16
LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN UND MEHR» IN DER ASIG

New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

  • Upload
    others

  • View
    17

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN

«WOHNEN UND MEHR» IN DER ASIG

Page 2: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN02

Page 3: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

03LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN

WILLKOMMEN BEI DER ASIG

WESHALB DAS LEBEN BEI UNS «WOHNEN UND MEHR» BEDEUTET

In einer Wohnbaugenossenschaft zu leben, bedeutet viel mehr als einfach eine Wohnung mieten. Bei der ASIG sind die Bewohnerinnen und Bewohner in der Regel Mitglieder und geniessen viele Vorteile und besondere Rechte. Dazu zählen nicht nur ein fairer, bezahlbarer Mietzins, sondern auch ein hoher Kündigungsschutz, Mitsprache- und Mitwir-kungsmöglichkeiten, eine familienfreundliche, grüne Umge-bung und eine lebenswerte Nachbarschaft. Dies alles bietet eine besondere Art des Wohnens und die Möglichkeit, das eigene Wohnumfeld aktiv mitzugestalten.

Wer sich für diese Wohnform interessiert, erfährt auf den folgenden Seiten mehr über das Leben bei der ASIG. Wir wünschen Ihnen gute Lektüre. Ihre ASIG Wohngenossenschaft

Page 4: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN04

EINE BEZAHLBARE WOHNUNG UND MEHR

WARUM DIE ASIG TIEFE MIETZINSE ANBIETEN KANN UND WIE SIE ORGANISIERT IST

Wie ist das möglich? Ganz einfach: Wohnbaugenossen-schaften wie die ASIG arbeiten nicht gewinnorientiert. Das heisst, sie erwirtschaften mit ihren Liegenschaften keinen Pro-fit. Sie verrechnen nur eine sogenannte Kostenmiete, also le-diglich so viel, wie die Wohnung (inklusive Land, Baukosten, Unterhalt und Verwaltung) im Lebenszyklus effektiv kostet. Die Immobilien können statutarisch nicht weiterverkauft werden und sind damit der Spekulation entzogen. Weil sie keine gewinnorientierten Interessen verfolgen, sondern der Gemeinschaft dienen, zählt man Wohnbaugenossenschaften auch zu den gemeinnützigen Bauträgern.

Die Mietzinse von Genossenschaftswohnungen sind im Durchschnitt deutlich tiefer als im übrigen Wohnungsmarkt. In grossen Städten wie Zürich sind die Mieten in Genossen-schaften besonders attraktiv. Dabei sind die Wohnungen nicht schlechter, im Gegenteil: Sie werden in der Regel besser unterhalten als diejenigen vieler anderer Wohnungs- anbieter.

Die Generalversammlung ist das oberste Organ. Sie wählt den Vorstand, der die Geschäfte der Genossenschaft stra-tegisch leitet. Die ASIG verwaltet als zweitgrösste Zürcher Genossenschaft rund 2‘800 Wohneinheiten. Für die opera-tiven Geschäfte stellt sie dem Vorstand eine professionelle Geschäftsstelle zur Seite.

Page 5: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

05LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN

SELBSTHILFE UND MEHR

WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION ENTSTANDEN IST

Einige von der Wohnungsnot Betroffene schlossen sich zusam-men, um gemeinsam die soziale Not zu überwinden und selbst gesunden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. So wurden Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Wohn- und Baugenossenschaften gegründet. Nach diesem solidarischen Prinzip der Selbsthilfe funktionieren Baugenossenschaften noch heute: Mit dem Anteilschein leis-tet jedes Mitglied einen kleinen Beitrag; gemeinsam kommt so ein beträchtliches Kapital zustande.

Eine zweite Welle von Genossenschafts-gründungen folgte zur Zeit der Woh-nungsnot nach dem Ersten Weltkrieg. Damals begann auch die öffentliche Hand, den genossenschaftlichen Wohnungs-bau mit Darlehen zu unterstützen. Die eigentliche Blütezeit der Wohnbaugenossenschaften setzte dann aber nach dem Zweiten Weltkrieg ein.

Am 8. März 1943 gründete eine Handvoll Engagierter der Bauarbeiter-Gewerkschaft die Arbeiter-Siedlungsgenossen-schaft ASIG. Kurz darauf erwarb die neue Genossenschaft Bauland am Rande der Stadt Zürich. Bereits zwei Jahre nach der Gründung konnten die ersten Wohnungen in der Grün-dersiedlung Dreispitz in Zürich Schwamendingen bezogen werden. Und zehn Jahre später war die siebenhundertste ASIG-Wohnung im Bau.

Zur Zeit der Entstehung der ersten Wohnbaugenossenschaften herrschte eine ganz an-dere Dimension von Wohnungsnot: Mit der Industrialisierung kamen viele Arbeiter in die Städte, die oft unter prekären räumlichen und hygienischen Verhältnissen wohnen mussten und habgierigen Vermietern ausgeliefert waren.

Die ASIG wird wie eine professionelle Immobiliengesellschaft geführt. Werte wie Solidarität und Gemeinschaftlichkeit sind nach wie vor zentral: Wer in der ASIG Wohngenossenschaft lebt, geniesst nicht nur die Vorteile eines fairen Mietzinses und aktive Mitwirkungsmöglichkeiten, sondern auch ein we-niger anonymes Wohnumfeld.

Wohnbaugenossenschaften sind also keine neue Erfindung: Das Erfolgsmodell von früher ist nach wie vor aktuell. Auch nahmen sie stets eine Vorreiterrolle ein, wenn es darum ging, auf neue Wohn-modelle, spezifische Bewohnergruppen

oder ökologische Anliegen einzugehen. Mit den Mitteln der Wohnbauförderung oder der Abgabe von Land im Baurecht unterstützen Bund, Kantone und Gemeinden den genossen-schaftlichen Wohnungsbau auch heute noch.

«MIT DEM ANTEILSCHEIN LEISTET JEDES MITGLIED EINEN

KLEINEN BEITRAG.»

Page 6: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN06

MIETERINNEN UND MIETER UND MEHR

WELCHE BESONDEREN RECHTE UND PFLICHTEN ASIG-GENOSSENSCHAFTER HABEN

Die rund 3’000 ASIG-Genossenschafter bezahlen kein üb-liches Mietzinsdepot, sondern lösen Anteilscheine der Ge-nossenschaft und sind damit auch kollektive Miteigentümer. Ihr Geld können sie zu einem privile-gierten Zinssatz in der Depositenkasse der ASIG anlegen und sie profitieren zudem von einer Reka-Vergünstigung.

ASIG-Genossenschafter können die Zu-kunft der Genossenschaft aktiv mitge-stalten: Mit ihrer Stimme entscheiden sie über wichtige Ge-schäfte an der jährlichen Generalversammlung oder wählen die Mitglieder des ASIG-Vorstandes. Wer etwas verändern oder ein neues Projekt lancieren möchte, hat die Möglich-keit, einen Antrag an die Generalversammlung zu stellen. Noch aktiver mitgestalten kann, wer im Vorstand mitwirkt. In den ASIG-Siedlungen gibt es zudem die Foren und in Effretikon den Quartierverein. Diese Siedlungskommissionen organisieren für die Bewohnenden ihrer Siedlungen Feste und Freizeitaktivitäten für Jung und Alt, Kompostgruppen und vieles mehr.

Wohnbaugenossenschaften bieten nicht nur bezahlbare Mietzinse. Die genossenschaft-liche Organisationsform bedeutet, dass ihre Mieterinnen und Mieter in der Regel auch Mitglieder der Genossenschaft sind. Man spricht beim genossenschaftlichen Wohnen deshalb vom dritten Weg zwischen Miete und Wohneigentum.

Neben fairen Mietzinsen und vielfältigen Mitwirkungsmög-lichkeiten profitieren ASIG-Genossenschafter von einer ho-hen Wohnsicherheit. Nur in besonderen Fällen kann eine

Wohnung gekündigt werden. Wird eine Siedlung umfassend renoviert oder durch einen Neubau ersetzt, informiert die ASIG fünf Jahre im Voraus und bietet ihren Mitgliedern eine geeignete Ersatz-wohnung in der Genossenschaft.

Umgekehrt gelten bei der ASIG strengere Vermietungs - kriterien als bei privaten Vermietern. Schliesslich sollen die bezahlbaren Wohnungen auch denjenigen zugutekommen, die auf sie angewiesen sind. So werden etwa grosse Woh-nungen primär an Familien abgegeben. Die Mindestbele-gung beträgt Anzahl Zimmer minus 2. Für Wohnungen, die mit Fördermitteln der öffentlichen Hand gezielt subventio niert werden, gelten strengere Belegungsvorschriften sowie Ein-kommens- und Vermögenslimiten.

«ASIG-GENOSSEN-SCHAFTER KÖNNEN DIE ZUKUNFT AKTIV

MITGESTALTEN.»

Page 7: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

07LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN

Page 8: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN08

Page 9: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

09LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN

WOHNEN UND MEHR

WAS DIE ASIG ÜBER DEN EIGENTLICHEN WOHNRAUM HINAUS BIETET

Die ASIG zählt zu den liberalen Genossenschaften im ge-meinnützigen Wohnungsbau. Vielleicht gerade deshalb sind ihre Bewohner mit der sozialen Grundhaltung und den über das Wohnen hinausgehenden Angeboten mehr als zufrie-den, wie dies auch eine 2015 durchgeführte Zufriedenheits-umfrage zeigt.

Bei der Vermietung achtet die ASIG auf eine gute soziale Durchmischung. Bildeten anfänglich vor allem Arbeiter der Bau- und Metallbaubranche, Beamte, Trämler und Polizisten die Mieterschaft, so hat sich die Bewohnerstruktur im Laufe der Zeit verändert. Die Siedlungen und Wohnangebote der ASIG sind auf alle Lebensphasen ausgerichtet. Kindergärten und Kinderhorte sind in vielen Siedlungen ebenso integriert wie Senioren- oder Behindertenwohngruppen.

Seit der Gründung haben sich die Zeiten geändert. Der Aspekt der Selbsthilfe steht heute weniger im Vordergrund. Für die Gemeinschaftlichkeit tut die ASIG einiges: Sie bietet in ihren Siedlungen Gemeinschaftsräume an, die für Siedlungsfeste, Kurse oder private Anlässe genutzt werden können. In den ASIG-Foren haben die Bewohnerinnen und Bewohner Gelegenheit, die sozialen und kulturellen Aktivitäten nach ihren Wünschen mit-zugestalten und sich gegenseitig kennenzulernen. Und wenn es doch einmal Reibereien gibt oder ein Mitglied private oder finanzielle Probleme hat, steht in der ASIG eine eigene Sozialberatung zur Verfügung.

Der Ausländeranteil soll den Orts- und Quartierdurchschnitt nicht übersteigen, die Miete etwa einem Drittel des Haus-haltseinkommens entsprechen, und die Bewohnenden sollen sich untereinander in Deutsch verständigen können. Letzteres ist insbesondere für eine gute Integration von neuen Bewoh-nenden wie auch für das funktionierende Zusammenleben innerhalb der Siedlungen sehr wichtig.

Page 10: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN10

WOHNQUALITÄT UND MEHR

WIE SICH DIE ASIG FÜR GUTE ARCHITEKTUR, NACHHALTIGKEIT UND ÖKOLOGIE EINSETZT

Müssen die Bewohnerinnen und Bewohner der ASIG für all diese Vorteile etwas weniger Wohnkomfort in Kauf nehmen? Nein, im Gegenteil. Die Genossenschaftswohnungen sind im Durchschnitt besser und länger belegt als solche auf dem freien Wohnungsmarkt. Denn Genossenschaften ist es wichtig, den bezahlbaren Wohnraum optimal zu nutzen und haushälterisch mit dem Boden umzugehen. Zudem bereichern sie das Wohnangebot mit Gemeinschaftsräumen und schön gestalteten Aussenanlagen und Spielplätzen.

Page 11: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

11LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN

Statistiken zeigen, dass Genossenschaften ihre Wohnungen häufiger renovieren als andere Vermieter. Sie investieren viel, um auch ihren alten Bestand mit modernem Komfort zu verse-hen, ihn energietechnisch auf den neusten Stand zu bringen und allenfalls durch Zusammenlegungen und Anbauten mehr Platz zu schaffen. Im Vordergrund steht dabei aber immer das Ziel, auch den nächsten Generationen noch ein gutes, bezahlbares Wohnangebot sichern zu können.

Auch das Konzept der ASIG Wohngenossenschaft ist auf Langfristigkeit ausgelegt. Und die hohe und weiter zuneh-mende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum fordert sie zur Steigerung der Angebote heraus. So ist die ASIG aktiv auf der Suche nach Wachstumsmöglichkeiten, jedoch nicht um jeden Preis: Kriterien wie hohe Wohnqualität, gu-ter Ausbaustandard, die ÖV-Anbindung und die Vermietung zu attraktiven Mietzinsen stehen an erster Stelle. Dank ei-nem professionellen Baumanagement werden nicht nur die Kosten bei einem Neubau optimiert. Viel entscheidender ist

der nachhaltige Betrieb der bewohnten Siedlungen. Gegen Ende des zweiten Nutzungszyklus einer Siedlung, nach rund 65 bis 70 Jahren, wird genau geprüft, ob ein Ersatzneubau oder eine Gesamtsanierung die sozialen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen besser erfüllt.

Nachhaltigkeit schreibt die ASIG nicht nur im Bau und im Betrieb gross. Mit dem Spezialfonds investiert sie in Foto-voltaikanlagen, energetische Gebäude-sanierungen, stromsparende Geräte und

emissionsarme Wärmeerzeuger mit dem Ziel, den Eigen-bedarf der ASIG-Gebäude aus eigener Stromproduktion zu decken. Für dieses Ziel ist die ASIG 2009 mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet worden.

«DAS KONZEPT IST AUF LANGFRISTIGKEIT

AUSGELEGT.»

Page 12: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN12

WISSEN UND MEHR WISSEN

DIE WICHTIGSTEN FACHAUSDRÜCKE UND BEGRIFFE ZUM GENOSSENSCHAFTLICHEN WOHNUNGSBAU AUF EINEN BLICK

ANTEILKAPITALSiehe Genossenschaftskapital.

ANTEILSCHEINJedes Genossenschaftsmitglied zeichnet Anteilscheine und beteiligt sich so am Genossenschaftskapital. Je nach Genos-senschaft und nach Wohnung ist das für eine Mitgliedschaft geforderte Anteilkapital unterschiedlich hoch. Viele Genos-senschaften verzinsen ihren Mitgliedern die Anteilscheine zu vorteilhaften Konditionen. Beim Austritt aus der Genos-senschaft erhält das Genossenschaftsmitglied das von ihm einbezahlte Genossenschaftskapital zurück.

BAURECHTEin Baurecht erlaubt dem Vertragspartner (z. B. einer Genos-senschaft), auf fremdem Boden ein Bauwerk zu errichten. Der Eigentümer «vermietet» quasi das Grundstück, statt es zu ver-kaufen. Das Gebäude ist in diesem Fall nicht Eigentum des Grundstückeigentümers, sondern des Baurechtnehmers. Mit der Abgabe von Land im Baurecht an Baugenossenschaften unterstützen Gemeinden den gemeinnützigen Wohnungsbau.

GEMEINNÜTZIGKEITAls gemeinnützig werden Wohnbauträger bezeichnet, die gemäss ihren Statuten nicht nach Gewinn streben und ihre Mietzinse nach dem Prinzip der Kostenmiete berechnen. Ne-ben Wohnbaugenossenschaften gibt es auch gemeinnützige Vereine, Stiftungen und Aktiengesellschaften.

GENERALVERSAMMLUNGOberstes Organ der Genossenschaft, das die Statuten fest-setzt, den Vorstand wählt und je nach Statuten über wichti-ge Geschäfte (Jahresrechnung, Verteilung des Reinertrags, Bauprojekte) entscheidet. In der Regel findet die General-versammlung einmal pro Jahr statt. Jedes Genossenschafts-mitglied hat an der Generalversammlung ein Stimmrecht.

GENOSSENSCHAFTAls Genossenschaft bezeichnet man organisierte Verbin-dungen von sieben oder mehr natürlichen oder juristischen Personen (Genossenschafter) zu einer Körperschaft. Ziel von Genossenschaften ist es, in gemeinsamer Selbsthilfe be-stimmte wirtschaftliche Interessen ihrer Mitglieder zu fördern oder zu sichern.

GENOSSENSCHAFTSKAPITALSumme der von den Genossenschaftsmitgliedern gezeichne-ten Anteilscheine.

GESCHÄFTSSTELLEOperative Ebene der Verwaltung einer Genossenschaft. In kleineren Genossenschaften können operative Aufgaben auch von Mitgliedern des Vorstandes ausgeführt werden, grössere Genossenschaften delegieren die operativen Auf-gaben an die Geschäftsstelle.

KOSTENMIETEMietzinsberechnungsmodell (im Gegensatz zur Marktmiete), das den Mietzins anhand der zur vollständigen Deckung der tatsächlichen Kosten notwendigen Einnahmen berechnet. In der Kostenmiete dürfen nur die effektiven Gestehungs- oder Erstellungskosten sowie wertvermehrende Investitionen be-rücksichtigt werden.

KÜNDIGUNGSSCHUTZDer Mietvertrag mit einem Genossenschaftsmitglied kann nur unter (gesetzlich oder statutarisch festgehaltenen) ganz triftigen Gründen gekündigt werden. Der Genossenschafter geniesst deshalb einen höheren Kündigungsschutz als ande-re Mieter.

MINERGIEDas Label Minergie zeichnet Bauten mit einem tiefen Ener-gieverbrauch aus. Um den Minergiestandard zu erfüllen, braucht ein Gebäude eine kompakte Bauweise, eine dich-te Hülle, eine dicke Wärmedämmung, ein spezielles Belüf-tungssystem, eine ökologische Heizung und eine Fotovoltaik-anlage. Siehe auch www.minergie.ch.

Page 13: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

13LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN

NON-PROFIT-ORGANISATIONENNon-Profit-Organisationen sind nicht gewinnstrebig, sondern dienen gemeinnützigen, sozialen, kulturellen oder wissen-schaftlichen Zielsetzungen ihrer Mitglieder und Dritten.

SELBSTHILFEGemäss Gesetz erfüllen Genossenschaften ihren Zweck dank gemeinsamer Selbsthilfe der Mitglieder.

SELBSTVERWALTUNGWohnform, bei der die Mieter ihre Liegenschaft so weit wie möglich selbst verwalten.

SIEDLUNGSKOMMISSIONENIn vielen Genossenschaften schliessen sich die Bewohner zu Siedlungskommissionen zusammen, die nicht nur das ge-sellschaftliche Leben in der Genossenschaft (Siedlungsfeste u.ä.) organisieren, sondern auch als Bindeglied zwischen Vorstand und Mietern funktionieren. Bei der ASIG sind das die Foren.

SPEKULATIONSVERZICHTGenossenschaften investieren Kapital in Liegenschaften mit dem Zweck, diese langfristig zu kostendeckenden Preisen den Mietern zur Verfügung zu stellen. Sie verzichten bewusst darauf, diese gewinnbringend zu vermieten oder zu veräus-sern.

STATUTENDie Statuten regeln die Rechte und Pflichten der Genossen-schafter und der Genossenschaft.

WOHNBAUGENOSSENSCHAFTEN SCHWEIZWohnbaugenossenschaften Schweiz, Verband der gemein-nützigen Wohnbauträger (www.wbg-schweiz.ch). Wohn bau-genossenschaften Schweiz vertritt über 1’000 gemeinnützi-ge Wohnbauträger (Genossenschaften, Stiftungen, Vereine und gemeinnützige Aktiengesellschaften) mit 140’000 Woh-nungen.

VORSTANDLeitung der Genossenschaft. Im Genossenschaftsrecht auch Verwaltung genannt. Der Vorstand bildet die strategische Ebene der Verwaltung.

WOHNBAUFÖRDERUNGBund, Kantone und Gemeinden unterstützen den gemein-nützigen Wohnungsbau in Form von Darlehen, Zuschüssen oder Beihilfen.

WOHNUNGSSUCHETipps zur Suche einer Genossenschaftswohnung bietet zum Beispiel Wohnbaugenossenschaften Schweiz, der Verband der gemeinnützigen Wohnbauträger, unter www.wbg-schweiz.ch. Das freie Wohnangebot der ASIG finden Sie jeweils unter www.asig-wohnen.ch.

2000-WATT-GESELLSCHAFT Die Zielvorstellungen der 2000-Watt-Gesellschaft stehen für die zukünftige Energiepolitik des Bundes. Um den weltwei-ten Klimawandel aufzuhalten, muss der Energiebedarf mas-siv reduziert werden. Am 21. Mai 2017 hat das Schweizer Stimmvolk die Energiestrategie 2050 als neue Gesetzes-grundlage angenommen. Sie dient dazu, den Energiever-brauch zu senken, die Energieeffizienz zu erhöhen und die erneuerbaren Energien zu fördern.

Page 14: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN14

ZUR ÜBERSICHT

ÜBER DIE ASIG WOHNGENOSSENSCHAFT

ASIG-FAKTENGründungsdatum: 8. März 1943Anzahl Wohnungen: 2’800Standorte: Stadt Zürich (Schwamendingen, Oerlikon, Seebach, Witikon, Höngg und Affoltern), Stadt Winterthur sowie die AgglomerationsgemeindenBuchs, Oberglatt, Rümlang, Hegnau und EffretikonProjekte: Fällanden

Die ASIG Wohngenossenschaft ist eine gemeinnützige, politisch und konfessionell unab-hängige Genossenschaft. Sie wurde 1943 gegründet und erstellte ihre erste Siedlung im Dreispitz in Zürich Schwamendingen. Heute zählt sie insgesamt rund 2’800 Wohnungen und Einfamilienhäuser, mehrheitlich in Zürich sowie in Winterthur und fünf Agglomera-tionsgemeinden.

IMPRESSUM © 2017

Herausgeberin: ASIG Wohngenossenschaft

Dreispitz 21 | 8050 Zürich | Telefon 044 325 16 00

[email protected] | www.asig-wohnen.ch

Quelle: Wohnbaugenossenschaften Schweiz | Verband der

gemeinnützigen Wohnbauträger | 8042 Zürich

Fotos: Ralph Hut | ASIG Wohngenossenschaft

Gestaltung/Layout: stoz werbeagentur ag | 8330 Pfäffikon ZH

Page 15: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

15LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN

Page 16: New LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN «WOHNEN … · 2020. 2. 20. · LEBEN IN EINER GENOSSENSCHAFT – LEITFADEN 05 SELBSTHILFE UND MEHR WIE DIE ASIG ALS SELBSTHILFEORGANISATION

ASIG Wohngenossenschaft | Dreispitz 21 | Postfach | CH-8050 ZürichTelefon 044 325 16 02 | [email protected] | www.asig-wohnen.ch