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Newsletter Palliative Praxis Ausgabe 02, Juli 2012 www.palliative-praxis.de Editorial Seit bald einem Jahr existiert nun die neue Koordinationsstelle Palliative Praxis. Viel hat sich seitdem getan. Im März 2012 fand das erste Praxistreffen der Mo- deratorinnen und Moderatoren in Köln statt. Gemeinsam wurden dort die Praxis- erfahrungen mit dem Curriculum sowie Folgeangebote für Träger und Einrichtun- gen diskutiert. In den vergangenen Mo- naten erarbeiteten die Moderatorinnen und Moderatoren im Online-Netzwerk „10 Gründe für Schulungen nach dem Curri- culum Palliative Praxis“. Diese stehen nun als Poster und Presseinformation zum Download zur Verfügung. Ebenfalls im März wurden zehn neue Mo- deratorinnen und Moderatoren ausgebil- det. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erzählten dieses Mal die Geschichte von Frau Kloppstroh und ihrem Enkel Marvin. Einen kurzen Bericht hierzu finden Sie ebenso im Newsletter wie die weiteren Termine für Ausbildungen zur Moderato- rin oder zum Moderator nach dem Curri- culum Palliative Praxis und für Vertie- fungskurse zur Lizenzverlängerung. Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre dieses Newsletters. Julia Hoeter, Robert Bosch Stiftung

Newsletter Palliative Praxis 2/2012

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Aktuelle Entwicklungen aus dem Curriculum Palliative Praxis

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Newsletter Palliative Praxis Ausgabe 02, Juli 2012 www.palliative-praxis.de

Editorial

Seit bald einem Jahr existiert nun die neue Koordinationsstelle Palliative Praxis. Viel hat sich seitdem getan. Im März 2012 fand das erste Praxistreffen der Mo-deratorinnen und Moderatoren in Köln statt. Gemeinsam wurden dort die Praxis-erfahrungen mit dem Curriculum sowie Folgeangebote für Träger und Einrichtun-gen diskutiert. In den vergangenen Mo-naten erarbeiteten die Moderatorinnen und Moderatoren im Online-Netzwerk „10 Gründe für Schulungen nach dem Curri-culum Palliative Praxis“. Diese stehen nun als Poster und Presseinformation zum Download zur Verfügung.

Ebenfalls im März wurden zehn neue Mo-deratorinnen und Moderatoren ausgebil-det. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erzählten dieses Mal die Geschichte von Frau Kloppstroh und ihrem Enkel Marvin.

Einen kurzen Bericht hierzu finden Sie ebenso im Newsletter wie die weiteren Termine für Ausbildungen zur Moderato-rin oder zum Moderator nach dem Curri-culum Palliative Praxis und für Vertie-fungskurse zur Lizenzverlängerung.

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre dieses Newsletters.

Julia Hoeter, Robert Bosch Stiftung

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Inhalt

Editorial ............................................ 1

Alte Menschen in ihrer letzten Lebensphase professionell pflegen und begleiten........................................... 2

10 Gründe für Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis.................. 2

Förderung durch das KDA.................... 3

Rückblick auf das Praxistreffen der Moderator/innen 2012 ........................ 3

10 neue Moderator/innen ausgebildet.... 4

Erfahrungsbericht eines Teilnehmers..... 5

Lesetipp............................................ 7

Tagungen und Kongresse .................... 7

Netzwerk intern ................................. 8

Termine im Überblick.......................... 8

Alte Menschen in ihrer letzten Lebensphase pro-fessionell pflegen und be-gleiten

:: Praxis zeigt: Schulungen nach dem „Curriculum Palliative Praxis“ verbessern Pflegequalität in Einrich-tungen der Altenhilfe

:: Neue Koordinationsstelle bietet Service für Einrichtungen und Ausbil-dung

Seit 2005 werden bundesweit Moderato-rinnen und Moderatoren in Einrichtungen der ambulanten und stationären Altenhil-fe erfolgreich nach dem Curriculum Pallia-tive Praxis der Robert Bosch Stiftung ausgebildet. Das Curriculum setzt auf die Aneignung von Basiskenntnissen in Pallia-tiver Praxis bei möglichst vielen Mitarbei-tenden der stationären und ambulanten Altenhilfe, um Schwerstkranken eine selbstbestimmte Gestaltung ihrer letzten Lebensphase und ein Sterben in Würde zu ermöglichen.

Warum sich immer mehr Einrichtungen für das Curriculum Palliative Praxis ent-scheiden und sich um eine bessere Ver-sorgung schwerstkranker und sterbender älterer Menschen bemühen, haben die ca.

60 bundesweit aktiven Moderator/innen gemeinsam formuliert. Auch die steigen-de Anzahl der Nachfragen bestätigt das zunehmende Interesse am „Curriculum Palliative Praxis“. Um dem Bedarf seitens der Leistungserbringer am Thema Pallia-tive Versorgung gerecht zu werden, wur-de jetzt eine neue Koordinationsstelle beim Kuratorium Deutsche Altershilfe eingerichtet.

Palliativversorgende Spezialeinrichtungen wie Hospize sind nicht auf die große Per-sonengruppe alter Menschen eingerichtet und werden ihren besonderen Bedürfnis-sen oft nicht gerecht. Deshalb muss palli-ative Versorgung alter Menschen dort ge-leistet werden, wo die Menschen leben und ihre letzte Lebensphase verbringen: in ihrer häuslichen Umgebung oder in Einrichtungen der Altenhilfe. Das Curricu-lum richtet sich daher an alle Berufsgrup-pen, die alte Menschen in ihrer Lebens-phase begleiten. Es ist bewusst als niedrigschwelliges Angebot konzipiert und richtet sich auch an jene, die ohne Fach-qualifizierung in der Pflege arbeiten und die die deutsche Sprache nicht vollständig sicher beherrschen.

Einrichtungen können sowohl eigene Mit-arbeitende als Inhouse-Moderator/innen ausbilden lassen oder das Netzwerk zerti-fizierter Moderator/innen nutzen.

Weitere Informationen zum Curriculum Palliative Praxis finden Sie auf der Websi-te der neuen Koordinationsstelle: www.palliative-praxis.de

Die Mitarbeitenden beraten Einrichtungs-leitungen bei der Auswahl eines geeigne-ten Moderators oder informieren über die Ausbildungsmöglichkeiten

10 Gründe für Schulungen nach dem Curriculum Pal-liative Praxis

Schulungen nach dem Curriculum Palliati-ve Praxis ...

1) unterstützen den Weg einer Ein-richtung, weg von einer funktional betonten, hin zu einer ganzheitli-chen Betreuung. Sie nehmen un-mittelbar Einfluss auf die Art und Weise, wie schwerkranke und

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sterbende Bewohnerinnen und Bewohner betreut und begleitet werden und erhöhen deren Le-bensqualität.

2) vermitteln den Teilnehmenden ei-ne andere Sicht auf Alltagssituati-onen. Sie lernen die Perspektiven anderer Beteiligter am Pflege- bzw. Trauerprozess kennen. Die Zusammenarbeit mit anderen Be-rufsgruppen (z.B. Haus- und Fachärzten) und Personen (z.B. pflegenden Angehörigen, Freun-den und Bekannten) wird verbes-sert.

3) verringern den Anteil von Bewoh-nerinnen und Bewohnern, die zum Sterben in Krankenhäuser einge-wiesen werden.

4) zeigen, wie Zeit, Raum und Rituale im Abschied geschaffen und ges-taltet werden können.

5) eignen sich aufgrund ihres metho-dischen Ansatzes auch für Mitar-beitende mit geringen Deutsch-kenntnissen.

6) unterstützen den innerbetriebli-chen Wissenstransfer und stärken die Rolle der Palliative Care Fach-kräfte in den Einrichtungen.

7) erhöhen die Arbeitszufriedenheit und Motivation der Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter, da das Selbstbewusstsein aller am Pfle-geprozess beteiligten Personen gestärkt wird.

8) berücksichtigen durch eine Be-grenzung auf 40 Stunden die zeit-lichen und finanziellen Ressourcen der Einrichtung.

9) werden erfahrungsgemäß in den Prüfberichten des MDK positiv er-wähnt und berücksichtigt.

10) können in der Kundenkommunika-tion positiv als Qualitätsmerkmal herausgestellt werden.

Förderung durch das KDA

Aufgabe des Kuratoriums Deutsche Al-tershilfe e.V. ist es u. a., neue Wege in

der Altenhilfe anzuregen und zu unter-stützen. Hierzu werden dem KDA Mittel der Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW) zur eigenen Verwendung zur Verfügung gestellt.

Gemeinnützige Einrichtungen, die Schu-lungen nach dem Curriculum Palliative Praxis anbieten, können einen Antrag für die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Altenhilfe stellen. Es ist eine Förderung von bis zu 20 Euro pro Teilnehmenden und Schulungstag möglich. Die Details zur Förderung finden Sie in unseren Förderrichtlinien, die auf der Internetseite www.kda.de unter „För-dermittel“ zum download zur Verfügung stehen. Bei Fragen können Sie sich gerne direkt an Magda Kopka oder Stephanie Piertz wenden, die telefonisch unter der Rufnummer 0221 / 93 18 47 12 zu errei-chen sind. Falls Sie lieber schreiben möchten, können Sie eine E-Mail an [email protected] senden.

Rückblick auf das Praxis-treffen der Modera-tor/innen 2012

Am 7. März 2012 trafen sich die Modera-tor/innen des Curriculums Palliative Pra-xis der Robert Bosch Stiftung in der Ju-gendherberge Köln-Riehl zum ersten Pra-xistreffen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen neben dem fachlichen Austausch der Kol-leg/innen, zukünftige Entwicklungen des Curriculums Palliative Praxis, Fragen zur internen Vernetzung und die Weiterent-wicklung von Angeboten für Träger.

Bedingt durch die unterschiedlichen Or-ganisationsformen in denen die Modera-

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tor/innen tätig sind, wurde jeweils aus Sicht selbständiger Fort- und Weiterbild-ner und Inhouse-Moderator/innen in An-stellung diskutiert.

Die bundesweit angereisten 35 Teilneh-menden diskutierten in zwei Arbeitsgrup-pen zu den Themen:

Praxiserfahrungen zur Weiterent-wicklung des Curriculums

Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Fragen, wie die Vorschläge des Curri-culums in der Praxis umgesetzt werden, welche zeitgemäßen Modifikationen vor-genommen werden und welche Anforde-rungen an eine Weiterentwicklung gestellt werden.

Die Arbeitsgruppe wurde von Dr. Ulf Schwänke moderiert.

Nach der Schulung: Folgeangebote für Einrichtungen und Träger

In dieser Arbeitsgruppe wurde diskutiert, welche weitergehenden Hilfestellungen Einrichtungen und Trägern angeboten werden können, um die nach der Teil-nehmerschulung entstandene positive Aufbruchstimmung nachhaltig zu unter-stützen. Die jeweiligen Rahmenbedingun-gen vor Ort benötigen unterschiedliche Strategien. Es wurde diskutiert, wie diese ausgestaltet werden können, um den ent-sprechend Anforderungen gerecht zu werden.

Die Arbeitsgruppe wurde von Julia Hoeter (Robert Bosch Stiftung) moderiert.

Am Nachmittag im Plenum wurde thema-tisiert, welche Unterstützung und weiter-gehende Qualifizierung die Modera-tor/innen benötigen und sich wünschen. Letzter Tagesordnungspunkt war die Ar-beit der neuen Koordinationsstelle beim Kuratorium Deutsche Altershilfe, die im September 2011 ihre Arbeit aufnahm.

Das Praxistreffen der Moderator/innen ist Teil der internen Netzwerkarbeit zum Curriculum Palliative Praxis. Auch in die-sem Jahr werden wieder neue Modera-tor/innen an den Standorten Waldbreit-bach und München ausgebildet.

Bundesweit sind zur Zeit ca. 60 zertifi-zierte Moderator/innen tätig, die nach dem Curriculum Palliative Praxis der Ro-bert Bosch Stiftung schulen.

10 neue Moderator/innen ausgebildet

In der Zeit vom 26. bis 30. März 2012 fand in der Edith-Stein-Akademie in Waldbreitbach ein weiterer Ausbildungs-gang zur/zum Moderator/in für das Curri-culum Palliative Praxis statt.

Gemäß der Storyline-Methode standen dieses Mal Frau Mathilde Kloppstroh und ihr Enkel Marvin im Mittelpunkt der Aus-bildung.

Anhand der fünf Lernphasen des Curricu-lums wurde exemplarisch der Verlauf er-arbeitet und in den anschließenden Re-flektionsphasen die Umsetzung in der ei-genen Fortbildungssituation diskutiert.

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Fünf Lernphasen des Curriculums:

Lernphase 1: „Wer ist Frau Kloppstroh?“

Lernphase 2: „Was ist mit Frau Klopp-stroh los?“

Lernphase 3: „Was möchte Frau Klopp-stroh?“

Lernphase 4: „(Wie) Stirbt Frau Klopp-stroh?“

Lernphase 5: „Ein guter Abschied für und von Frau Kloppstroh“

Weitere Informationen zu den Inhalten des Curriculums finden Sie im Newsletter Palliative Praxis 1/2012.

www.palliative-praxis.de

Die Dozentin Dr. Martina Schmidl (Wien) und der Dozent Dr. Ulf Schwänke (Ham-burg) zeigten sich nach der Veranstaltung sehr zufrieden. „Die Arbeit mit dieser ak-tiven und kompetenten Gruppe hat sehr viel Spaß gemacht. Nebenbei konnten wir wie immer viel voneinander lernen “

Die neuen Moderator/innen kamen aus verschiedenen Fachgebieten und brach-ten durch Ihre unterschiedlichen Kompe-tenzen differenzierte Sichtweisen in die Ausbildung ein (Pflegefachkräfte aus der stationären und ambulanten Pflege, Heimleitungen, Mitarbeitende aus der Hospizarbeit, selbständige Berater/innen und Fortbildner/innen).

Sie werden zukünftig als Inhouse-Moderator/innen und externe Fortbild-

ner/innen in Einrichtungen der Altenhilfe aktiv.

Wenn Sie an einer Schulung nach dem Curriculum für Ihre Mitarbeitenden inte-ressiert sind, helfen wir Ihnen gerne bei der Vermittlung eine/r geeigneten Mode-rator/in.

Der nächste Ausbildungsgang findet Ende November 2012 in München statt.

Erfahrungsbericht eines Teilnehmers

„Palliative Praxis im Seniorenbe-reich“

Sebastian Kreuser, Leutesdorf

Frau Erna: 70 Jahre alt, multimorbid (oder dement), drei Kinder. Selten ist ei-ne pflege- und betreuungsbedürftige Se-niorin, kurz vor ihrem Eintritt in ein Seni-orenheim, zu Besuch bei einer Fortbil-dung zur palliativen Praxis im Senioren-bereich. Doch diesmal war es so. Mehr noch: Frau Erna ist Gegenstand dieser Fortbildung. Da stellt sich die Frage, wie ein Mensch zu einem Gegenstand werden kann?

Anhand von jener alltagsbeeinträchtigter Dame, die bei jedem Treffen in selbstge-basteltem Antlitz den Seminarraum

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schmückt, „hangeln“ sich die Teilnehmer der Fortbildung durch alle Phasen eines Aufenthaltes im Seniorenzentrum. Frau Erna ist eine fiktive Hochbetagte, die es den Fortzubildenden ermöglicht, einen starken Theorie-Praxis-Bezug herzustel-len und alle Informationen an einem kon-kreten Beispiel festzumachen.

„Story Line“ heißt die praxisnahe Metho-de, mit der Palliativ-Fachkraft Frauke Sö-rensen das breit gefächerte Teilnehmer-feld in Sachen „palliative care“ fortbildet. In wohltuender Atmosphäre kommen in-teressierte Pflegende, Fachkräfte aus dem Sozialdienst, Hauswirtschaftsmitarbeiter, Ehrenamtliche und Praktikanten an drei-mal zwei Tagen im HKJ-Seminarraum in Lamscheid zusammen, um ihre Erfahrun-gen auszutauschen und etwas zu lernen. Bei jeder Zusammenkunft entsteht eine bunte, familiäre Gruppe verschiedenster Fachkräfte und Interessierter aus allen Bereichen der Altenhilfe, um sich dem schwierigen Thema zu widmen. Dabei wird nicht nur ein Bewusstsein geschaf-fen, dass die Arbeit im Seniorenzentrum immer auch einen palliativen Aspekt be-inhaltet, sondern auch didaktisch und in-formativ eine Kompetenzerweiterung an-gestrebt, die in der eigentlichen Arbeit im Alltag zum Einsatz kommt. Gemeinschaft-liches Beisammensein und gemütliche Runden am Mittagstisch (örtliche Liefer-services kommen den Teilnehmern hier zu Gute) beschreiben nur einen ange-nehmen Nebeneffekt der sechs Treffen.

Was bedeutet palliativ? Man spricht von Palliativmedizin, wenn eine Therapie nicht das Abwenden einer Krankheit zum Ziel hat, sondern der Umgang mit dem ge-genwärtigen gesundheitlichen Zustand im Mittelpunkt steht. Palliativpflege be-schreibt das pflegerische Fachwissen und den Einsatz von palliativen Methoden, um die Lebensqualität von Menschen mit un-

heilbaren oder lebensbedrohlichen Er-krankungen zu verbessern.

Am 16. Und 17. März diesen Jahres trafen sich alle Beteiligten zum ersten und zwei-ten Mal in dem neu gestalteten HKJ-Tagungs-Raum. Frauke Sörensen, die ih-rer Qualifikation als Seminarleiterin alle Ehre macht, gestaltete das erste Treffen sehr informativ und gab anfangs viele Möglichkeiten zum gegenseitigen Ken-nenlernen. Es entstand besagte imaginä-re Seniorin lebensgroß in kreativer Bas-telarbeit und der Lebenslauf von ihr wur-de nach und nach rückwirkend erfunden.

Mit Hilfe von Selbstversuchen und Dis-kussionsrunden schulte Frau Sörensen die Interessenten in Sachen Sinnesförderung, informierte über Patientenverfügung und Schmerztherapie, gab medizinische Fak-ten preis und bekräftigte alle Anwesen-den, sich stets in die Bewohner hineinzu-versetzen. Auch methodisch wurden neue Akzente gesetzt, beziehungsweise bereits vorhandene Methoden weiterentwickelt. Man kann mit gutem Gewissen behaup-ten, dass die kommenden vier Treffen von allen Teilnehmern mit Freude erwar-tet werden.

Sebastian Kreuser, Student, Bachelor of Art „ Soziale Arbeit“ und Praktikant im Sozialdienst der ISA GmbH, Senioren-zentrum Laubenhof – Güls

Frauke Sörensen, examinierte Kranken-schwester und leitende Fachkraft Palliati-ve Care der ISA GmbH & seit 2009 aus-gebildete Moderatorin Palliative Praxis

Kontakt:

Frauke Sörensen

Brunnenstraße 12a

56218 Mülheim- Kärlich

E-Mail: [email protected]

www.palliative-praxis.de/frauke-soerensen

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Lesetipp

Marina Kojer (Hrsg.) / Martina Schmidl (Hrsg.)

Demenz und Palliative Geriatrie in der Praxis

Heilsame Betreuung unheilbar demenz-kranker Menschen

2011, Springer, Wien, 432 S., m. 20 Abb., Kartoniert, 38,86 EUR, ISBN 978-3-7091-0200-8

von Hermann Reigber, Dipl.-Theol. (Univ.) Dipl.-Pflegewirt (FH), Interdiszi-plinäres Zentrum für Palliativmedizin am Klinikum der Universität München

Unter den vielen Büchern zum Thema „Demenz“ ragt das Buch von Marina Ko-jer und Martina Schmidl heraus. Zehn Jahre nach der Veröffentlichung von “Alt, krank und verwirrt“ (Lambertus 2002) darf der Leser in der Veröffentlichung von 2011 am Weiterentwickeln und Weiterre-flektieren eines multiprofessionellen Betreuungsteams teilhaben.

Das vorliegende Buch erweitert die Erfah-rungen einer modellhaften Einrichtung im Geriatriezentrum am Wienerwald in Wien durch Beiträge von aussen: Ethik und Or-ganisation, große Ethik und kleine Ethik, Berichte über den Alltag der Bewohnerin-nen und Aspekte der Personalentwick-lung, Fragen an das Gesundheitssystem. Ein Beitrag zur spirituellen Begleitung dementer Menschen wäre bei einer Neu-auflage des Buches wünschenswert.

Die Mischung aus Expertenstandards (die Kapitel „Demenz und Schmerz“ und „Er-nährung“) und grundlegenden Fragen („Was macht die Pflege von demenzkran-ken Menschen so schwierig?“) ist sehr ge-lungen. Marina Kojer macht in ihrem Bei-trag zur Kommunikation sehr deutlich, dass das Verstandenwerden der funda-mentale Anspruch eines menschenwürdi-gen Lebens ist. Im Unverständnis gegen-über dementen Menschen, in der Hilflo-sigkeit auf Seiten der Helfenden und der Angehörigen scheint das auf, was Cicely Saunders als „total pain“ (alles umfas-sender Schmerz) bezeichnet. Marina Ko-jer und ihre Mitautorinnen beanspruchen nicht für sich, gegen alles Unverständli-che und Schwierige ein Rezept zu haben. Aber sie plädieren dafür, das Schwierige (verändertes Verhalten, die Scham, den Tod, die Grenzen der Geduld, Sexualität) als solches zu benennen und sich vor eu-phemistischen Ausreden zu hüten.

Nur so ordnen sich professionelle Kompe-tenz und menschliche Berührtheit ergän-zend zueinander.

Der Appell an einen anderen gesellschaft-lichen Umgang mit Alter, Demenz und Sterben kann gar nicht deutlich genug sein. Aus der Liste der Menschenrechte für Demente möchte ich Martina Schmidls Forderung nach festen Heimärzten als Teil des Betreuungsteams im Heim her-vorheben. Die Begleitung der Sterbenden geht nicht ohne eine Stärkung der Betreuenden.

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Tagungen und Kongresse

9. DGP Kongress (Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin) Perspektiven in Mitte 12. - 15. September 2012, Berlin

www.dgp2012.de

7. Fachtagung Palliative Geriatrie Berlin Palliative Geriatrie. Mehr als Sterbe-begleitung

12. Oktober 2012, Berlin, Konrad-Adenauer-Stiftung

www.palliative-geriatrie.de

Netzwerk intern

Praxistreffen der Moderatorinnen und Moderatoren 2013

Das Praxistreffen 2013 wird am 18. April 2013 in Köln stattfinden.

Die Abstimmung der Themen und das Programm werden Netzwerk-intern in der zweiten Jahreshälfte 2012 stattfinden.

Vertiefungskurs zur Rezertifizierung

Im Anschluss an das Praxistreffen wird ein weiterer Vertiefungskurs mit Herrn Dr. Schwänke und Frau Dr. Schmidl statt-finden: 19. und 20. April 2013 in Köln.

Online-Raum zur internen Kommuni-kation

Der Online-Raum für Moderatorinnen und Moderatoren dient der internen Kommu-nikation und zum Erfahrungsaustausch. Hier finden Sie neben aktuellen Diskussi-onen zahlreiche Materialien zum Einsatz in Schulungen.

Bitte melden Sie sich, sofern noch nicht geschehen, kurzfristig an.

Weblink:

www.palliative-praxis.de/onlineraum

Poster und Presseinformation 10 Gründe

Das Poster „10 Gründe für Schulungen nach dem Curriculum Palliative Praxis“ und die zugehörige Presseinformation können als Vorlage ebenfalls im Online-Raum heruntergeladen und anschließend individualisiert werden.

Termine im Überblick

26. bis 30. November 2012: Moderato-renausbildung an der Christophorus Aka-demie in München

Die Ausbildungstermine für 2013 finden Sie auf unserer Homepage.

18. April 2013: Praxistreffen der Mode-rator/innen in Köln

19. und 20. April 2013: Vertiefungskurs zu den Moderatorenschulungen für das Curriculum Palliative Praxis

Impressum

Koordinationsstelle Palliative Praxis Kuratorium Deutsche Altershilfe An der Pauluskirche 3 50677 Köln Tel.: 0221/931847-11

Ansprechperson: Marion Minten

E-Mail: [email protected]

Homepage: www.palliative-praxis.de

Redaktion und Satz: Daniel Hoffmann

In eigener Sache

Aufgrund vieler Rückfragen können Sie sich auf unserer Homepage nun auch in den Newsletter eintragen und diesen zeitnah per E-Mail erhalten.

Die Weitergabe dieses Newsletters in unveränderter Form ist ausdrücklich erlaubt und erwünscht.