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Politik- und Verwaltungs- wissenschaft Newsletter 1.2017 / Nr. 20 Oktober 16 – März 17 Verstärkung für den Methodenbereich: die neuen Juniorprofessoren Karsten Donnay und Andreas Jungherr im Gespräch Interview mit Ines Mergel, der neuen Professorin für Public Administration Außerdem: Vorstellung des DAAD-Förderprogramms „Leadership for Syria“

Newsletter - Uni Konstanz · meinen Projekten mit der Obama-Administration, wie die Verwaltung diese nicht-traditionellen Vorgehensweisen im Service Design und der Implementierung

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Politik- und Verwaltungs-wissenschaft

Newsletter 1.2017 / Nr. 20 Oktober 16 – März 17

– Verstärkung für den Methodenbereich: die neuen Juniorprofessoren Karsten Donnay und Andreas Jungherr im Gespräch

– Interview mit Ines Mergel, der neuen Professorin für Public Administration

– Außerdem: Vorstellung des DAAD-Förderprogramms „Leadership for Syria“

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1Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1. Mitarbeiter_innen 2 Interview mit Prof. Ines Mergel 2 Interview mit den Juniorprofessoren Karsten Donnay und Andreas Jungherr 5 Dienstjubiläum unserer Mitarbeiterin Christiane Richter 8 Festakt zum 60. Geburtstag von Prof. Katharina Holzinger 9 Neue Mitarbeiter_innen 11 Neue Promovierende 16 Ausgeschiedene Mitarbeiter_innen 18 Round table zum Thema „Fit für den Jobmarkt“ 19

2. Rufe und Auszeichnungen 21 3. Neues aus dem Studium 26

Diskussion auf Augenhöhe „President Donald J. Trump – beginning of a new era or end of rationality?“ 26 Die US-Wahlnacht am Fachbereich 27 Neue Farben auf dem Computerbildschirm! 28 Neuerungen im Bachelor und Master: Internationale Studiengänge mit klaren Strukturen 29 DAAD-Förderprogramm „Leadership for Syria“ 30 Der Fachbereich beim Konstanzer Altstadtlauf 31

4. Neues aus der Forschung 32 Forschungsbericht: Berufliche Tätigkeit, Renteneintrittsalter und Alzheimer Biomarker 32 Neue Forschungsprojekte 34 Abgeschlossene Promotionen 38

5. Internationales 41 Internationale Gäste am Fachbereich 41 Fachbereichsmitglieder im Ausland 42

6. Alumni, Alumnae 43 Graduierungsfeier des Fachbereichs 43 Vortragsreihe „Absolvent_innen berichten aus der Praxis“ 44 Infonachmittag „Einstieg in den öffentlichen Dienst“ 45

7. Neue Bücher 46 8. Publikationen 48 9. Der Fachbereich in den Medien 5410. Termine im Sommersemester 2017 57

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2 1. Mitarbeiter_innen

Guten Morgen Frau Mergel, danke, dass Sie sich zur Beantwortung meiner Fragen bereit erklärt haben. Sie haben 17 Jahre im Ausland studiert, geforscht und gelehrt. Was hat Sie dazu bewegt, wieder nach Deutschland und insbesondere nach Konstanz zu kommen?Ja, das ist eine gute Frage. Ich habe aus deutscher Sicht einen etwas unkonventionellen akademischen Lebens-lauf, da ich meine Ausbildung und alle Qualifizierungs-schritte in der Schweiz und in den U.S.A. durchlaufen habe. Ich wollte ursprünglich nur für ein Austauschjahr nach Harvard gehen und habe dann dort mein Dissertati-onsthema neu aufgerollt und viele Möglichkeiten erhalten als Postdoc weiterbeschäftigt zu werden, z. B. durch die National Science Foundation. Als ich mich dann auf Pro-fessuren beworben habe, hat sich die einmalige Möglich-keit angeboten, an dem als Nummer 1 in den U.S.A. ge-rankten MPA-Programm an der Maxwell School of Citizen-ship and Public Affairs, Syracuse University, eine Tenure Track-Professur anzunehmen. Nachdem ich in 2014 Tenure bekam (also die Berufung auf Lebenszeit), habe ich mich wieder in Richtung Deutschland orientiert und selektiv Bewerbungen eingereicht. Ich habe nach einem Umfeld mit einer ähnlichen Forschungsproduktivität ge-sucht, vergleichbaren Inhalten, und der Möglichkeit auf Englisch unterrichten zu können, um so international an-schlussfähig zu bleiben.

Ich habe meine Forschung zu neuen Technologien in der Verwaltung mit dem Wahlerfolg des sogenannten ers-ten „Internetpräsidenten“ Barack Obama begonnen und habe in den letzten acht Jahren meine Forschung darauf ausgerichtet zu verstehen, wie die top-down-getriebene Bürokratie externe Innovationen eines bottom-up-orien-tierten Präsidenten absorbieren konnte. Nach dem Ende der Obama-Administration sehe ich ähnliche Herausfor-derung in der EU und besonders in Deutschland, so dass ich mich auf meine zukünftige Forschung hier freue.

Und dabei war Konstanz Ihre erste Wahl? Mit Konstanz bin ich interessanterweise schon lange

in Verbindung. Bereits bei einem Rhetorikseminar wäh-rend der Abizeit habe ich Konstanz kennengelernt und 2001 folgte die Teilnahme an Volker Schneiders POL-NET Summer School, während meiner Doktorandenzeit, die ich in St. Gallen verbracht habe. In 2007 habe ich mich auch für eine eigene Stelle im Zukunftskolleg be-worben, mich aber dann entschieden eine Tenure-Track-Stelle anzunehmen. Konstanz kann den Public Manage-ment-Bereich mit meiner Berufung ausfüllen. An ande-ren Universitäten sind Themengebiete wie digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung in der Wirt-schaftsinformatik angesiedelt. Ich empfinde es als inno-vativ, dass die Politik- und Verwaltungswissenschaft in Konstanz die bestehenden Inhalte erweitert. Ich denke, dass Konstanz mit diesen neuen Themen ein Alleinstel-lungsmerkmal hat und das ist für mich sehr motivierend.

Zu welchem Zeitpunkt hat Ihre Begeisterung für Verwaltung begonnen?Nach meinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium in Kassel bin ich vom betriebswirtschaftlichen Pfad über meine Diplomarbeit in Wissensmanagement zur Doktor-arbeit mit dem Themenbereich Universitäten gekom-men. Diese Doktorarbeit war also der Anfang meiner Be-schäftigung mit dem öffentlichen Sektor und über sie, wie auch über die Netzwerkforschung, bin ich dann an die Ken-nedy School of Government in Harvard gekommen, um meine Doktorarbeit zu beenden. Meine dortigen Projekte befassten sich alle mit empirischer Forschung zu den The-menbereichen Networked Governance und digitaler Transformation im öffentlichen Sektor. Ich bin also über die Empirie, und nicht über die theoretische Ausbildung zum Fachgebiet Public Management gekommen.

In der Verwaltungswissenschaft ist es üblicherweise so, dass Managementthemen aus dem privaten Sektor

Interview mit Prof. Ines MergelÜber die Unterschiede des amerikanischen und deutschen Universitätssystems, digitale Transformationen in der öffentlichen Verwaltung und die Hoffnung auf Studierende, die zu change makern werden.

Interview mit Ines Mer-gel

von Ann Sophie Lauterbach

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mit Zeitverzögerung ebenfalls aufgerollt werden. Was also im Management des privaten Sektors bereits gut funktioniert, wird in der öffentlichen Verwaltung circa zehn Jahre später verwendet. Dazu gehören beispielsweise performance management und neue Technologien.

Welche Themen und Projekte interessieren Sie denn insbesondere hier am Fachbereich? Mein Gebiet ist definitiv in der Public Administration, was meiner Meinung nach genau zwischen Management und Politikwissenschaft angesiedelt ist und versucht, diese zwei Disziplinen zu überbrücken. Für mich besonders re-levant sind aktuelle Themen, wie die digitale Transforma-tion der öffentlichen Verwaltung. Verwaltungsprozesse sollen nicht mehr aus der internen (weberianischen) Logik der Verwaltung gestaltet werden, sondern es soll bürger-zentriert public value generiert werden, so dass die Dienst-leistungen auch tatsächlich in Anspruch genommen wer-den. Ein gutes Beispiel ist die nur teilweise erfolgreiche Einführung des neuen Personalausweises.. Forschungs- und Expertenberichte haben allerdings gezeigt, dass es gleichzeitig eine komplette Ablehnung der dazugehöri-gen Onlineapps gibt. In meiner Vorlesung „Einführung in die Verwaltungswissenschaft“ haben die ca. 300 Studie-renden bestätigt, dass sie zwar den neuen Personalaus-weis haben, aber keiner davon benutzt die Apps. Das sind die sogenannten Digital Natives, die also mit dem Internet aufgewachsen sind, aber mit dem derzeitigen Onlinean-gebot der Verwaltung nichts anfangen können.

Für mich heißt das, wir müssen komplett neu überden-ken, wie die öffentliche Verwaltung Dienstleistungen be-reitstellt, nicht mehr aus ihrer eigenen internen Logik, sondern aus der Sicht der Bürger Prozesse gestalten kann. Was brauchen die Kunden – anstatt: Was braucht die Verwaltung? Mich interessiert dabei ähnlich wie bei meinen Projekten mit der Obama-Administration, wie die Verwaltung diese nicht-traditionellen Vorgehensweisen

im Service Design und der Implementierung von neuen Technologien absorbiert.

Zurzeit arbeite ich an einem international vergleichen-den Projekt zur Implementierung von sogenannten digi-talen Service Teams, ähnlich wie der derzeit angedach-ten digitalen Agentur in Deutschland.

Welche Kurse wollen Sie in den nächsten Semes-tern anbieten? Wie in diesem Wintersemester begonnen, möchte ich im kommenden Wintersemester die Grundlagen für Innova-tionsmanagement in der öffentlichen Verwaltung legen, angefangen im Bachelor bei einer Einführung, über ad-vanced topics und Fallstudienseminare bis in den Mas-terbereich, in dem bereits Lösungen erforscht und ent-wickelt werden. Im Sommersemester biete ich dann dar-auf aufbauende spezifische Seminare zu digitaler Transformation an. Im Methodenbereich möchte ich Se-minare zu qualitativer Netzwerkforschung und zu quali-tativen Methoden in Public Administration anbieten. Konstanz ist aus meiner Sicht stark quantitativ ausge-richtet und ich biete eine Ergänzung, so dass die Studie-renden auch Elitenforschung mit Public Managern durchführen können, um so strategische interne Prozes-se und Entscheidungsfindung in der öffentlichen Verwal-tung zu erforschen.

Sie haben ja einige Zeit in den USA gelehrt, welche Unterschiede sind zur hiesigen Lehre besonders prägnant?Ich habe in den letzten 14 Jahren in den USA in Master of Public Administration-Programmen unterrichtet und >>>

0. Titelthema

Ines Mergel

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mein Ziel war es meine Forschung direkt in die Lehre zu übertragen, so dass die Studierenden die Realität der Verwaltung in Kombination mit verwaltungswissen-schaftlichen Theorien vermittelt bekommen haben. In den USA wird in den Public Management-Seminaren viel mit Hilfe von Fallstudien gelehrt und es wird erwartet, dass die Studierenden die Literatur vorbereiten und in den Seminaren darauf zurückgreifen können. Ähnliches versuche ich hier ebenfalls: aktuelle Themen wie zum Beispiel digitale Transformation in der öffentlichen Ver-waltung sowohl anhand von aktuellen Forschungser-gebnissen als auch theoriebasiert in meine Seminare zu integrieren, um so sogenannte „Big Questions“ in Public Administration zu erarbeiten.

In den USA habe ich an Harvards Kennedy School of Government und Syracuse Universitys Master of Public Administration-Programm an der Maxwell School unter-

richtet. Das Lehrdeputat war niedriger und betrug dort nur zwei Vorlesungen pro Semester, dieses Semester in Konstanz unterrichte ich fünf Veranstaltungen. Nun

versuche ich, alles was ich an der Lehre in den USA gut fand, in diese andere Version der Lehre hier zu transferie-ren. Es ist unglaublich hilfreich Herrn Seibel, Frau Behn-ke, Frau Zuber und andere Kollegen als Ansprechpartner zu haben.

Neben dem Aufbau der Lehre bin ich noch im Lehr-stuhlaufbau, wie z.B. wissenschaftliche Mitarbeiter zu rekrutieren, meine U.S.-basierten Forschungsprojekte zu transferieren und EU-Anträge zu schreiben.

Was ist Ihnen an Ihrer Lehre wichtig? Das Themengebiet der öffentlichen Verwaltung ist sehr deutsch. Ich habe die Hoffnung, dass die Studierenden Interesse daran haben, das auch im internationalen Kontext und als vergleichende Verwaltungswissen-schaft zu sehen. Daher bringe ich Beispiele aus der in-ternationalen Praxis in meine momentane Vorlesung ein, wie die Zusammenstellung von Trumps Kabinett und der Rückkehr des Themas „Run Government as a Business“. Solche extremen Beispiele haben wir in Deutschland nicht, da hier vieles gesetzlich geregelt ist, aber interna-tionale Veränderungen können Einfluss auf die deut-sche Bürokratie und das deutsche Verwaltungshandeln haben.

Insbesondere in der Public Management-Lehre und -Forschung sollten wir uns also nach außen öffnen und uns auch daran orientieren, was für öffentliche Innova-tionen es außerhalb Deutschlands gibt, von denen wir lernen können.

Ich hoffe, dass meine Studierenden ein globales Wissen kombiniert mit fundierten Methodenkenntnis-sen haben, wo auch immer sie hingehen und in welchen Berufen sie landen. Wenn sie mit oder in der öffentli-chen Verwaltung arbeiten, sollen sie ihr Wissen über die Verbesserung der Verwaltungsabläufe einbringen.

Vielen Dank für das Gespräch!

1. Mitarbeiter_innen

Ines Mergel ist seit August 2016 Professorin für Public Administration

an der Universität Konstanz. Nach einem Studium der Wirtschaftswis-

senschaften an der Universität Kassel und dem Doktoratsstudium in

Informationsmanagement an der Universität St. Gallen, hat Frau Mer-

gel sechs Jahre als Doktorandin und später als Postdoctoral Fellow an

Harvards Kennedy School of Government verbracht.

Von 2008 bis 2016 war sie Assistant Professor und Associate Pro-

fessor mit Tenure an der Maxwell School of Citizenship and Public

Affairs, Syracuse (USA). Professor Mergel baut ein Forschungsteam

zum Thema digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung auf

und forscht zurzeit vor allem zu Themen wie Digital Service Teams und

Start-up Government.

Raum: D 234, Postfach 83

+49 7531 3553

[email protected]

Professor Mergels Onlinepräsenz: Blog zu „Digital Innovation in the

Public Sector“ [inesmergel.wordpress.com], Twitter @inesmergel, AG

Mergel: www.polver.uni-konstanz.de/mergel

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51. Mitarbeiter_innen

Interview mit Thomas Duttle

Erst einmal vielen Dank, dass Sie für dieses gemein-same Interview Zeit gefunden haben. Mich interes-siert, was Sie bisher gemacht haben und wie Sie nach Konstanz gekommen sind. Jungherr: Tatsächlich habe ich ein Semester in Konstanz studiert, damals allerdings am Fachbereich Englisch und Geschichte. Danach hat es mich zur Politikwissenschaft nach Mainz verschlagen und schließlich bin ich zur poli-tikwissenschaftlichen Promotion nach Bamberg. Nach meiner Arbeit am Mannheimer Lehrstuhl für Politische Psychologie bin ich nun wieder am See gelandet. Mein Fokus war schon immer politische Kommunikation, mit und über digitale Technologien und digitale Dienste. Zu-nehmend kam nun auch die Frage dazu, wie man Daten, die im Umgang mit digitalen Diensten entstehen, in der Sozialwissenschaft sinnvoll verwenden kann. Ich freue mich nun diese Themengebiete am Fachbereich weiter zu vertiefen.

Donnay: Ich bin ganz ursprünglich Naturwissen-schaftler, habe an der TU München Physik mit dem Ne-benfach Mathematik studiert und schließlich mein Dip-lom in Physik gemacht. Danach habe ich an der ETH Zü-rich am Lehrstuhl für Soziologie, insbesondere Modellierung und Simulation, promoviert, welcher seit einiger Zeit den zeitgemäßeren Namen Computational Social Science trägt. Meine fachlichen Interessen lagen dabei immer stark in der Politikwissenschaft, insbeson-dere in der Konfliktforschung. In meiner Doktorarbeit habe ich an der Schnittstelle zwischen quantitativen Me-thoden und Forschungsfragen zu innerstaatlichen Kon-flikten gearbeitet. Im Anschluss war ich als Postdoc zwei Jahre am Graduate Institute in Genf und habe dort an der politikwissenschaftlichen Fakultät gearbeitet. Im letzten Jahr war ich dabei auch noch als Postdoc bei START (University of Maryland) tätig. Und nun habe ich seit eini-gen Monaten meine Stelle hier, wieder im Bereich Com-putational Social Science.

Daran sieht man ja sehr gut, wie interdisziplinär die-ses Fachgebiet angegangen wird. Wann genau hat Sie selbst denn die Leidenschaft für Daten gepackt? (… beide lachen)Jungherr: Ich glaube, ich bin da eher hineingestolpert. Tatsächlich war bei mir ein Auslöser William Gibsons Pat-tern Recognition, ein Roman von 2003, in dem die immer stärkere Fragmentierung von Daten und Inhalten im Kontext der Digitalisierung thematisiert wurde. Das weckte mein Interesse an der Erforschung der damit ver-bundenen Veränderungen. Das kam genau richtig, da ich mich damals in der etablierten Politikwissenschaft nicht richtig heimisch fühlte. Aber der Roman und Neal Ste-phensons Baroque Cycle haben mich dann doch in die quantitativ-empirische Wissenschaft gezogen. Twitter kam gerade passend zu Beginn meiner Dissertation auf und die Beschäftigung damit hat mich zu meinem aktu-ellen Forschungsinteresse, dem produktiven Umgang mit digitalen Spurendaten, geführt.

Donnay: Da ich ursprünglich mit Physik angefangen habe, war die Identifikation mit Zahlen und Daten bei mir schon immer sehr hoch und in einem naturwissenschaft-lichen Grundstudium lernt man auch einige Grundlagen der Erkenntnistheorie. Mein Interesse geht einher mit den Ausführungen von Andreas, folglich wie man ur-sprüngliche Strukturen und Muster erkennt, in der Natur sowie im gesellschaftlichen Rahmen. Im Zweifelsfall ist die Gesellschaft als System einfach noch viel komplexer. Schon im Physikstudium war ich von komplexen Syste-men begeistert und neben meinem Studium habe ich auch schon mit sozialwissenschaftlichen Inhalten gear-beitet. Da ist die Erkenntnis gereift, dass ich in diesem Bereich arbeiten möchte. Bewusst habe ich dann wäh-rend und nach dem Physikstudium den Absprung in die Sozialwissenschaften geplant. In unserer aktuellen For-schung müssen wir vor allem lernen, mit neuen Daten kor-rekt umzugehen. Sozialwissenschaftliche Datenmengen

Interview mit den Juniorprofessoren Karsten Donnay und Andreas Jungherr

Die Juniorprofessoren Karsten Donnay und Andreas Jungherr verstärken den bereits etablierten Methodenbereich am Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft. Im Interview sprechen sie über das perfekte Timing des aufkommenden Big Data-Zeitalters, das mögliche Ende der Twitter-Forschung und wie man keine schlechteren Informatiker, sondern bessere Sozialwissenschaftler ausbildet.

von Ann Sophie Lauterbach

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6 1. Mitarbeiter_innen

sind über die letzten fünf Jahre explodiert und es gilt das Extra an Information, das in diesen Daten steckt und das wir vorher nicht hatten, zu untersuchen und damit sinnvoll Sozialwissenschaft zu machen. Ungemein spannend, aber auch irgendwie häufig noch terra nulla (lachen). Die Größenordnungssprünge der technischen Vorausset-zungen und die steigende Relevanz der Daten kamen zu einem für mich sehr passenden Zeitpunkt.

Jungherr: Ich denke das, was du jetzt ansprichst, ist ein ganz wichti-ger Punkt für genau unsere Gene-ration. Wir sehen hier, wie ein Inter-esse, das einen noch vor einigen Jahren zum exotischen Außensei-ter gemacht hat, plötzlich ein sehr großes Momentum in der Gesell-schaft und damit auch in der Wis-senschaft bekommt. Wurde man früher noch gefragt, ob man nicht doch lieber etwas Richtiges machen wolle, sind plötzlich genau die exoti-schen methodischen Fähigkeiten und inhaltlichen Bei-träge sehr gefragt. Das ist natürlich ein unglaublicher Glücksfall für uns und überhaupt nicht planbar. Gerade dadurch bleibt die Arbeit aber auch sehr spannend. Ge-rade was du mit dem technischen catch up Spiel des Wandels angesprochen hast, sagt auch aus, dass die Methodenentwicklung zurzeit an einem ganz spannen-den Punkt angelangt ist. Wir müssen uns Fragen stellen wie „Wie bilde ich Leute in Programmiersprachen aus, die unter Umständen in drei Jahren obsolet sind, oder deren Datenquellen es schlicht nicht mehr gibt? Und wie schaffe ich es dennoch im wissenschaftlichen Publikati-onszyklus Dinge zu bearbeiten, die nicht nur jetzt, son-dern auch zukünftig relevant sind? Wie können wir noch etwas Substanzielles sagen?“. Das macht das Feld so spannend und dynamisch und fordert einen in Lehre und

Forschung kontinuierlich. Dabei stehen wir alle noch ganz am Anfang und müssen unterschiedliche Ansätze und Vorgehensweisen ausprobieren.

Donnay: Am spannendsten ist es dabei, sich sehr re-levante Fragestellungen herauszusuchen, die schon lan-ge bestehen, und diese mit neuen Methoden aufzuarbei-

ten. Dann dauert die Relevanz an, aber man hat auch die neuen tech-nischen Möglichkeiten aufgezeigt, die idealerweise zu einem echten Erkenntnisgewinn führen.

Also bestimmt der schnellle-bige Wandel der Technologien maßgeblich Ihre Forschung?Donnay: Auf jeden Fall, es könnte ja sein, dass es Twitter, das gerade in finanziellen Problemen steckt, irgendwann nicht mehr gibt. Und

viele Wissenschaftler machen derzeit Twitter-Forschung. Aber vielleicht gibt es dann einfach etwas Anderes und man kann natürlich auch grundsätzlich Kommunikati-onsphänomene auf sozialen Medien studieren, ohne die-se auf eine Plattform spezifisch zu halten.

Jungherr: Man muss sich dieser Sache bewusst sein und eine Fragestellung konstruieren, die robust ist. Es darf am Ende nicht darum gehen, nur die politische Kom-munikation auf Twitter zu analysieren. Aber das ist natür-lich ein Prozess. Am Anfang beschäftigt man sich immer damit, wie man sein Phänomen oder seine Datenquelle unter Kontrolle bekommt. Dabei zu erwarten, dass man auch noch den Überblick über sozialwissenschaftliche Phänomene der letzten 100 Jahre hat und dann beides zu verknüpfen, ist viel verlangt. Das ist dann die Heraus-forderung für den zweiten Schritt sobald man Daten und Kommunikationsumgebung kennt.

Donnay: Der Spagat ist deshalb so interessant, weil

„Sozialwissen-schaftliche Daten-mengen sind über die letzten fünf Jahre explodiert.“

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71. Mitarbeiter_innen

Karsten Donnay und

Andreas Jungherr

man sich einerseits mit klassischen Fragen der sozial-wissenschaftlichen Literatur beschäftigt und anderer-seits an aktuelle Forschung mit neuer Methodik, bzw. gezielter Methodenentwicklung anknüpft. Für mich ist ein Teil der Arbeit dann eben auch einfach interdisziplinä-re Kooperation, denn wir verwenden zwar Statistik, aber auch Methoden aus der Informatik, zum Beispiel.

Dann sprechen wir nun noch ein bisschen spezifi-scher über den Fachbereich. Wie haben Sie sich denn bisher so eingelebt?Jungherr: Der Einlebungsprozess ist auf jeden Fall noch im Gange, ist aber sehr spannend und stimulierend. Das Kollegium zeigt sehr starke Hilfsbereitschaft, um diesen großen Schritt zu meistern, und vor allem auch vorbildli-che Geduld, wenn es bei einem ein bisschen länger dau-ert. Auch die Studierenden zeigen tolle methodische Be-reitwilligkeit, sich auf neue Sachen einzulassen. Das gibt einem auch in der Lehre die Möglichkeit, Themen durch-zunehmen, die unter anderen Umständen nicht machbar wären.

Donnay: Ich bin ja noch etwas frischer da, also der Prozess ist auf jeden Fall auch noch in vollem Gange. Bis-her wurde ich sehr, sehr gut aufgenommen. Der Aus-tausch mit den Kollegen ist sehr unkompliziert und gera-de auch die anderen Methodiker sind mit offenen Armen auf uns beide zugekommen. In meiner aktuellen Vorle-sung im SEDA (social economic data analysis) Studien-gang, sind die Studenten super motiviert, international und vor allem interdisziplinär ausgebildet. Die Vorlesung steht übrigens auch anderen Master-Studierenden und Promovierenden aus dem Fachbereich offen und ich habe einige sehr interessierte Studierende aus unserem Fachbereich, die den Kurs als Wahlfach belegen.

Und was ist Ihnen besonders in der Lehre wichtig? Jungherr: Es geht darum weiterzugeben, wie man mit

modernen Technologien und Daten zur Beantwortung von neuen, gesellschaftlich bedeutsamen Fragen zu-rechtkommt. Der Bereich der politischen Kommunikati-on ist mir dabei am nächsten, aber auch die politische Einstellungsforschung und Wahlsoziologie. Ich möchte Konzepte und Probleme aus diesen Bereichen in Einfüh-rungsseminaren an meine Studierenden weitergeben und dann gemeinsam herausfinden, wie diese mit neuen und traditionellen Datentypen untersucht werden kön-nen. Ein kleines Problem in der reinen Methodenausbil-dung ist, dass man methodisch sehr hochgerüstet raus-kommt, aber konzeptionell eher unterfundiert ist. Da sehe ich meinen Beitrag, indem ich einen Überblick über Konzepte und gleichzeitig moderne Messansätze biete. Die Hoffnung ist, dass beides ineinander spielt. Gerade wenn sich Studierende eigene Fragestellungen überle-gen, stellt häufig der erste Schritt in die Datenaufberei-tung oder das Programmieren eine Einstiegshürde dar. Diesen Einstieg möchte ich erleichtern und Selbstbe-wusstsein vermitteln um sich dann auch gegebenenfalls komplizierterer Methoden zu bedienen.

Donnay: Ich stimme der Herangehensweise und der gerade genannten Lücke vollkommen zu. Man kann de-finitiv sagen, dass die quantitative Sozialforschung und auch die zugehörige Lehre derzeit im Umbruch sind. Ich stehe dabei grundsätzlich der Art von Forschung sehr kritisch gegenüber, in der ein wichtiges sozialwissen-schaftliches Thema nur sehr oberflächlich behandelt wird. Da müssen wir eine Brücke schlagen, sodass nicht nur die methodischen Grundlagen gelehrt, sondern dann auch sinnvoll substantiell angewendet, beziehungsweise Themen zeitgemäß bearbeitet werden. Es ist

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Christiane Richter feiert 25-jähriges DienstjubiläumIm Februar 2017 hat Christiane Richter 25 Arbeitsjahre an der Universität Konstanz vollendet. Aus diesem An-lass wurde ihr von Prof. Volker Schneider eine Urkunde des Landes Baden-Württemberg überreicht und Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen.

Christiane Richter begann ihre Arbeit an der Universität Konstanz Anfang 1992 als Sekretärin von Prof. Ebenroth im Fachbereich Rechtswissenschaft, wechselte aber bald an den Fachbereich Psychologie, wo sie bis März 2002 auf einer halben Stelle tätig war. Im Juli 2000 übernahm sie eine weitere halbe Stelle im Fachbereichs-sekretariat der Philosophie, die sie im August 2008 ge-gen eine Beschäftigung im Sekretariat von Prof. Breuer, wieder in der Rechtswissenschaft, eintauschte. Im April 2002 gab sie die Stelle in der Psychologie auf, um als Lehrstuhlsekretärin für Prof. Volker Schneider zu arbei-ten. Christiane Richter ist somit seit 15 Jahren ein ver-dientes Mitglied des Fachbereichs Politik- und Verwal-tungswissenschaft.

1. Mitarbeiter_innen

entscheidend, die neuen Daten und Ihre Stärken und Schwächen dabei wirklich zu verstehen: Das Prinzip gar-bage-in, garbage-out gilt einfach immer (lacht). Ich bin vielleicht eher auf der methodischen Seite und Andreas mehr auf der inhaltlichen Seite, aber wir arbeiten beide eben in beiden Gebieten und ergänzen uns dabei, denke ich, in der Lehre sehr gut.

Jungherr: Das Spannende an dem Lehrexperiment ist gerade, dass wir noch nicht wissen, was funktioniert. Wir wissen, wie man Informatikern das Programmieren

beibringt, aber Dinge, die da trivial sind, müssen den So-zialwissenschaftlern von ganz vorne vermittelt werden. Die Frage ist also, wie man das verbinden kann. Wir wol-len keine schlechteren Informatiker ausbilden, sondern Sozialwissenschaftler, die in der Lage sind, mit neuen Datenarten und in neuen Kontexten spannende quanti-tative Sozialforschung zu machen. Dafür bieten der Kon-stanzer Standort und unsere methodenbewussten Stu-dierenden ausgezeichnete Bedingungen. Vielen Dank für das Gespräch!

Dienstjubiläum unserer Mitarbeiterin Christiane Richter

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91. Mitarbeiter_innen

Festakt zum 60. Geburtstag von Prof. Katharina Holzinger

Am 17. März feierte der Fachbereich gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Internationale Politik- und Konflikt-forschung den 60. Geburtstag von Katharina Holzinger mit einem Festakt. Der Jubilarin und den Besuchern wurde ein kurzweiliger Nachmittag, getragen durch ehemalige und aktuelle Kollegen, Mitarbeiter und Weggefährten, präsentiert.Zu Beginn hob der Rektor der Universität, Ulrich Rüdiger, im prall gefüllten Senatssaal Katharina Holzingers Be-deutung als Prorektorin für Internationales und Gleich-stellung von 2009–2012 hervor. In einem reich bebil-derten Vortrag schilderte er die Internationalisierungs-strategien und -ziele der Universität unter Katharina Holzingers Prorektorenschaft. Vor allem die dabei etab-lierten Verbindungen zu Russland, China, aber auch Aus-tralien wurden hervorgehoben. Ulrich Rüdiger endete mit dem Gesamturteil: „Katharina, du warst eine wunder-bare Prorektorin.“ Anschließend betonte der Dekan der Sektion Politik-Recht-Wirtschaft, Volker Schneider, die breite theoretische Kenntnis, die sich Katharina Holzin-ger im Laufe ihrer früheren akademischen Stationen am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB) Berlin und am Max Planck Institut zur Erforschung von Kollek-tivgütern erarbeitet hat. Er leitete aus dieser theoreti-schen Ausrichtung ihre positive Bedeutung für interdis-ziplinäre Projekte innerhalb der Sektion ab. Die

Wichtigkeit von Katharina Holzinger für den Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaften wurde schließ-lich vom Fachbereichssprecher Nils Weidmann mit der Vernetztheit von Katharina Holzinger innerhalb der deut-schen Politikwissenschaft erklärt.

Der inhaltliche Teil des Nachmittags bestand aus zwei Expertenrunden zu Katharina Holzingers Forschungs-schwerpunkten, besetzt mit namhaften früheren Betreu-ern und Vorgesetzten. Den Anfang machten Adrienne Héritier, ehemals Katharinas Vorgesetzten am MPI in Bonn, und Fritz Scharpf, einer ihrer Habilitationsgutach-ter und langjähriger Direktor des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung. Sie diskutierten zum Thema der zukünftigen Gestaltung der Europäischen Union. Un-ter der fachkundigen Moderation von Dirk Leuffen wurde das jüngst erschienene Weißbuch der Europäischen Kommission über die möglichen Fortentwicklungen der EU kritisch interpretiert und immer wieder mit For-schungsarbeiten der Jubilarin verknüpft. Vor allem wurde am aktuellen Weißbuch kritisiert, dass es immer noch ei-nen neofunktionalen Charakter hat, in der die Bedeutung der Mitgliedsstaaten nur ungenügend gewürdigt wird. Diese Diagnose wurde mit Holzingers Arbeiten zur Diffe-renzierten Integration verknüpft, in der einzelne Mit-gliedstaaten sich explizit Ausnahmen vom Europäischen Recht aushandeln. Des Weiteren wurde die von vielen

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10 1. Mitarbeiter_innen

Experten geforderte Politisierung der EU als Fehlent-wicklung eingeschätzt, da sie nicht zu einer links-rechts Politisierung der europäischen Inhalte führe, sondern zu einer generellen Politisierung der Dimension pro – anti EU.

Der zweite Roundtable wurde von Reinhard Zintl, Pro-fessor emeritus für Politische Theorie an der Universität Bamberg sowie Erstgutachter der Holzingerschen Habi-litation, und Wolfgang van den Daele, ehemals Direktor der Abteilung Zivilgesellschaft und transnationale Netz-werke am WZB und hier auch Katharina Holzingers Vor-gesetzter, bestritten. Unter der Moderation von Claudia Landwehr, ihrer ersten Doktorandin, wurde zum Thema „Deliberation und Rationalität in kollektiven Entschei-dungsprozessen“ diskutiert. Die etwas abstrakt anmu-tende Thematik wurde sofort mit Beispielen von Trump bis Greenpeace auch für den interessierten Laien greif-bar. Man konnte sich letztlich auf die These einigen, dass politisches Entscheiden immer auch eine Prise Irrationa-lität beinhaltet, dass aber klar zwischen schlechter und guter Demagogie getrennt werden kann. Schlechte

Demagogie verneint hierbei die objektiven Fakten und ist deshalb auch nicht zu deliberativem Handeln fähig, wäh-rend gute Demagogie im Sinne Winston Churchills die Emotionalität der Politik aufgreift und als Diskursele-ment nutzt. Ob dies wirklich empirisch hält, kann vor al-lem durch die methodisch-quantitative Forschung von Katharina Holzinger zur Messung von Deliberation über-prüft werden.

Der abschließende Teil wurde vom Holzingerschen Lehrstuhl präsentiert. Zuerst wurden die eben genann-ten Methoden zur Messung von Deliberation auf den ge-samten Publikationsoutput der Lehrstuhlinhaberin an-gewandt, um Variation in den Argumentationsmustern über Zeit und Forschungsthemen zu beschreiben. Ihr ehemaliger Mitarbeiter Valentin Gold zog das Resümee: „Sie schreibt sehr leserorientiert und versucht auf Argu-mente einzugehen“. Nach diesem Lob der Forschungs-qualität war es an der Zeit zuletzt den Führungsstil der „Chefin“ zu beschreiben. Der Lehrstuhl filmte hier eine eigens entworfene Version des Konstanzer Tatorts, in dem das Sozialgefüge Lehrstuhl beleuchtet wurde.

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111. Mitarbeiter_innen

Neue Mitarbeiter_innen

Holger Döring vertrat von Oktober 2016 bis März 2017 Christina Zuber am Fachbereich und wird im kommenden Sommersemester die Professur von Christian Breunig vertreten. Nach einem Studium an der Humboldt Univer-sität Berlin promovierte er 2009 an der Universität Kon-stanz. Im Anschluss war er Max Weber-Fellow am Euro-päischen Hochschulinstitut in Florenz, seit 2010 ist er an der Universität Bremen tätig.Seine Forschungsarbeiten umfassen Studien zu politi-schen Institutionen, demokratischer Repräsentation und

Sozialpolitik. Zudem wirkt er an der Erstellung moderner Datenstrukturen für die Vergleichende Politikwissen-schaft mit (www.parlgov.org und www.partyfacts.org).Holger Döring hielt im Wintersemester 2016/17 die Vor-lesung „Das politische System Deutschlands“ und bot ein Seminar zu „Good government: political regimes, pu-blic administration and well-being“ an.Raum: C 305+49 7531 [email protected]

Hakan Gunaydin has recently received his Ph.D. from the University of Pittsburgh Political Science Depart-ment. He is currently a Post-Doctoral Researcher at Prof. Dirk Leuffen’s team. Hakan was previously an Adjunct Faculty at George Washington University. He obtained a MA at the Univer-sity of Pittsburgh, and a MA and BA degree at the Saban-ci University in Turkey.Hakan Gunaydin studies and specializes in international/comparative political economy with a focus on European politics and international organizations. His doctoral dis-sertation is on the implementation of International Mon-etary Fund (IMF) structural reforms in labor and financial

markets. His interest in international organizations ex-tends beyond his dissertation, analyzing their causes, consequences, and dynamics such as inter-organiza-tional collaboration and institutional effectiveness of the IMF and the World Bank. Hakan Gunaydin has an active research agenda in IPE/CPE. With his co-authors, Hakan has been working on projects that analyze determinants and consequences of technocratic ministerial appointments and the linkages between financial markets and domestic politics.Raum: D 226+49 7531 [email protected]

Eva Dade ist seit März 2017 als Erasmus-Koordinatorin am Fachbereich tätig und tritt damit die Nachfolge von Thomas Duttle an. Die gebürtige Rheinländerin hat in Heidelberg und Freiburg Geschichte und Französisch studiert und während ihres Studiums ein Semester mit Erasmus in Lyon verbracht. Im Anschluss an das erste Staatsexamen und einen Aufbaustudiengang am Frank-reich-Zentrum der Universität Freiburg war sie als wis-senschaftliche Assistentin an der Universität Bern tätig. Forschungsaufenthalte in Archiven und Bibliotheken führten sie nach London, Madrid, Wien, Berlin und Paris, bevor sie 2009 ihre Dissertation in Bern abschloss, in der

sie den Einfluss der Madame de Pompadour auf die Au-ßenpolitik Ludwigs XV. und ganz allgemein die Möglich-keiten weiblicher Einflussnahme in der Diplomatie der Frühen Neuzeit untersuchte.Im Anschluss an das Doktorat lebte sie vier Jahre in Paris und war dort im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Histo-rischen Institut angestellt, bevor es sie vor einiger Zeit mit ihrer Familie nach Konstanz verschlagen hat.Raum: D 326+49 7531 [email protected]

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12 1. Mitarbeiter_innen

Lisa Hehnke ist seit Oktober 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Organisational Studies. Von 2010 bis 2014 absolvierte sie ihr Bachelorstudium der Politikwissenschaft und Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Anschließend absolvierte sie von 2014 bis 2016 ihr Master-studium der Politik- und Verwaltungswissenschaft mit den Schwerpunkten Management und Methoden an der Universität Konstanz. Während ihres Studiums war sie als wissenschaftliche Hilfskraft und Tutorin am Lehrstuhl für Internationale Politik der Johannes Gutenberg-Universität tätig. Hier arbeitete sie neben ihrer Lehrstuhltätigkeit vor allem im

Rahmen der interdisziplinären Drittmittelprojekte Hu-man rights in Europe and their violations und The Euro-peanization of nation-state and regional identities. Darüber hinaus war sie als Werkstudentin im Forschungs-datenzentrum des Hessischen Statistischen Landesamtes angestellt. Ihre Forschungsinteressen liegen insbesondere im Be-reich der quantitativen Methoden der empirischen Sozi-al- und Organisationsforschung, der sozialen Netzwerk-analyse sowie der Diversitäts- und Faultlineforschung.Raum: D 344+49 7531 [email protected]

Friederike Luise Kelle vertritt seit Oktober 2016 Dr. Sonja Grimm als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Gerald Schneider. Im Wintersemester 2016/17 schloss sie ihre Dissertation ab, in welcher sie die territorialen Ursachen von subnationalen Konflikten über Selbstbestimmung untersucht. Während ihres Promotionsstudiums an der Graduate School of Decision Sciences absolvierte sie Forschungs-aufenthalte an der Princeton University und der

University of Maryland – College Park. Von 2007 bis 2012 studierte Friederike Kelle Politikwissenschaft (Diplom) an der Freien Universität Berlin und der Princeton University. Ihre Forschung befasst sich mit Selbstbestimmungskon-flikten, Territorium, Souveränitätsreferenden und Eliten.Raum: D 230+49 7531 [email protected]

Stefan Handke vertrat im Wintersemester 2016/17 die Professur für Innenpolitik und öffentliche Verwaltung von Prof. Dr. Wolfgang Seibel. Nach dem Studium der Politik-wissenschaft in Bamberg und Wien war er als wissen-schaftlicher Mitarbeiter tätig: an der Fernuniversität Ha-gen und der Universität Hannover arbeitete er von 2007 bis 2012 in den Bereichen Verwaltungswissenschaft und Politikfeldanalyse. Seine Dissertation widmete sich der deutschen Finanzmarktaufsicht. Seit 2012 ist Stefan Handke bei der Akkreditierungs-agentur ACQUIN in Bayreuth beschäftigt. Dort leitet er seit 2014 den Bereich Internationales und ist

verantwortlich für die Qualitätsentwicklung ausländischer Hochschulen, insbesondere von Hochschulen in Osteuro-pa und Zentralasien. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen empirische Verwaltungsforschung und Politikfeldanalyse, insbesondere Evaluationsforschung. Stefan Handke bot im Wintersemester 2016/17 Lehr-veranstaltungen zur Verbändeforschung, Evaluationsfor-schung und zu Fragen des Decision-Making an. Daneben hielt er die Vorlesung „Einführung in die Policy-Analyse“.Raum: D 221+49 7531 [email protected]

Neue Mitarbeiter_innen

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131. Mitarbeiter_innen

Arpita Khanna is currently working as a postdoctoral fellow at the Chair of International Politics of Prof. Dr. Gerald Schneider. From 2013 to 2016, she was affiliated to the Graduate School of Decision Sciences of the Uni-versity of Konstanz as a PhD student. She completed her Master in World Economics in 2009 from Jawaharlal Nehru University in New Delhi. After completing her Master she worked as a research

associate in The Energy and Resources Institute (TERI) in New Delhi. Her research interests are in the areas of political econ-omy, resource curse, institutional economics, and econo-metrics. Room: D 308+49 [email protected]

Sebastian Köhler ist seit Januar 2017 als Post-Doc in der Arbeitsgruppe Methoden der Politik- und Verwal-tungswissenschaft (Professor Shikano) tätig. Er studier-te Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim. Dort promovierte er im Rahmen der Graduate School of Economic and Social Sciences. Nach der Promotion arbeitete er als Post-Doc am De-partment of Government der London School of Econo-mics and Political Science. Die Forschungsinteressen von Sebastian Köhler liegen im Bereich der Politischen Ökonomie. Besonders interessiert ihn die Analyse politi-scher Entscheidungsprozesse auf nationaler und

internationaler Ebene. Dabei steht die Kombination for-maltheoretischer Ansätze mit statistischen Analysen im Mittelpunkt seines Forschungsansatzes.Seine Lehre umfasst Kurse zu Bargaining, Spieltheorie, Public Choice, Lobbying, der Politischen Ökonomie der Eurozone. Das Lehrportfolio umfasst außerdem Kurse zu sozialwissenschaftlichen Methoden, insbesondere zu Experimenten in den Sozialwissenschaften, Datenanaly-se und Datenvisualisierung.Büro: Y 109+49 7531 [email protected]

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Carolin König vertrat Michael Schuhmacher im Winter-semester 2016/17 als Programmkoordinatorin am Fach-bereich. Von 2009–2013 studierte sie an der Universität Konstanz im Bachelor Politik- und Verwaltungswissen-schaft. Zwischen 2013 und 2016 absolvierte sie einen Master in Journalismus an der University of Sheffield in England sowie den Master in Politik- und Verwaltungs-wissenschaft in Konstanz. Praxiserfahrung sammelte Carolin König während

verschiedener Praktika im Bundestag, beim ZDF und bei der Lufthansa sowie durch Tätigkeiten als studentische Hilfskraft, bevor sie als Referentin für internationale Aus-tauschprogramme im International Office der Universität Konstanz tätig wurde. Von September 2016 bis März 2017 arbeitete sie am Fachbereich und betreute Studie-rende bezüglich Pflichtpraktika und Lehramtsstudien-gang. Sie war außerdem für die Lehrplanung sowie das Alumni- und Arbeitgebernetzwerk zuständig.

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14 1. Mitarbeiter_innen

Philip Rathgeb ist seit Oktober 2016 in der Arbeits-gruppe für Politikwissenschaft, insbesondere Policy-Analyse und politische Theorie, von Prof. Marius Buse-meyer als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Postdok-torand angestellt. Erste Forschungserfahrungen erlangte er im Rahmen seines Diplomstudiums in Politikwissenschaft als Studi-enassistent von Prof. Dr. emer. Emmerich Tálos (2009) und Prof. Dr. Wolfgang C. Müller (2010) am Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien. Außerdem war Philip Rathgeb als Politikberater in den Bereichen Sozial-staatsfinanzierung und Invaliditätspolitik bei IOS Manage-ment Wien tätig (2011). Von 2012 bis 2016 absolvierte

er am European University Institute (EUI) das PhD-Pro-gramm in Politik- und Sozialwissenschaften. Seine Dis-sertation wurde mit dem Theodor-Körner-Preis ausge-zeichnet. Philip Rathgeb bot im Wintersemester 2016/17 die Seminare „European Political Economy“ und „Einfüh-rung in die qualitativen Methoden der Sozialwissen-schaft“ an. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte liegen in der vergleichenden politischen Ökonomie und Sozialstaats-forschung. Raum: F 521+49 [email protected]

Elisa Schwarz ist seit Februar 2017 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Local Conflicts and the Local State“ bei Dr. Alexander De Juan tätig. Von 2015 bis 2016 absolvierte sie an der Universität Konstanz den Masterstudiengang Politik- und Verwaltungswissenschaft mit dem Schwerpunkt „International Administration and Conflict Management“. Erste Forschungserfahrung sammelte sie u. a. als wissen-schaftliche Hilfskraft an der Kansai University, Japan, zu

Foreign Direct Investment Strategien im südasiatischen Raum. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich »conten-tious politics and intrastate armed conflicts« mit regiona-lem Fokus auf [email protected]

Theresa Küntzler ist seit November 2016 als wissen-schaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe für Metho-den der empirischen Politik- und Verwaltungsforschung von Prof. Susumu Shikano tätig. Von 2010 bis 2016 absolvierte sie das Bachelor- und Masterstudium in Politik- und Verwaltungswissenschaft an der Universität Konstanz mit der Vertiefungsrichtung „Vergleichende Politik und Policy-Analyse“ sowie einem Methodenschwerpunkt im Master. Zudem erlangte sie 2015 einen Master in Kommunikationswissenschaft an der Universität Amsterdam. Während des Studiums ar-beitete Theresa Küntzler als wissenschaftliche Hilfskraft

bei Prof. Shikano vorrangig an Projekten zur Entwicklung von Voting Advice Applications. Auch in Amsterdam war sie als Research Assistent tätig.Die Forschungsinteressen von Theresa Küntzler umfas-sen Wahlvorhersage, politische Einstellungen sowie po-litische Kommunikation. Im Wintersemester 2016/2017 wirkte sie am Vertiefungsseminar „Voting Advice Appli-cations aus Sicht der Wahl- und Umfrageforschung“ mit.

Raum: D 311+49 7531 88-5779 [email protected]

Neue Mitarbeiter_innen

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Dr. Maroussia Favre gegenwärtig an der ETH ZürichLocal Host: Prof. Christian BreunigProjekt: Four power structures in political networks

Dr. Ezgi Pinar Bridge Fellowship for threatened researchers – gegen-wärtig an der Istanbul University, Türkei Local Host: Prof. Marius Busemeyer Projekt: Questioning the Hegemonic Potential of VET Policies in Turkey

1. Mitarbeiter_innen

Andra Toader has started working in February 2017 as a postdoctoral researcher at the Chair for Organizational Studies (Prof. Dr. Florian Kunze). She is currently working on a research project related with the temporal dynamics of work team diversity. She obtained her Ph.D. in Psychology in 2016 at Friedrich Schiller University Jena and her Master’s in Organizational Psychology and Human Resources in 2013 at the Uni-versity of Bucharest. During her graduate years, Andra was involved in different research projects in the area of

Industrial/Organizational Psychology, with the University of Bucharest and the Romanian Academy, and has also worked with NGOs. Her research interests lie in the areas of team/organiza-tional cognition, organizational learning and adaptation, creativity and innovation management, and organizational diversity. Raum: D 311+49 7531 [email protected]

Bridge Fellowships des Zukunftskollegs

Zwei Kandidat_innen aus dem Bereich Politik-und Verwaltungswissenschaft erhielten achtmonatige Brückenstipendien des Zukunftskollegs (von März bis Oktober 2017):

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16 1. Mitarbeiter_innen

Vitus Ikenna Egwu has been a doctoral student at the University of Konstanz since October 2016, with Prof Dr. Nathalie Behnke as his principal supervisor. His disser-tation is focused on understanding how a combination of multinationalism and resource economy interferes with government efficiency in decentralized states. Vitus Egwu completed his master’s degree in Public Policy at Willy Brandt School of Public Policy at the University of Erfurt, Germany, where he specialized in International Political Economy, Development Studies, and International Relations. He holds a First-Class Honours in Philosophy

from the Pontifical Urban University, Rome, as well as a Theology degree (B.Th) from the same University. Apart from working on his dissertation, Vitus also dou-bles as a teaching assistant to Prof. Behnke. His other research interests include: democratic consolidation in ethnically diverse societies, good and accountable gov-ernance, globalization, economic analysis, policy analy-sis, ecumenism, and interreligious dialogue. Raum: D 245 +49 7531 [email protected]

Mario Krauser promoviert seit Oktober 2016 an der Graduate School of Decision Sciences, sein Betreuer ist Prof. Kristian Skrede Gleditsch. Seine Dissertation be-schäftigt sich mit den politischen Effekten von Ressour-cenreichtum in verschiedenen Kontexten. Sein Masterstudium in Politik- und Verwaltungswissen-schaft mit den Schwerpunkten Internationale Beziehungen und Europäische Integration absolvierte Mario Krauser an den Universitäten Konstanz und Stockholm, sein

Bachelorstudium in Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Zürich.Neben seinem Promotionsthema interessiert sich Mario Krauser für die Bereiche Demokratisierung, Ungleichheit, Repression und innerstaatliche Konflikte.

Raum: D 229+49 7531 [email protected]

Nona Bledow promoviert seit Oktober 2016 an der Gra-duate School of Decision Sciences, ihr Betreuer ist Mari-us Busemeyer. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit der Rolle von Gewerkschaften in kontemporärer Wohlfahrtspolitik, Social Investment und Bildungspolitik. Ihren Master in Political Economy absolvierte Nona Ble-dow ebenfalls an der Universität Konstanz, wo sie derzeit auch ihren Master in Philosophie abschließt. Zuvor stu-dierte sie Volkswirtschaftslehre und Philosophie in Bay-reuth und Mumbai. Sowohl während ihres Bachelor- als auch ihres Master-studiums war sie als Tutorin und wissenschaftliche

Hilfskraft tätig, zuletzt am Lehrstuhl für Angewandte Wirtschaftswissenschaften der Universität Konstanz und am Thurgauer Wirtschaftsinstitut in Kreuzlingen/Schweiz.Neben dem Thema ihrer Dissertation interessiert Nona Bledow sich unter anderem für die Bildung von Präferen-zen gegenüber Social Investment Politik und Ungleich-heit, Wohlfahrtspolitik in nicht-westlichen Demokratien, sowie für Philosophie der Sozialwissenschaften.Raum: E 220+49 [email protected]

Neue Promovierende

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Patrick Weber promoviert seit dem Wintersemester 2016 an der Graduate School of Decision Sciences. Im Rahmen seiner Dissertation analysiert er den Einfluss von Unternehmen auf Entscheidungsprozesse zur Ver-hängung von Wirtschaftssanktionen sowie deren Effek-tivität. Dabei wird er von Prof. Dr. Gerald Schneider be-treut, an dessen Lehrstuhl für Internationale Politik er als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Von 2010 bis 2013 studierte Patrick Weber Volkswirt-schaftslehre an der Universität Mannheim, mit einem Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok. Nach seinem Bachelorabschluss sammelte er

bei der Daimler AG in der Abteilung Globale Wirtschafts-kommunikation und im Verbindungsbüro der Siemens AG in Brüssel Berufserfahrung. Seine Faszination für die Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft führte ihn dann nach Konstanz, um das interdisziplinäre Masterstu-dium Political Economy zu absolvieren. Seine For-schungsinteressen beinhalten formale und empirische Methoden der politischen Ökonomie, insbesondere zu Entscheidungsprozessen der Europäischen Union.Raum: D 229+49 7531 [email protected]

1. Mitarbeiter_innen

Roman Krtsch promoviert seit Oktober 2016 an der Graduate School of Decision Sciences und wird von Dr. Johannes Vüllers betreut. In seiner Dissertation beschäf-tigt er sich mit Protestdynamiken im Kontext bewaffneter Konflikte mit einem besonderen Fokus auf dem Naxali-tenkonflikt in Indien.Zuvor absolvierte Roman Krtsch ein Doppel-Masterstu-dium in Politik- und Verwaltungswissenschaft sowie

Politik und Internationale Studien an den Universitäten Konstanz und Warwick (UK). Seine Schwerpunkte bilde-ten dabei die internationalen Beziehungen Südostasi-ens, Theorien der Internationalen Beziehungen, sowie Friedens- und Konfliktforschung.Raum: C338+49 [email protected]

Philipp Lutscher promoviert seit Oktober 2016 an der Graduate School of Decision Sciences in der Arbeits-gruppe Communication, Networks and Contention von Prof. Nils B. Weidmann. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit dem Phänomen der politisch motivierten Denial-of-Service Attacken auf Homepages und Server in autokratischen Regimen. Genauer geht er der Frage nach ob diese eine Art des Protestes darstellen oder von Regimen zur Zensur unliebsamer Inhalte genutzt werden.Zuvor absolvierte Philipp Lutscher ein Dual-Degree

Masterstudium in Politik- und Verwaltungswissenschaft mit den Schwerpunkten Konfliktmanagement, sowie Conflict Resolution an der Universität Konstanz und der University of Essex. Sein Bachelorstudium verbrachte er ebenfalls am hiesigen Fachbereich. Darüber hinaus arbeite er während seines Studiums als Hilfskraft an mehreren Lehrstühlen des Fachbereiches und war als Tutor tätig.Raum: E 223+49 7531 [email protected]

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18 1. Mitarbeiter_innen

Ausgeschiedene Mitarbeiter_innen

Janis Vossiek verließ Ende Februar 2017 die Universität Konstanz und übernimmt an der Universität Köln am Co-logne Center für Comparative Politics eine Stelle als Post-doctoral researcher im Projekt „Moving Trades“ bei Prof. Christine Trampusch.

Viola Lucas ist zum 30. November 2016 aus dem DFG-Projekt „Local Conflicts and the Local State“ von Alexan-der de Juan ausgeschieden, um eine Stelle im Bundesfi-nanzministerium zu übernehmen.Kontakt: [email protected]

Valentin Gold hat zum 1. Oktober 2016 die Stelle eines akademischen Rats an der Georg-August-Universität Göttingen im Methodenzentrum Sozialwissenschaften angenommen.Kontakt: [email protected]

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191. Mitarbeiter_innen

Auf Einladung des Fachbereichssprechers Nils Weid-mann und der Mittelbauvertreterinnen Daniela Kroll und Cindy Wittke fand am 8. Februar 2017 der vierte Round Table statt. Das Thema des Round Tables lau-tete diesmal „Fit für den Jobmarkt – Karrierewege innerhalb und außerhalb der Wissenschaft“.Für viele Nachwuchswissenschaftler_innen ist die Wis-senschaft ein Traumberuf. Doch laut des Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs 2013 kommt in Deutschland auf jeden zehnten Promovierten und auf je-den dritten Habilitierten eine Professur. Daher standen folgende Fragen im Vordergrund des Round Tables: Wel-che Faktoren sollte man bei der Entscheidung für oder gegen die Wissenschaft berücksichtigen? Inwiefern un-terscheidet sich der deutsche vom internationalen Wis-senschaftsmarkt? Welche Karrieremöglichkeiten bieten sich außerhalb der Wissenschaft?

Ines Mergel und Marius Busemeyer berichteten von ihren Erfahrungen auf dem wissenschaftlichen Arbeits-markt und gaben Tipps für die Karriereplanung in der Sci-entific Community. Die Personalentwicklerin Mirjam Mül-ler vom Academic Staff Development der Universität Konstanz ergänzte den Input der Professor_innen mit allgemeinen Informationen zu Karrierewegen innerhalb

und außerhalb der Wissenschaft. Denn spätestens nach Abschluss der Promotion stellt sich für viele Nachwuchs-wissenschaftler_innen die Frage, ob sie in der Wissen-schaft mit dem Ziel einer Professur bleiben möchten oder eine Karriere außerhalb der Wissenschaft anstreben wol-len.

Ines Mergel berichtete außerdem von ihren Erfahrun-gen auf dem amerikanischen Wissenschaftsmarkt und gab den Anwesenden praktische Tipps für die Vorberei-tung von „Job Talks“ und „Campus Visits“. Laut ihr spielt in Auswahlverfahren an amerikanischen Universitäten die persönliche Einbettung in die jeweilige Fakultät eine grö-ßere Rolle. Um sich außerdem eine Rückkehr nach Deutschland offen zu halten, riet Ines Mergel dazu, die Verbindung zur deutschen und europäischen Wissen-schaftsgemeinschaft stets aufrecht zu erhalten. Die Or-ganisation von Panels auf Konferenzen, die Mitarbeit bei Special Issues oder die Teilnahme an Summer Schools würden sich hierfür unter anderem eignen.

Marius Busemeyer wies in seinem Input auf eine Um-bruchphase in der deutschen Wissenschaftslandschaft hin. Aufgrund der zunehmenden Internationalisierung der deutschen Universitäten würden sich die geforderten Qualifikationen für Wissenschaftler_innen zunehmend

Round Table zum Thema „Fit für den Jobmarkt“Eine gemeinsame Veranstaltung von Fachbereich und Mittelbau

von Daniela Kroll und

Cindy Wittke

Personalentwicklerin Mirjam

Müller und die Professoren

Marius Busemeyer und Ines

Mergel im Gespräch

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20 1. Mitarbeiter_innen

angleichen. Er betonte darüber hinaus, dass in der Post-doc-Phase die Entwicklung einer eigenen Identität als Forscher_in, die Bereitschaft zur Mobilität, eine starke Arbeitsmotivation, die Fähigkeit zum Multitasking sowie zur Selbstorganisation zentral für den weiteren Karriere-verlauf seien. Aufgrund vielfältiger anderer Programme, wie z.B. Juniorprofessuren oder Nachwuchsgruppenlei-tungen, sei die Habilitation heutzutage jedoch nicht mehr der einzige Schlüssel zur Professur.

Auch Mirjam Müller ging auf die vielfältigen Kriterien für die Qualifizierung für eine Professur ein. Des Weiteren verglich sie die Stellenlage in der deutschen Wissen-schaft mit dem französischen, britischen und amerikani-schen Arbeitsmarkt. Sichtbar wurde dabei, dass eine grö-ßere Vielfalt an Karrierewegen im Anschluss an die Pro-motion außerhalb Deutschlands zur Verfügung steht. Im Anschluss zeigte Mirjam Müller auch die Pluralität der Karrierewege außerhalb der Wissenschaft auf. Sie hob hervor, dass bei der individuellen Entscheidung für eine Karriere in oder außerhalb der Wissenschaft sowohl die Kenntnis der Rahmenbedingungen als auch eine ehrliche Selbstreflexion des eigenen Karriereportfolios zentral

seien. Im Entscheidungsprozess kann das Feedback an-derer Personen innerhalb und außerhalb der Wissen-schaft sehr hilfreich sein.

Letztendlich waren sich alle drei Redner_innen darin einig, dass die Wissenschaft nur einer von vielen Wegen zu einem zufriedenen, interessanten und selbstbestimm-ten Arbeitsleben ist. Die Entscheidung für eine Karriere innerhalb oder außerhalb der Wissenschaft sollte stets nach einer ehrlichen Selbstreflexion gefällt werden und nicht dem Zufall überlassen sein. Der Round Table wurde durch ein informelles „Get Together“, bei dem weitere Er-fahrungen ausgetauscht wurden, abgerundet.

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212. Rufe und Auszeichnungen

Rufe und Auszeichnungen

VEUK-Preise

Felicitas Weileder Bachelorarbeit „Reform and Reform Failure of the Institutional System of German Develop-ment Assistance between 2005 and 2011“In ihrer Bachelorarbeit untersucht Felicitas Weileder die Reorganisation der deutschen Entwicklungszusammen-arbeit, die als große Reformmaßnahme die Zusammenle-gung der KfW Entwicklungsbank und der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit vorsah. Basierend auf Causal Process Tracing und vierzehn Experteninterviews analysiert sie kausale Mechanismen, die zum Scheitern dieser Reformmaßnahme und zur Umsetzung einer in-krementellen Reform führten. Dieses Ergebnis beruht

auf einem Konglomerat von Mechanismen: den instituti-onellen Interessen der betroffenen Organisationen, de-ren organisationalen und rechtlichen Unterschieden und dem mangelnden politischen Willen des Entwicklungs-ministeriums. Die Arbeit wurde von Prof. Wolfgang Seibel und Dr. Christian Rosser betreut. Während ihres Bachelorstudiums an der Universität Konstanz und dem Institut d’Études Politiques in Rennes war Felicitas Weileder u.a. Tutorin bei Prof. Breunig und Prof. Leuffen. Seit September 2016 studiert Felicitas Weileder im Masterprogramm Public Policy an der Hertie School of Governance in Berlin.

Nona Bledow Masterarbeit „Do Unions Affect Welfare State Attitudes? Investigating the Relations Between Uni-on Membership and Preferences for Education Spending“In ihrer Masterarbeit befasst Nona Bledow sich mit dem Einfluss von Gewerkschaften auf Mitglieder-Präferen-zen gegenüber dem Wohlfahrtsstaat. Sie vergleicht hier-bei Effekte auf Präferenzen bezüglich Bildungsausga-ben mit Effekten auf Präferenzen über Ausgaben in den Bereichen Renten und Arbeitslosenunterstützung. Sie entwickelt die Hypothesen, dass neben Selbstselektion auch kausale Effekte eine Rolle spielen und dass die Form dieser Effekte von der Art der Gewerkschaft

abhängt: Je nach Breite und Diversität der Mitgliederba-sis spielen Effekte via Eigeninteresse oder via Solidarität eine Rolle. Die empirische Untersuchung dieser Hypo-thesen auf der Basis von Umfragedaten liefert erste be-stätigende Ergebnisse. Die Arbeit wurde von Prof. Marius Busemeyer (Politikwissenschaft) und Prof. Guido Schwerdt (Wirtschaftswissenschaft) betreut.Nona Bledow studierte in Bayreuth und Konstanz Volks-wirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Philosophie. Seit 2016 promoviert sie an der Graduiertenschule „Ent-scheidungswissenschaften“ und am Lehrstuhl von Marius Busemeyer.

Lucie Haupenthal Bachelorarbeit „Differenzierte Inte-gration von staatlichen Kernkompetenzen im Bereich des EU- Sekundärrechts. Eine quantitative Analyse der Varianz zwischen Staaten und über Zeit“In ihrer Bachelorarbeit untersucht Lucie Haupenthal, ob es im Bereich der staatlichen Kernkompetenzen eine ge-wisse Responsivität gegenüber den Autonomie- und Souveränitätssorgen der Mitgliedsstaaten auch im legis-lativen Prozess auf EU-Ebene gibt. Die statistische Ana-lyse zeigt, dass die Unterstützung der EU in der Bevölke-rung, die ideologische Abweichung der Regierungen von der durchschnittlichen Position aller Regierungen in der

EU und Referenden als Erklärungsfaktoren für differen-zierte Integration eine Rolle spielen. Die Arbeit wurde von Prof. Holzinger und Prof. Leuffen betreut. Lucie Haupenthal studierte an der Universität Konstanz Politik- und Verwaltungswissenschaft und war neben ihrem Studium bei Prof. Leuffen und Prof. Breunig als Tu-torin tätig sowie im Studierenden-Parlament und im Senat engagiert. Seit 2016 studiert sie im „Euromasters“-Programm des European American University Consortiums und absol-viert zur Zeit ihr zweites Mastersemester an der UNC in Chapel Hill.

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Der VEUK-Preis für herausragende Leistungen im Studium wird in allen Fachbereichen der Universität Konstanz für die besten Master- und Bachelorabschlüsse vergeben. Mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro verbunden.

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22 2. Rufe und Auszeichnungen

Staatsanzeigerpreise

Felix Bings Masterarbeit „Elektromobilität in Kommu-nen. Lokale Kooperationsformen und ihre Wirkung auf den Implementationserfolg einer innovativen Policy“In seiner Masterarbeit untersucht Felix Bings den Zu-sammenhang zwischen Formen der Akteurskooperation und dem Erfolg der kommunalen Elektromobilitätsför-derung. Basierend auf Konzepten der Governance-For-schung führt er eine vergleichende Fallstudie auf Grund-lage von Experteninterviews in zwei deutschen Kommu-nen durch. Die Ergebnisse zeigen, dass die kooperative Einbindung von Akteuren aus Politik/Verwaltung, Wirtschaft,

Wissenschaft und Bürgerschaft sowie der Grad der Ins-titutionalisierung von Kooperationsformen maßgeblich für den Erfolg der Elektromobilitätsförderung verant-wortlich gezeichnet werden können. Die Masterarbeit wurde von Prof. Nathalie Behnke betreut. Während seines Masterstudiums verbrachte Felix Bings ein Auslandssemester an der Marmara Universität Istan-bul. Das Interesse an den Themen Nachhaltige Mobilität und Elektromobilität entstammt einem studienbeglei-tenden halbjährigen Praktikum bei der Porsche AG. In diesem Bereich strebt er nun auch seinen Berufseinstieg im wirtschaftspolitischen Berlin an.

Janik Stützle Masterarbeit „Different or Yet Alike? Glo-balization, Subsidies and Varieties of Capitalism“In seiner Masterarbeit untersucht Janik Stützle den un-terschiedlichen Einfluss von Globalisierung auf Indust-riesubventionen in koordinierten (CMEs) und liberalen Marktwirtschaften (LMEs). Einerseits sorgt eine enge Kooperation zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Regierungen für ein gleichbleibendes Subventionsniveau in CMEs (z.B. Deutschland), um hochspezialisierte Jobs zu schützen. In LMEs (z.B. USA) andererseits sind die Arbeitnehmer flexibler, so dass eine derartige Zusammenarbeit nicht

stattfindet. Der durch die Globalisierung erzeugte finan-zielle Druck führt dabei zu Subventionsrückgängen. Eine quantitative Analyse von 38 Industrienationen (1990 bis 2013) kann diese Unterschiede teilweise nachweisen. Die Arbeit wurde von Juniorprof. Michael Becher und Prof. Christian Breunig betreut. Janik Stützle studierte im Bachelor in Konstanz und Sheffield. Den Master absolvierte er im Rahmen des Doppelmasterprogramms mit der Rutgers University. Seit Januar 2017 arbeitet Janik Stützle in Frankfurt am Main bei der hkp group, einer internationalen Vergü-tungsberatung.

Die Redaktion des Staatsanzeigers vergibt jährlich einen Preis für eine ausgezeichnete Abschlussarbeit zu einem für die Leserschaft des Staatsanzeigers relevanten Thema. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert und umfasst zudem ein einjähriges Abonnement des Staatsanzeigers.

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232. Rufe und Auszeichnungen

LUKS-Preis

Prof. Dr. Dirk Leuffen wurde erneut der Lehrpreis der Universität Konstanz von Studierenden (LUKS) über-reicht. Beim LUKS handelt es sich um eine von Studie-renden initiierte Ehrung von besonders herausragenden

Lehrenden der Universität Konstanz. Die Preisträger werden jährlich am Ende des Sommersemesters von den Studierenden gewählt und beim Dies Academicus ge-ehrt.

Daniel Höhmann Masterarbeit „Wahlsysteme und das parlamentarische Verhalten von weiblichen Abgeordne-ten – Die substantielle Vertretung frauenspezifischer In-teressen im Deutschen Bundestag“In seiner Masterarbeit untersucht Daniel Höhmann, ob das Wahlsystem einen Effekt darauf hat, inwiefern sich weibliche Politikerinnen im Parlament für die Interessen von Frauen einsetzen. Hierbei kann er empirisch nach-weisen, dass weibliche Abgeordnete frauenspezifische Themen nur dann intensiv vertreten, wenn ihre Wieder-wahl abgesichert ist und sie nicht um zusätzliche lokale Wählerstimmen kämpfen müssen. Die Arbeit wurde von

Prof. Ulrich Sieberer und Prof. Christian Breunig betreut.Daniel Höhmann studierte Politik- und Verwaltungswis-senschaft im Bachelor an der Universität Konstanz und der Universität Lund (Schweden). Sein Masterstudium absolvierte er in Konstanz sowie an der Rutgers Univer-sity und der Princeton University in den USA. Während seines Studiums arbeitete Daniel als wissenschaftliche Hilfskraft bei Prof. Ulrich Sieberer und Prof. Susumu Shikano.Seit 2016 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dok-torand an der Universität Bamberg.

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Boesken-Preis Seit 2008 vergibt der Senator E.h. Dietrich H. Boesken jährlich einen Preis für den besten Master-Abschluss an der Universität Konstanz. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird jeweils am Dies academicus verliehen.

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24 2. Rufe und Auszeichnungen

Manfred-Ulmer-Stipendium

Der Universitätsrat stiftet einen jährlichen Preis an der Universität Konstanz. Er finanziert sich dadurch, dass Mitglieder des Universitätsrats auf eine Auf-wandsentschädigung verzichten. Mit diesem Preis sollen besondere Leistungen von Mitgliedern der Universität in den Kategorien Forschung und Lehre sowie Weiterentwicklung gewürdigt werden.Johannes Müller, M.A. Politik- und Verwaltungswissen-schaft und langjähriger Statistiktutor, wurde als Gründer und Vorstand von CorrelAid e.V., stellvertretend für den gesamten Vorstand des Vereins, der diesjährige Preis des Universitätsrats verliehen. CorrelAid vernetzt und koordiniert junge Datenanalysten, um gemeinnützige Organisationen bei der Analyse tätigkeitsrelevanter Da-ten zu unterstützen. Die Menge und Vielfalt der von sozi-alen Organisationen produzierten und für deren Arbeit relevanten Daten nimmt im Zeitalter der Digitalisierung zwar rasant zu, allerdings verfügen die Organisationen selbst häufig nicht über die nötigen Ressourcen, um die-se Daten sinnvoll aufzubereiten und auszuwerten. Durch die Bereitstellung datenanalytischer Expertise leistet CorrelAid einen Beitrag zu evidenzbasierten Entschei-dungen in gemeinnützigen Organisationen und sozialen

Projekten. Gleichzeitig bietet CorrelAid Studierenden und Doktoranden aus unterschiedlichen Disziplinen, die an der sozialwissenschaftlichen Datenanalyse interes-siert sind, die Möglichkeit, sich auch außerhalb der Uni-versität zu vernetzen und ihre datenanalytischen Kennt-nisse in der Praxis anzuwenden.Inzwischen verfügt CorrelAid über ein Netzwerk aus über 300 jungen Datenanalysten – zumeist Studenten und Doktoranden unterschiedlicher Disziplinen (u.a. Infor-matik, Politikwissenschaft, Soziologie, Statistik und Wirtschaftswissenschaften) – unter denen projektspe-zifisch rekrutiert werden kann. Fünf Projekte, an denen üblicherweise vier bis fünf Datenanalysten von unter-schiedlichem Qualifikationsniveau und Geschlecht be-teiligt waren, konnten bereits abgeschlossen werden. So beispielsweise eine Analyse der Petent_innen auf der Plattform Open Petition.CorrelAid e.V. wird die Prämie zum Ausbau einer eigenen IT-Infrastruktur und zur Entwicklung einer Plattform für Webinare nutzen, auf der innerhalb des CorrelAid-Netz-werks Wissen ausgetauscht und der Aufbau von lokalen Gruppen vorangetrieben werden kann.Weitere Informationen unter: http://correlaid.org/

Preis des Universitätsrates

Im Rahmen des Manfred-Ulmer-Stipendiums fördert die Stiftung Wissenschaft und Gesellschaft seit 2001 jährlich eine Nachwuchswissenschaftlerin bzw. einen Nachwuchswissenschaftler der Universität Konstanz für die Dauer von sechs Monaten. Ziel des Manfred-Ulmer-Stipendiums ist es, begabte Studierende in der Zeit zwischen Studium und Promotion zu fördern. Das Stipendium ist mit 1.000 Euro monatlich dotiert. Die Preisträger sind für die Dauer ihrer Förderung zudem automatisch Assoziierte Fellows am Zukunftskolleg der Universität Konstanz.

Die Universität Konstanz überreicht das Manfred-Ulmer-Stipendium im Rahmen des „Regionalen Wissenschafts-forums“ der Stiftung, das im jährlichen Wechsel entweder in Donaueschingen oder in Tuttlingen stattfindet. Im Jahr 2016 konnten dank eines Beitrags des Zukunfts-kollegs zwei Stipendien vergeben werden. Eines davon erhielt Konstantin Käppner, Doktorand der GSDS bei Prof. Shikano, für sein Promotionsprojekt „Disentangling Endogenous Dynamics in Turnout and Vote Choice“.

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252. Rufe und Auszeichnungen

Katharina Holzinger erhielt für März 2017 eine Ein-ladung des Center for Advanced Studies an der LMU München.

Miriam Hänni erhielt für ihre Dissertation „The Quality of Political Representation in Plural Societies. An anal-ysis of the causes and consequences of policy respon-siveness towards ethnic minorities“ den Preis des Ins-tituts für Politikwissenschaft an der Universität Zürich für die beste Dissertation im Studienjahr 2015–2016.

Florian Kunze erhielt eine Auszeichnung der Acade-my of Management für den Aufsatz Tumasjan, A. / Kunze, F. / Bruch, H. / Welpe, I. (2016): Linking em-ployer branding and firm performance: Testing an in-tegrative mediation model. In J. Humphreys (Ed.), Best Paper Proceedings of the Seventy-six Annual Meeting of the Academy of Management, Anaheim, CA.

Philipp Lutscher erhielt für seine Masterarbeit „Local Economic Protesting in Authoritarian Regimes“ den Eric Tanenbaum Preis des Department of Government (University of Essex).

Ines Mergel erhielt den Citations of Excellence Award 2016 der Emerald Group für den gemeinsam mit Stuart Bretschneider verfassten Aufsatz „A Three-Stage Adoption Process for Social Media Use in Govern-ment“, Public Administration Review, 2013, 73(3), 390–400.

Gerald Schneider wirkte als Panelmitglied im Aus-wahlausschuss des Europäischen Forschungsrates für die Forschungspreise für fortgeschrittene Sozial-wissenschaftler (ERC Advanced Grant) mit.

Gerald Schneider war Mitglied des Auswahlaus-schusses für den Dissertationspreis der Schweizeri-schen Vereinigung für Politische Wissenschaft.

Weitere Auszeichnungen

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26 3. Neues aus dem Studium

Neues aus dem Studium

Prof. Branislav Slantchev

in der Diskussion

Am Montag, den 5. Dezember 2016 fand erneut die fachbereichsinterne „Diskussion auf Augenhöhe“ statt. Im Rahmen der zu diesem Zeitpunkt bereits entschiedenen US-Präsidentschaftswahl befasste sich die Diskussion mit der Frage, welche Auswir-kungen der designierte Präsident Donald Trump auf die Innen- und Außenpolitik der USA haben wird. Zu Gast waren Prof. Dr. Marius Busemeyer vom Fachbe-reich Politik- und Verwaltungswissenschaft, der seinen Master an der Harvard Kennedy School erworben hat und zu den Bereichen Policy-Analyse und Politische

Theorie forscht. Zweiter Gastredner war der amerikani-sche Politikwissenschaftler Prof. Branislav Slantchev von der University of California in San Diego.

Zurzeit ist Prof. Slantchev Gastprofessor an der Gra-duate School of Decision Sciences an der Uni Konstanz. Nach den sehr interessanten und teils impulsiven Vorträ-gen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Fragen zu stellen und Anmerkungen einzuwerfen.

Daraus ergab sich eine sehr lebhafte Diskussion, in der sich selbst die beiden Professoren in manchen Punkten widersprachen.

Von Tim Uebelen und

Leif Knittel

Diskussion auf Augenhöhe:„President Donald J. Trump – beginning of a new era or end of rationality?“

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273. Neues aus dem Studium

Die US-Wahlnacht am Fachbereich

Zur 58. Wahl des Präsidenten und Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika veranstaltete die Fachschaft am 8. November 2016 eine Wahlnacht mit umfangreichem Begleitprogramm. Bereits ab 22.00 Uhr füllte sich der Veranstaltungsraum im OrangeX stetig, bis er schließlich gegen null Uhr an seine Fassungsgrenzen kam. Dabei erfreute sich die Mischung aus teilnehmenden Erasmusstudierenden, PoWaltern und Mitarbeiter_innen des Fachbereichs an einem amerikanischen Hot Dog Buffet und einer gut gefüllten Bar.Die anfangs ausgelassene Stimmung wich einem kon-zentrierten Verfolgen der gebotenen Beiträge. Das Pro-gramm startete mit einem Impulsvortrag des gebürtigen US-Bürgers und am Fachbereich im Master studieren-den Matthew Kellog, der in die Problematik der mit ihren gesellschaftlichen Problemen alleine gelassenen US-Bürgern einführte. Nach dieser realitätsnahen Begrü-ßung und einer kurzen Pause ließ Elaina von Runckel die

gespannten Zuhörer die Herkunft verschiedener Zitate raten. Nach diesen Einführungen stiegen Peter Winds-heimer anhand seines Vortrags über die politische Lan-deskunde der USA und Steffen Stell mit seiner Einfüh-rung in das amerikanische Wahlsystem tiefer in die Wahlthematik ein.

Mit den ersten Swing States begann dann das Zittern und Bangen, denn ein Großteil der Teilnehmer_innen hatte sich zuvor für Hillary Clinton ausgesprochen. Einige hielten bis zu den endgültigen Hochrechnungen gegen acht Uhr morgens aus und verließen dann erst übermü-det und enttäuscht den Veranstaltungsort. Den einzigen Lichtblick stellte dabei der wunderschöne Sonnenauf-gang dar, welcher von Obama optimistisch mit den Wor-ten „die Sonne wird auch morgen wieder aufgehen“ an-gekündigt wurde.

Bilder von li nach re:

Die klare Favoritin der

Masse war Hillary Clinton

Ein sehr gut besuchtes

OrangeX

Matthew Kellog diskutiert

die Probleme der US-

Gesellschaft

von Ann Sophie Lauterbach

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28 3. Neues aus dem Studium

Neue Farben auf dem Computerbildschirm!

Sie haben es bestimmt bereits bemerkt, als Sie auf den Webseiten des Fachbereichs unterwegs waren: Auch hier findet sich nun das Seeblau, die neue Schlüsselfarbe der Universität, welche im neuen Corporate Design eine zentrale Stellung einnimmt. Nachdem der Relaunch der zentralen Universitätsseiten im Sommer 2016 stattfand, schloss sich der Fachbe-reich im November an und stellte seine Seiten um. Bis Ende März 2017 werden in einem letzten Schritt die Webseiten der einzelnen Arbeitsgruppen folgen. Außer-dem befindet sich die englische Webseite noch in der Bearbeitung.

Mehr als die Hälfte der circa zweihundert Haupt- und Unterseiten werden mittelfristig zweisprachig existieren. Die Relaunch-Prozesse sind an der Universität dezentral geregelt, so dass sowohl Fachbereiche als auch Arbeits-gruppen nach und nach, und nicht zu einer bestimmten Frist ins neue System wechseln. Neben der ästhetischen

Aufwertung verfolgt das neue Webseiten-Layout das Ziel, die Nutzer noch optimaler zu führen und hier den Standards des Jahres 2017 zu entsprechen. Webinhalte sind der Nutzung auf den diversen digitalen Endgeräten, von Desktop-Rechner über Tablet bis Smartphone an-gepasst. Außerdem wurde den veränderten Gewohnhei-ten beim Lesen von Texten an Bildschirmen Rechnung getragen. Texte wurden gekürzt, in optisch fassbaren Blöcken strukturiert und über Zitat- und Infobox-Blöcke zusätzlich gegliedert.

Eine besondere Herausforderung beim Relaunch der Webseiten ist es, das Zusammenspiel mit den im Hinter-grund laufenden Plug-Ins und Datenbanken zu koordi-nieren. So laufen am Fachbereich beispielsweise die Lehrplanung, die Praktika- oder die Erasmusvermittlung über separate Programme. Insgesamt ist die Umstellung der Fachbereichsseiten sehr gut gelaufen, so dass das Projekt als Erfolg angesehen werden kann.

von Werner Palz

Farben !

Far

ben !

Farben !

Farben !

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293. Neues aus dem Studium

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Im Verlauf des Wintersemesters 2016/17 beschlos-sen die Gremien des Fachbereichs wichtige Anpas-sungen in den Strukturen der BA- und MA-Studien-gänge. Im BA-Studiengang Politik- und Verwaltungswissen-schaft wurde die internationale Komponente stärker hervorgehoben. Studierende sind nun angehalten, ent-weder ein einsemestriges Praktikum oder einen einse-mestrigen Studienaufenthalt im Ausland zu absolvieren. Bei der Suche nach geeigneten Plätzen finden die Stu-dierenden wie schon bisher umfangreiche Unterstüt-zung über die Praktikumsverwaltung bzw. die Erasmus-Koordination des Fachbereichs. Der Studiengang wird in vielen Informationsdatenbanken als „internationales Ba-chelorprogramm“ deklariert, was, davon wird ausgegan-gen, mittelfristig auch Auswirkungen auf die Bewerber-zahlen haben wird. Studierende, die aus verschiedenen Gründen nicht für ein Semester ins Ausland gehen kön-nen, haben relativ leicht die Möglichkeit, über einen An-trag an den Prüfungsausschuss, von dieser Option zu-rückzutreten.

Auf Masterebene hat es eine Vereinfachung der Pro-grammstruktur gegeben, die das Ziel hat, Studienbewer-bern und aktuellen Studierenden die verschiedenen Austauschoptionen besser zu verdeutlichen. Historisch gewachsen hat es neben dem Masterprogramm in Politik- und Verwaltungswissenschaft, welches 2005 einge-führt wurde, seit 2008 zwei eigenständige Double De-gree-Studiengänge, in Kooperation mit den

Universitäten UPF Barcelona und IEP Grenoble, gege-ben. Darüber hinaus gibt es seit 2010, als Austauschop-tionen innerhalb des Masterprogramms Politik- und Ver-waltungswissenschaft, eine Reihe von Double Degree-Optionen. Der Unterschied zwischen Double Degree-Studiengängen und Optionen ist im Prinzip ge-ring und es war in der Studienberatung schwierig, Stu-dierenden klar zu machen, weshalb es diese beide Typen des Austauschs gab.

Die beiden Double Degree-Studiengänge werden daher zum Wintersemester 2017/18 eingestellt. Der Double Degree-Austausch mit Barcelona und Grenoble wird de facto weitergeführt, aber eben im Rahmen des Masterprogramms Politik- und Verwaltungswissen-schaft, neben den anderen Austauschoptionen. In Bezug auf die Studieninhalte hat diese Änderung für die Studie-renden keine Auswirkungen. Die Änderungen wurden im Rahmen einer Neufassung der Prüfungsordnung des Masterprogramms in Politik- und Verwaltungswissen-schaft verabschiedet.

Teil der Neufassung ist außerdem eine neue Ausge-staltung der Modulstruktur des Studiengangs, wobei auch diese in Bezug auf die Lerninhalte nur geringe Aus-wirkungen hat und vielmehr eine Angleichung an univer-sitätsweit verbreitete Standards darstellt.

von Werner Palz

Neuerungen im Bachelor und Master:Internationale Studiengänge mit klaren Strukturen

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30 3. Neues aus dem Studium

DAAD-Förderprogramm „Leadership for Syria“

von Patrick Laurency

Zum Beginn des Wintersemesters 2016/17 startete an der Universität Konstanz das unter der wissen-schaftlichen Leitung von Professor Wolfgang Seibel durchgeführte verwaltungswissenschaftliche Begleit-studium zum Förderprogramm des Auswärtigen Amtes „Leadership for Syria“. Zweck des Programms ist die Sensibilisierung von syrischen DAAD-Stipendi-atinnen und Stipendiaten aus den Fachdisziplinen der Medizin sowie der Natur- und Ingenieurswissenschaf-ten, die in Syrien für die Zeit nach dem Krieg mögli-cherweise Führungspositionen in Staat, Wirtschaft oder Verwaltung bekleiden werden, für vielfältige Anforderungen und Bedingungen, die der moderne demokratische Rechtsstaat an seine Funktionseliten stellt.Zu Beginn der Auftaktveranstaltung und damit der ers-ten Präsenzphase des Programms, die am Wochenende vom 11.–13 November 2016 stattfand und zu der nahe-zu alle der 221 Stipendiatinnen und Stipendiaten nach Konstanz gereist waren, verdeutlichte Professor Seibel unter anderem die besondere Bedeutung des Datums des offiziellen Programmbeginns, da genau 98 Jahre zu-vor, am 11. November 1918, der erste Weltkrieg zu Ende gegangen war. Das Datum ist im Zusammenhang mit die-sem Programm auch deswegen bemerkenswert, weil das Kriegsende unter anderem die Voraussetzungen zur Umsetzung des 1916 ausgehandelten „Sykes Picot-Ab-kommen“ zwischen England und Frankreich geschaffen hatte, mit dem schließlich die territoriale Aufteilung des

Nahen Ostens festlegt worden war und das letzten En-des bis heute als eine Mitursache für die territorialen Konflikte in der Region mit angesehen werden kann.

Im Anschluss an die einführenden Worte von Profes-sor Seibel, wurden den Stipendiatinnen und Stipendiaten alle Programmpartner sowie des Weiteren der Lehrkör-per des Programms, darunter 22 vorwiegend an der Uni-versität tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler aus den Fachgebieten Politik- und Verwal-tungswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Psychologie, sowie sechs weitere beteiligte externe Ver-waltungspraktiker vorgestellt. Der zweite und dritte Tag der ersten Präsenzphase diente schließlich der Durch-führung eines Workshops mit dem Titel „Design-Think-ing“, in dessen Rahmen unter der Beteiligung externer Moderatoren die Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Möglichkeiten der Herbeiführung und der Steuerung von Innovationsprozessen unter Beteiligung von Akteuren unterschiedlicher Disziplinen befasst wurden.

Unmittelbar im Anschluss an die erste Präsenzphase startete das erste Semester des internetgestützten Lehrbetriebs des Studienprogramms, der sich in drei Maßnahmebereiche (M1 „Demokratisches Gesellschafts-verständnis“, M2 „Nachhaltige Wirtschaftspolitik“ sowie M3 „Persönliche Handlungskompetenzen“) sowie ent-sprechend in neun Lehrmodule mit jeweils zwei verwand-ten Themengebieten aufgliedert.

Durchgeführt wurden in diesem ersten Programm-Semester, das sich bis zum 24. Februar 2017 erstreckte,

Wolfgang Seibel stellt das

Team des Programms vor

re: Die Teilnehmer werden

über Online-Seminare

geschult

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313. Neues aus dem Studium

Der Fachbereich beim Konstanzer Altstadtlauf

Florian Kunze, Altstadtlauf

Altstadtlauf, Gruppenbild

zwölf verschiedene Lehrveranstaltungen aus den Maß-nahmebereichen M1 und M3, in deren Rahmen sich die Dozentinnen und Dozenten mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten in zweiwöchigem Turnus jeweils montags und mittwochs per Videoschaltung und unter Verwen-dung der von der Akademie für Wissenschaftliche Wei-terbildung betriebenen Lernplattform „Moodle“ virtuell trafen. In der Regel hielten die Dozentinnen und Dozen-ten zunächst ein- bis anderthalbstündige Vorträge zu ih-ren jeweiligen wissenschaftlichen Spezialgebieten unter Berücksichtigung der Vermittlung von Transferwissen, welches speziell auf verschiedene Dimensionen einer zukünftigen Wiederaufbauarbeit in Syrien zugeschnitten sein sollte – etwa mit Blick auf die Bedeutung der Ein-bettung zivilgesellschaftlicher Organisationen in politi-sche Prozesse oder auf Gestaltungsmöglichkeiten der Steuerung von Arbeitsprozessen in Teams oder Grup-pen, die sich durch ein hohes Maß an Diversität

auszeichnen. Innerhalb der jeweils zweiwöchigen Kurs-phasen fanden im Anschluss an die Einführungsvorträge zumeist rege und bisweilen kontroverse Diskussionen in eigens dafür eingerichteten Chatforen statt, die jeweils von ein bis zwei studentischen Tutorinnen und Tutoren betreut wurden.

Die zweite e-learning Phase, in der ebenfalls zwölf zweiwöchige Lehrveranstaltungen aus den Maßnahme-bereichen M2 und M3 durchgeführt werden, beginnt am 17. April 2017 nach Durchführung einer zweiten Prä-senzphase (29.3.–2.4.2017), die wiederum unter der Beteiligung externer Experten und Moderatoren der Entwicklung persönlicher Handlungskompetenzen unter besonderer Berücksichtigung von Gruppenarbeit gewidmet sein wird.

www.daad.de/der-daad/daad-aktuell/de/51592-von-der-hoffnung-syrien-eines-tages-wieder-aufzu-bauen

Am 17.10.2016 startete ein hoch motiviertes Team aus Professoren, Mitarbeitern und Studierenden des Fach-bereichs beim 32. Konstanzer Altstadtlauf.

Über vier Kilometer kämpfte sich die Mannschaft der Politik- und Verwaltungswissenschaftler ans Ziel und

erreichte unter 107 teilnehmenden Teams, mit einer Ge-samtzeit von 1:22:01,8 Stunden einen sensationellen elften Platz. Bester Starter des Fachbereichs war dabei Prof. Dr. Florian Kunze mit einer herausragenden Zeit von 15:36,7 Minuten.

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32 4. Neues aus der Forschung

Neues aus der Forschung

Berufliche Tätigkeit, Renteneintrittsalter und Alzheimer Biomarkerein Forschungsbericht

Durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung steigt in vielen westlichen Industrieländern die Anzahl der Per-sonen, die von Alzheimer Demenz als häufigste Form der kognitiven Alterserkrankung betroffen sind.

Neuste Forschungsergebnisse zeigen, dass circa 50% der möglichen Ursachen für Alzheimer nicht gene-tischen Ursprungs sind, sondern im Laufe des Lebens durch Umwelteinflüsse, Verhaltensmuster sowie physio-logische Faktoren verursacht werden können. Der Groß-teil der bisherigen Literatur richtet seinen Fokus auf me-dizinische Faktoren (z.B. Diabetes, Krebserkrankungen), arbeitsmedizinische Risikofaktoren (z.B. Umgang mit Pestiziden oder elektromagnetischen Feldern) und all-gemeine Lifestyle-Faktoren (z.B. Rauchen oder Alkohol-konsum) als Treiber von Alzheimer Erkrankungen. Im Ge-gensatz dazu findet der Einfluss von Beschäftigung und beruflicher Komplexität sowie des Renteneintrittsalters nur wenig Beachtung in der Literatur für die Prognose von Alzheimer in fortgeschrittenem Alter.

Arbeitsleben als Prädiktor von AlzheimerIn diesem Forschungsprojekt, das wir in einer interdiszi-plinären Kooperation mit dem National Institute on Aging in Baltimore (USA) durchführen, möchten wir diese For-schungslücke schließen. Im Detail untersuchen wir, inwiefern zwei arbeitsbezoge-nen Faktoren – 1. berufliche Komplexität der Tätigkeit während des Arbeitslebens und 2. Renteneintrittsalter – mit dem Auftreten von Alzheimer Biomarkern in ver-schiedenen Gehirnregionen nach dem Renteneintritt zu-sammen hängen. Basierend auf der sogenannten Kogni-tiven-Ressourcen-Theorie nehmen wir an, dass sowohl

die berufliche Komplexität als auch die Dauer der ausge-übten beruflichen Tätigkeit dazu beitragen kann, kogniti-ve Ressourcen aufzubauen, die das Risiko verhindern, im späteren Alter an Alzheimer zu erkranken. Aufgrund des-sen liegt die Vermutung eines individuellen und interak-tiven Effekts beider Faktoren (kognitive Herausforde-rung im Arbeitsalltag und Renteneintrittsalter) nahe, der nach dem Eintritt ins Rentenalter zu niedrigeren Alzhei-mer Biomarkern führt (Entwicklung des Hippokampus-Volumens sowie die kombinierte Anzahl an amolyden Plaques und neurofibrillaren Tangles-Werten).

Die Baltimore Longitudinal Study of Aging als Daten-grundlageZum Testen der Hypothesen werden Längsschnittdaten der „Baltimore Longitudinal Study of Aging“ (BLSA) in zwei komplementäre Studien analysiert. Hierbei handelt es sich um eine Paneldatenerhebung, die bereits seit 1958 am Laufen ist und das Ziel hat, Pro-banden von ihrer Jugend bis ins hohe Alter zu verfolgen, um bessere Erkenntnisse über Alterungsprozesse zu er-halten.

Studie 1 Entwicklung des Hippocampus VolumensIn unserem Forschungsprojekt werden wir zunächst in einer ersten Studie 800 Teilnehmer in einer Teilstichpro-be der BLSA als Datengrundlage untersuchen. Diese 800 Teilnehmer haben nach ihrem 65. Lebensjahr in jährlichen Abständen eine Kernspinuntersuchung des Gehirns erhalten. In dieser wurde insbesondere das Vo-lumen des Hippocampus gemessen, dessen Schrump-fung als ein klares physiologisches Indiz für

von Florian Kunze

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334. Neues aus der Forschung

bevorstehende Demenzerkrankungen gilt. In unserer Studie wollen wir jetzt über einen Zeitraum von zehn Jah-ren untersuchen, ob es Veränderungen des Hippocam-pus gibt, die durch die Art der Tätigkeit und das Renten-eintrittsalter von Probanden hervorgerufen werden, die beim Renteneintritt noch keinerlei kognitive Einschrän-kungen hatten.

Studie 2 Entwicklung der Plaques und Tangles WerteIn der zweiten Studie wollen wir die Ergebnisse der ers-ten Studie replizieren, indem wir einen zweiten zentralen physiologischen Marker für Alzheimer Erkrankungen – die Plaques- und Tangles-Ablagerungen – als Outcome Maß betrachten.

Die derzeitig verbreitete Hypothese in der Alzheimer Forschung ist, dass diese Ablagerungen in verschiede-nen Gehirnregionen der zentrale Auslöser von Alzheimer Erkrankungen sind. Deshalb wollen wir eine Stichprobe von 580 Teilnehmern der BLSA, die zugestimmt hatten, dass ihr Gehirn nach dem Tod einer Autopsie unterzogen wird, daraufhin untersuchen, ob es niedrigere Werte von Plaques- und Tangles-Ablagerungen gibt, wenn diese ein kognitiv anspruchsvolles Berufsleben hatten und später in Rente gegangen sind.

Diese interdisziplinäre Forschungsstudie, die Kon-zepte aus der Arbeits- und Organisationspsychologie, Neurologie und Gerontologie miteinander kombiniert, soll dazu beitragen, unser Wissen über berufsbedingten Risiken und Ressourcen für Alzheimer Erkrankungen zu erweitern. Neben der wissenschaftlichen Relevanz sol-len darüber hinaus auch Führungskräfte, Unternehmen

und politische Entscheidungsträger Informationen über die Konsequenzen von längerem Arbeitsleben und be-ruflichen Tätigkeitsfeldern auf die kognitive Gesundheit in alternden Gesellschaften erhalten. Derzeit werden die Daten für die ersten statistischen Analysen aufbereitet. Der Abschluss des Projektes ist für das Jahr 2018 ge-plant.

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34 4. Neues aus der Forschung

Neue Forschungsprojekte

AG Behnke

Kommunale Finanzausgleichssysteme und kommu-nale SteuernProjektinhalt: Die Ausgestaltung der Finanzbeziehungen zwischen öffentlichen Gebietskörperschaften stellt eines der zentralen Elemente föderaler Staatsgefüge dar. Einerseits determiniert die Finanzverfassung, welche autonomen Gestaltungsspielräume einzelne Gebiets-körperschaften besitzen, da jede Ausübung staatlicher Kompetenz eine aufgabenangemessene Finanzausstat-tung erfordert. Andererseits spiegelt sie konkurrierende fiskalpolitische Gerechtigkeits- und Solidaritätsvorstel-lungen wider: Wie sollen die Staatseinnahmen zwischen öffentlichen Gebietskörperschaften verteilt und wie stark sollen die Prinzipien finanzielle Eigenverantwortung vs. Solidarität gewichtet werden?Untersuchungen zu den Finanzbeziehungen zwischen Ländern und Gemeinden (staatliche Zuweisungen im Rahmen kommunaler Finanzausgleichssysteme, kurz: KFA) führen in der politik- und finanzwissenschaftlichen Forschung bislang ein Nischendasein. Dies ist umso überraschender, da Zuweisungen als zweitgrößte Ein-nahmekategorie wesentlich zur fiskalischen Handlungs-fähigkeit der Gemeinden beitragen.Im Rahmen dieses Projekts wird ein integrierter Datenbe-stand an verschiedenen sozioökonomischen und finanz-statistischen Daten in gemeindescharfer Abgrenzung, d.h. für alle Kommunen Deutschlands, zwischen 2002 und 2013 aufgebaut. Hierzu gehören Daten der Kassen-statistik (z.B. lokale Steuersätze, Einnahmen/Ausgaben in verschiedenen Abgrenzungen), der Jahresrechnungs-statistik (z.B. Daten über die Höhe der Zuweisungen, ge-gliedert nach unterschiedlichen Zuweisungsarten) sowie Daten aus den Abrechnungen zum KFA (z.B. Steuerkraft- und Bedarfsmesszahl, Umlagegrundlagen und -sätze) sowie Wahlergebnisse der Kommunalwahlen, um für den Einfluss lokalpolitischer Einflussfaktoren kontrollieren zu können.Der Datensatz sowie die thematische Ausrichtung des Forschungsprojekts sind in Deutschland einzigartig, da Fragen des Finanzausgleichs überwiegend an finanzwis-senschaftlichen Instituten untersucht werden, die aber nicht die spezifisch politik- und verwaltungswissen-

schaftliche Perspektive auf die Thematik verfolgen. Nur in der Kombination ökonomischer und finanzwissenschaft-licher Analysen mit politikwissenschaftlichen – auch normativ relevanten – Fragen nach Effekten etwa auf föderale Machtverteilung, Erfüllung sozialer Standards oder Verteilungsgerechtigkeit gewinnt die Untersuchung der Thematik an gesellschaftlicher Relevanz.Mit Hilfe dieser Daten werden unterschiedliche Unter-suchungen zum Effekt von Steuern und kommunalen Fi-nanzausgleichszahlungen auf die Gemeindefinanzen durchgeführt; dazu gehört aktuell das Dissertationspro-jekt von Christian Person. Er untersucht die steuerpoliti-schen Anreiz-, Umverteilungs- und stabilitätspolitischen Effekte der kommunalen Finanzausgleichssysteme. In Vorbereitung ist ein weiteres Projekt zur Reform der Grundsteuer auf Basis eines Verkehrswertmodells.Projektleitung: Nathalie BehnkeProjektmitarbeiter: Christian PersonLaufzeit: 2017–2019Fördersumme: 20.000 €Finanzierung durch: AFF der Universität Konstanz

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354. Neues aus der Forschung

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AG Jungherr

Communicative Power in the Hybrid Media System: The Relative Prominence and Evolution of FramesProjektinhalt: Die Digitalisierung hat Mediensysteme massiv verändert. Medienunternehmen sind gezwungen, sich einer veränderten Geschäftsumgebung und neuem Rezeptionsverhalten anzupassen. Ein Beispiel hierfür ist die zunehmend enge Verzahnung von politischer Be-richterstattung traditioneller Medien, neuen Online-Nachrichtenseiten und politischen Kommentaren und Diskussionen auf Online-Plattformen. Die sich so entwi-ckelnde neue Medienumgebung – das „Hybrid Media System“ – vereint unterschiedliche Quellen, teils wider-sprüchliche Berichterstattungs- und Publikationslogiken sowie unterschiedliche Berichterstattungsrhythmen. Noch ist unklar, ob sich das Internet in diesem Prozess als ein Herausforderer traditioneller gesellschaftlicher Machtstrukturen erweisen wird, vielleicht gar als Ver-stärker auftritt oder bloß Spiegel bestehender Verhält-nisse bleibt. Das Projekt möchte die Struktur kommuni-kativer Macht im Hybrid-Media-System aufzeigen und ihre Dynamik in politischen Diskursen empirisch unter-suchen. Die Forschung konzentriert sich auf die politi-sche Berichterstattung sowie politikbezogene Nutzer-kommentare online in einer Auswahl von Nachrichten-seiten und Online-Plattformen in Brasilien, Deutschland, Südkorea und den USA. Durch einen Vergleich verschie-dener Medienformen soll herausgefunden werden, ob die politische Berichterstattung „neuer Quellen“ und die politische Diskussion online tatsächlich von derjenigen etablierter Medien abweichen. Darüber hinaus wird unter-sucht, inwiefern sich die verschiedenen Arten der politi-schen Berichterstattung und Diskussionen („online“ vs. traditionelle Medien) beeinflussen. So sollen letztlich neue Befunde zum gesellschaftlichen Einfluss des Internets generiert werden. (http://portal.volkswagenstiftung.de/search/projectDetails.do?ref=92174)Projektleitung: Junprof. Dr.Andreas Jungherr, Dr. Jisun An (Qatar Computing Research Institute) & Dr. Dr. Ruth Olimpia Garcia Gavilanes (Oxford Internet Institute)Laufzeit: 2017–2021Fördersumme: 725.300 EUROFinanzierung durch: Volkswagen Stiftung

AG Kunze

Zeitliche Dynamiken von Diversität in Arbeitsteams / Temporal dynamics of work team diversityProjektinhalt: Field research on work team diversity and its relation to team processes and outcomes has pro-duced inconsistent results to date. In this proposal I argue that this inconsistencies are caused by dominant static research designs that used cross-sectional data to as-sess team diversity and its relation to team processes and outcomes. In the planned research project we want to address this research gap by analyzing an already ex-isting panel data set of 1.500 service work teams with overall 16.000 team members of a service company over a six year time period.The research project will consist of a mixed-method design in three phases. First, we will develop and execute a panel data analysis that allows us to test the temporal changes in diversity composition and their causal relation to changes in outcomes over time. Following recent develop-ments in the diversity literature, we will apply the faultline approach that allows measuring diversity not based on single criteria (i.e., age), but by the interrelation of multiple criteria (i.e., age, gender, ethnic background). Second, we strive to get a better understanding of potential context factors for the investigated relationships, by selecting extreme cases (teams) that either favor or support our temporal diversity hypothesis and doing qualitative inter-views with the team members. Third, based on the quali-tative results, contextual hypotheses will be quantitatively tested through collection new survey data in three waves.http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/321298269 Projektleitung: Florian KunzeProjektmitarbeiter: Florian Kunze und Andra ToaderLaufzeit: Januar 2017–Dezember 2020Fördersumme: 197.000 €Finanzierung durch: DFG

Perceiving the intentions of the weakest link: How attributed individual and collective goals impact re-actions to low performers in groupsProjektinhalt: Group work has become increasingly im-portant for many tasks and services in organisations, and organisations thus depend on successful team function.

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36 4. Neues aus der Forschung

The entire group’s performance may depend on the low-est performer (weakest link), but groups’ reactions to low performers are not well understood. We suggest that goal attributions are a neglected but potentially powerful factor: Did the low performer try to outperform others (in-dividual goal) or contribute to the group (collective goal)? In the next step, groups should evaluate whether low per-formers were trying to succeed (but had insufficient abil-ities) or were not trying (i.e., had low goal commitment). Failing despite trying will lead to excluding competitive low performers (individual goal) but lead to training coop-erative low performers (collective goal). Vice-versa, lack of commitment to the collective goal to cooperate should lead to exclusion, but in attempts to change the individual goal of a competitive low performer (socialisation). These hypotheses will be tested in a series of four exper-iments to attain the objectives of complementing Dr. Thürmer’s skillset in (1) small group theory, (2) small group laboratory experiments, (3) transformative multi-level statistics, and (4) to advance the translational trans-fer to organizational settings. Publications in leading peer-reviewed scientific journals will disseminate the research results widely. The proposed action will open up the immediate career opportunity to establish his independent research group, will substan-tially advance his research program, and is a crucial step towards becoming a full professor in Germany. Acquired start-up funding enables extensive pre-testing and will ensure the success of this action. This trans-disciplinary research project will contribute to motivation science, small group research, and organizational science and the findings will help European organisations that rely on group work to improve team functioning.http://cordis.europa.eu/project/rcn/203964_en.html Projektleitung: Lukas Thürmer und Florian KunzeLaufzeit: September 2016 – August 2018Fördersumme:174.000 €Finanzierung durch: EU Horizon 2020

AG Mergel

Implementing Digital Services Teams Across the U.S. Federal Government (Research Report)Projektinhalt: In 2014, the White House created the U.S. Digital Service team and the General Services Adminis-tration’s 18F group. Both groups are using agile software development processes to design and implement high-profile software projects. The results of this report include lessons learned during the scaling up efforts of digital service teams across the departments of the U.S. federal government. These will focus on managerial de-sign aspects, organizational challenges, motivations of digital swat teams and their department-level counter-parts, as well as first outcomes in the form of digital ser-vice transformations in each department. This research report aims to support the presidential transition team’s efforts by outlining the current efforts of scaling-up dig-ital service teams and their lessons learned, as well as observable outcomes of digital service teams across the U.S. federal government.Projektleitung: Ines MergelLaufzeit: Juni 2016 – Februar 2017Fördersumme: 20.000 $Finanzierung durch: IBM Center for the Business of Government

AG Volker Schneider

Der Einfluss der Wissenschaft auf die Politik: Eine Analyse der Wissensinfrastruktur im Bereich der Kli-mapolitik in Japan und DeutschlandProjektinhalt: Politische Entscheidungsträger benötigen zur Problemlösung und als Entscheidungsgrundlage wissenschaftsbasiertes Wissen, welches sie zunächst aufgrund ihrer Bildung besitzen und welches zusätzlich durch externe Berater gewonnen wird. Die politischen Entscheidungen sind aufgrund ihrer Komplexität, Unsi-cherheit, finanziellen Auswirkungen und langfristigen Folgen ohne wissenschaftliche Expertise fast undenk-bar und wissenschaftsbasierte Policy-Experten sind da-her für Politik, Verwaltung und auch für die Gesellschaft

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374. Neues aus der Forschung

von großer Bedeutung. Unser Forschungsprojekt bein-haltet eine vergleichende Analyse von policy-relevanten Wissensinfrastrukturen in Japan und Deutschland. Mit den beantragten AFF-Mitteln planen wir eine Pilotstudie im Bereich der Klimapolitik, anschließend möchten wir in einem noch zu beantragenden Drittmittelprojekt unsere Forschung auf weitere Politikfelder wie z.B. Infrastruktur-politik und evtl. auf ein weiteres Land erweitern. Der Ver-gleich zwischen Deutschland und Japan ist insofern inter-essant, da sich beide Länder nicht nur durch kulturelle, son-dern auch durch institutionelle Faktoren unterscheiden.Projektleitung: Prof. Dr. V. Schneider Projektmitarbeiter: Dr. Keiichi Satoh, Dr. Melanie NagelLaufzeit: 2017– 2018 Fördersumme: 9000 EURFinanzierung durch: AFF der Universität Konstanz

AG Seibel

The Ukraine Crisis, Russia, Germany, and the EU: Challenges for the 21st century international politi-cal and legal order?Projektinhalt: The project will investigate the challenges that arise from the Ukraine Crisis since 2013/14, Russia’s role in it, and the respective responses of Germany and the EU for the current international and regional political and legal order. The Ukraine Crisis since 2013/14 is con-sidered as a chain of significant events reaching from the so-called Euromaidan, the annexation of Crimea, to the ‘hybrid’ conflict constellations in East Ukraine and the at-tempts to settle them with the Minsk I and II Agreements. The 2-year project will be a joint effort of Professor Wolf-gang Seibel, head of the Chair for Politics and Public Ad-ministration, and Cindy Wittke, postdoctoral researcher and lecturer with the chair.Projektleitung: Prof. Wolfgang SeibelProjektmitarbeiter: Cindy WittkeLaufzeit: 2017 – 2018Fördersumme: 12.200 €Finanzierung durch: AFF der Universität Konstanz

AG Zuber

“The Habsburg Manifesto Project”, Mapping the Pro-grammatic Platforms of Political Parties in the Democ-ratizing Austro-Hungarian Empire, 1897–1911Projektinhalt: The goal of the Habsburg Manifesto Pro-ject is to collect data on the programmatic platforms of historical political parties as the first stage of a larger re-search project that examines electoral mobilization in the Western half of the Austro-Hungarian Empire (“Austria”) between 1897 and 1911. This project will eventually ad-dress the highly pertinent question: “Under what circum-stances does ethno-nationalist mobilization prevail over class-based mobilization in legislative elections?”. Imperial Austria was characterized by great ethnic, lin-guistic, religious, and social diversity, and gradually intro-duced universal male suffrage during our period of analy-sis. This provides ideal conditions for answering our re-search question, since political elites begin to mobilize an extremely heterogeneous electorate for the very first time. Projektleitung: Christina Zuber, in cooperation with Philip Howe (Adrian College, Michigan) and Edina Szöcsik (Uni-versität Bern)Laufzeit: Mai 2017 – Juli 2018Fördersumme: 15.000 EuroFinanzierung durch: AFF der Universität Konstanz

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4. Neues aus der Forschung38

Abgeschlossene Promotionen

Ines Imbert An inquiry into the material and idea-tional dimensions of policymaking – A case study of fuel poverty in Germany Betreuer: Prof. Dr. Volker SchneiderInes Imbert behandelt in ihrer Arbeit die Frage nach den ideellen und materiellen Dimensionen politischer Ge-staltung. Die Fragestellung wird anhand einer Fallstudie zum Thema Energiearmut in Deutschland analysiert. Energiearmut kam im Rahmen der Energiewende auf die politische Agenda. Trotz der umfassenden Aufmerksam-keit, die das Thema bekam, blieben politische Maßnah-men aus. Ziel der Fallstudie war es zu analysieren, ob sich die politische Entwicklung anhand des vorhandenen Problemdrucks (materielle Dimension) erklären lässt oder vielmehr dadurch, wie relevante Akteure das Prob-lem wahrnehmen und welche Vorstellungen davon sie in den politischen Diskurs einbringen (ideelle Dimension). Die Ergebnisse zeigen, dass beiden Aspekten ein

gewisser Einfluss zukommt. Energiearmut wurde von den Akteuren des politischen Diskurses so definiert, dass es anschlussfähig war an den Energiewende-Dis-kurs. Allerdings gelang es den Befürwortern nicht hinrei-chend, das Thema im Kerndiskurs zu verankern. Weiter-hin kommt es tatsächlich zu einer Verschlechterung der Situation, die zeitlich mit dem Aufkommen des Themas auf der politischen Agenda zusammenfällt. Allerdings ist davon auszugehen, dass dem Problemdruck kein isolierter Einfluss zukam, sondern sich dieser erst dadurch entfal-tet, dass das Thema mit einem anderen, als bedeutend erachteten Thema (steigende Energiepreise) verknüpft wurde.Ines Imbert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Euro-päischen Institut für Energieforschung (EIFER) in Karls-ruhe. Sie arbeitet dort im Bereich der Nachhaltigkeits-forschung, insbesondere zu den Themen Energiewende, Energiearmut, lokale Wertschöpfung und Biodiversität.

Julian Junk International Politics of Attention: How Humanitarian Interventions and Peace Operations EmergeBetreuer: Prof. Dr. Wolfgang SeibelDie Arbeit entwickelt und testet einen neuen Ansatz, um das Zustandekommen von humanitären Interventionen und Friedensmissionen als Prozess zu erklären, der me-diale Öffentlichkeiten, Außenpolitikformulierung, inter-nationale Aushandlungsprozesse und bürokratische Planungsprozesse in internationalen Organisationen miteinander verbindet. Er stellt das Konzept der öffentlichen Aufmerksamkeit ins Zentrum und integriert damit bisher disparate For-schungsstränge. Dadurch gelingt es, die oft zeitlich und räumlich weit entfernten Ursachen und Pfadabhängigen von Erfolgen und Misserfolgen internationaler Diploma-tie und internationaler Organisationen zu identifizieren. Den empirischen Kern der Arbeit bilden drei Fallstudien: die humanitären Interventionen und Friedensmissionen im Kosovo, im Südsudan und in Darfur. Analysiert werden dabei jeweils die öffentlichen Debatten

und Agenda-Setting Prozesse in den USA, in Großbritan-nien, in Frankreich und in Deutschland, deren Überset-zung in internationale Verhandlungen und deren Auswir-kungen für die konkrete verwaltungsseitige Ausplanung im Rahmen internationaler Organisationen. Die Analyse zeigt, dass öffentliche Aufmerksamkeit tatsächlich ein entscheidender Faktor für das Zustandekommen inter-nationaler Mandate und komplexer Friedensmissionen ist. Die verschiedenen Konstellationen von Aufmerksam-keitszyklen in verschiedenen Ländern haben erhebliche Auswirkungen auf das institutionelle Design und die Effek-tivität internationaler Friedensmissionen.Julian Junk ist Wissenschaftler am Leibniz-Institut Hes-sische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Er leitet dort Forschungsprojekte zur internationalen Schutzverantwortung, zu sicherheitspolitischen Frage-stellungen und zu verschiedenen Aspekten der Radikali-sierungsforschung. Er ist weiterhin Leiter des Berliner Büros der HSFK. Julian Junk ist zudem langjähriger Lehrbeauftragter an der Universität Luzern und an der Freien Universität Berlin.

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394. Neues aus der Forschung

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Friederike Luise Kelle To Claim or not to Claim? Ter-ritory, Violence, and Framing in Subnational Demands for Self-DeterminationBetreuer: Prof. Dr. Gerald SchneiderIn ihrer Dissertation untersucht Friederike Kelle die territo-rialen Ursachen der Entstehung und Eskalation von sub-nationalen Forderungen nach Selbstbestimmung. Sie ar-gumentiert, dass symbolische Bezüge zum umstrittenen Territorium Mobilisierungsvorteile für subnationale Grup-pen bieten. Gemeinschaften, die dem von ihnen besiedel-ten Territorium symbolischen Wert zuschreiben, fordern deshalb eher größere Selbstbestimmung vom Staat ein als solche, deren Land materiellen oder strategischen Wert aufweist. Sie setzen zudem eher Gewalt ein, wobei sie diese jedoch seltener systematisch eskalieren.Friederike Kelle präsentiert neue und teilweise georefe-renzierte Daten zu territorialem Wert und Siedlungsmus-tern sowohl von Gruppen, die Selbstbestimmung fordern,

als auch von solchen, die keine Statusveränderung anstre-ben. Zudem entwickelt sie ein neues und umfassendes Maß für symbolisches Territorium. Außerdem stellt sie neue Daten zum Einsatz von unterschiedlichen Konfliktstrategi-en in diesen Selbstbestimmungsforderungen für die Jahre 2005 bis 2015 vor. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Gruppen eher Forderungen nach größerer Autonomie stellen und ein limitiertes Maß an Gewalt einsetzen, wenn sie ihrem Territorium symbolischen Wert zuschreiben. Die Disserta-tionsschrift vertieft das Verständnis der Entstehungsursa-chen und Strategiewahl in Selbstbestimmungskonflikten und ist auch für die Untersuchung subnationaler Konflikte direkt relevant.Friederike Kelle vertritt seit Oktober 2016 Dr. Sonja Grimm als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Gerald Schneider. Ihre Forschung befasst sich mit Selbst-bestimmungskonflikten und der Rolle von Eliten in Souve-ränitätsreferenden.

Kerstin Nebel Leben und sterben lassen – Die Reg-ulierung der embryonalen Stammzellforschung und Sterbehilfe in DeutschlandBetreuerin: Prof. Dr. Christoph KnillWährend sich in den Jahren 1990 bis 2014 bei der deut-schen Regulierung der embryonalen Stammzellfor-schung ein relativ hohes Tempo zeigt, verläuft die Regu-lierung der Sterbehilfe vergleichsweise schleppend. Die Arbeit geht der Frage nach, wie das unterschiedliche Re-formtempo dieser beiden Biomedizinpolitiken erklärt werden kann. Den theoretischen Rahmen der Dissertati-on bilden der akteurzentrierte und der diskursive Institu-tionalismus, ergänzt durch die dynamische Komponente des durchbrochenen Gleichgewichts. Aus diesem Rah-men wird eine Reihe von Erwartungen abgeleitet und an

zwei qualitativen Fallanalysen und Diskursnetzwerkana-lysen überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Erblast, die Problemperzeption und Konfliktfähigkeit von Inter-essensvertretungen sowie die Fähigkeit der politischen Akteure, Einfluss auf das Framing des Entscheidungs-prozesses zu nehmen und die rechtlichen Verfahrens-muster adäquat einzusetzen über die Reformgeschwin-digkeit entscheiden. Zudem weist die Analyse darauf hin, dass die Methoden-triangulation Erkenntnisse absichern und einen vertief-ten Einblick in die Bedeutung des Diskurses für den Po-litikwandel bieten kann.Kerstin Nebel ist Studienleiterin am Institut für Politik-wissenschaft an der Universität Bern.

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40 4. Neues aus der Forschung

Andreas Raschzok Wandel und Persistenz in der Drogenpolitik: Eine Untersuchung zur Regulierung der Nachfrage nach illegalen Drogen in EuropaBetreuer: Prof. Dr. Christoph Knill

Julien Neubert Kontinuität und Wandel der Sozial-demokratie: Programmatische und organisatorische Reformen sozialdemokratischer Parteien in West-europaBetreuer: Prof. Dr. Sven JochemObwohl sich sozialdemokratische Parteien in der Parteien-forschung größter Beliebtheit erfreuen, werden sie noch allzu oft als eine Art black box behandelt, die immer in gleicher Art und Weise auf externe Stimuli reagiert. Anhand dreier Fallstudien zur Labour Party, zur SPD und zur Parti Socialiste wurde die black box Partei geöffnet, innerparteiliche Willensbildungs- und Entscheidungs-prozesse untersucht und programmatische und organi-satorische Reformen der jeweiligen Parteien erklärt. Hierbei zeigte sich, dass das Ineinandergreifen von

zwischen- und innerparteilichem Wettbewerb zu teils er-wartbaren, zum Teil aber auch zu auf den ersten Blick sehr paradox erscheinenden Ergebnissen führte. In allen untersuchten Fällen rückten die untersuchten Parteien in Oppositionszeiten nach links. Organisatorisch setzte sich der seit den 1990er Jahren zu beobachtende Trend einer Machtkonzentration in der Parteispitze fort, zugleich wurden aber auch die Partizi-pationsmöglichkeiten von Mitgliedern und Nicht-Mit-gliedern gestärkt. Für die weitere Forschung stellt sich die Frage, ob sich hier ein neuer Parteientypus herausbildet und wenn ja, was dies für Parteiensysteme bedeutet. Julien Neubert ist seit Januar 2017 Demografiebeauf-tragter des Landkreises Gießen.

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415. Internationales

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Internationale Kontakte

Lehre

Wali Aslam von der University of Bath hielt sich vom 6. bis zum 12. November 2016 am Fachbereich auf. Er un-terrichtete ein Erasmus-Intensivseminar zum Thema „Contemporary Security Challenges in Asia“. Wali Aslam arbeitet seit 2013 als Senior Lecturer am Department of Politics, Languages & International Studies der University of Bath. Zuvor hat er seinen PhD an der University of Leeds abgelegt. Die University of Bath hat ihm 2015 den Lehrpreis der Universität verliehen.

Vilém Novotný war vom 30. November bis zum 16. De-zember 2016 am Fachbereich zu Gast. Er unterrichtete das Erasmus-Seminar „Theoretical Approaches to Policy Process“. Vilém Novotný arbeitet an der Karls-Universität Prag am Department for Public and Social Policy.

Hanne Fjelde von der Universität Uppsala hielt am 3. November 2016 im Rahmen des IACM Master-Pro-gramms einen Gastvortrag mit dem Titel „Ethnic power constellations and violence against civilian“.

Christian Davenport, University of Michigan, hielt am 17. November 2016 im Rahmen des IACM Master-Pro-gramms einen Gastvortrag mit dem Titel „Starting and Stopping State Repression: an Examination of Spells.“

Internationale Gäste am Fachbereich

Forschung

Vom 7. bis zum 11. November 2016 hielten sich am Lehr-stuhl von Gerald Schneider zwei Gäste aus London und Oxford auf: Dr. Anja Shortland vom King’s College

London, Department of Political Economy und Dr. Anke Hoeffler von der University of Oxford, CSAE, Department of Economics.

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42 5. Internationales

Lehre

Wolfgang Seibel hielt sich im Rahmen des Erasmus + Mobility Programms vom 6. bis zum 17. Februar 2017 an Universitäten in Südafrika auf und hielt am 15. Februar 2017 an der University of Pretoria einen Gastvortrag über „Donald Trump: Aggravator or Catalyst in EU Crises“.

Cindy Wittke hält im März/April 2017 an der Taras Schewtschenko Nationalen Universität in Kiew eine Vor-lesung und ein Seminar zum Thema „(Frozen) Conflicts in the Post-Soviet Space“ für Masterstudierende der Uni-versität. Der Lehraufenthalt wird durch das Erasmus+ Mobilitätsprogramm der Universität Konstanz gefördert.

Fachbereichsmitglieder im Ausland

Forschung

Anja Osei organisierte gemeinsam mit dem Centre de Recherche et de Sondage d’Opinions (CROP) einen Work-shop zum Thema „Parliaments and Democracy Africa“. Vom 19. bis 21. September 2016 diskutierten Teilnehmer aus Benin, Botswana, Gabun, Kamerun, Tanzania, Togo und Zimbabwe in Lomé (Togo) über die Grundzüge einer Zusammenarbeit im Rahmen eines beantragten ERC-Starting Grants. Der Workshop wurde mit 10.000 € vom AFF im Rahmen einer Anschubfinanzierung für EU-For-schungsprojekte gefördert.

Vom 11. bis 22. Dezember 2016 hielt Anja Osei sich im Rahmen ihres Projektes „Elite Networks in Africa“ in Freetown, Sierra Leone auf. Gemeinsam mit dem Institut ITASCAP bereitete sie eine Befragung im Parlament vor, die aktuell durchgeführt wird.

Vom 19. Februar bis zum 10. März 2017 war Anja Osei im Rahmen ihres Projektes „Elite Networks in Africa“ am Centre d'Etudes et de Recherches en Géosciences Poli-tiques et Prospective (CERGEP) an der Omar Bongo Uni-versität in Libreville, Gabun, zu Gast.

Kerstin Schembera hielt sich von November 2016 bis März 2017 zu Forschungszwecken an der University of Queensland, Brisbane, Australien auf.

Gerald Schneider hat im März 2017 verschiedene Vor-träge an der Tel Aviv University gehalten.

Cindy Wittke hält sich im März/April 2017 für fünf Wochen an der Taras Schewtschenko Nationalen Uni-versität in Kiew auf. Sie wird Experten-Interviews für ihr Projekt „‘Test the West‘ – (Frozen) Conflicts and Contested Sovereignties in the Post-Soviet Space“ durchführen. Der Forschungsaufenthalt wird durch den Young Scholars Fund sowie das DAAD/Ostpartnerschaften-Programm der Universität Konstanz unterstützt.

Christina Zuber hielt sich vom 31. Januar bis zum 6. März 2017 zu Forschungszwecken in der Universitat Pompeu Fabra auf.

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436. Alumni, Alumnae

Alumni, Alumnae

Graduierungsfeier des Fachbereichs

Die diesjährige Graduierungsfeier des Fachbereichs fand am 16. Dezember 2016 im Audimax der Univer-sität statt. Eingeladen waren alle Studierenden, die ihren Bachelor, Master oder die Promotion erfolg-reich abgeschlossen hatten. Auch deren Freunde und Familien waren herzlich willkommen. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Fachbereichssprecher Prof. Dr. Nils Weidmann, welcher auch die Begrü-ßungsrede hielt.Er gratulierte allen Studierenden zu Ihren Abschlüssen und nutzte die Gelegenheit für einen kurzen Rückblick auf das Studium in Konstanz. In amüsanter Art erklärte er, was unter dem Wort „provinziell“ gemeint sei. Dieses kann etwas Ländliches, für die Provinz charakteristisches meinen, jedoch schlägt der Duden auch folgende Defini-tion vor: (meist abwertend) von geringem geistigem, kul-turellem Niveau zeugend. Das könne die Universität Konstanz nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen. Daher unterstrich Prof. Weidmann die Exzellenz der Konstanzer Universität und des Fachbereichs in Forschung und Lehre, wobei er insbesondere auf die Möglichkeiten des ERAS-MUS-Austauschs und die vielen anderen internationalen Kooperationen über die Double Degree-Programme im Masterstudiengang hinwies.

Als Gastredner hatte der Fachbereich den Absolventen Dr. Josef Fidelis Senn gewinnen können, welcher von seiner ehemaligen beruflichen Tätigkeit als CEO bei Volkswagen Argentina berichtete. Unter dem Motto „Tan-go Argentino – Berufliche Herausforderungen in einem südamerikanischen Land“ gelang es ihm, die komplexen Aufgaben im Alltag eines CEOs außerhalb Deutschlands anschaulich und verständlich darzustellen. Abschließend gab er den Absolventinnen und Absolventen Tipps für ihr beginnendes Arbeitsleben und betonte, dass man als Führungskraft sehr viel Engagement zeigen und immer mehr als die Anderen tun muss. Außerdem verlange die heutige Arbeitswelt große Mobilität und eine Karriere führe oftmals dazu, dass die ganze Familie ins Ausland ziehen muss. Vor allem aber zählt, dass man seinen eigenen Weg geht und die eigenen Interessen verwirklicht.

Nach den Vorträgen wurden den Absolventinnen und Absolventen ihre Zeugnisse überreicht und die Ab-schlussarbeiten von den Betreuerinnen und Betreuern

oder stellvertretend vom Fachbereichssprecher kurz vorgestellt. Die Bandbreite der Arbeiten war dabei auch in diesem Jahr beeindruckend.

Es folgte ein nachdenkliches Grußwort von Philipp Lutscher als Vertreter der diesjährigen Graduierten, der auch auf die aktuelle (welt)politische Lage einging.

Abschließend wurden durch Susanne Mahler-Siebler, Geschäftsführerin des VEUK, die VEUK-Preise für die besten Abschlüsse dieses Jahrgangs an Felicitas Weileder (BA), Lucie Haupenthal (BA), Nona Bledow (MA) und Janik Stützle (MA) verliehen. Breda Nußbaum, Chefredakteurin des Staatsanzeigers, die gemeinsam mit dem Geschäfts-führer Joachim Ciresa eigens angereist war, übergab den Preis des Staatsanzeigers für die beste Abschlussarbeit zu einem für die Leserschaft des Staatsanzeigers rele-vanten Thema an Felix Bings (MA) und warb in ihrer Rede lebhaft für die Arbeit im öffentlichen Dienst. (Die Preis-trägerinnen und Preisträger und ihre Arbeiten werden auf S. 21f ausführlich vorgestellt.)

Dr. Onnie Grissom, die das Programm am Klavier mu-sikalisch umrahmt hatte, leitete mit einem letzten Klavier-stück zum Sektempfang auf Ebene A 6 über, mit dem die Feier schließlich ihren Ausklang fand.

von Ann Sophie Lauterbach

Der Gastredner Dr. Josef

Fidelis Senn berichtet als

ehemaliger Absolvent des

Fachbereichs über seine

Tätigkeit als CEO bei VW

Argentina

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44 6. Alumni, Alumnae

Vortragsreihe „Absolvent_innen berichten aus der Praxis“Vortrag der GIZ

Was es bedeutet, ein „Leben im Zebrarhythmus“ zu führen, konnten die etwa 30 ZuhörerInnen am 9. November 2016 beim Vortrag von Niklas Wehner erfahren. Herr Wehner ist Bachelor-Absolvent des Fachbereichs und war im Rahmen der Vortragsreihe „AbsolventInnen berichten aus der Praxis“ zu Gast in Konstanz. Er arbeitet als Berater in der „Global Sustainable Seafood Initiative“ der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Einen „Zebrarhythmus“ hat Herr Wehner vor allem des-halb, weil er Zeit im Ausland, in Deutschland und wieder im Ausland verbringt – ein ständiger Wechsel wie die Streifen eines Zebras. Sein eigentlicher Arbeitsplatz in Eschborn ist nur die Basis für Projekte weltweit. Er er-klärte den Studierenden, dass kurzfristige Aufenthalte im In- und Ausland oder Sprünge zwischen Positionen und Funktionen zwar verlockend klingen würden, aber auch viel Flexibilität und Offenheit erforderten.

Dass Herr Wehner schon kurz nach seinem Berufsstart Fachvorträge vor 500 Personen hält, Workshops anleitet und Reisen nach Vietnam, Thailand und Australien unter-nimmt, hätte er zu Zeiten des Studiums nicht gedacht. „Ich habe mich während des Studiums oft gefragt, ob ich das Richtige mache und wohin mich dieser Weg führt“, so der 27-Jährige. Nach einem Praktikum bei der GIZ bot sich für ihn schließlich die Stelle als Junior-Berater bei der GIZ an. Sein Schwerpunkt liegt auf der Förderung nachhaltiger Fi-scherei und der Ausarbeitung eines weltweit anerkannten Benchmarks für die Zertifizierung nachhaltig erzeugter Fischprodukte. Dabei berät sein Team das Bundesminis-terium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick-lung und arbeitet eng mit NGOs, Industrie und Handel zu-sammen. „Meere retten können wir nicht alleine“, so Weh-ner, „aber wir leisten einen wichtigen Beitrag zu einer langfristigen Lösung der Überfischung der Meere“.

In seinem Vortrag konnte Wehner nicht nur von seiner jetzigen Arbeit berichten, sondern auch wertvolle Tipps für ein Praktikum bei der GIZ geben. Er forderte die Studieren-den auf, sich nicht von hohen Bewerberzahlen abschre-cken zu lassen. Dabei motivierte er ganz explizit auch Frau-en: „Habt Selbstvertrauen, traut euch und versteckt euch nicht; ihr habt sehr gute Chancen“. Am wichtigsten sei es, Eigeninitiative und ein solides Grundwissen zu zeigen und auf eine ordentliche und formal korrekte Bewerbung zu achten. Die GIZ lege außerdem Wert auf Fremdsprachen-kenntnisse und schreibe Praktikumsstellen auch kurzfris-tig aus. Praktika seien häufig mit Recherchetätigkeiten und Zuarbeit verbunden. Wehner selbst habe außerdem zahlreiche Protokolle geschrieben und tabellarische Über-sichten erstellt. „Auch wenn diese Aufgaben nicht immer Spaß machen, lernt man unglaublich viel über interne Ar-beitsabläufe und wird Teil der Organisation“, so Wehner.

Ein Praktikum bei der GIZ könne den Einstieg als Trai-nee oder als Juniorberater erst möglich machen oder zu-mindest deutlich erleichtern. Wehner betonte, dass die Arbeit bei der GIZ politische Sensibilität und eine hohe Stress- und Frustrationstoleranz erfordere. Seine Kolle-gen und er handeln als Mittler zwischen verschiedenen Or-ganisationen, auch in Ländern, in denen Flucht, Krisen und Korruption allgegenwärtig seien.

Auf die Frage aus dem Publikum, wie denn der Ar-beitsalltag bei der GIZ aussehe, schmunzelte Wehner. „Den typischen Arbeitsalltag gibt es bei uns nicht. Manch-mal erfahren wir erst einige Tage im Voraus von einer Reise oder einem großen Termin.“ Auch wenn Niklas Wehner die GIZ als Arbeitgeber schätzt und sich den täglichen Her-ausforderungen mit Freude stellt, locken ihn auch neue Perspektiven. So wird er nach über drei Jahren bei der GIZ nochmals eine Universität besuchen und freut sich ab August auf sein Masterstudium in Lund, Schweden.

von Carolin König

Niklas Wehner ist seit Mai 2016 als Berater im Sekre-tariat „Global Sustainable Seafood Initiative (GSSI)“ der GIZ tätig. Sein Berufseinstieg als Juniorberater er-folgte im Oktober 2013 nach einem Praktikum bei der GIZ in seinem jetzigen Arbeitsgebiet.Herr Wehner schloss im Frühjahr 2013 seinen Bachelor am Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz ab. Während seines Studiums

verbrachte er ein Auslandsemester am IEP in Grenoble. Sein Praxissemester absolvierte er in Paris beim Sec-rétariat Général des Affaires Européennes in der Ab-teilung Gemeinsame Agrar- und Fischereipolitik und Codex Alimentarius.Ab August 2017 wird Herr Wehner an der Universität Lund den Master-Studiengang „Environmental Ma-nagement and Policy“ absolvieren.

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456. Alumni, Alumnae

Info-Nachmittag „Einstieg in den öffentlichen Dienst“

Mehr als ein Drittel der Bachelorabsolventen und etwas über 10 Prozent der Masterabsolventen gaben in der Absolventenbefragung 2014 an, ihre erste Arbeitsstelle in öffentlichen Einrichtungen bzw. in der Verwaltung bei Bund, Ländern oder Kom-munen gefunden zu haben. Damit scheint der öffentliche Dienst ein attraktives Arbeitsfeld für Abgänger des Studiums in Politik- und Verwaltungs-wissenschaft zu sein. Dieses Interesse bestätigte sich auch beim Info-Nachmittag mit dem Thema „Einstieg in den öffentlichen Dienst“ am 9. Dezem-ber 2016, an dem über 70 Studierende teilnahmen.Der Fachbereich konnte Ina Franke und Thomas Broch-hagen als Referenten gewinnen. Beide sind Absolventen unseres Fachbereichs und studierten im Bachelor und Master in Konstanz. Sie wählten den Einstieg in den öf-fentlichen Dienst über das Verwaltungsreferendariat beim Ministerium für Inneres und Kommunales des Lan-des Nordrhein-Westfalen. Das Publikum nutzte diese einmalige Chance, Informationen aus erster Hand zu er-halten und stellte zahlreiche Fragen zu Voraussetzungen, Bewerbung, Aussichten und Wegen in den öffentlichen Dienst.

Brochhagen erklärte das Konzept des Verwaltungsre-ferendariats, das derzeit einzig vom Land NRW angeboten wird. In einer zweijährigen Ausbildung nach dem Master-abschluss wird die Befähigung für den höheren allgemei-nen Verwaltungsdienst erworben. Verschiedene Ausbil-dungsabschnitte mit Lehrgängen und Stationen bei der Bezirksregierung und dem Verwaltungsgericht vertiefen insbesondere juristisches Aufbauwissen und sozialwis-senschaftliche Kompetenzen. Das Referendariat wird schließlich mit der Staatsprüfung abgeschlossen. „Es be-steht zwar kein Anspruch auf eine Übernahme in den Lan-desdienst, die Chancen stehen aber sehr gut“, so Thomas

Brochhagen. Er selbst stieg direkt im Anschluss als Refe-rent für Personalentwicklung im Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen ein. Ein Manko des Referendariats: Die Qualifikation als Ver-waltungsassessor/in wird nicht in allen Bundesländern anerkannt, sodass eine entsprechende Einstufung und die Aufnahme ins Beamtenverhältnis zur Verhandlungssache werden kann.

„Der Weg in den öffentlichen Dienst über das Verwal-tungsreferendariat ist aus meiner Sicht attraktiv“, so Ina Franke. Die Ausbildung sei gut strukturiert und biete indivi-duelle Freiheiten für eine persönliche Spezialisierung. Trotz-dem müsse jeder selbst abwägen, ob nicht auch ein Direkt-einstieg eine Alternative sein könne. „Mit dem Referendariat entscheidet man sich für zusätzliche zwei Jahre intensives Lernen“, so Franke. „Trotzdem macht es mir viel Spaß und ich lerne vor allem im juristischen Bereich viel dazu.“

Den Konstanzer Studierenden gaben die beiden Absol-venten mit auf den Weg, sie sollten sich von hohen Bewer-berzahlen – egal ob für das Verwaltungsreferendariat oder für den Direkteinstieg – nicht abschrecken lassen. Durch den Abschluss in Politik- und Verwaltungswissenschaft seien sie sehr gut vorbereitet und könnten sich mit Selbst-bewusstsein bewerben.

von Carolin König

Ina Franke und Thomas

Brochhagen stellen Ihren

Werdegang vor

Ina Franke studierte Politik- und Verwaltungswissen-schaft an der Universität Konstanz und schloss ihren Master mit dem Schwerpunkt Internationale Verwaltung und Konfliktmanagement ab. Sie verbrachte Teile ihres Studiums an der University of Glasgow, der Marmara Üni-versitesi Istanbul und der Università degli Studi di Firenze. Seit Oktober 2015 ist sie Verwaltungsreferendarin und durchläuft den Vorbereitungsdienst für die Laufbahn des höheren allgemeinen Verwaltungsdienstes beim Ministe-rium für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen.

Thomas Brochhagen studierte 2007–2012 Politik- und Verwaltungswissenschaft (BA) an der Universität Kons-tanz sowie Public Administration and European Gover-nance (MA) an der Universität Konstanz und am Institut d'Etudes Politiques de Grenoble. Er absolvierte 2013–2015 das Verwaltungsreferendariat beim Land Nord-rhein-Westfalen und ist seit 2016 Beamter im höheren allgemeinen Verwaltungsdienst. Er arbeitet zurzeit als Re-ferent für Personalentwicklung im Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen.

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46 7. Neue Bücher

Neue Bücher

Behnke, Nathalie/ Kropp, Sabine (Hrsg.)(2016): Ten Years of Federalism Reform in Germany. Special Issue of 'Regional and Federal Studies' Vol. 26, Issue 5Sonderheft der Zeitschrift für Föderalismusforschung „Regional & Federal Studies“, Vol. 26 (2016), Issue 5, Gastherausgeberschaft Nathalie Behnke und Sabine KroppSeit dem ersten Föderalismusreformgesetz 2006 sind 10 Jahre vergangen, in denen der deutsche Bundes-staat so intensiv wie nie zuvor in Frage gestellt, reformiert und umgebaut werden sollte. Drei Reformkom-missionen wurden eingesetzt und über diese drei Reformwellen hinweg haben sich die ideologischen Voreinstellungen, die die Reformdebatten anleiteten, um fast 180 Grad gedreht. Stand die erste Kom-mission unter dem Diktat einer Entflechtung mit dem Ziel, einen Wettbewerbsföderalismus zu schaffen, zeigen die zweite und dritte Runde eine Rückkehr zu Prinzipien der Solidarität und gemeinsamen Ver-antwortung. Diese Dynamik lässt sich teils exogen durch veränderte Rahmenbedingungen und Zeitgeist erklären, teils endogen, da Reformen im ersten Schritt Dysfunktionalitäten offenbarten, die in späteren Reformschritten korrigiert werden mussten.Das Sonderheft bietet eine einzigartige Bestandsaufnahme der verschiedenen Reformbestandteile und ihrer Effekte auf die Arbeitsweise des deutschen Bundesstaates. Darüber hinaus ermöglicht die theoretisch angeleitete Gesamtschau auf die drei Reformphasen das Ableiten von Einsichten über Reformdynamiken und Rückkopplungseffekte, die entstehen, wenn man ein so komplexes Geflecht von Abhängigkeiten und Zuständigkeiten stückweise und seriell verändert. Die einzelnen Beiträge untersuchen die Effekte der Reform der Gesetzgebungskompetenzen (Christian Stecker); der Föderalisierung von Zuständigkeiten, etwa im Ladenschlussgesetz und im Nichtraucherschutz (Nicolai Dose und Iris Reus); den Einfluss des Parteiensystems auf die Reformdynamik (Klaus Detterbeck); Erklärungsfaktoren für Dynamiken und Rückkopplungseffekte über die Reformwellen hinweg (Sabine Kropp und Nathalie Behnke); sowie die Wirkung der Einführung der Schuldenbremse und des Stabilitätsrates (Stefan Korioth). Zwei Beiträge vergleichen Reformdynamiken über die Zeit hinweg (Arthur Benz) und zwischen Föderalstaaten (Astrid Lorenz).www.tandfonline.com/toc/frfs20/26/5

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477. Neue Bücher

Koos, Sebastian/ Rössel, Jörg/ Schenk, Patrick/ Sunderer/ Georg (2016): Ethischer Konsum (Schwerpunktheft). Berliner Journal für Soziologe, 26 (2).In den letzten Jahrzehnten hat eine Moralisierung des Alltagskonsums stattgefunden. Während sich die Konsumenten in den Nachkriegsjahren zumeist an Preis und Qualität, später in den 1980er- und 1990er-Jahren an Marken und Lebensstilkriterien orientierten, scheinen heute zunehmend ökologische, soziale und politische Charakteristika von Produkten an Bedeutung zu gewinnen. Ethischer Konsum bezeichnet all jene Kaufentscheidungen von Konsumenten, bei denen die moralischen oder politischen Konsequen-zen des Kaufs bestimmter Waren explizit Berücksichtigung finden. Wie lässt sich erklären, warum Bürger zunehmend Markt und Moral verbinden und ethische oder politische Überzeugungen und Motive in ihr Kaufverhalten einfließen lassen? Das Schwerpunktheft versammelt Beiträge die diese Frage für ver-schiedene Bereiche und Aspekte des ethischen Konsums beantworten wollen. Neben zwei länderverglei-chenden Beiträgen zur Erklärung des Konsums fair gehandelter Produkte, beschäftigen sich zwei weitere Beiträge mit nachhaltigen Konsumentscheidungen, zum einen auf Basis eines Feldexperimentes, zum an-deren auf Basis von Experteninterviews mit einem Fokus auf Verbraucherorganisationen und Verbraucher-politik. Ein letzter Beitrag beschäftigt sich mit Auseinandersetzungen um nachhaltige Konsummuster am Beispiel des politischen Umgangs mit den global produzierten Unmengen an Elektroschrott in Indien.Link zum Buch: https://link.springer.com/journal/11609/26/2/page/1

Seibel, Wolfgang (2016): Verwaltung verstehen, Eine theoriegeschichtliche Einführung. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. Die öffentliche Verwaltung gehört zu den wichtigsten und zugleich am wenigsten verstandenen Institu-tionen der Gegenwart. Warum handelt Verwaltung einerseits pedantisch und übergenau, eben bürokra-tisch, andererseits aber auch bemerkenswert flexibel und pragmatisch? Warum arbeitet sie meistens reibungslos und effektiv, bringt jedoch mitunter auch dramatische Fehlleistungen hervor? Wolfgang Sei-bel führt in Verwaltung verstehen in grundlegende Probleme öffentlicher Verwaltung ein und zeigt, wie sie in Theorie und Praxis bearbeitet werden. Sein flüssig geschriebenes und informatives Buch richtet sich nicht nur an Fachwissenschaftler, sondern an alle, die sich für das »Innenleben« dieser so wichtigen Institution interessieren.Link zum Buch: www.suhrkamp.de/buecher/verwaltung_verstehen-wolfgang_seibel_29800.html

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48 8. Publikationen

AG Behnke

Herausgeberschaft

Behnke, Nathalie/ Kropp, Sabine (Hrsg.) (2016): Ten Years of Federalism Reform in Germany. Special Issue of 'Regional and Federal Studies' Vol. 26, Issue 5

Zeitschriften

Behnke, Nathalie/ Kropp, Sabine (2016): Arraying in-stitutional layers in federalism reforms: lessons from the German Case, Re-gional & Federal Studies 26 (5), 585-602; doi 10.1080/13597566.2016.1236026

Kropp, Sabine/ Behnke, Nathalie (2016): Marble Cake Dreaming of Layer Cake – the Merits and Pitfalls of Dis-entanglement. Regional & Federal Studies 26 (5), 667–686; doi: 10.1080/13597566.2016.1236335

Person, Christian/ Zabler, Steffen (2017): Veränderter Rahmen – veränderte Praxis? Auswirkungen kommuna-ler Entschuldungsfonds auf die Praxis der Finanzaufsicht, Zeitschrift für Kommunalfinanzen, 67 (1), 1–6.

AG Boerner

Zeitschriften

Hüttermann, H., Döring, S. Boerner, S., (2016): Un-derstanding the Development of Team Identification: A Qualitative Study in UN Peacebuilding Teams. Journal of Business and Psychology. doi:10.1007/s10869-016-9446-9.

Boerner, S., Hüttermann, H., Reinwald, M., (2017): Ef-fektive Führung heterogener Teams: Wie kann das Er-folgspotential von Diversity genutzt werden? Gruppe. Interaktion.Organisation. Zeitschrift für Angewandte Or-ganisationspsychologie (GIO) 48(1), 41-51. Doi: 10.1007/s11612-017-0357-7.

Sammelbände

Boerner, Sabine (2017): Leadership in Organizations – a Review and Considerations for Peace Operations. In Seibel, W., Junk, J., Blume, T. & Schöndorf, E. (Eds.): Pu-blic administration meets peacebuilding: Coordination, learning, and leadership as challenges to peace opera-tions (267-287). New York: Lynne Rienner.

AG Breunig

Zeitschriften

Vliegenthart, Rens, Stefaan Walgrave, Swen Hutter, Emiliano Grossman, Marco Giugni, Ruud Wouters, Frederic Varone, Anke Tresch, Roy Gava, Sylvain Brouard , Laura Chaques, Christian Breunig, and Will Jennings (2016): The Media as a Dual Mediator of the Political Agenda Setting Effect of Protest. A Longitudinal Study in Six West-European Countries, Social Forces 95 (2): 837–859.

Schnatterer, Tinette (2016) : « Les sénateurs, nouvelle sociologie », Pouvoirs numéro 159, 93–100.

AG Busemeyer

Monographien

Busemeyer, Marius R. (2016): 2016. OECD Review of School Resources: Austria, Paris: OECD (with Deborah Nusche, Thomas Radinger and Henno Theisens), 200 pages

Busemeyer, Marius R./Lergetporer, Philipp/Woess-mann, Ludger (2017): Public opinion and the accept-ance and feasibility of educational reforms, Analytical Report for European Expert Network on Economics of Education (EENEE), http://www.eenee.de/eeneeHome/ EENEE/Analytical-Reports.html

Publikationen

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498. Publikationen

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Zeitschriften

Busemeyer, Marius R. /Garritzmann, Julian L. (2017): The Effect of Economic Globalization on Compensatory and Social Investment Policies Compared: A Multilevel Analysis of OECD Countries, Danish Center for Welfare Studies (DaWS) Working Paper Series 2: 1–29.

Rathgeb, Philip (2016): Relying on weak governments: Austrian unions and the politics of smoothed dualisation, Austrian Journal of Political Science, 45 (3).

Busemeyer, Marius R. /Neimanns, Erik (2017): Con-flictive preferences towards social investments and transfers in mature welfare states: The cases of unem-ployment benefits and childcare provision, Journal of Eu-ropean Social Policy, Online first, http://journals.sage-pub.com/doi/full/10.1177/0958928716684302.

Busemeyer, Marius R./Seitzl, Lina (2017): The partisan politics of early childhood education in the German Länder (with Lina Seitzl), Journal of Public Policy, online erschienen unter: https://www.cambridge.org/core/journals/jour-nal-of-public-policy/article/div-classtitlethe-partisan-politics-of-early-childhood-education-in-the-german-span-classitaliclanderspandiv/077A762CCD3ADEFA1AF1BCBDE806F165

Sammelbände

Busemeyer, Marius R./Haastert, Susanne (2016): Bildungspolitik: Nicht alles anders, aber manches; in: Hörisch, Fe-lix/Wurster, Stefan (Eds.): Das grün-rote Ex-periment in Baden-Württemberg: Eine Bilanz der Lan-desregierung Kretschmann 2011–2016, Wiesbaden: Springer VS, pp. 125-158

Kurzbeiträge

Busemeyer, Marius R. (2016): Trampelpfad oder Kö-nigsweg? Attraktivität und Gleichwertigkeit der berufli-chen Bildung, WISOdirekt, Bonn, Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung

AG De Juan

Zeitschriften

De Juan, Alexander (2016): “Traditional” Resolution of Land Conflicts. The Survival of Precolonial Dispute Sett-lement in Burundi, Comparative Political Studies, online first.

AG Holzinger

Zeitschriften

Dörfler, Thomas/ Holzinger, Katharina/ Biesenben-der, Jan (2107): Constitutional Dynamics in the European Union. Success, Failure and Stability of Institutional Treaty Revisions, International Journal of Public Administration, online first: DOI: 10.1080/01900692.2017.1295267.

Malang, Thomas (2017): Better = Faster? Explaining Citizens' Desired Speed of European Integration, Journal of European Integration 39 (1), 17–31.

Jeffrey Broadbent/ John Sonnett/ Thomas Malang/ Keiichi Satoh et al. (2016): Conflicting Climate Change Frames in a Global Field of Media Discourse, Socius 2, 1–17.

Meidert, Nadine / Meidert, Mortiz / Haer, Roos (2016): „Die Umfrage ist anonym... Zur Formulierung vor Daten-schutzhinweise in wissenschaftlichen Onlineumfragen.“ Soziologie, 45 (4): 448–460.

Haer, Roos (2017): “The study of child soldiering: issues and consequences for DDR implementation” Third World Quarterly, 38 (2): 450–466.

Sammelbände

Haer, Roos (2016): Trafficking in Persons: The Use of Children in Armed Conflict. In: Nichols, Andrea J / Heil, Erin (Hrsg.): Broadening the Scope of Human Trafficking. Durham, NC: Carolina Academic Press, 59–73.

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50 8. Publikationen

El-Assady, Mennatallah, Gold, Valentin, Hautli-Janisz, Annette, Jentner, Wolfgang, Butt, Miriam, Holzinger, Katharina and Keim, Daniel (2016): VisArgue – A Visual Text Analytics Framework for the Study of Deliberative Communication, in: Daniela Širinic, Jan Šnajder, Zoltán Fazekas, Shaun Bevan (eds), PolText 2016. The Interna-tional Conference on the Advances in Computational Analysis of Political Text. Proceedings of the Conference. University of Zagreb, Faculty of Political Science and Fac-ulty of Electrical Engineering and Computing, 31–36.

Kurzbeiträge

Gold, Valentin/Hautli-Janisz, Annette/Holzinger, Katharina/El-Assady, Mennatallah (2016): VisArgue: Analysis and Visualization of Deliberative Political Com-munication, Political Communication Report, Fall 2016, 26.1–2. http://politicalcommunication.org/issue/fall-2016-issue-26-1-2/

AG Jochem

Zeitschriften

Jochem, Sven (2017): Europäische Union und das De-mokratiedefizit. Wer hat in der EU das Sagen?, Deutsch-land & Europa, 73, im Erscheinen. (wenn das Heft ge-druckt vorliegt, melde ich die konkreten Seitenzahlen. In der Druckfahne geht der Beitrag von S. 14 – S. 19).

Kurzbeiträge

Jochem, Sven (2016): Rezension von Jon Pierre „The Oxford Handbook of Swedish Politics“, Nordeuropafo-rum, 2016, 79–80.

Jochem, Sven (2016): Rezension von Andreas Bergh „Sweden and the Revival of the Capitalist Welfare State“, Nordeuropaforum, 2016, 83–86.

AG Jungherr

Kurzbeiträge

Jungherr, Andreas / Finkelnburg, Antonin / Gülden- zopf, Ralf / Mader, Matthias / Schoen, Harald / Wuttke, Alexander (2016): „Wirkung politischer Informations-briefe in Unterstützung von TTIP“, Berlin: Konrad-Ade-nauer Stiftung (http://www.kas.de/wf/de/33.47266/)

Jungherr, Andreas (2016): „Die Diskussion um die Filter-blase lenkt von den wahren Problemen ab“, Der Tagess-piegel, (08/12/2016). (https://causa.tagesspiegel.de/gesellschaft/wie-veraendert-die-filter-bubble-die- politik/die-diskussion-um-die-filterblase-lenkt-von-den-wahren-problemen-ab.html)

Jungherr, Andreas (2017): Review of Eitan D. Hersh “Hacking the Electorate: How Campaigns Perceive Vot-ers”, Information Technology & Politics, (Online First), doi:10.1080/19331681.2016.1275999

Jungherr, Andreas (2017): Review of Daniel Kreiss “Pro-totype Politics: Technology-Intensive Campaigning and the Data of Democracy”, The International Journal of Press/Politics, (Online First), doi: 10.1177/194016121 6688308

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518. Publikationen

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AG Koos

Herausgeberschaft

Koos, Sebastian/ Rössel, Jörg/ Schenk, Patrick/ Sunderer/ Georg (2016): Ethischer Konsum (Schwer-punktheft). Berliner Journal für Soziologe, 26 (2).

Zeitschriften

Koos, Sebastian (2016): Die organisierte Vermarktli-chung der Moral und die Moralisierung der Märkte. Eine vergleichende Analyse der Fair-Handelsbewegung und der Entstehung ethischen Konsums in Europa. Berliner Journal für Soziologie, 26 (2), 171–199.

Sammelbände

Koos, Sebastian (2017): Crises and Consumption, in: Keller, Margit/ Halkier, Bente/ Wilska, Theri-Anna./ Tru-ninger, Monika (Eds.): Routledge Handbook on Con-sumption, Oxford: Routledge, 131–142.

AG Kunze

Zeitschriften

Tumasjan, A./ Kunze, F. / Bruch, H. / Welpe, I. (2016): Linking employer branding and firm performance: Tes-ting an integrative mediation model. In J. Humphreys (Ed.), Best Paper Proceedings of the Seventy-six Annual Meeting of the Academy of Man-agement, Anaheim, CA.

Sammelbände

Kunze, F./ Goecke T. (2016): Altersdiversität als Orga-nisationskompetenz. In Genkova, P., Ringeisen,T. (Eds.) Handbuch Diversity Kompetenz. Springer: New York (ISBN: ISBN: 978-3-658-08932-0)

Kunze, F./ Reinwald, M. (2017). Age-Diversity-Ma-nagement in Teams und Organisationen, In: W. Joch-mann, I. Böckenholt, & S. Diestel (Eds.), HR-Exzellenz. Innovative Ansätze in Leadership und Transformation. Wiesbaden: Springer Fachmedien, 237–252

AG Leuffen

Zeitschriften

Schembera, Kerstin (2016): The rocky road of interre-gionalism: EU sanctions against human rights-violating My-anmar and repercussions on ASEAN–EU relations. Cam-bridge Review of International Affairs 29(3), 1022–1043.

Sammelbände

Degner, Hanno/ Kroll, Daniela A. (2017): Viel Kontinuität und wenig Wandel: Die Außen- und Europapolitik des Landes Baden-Württemberg unter Grün-Rot, in: Hörisch, Felix/ Wurster, Stefan (Hrsg.): Das grün-rote Experiment in Baden-Württemberg. Eine Bilanz der Regierung Kretsch-mann 2011–2016. Wiesbaden: Springer VS, 279–303.

AG Mergel

Zeitschriften

Mergel, Ines./ Rethemeyer, R. Karl/ Isett, Kimberly (2016): Big Data in Public Affairs, Public Administration Review, 76 (6), 928–937.

Mergel, Ines (2016): Agile Innovation Management in Government: A Research Agenda, Government Information Quarterly, 33(3), 516–523.

Sammelbände

Mergel, Ines (2016): Social Media in the Public Sector, in: Dubnick, M. /Bearfield, D. (Hrsg.): Encyclopedia of Public Ad-ministration and Public Policy, Third Edition, Taylor & Francis Group, 3018-3021.

Kurzbeiträge

Mergel, Ines (2017): Korruptionsbekämpfung in Echtzeit: Big Data in der Verwaltung am Beispiel der Estnischen Steuer- und Zollbehörden, Behörden Spiegel, 31.

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52 8. Publikationen

Mergel, Ines/ Rethemeyer, Karl R./ Isett, Kimberly (2016): What does Big Data mean to public affairs re-search? Understanding the methodological and analytical challenges, London School of Economics, Impact of Social Sciences Blog: http://blogs.lse.ac.uk/impactofso-c i a l s c i e n ce s / 2 0 1 6 / 1 2 / 0 8 /w h a t- d o e s- b i g - d a -ta-mean-to-public-affairs-research-understand-ing-the-methodological-and-analytical-challenges/

AG G. Schneider

Zeitschriften

Schneider, Gerald/Hadar, Maya/Bosler, Naomi (2017): The Oracle or the Crowd? Experts versus the Stock Mar-ket in Forecasting Ceasefire Success in the Levant. Jour-nal of Peace Research 10.1177/0022343316683437

Riedel, Lisa/Schneider, Gerald (2017): Dezentraler Asylvollzug diskriminiert: Anerkennungsquoten von Flüchtlingen im bundesdeutschen Vergleich, 2010–2015. Politische Vierteljahresschrift 58(1)

AG V. Schneider

Zeitschriften

Broadbent, Jeffrey, John Sonnett, Iosef Botetzagias, Marcus Carson, Anabela Carvalho, Yu-Ju Chien, Chris-topher Edling, Dana Fisher, Georgios Giouzepas, Ran-dolph Haluza-DeLay, Koichi Hasegawa, Christian Hir-schi, Ana Horta, Kazuhiro Ikeda, Jun Jin, Dowan Ku, Myanna Lahsen, Ho-Ching Lee, Tze-Luen Alan Lin, Thomas Malang, Jana Ollmann, Diane Payne, Sony Pellissery, Stephan Price, Simone Pulver, Jaime Sainz, Keiichi Satoh, Clare Saunders, Luisa Schmidt, Mark C. J. Stoddart, Pradip Swarnakar, Tomoyuki Tatsumi, Da-vid Tindall, Philip Vaughter, Paul Wagner, Sun-Jin Yun, and Sun Zhengyi, (2016): Conflicting Climate Change Frames in a Global Field of Media Discourse, Socius: Soci-ological Research for a Dynamic World Volume 2: 1–17.

Lelong, Bettina/ Nagel, Melanie (2017): Stadtpolitik aus der Netzwerkperspektive. Analysen urbaner Politik-prozesse in Hamburg, Mönchengladbach und Stuttgart, RaumPlanung 189 / 1-2017,14–22.

Lelong, Bettina/ Nagel, Melanie (2017): Netzwerk-analyse in der Stadtforschung. Publikation in der Zeit-schrift Soziologie, Jahrgang 46, Heft 1, 2017, 40–43.

Schneider, Volker (2017): Netzwerke in der Politik- und Verwaltungswissenschaft. In: Soziologie, 46. Jg., Heft 1, 35–39.

Sammelbände

Schneider, Volker (2016): Pós-democracia ou Complexa Partilha de Poder? Redes de políticas públicas na Ale-manha. In: T. Menicucci, J. G. L. G. Gontiijo (Hg.), Gestao e Políticas Públicas no Cenário Contemporâneo. Rio de Janeiro: Editora Fiocruz, 51–70

Kurzbeiträge

Schneider, Volker (2016): Comment on Varone, Frédéric / Ingold, Karin / Jourdain, Charlotte “Studying Policy Ad-vocacy through Social Network Analysis”, European Po-litical Science, advance online publication 27 May 2016, 14–15

AG Schutte

Zeitschriften

Ruhe, Constantin (2016): Estimating survival functions after stcox with time-varying coefficients, Stata Journal, 16 (4), 867–879.

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538. Publikationen

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AG Seibel

Monographien

Seibel, Wolfgang (2016): Verwaltung verstehen, Eine theoriegeschichtliche Einführung. Suhrkamp Taschen-buch Wissen-schaft. http://www.suhrkamp.de/buecher/verwaltung_verstehen-wolfgang_seibel_29800.html

Zeitschriften

Seibel, Wolfgang (2016): Kausale Prozessanalyse und Fallstudiendesign, dms – Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, 9 (2), 393–400.

SammelbändeSeibel, Wolfgang (2016): Hybrid and Responsible Lea-dership in Public Administration, in: Abels, Gabriele (Hrsg.): Vorsicht Sicherheit! Legitimationsprobleme der Ordnung von Freiheit. 26. wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Baden-Baden: Nomos, 311-333. http://www.nomos-shop.de/Abels-Vorsicht-Sicherheit/productview.aspx?product=25943

Seibel, Wolfgang (2016): Behördenversagen als Sicher-heitsrisiko, in Abels, Gabriele (Hrsg.): Vorsicht Sicherheit! Legitimationsprobleme der Ordnung von Freiheit. 26. wis-senschaftlicher Kongress der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Baden-Baden: Nomos, 117–130. http://www.nomos-shop.de/Abels-Vorsicht-Si-cherheit/productview.aspx?product=25943

AG Weidmann

Zeitschriften

Wig, Tore / Geelmuyden Rød, Espen (2016): Cues to Coup Plotters: Elections as Coup Triggers in Dictatorships, Journal of Conflict Resolution 60(5), 787–812.

Weidmann, Nils B. (2016): Micro-cleavages and Vio-lence in Civil Wars: A Computational Assessment, Con-flict Management and Peace Science 33(5), 539–558.Weidmann, Nils B. (2016): Replication: Why, Where and How? A Synopsis, International Studies Perspectives 17(4), 439–444.

Nisser, Annerose / Weidmann, Nils B. (2016): Measu-ring Ethnic Preferences in Bosnia and Herzegovina with Mobile Advertising, PLOS ONE 11(12): e0167779

Hellmeier, Sebastian (2016): The Dictator's Digital Toolkit: Explaining Variation in Internet Filtering in Autho-ritarian Regimes, Politics & Policy 44(6), 1158–1191.

Cederman, Lars-Erik / Weidmann, Nils B. (2017): Predicting armed conflict: Time to adjust our expecta-tions? Science 355(6324), 474–476.

AG Zuber

Sammelbände

Zuber, Christina Isabel / Dzankic, Jelena (2017): Ser-bia and Montenegro. From Centralization to Secession and Multi-ethnic Regionalism, in Arjan Schakel (Hrsg.): Regional and National Elections in Eastern Europe. Ter-ritoriality of the Vote in Ten Countries. Houndmills, Ba-singstoke: Palgrave MacMilllan, 207-238. http://www.palgrave.com/la/book/9781137517869

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54 9. Der Fachbereich in den Medien

AG Behnke

Die Ergebnisse eines Interviews von Prof. Nathalie Behnke mit dem französischen Journalisten Luc Andre zum The-ma Föderalismus: 'Contexte' Online-Zeitung, 24.1.2017 (https://www.contexte.com/article/transports/en-alle-magne-la-recentralisation-en-route_64175.html)

Luc André: „En Allemagne, la centralisation en route“, Be-zug zur Föderalismusforschung – Der Tagesspiegel vom 24.1.2017 berichtet über eine Tagung im Bundesrat zum Thema Föderalismus, an welcher Prof. Nathalie Behnke teilgenommen hat.

AG Breunig

Prof. Christian Breunig zum Ausgang der US-Präsident-schaftswahl im Interview mit dem SWR4.www.swr.de/swr4/bw/region-aktuell/friedrichshafen/im-gespraech-christian-breunig-von-den-us-wahlen-l e r n e n /-/ i d = 25 8 2 8 8 /d i d =18 4 6 9 3 4 0 /n i d = 258288/12q1vvr/index.html

AG Busemeyer

Prof. Marius Busemeyer hat ein Interview zum Thema „Anzug statt Latzhose: Warum die Grünen im Kreis Kon-stanz pragmatisch statt ideologisch sind“ gegeben.www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/kreis-kon-stanz/Anzug-statt-Latzhose-Warum-die-Gruenen-im-Kreis-Konstanz-pragmatisch-statt-ideologisch-sind; art372432,9139847

AG Garritzmann

Julian Garritzmann wurde im Blick zu Martin Schulz, dem Kanzlerkandidaten der SPD, interviewt.www.blick.ch/news/ausland/politexperte-julian-gar-ritzmann-gibt-spd-schulz-grosse-chancen-kanzlerin-merkel-muss-zittern-id6185182.html

AG Holzinger

Haer, Roos (2016): Lost Generations? Consequences of and Responses to Child Soldier Recruitment. Sustaina-ble Security, Web blog of Oxford Research Group (ORG): https://sustainablesecurity.org/2016/09/14/lost-generations-consequences-of-and-responses-to-child-soldier-recruitment/

AG Jungherr

Melanie Amann, Horand Knaup, Ann-Katrin Müller, Marcel Rosenbach und Wolf Wiedmann-Schmidt. Social Bots: Wie digitale Dreckschleudern Meinung machen. Der SPIEGEL. 2016/10/24. (www.spiegel.de/spiegel/so-cial-bots-propaganda-roboter-verzerren-politische-diskussion-im-netz-a-1117955.html)

文:陳電鋸. 回應馮煒光:梁振英的嬲嬲數 難與「資

訊毒霧」現象相提並論. The Stand News. 2016/11/21. (www.thestandnews.com/politics/回應馮煒光-梁振英

的嬲嬲數-難與-資訊毒霧-現象相提並論/)

Michael Meyer. Wenn Populisten selbst auf Sendung gehen. Deutschlandfunk. 2016/12/03. (www.deutschlandfunk.de/kommunikation-wenn-populisten-selbst-auf-sen-dung-gehen.761.de.html?dram:article_id=373042)

Andreas Jungherr und Katharina Kleinen von Königslöw im Interview. Meinungsmache im Netz – Wie mächtig sind soziale Medien? dbate. 19/12/2016. (www.youtube.com/watch?v=fSzXm9ef7j8)

Der Fachbereich in den Medien

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559. Der Fachbereich in den Medien

AG Koos

Jetzt.de (Das junge Magazin der Süddeutschen) Inter-view für den Beitrag „Wir sind der Staat“ (24.12.2016) www.jetzt.de/gesellschaft/gesellschaftliches-enga-gement-in-deutschland

FAZ, „Gutes Gewissen im Angebot“ Besprechung meiner Forschung zu Fairem Handel (5.12.2016): www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/fair-trade-siegel-foerdern-kaufwille-der-kunden-14546891.html

AG Kunze

7.1.2017 Südkurier Konstanz „Je jünger der Chef, desto mehr Probleme“ – Artikel zur Untersuchung der Beför-derungspraxis in Unternehmen.

20.12.2015: Wall Street Journal: Young boss may make older worker less productive

5.12.2016: Bloomberg BNA: Preparing for Millenial Leadership in a baby boomer world

3.12.2016: Los Angeles Times: Having a younger boss could hurt job performance

30.11.2016 Global News Canada “Young bosses make for a less productive work environment: study”.

29.11.2016 The Huffington Post “Having A Younger Boss Can Be More Than Just Awkward, Study Finds”.

28.11.2016 The Washington Post “Having a younger boss isn’t just awkward. New research suggests it could also hurt performance”.

AG Gerald Schneider

Der Monkey Cage Blog hat einen Beitrag von Prof. Gerald Schneider , Maya Hadar und Naomi Bosler zum Thema Waffenruhe in der Washington Post veröffentlicht. Der Titel des Artikels lautet: „Will a cease-fire hold? Ask the stock market rather than the pundit.“w w w.washingtonpost .com/news/monkey-cage/wp/2017/02/16/will-a-cease-fire-hold-ask-the-s t o c k- m a r ke t- r a t h e r-t h a n -t h e - p u n d i t / ? u t m_term=.16b7c7998d30

Pressereaktionen auf den Artikel „Dezentraler Asylvoll-zug diskriminiert: Anerkennungsquoten von Flüchtlin-gen im bundesdeutschen Vergleich, 2010–2015“ von Lisa Riedel und Gerald Schneider:www.deutschlandfunk.de/asyl-antraege-es-spielt-t e i l w e i s e - e i n e - r o l l e - b e i - w e l c h e m .17 6 9 .de.html?dram:article_id=382464 www.zeit.de/politik/deutschland/2017-03/asylbe-werber-fluechtling-anerkennungsquote-unterschie-de-bundeslaender www.welt.de/politik/deutschland/article163187146/Gravierende-Unterschiede-bei-Asyl-Anerkennungs-quoten.html www.swr.de/swraktuell/bw/friedrichshafen/studie-der-uni-konstanz-asyl-lotterie-der-behoerden/-/id=1542/did=19263894/nid=1542/1xzp8ud/www.zdf.de/nachrichten/heute-plus/videos/asyl-lot-terie-100.html

AG Volker Schneider

Interview von Volker Schneider mit der Schwäbischen Zeitung, www.schwaebische.de/region_artikel,-%E2% 80%9EIch-haette-nicht-vorhersagen-koennen-wie-e s - a u s g e h t % E 2 % 8 0 % 9 C -_a r i d ,10 6 01818_toid,483.html

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56 9. Der Fachbereich in den Medien

AG Schutte

Vom Vorurteil zum Bürgerkrieg: Politikwissenschaftler untersucht Entstehung gewalttätiger Konflikte, West-fälische Nachrichten, 12.10.2016

AG Seibel

„Grundstein für die Zukunft abseits von Krieg und Terror“ – Wolfgang Seibel im Interview mit dem Deutschland-funk zum „Leadership for Syria“-Programm am 22. De-zember 2016. www.deutschlandfunk.de/syrische-stu-denten-in-deutschland-grundstein-fuer-die.680.de.html?dram:article_id=374634

„Verwaltung verstehen“ – Wolfgang Seibel im Interview mit dem WDR 3 am 15. Dezember 2016. www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/wdr3-resonanzen/audio-wolfgang-seibel-verwaltung-verstehen-100.html

„Hoffen und bangen“ – Wolfgang Seibel im Interview zur US-Wahl am 9. November 2016 auf dem Youtube-Kanal der Universität Konstanz. www.youtube.com/watch?v= 6QQfp4bvV6M

„Nur Ehrlichkeit hilft gegen Extremismus“ – Beitrag von Wolfgang Seibel im Tagesspiegel Causa am 25. Okto-ber 2016. https://causa.tagesspiegel.de/politik/afd-waehler-herausforderung-fuer-die-politik/nur-ehr-lichkeit-hilft-gegen-extremismus.html

„Donald Trump – Aggravator or Catalyzer of the European Crises?“ – Öffentlicher Vortrag von Wolfgang Seibel am Centre for the Study of Governance Innovation der Uni-versity of Pretoria (15. Februar 2017) www.exzellenzcluster.unikonstanz.de/54.html?&cHash =039837fa2bfa6dde7e28df 930 03ebcda&t x_t t n e w s % 5 B d a y % 5 D = 2 3 & t x _ t t n e w s % 5 B m o n t h % 5D = 0 2& t x_t t n e w s % 5B t t_n e w s % 5D =3146&tx_ttnews%5Byear%5D=2017

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57

Mittwoch 3. Mai 201717.00 Uhr | A702What Does the UK Want for Its Post-Brexit Economic Future and Why?Prof. Kenneth F. Scheve, Stanford University

Mittwoch 17. Mai 201717.00 Uhr | A702Comparing the Effects of Cash Transfers and Skills Training on Support for Insurgents: Evidence from AfghanistanProf. Jason Lyall, Yale University

Mittwoch 31. Mai 201717.00 Uhr | A702Die Normalisierung digitaler SpurendatenAntrittsvorlesung: Jun. Prof. Andreas Jungherr

Mittwoch 14. Juni 201717.00 Uhr | A702Development Aid and Infant Mortality-Micro-level evidence from NigeriaProf. Gudrun Østby, Peace Research Institute Oslo

Mittwoch 28. Juni 201717.00 Uhr | A702The Loss-Exchange Ratio Database: Collecting Directed-Dyad Data on Wartime CasualtiesProf. Stephen B. Long, University of Richmond

Mittwoch 12. Juli 201717.00 Uhr | A702Computational Social Science – Novel Approaches for Social Science Research Antrittsvorlesung: Jun. Prof. Karsten Donnay

10. Termine

Termine im Sommersemester 2017

Fachbereichskolloquium IACM Lecture Series

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Mittwoch 14. Juni 201717.00 Uhr | Raum stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest Compliance and Resistance in Iraq under Saddam Hussein: Evidence from the Files of the Bath PartyReferentin: Lisa Blaydes (Stanford University, USA)

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58 10. Termine

4. Mai 201712.00 –13.15 Uhr | geänderter Raum! Y 311Does Anti-Elite Rhetoric Improve the Political Effica-cy of Poor Voters?Prof. Paul Marx (University of Southern Denmark)

15. Mai 201712.00 –13.15 Uhr | Y 310The Diffusion of Policy Frames: Evidence from a Structural Topic ModelProf. Fabrizio Gilardi (University of Zurich)

29. Mai 201712.00 –13.15 Uhr | Y 310Looks and Politics: When Do Good-Looking Candi-dates Profit From Their Handsomeness?Prof. Daniel Stockemer (University of Ottawa)

12. Juni 201712.00 –13.15 Uhr | Y 310Illicit Economy and Violence: The Effect of Opium Cultivation on the Geography of Conflict in Afgha-nistanDr. Kai Gehring (University of Zurich)

19. Juni 201712.00 –13.15 Uhr | Y 310Trust, Ethnic Diversity, and Personal Contact: Experimental Field EvidenceDr. Henning Finseraas (University of Oslo)

10. Juli 201712.00 –13.15 Uhr | Y 310Bailing-out or Reforming the Banks: IMF and Financial Sector InterestsDr. Hakan Günaydın (Universität Konstanz)

Comparative Political EconomyWorkshop Series

Im Rahmen dieser Veranstaltung treffen sich montags alle zwei Wochen in Y 310 Konstanzer Forscherinnen und Forscher sowie externe Gäste, um aktuellste For-schungsbeiträge im Bereich der Vergleichenden Politi-schen Ökonomie vorzustellen und zu diskutieren.

Keine Anmeldung erforderlich, aber Anmeldung für den Email-Verteiler erwünscht: – https://mailman.uni-konstanz.de/mailman/listinfo/political-economyKontakt: [email protected]

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5910. Termine

5 May 2017Bailing-out or Reforming the Banks: IMF and Financial Sector InterestsHakan Günaydin

12 May 2017Gender inequality, sexual violence and prosocial behaviour: preliminary results from a survey experiment in eastern CongoCarlo Koos

19 May 2017A Tool for Contention or Censorship? Denial-of-Service Attacks during Popular Uprisings in Authoritarian RegimesPhilipp Lutscher

2 June 2017Same Same but Different. The Effects of ASEAN Enlargement on Regional Norm DynamicsKerstin Schembera

9 June 2017The impact of quotas on legislative behaviour of women: The case of PortugalSebastian Koehler

16 June 2017Governance of Transboundary Water Resources: Lake Victoria Basin in a Three Country QuandaryKelvin Munisi

23 June 2017Coordination Resources of the Bureaucracy. A network perspectiveYvonne Hegele

30 June 2017Raise your Voices! The Occurrence of Non-Violent Action in Civil WarsRoman Krtsch & Johannes Vüllers

7 July 2017Comparing computational models with applications to segregation and conflictSebastian Schutte

14 July 2017When the Principal Asks for a Favour – The European Council’s Control of the Council of the EU in Legislative Decision-MakingDaniela Kroll

21 July 2017Pulling the Strings? The Strategic Use of Pro-Regime Rallies in Authoritarian RegimesSebastian Hellmeier

28 July 2017Ethnic Politics and Co-Ethnic Representation: A field ExperimentAnnerose Nisser & Miriam Hänni

Brown Bag Meetingfreitags 12.00 –13.15 Uhr | D 351

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60 10. Termine

11.– 13. Mai 2017 Jahrestagung 2017 des Arbeitskreises Entwicklung und Verwaltung (AKEV) 2017Beim AKEV handelt es sich um einen informellen Arbeits-kreis, der sich seit über 20 Jahren regelmäßig trifft. Mit-glieder sind zu einem großen Teil ehemalige Studierende der Verwaltungswissenschaft mit Schwerpunkt interna-tionale Beziehungen, aber auch Politikwissenschaftler oder an verwaltungswissenschaftlichen Themen inter-essierte Personen aus Wissenschaft und Praxis, die sich mit diesem Thema entweder theoretisch oder praktisch beschäftigen. Fast alle Mitglieder sind entweder an Universitäten oder Forschungseinrichtungen sowie bei der Deutschen Ge-sellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), ein-schlägigen Bundesministerien oder weiteren (Durchfüh-rungs-) Institutionen der Bundesregierung beschäftigt. Außerdem nehmen auch regelmäßig Vertreter der großen Consulting-Firmen an den jährlichen Tagungen teil. Studierende des Fachbereichs Politik- und Verwaltungs-wissenschaften sowie weitere interessierte Studierende mit internationalem Fokus sind ebenfalls zur Tagung ein-geladen, Absolventen und Doktoranden werden zur Prä-sentation von einschlägigen Qualifikationsarbeiten auf-gefordert.

Kontakt: [email protected]

14.– 15. Juli 2017 POLNET + Summer School Dynamical Network Analysis: Discourses andSimulationsVeranstalter: Volker Schneiderwww.polnet-school.de

10.– 13. September 2017 Workshop: The Empirical Study of Autocracy (ESTA) Veranstalter: Nils Weidmann

Weitere Termine im Sommersemester 2017

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Impressum

Herausgeber

Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft

Universität Konstanz

78457 Konstanz

Raum C 300

Tel. +49 7531 88-3554 /-2614

Fax +49 7531 88-4482

[email protected]

www.uni.kn/polver

Verantwortlich für den Inhalt Prof. Dr. Nils Weidmann

Redaktion Ann Sophie Lauterbach (LR); Dr. Ulrike Haas-Spohn

Layout und Satz [email protected] · www.uni.kn/wisswerk

Fotos Universität Konstanz und Ann Sophie Lauterbach, soweit nicht anders angegeben

Illustrationen S.25, 26, 40, 41, 56, 60: ©FrankRamspott–iStock.com

S. 58: ©macrovector – fotolia.de; S. 18, 28, 37: wwa-grafik

Der Newsletter erscheint einmal im Semester.

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Fachbereich Politik- und VerwaltungswissenschaftUniversität Konstanz78457 KonstanzRaum C 300Tel. +49 7531 88-3554 /-2614Fax +49 7531 [email protected]

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