Versorgung von Endkunden

Energie-

logistik

(EPK+E)

Service

(EPK)

Bau

Planung

Idee

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land. „Wir setzen gemäß der ENERCON Maxime auf Qualität und Nachhaltigkeit“, sagt Quadra-Geschäftsführer Uwe Behrens. „Un-ser Hauptaugenmerk liegt daher darauf, unsere Produkte und den Energiemarkt zusammen mit unseren Kunden langfristig weiter-zuentwickeln.“

Die Direktvermarktung versteht ENERCON dabei als Ausgangs-punkt für die Weiterentwicklung der gesamten energielogistischen Wertschöpfungskette bis hin zum zukünftigen dezentralen Abgleich von Erzeugung und Verbrauch. In diesem Zusammenhang sind auch die weiteren Energiedienstleistungen des EPK+E-Pakets zu sehen. Denn zusätzlich zur Direktvermarktung bietet ENERCON etwa attraktive Grünstromtarife für die Eigenversorgung der Wind-energieanlagen an. Der Strommix setzt sich zusammen aus 85% Wasserkraft vom Hochrhein und 15% Windenergie aus ENERCON Anlagen und ist in der Regel günstiger als der Energiebezug von regionalen Energieversorgern. ENERCON übernimmt auch hierfür alle An- und Ummeldungen der Anlagen und setzt darüber hin-aus energiewirtschaftliche Optimierungspotenziale – zum Beispiel durch ein effizientes Bezugsleistungsmanagement – zur Senkung der Versorgungskosten der Windparks um.

Ebenso realisiert ENERCON im Rahmen des EPK+E-Programms mit Kunden Konzepte zur Stromversorgung von Endverbrauchern aus

100% Grünstrom entsprechend den Tarifen zur Eigenversorgung. Im Zusammenhang mit Ausschreibungen neuer Windparks werden häu-fig lokale Stromtarife für die Bewohner der anliegenden Gemeinden gefordert. Die eigene Umsetzung einer solchen Endkundenversor-gung ist mit viel Aufwand und hohen Kosten verbunden. Hierfür stellt ENERCON über seine Tochter Quadra Energy entsprechende Experti-se zur Verfügung und übernimmt alle energielogistischen Dienstleis-tungen von der Beschaffung bis hin zur Rechnungsstellung.

Konzept für weitere Umsetzung der EnergiewendeAls weiteren Baustein im EPK+E-Paket bietet ENERCON die indivi-duelle Direktbelieferung von industriellen Großabnehmern an. Die dezentrale Eigenversorgung macht Industrieunternehmen unab-hängig vom Stromnetz, was den Netzausbau entlastet und der Um-setzung der Energiewende hilft, und senkt zudem die Stromkosten der Unternehmen. ENERCON profitiert dabei auch von den eigenen Erfahrungen bei der Versorgung des Gusszentrums Ostfriesland (GZO) mit einer E-101, die seit Mitte 2014 in Eigenregie erfolgt. Auch auf Basis dieser Erfahrungen übernimmt ENERCON die Prüfung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des individuellen Direktbe-lieferungskonzepts, die Projektierung und technische Anbindung des Eigenversorgers an die Windenergieanlage und erarbeitet ein Stromlieferungskonzept zur Sicherung des Energiebezugs bei fluk-tuierender Eigenversorgung.

TITEL_

„Alle Bausteine unseres Energielogistik-Konzepts verdeutlichen, wie sich ENERCON die weitere Umsetzung der Energiewende vor-stellt“, sagt Jens Winkler. Neben dem weiteren Ausbau der dezen-tralen Energieerzeugung mit Onshore-Windenergieanlagen gehört dazu, regional für einen möglichst guten Ausgleich von Angebot und Nachfrage zu sorgen, um regenerativ erzeugte Strommengen nicht durchs Land transportieren zu müssen. Dies lässt sich durch lokale Grünstromtarife, Eigenstromversorgung und Direktbeliefe-rung erreichen – mit dem positiven Nebeneffekt, dass sich die lokale Wertschöpfung erhöht, wenn die erzeugten Strommengen gleich in den jeweiligen Regionen verbraucht werden und dass der Netzaus-baubedarf sinkt. Auch eine flexible Steuerung des Stromverbrauchs entsprechend dem jeweiligen Stromangebot oder eine Bereitstel-lung zusätzlicher Strommengen aus Großspeichern hilft, das Ziel zu erreichen.

Intelligente Vernetzung von Erzeugern und Verbrauchern„Letztlich geht es darum, dezentrale Erzeuger und Verbraucher intelligent miteinander zu vernetzen“, sagt Jens Winkler. „Durch das Management aller energielogistischen Prozesse bilden wir ein steuerbares virtuelles Kraftwerk ab, das konventionelle Kraftwerke schrittweise ersetzen kann.“ Neben der Bündelung von Energie-erzeugung und Energieverbrauch ist dazu eine möglichst genaue Erfassung von Angebot und Nachfrage anhand von Prognose-, Ist- und Börsendaten notwendig. Durch eine Produktions- und Last-verschiebung lässt sich die Optimierung der Energievermarktung beim Handel der erzeugten Energiemengen erzielen. Und durch die Bereitstellung von Blindleistung, Regelenergie und die Vermeidung von Lastspitzen können umfangreiche Systemdienstleistungen be-reitgestellt werden.

Das EPK+E erhält derweil sehr gute Resonanz aus dem Markt. „Die ENERCON Kunden haben das Angebot sehr positiv aufgenommen“, berichtet Uwe Behrens. „Sie befürworten unseren Fokus auf Qua-lität und begrüßen die Erweiterung des bewährten EPK-Konzepts. Und sie verstehen, dass sie damit umfassende Services erhalten, die ihnen kein anderer Wettbewerber in dieser Form bieten kann.“

Die Erfahrungen aus der Vermarktung der Windenergieanlagen fließen auch in die Entwicklung von Vermarktungslösungen für Strom aus Altanlagen ein. Die Betreiber von Altanlagen sollen dazu in das Konzept des virtuellen Kraftwerks eingebunden werden, um so die energiewirtschaftlichen Potentiale auszuschöpfen. Zurzeit werden Energielogistik-Services für ältere Windenergieanlagen der Baureihen E-40 und E-66 entwickelt. „Wir möchten damit demonstrieren, dass ENERCON Windenergieanlagen auch an nicht-repoweringfähigen Standorten zukunftsfähig weiterbetrieben werden und einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Ener-giewende in Deutschland leisten können“, sagt Jens Winkler. //

1414

Das virtuelle KraftwerkEnergielogistische Wertschöpfungskette

Kompetenzen diverser Fachdisziplinen

1. Energielieferung: Tarifkalkulation, Abrechnung und Betreuung von Endkunden

Strukturierte Beschaffung und Vermarktung: Beschaffung und Lieferung von Strom2.

3.

Stromhandel: Vermarktung an Termin-, Spot und Intraday-Handelsplätzen und seit 2012 auch Direktver-marktung von EEG-Erzeugungsanlagen

4.

Eigenversorgung: Entwicklung von innovativen Konzepten zur Direktbelieferung und Optimierung des Einsatzes von Eigenerzeugungsanlagen

Portfolio-Management: Steuerung von Verbrauchern und Lasten in virtuellen Kraftwerken5.

6.

Energielogistisches Change-Management: Analyse der Entwicklung neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen und Entwicklung neuer und innovativer Konzepte

Schaltbare Erzeugung

Schaltbare Lasten und Erzeuger

Private Verbraucher mit eingeschränkter

Flexibilität

Steuerbare Erzeugung

Unflexible industrielle Verbraucher

Flexible industrielle Verbraucher

„Durch das Management aller energielogistischen

Prozesse bilden wir ein steuerbares virtuelles

Kraftwerk ab, das konventionelle Kraftwerke

schrittweise ersetzen kann.“

Dr. Jens WinklerEnergiewirtschaft und -managment,

ENERCON

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INTERN_

ENERCON eröffnet sein Besucher-zentrum im EEZ und nimmt neue

Ausbildungswerkstätten in Betrieb

Besucher von ENERCON haben in Aurich einen neuen zen-tralen Anlaufpunkt. In unmittelbarer Nähe seiner Produk-tionsstätten hat ENERCON im Energie-, Bildungs- und

Erlebniszentrum (EEZ) der Stadt ein Besucherzentrum eröffnet. Es vermittelt anhand von Original-Exponaten und Multimedia-In-stallationen detaillierte Einblicke in ENERCONs Windenergiean-lagen-Technologie und bietet Konferenz- und Schulungsräume für Tagungen und Seminare.

Weiterhin hat ENERCON in hochmoderne Ausbildungswerkstätten im EEZ investiert, zur konsequenten Stärkung der Aus- und Weiter-bildung der Mitarbeiter und Förderung von gezielten Qualifizierungs-maßnahmen. Für die Auszubildenden im Elektromaschinenbau, in der Metall- und Elektrotechnik sowie im Bereich IT stehen umfang-reich ausgestattete Arbeitsplätze, Laborbereiche und Maschinen zur Verfügung. Die Ausbildungswerkstätten im EEZ werden im Ausbil-dungsplan der Auszubildenden bei ENERCON eine feste Station für die Praxis- und Theorieausbildung im zweiten Lehrjahr sein.

Mit den Ausbildungswerkstätten schließt sich zudem wieder der Kreis des Gesamtkonzepts, in das ENERCON im EEZ eingebun-den ist. „Das EEZ soll als Ort des Informationsaustausches und als Zentrum eines ,Energie-Netzwerkes‘ verschiedenen Akteuren die Gelegenheit bieten, zu diskutieren und zu sensibilisieren“, sagt Au-richs Erster Stadtrat Hardwig Kuiper. „Die Energiewende ist für die Menschheit von elementarer Bedeutung. Durch ENERCON als Part-ner vor Ort hat der Besucher des EEZ die Möglichkeit, sich intensiver mit der Energiequelle Wind zu befassen.“

Zu den Highlights des ENERCON Besucherzentrums gehören ein begehbares E-115 Maschinenhaus im Innenhof des EEZs sowie

ein E-101 Rotorblatt und Segmente eines Fertigteilbetonturms im Außenbereich des Geländes. Um die Anfänge der Windenergie-Technologie bei ENERCON sowie deren rasante Weiterentwicklung zu veranschaulichen, steht der E-115 zudem eine historische E-16 gegenüber. Bei diesem Exponat handelt es sich um die erste, 1984 von ENERCON Gründer Aloys Wobben entwickelte Windener-gieanlage. Ihr Standort befand sich jahrzehntelang auf Wobbens Privatgrundstück in Aurich-Walle, wo sie bis vor kurzem betrieben wurde. Die Familie Wobben stellt diese für die Unternehmensge-schichte bedeutende Maschine dem EEZ als Dauerleihgabe zur Verfügung.

Das über 6.800 Quadratmeter umfassende EEZ wurde von der Stadt Aurich im Industriegebiet Nord gebaut und macht in einer 1.600 Quadratmeter großen interaktiven Ausstellung die Themen Ener-gieerzeugung und -wandlung erlebbar. Die erneuerbaren Energi-en, insbesondere die Windenergie, sind einer der Schwerpunkte. Darüber hinaus fungiert das EEZ als außerschulischer Lernort für Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen und dient dem Lan-desstudienseminar bei der Lehrerausbildung als Fortbildungsstätte. ENERCON ist mit seinem Besucherzentrum und den Ausbildungs-werkstätten auf einer Fläche von mehr als 1.600 Quadratmetern präsent.

Die offizielle Eröffnung des EEZ fand Ende Juni mit einem Festakt statt. Aurichs Erster Stadtrat Hardwig Kuiper freut sich über die ge-lungene Kooperation mit ENERCON: „Nachhaltigkeit und Bildung sind Kernelemente der verschiedenen im EEZ ansässigen Partner. ENERCON als Windenergieanlagenhersteller vereint mit seinem Besucherzentrum und seinen beiden Ausbildungswerkstätten die-se Elemente in besonderer Weise im EEZ.“ //

DIE EINRICHTUNGEN SIND IM ENERGIE-, BILDUNGS- UND ERLEBNISZENTRUM (EEZ) DER STADT AURICH IM INDUSTRIEGEBIET NORD UNTERGEBRACHT. FÜR DIE NUTZUNG

DER RÄUME HAT ENERCON LANGFRISTIGE MIETVERTRÄGE ABGESCHLOSSEN.

Markante Architektur: Das EEZ im Industriegebiet Nord in Aurich.

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Zentraler Anlaufpunkt für Besucher: ENERCON Besucherzentrum im EEZ.

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an das Rotorblattprofil und die über den Rotorblattradius stark unterschiedlichen Strömungsverhältnisse. Die Akustik einer WEA spielt planungsrechtlich bei dem weiteren Ausbau der Windenergie eine maßgebliche Rolle. Zudem fördert ein niedriger Schallleistungspegel die Akzeptanz in der Bevölke-rung. ENERCON bietet mit den speziell für ihr Rotorblattprofil zu-geschnittenen TES eine effektive und zertifizierte Maßnahme zur breitbandigen Schallminderung an. //

POLITIK_ _TECHNIK-LEXIKON

Ausschreibungen setzen kleine Akteure der Windbranche

besonders unter DruckDIE BUNDESREGIERUNG WILL DURCH EINE GEBOTSABGABE BEREITS FAST BAUREIFER

PROJEKTE FÜR EINE HOHE ERFÜLLUNGSQUOTE SORGEN. NOCH OFFEN IST DIE MÖGLICHKEIT EINER SONDERREGELUNG FÜR KLEINE PROJEKTE.

EIN KOMMENTAR VON RUTH BRAND-SCHOCK, LEITERIN POLITIK UND REGIERUNGS- BEZIEHUNGEN BEI ENERCON.

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Trailing Edge Serrations

Durch die Interaktion der Rotorblätter einer Windenergie-anlage mit der Atmosphäre bildet sich auf der Rotorblatt- oberfläche eine sogenannte Grenzschicht aus. Innerhalb

dieser Grenzschicht bilden sich turbulente Strukturen von un-terschiedlicher Größe. Treffen diese Turbulenzen auf die Hin-terkante des Rotorblattes, erzeugen sie den charakteristischen, breitbandigen „Hinterkantenschall“. Für schallkritische Stand-orte bietet ENERCON optional Trailing Edge Serrations (TES) für eine maximale Reduktion der Schallabstrahlung der Anlage an. Die Trailing Edge Serrations sind zackenförmige Profile aus GFK, die durch ein Klebeverfahren an den Rotorblättern befes-tigt und strukturell mit ihnen verbunden werden. Das Prinzip der TES stammt aus der Luftfahrtforschung. Dort werden seit einigen Jahrzehnten zackenförmige Profile bei Triebwerken erfolgreich für eine Reduzierung der dominanten Schallemission eingesetzt. Seit der Windenergieanlage E-82 hat ENERCON diese Kennt-nisse getestet und weiterentwickelt. Ausgehend von theoreti-schen Betrachtungen wurde für die ENERCON TES eine eige-ne Auslegungsmethode entwickelt und experimentell validiert. Diese ermöglicht die optimale Anpassung der TES-Geometrie

DIE VERRINGERUNG DER SCHALLABSTRAHLUNG VON WINDENERGIEANLAGEN SPIELT BEIM WEITEREN AUSBAU DER WINDENERGIE EINE MASSGEBLICHE ROLLE.

ENERCON TES LEISTEN DAFÜR EINEN WESENTLICHEN BEITRAG.

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Deutliche Schallreduktion validiert (> 2 dB)Schallleistungsspektrum bei 8 m/s

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Die Bundesregierung nimmt sich hinter den Kulissen viel Zeit für die Debatte um die Ausgestaltung der Auktionen

für Windprojekte ab 2017. ENERCON nimmt u. a. gemeinsam mit dem Bundesverband Wind-Energie (BWE) die Gelegenheit zur Mit-gestaltung wahr – auch wenn klar ist, dass die Umstellung des Vergütungssystems in kaum einem anderen Land jemals Vorteile für die Energiewende hatte.

Kernfrage ist die Erfüllungsquote der aus-geschriebenen Windleistung. Zahlreiche andere Märkte wie Brasilien und die Nieder-lande haben nämlich gezeigt, dass häufig nur ein Bruchteil der bezuschlagten Projek-te letztlich jemals in Betrieb geht. Dement-sprechend sollte die Bundesregierung mehr Leistung ausschreiben als letztlich ans Netz gehen soll – vor dem Hintergrund dass Pro-jekte aus unterschiedlichen Gründen nicht erfolgreich realisiert werden können. Eine wesentliche Stellschraube für gute Chancen der Windprojekte auf Realisierung ist eine Teilnahme schon fortgeschrittener Projekte – schließlich haben diese die besten Chancen, auch noch die letzten Hürden zu nehmen. In weiten Teilen der Branche ist man sich einig, dass die Genehmigung nach Bundesimmis-sionsschutzgesetz der Zeitpunkt ist, zu dem ein Windpark fast sicher gebaut werden kann. Erst dann sollten Projekte den Zuschlag in

der Ausschreibung bekommen. Eine kurze Realisierungsfrist von zwei Jahren sorgt dazu noch für eine schnelle Überprüfbarkeit, ob der Bieter sein Projekt auch tatsächlich re-alisiert. Schafft er das nicht, verfällt gemäß Branchenvorschlag die Bürgschaft, die er beim Zuschlag hinterlegen muss, im Laufe der nächsten sechs Monate. Die Bürgschaft soll spekulative Bieter abhalten und Kunden Finanzierungssicherheit geben.

Noch offen ist die Frage einer Ausnahmere-gelung für Bieter, die im Ausschreibungsde-sign systematisch benachteiligt werden. Die Leitlinien der Europäischen Kommission ha-ben der Bundesregierung hier weiten Spiel-raum gelassen: Bis zu sechs Windenergiean-lagen mit je sechs MW installierter Leistung darf der Gesetzgeber von der Teilnahme an den Ausschreibungen befreien. Schon jetzt

zeigt sich das Bundeswirtschaftsministerium in Gesprächen offen für eine Nutzung dieser Möglichkeit – man betont aber auch, dass die Ausnahmeregelung wirklich auf Bieter zuge-schnitten sein muss, die die Komplexität der Ausschreibungen nicht bewältigen würden. Derzeit gehen die Überlegungen zu einer Grenze von bis zu zwei Windenergieanlagen in räumlicher Nähe, die nicht in die Ausschrei-bung müssen. Dies bietet einen gewissen Ausgleich dafür, dass der Aufwand für kleine Projekte, was die erforderlichen Gutachten und Vorarbeiten betrifft, ähnlich hoch ist wie für sehr große.

In Sorge, grundsätzlich abgehängt zu werden, sind die Länder im Binnenland mit eher mitt-leren Windstandorten. Die an sich volkswirt-schaftlich richtige Besserstellung sehr wind-höffiger Standorte im Referenzertragsmodell sorgt nämlich auch dafür, dass Projekte des Südens über Jahre gar nicht zum Zuge kom-men werden, bis die küstennahen Bundes-länder keine Flächen mehr verfügbar haben. Einen Ausweg haben sechs südliche Bundes-länder vorgeschlagen: Sie wollen 40% der Zu-schläge in den Süden und 40% in den Norden geben, der Rest soll wettbewerblich verteilt werden. Sicherlich ein Weg, um die Energie-wende gerade auch in den Bundesländern mit vormals großen Anteilen Atomstroms auch gelingen zu lassen. //

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INTERNATIONAL_

NACH ABSCHLUSS DES ENEOP-AUSSCHREIBUNGSPROJEKTS MIT 1.335 MW INSTALLIERTER LEISTUNG BLEIBT ENERCON IN PORTUGAL

ENGAGIERT.

Fortsetzung einer

Erfolgsgeschichte

Gemeinsam mit seinen Projektpartnern Groupo Generg, Enel und EDP renewables hat ENERCON kürzlich die Fer-tigstellung des ENEOP-Tenders in Portugal gefeiert. 1.335

Megawatt, verteilt auf mehr als 50 Windparks, wurden im Rahmen der gewonnenen Ausschreibung während der vergangenen sechs Jahre landesweit installiert. Auch nach Abschluss des Tenders setzt ENERCON sein Engagement in Portugal fort und nutzt bei-spielsweise die für ENEOP aufgebauten Produktionskapazitäten für Exportprojekte.

„ENEOP ist eines der herausragenden Beispiele für erfolgreich realisierte Windenergieprojekte in der EU“, zieht ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig zufrieden Bilanz. „Kein anderes Konsortium kann in der EU eine derartige Aufbauleis-tung in einem Land vorweisen.“ Entscheidend für den Erfolg von ENEOP waren nicht zuletzt die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Projektpartner sowie die gute Kooperation mit der portu-giesischen Regierung und den Behörden. „Besonders stolz sind wir auf das im Zusammenhang mit dem Tender ins Leben ge-rufene Industrieprojekt“, sagt Kettwig. Mit den von ENERCON an den Standorten Lanheses und Viana do Castelo errich- teten Produktionsstätten für Windenergieanlagenkomponenten wurden in dem von der Wirtschafts- und Finanzkrise stark betroffenen Land mehr als 1.800 qualifizierte Arbeitsplätze ge-schaffen.

„Dieses Industrieprojekt ist somit ein Paradebeispiel dafür, wie durch den Ausbau der Onshore-Windenergie vor Ort Beschäfti-gung und nachhaltige Wertschöpfung geschaffen werden“, bekräf-tigt Kettwig. „Zudem demonstriert die Erfolgsgeschichte ,ENEOP‘ eindrucksvoll, dass bei der damaligen Ausschreibung nicht nur der kWh-Preis ein Kriterium war, sondern auch die Nachhaltigkeit

der Angebote sowie die Aspekte Wirtschafts- und Industrieförde-rung und Schaffung von Arbeitsplätzen.“

Auch ENERCON-intern genießt das Engagement in Portugal einen hohen Stellenwert. Die modernen Produktionsstätten, die außer für ENEOP auch für ENERCON Exportprojekte fertigen, gelten als Vorzeigewerke. Kettwig: „Wir schätzen die hochmotivierten und qualifizierten Mitarbeiter und die vorbildliche Produktivität der Betriebe. Nach Abschluss des Tenders wird ENERCON daher in Portugal weiter für den Export produzieren, um so für die zweite und dritte Welle der Erneuerung des EE-Kraftwerkparks wieder als Lieferant bereit zu stehen. Zudem werden wir im Rahmen des Projekts im Laufe der nächsten Jahre weitere Servicearbeitsplätze sowie ein Ausbildungszentrum für Fachkräfte vor Ort etablieren.“Darüber hinaus hofft ENERCON, auch innerhalb Portugals neue Onshore-Windenergieprojekte realisieren zu können. Die Voraus-setzungen dafür sind ideal: Portugal verfügt über hervorragende Windbedingungen, erstklassige Anlagenstandorte und perspekti-visch ein erhebliches Potenzial bei einer Gesamtsumme von rund 5.500 MW installierte Leistung bis zum Jahr 2020 – inklusive be-reits genehmigter sowie für das Erreichen der 2020-Ziele noch fehlender Projekte.

Hans-Dieter Kettwig ist somit im Hinblick auf die langfristige Ge-schäftsentwicklung in Portugal zuversichtlich und sieht ENERCON mit einer Vielzahl kompetenter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut aufgestellt, um die Erfolgsgeschichte der Onshore-Windener-gie in dem Land weiter voranzubringen: „Portugal kann meines Erachtens ein Vorzeigeland für die Erneuerbaren in Europa wer-den, welches schon bis 2025 mit 70% Energie aus Erneuerbaren gewinnen und somit neue Türen der Wertschöpfung für ganz Por-tugal beispielhaft aufstoßen kann.“ //

Windpark Alto da Coutada – für das ENEOP-Teilprojekt in der Region Serra da Padrela im Norden Portugals hat ENERCON insgesamt 50 E-82 errichtet.

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INTERNATIONAL_

BEIM WINDENERGIEPROJEKT PERALTA/URUGUAY STELLT ENERCON DIE SEGMENTE DER FERTIGTEILBETONTÜRME DIREKT AUF DER

BAUSTELLE HER.

Produktions- und Logistikvorteile durch

„On-Site“-Fertigung

Das Werk befindet sich inmitten der Peralta GCEE Wind Farm. Für diesen Windpark (Parkleistung 100 MW) installiert ENERCON während der nächsten zwei Jahre insgesamt 50

E-92/2,35 MW auf Hybridtürmen mit 108 Meter Nabenhöhe. Das Baufeld umfasst zwei Teilprojekte – Peralta I und II – und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von rund 2.800 Hektar im Verwaltungs-bezirk Tacuarembó in Zentraluruguay. Bis heute sind bereits 30 Ma-schinen installiert worden.

Die „On-site“-Fertigung umfasst eine Fläche von 9.936 Quadratme-tern und beinhaltet auch Platz zur Lagerung von Werkzeug, Produk-tionsmaterial und vorproduzierten Segmenten. Außerdem stellt das Werk den Beton zur Segmentfertigung sowie die Spannglieder für die Türme her. Aufgebaut ist es nach dem gleichen Prinzip wie die ortsgebundenen Betonturmwerke von ENERCON: Es gibt jeweils einen Bereich zur Herstellung der Stahlbewährung, zur Betonage sowie zum Finish der Segmente – hier erhalten die ausgehärteten Turmsegmente ihren Anstrich. Auch die Produktionsmaschinen sind identisch. Wesentlicher Unterschied ist, dass die Fertigung un-ter freiem Himmel erfolgt.

Die fertigen Segmente werden anschließend innerhalb des Bau-felds per Lkw zu den einzelnen Errichtungsorten transportiert. Durch dieses Produktions- und Logistikkonzept verringert sich die Distanz für die Transporte und die Auslieferungszeit der Segmente erheblich. Weitere Vorteile ergeben sich durch die einfachere Ab-wicklung: „Die Lkw-Transporte können innerhalb des Baufeldes ohne Transportgenehmigung und ohne Begleitfahrzeuge erfolgen“, erläutert Projektleiter Mirko Jacob.

Pro Woche produziert das „On-site“-Werk Peralta 42 Segmen-te. Das entspricht einer Fertigungskapazität von drei Türmen pro Woche. Nach Fertigstellung des Windparks wird die Fabrik wieder abgebaut. Wie in allen Fertigungswerken wird auch in Peralta der hohe ENERCON Qualitätsstandard zugrunde gelegt. Alle rekrutier-ten Mitarbeiter erhalten Spezialschulungen und werden von den je-weiligen ENERCON Experten aus Deutschland eng begleitet. „Das Arbeitsniveau zwischen den lokal rekrutierten Mitarbeitern und den ENERCON Experten ist hervorragend“, sagt Mirko Jacob. Das Werk beschäftigt aktuell 140 Mitarbeiter. //

ENERCON hat bereits umfangreiche Er- fahrungen mit einer mobilen Beton-turmproduktion. So kam bereits im Jahr 2011 bei der Errichtung des Wind-parks Petrobras in Brasilien eine mo-bile Fertigung zum Einsatz. Dabei wur-den E-82 Turmsegmente unter einer 110 Meter langen Hallenkonstruktion direkt im Windpark produziert.

„On-site“-Fertigung bei ENERCON

Betonturmfertigung auf der Windparkbaustelle in Peralta/Uruguay.

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Anlagenmontage im Windpark Peralta/Uruguay.

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INTERNATIONAL_

DAS WINDENERGIEPROJEKT AMBERWIND IST DER BISHERIGE HÖHEPUNKT EINES LANGJÄHRIGEN

ENGAGEMENTS VON ENERCON IN LITAUEN.

ENERCON errichtet größten Windpark im

Baltikum

Mit dem Projekt Amberwind errich-tet ENERCON zurzeit den größten Windpark in Litauen. Er besteht

aus 22 x E-101/3 MW und 8 x E-53/800 kW. Die Parkleistung beträgt 73,5 MW. Damit ist Amberwind auch der bislang größte Windpark im gesamten Baltikum. Auftraggeber ist die Betreibergesellschaft Amberwind, an der die Stemma Group und einige Minderheitsgesellschafter beteiligt sind.

Der Standort befindet sich nahe der Klein-stadt Pagegiai im Bezirk Taurage im Süd-westen des Landes an der Grenze zum russischen Kaliningrad. Die Windbedin-gungen gelten mit einer durchschnittlichen Jahreswindgeschwindigkeit von 7,0 m/s in 100 Meter und 7,8 m/s in 135 m Nabenhöhe als gut. Für den Windpark wird ein jähr- licher Energieertrag von 195 Millionen kWh erwartet.

Zuwegung, Kranstellflächen, Parkverkabe-lung und Umspannwerk wurden kundensei-tig ausgeführt. ENERCON ist für Lieferung,

Aufbau und Inbetriebnahme der Wind-energieanlagen inklusive Fundament- und Turmbau zuständig. Bis Mitte Juni wurden die ersten 8 Turbinen installiert. Bis Ende des Jahres wird der gesamte Windpark er-richtet, in Betrieb genommen und an den Kunden übergeben worden sein.

Mit der Stemma Group, ihren Windprojekt-Betreibergesellschaften und deren Ge-neral Director Egidijus Simutis verbindet ENERCON eine langjährige Zusammen-arbeit in Litauen. So wurde bereits vor rund neun Jahren in der Nähe der Stadt Palanga ein erstes gemeinsames Wind-energieprojekt mit 9,13 MW errichtet. Es folgten Projekte in der Region Krevenai im Südwesten Litauens (5 x E-82/2,0 MW und 7 x E-82/2,3 MW) und nun der bis-lang größte Windpark Amberwind. Am-berwind ist auch das erste Projekt in Li-tauen bei dem ENERCON Turbinen der 3-MW-Klasse errichtet. Bis Ende 2014 hat ENERCON in Litauen insgesamt rund 242 MW installiert, was einem Marktanteil von rund 86 Prozent entspricht.“ //

Baustelle des Windparks Amberwind im Südwesten Litauens.

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INTERNATIONAL_

FÜR DEN KUNDEN BAYWA R.E. HAT ENERCON IM NORDOSTEN SCHOTTLANDS 13 X E-70/2,3 MW INSTALLIERT. ES IST DER VIERTGRÖSSTE

VON ENERCON IN GROSSBRITANNIEN ERRICHTETE WINDPARK.

Stroupster – Starkwindstandort am anderen

Ende Großbritanniens

Die kleine schottische Ortschaft John o’ Groats ist in Großbri-tannien gut bekannt. Sie gilt als das Gegenstück zu Land’s End in Cornwall/England und markiert den nordöstlichsten

Punkt auf einer Diagonale durch das Vereinigte Königreich. Einmal durch das ganze Land heißt somit auch: Von John o’ Groats nach Land’s End. Nahe des 300-Einwohner-Ortes hat ENERCON kürzlich seinen viertgrößten Windpark in Großbritannien installiert.

Beim Projekt Stroupster wurden 13 x E-70/2,3 MW für den Kunden BayWa r.e. errichtet. Aufgrund der Windverhältnisse wählte man für die Anlagen die Stahlturmvariante mit 74 Meter Naben- und 110 Meter Gesamthöhe. „Der Standort hat exzellente Windbedin-gungen“, erläutert Robin Borgert, ENERCON Regional Sales Mana-ger Northern Europe. Der Windpark ist eingestuft in die Kategorie Windklasse I und wird gemäß Prognose einen Jahresenergieertrag von rund 100 Millionen kWh liefern. „Für einen Windpark mit nur 13 Maschinen ist das außergewöhnlich“, sagt Borgert.

Zu den größten Herausforderungen des Projekts gehörten der Transport der Komponenten und der Netzanschluss. Für die Be- lieferung der Baustelle musste ENERCON während der Projekt-phase die Route ändern lassen. Immerhin hatte die unvorhergese-hene Änderung den Vorteil, dass die Schwertransporte eine kürzere Strecke nehmen konnten.

Auch die Anforderungen für den Netzanschluss waren aufgrund der besonderen Netzbedingungen in Nordschottland – verhältnis- mäßig großes Versorgungsgebiet mit wenigen Verbrauchern und eine überschaubare Zahl an Lastzentren – anspruchsvoll.

„Der Windpark Stroupster war im Aufbaujahr 2014 unser wichtigs-tes und größtes Projekt in UK. Er ist zudem ein weiteres positives Beispiel dafür, wie die Onshore-Windenergie netzstützend und nachhaltig zur Stromversorgung in Schottland beiträgt“, konstatiert Borgert. //

Windpark Stroupster im Nordosten Schottlands.

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Innovative Ideen kennzeichnen unsere Erfolge und treiben uns an. Mit Leiden-schaft realisieren wir weltweit Wind-energieprojekte und geben Antworten auf die energietechnischen Herausfor-derungen von morgen. Leisten Sie einen Beitrag, um mit Ihren Ideen die regene-rative Energiezukunft mitzugestalten.

Aufgaben• Entwicklung von innovativen Ideen und Konzepten zur Effizienzsteigerung unserer Anlagentechnologie sowie zur Erweiterung unseres Produktportfolios• Ideengenerierung für die Befüllung der Innovations- bzw. Technologie-Roadmap• Entwicklung der Technologie bis zum TRL 6 (Sicherstellung der technologischen Machbarkeit)• Leitung von Technologie- und Innovationsprojekten • Beratung des Managements bei strategischen technischen Fragestellungen • Ideenentwicklung für die aktive und systematische Entwicklung des Patentportfolios und Analyse von Wettbewerbspatentportfolios• Fast Track Entwicklung von Ideen/Konzepten für definierte Innovations- bzw. Technologieprojekte• Vorausschauende Entwicklung von Ideen/Konzepten auf sich verändernde Kundenanforderungen• Weiterentwicklung methodischer Kompetenzen und Multiplikator für Weitergabe des Fachwissens an Fachabteilungen • Scouting von Technologien und Analyse des wissenschaft- lichen Fortschritts im jeweiligen Kompetenzbereich • Erstellung und Analyse von Technologieszenarien• Aus- und Aufbau von Netzwerken zu Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie technologierelevanter Partner

Qualifikationen• Abgeschlossenes Hochschulstudium in einer Ingenieur- disziplin• Mindestens 5 Jahre erfolgreiche Berufserfahrung in der Windenergietechnik• Projektmanagement- und Führungserfahrung• Nachgewiesene Erfolge in der technischen Realisierung von Innovationen• Zielorientiert, entscheidungs-, kritik- und konfliktfähig