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H eike Sommerfeld, Product Ma- nager bei Copa-Data in Otto- brunn, erläutert den Antrieb hinter der Weiterentwicklung des neuen Software-Releas: „In regelmäßigen Ab- ständen führen wir Workshops mit unse- ren Kunden unter Mitwirkung eines For- schungsinstitutes durch. Unserer Erfah- rung nach stellen Kunden immer höhere Ansprüche an die Anlagenmodellierung, Projektierung und die Simulation. Gleich- zeitig möchten Unternehmen verstärkt benutzerfreundliche Lösungen gestal- ten.“ Hierzu wartet die Generation 6.50 mit vielen Neuerungen auf, unter ande- rem mit grafischen Erweiterungen, erhöh- ter Benutzerfreundlichkeit und branchen- spezifischen Extras. Benutzerfreundliche Oberflächen gestalten Für Unternehmen, die ihre Bedienoberflä- chen möglichst benutzerfreundlich oder auch individuell gestalten möchten, bietet die HMI/Scada-Software grafische Erwei- terungen. Hierzu zählen unter anderem freie Schablonenformen, Schattendarstel- lung bei Elementen inklusive Trans- parenz, freies Drehen, universelle und asymmetrische Buttons, das Redesign der Alarmmeldeliste (AML) und der Chrono- logischen Ereignisliste (CEL) sowie die Übertragungsmöglichkeit von Eigen- schaften eines Elements auf andere Ele- mente. Aufgrund der vollständigen Inte- gration der Windows Presentation Foun- dation (WPF) kann der Projektant mittels XAML-Dateien die Bedienoberfläche im vom Benutzer gewünschten Design ent- sprechend den Anforderungen aufbauen. Passende Farbgestaltung In der Software gibt es jetzt auch zentrale Farbpaletten für die Gestaltung der Bild- schirm- oder Touchpanel-Hintergründe. Mit der zentralen Farbdefinition lassen sich die im Projekt verwendeten Farben einfach und zentral anpassen. Firmen können so ihre Corporate-Design-Vorga- ben umsetzen und Bediener fühlen sich langfristig vertrauter mit ihrem Arbeits- gerät. Mit den Farbpaletten kann der Pro- jektant auch für bestimmte Benutzergrup- pen bestimmte Farben festlegen. Es ist auch möglich, Farben für den Tag- oder Nachtbetrieb anzupassen oder wechseln- HMI/Scada-Lösung für effiziente Projektierung und benutzerfreundliche Lösungen Nicht nur hübsch Anwender wünschen sich heute mehr denn je eine HMI/Scada-Lösung, die sie schon bei der Anlagenmodellierung und Projektierung durchdacht und flexibel unterstützt. Zudem fordern sie nicht nur leistungsfähige Technik, sondern auch eine komfortable und benutzerfreundliche. Die neue Version der HMI/Scada-Software Zenon 6.50 stellt sich diesen Anforderungen. 22 IEE 1-2010 Für Unternehmen, die ihre Bedienoberflächen mög- lichst benutzerfreundlich oder auch individuell ge- stalten möchten, bietet die HMI/Scada-Software gra- fische Erweiterungen. TECHNIK Leitebene

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H eike Sommerfeld, Product Ma-nager bei Copa-Data in Otto-brunn, erläutert den Antrieb

hinter der Weiterentwicklung des neuen Software-Releas: „In regelmäßigen Ab-ständen führen wir Workshops mit unse-ren Kunden unter Mitwirkung eines For-schungsinstitutes durch. Unserer Erfah-rung nach stellen Kunden immer höhere Ansprüche an die Anlagenmodellierung, Projektierung und die Simulation. Gleich-zeitig möchten Unternehmen verstärkt benutzerfreundliche Lösungen gestal-ten.“ Hierzu wartet die Generation 6.50 mit vielen Neuerungen auf, unter ande-rem mit grafischen Erweiterungen, erhöh-ter Benutzerfreundlichkeit und branchen-spezifischen Extras.

Benutzerfreundliche Oberflächen gestalten Für Unternehmen, die ihre Bedienoberflä-chen möglichst benutzerfreundlich oder auch individuell gestalten möchten, bietet die HMI/Scada-Software grafische Erwei-terungen. Hierzu zählen unter anderem freie Schablonenformen, Schattendarstel-lung bei Elementen inklusive Trans-parenz, freies Drehen, universelle und asymmetrische Buttons, das Redesign der Alarmmeldeliste (AML) und der Chrono-logischen Ereignisliste (CEL) sowie die Übertragungsmöglichkeit von Eigen-schaften eines Elements auf andere Ele-mente. Aufgrund der vollständigen Inte-gration der Windows Presentation Foun-dation (WPF) kann der Projektant mittels XAML-Dateien die Bedienoberfläche im

vom Benutzer gewünschten Design ent-sprechend den Anforderungen aufbauen.

Passende Farbgestaltung In der Software gibt es jetzt auch zentrale Farbpaletten für die Gestaltung der Bild-schirm- oder Touchpanel-Hintergründe. Mit der zentralen Farbdefinition lassen sich die im Projekt verwendeten Farben einfach und zentral anpassen. Firmen können so ihre Corporate-Design-Vorga-ben umsetzen und Bediener fühlen sich langfristig vertrauter mit ihrem Arbeits-gerät. Mit den Farbpaletten kann der Pro-jektant auch für bestimmte Benutzergrup-pen bestimmte Farben festlegen. Es ist auch möglich, Farben für den Tag- oder Nachtbetrieb anzupassen oder wechseln-

HMI/Scada-Lösung für effiziente Projektierung und benutzerfreundliche Lösungen

Nicht nur hübsch Anwender wünschen sich heute mehr denn je eine HMI/Scada-Lösung, die sie schon bei der Anlagenmodellierung und Projektierung durchdacht und flexibel unterstützt. Zudem fordern sie nicht nur leistungsfähige Technik, sondern auch eine komfortable und benutzerfreundliche. Die neue Version der HMI/Scada-Software Zenon 6.50 stellt sich diesen Anforderungen.

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Für Unternehmen, die ihre Bedienoberflächen mög-lichst benutzerfreundlich oder auch individuell ge-stalten möchten, bietet die HMI/Scada-Software gra-fische Erweiterungen.

TECHNIK Leitebene

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den Lichteinfall zu definieren. Für Rot-Grün-Blinde lassen sich eigene Farbsche-mata festlegen, sodass auch für sie alle In-formationen gut sichtbar sind.

Individualisierung unterstützt effizientes Arbeiten Jeder Bediener einer Anlage hat seine spe-zifischen Aufgaben und Anforderungen an eine Software. So haben Wartungsinge-nieure andere Aufgaben als Werker, Ex-perten andere Kenntnisse und Fähigkei-ten als Einsteiger. Die HMI/Scada-Soft-ware schafft die passenden Bedingungen für unterschiedliche Bedürfnisse und bie-tet die Möglichkeit der maßgeschneider-ten Individualisierung. So bietet der Ze-non Editor beispielsweise die Möglich-keit, Elementeigenschaften freizugeben, je nach Erfahrung und Know-how des Inge-nieurs. Vorgefertigte Task-Profile sorgen für optimierte Fensteraufteilung je nach Aufgabe. So gibt es beispielsweise für Pro-jektierer viel Platz, um das Oberflächen-design zu gestalten, und vollflächige Ta-bellenansichten, um Variablen zu bearbei-ten. Alle Task-Profile lassen sich vollstän-dig an die persönlichen Wünsche des je-weiligen Anwenders anpassen. In der

Runtime des HMI/Scada-Systems kann der Anwender Filter und Ansichten ab-speichern, um diese später zu nutzen oder Kollegen zur Verfügung zu stellen. Nach dem Log-In wird die identische Umge-bung (Filter, Fensteranordnungen, Me-nüs) geladen, die der Anwender vor dem vorherigen Log-Out genutzt hat. Die maßgeschneiderten Umgebungen sorgen nicht nur für ein angenehmes Arbeiten, sondern sparen auch Zeit, senken die Zahl der Fehlbedienungen und die Kos-ten.

VSTA (.NET) integriert Mit der VSTA-Integration in die neue Ver-sion verschafft das Unternehmen den An-wendern die Möglichkeit, die auf Zenon basierende Lösung an ihre spezifischen Anforderungen anzupassen. Visual Stu-dio Tools for Applications von Microsoft ist ein Werkzeug für Softwareentwickler.

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Die unter dem Namen VSTA bekannte Technologie baut auf Microsofts .NET Framework auf. Das .NET Framework stellt Entwicklern über 10 000 Klassen in knapp 300 Namespaces zur Verfügung. Mit diesen können sie vollständig objekt-orientiert Software entwickeln. VSTA un-terstützt grundlegende objektorientierte Techniken wie Vererbung, Polymorphie und Kapselung und bietet unter anderem zwei neue Programmiersprachen: Visual Basic.NET und C#. VB.NET haben eine ähnliche Syntax wie Visual Basic, C# bie-tet ein modernisiertes Sprachkonzept, das im Wesentlichen die Grundzüge von C/C++ und Java miteinander verbindet. Des Weiteren bietet VSTA eine moderni-sierte Entwicklungsumgebung, die auf der Visual-Studio-Umgebung basiert. Anwen-der können aufgrund der VSTA-Integrati-on kleine Aufgaben wie das Hinzufügen eines Wertes in der chronologischen ➜

[1] [2]

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[1] Zu den grafischen Erweiterungen zählen unter anderem freie Schablonenformen, Schattendar-stellung bei Elementen inklusive Transparenz, das Redesign der Alarmmeldeliste (AML) und der Chronologischen Ereignisliste (CEL) sowie die Übertragungsmöglichkeit von Eigenschaften ei-nes Elements auf andere Elemente. [2] Die HMI/Scada-Software schafft die passen-den Bedingungen für unterschiedliche Bedürfnis-se und bietet die Möglichkeit der maßgeschnei-derten Individualisierung.

Technik im Detail

Beispiele Branchenfokussierung Automobil Mit dem neu integrierten Bildtyp S7-Graph las-sen sich programmierte Schrittketten übersicht-lich darstellen. Dies ist besonders in der Fließfer-tigung der Automobilindustrie von Bedeutung. Aufgrund implementierter Heuristik können Feh-lerursachen identifiziert und im nächsten Schritt behoben werden – ohne zusätzliche Program-miersysteme. Dabei analysiert das System den gestörten Schritt und liefert die wahrscheinlichs-te Ursache als Klartext. Die Klartextanzeige wird laufend aktualisiert. Folgefehler und deren Ursa-chen lassen sich einfach orten. Damit können Automobilproduzenten sowohl den Arbeitsauf-wand als auch die Anzahl der Anlagenstillstände reduzieren.

Energiebranche Auch für den Energiesektor wartet die HMI/Sca-da-Lösung mit einer Reihe neuer Erweiterungen auf. Die implementierte Fehlerortung etwa er-möglicht es, Kurzschlüsse oder Erdschlüsse in-nerhalb des topologisch berechneten Energie-netzes schneller und damit stressreduzierter ausfindig zu machen. Tritt ein Fehler auf, schaltet der Leistungsschalter den betroffenen Abschnitt des Netzes ab, woraufhin die beteiligten Schutz-geräte Daten über Auslösung und Richtung an das Topologie-Modell in Zenon weitergeben. Die-ses färbt dann den entsprechenden Netz-abschnitt mit der vordefinierten Farbe ein. So können die Verantwortlichen schnell reagieren und den Fehler vor Ort beheben.

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Ereignisliste oder auch für komplexe Pro-jekte wie beispielsweise Windows-Forms-Anwendungen zum automatisierten Im-port von großen Datenmengen umsetzen. VBA lässt sich auch weiterhin parallel zu VSTA nutzen.

Anlagen strukturiert und klar modellieren Produktionsunternehmen stehen vor kontinuierlich steigenden Anforderun-gen. Dabei geht es nicht nur um Innovati-on und Flexibilität, sondern vor allem um höhere Effektivität, weniger Material- und Energieverbrauch sowie bessere Qualität. Gleichzeitig werden Automati-onssysteme immer komplexer und Unter-nehmen generieren mehr und mehr Daten in der Abwicklung ihrer Geschäfts- und Produktionsprozesse. Die zentrale Frage lautet deshalb: Wie kann man diesen He-rausforderungen bereits während der Projektierung der Anwendung und der Bedienung der Anlage begegnen? Um Pro-duktionsstätten mit vielen Produktions-anlagen optimal zu überwachen und zu steuern, ist es notwendig, dass jeder am Fertigungsprozess Beteiligte die Abläufe hundertprozentig versteht und alle Schrit-te und Prozesse nachvollziehen kann. Eine klare und gut strukturierte Anlage ist die Basis hierfür. Die Anlagenmodellierung in Zenon 6.50 basiert deshalb auf dem inter-nationalen Standard ISA S95. Dieser Standard beschreibt mit grundlegenden Modellen die Anlagenstrukturierung und die Anlagenhierarchie. Die Modelle las-sen sich flexibel den Besonderheiten der Produktionsstätten anpassen. Mithilfe

verschiedener paralleler Modelle blicken Benutzer von unterschiedlichen Perspek-tiven auf ihren Prozess und können sich so auf die für sie wichtigen Informationen konzentrieren.

Was wäre, wenn…? Anwender, die wissen möchten 'Was wä-re, wenn…?', finden die Antwort mit der Projektsimulation und der Treibersimula-tion der neuen HMI/Scada-Software. Sie können ohne die entsprechende Hard-ware oder große Testlabors Projekte si-mulieren und Analysen durchführen. Be-nutzer können Anlagenstrukturen, physi-kalische Verbindungen, Abhängigkeiten und Zusammenhänge abbilden. Die Feh-lerhäufigkeit sinkt und Prozesse lassen sich langfristig verbessern. Auch die Ent-wicklungszeit und die Phase der Inbe-triebnahme verkürzen sich aufgrund der Simulation. Schnelle Produkteinführun-gen, geringe Ausfallzeiten von Aggregaten oder Anlagen sowie niedrige Kosten sind die Konsequenz. Auch für Schulungs- und Trainingszwecke lässt sich der Simulati-onsmodus einsetzen, um Abläufe zu ver-anschaulichen und zu testen.

Autor Axel Netuschil ist Product Manager bei der Copa-Data GmbH in Köln. infoDIRECT 789iee0110 www.iee-online.de Link zur HMI/Scada-Lösung

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Software

Klarheit per Knopfdruck chungen im System hinterlegen und zusätzlich alle Informationen online abrufen. Somit stehen dem Anwender per Knopfdruck zeitaktuell Analy-sen und Berichte zur Verfügung. Das eigenstän-dige Modul basiert auf dem Simatic IT-MES Kon-zept von Siemens, welches durch interaktive Analysemöglichkeiten auf Grundlage der Qlik-View-Software komplettiert wird.

TIG: Um Produktionsprozesse schlanker und fle-xibler zu gestalten, können Unternehmen den Downtime-Monitor einsetzen. Er liefert detaillier-te Informationen als Basis für qualifizierte Ent-scheidungen in der Produktion. Außerdem iden-tifiziert er Fehlerursachen im Produktionspro-zess und entwickelt daraus die wichtigsten Kennzahlen: Das Tool erfasst automatisch Pro-duktionsunterbrechungen und ermittelt die wichtigsten Key Performance Indicators für OEE, Verfügbarkeit, Performance und Qualität. Das Personal kann direkt an der Anlage die Begrün-dungen für Ausfälle oder Produktionsunterbre-

info DIRECT 659iee0110 www.iee-online.de Link zur Produktbeschreibung