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Nichtraucherförderung Unterrichtsmaterialien zur Nichtraucherförderung für neun Fächer der 6. Klassen

Nichtraucherförderung wirkt Nikotin? • Beim Rauchen kommt es zuerst in die Lunge. • Dort wird es ins Blut aufgenommen. Über die Blutbahnen (Adern) erreicht es schnell den ganzen

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Nichtraucherförderung

Unterrichtsmaterialien zur Nichtraucherförderung für neun Fächer der 6. Klassen

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Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

I. Aufbau und Methodik der Unterrichtseinheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

II. Gestaltungsvorschläge für Doppelstunden

1. Biologie – Nikotin und Rauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

2. Erdkunde – Tabakanbau und Kinderarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

3. Mathe – Rauchen und Geld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

4. Religion – Rauchen und Sucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

5. Sport – Alternativen und Entspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

6. Deutsch – Ja und Nein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

7. Musik – Rhythmus und Nichtrauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

8. Englisch – Cool and smart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

9. Kunst – Wissen und Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

III. Anhang

Zahlen und Fakten zum Rauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

„Be Smart – Don´t Start“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Unterrichtsprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Inhalt

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Liebe Lehrerinnen und Lehrer,

Kinder und Jugendliche bleiben oder werdenFIT, für den Alltag OHNE Zigaretten! – Mitdieser Unterrichtseinheit wollen wir Sie beider Verwirklichung dieses Zieles unterstützen.

Um Kinder und Jugendliche erfolgreichvom Einstieg in das Rauchen abzuhaltensowie die Raucherquote in diesen Alters-gruppen zu senken, benötigen Schulen fürihre Nichtraucherförderung strukturelleUnterstützung. Deshalb haben neben Ham-burg und Schleswig-Holstein mehrere Bun-desländer ein generelles Rauchverbot inSchulen per Gesetz eingeführt. Es soll für eineklare Verhaltensorientierung sorgen und dieRealisierung der rauchfreien Schule erleich-tern.

„fit für ohne“ ist ein Beitrag zur Umsetzungder rauchfreien Schule und berücksichtigt diewesentlichen Ansätze der Suchtpräventions-forschung: Förderung der Lebenskompeten-zen, altersangemessene sachliche Informationund selbstkritische Verhaltensreflexion. DasThema wurde so aufgearbeitet, dass möglichstviele in der jeweiligen Klasse unterrichtendeLehrkräfte die vielfältigen Aspekte des Rau-chens und Nichtrauchens in ihrem Fach mitinteraktiven Methoden im Unterricht umset-zen können. Das entlastet z. B. vor allem dieKlassenlehrkraft, die sonst oft alleine sucht-präventive Inhalte in ihren Unterrichtsstun-den unterbringen muss.

Die Unterrichtseinheit kann nur ein Einstieg indas Thema sein, der aber in der 6. Klasse beson-ders wichtig ist, wenn man davon ausgeht,dass das Einstiegsalter der Raucher imDurchschnitt bei 12,8 Jahren liegt. DieBehandlung des Themas mit dieser Unter-richtseinheit sollte möglichst ein Baustein

eines komplexen Präventionsangebotes sein,das sich z. B. zusätzlich aus der anschließen-den Teilnahme am Nichtraucherwettbewerb„Be Smart – Don’t Start“ und der kontinuier-lichen Arbeit mit einem der verschiedenenUnterrichtsprogramme zur Suchtprävention(vgl. Anhang) zusammensetzt.

Die Einbeziehung und die Mitwirkung derEltern ist für das Gelingen schulischer Nicht-raucherförderung von entscheidender Bedeu-tung. Die ablehnende Haltung von Elterngegenüber dem Rauchen ihrer Kinder hat –selbst wenn sie rauchen – einen nicht zuunterschätzenden Einfluss auf das Verhaltenihrer Kinder(vgl. Kahlke, Raschke 2005). VorBeginn mit dieser Unterrichtseinheit ist essinnvoll, einen Elterninformationsabend zuveranstalten, um mit den Eltern über ihreVorbildwirkung und ihre Einflussmöglich-keiten auf das Rauchverhalten der Kinder zureden und um sie letztendlich ins gemein-same Boot zu holen. Das Informationsblatt„Zahlen und Fakten“ (vgl. Anhang) kann alsDiskussionsgrundlage mit Eltern genutzt wer-den. Die Übung „Gründe-Wirkungen-Folgen“aus der Doppelstunde Religion bietet sichebenfalls an, um mit Eltern in eine Diskussionüber den Suchtprozess zu kommen.

Unterstützung bei der Vorbereitung undDurchführung von Elternabenden bekom-men Sie von der KOSS in Kiel und vomSuchtPräventionsZentrum in Hamburg.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß und eineerfolgreiche Arbeit mit „fit für ohne“!

Susanne GieseUte Grünthal

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Vorwort

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fit für ohne

I. Aufbau und Methodik

• „fit für ohne“ ist eine fächerübergreifendeUnterrichteinheit für die Klassenstufe 6 anallgemein bildenden Schulen. Sie bestehtaus neun Doppelstunden für die FächerBiologie, Erdkunde, Mathematik, Religion,Sport, Deutsch, Musik, Englisch und Kunst.

• „fit für ohne“ ist in allen Schularten derRegelschule einsetzbar, Differenzierungs-möglichkeiten in verschiedene Richtungenwerden häufig vorgeschlagen oder be-schrieben.

• „fit für ohne“ kann ein Baustein eines sucht-präventiven Konzeptes an der Schule sein,so ist es z. B. geeignet als Einstieg in „BeSmart- Don’t Start“ (vgl. Anhang, S. 44 ff.)

• Die Unterrichtseinheit sollte nach denSommerferien durchgeführt werden, umdanach ab November in den Nichtraucher-wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“ einzu-steigen.

• „fit für ohne“ besteht aus neun aufeinan-der aufbauenden Doppelstunden:

• Die Doppelstunden behandeln Inhalte, dieeinerseits der Nichtraucherförderungdienen, andererseits aber die fachlichenAspekte des jeweiligen Unterrichtsfacheszum Schwerpunkt haben.

• In den meisten Doppelstunden wird eineWandzeitung erstellt. Diese verbleiben imKlassenraum und werden in der folgendenStunde als Wiederholung und Einstieggenutzt. Zum Abschluss dienen dieWandzeitungen einer Ausstellung, dieauch in die Schulöffentlichkeit getragenwerden kann.

• Die Schüler/innen sollen möglichst zuBeginn eine Mappe mit dem Titel "fit fürohne" anlegen, in der sie die Arbeitsbätterund Ergebnisse sammeln.

• Jede Stunde ist im Aufbau gleich: - Fach - Thema der Doppelstunde- Hintergrund- Ziele - Stundenüberblick- Material und Vorbereitungen- Hinweise zum Ablauf- Anlagen/Arbeitsblätter/ Zusatzmaterial

Zum Unterrichtsbeginn und als Abschlusseiner Doppelstunde werden Übungen (z. B.warming up, feedback) vorgeschlagen, dieaber austauschbar sind, wenn die LehrkraftBedenken hat, sie in ihrer Klasse erfolgreichdurchzuführen.

Fach

Biologie

Erdkunde

Mathematik

Religion

Sport

Deutsch

Musik

Englisch

Kunst

Thema

Nikotin und Rauchen

Tabakanbau und Kinderarbeit

Rauchen und Geld

Rauchen und Sucht

Alternativen und Entspannung

Ja und Nein

Rhythmus und Nichtrauchen

Cool and smart

Wissen und Kunst

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fit für ohne – Fach Biologie

HintergrundBeim Rauchen (wie auch bei anderen gesund-heitsschädigenden Mitteln) gilt der Grundsatz„je später, desto besser – und am besten garnicht“!

Studien konnten immer wieder zeigen, dassbesonders für Kinder und Jugendliche dielangfristigen, schwer wiegenden Folgen desRauchens wie das erhöhte Lungenkrebsrisiko„zu weit weg“ sind, um einen Einfluss auf dasaktuelle Rauchverhalten zu haben oder einenEinstieg zu verhindern. In dieser Doppel-stunde lernen die Schüler/innen im Schwer-punkt etwas über die kurzfristigen und sicht-baren negativen Konsequenzen des Rauchens,die für sie relevanter sind als Folgen, die imAlter auftreten können.

Ziele der StundeDie Schüler/innen …• sammeln Gründe, warum manche Men-

schen rauchen und andere nicht

• lernen, wie Nikotin und andere Inhalts-stoffe auf den Körper wirken

• stellen ihren eigenen Standpunkt zumThema Rauchen dar

Stundenüberblick

EinstiegInformationen und Organisatorisches„Entweder-Oder“

HauptteilGründe für das Rauchen und dasNichtrauchen Wirkungen und Folgen des TabakkonsumsErgebnisdarstellung

AbschlussMein Standpunkt

II. Stundenvorschläge

Fach: BiologieThema der Stunde: Nikotin und Rauchen

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Material und Vorbereitungen• Wandzeitung vorbereiten:

Hinweise zum Ablauf

EinstiegDie Lehrkraft gibt – falls das noch nicht durchdie Klassenlehrkraft geschehen ist – Informa-tionen über die Einheit „fit für ohne“ mitfolgenden Hinweisen:• Es geht um das Thema „Rauchen-Nicht-

rauchen“.• Es wird je eine Unterrichts-Doppelstunde

in den Fächern Biologie, Erdkunde, Mathe-matik, Religion, Deutsch, Musik, Englisch,Sport und Kunst zu dem Thema geben.

• In jeder Stunde wird eine Wandzeitung er-stellt, auf der die Ergebnisse festgehaltenwerden. Zu Beginn der nächsten Stundereferieren einige Schüler/innen der „neu-en“ Lehrkraft ihre Ergebnisse.

• Die Mappe „fit für ohne“ wird in der erstenStunde angelegt und soll dann in den Fol-gestunden weitergeführt werden.

• In jeder Stunde wird eine Kleingruppe be-stimmt, die in der nächsten „fit für ohne“-Stunde von den Ergebnissen der vorheri-gen berichtet (so auch jetzt).

Dann beginnt die Stunde mit der Übung„Entweder-Oder“ (Anlage 1).

Hauptteil

1. Gründe für das Rauchen oder NichtrauchenDie Klasse wird in Gruppen zu vier bis fünfSchüler/innen eingeteilt (zur Gruppenein-teilung vgl. Anlage 4 in der 6. DoppelstundeDeutsch). Eine Hälfte der Gruppen sammeltGründe dafür, nicht zu rauchen (Nachteiledes Rauchens), die andere Hälfte suchtGründe, warum Menschen rauchen (Vorteiledes Rauchens). Sie schreiben die Stichworteauf Kärtchen. Anschließend werden dieKärtchen im Plenum gesammelt und auf derWandzeitung an die passende Stelle derTabelle geklebt (Dopplungen herausnehmen).

2. Wirkungen und Folgen des Tabakkonsumsauf den KörperAlle Schüler/innen erhalten das Arbeitsblatt„Gesundheitliches Risiko beim Rauchen“ (Anlage 2) und füllen das Arbeitsblattwährend der folgenden Gruppen-, Partner-

oder Einzelarbeit aus.Diese kann wie folgt organisiert werden:

Die Schüler/innen bearbeiten die Informa-tionsblätter und Arbeitsblätter (Anlage 4-11).Dies kann je nach Gruppengröße und Leis-tungsstand geschehen:• Einzelne Gruppen bearbeiten verschiedene

Themen.• Die Gruppen bearbeiten alle die gleichen

Themen.• Partner erhalten Aufträge.• Jede/r macht alles oder einiges in Einzel-

arbeit.• Die Schüler/innen erhalten Arbeitsaufträge

differenziert nach Leistungsniveau oderVorkenntnissen.

3. Ergebnisdarstellung im PlenumDas Bild (Anlage 2) wird an der Wandzeitungbefestigt und mit den Ergebnissen der Arbeits-gruppen ausgefüllt.• Welche Folgen des Rauchens habt ihr her-

ausgefunden, die noch nicht auf derWandzeitung stehen?

Die Arbeitsgruppen berichten und die Kärt-chen an der Wandzeitung werden gegebenen-falls ergänzt.• Alle Schüler/innen erhalten die Informa-

tionsblätter der Stunde für ihre Mappen.

Abschluss

„Mein Standpunkt“:Eine Zigarettenschachtel wird in die Mitte desKlassenraums gelegt, die Schüler/innen neh-men einen Platz in einem für sie angemesse-nen Abstand zur Schachtel ein und zeigensomit ihre Einstellung zum Rauchen.

Erweiterung/ ErgänzungWenn es die Zeit zulässt, empfiehlt sich fol-gendes:

Die Aufdrucke von Zigarettenpackungenwerden an die Schüler/innen verteilt (Anlage12) – je nach Anzahl an Partner oder größereGruppe. Jedes Kärtchen wird vorgelesen unddiskutiert, ob das stimmt und warum. DieInformationstexte dienen als Sachgrundlage.

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fit für ohne – Fach Biologie

Warum rauchen Menschen? Warum rauchen Menschen nicht?Was sehen sie als Vorteile des Rauchens? Was sind die Nachteile des Rauchens?Sofort Später Sofort Später

Darunter muss Platz für ein DIN-A-3-Blatt sein• Kärtchen in beliebiger Farbe, Eddings oder dicke Filzstifte, Klebestift• eventuell Kärtchen beschriften (Anlage 1)• Anlage 2 in Schüleranzahl kopieren und einmal in DIN A3• die für den Leistungsstand der Schüler/innen geeigneten Infokarten und Arbeitsblätter

(Anlage 4-11) heraussuchen und in Schüleranzahl oder für Gruppen kopieren• eine leere Zigarettenschachtel

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Anlage 1

Entweder-Oder

HinweisEine große freie Fläche ist notwendig, die auch außerhalb desKlassenraumes liegen kann.

AblaufDie Klasse versammelt sich in der Mitte des Raumes. Die Lehrkraftnennt zwei gegensätzliche Begriffe und zeigt dabei auf zwei gegen-überliegende Seiten des Raumes, jeweils einen Begriff einer Seite zuord-nend (Variante: je eine Person steht an der Seiten und hält eine Kartemit dem entsprechenden Begriff hoch).

Die Schüler/innen haben die Aufgabe, sich ganz schnell für einenBegriff zu entscheiden und sich an der entsprechenden Seite des Rau-mes aufzustellen.

Die Beispiele können ausgewählt oder ergänzt werden, nur Rauchen– Nichtrauchen soll auf jeden Fall dabei sein.

Die Lehrkraft kann einzelne Schüler/innen befragen, warum sie ge-rade an dieser Stelle stehen oder kurze Zeit zum Austausch unter denSchüler/innen geben.

Beispiele:Meer – BergeSport – FernsehenHund – KatzeLangschläfer – FrühaufsteherCola – SaftRucksack – Taschealleine – zusammenGummibärchen – Schokoladesüß – sauerWüste – AntarktisLiebesfilm – ActionfilmShoppen – JoggenRauchen – Nichtrauchen

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Anlage 21:

1 Anlagen 2, 3, 11 entnommen aus „Selbstständig werden - Eigenständig bleiben“ (Hamburg 2005), vgl. Anhang Unterrichtsprogramme

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Anlage 3:

Beispiel für eine mögliche Lösung ORIGINAL-CD

������������ �����������������������������������������������

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Anlage 4: Informationsblatt 1

Die Lunge Wenn wir atmen, gelangt die Luft in die Lunge.Die Lunge hat zwei Teile. Sie heißen Lungenflügel.

Mit der Luft atmen wir Sauerstoff ein. In derLunge wird er herausgefiltert und in denKörper weitergeleitet. Verbrauchte Luft wirdausgeatmet.

Die Luft gelangt über Nase und Mund amKehlkopf vorbei in die Luftröhre.

Danach kommt sie in die Bronchien und schließlich in die Lungenbläschen.

Lungenbläschen

In diesen Bläschen wird der Sauerstoff ausge-tauscht.

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Anlage 5: Informationsblatt 2

Nikotin im Körper

Zigarettenrauch enthält zirka 3.700 Stoffe. Einer davon heißt Nikotin. Nikotin macht süchtig.50 Stoffe sind so schädlich, dass sie Krebs erzeugen können.

Was ist Nikotin?• Nikotin ist der Hauptwirkstoff in der Zigarette. Nikotin ist der Stoff, der süchtig macht.• Nikotin ist ein Gift, das schon in geringen Mengen tödlich ist.

Wie wirkt Nikotin?• Beim Rauchen kommt es zuerst in die Lunge.• Dort wird es ins Blut aufgenommen. Über die Blutbahnen (Adern) erreicht es schnell den

ganzen Körper.• Es ist nach 10 Sekunden im Gehirn.• Der Herzschlag (Puls) wird schneller.• Der Blutdruck steigt.• Hände und Füße werden weniger durchblutet. • Hände und Füße werden oft kalt.

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Inhaltsstoffe: Da findet man das Gift sonst:

Aceton

Ammoniak

Arsen, Blausäure

Butan

Blei, Cadmium, Nickel, Zink

Formaldehyd

Naphtalin

Phenole

Teer

Lösungsmittel bestehen z. B. aus Aceton

Straßenbelag besteht z. B.aus Teer

Arsen und Blausäuresind tödliche Gifte (z. B. in Rattengift)

Ammoniak benutztman als

Reinigungsmittel

Formaldehyd ist z. B.ein Desinfektionsmittel

Naphtalin ist inMottengift enthalten

Butan benutzt man alsCamping- undFeuerzeuggas

Batterien enthalten Blei, Cadmium,Nickel und Zink

Phenole verwendet manzur Bekämpfung von

Schädlingen

Anlage 6:

Was ist eigentlich in Zigaretten und im Zigarettenrauch drin?

Lauter Gifte

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Anlage 7: Informationsblatt 3

Der Körper wehrt sich

Max hat seine erste Zigarette geraucht.Dadurch gelangen viele Gifte in seinen Körper. Zum Beispiel Teer und Nikotin.

Sein Körper reagiert darauf:

Die Nase nimmt den Gestank auf.Seine Augen tränen.

Das Nikotin reizt die Nerven im Magen. Sein Magen wehrt sich durch Übelkeit.

Seine Lungen wollen den Rauch und den Teer wieder los werden. Er muss husten.

Auch die Nerven im Gehirn werden gereizt. Max bekommt Kopfschmerzen.

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Anlage 8: Informationsblatt 4

Der Körper reagiert

In jeder Zigarette ist Nikotin.Nikotin ist ein Gift. Wenn jemand eine Zigarette raucht, dann „reizt“ das Gift Nikotin den

Körper (z. B. das Gehirn und den Magen). Wenn jemand immer wieder raucht, dann gewöhntsich der Körper an das Nikotin. Er wird abhängig.

Zigarettenrauch enthält aber außer dem Nikotin noch viele andere besonders schädlicheStoffe.

Wenn man raucht, wehrt sich der Körper daher sofort dagegen:• Den meisten wird bei der ersten Zigarette schlecht.• Viele husten bei den ersten Zigaretten.• Oft tränen die Augen, wenn man im Zigarettenrauch sitzt.• Viele Leute bekommen Kopfweh.

Übrigens: Es ist gut, dass der Körper sich wehrt! Er gibt dem rauchenden Menschen damitein klares Zeichen: Rauchen ist schlecht für mich!

Aber Achtung:Weil sich der Körper schnell an das Nikotin und die anderen Schadstoffe in der Zigarette ge-wöhnt, reagiert er bei Rauchern bald nicht mehr. Das ist ein schlechtes Zeichen. Es bedeutet, dasssich der Körper nicht länger gegen die giftigen Stoffe wehrt.

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Anlage 9: Informationsblatt 5

Kurzfristige Folgen – was passiert, wenn man raucht?

Zigarettenrauch enthält Nikotin und 3.700 weitere Stoffe. Viele denken: „Was interessiert michdas, wenn ich in 20 Jahren vielleicht Lungenkrebs bekomme?“ Es gibt aber auch eine MengeFolgen, die ich ziemlich schnell merke und auch sehe und rieche!

Wenn man raucht ...• stinken Haare und Kleider nach Rauch. • stinken Haustiere, die mitrauchen müssen, nach Rauch. • bekommt man Mundgeruch. Der Atem enthält nach der letzten Zigarette 8 Stunden lang

Rauch.• erhöht sich die Pulsfrequenz, man bekommt Herzklopfen.• brechen die Fingernägel schneller ab.• kriegt man kalte Hände und Füße.• schwitzen Hände und Füße schneller.• verfärben sich die Finger.• kann man Durchfall oder Magenschmerzen bekommen• ist man schnell außer Atem und weniger fit.• bekommt man eine blasse Haut.• bekommt man schneller Husten.• gibt man viel Geld für die Zigaretten aus.• werden die Zähne gelb.• wird man schnell abhängig.

Man gefährdet Nichtraucher und Nichtraucherinnen, die häufig Zigarettenrauch ausgesetzt sind(Passivrauchen), und riskiert dadurch, dass sie die gleichen gesundheitlichen Schäden erleiden.

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Anlage 10: Informationsblatt 6

Langfristige Folgen – was passiert, wenn man länger raucht?

• Rauchen verursacht Krebs, z. B. in der Lunge, im Rachen, am Kehlkopf, in der Bauch-speicheldrüse oder in der Niere.

• Rauchen verändert die Blutgefäße: sie werden enger und können verstopfen.

• Das Herz muss mehr arbeiten, um das Blut durch die engen Gefäße zu pumpen. Es wirdschnell krank.

• Der Penis ist auf gute Durchblutung angewiesen. Wegen der schlechteren Durchblutungkann es auch bei jungen Rauchern zu Potenzproblemen kommen.

• Es kommt zu schweren Lungenkrankheiten.

• Die Haut altert schneller, es gibt Falten.

• Das Zahnfleisch entzündet sich schneller, die Zähne werden wackelig und fallen schnelleraus.

• Die Gefahr für Augenkrankheiten steigt.

Man gefährdet Nichtraucher und Nichtraucherinnen, die häufig Zigarettenrauch ausgesetztsind (Passivrauchen), und riskiert dadurch, dass sie die gleichen gesundheitlichen Schädenerleiden.

In Deutschland sterben am Tag etwa 380 Menschen durch Rauchen. Das sind so vieleLeute, wie in ein großes Flugzeug oder in acht Busse passen.

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Anlage 11: Informationsblatt 7

Suchtgefahr bei Tabakkonsum

Menschen, die über längere Zeit viel Tabakrauchen, werden nikotinabhängig.

Allerdings führt die Nikotinabhängigkeitetwa im Gegensatz zum Alkoholismus nichtzu unmittelbaren Verhaltensbeeinträchtigun-gen oder -störungen.

Gewöhnung an Nikotin, das nennt manmit dem Fachbegriff Toleranzbildung, stelltsich bei Erwachsenen nach längeren Zeiträu-men des Tabakkonsums ein. Bei Kindern undJugendlichen entsteht sie offenbar schneller.So zeigen diese Altersgruppen schon nachwenigen Monaten des Rauchens eine Nikotin-abhängigkeit.

Untersuchungen haben gezeigt, dass star-ke Raucher/Innen, die für sie ungewohntenikotinarme Zigaretten („light“) ohne vorhe-rige aufklärende Information angebotenbekommen und rauchen, unbewusst mehrZigaretten rauchen. Außerdem inhalieren sietiefer. Dadurch gleichen sie das Defizit dergewöhnten Nikotinmenge (Dosis) aus.

Es ist auch erwiesen, dass der Körper lernt,das zugeführte Nikotin schneller zu verarbei-ten und auszuscheiden. Daher muss die Niko-tindosis im Laufe der Zeit weiter erhöht wer-den, um eine gleich bleibende Reaktion imNervensystem zu erzeugen.

Die Steigerung der Dosis ist aber kein end-loser Prozess.

Wenn man von einem auf den anderen Tagmit dem Rauchen aufhört, können auch kör-perliche Entzugserscheinungen auftreten wiez. B. Schwindel, Schlafstörungen, Schwitzenund Verstopfung.

Psychische Entzugserscheinungen, die auf-treten können, sind: Nervosität, Reizbarkeit,Konzentrationsschwierigkeiten, intensivesVerlangen nach einer Zigarette, Depressionenund Angst.

Die genannten Symptome vergehen abernach einiger Zeit wieder.

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fit für ohne – Fach Biologie

Anlage 12:

Gefahrenhinweise auf Zigarettenpackungen

Raucher sterbenfrüher.

Rauchen fügt Ihnen undden Menschen in IhrerUmgebung erheblichen

Schaden zu.

Wer das Rauchen aufgibt, verringert das Risiko tödlicher Herz- und

Lungenerkrankungen.

Rauchen verursachttödlichen

Lungenkrebs.

Rauchen macht sehrschnell abhängig: Fangen

Sie gar nicht erst an.

Rauchen kann zu einem langsamen und

schmerzhaften Tod führen.

Rauchen lässt IhreHaut altern.

Schützen Sie Ihre Kinder –lassen Sie sie nicht IhrenTabakrauch einatmen.

Rauch enthält Benzol,Nitrosamine, Formaldehyd

und Blausäure.

Rauchen führt zurVerstopfung der Arterien u.verursacht Herzinfarkte und

Schlaganfälle.

Rauchen in derSchwangerschaft

schadet Ihrem Kind.

Rauchen kann dieSpermatozoen schädigen

und schränkt die Fruchtbarkeit ein.

Rauchen kann zuDurchblutungsstörungen

führen und verursachtImpotenz.

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fit für ohne – Fach Erdkunde

HintergrundDer Tabakanbau findet in über 150 Ländernauf über 4 Millionen Hektar Land statt, davonein Drittel in China. Seit 1960 hat sich dieTabakproduktion verdoppelt und sich vonden USA nach Afrika und Asien verlagert. ImJahre 2000 wurden sieben Millionen TonnenTabak weltweit angebaut.

Der stärkere Einsatz von chemischen Mit-teln wie z. B. Pestiziden und die ansteigendeMechanisierung haben zur Ertragssteigerungbeigetragen. In vielen Ländern wird die Ver-wendung von Pestiziden und die Ausweitungvon Anbauflächen wenig kontrolliert oder be-schränkt. Abholzungen und Umweltver-schmutzungen sind die Folge.

So produziert z. B. China im Jahr 1995 1,7Trillionen Zigaretten und erzielt dabei meh-rere hundert Billionen US-Dollar. Nur eingeringer Anteil dieser Gewinne wird für denTabak selbst ausgegeben. Billiglöhne und Kin-derarbeit tragen zu den geringen Marktprei-sen für Tabak bei (weitere Informationensiehe Anlagen).

Ziele der StundeDie Schüler und Schülerinnen• lernen Tabak als Bestandteil einer Zigarette

kennen• benennen einige Anbaugebiete in der Welt

und die Menge des Tabakanbaus• erhalten Informationen über die Tabakernte• lernen, dass ein Teil der Tabakernte durch

Kinderarbeit erfolgt• lernen, dass das Rauchen auch in der Herstel-

lung Opfer fordert, nicht nur beim Konsum

Stundenüberblick

EinstiegZigarette untersuchen

HauptteilAnbaugebieteKinderarbeit im Tabakanbau

AbschlussPräsentation der Ergebnisse und Gestaltung derWandzeitung

Material und Vorbereitungen• Einmalhandschuhe für jedes Kind• 5-7 Zigaretten (für jede 4-er oder 5-er-Grup-

pe eine, je nach Klassengröße) • Weltkarte aus der Schule besorgen• Klebepunkte• Klebestift• Wandzeitung vorbereiten: Überschrift „Ta-

bakanbau und Kinderarbeit“ • Anlage 2 a, b und 3 a, b in Schüleranzahl

kopieren• Anlage 4 "Rauchopfer" einmal auf DIN A 3

kopieren

• Anlage 5 Säulendiagramm vergrößern undkopieren

Hinweise zum Ablauf

EinstiegZu Beginn der Doppelstunde berichtet dieKleingruppe aus der letzten Stunde mithilfeder Wandzeitung von den Inhalten. Es wirdeine Kleingruppe festgelegt, die über dieseDoppelstunde berichten wird.

Die Schüler und Schülerinnen zerlegenund untersuchen in 4er oder 5er Gruppeneine Zigarette, dazu tragen sie Handschuhe(zur Gruppeneinteilung vgl. DoppelstundeDeutsch, Anlage 4).

Woraus besteht sie? Was können wirsehen? Was ist Tabak?

Die Schülerinnen und Schüler nennen Ver-mutungen, die Lehrkraft ergänzt (vgl. Info-blätter in der Anlage).

Hauptteil

AnbaugebieteDie Lehrkraft zerschneidet das Säulendia-gramm (Anlage 4) je nach Klassengröße in 3-5 Teile und verteilt sie in die Gruppen miteinigen Klebepunkten. Diese suchen auf derWeltkarte „ihre“ Anbauländer heraus undkleben die Punkte an die entsprechendenStelle auf der Weltkarte. Anschließend zeigtjede Gruppe die Länder und nennt dieentsprechende Menge an Tabak, die dortangebaut wird. Die „Schnipsel“ vom Dia-gramm werden auf der Wandzeitung zusam-mengefügt.

Folgende Fragen könnten bei der an-schließenden Diskussion gestellt werden:• Welches sind die fünf größten Anbau-

gebiete? (China, Indien, Brasilien, USA,Türkei)

• Was haben diese Länder gemeinsam?(Klima, Fläche …)

• China ist mit Abstand das größte Anbau-gebiet. Wie sind die Löhne in China imVergleich mit westlichen Ländern?

Die Lehrkraft erklärt, dass alle Länderversuchen, die Kosten für den Tabak mög-lichst gering zu halten, um Zigaretten billigherstellen zu können. Eine Möglichkeit dazuist es, Kinder arbeiten zu lassen.

Die Lehrkraft liest die Geschichte vonFilipe vor (Anlage 1). Die Schülerinnen undSchüler äußern sich spontan.

Anschließend arbeiten die bereits gebilde-ten Gruppen zu drei Themen zur Kinderarbeit:• Körperliche Schäden (Anlage 2 a)• der harte Alltag (Anlage 2 b)• Gefahren bei der Ernte (Anlage 2 c)

Fach: ErdkundeThema der Stunde: Tabakanbau und Kinderarbeit

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fit für ohne – Fach Erdkunde

Je nach Klassengröße können auch meh-rere Gruppen zu einem Thema arbeiten. Dazuverwenden alle Gruppen die entsprechendenInfoblätter.

Je nach Zeit und technischen Möglichkei-ten und Materialien können die Ergebnissedirekt in das Arbeitsblatt eingetragen oder aufgroße Streifen geschrieben und gestaltet wer-den.

AbschlussDie Lehrkraft zeigt das Bild „Rauchopfer“ (An-lage 5) und klebt es in die Mitte der Wand-zeitung.

Was seht ihr? Was verbindet ihr mit derBildüberschrift „Rauchopfer“? Was habt ihrdarüber herausgefunden?

Die Gruppen stellen sich gegenseitig ihreErgebnisse vor und heften ihre Ergebnisserund um das Bild an die Wandzeitung. Dieskann entweder mit Streifen oder mit denvorgegebenen Arbeitsblättern geschehen.

Die Wandzeitung kann zusätzlich mit Bil-dern und Informationen gestaltet werden(vgl. Anlage und weitere Informationen undBilder aus den genannten Internetadressen).

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Anlage 1:

Filipe

Filipe ist 12 Jahre alt und wohnt ineinem kleinen Dorf in Brasilien. Erhat acht Geschwister und lebt mitseiner Familie in einer Lehmhütte,die einen großen gemeinsamenRaum hat. Seit vier Jahren arbeitetFilipe auf der Tabakplantage, dieca. eine Stunde zu Fuß vom Dorfliegt. Er steht morgens um 5 Uhrauf, isst ein wenig Reis und gehtdann los, um pünktlich bei derArbeit zu sein. Er pflückt denganzen Tag Tabakblätter. Schon seitzwei Jahren hat er einen starkenHusten, seit einiger Zeit kann erdeswegen nachts nur nochschlecht schlafen, da er ständighusten muss und ihm der Rückenweh tut. Außerdem jucken seineArme und Beine ständig und sind

mit roten Stellen übersäht, diemanchmal auch schon bluten. Letzte Woche hat er sich mit demscharfen Messer auch noch ge-schnitten und die Wunde heiltschlecht. Besonders in den Som-mermonaten, wenn es glutheiß ist,leidet Filipe unter Fieber und Kopf-schmerzen. Trotzdem geht er jedenTag zur Arbeit, denn er muss fürseine Familie Geld verdienen. Allearbeiten auf der Plantage, zurSchule geht keines der Kinder.

Sein größter Wunsch ist, Lesenund Schreiben zu lernen, damit ereines Tages mal einen anderenBeruf lernen kann. Seit er neunJahre alt ist, raucht Filipe. Wenn erraucht, vergisst er für einenMoment seine Schmerzen.

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Anlage 2a:

Kinderarbeit im Tabakanbau – körperliche Schäden

Ihr habt die Geschichte von Filipe gehört. Beantwortet bitte folgende Fragen:

• Welche körperlichen Schäden hat Filipe?

• Woher kommen diese Schäden?

• Welche Krankheiten gibt es durch die Arbeit bei der Tabakernte?

Anlage 2 b:

Kinderarbeit im Tabakanbau – der harte Alltag

Ihr habt die Geschichte von Filipe gehört. Beantwortet bitte folgende Fragen:

• Warum raucht Filipe?

• Warum kann er nicht lesen und schreiben?

• Wenn ihr an euren Alltag denkt – worauf muss Filipe verzichten, was für euch selbst-verständlich ist?

Anlage 2c

Kinderarbeit im Tabakanbau – Gefahren bei der Ernte

Ihr habt die Geschichte von Filipe gehört. Beantwortet bitte folgende Fragen.

• Wie wird Tabak geerntet?

• Welche Geräte werden dabei verwendet?

• Wieso hat sich Filipe dabei wohl verletzt?

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Anstatt in der Schule Lesen, Rechnen, Schrei-ben zu lernen und sich in der Freizeit wie einKind benehmen zu können, müssen viele Kin-der auf Tabakfeldern schuften. Dabei ist vorallem das Arbeiten bei der Tabakernte für Kin-der außerordentlich gefährlich.

Jugendliche Tabakpflücker erkranken beson-ders häufig an der so genannten Grünen-

Tabak-Krankheit. Symptome (Anzeichen fürKrankheiten) wie Schwindel, Übelkeit oderHautreizungen kommen dabei vor. Die Erkran-kung kann auftreten, wenn die Haut mitnassen Tabakblättern in Kontakt tritt und mit

dem Nikotin in der Pflanze in Berührungkommt. Vor allem Kinder sind dadurch gefähr-det, da ihr junger Körper noch nicht genügendAbwehrkräfte besitzt.

Außerdem müssen sie mit scharfen Werk-zeugen und großen Maschinen arbeiten undsehr schwere Lasten tragen.

Die Tabakpflanzen werden oft mit giftigenPestiziden besprüht, die Schädlinge bekämpfensollen. Der Kontakt mit diesen Stoffen kannebenfalls zu schweren gesundheitlichenSchäden führen, da sich die Menschen zumeistkeine Schutzkleidung leisten können. Dadurchtreten auch Kinder auf Tabakfeldern in direk-ten Kontakt mit chemischen Unkrautver-nichtern. Die Kinder leiden an Erkrankungender Atemorgane und des Verdauungstraktes.Durch starke Hitze haben sie häufig Fieber undKopfschmerzen.

Neben diesen schlimmen gesundheitlichenAuswirkungen wird die Arbeitskraft der Kinderbillig ausgebeutet. Obwohl Kinder die gleicheArbeitsleistung wie die Erwachsenen erbringenmüssen, bekommen sie dafür zumeist nur dieHälfte des normalen Lohnes.

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Anlage 3 a:

Kinderarbeit – Infoblatt 1

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Anlage 3b:

Kinderarbeit – Infoblatt 2

Die TabakernteDie stark nikotinhaltigen Tabakpflanzen werden ungefähr 60 bis 90 Tage nach dem Auspflanzengeerntet. Die Ernte erfolgt grundsätzlich nach einer der beschriebenen Methoden.

Die Tabakernte wird weltweit auch heute noch überwiegend manuell durchgeführt. Nur inwenigen Ländern (z. B. USA und Kanada) werden automatisierte Erntemaschinen eingesetzt.Vorraussetzung für die Mechanisierung sind große Anbauflächen und eine idealeGeländebeschaffenheit.

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Blatternte Hierbei werden die Blätter in verschiedenenDurchgängen – abhängig vom Reifezustandder einzelnen Blattstände – von unten nachoben gepflückt.

Ganzpflanzenernte Die ganze Pflanze wird dabei kurz über demBoden abgeschnitten. Dabei wird in Kaufgenommen, dass die untersten Blätter bereitsüberreif und die obersten Blätter unreif sind.Diese Erntemethode wird z. B. beim US-Burley, dem US-Maryland, den Dark-fired undanderen luftgetrockneten Tabaken ange-wandt.

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Anlage 4:

Rauchopfer

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Titelbild: Geist, Heller, Waluye, Rauchopfer, Horlemann Verlag, Bad Honnef, 2004

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HerkunftsländerDie hier aufgeführte Tabelle stellt nur eineAuswahl der wichtigsten Herkunftsländer darund ist nicht als vollständig zu bezeichnen.

Die Zigaretten- und Tabakindustrie hat seitder Jahrtausendwende eine Süd-Offensive ein-geläutet. Die großen Konzerne der Industrie-länder fördern den Tabakanbau in der DrittenWelt und schaffen systematisch Abhän-gigkeiten. Tabakanbau ist keine Entwicklungs-hilfe, wie es die Unternehmen immer gernedarstellen, sondern schlicht Ausbeutung. Die„Arbeitsteilung“ sieht so aus, dass das technis-che Knowhow in den Händen der westlichenIndustrie bleibt, dass sie die Preise sowie dieAnbaumethoden diktiert. Die Tabakbauernwerden in die Rolle von Lieferanten für billigeRohstoffe gedrängt. Und der Tabakanbau istdirekt und indirekt für Bodenerosion undUmweltschäden verantwortlich: Für denAbbau werden ganze Wälder abgeholzt, für dieBewässerung das Grundwasser abgegraben und160 kg Holz müssen kokeln, um einKilogramm marktfähigen Tabak zu erzeugen.Das sind 2,4 kg Holz für eine Zigaretten-schachtel. Der deutsche Durchschnittsraucherverpafft also alle drei Monate einen Tro-penbaum. Und dann kehrt der Tabak, in denIndustrieländern zu Zigaretten verarbeitet, indas Ursprungsland zurück. Mit aggressivenStrategien versucht die Tabakindustrie, nun dieMärkte des Südens zu erobern.

Hintergrund zur KinderarbeitDie Zahl der Kinderarbeiter unter 15 Jahrenbeläuft sich derzeit weltweit auf 100 bis 250Millionen, davon 15 Millionen in Bangladesh,44 Millionen in Indien, etwa 60 Millionen inLateinamerika, davon ein Drittel allein in

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Europa

Afrika

Asien

Amerika

Australien

Türkei, Italien, Griechenland,Frankreich, Spanien, Portugal,Bulgarien, Deutschland,Russland, Belgien, Kroatien,Bosnien, Mazedonien,Albanien, Polen, Slowakei,Ungarn, Ukraine, Moldawien,Georgien, Aserbaidschan,Usbekistan, Kirgisien

Nigeria, Kenia, Uganda,Tansania, Malawi, Sambia,Mozambique, Madagaskar,Zimbabwe, Südafrika,Kamerun, Ghana

China, Indonesien, Japan, Süd-korea, Indien, Sri Lanka,Bangladesh, Thailand, Philip-pinen, Pakistan, Burma, Iran

USA, Kanada, Brasilien,Mexiko, DominikanischeRepublik, Guatemala, Kolum-bien, Paraguay, Argentinien

Queensland, Victoria, Neu-Südwales

3000

2500

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1500

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Pakis

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Anlage 5:

Informationen für die Lehrkraft

Führende Produzenten von Tabakblättern

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Brasilien und elf Millionen in Mexiko. FürKolumbien werden beispielsweise 800000, fürGuatemala mehr als eine Million Kinderarbei-ter angegeben.

Der Hauptgrund für ausbeuterische Kinder-arbeit sind die niedrigen Kosten: Kinder sindbillige Arbeitskräfte, leicht zu disziplinierenund nicht organisiert. 55 Prozent der arbeiten-den Kinder sind Jungen, 45 Prozent Mädchen.Nur 38 Prozent von ihnen werden entlohnt.Viele dieser Kinder tragen mit zum Fami-lienunterhalt bei, so allein beispielsweise 22Prozent der Kinder aus brasilianischen Fami-lien, deren Pro-Kopf-Einkommen 50 Prozentdes Mindesteinkommens beträgt.

Die Kinder arbeiten meist unter extremgesundheitsschädigenden Bedingungen in derKokainproduktion, in Gerbereibetrieben, der

Streichholz - oder der Glasindustrie.Ihre Arbeit macht auch das Leben in Indu-

striestaaten angenehm: das Baumwoll T-Shirt,der Orangensaft oder die Geburtstagsblumewurde vielleicht mit ihrer Arbeit hergestellt.Und es wächst jährlich die Zahl der sich prosti-tuierenden Kinder. Statistisch gesehen kannein Kind schon ab drei bis vier Jahren mehreinbringen als es zum Leben braucht.

Weitere Informationen zur Kinderarbeit undTabakanbau:http://aktiv-gegen-kinderarbeit.de/tabak.htmhttp://www.earthlink.de/3895021814.htm

Kinderarbeit, Unterrichtsbogen 20, terre deshommes Deutschland e.V., www.tdh.de,Best.Nr. 101-273400

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fit für ohne – Fach Erdkunde

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HintergrundEine Packung Zigaretten ist für die Jugend-lichen vom Taschengeld meist kurzfristigbezahlbar. Die Kosten fürs Rauchen summie-ren sich jedoch – meist „unbemerkt“ und erge-ben nach nicht allzu langer Zeit eine erheb-liche Summe.

Die letzen Erhöhungen der Tabaksteuer inDeutschland haben zu einer deutlichen Ver-minderung des Tabakkonsums bei Jugendli-chen beigetragen. Das zeigt, dass der finan-zielle Aspekt des Rauchens in der suchtprä-ventiven Wirkung nicht zu unterschätzen ist.

Ziele der StundeDie Schüler/innen …• schätzen die Kosten fürs Rauchen• berechnen beispielhaft Summen, die für das

Rauchen aufgegeben werden

Stundenüberblick

Einstieg"Schaffen wir das gemeinsam?"

HauptteilSchätzen und Berechnen der Kosten desRauchens

AbschlussBewegungsübung „ICH BIN TOPFIT“

Material und Vorbereitungen• Eine Packung Zigaretten (leer)• Arbeitsblätter kopieren: Anlage 1 in

Anzahl der Schüler/innen, die übrigenArbeitsblätter je nach Leistungsstand undArbeitstempo der Schüler/innen differen-ziert

• Evtl. für jedes Arbeitsblatt einen Lösungs-bogen anfertigen und bereit halten (Selbst-kontrollmöglichkeit)

• Wandtafel vorbereiten: Überschrift „Rau-chen und Geld“

Hinweise zum Ablauf

EinstiegZu Beginn der Doppelstunde berichtet dieKleingruppe aus der letzten Stunde mithilfe derWandzeitung von den Inhalten. Es wird eineKleingruppe festgelegt, die über diese Doppel-stunde berichten wird.Schaffen wir das gemeinsam?

Die Klasse wird in drei ungefähr gleichgroßeGruppen geteilt. Jede Gruppe sitzt in einemStuhlkreis. Es soll ohne Absprachen unterBeteiligung vieler bzw. aller bis 10 gezählt wer-den. Bei Fehlern muss wieder von vornebegonnen werden.Regeln:• Zwei nebeneinander Sitzende dürfen nicht

nacheinander zählen• Zwei Schüler/innen dürfen nicht gleichzei-

tig eine Zahl nennen.• Keiner darf zweimal hintereinander zählen

HauptteilDie Lehrkraft lässt die Schüler schätzen:• Wie viel Geld gibt ein Raucher im Leben

aus, wenn er mit 13 Jahren mit 10 Ziga-retten anfängt, ab 20 Jahren eine Schachtelpro Tag raucht und 65 Jahre alt wird?

• Wie viel Gramm Nikotin nimmt dieser zusich?

• Wie viele Häuser könnte man von dem Geldbauen, das die Zigarettenindustrie im Jahrfür Werbung ausgibt?

• In wie viel Tagen hat ein Raucher eine Mu-sikanlage von 200 Euro „verraucht“?

Die Schätzungen werden an der Tafel festge-halten. Die Schüler/innen rechnen die Auf-gaben aus (Anlagen 1-5).

Eine Internetadresse für das Ausrechnen derKosten: www.rauchfrei.de/rechner.htm

AbschlussDie Ergebnisse werden mit den Schätzungenvom Stundenanfang verglichen und auf derWandzeitung eingetragen.

Bewegungsübung „ICH BIN TOPFIT“:Alle stehen im Kreis und machen zu demgemeinsam gesprochenen Satz „ICH BIN TOP-FIT“ folgende Bewegung:

ICH: Klatschen mit den Händen auf denBoden (in der Hocke)

BIN: Klatschen mit den Händen auf dieOberschenkel (beim Aufrichten)

TOP: Klatschen mit den Händen auf die eige-nen Schultern (im Stehen)

FIT: Hände und Arme gen Himmel strecken

Und wieder von vorne … Wenn die Bewegungklar ist, wird das Tempo immer weitergesteigert.

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fit für ohne – Fach Mathematik

Fach: MathematikThema der Stunde: Rauchen und Geld

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Anlage 1:

Finde folgende Informationen zur Zigarette heraus und trage ein:

Kosten pro Schachtel: ______________

Kosten pro Zigarette: ______________

Teer pro Zigarette: ______________

Nikotin pro Zigarette: ______________

Maße Zigarette:

Länge ______ Durchmesser ______ cm,

Maße Schachtel:

Höhe ____ cm, Breite ____ cm, Tiefe ____ cm

Lösung (nicht kopieren!!!)Preis: _______ (bitte selbst herausfinden, da veränderlich)Teer pro Zigarette: 10 mgNikotin pro Zigarette: 0,8 mgMaße: Zigarette: Länge 8,4 cm, Durchmesser 0,8 cmPackung: Höhe 8,7 cm, Breite 5,5 cm, Tiefe 2,3 cm

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Anlage 2:

Ein 13-Jähriger raucht täglich 10 Zigaretten. Mit 20 Jahren und bis zu seinem Tod raucht er täglich 20Zigaretten. Im Alter von 65 Jahren stirbt er.

Verwende für die folgenden Aufgaben die Informationen, die du aus Anlage 1 herausgefundenhast!

Aufgaben:1. Wie viel Geld gibt der 13-Jährige am Tag/ in der Woche/ im Monat/ im Jahr aus?2. Wie viel Geld gibt der 20-Jährige am Tag/ in der Woche/ im Monat/ im Jahr aus?3. Wie viele Zigaretten hat er bis zu seinem Tod geraucht?4. Wie viel Geld hat der 65-jährige in seinem Leben ausgegeben?5. Wie viel Nikotin/Teer (Kondensat) hat er verraucht?6. Wie groß ist die Länge, wenn man alle Zigaretten hintereinander legt oder alle Packungen?7. Wie groß ist das Volumen aller Packungen, die er bis zu seinem 20. Lebensjahr bzw. im Leben

geraucht hat?8. Welche Maße hat eine Riesenpackung ALLER Zigarettenschachteln, die er bis zu seinem 20.

Lebensjahr bzw. bis zum 65. Lebensjahr geraucht hat?9. Wie sehen die Ergebnisse aus, wenn er ab seinem 30. Lebensjahr 30 Zigaretten pro Tag raucht?

Anlage 3

Die Zigarettenhersteller geben jährlich 315 Mio. Euro für Werbung aus.

1. Wie viel Euro sind das pro Tag?2. Wie viele Villen könnte man sich dafür kaufen, wenn eine Villa im Durchschnitt 860.000 Euro

kostet?3. Wie viele Autos könnte man davon kaufen, wenn ein Auto 24.000 Euro kostet?4. Wie viele Familien könnten sich davon ein Jahr lang ernähren, wenn eine Familie am Tag 25

Euro braucht?

Anlage 4

Andrea raucht eine Schachtel Zigaretten am Tag. Endlich schafft sie es, damit aufzuhören. Das Geld,das sie vorher für die Zigaretten ausgegeben hat, steckt sie jeden Tag in ihr Sparschwein.

1. Wie lange dauert es, bis Andrea sich von dem Geld, das sie vorher für Zigaretten ausgegebenhat, eine Musikanlage für 200 Euro kaufen kann?

2. Wie lange dauert es, bis sie sich ein neues Fahrrad für 500 Euro kaufen kann?

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Hintergrund:Viele Faktoren spielen eine Rolle, warum einMensch Suchtmittel konsumiert oder sichsüchtig verhält. Die Gründe für ein solches Ver-halten zielen zunächst meist auf „angenehme“Wirkungen ab – die „unangenehmen“ Folgensind unbeabsichtigt. So raucht jemand z. B.,um zu entspannen oder um zu einer be-stimmten Gruppe zu gehören und nicht, umLungenkrebs zu bekommen. Das Eintreten dererwünschten Wirkungen und der unan-genehmen Folgen erfolgt oft nicht zeitgleich.Daher werden die Risiken häufig erst zu späterkannt.

Erwachsene argumentieren oft mit ab-schreckenden Argumenten, die zeitlich oderlebenspraktisch von den Kindern und Jugend-lichen sehr weit weg sind, z. B. „wenn durauchst, bekommst du Krebs“. Kinder und Ju-gendliche machen jedoch meist positive Er-fahrungen in der Gegenwart. Es geht in derDoppelstunde darum, zwischen diesen Wir-kungen und Folgen zu unterscheiden undSucht als einen Prozess zu erkennen, in dessenVerlauf es auch immer wieder Ausstiegs-möglichkeiten gibt.

Ziele:Die Schülerinnen und Schüler ...• erfassen Motive für Tabakkonsum, Sucht-

mittelgebrauch und Verhalten mit Sucht-potential

• erkennen kurzfristige und langfristige Fol-gen von Rauchen und anderen Gewohn-heiten

• erkennen, dass sich Gründe für das Rau-chen und den Suchtmittelkonsum und dieFolgen häufig sehr stark unterscheiden

StundenüberblickEinstiegGewohnheitssalat

HauptteilGründe- Wirkungen- Folgen

AbschlussGewohnheitskorb

Material und Vorbereitung:• rechteckige Karten (weiß, rot, grün)• ovale Karten (bunt gemischt) o. ä.• Malstifte, dicke Filzstifte• Klebestifte und/oder Pinnadeln• Wandzeitung als Tabelle:

Gründe / Wirkungen, die ich mir wünsche /Folgen

• Anlage 1 in Schüleranzahl kopieren

Hinweise zum Ablauf

EinstiegZu Beginn der Doppelstunde berichtet eineKleingruppe mithilfe der Wandzeitung vonden Ergebnissen aus der letzten Stunde. Eswird wieder eine Kleingruppe festgelegt, dieüber diese Doppelstunde berichten wird.

Gewohnheitssalat:Die Klasse sitzt im Stuhlkreis. Ein Schüler wirdgefragt, welche liebgewonnene Gewohnheiter hat, z. B. fernsehen, naschen, Musik hören,usw. Danach wird der nächste Schüler in derRunde gefragt, dann der dritte. Jetzt habendrei Schüler ihre Gewohnheiten benannt. Dervierte beginnt wieder mit der Gewohnheit desersten Schülers, der fünfte mit der des zweitenusw. Die Reihe wird fortgesetzt, bis jederSchüler mit einer dieser drei Gewohnheitenbelegt ist. Die Lehrkraft steht in der Mitte, siehat auch eine Gewohnheit zugeordnetbekommen, aber keinen Stuhl, auf den siesich setzen kann. Nun ruft sie beispielsweise„fernsehen“. Alle Schüler mit der Gewohnheit„fernsehen“ müssen sich einen neuen Platzsuchen, die Lehrkraft auch. Der Schüler ohnePlatz bleibt in der Mitte und nennt die neueGewohnheit. Wenn „Gewohnheitssalat“ (odernur „Salat“ oder „Gewohnheit“, je nachAbsprache) gerufen wird, müssen alle ihrePlätze wechseln.

Mit dieser Übung hat man drei Gruppengebildet, die in dieser Zusammensetzung wei-ter arbeiten.

Hauptteil

Gründe – Wirkungen – FolgenDie Lehrkraft erklärt den Schülern, dass es indieser Stunde um Gründe, Wirkungen undFolgen beim Konsumieren von Tabak undverschiedenen anderen Dingen geht, vondenen man Suchtprobleme bekommen kann.

Jeder Gruppe aus der Übung „Gewohn-heitssalat“ werden Karten einer Farbe zuge-ordnet.

Die Lehrkraft erklärt:• den SchülerInnen mit den weißen Karten:

„Ihr sollt überlegen, aus welchen Gründen ihroder auch andere Menschen fernsehen,naschen, am PC spielen, Alkohol trinken,rauchen usw. Jeden Grund schreibt ihr auf eineKarte“ (Beispiele für Gründe: Langeweile,Neugierde, Probleme, Lust, cool sein, usw.).

• den Schülern mit den grünen Karten:„Ihr sollt überlegen, welche Wirkungen es hat,wenn jemand raucht, Alkohol trinkt, fernsieht,nascht usw. Es geht um die Wirkungen, die an-genehm sind, die man sich wünscht von dem,

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fit für ohne – Fach Religion

Fach: Religion Thema der Doppelstunde: Rauchen und Sucht

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was man da tut. Ihr müsst nicht schreiben,welches Verhalten dazu führt. Schreibt nur dieangenehmen Wirkungen auf, auf jede Kartenur eine Wirkung.“

• den Schülern mit den roten Karten:„Schreibt bitte auf, welche Folgen es hat, wennjemand ständig raucht, Alkohol trinkt, fern-sieht, im Internet surft, nascht usw. Diese kön-nen kurzfristig oder auch später eintreten.Schreibt bitte auf jeden Karte nur eine Folge.“

Ergebnisvorstellung im Plenum:Wenn alle Gruppen ihre Aufgabe gelöst ha-ben, stellen sie nacheinander ihre Ergebnissedem Plenum vor. Es beginnt die Gruppe mitden Gründen (weiße Karten). Die Karten wer-den vorgelesen und können gegebenenfallskommentiert werden. Dann werden sie mitNadeln unter der vorbereiteten Überschrift andie Wandzeitung geheftet. Die Klasse ergänzt.So wird auch mit den anderen Gruppen-ergebnissen verfahren.

Die Wandzeitung könnte so aussehen:

Anschließend wird über das Ergebnis ge-sprochen. Dabei kann das Gespräch auf einsuchtmittelabhängiges Verhalten und Rau-chen bezogen werden:

Welche Verbindungen gibt es zwischenGründen, Wirkungen und Folgen? Man kannKarten aus den drei Bereichen sinnvoll zuord-nen lassen.

In der Regel lassen sich alle Karten aus demweißen Bereich (Gründe) und dem grünen Be-reich (Wirkungen) sinnvoll verbinden. Waszusammen passt, kann durch Zusammen-stellung verdeutlicht werden.

Stress – EntspannungLangeweile – BeschäftigungSpaß – SpaßGruppendruck – ZugehörigkeitAbschalten – betrunken sein

• Wie verhält sich das beim: a) Spielen am PC?b) Rauchen?

• Erfüllen sich dauerhaft die Wünsche?• Habt ihr eigene Erfahrungen?• Könnt ihr euch vorstellen, wie jemand in

eine Abhängigkeit gerät und wie könnteein solcher Verlauf aussehen?

Je nach Zeitrahmen schreiben die Schüler/innen als Hausaufgabe oder im Unterricht mitBlick auf sich selbst, die Familie, Verwandt-schaft, Nachbarschaft und Freunde eine Ge-schichte vom Rauchen zur Nikotinabhän-

gigkeit.Nach dieser Stunde schlagen wir den

Besuch der Veranstaltung „Nichtrauchen istcool“ im Universitätskrankenhaus Eppendorfvor.

Sie findet jeden Donnerstag von 10.00 bis12.00 Uhr im Hörsaal der Frauenklinik stattund ist für die Klassenstufe 5-7 aus Hamburgund Umgebung gedacht. Schulklassen müssensich per Fax unter 040 - 428 03 - 28 49 oderper E-Mail: [email protected].

Nach dem Besuch sollte in jedem Fall dasErlebte im Unterricht besprochen werden.Ein Vorschlag ist der Vergleich der selbstgeschriebenen Geschichte mit der Lebens-geschichte des Betroffenen aus der Veran-staltung.

Die Schüler/innen könnten sich z. B. überden Weg in die Sucht, in diesem Fall in dieNikotinabhängigkeit, austauschen und über-legen, warum der Ausstieg so schwer fällt.

Abschluss

Gewohnheitskorb – eine liebe Gewohnheit,die mir Kraft gibtJede/r Schüler/in entscheidet sich für eineoder mehrere „liebe“ und gesunde Gewohn-heiten, die ihr/sein Leben bereichern. Dieseschreibt oder zeichnet er/sie in den Korb(Anlage 1).

Dieser Korb ist dann ein Hinweis auf posi-tive Gewohnheiten. Die Bilder können zu derWandzeitung gehängt werden oder an eineandere Stelle der Klasse.

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fit für ohne – Fach Religion

Gründe (weiß)

Neugier LangeweileEinsamkeit Angebencool sein ProblemeErwachsen seinStressalle machen es

erwünschte Wirkungen (grün)

Spaßsich mehr trauenbetrunken seinMädchen kennen lernencool wirken

unerwünschte Folgen (rot)

Kater KotzenKopfwehEinsamkeit TodKrebsarm sein

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Anlage 1:

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HintergrundViele Schüler/innen leiden heute unter Auf-merksamkeitsstörungen oder Nervosität, wasein Zeichen für Belastung – Stress – sein kann.Für unsere physische wie auch psychischeGesundheit brauchen wir ein Gleichgewichtzwischen Anspannung und Entspannung.Bewusste Entspannung erhöht die Aufmerk-samkeit und hat langfristig gesundheits-förderliche Auswirkungen. Entspannungs-übungen können in vielen Bereichen helfen,die körperlichen, psychischen und sozialenFolgen von Stress zumindest zu mindern. DasBedürfnis sich zu entspannen, eine Pauseeinzulegen, „locker“ zu werden, sich bei Stresskurzfristig zu entspannen sind auch häufigArgumente fürs Rauchen.

Gleichzeitig leiden viele Kinder undJugendliche unter Bewegungsmangel und/oder Übergewicht. Fernseh- oder Computer-konsum tragen dazu bei und die Zigarette sollnicht selten zu einer besseren Figur verhelfen.

Entspannung entsteht jedoch nicht nur inder Ruhe, sondern kann auch durch Bewe-gung entstehen. Das Zusammenspiel vonBewegung und Entspannung soll daher indieser Stunde erfahren werden.

Als Bewegungsanteil wird das Jongliereneingeführt und/oder geübt. Der suchtpräven-tive Charakter liegt dabei in der Erfahrung,etwas Neues zu lernen.

Ziele der StundeDie Schülerinnen und Schüler ...• erleben die Gegensätze Entspannung-An-

spannung und reflektieren über die Wir-kung auf Körper und Seele

• erleben eine Fantasiereise• lernen die ersten Schritte, um mit zwei bis

drei Bällen zu jonglieren

Stundenüberblick

EinstiegSpannung-EntspannungFantasiereise „Mein besonderer Platz“(Alternative: Entspannungsübung „Schaukeln“)

HauptteilJonglieren

AbschlussPartnermassage „Panzernashornbaby“

Material und Vorbereitungen• Die Anleitung zur Entspannung einmal

laut lesen• Bei der Alternative „Schaukeln“ (Anlage 2):

Je nach Klassengröße einige Decken oderHängematten (für 5-er-Gruppen je eine)

• Für jede/n Schüler/in zwei bis drei Jon-glierbälle

• Wandzeitung der letzten „fit für ohne“-Stunde

Hinweise zum Ablauf

EinstiegZu Beginn der Doppelstunde berichtet dieKleingruppe aus der letzten Stunde mithilfeder Wandzeitung von den Inhalten. Es wirdeine Kleingruppe festgelegt, die über dieseDoppelstunde berichten wird.

Anspannen – EntspannenDer Klasse soll die Bedeutung von Anspan-nung und Entspannung verdeutlicht werden.Dazu nehmen alle Schüler/innen einen mög-lichst schweren Gegenstand (Ball, Keule o.ä.)in die Hand und halten ihn mit ausgestreck-tem Arm. Können ihn alle lange so halten?(Die Armmuskeln brauchen nach einiger ZeitAnspannung dringend eine Entspannungs-phase, sonst arbeiten sie nicht mehr wiegewohnt.)

Gesprächskreis: Brauchen wir auch Entspan-nung? Wann? Was spannt uns an? Was tut ihr,um euch zu entspannen? Was tun eure Eltern?Kennt jemand Entspannungstechniken?

Hervorheben: Dauerhafte Anspannungkann bestimmte Reaktionen hervorrufen undzu einer Schädigung der Gesundheit führen.Deshalb ist bewusste Entspannung so wichtig.Wir entspannen uns mit bestimmten Aktivi-täten. Es gibt aber auch Techniken, mit denenwir uns selbst helfen können, uns von An-spannungen zu erholen oder vor großenAnspannungen zur Ruhe zu kommen.

Als Beispiel für eine Entspannungsübungwird die Fantasiereise „Mein besondererPlatz“ (Anlage 1) durchgeführt. Je nach Vorer-fahrung der Klasse werden vorher folgendeMinimal-Regeln besprochen:• jede/jeder kann die Übung mitmachen,

muss aber nicht und kann auch gerne anetwas anderes denken

• es darf nicht gesprochen werden und ande-re dürfen nicht berührt werden

• wer die Augen nicht schließen mag, gucktbitte auf den Boden oder aus dem Fensterund schaut nicht die Mitschüler/innen an

Nach der Übung ist es wichtig, den Schü-ler/innen Zeit zu lassen, wieder zu sich zukommen und ihnen die Möglichkeit zu ge-ben, sich zu äußern. Dabei sollten möglichstdie Äußerungen der Schüler/innen wenigkommentiert oder gewertet werden, auchwenn sie ablehnend sind. Alternative: Schaukeln (Anlage 2)

HauptteilIm Hauptteil der Stunde wird das Jongliereneingeführt. Je nach Vorerfahrungen der Schü-

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fit für ohne – Fach Sport

Fach: SportThema der Stunde: Alternativen und Entspannung

Page 36: Nichtraucherförderung wirkt Nikotin? • Beim Rauchen kommt es zuerst in die Lunge. • Dort wird es ins Blut aufgenommen. Über die Blutbahnen (Adern) erreicht es schnell den ganzen

ler/innen können die folgenden Schritteabgekürzt oder ausgeweitet werden. OhneVorerfahrungen sollten die Schüler/innen indieser Stunde nur bis Schritt 6 oder 7 kom-men. Die weiteren Schritte können in dennächsten Sportstunden gegangen werden. Aufjeden Fall sollten die Übungen Erfolgs-erlebnisse bringen – also lieber in kleinenSchritten vorgehen!

Jonglieren in Schritten:1. Jede/r sucht sich einen Ball aus.2. Kontaktaufnahme zum Ball: Werfen von

einer Hand in die andere.3. Rechten Arm über den Kopf legen, Ball fällt

in die linke Hand.4. Der Ball wird in der selben Haltung von

unten in die rechte Hand über dem Kopfnach oben geworfen und dabei aufgefangen.

5. Wechsel zur anderen Seite.6. Ball von oben über die Wirbelsäule runter

rollen und mit der anderen Hand auffangen.7. Wir stellen uns vor, aus unserer Stirn käme

ein Stock, der parallel zum Boden nachvorne zeigt. Über diesen Stock werfen wir

den Ball in einem Bogen von einer Hand indie andere.

8. Ein zweiter Ball kommt dazu: wir ver-suchen das gleiche mit zwei Bällen. Diedominante Hand wirft den Ball über denStock und in dem Moment, wenn dieserBall am höchsten Punkt ist, werfen wir denanderen Ball mit der anderen Hand hoch.Konzentration dabei auf das Werfen, dasFangen geschieht von selbst. Es hilft eineigener Rhythmus als Kommando:„hopp...hopp…hopp…“ usw.

9. Der dritte Ball kommt dazu: Zwei Bälle indie dominante Hand, die werden geworfenwie mit zwei Bällen. Wenn der Ball obenüber dem „Stock“ ist, werfen wir mit deranderen Hand den zweiten Ball. Wenndieser oben ist, werfen wir den Ball in derdominanten Hand. Wir werfen immer ab-wechselnd und so ist immer ein Ball in derLuft. Es hilft, das Kommando zu sagen.

AbschlussPartnermassage „Panzernashornbaby“ (Anla-ge 4), angeleitet durch die Lehrkraft.

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Anlage 1:

Fantasiereise „Mein besonderer Platz“

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HinführungLege dich bequem auf eine Matte und finde eineStellung, in der du entspannt liegen kannst. Wenndu zur Ruhe gekommen bist, schließe deine Augenund spüre deinen Atem. Er kommt und geht ganzvon alleine, ein und aus, ganz ruhig ein und aus.Du wirst immer ruhiger.

Gedanken, die kommen, lass einfach vor-überziehen. Geräusche von außen sind für dichunwichtig.

Du hörst nur zu, versetzt dich in die Bilder, dieich beschreibe und atmest ganz ruhig ein und aus.Ich lade dich ein zu einer Fantasiereise.

Hauptteil: Stelle dir vor, du verlässt die Schule, du kommst ineinen Park. Du hörst nur noch Vogelgezwitscherund das Rauschen des Windes in den Bäumen. Dugehst ganz langsam durch den schönen Park. Dirgeht es gut und du weißt, du kommst gleich aneinen Platz, der dein Lieblingsplatz ist. Dein Atemgeht ruhig und regelmäßig (Pause).

Du erreichst ein Tor. Wenn du hindurchgehst,weißt du, du bist an dem Platz, an dem du dicham wohlsten fühlst.

Du freust dich auf deinen besonderen Platz.Du gehst durch das Tor und da ist dein Platz,

der nur dir alleine gehört. (Pause)

Du atmest tief durch und genießt es, hier zusein, hier bist du gerne.

Hier kommst du zur Ruhe, hier geht es dirgut.

Nun bleibe ein wenig an deinem Lieblingsortund genieße alles, was dir dort gut tut. Dukannst auch das tun, was dir Spaß macht. (län-gere Pause)

Rückführung:Langsam musst du dich wieder von deinemLieblingsort trennen. Du gehst zurück zum Tor,siehst dich noch einmal um: Was war hier sobesonders an deinem Ort? Du bist entspannt undruhig, ganz ruhig. (Pause)

Du kannst ja später immer wieder an deinenLieblingsort zurückkehren

Nun komm wieder in diesen Raum zurück.Recke und strecke dich und öffne deine Augen.(Pause)

Wer mag, erzählt von seinem besonderenPlatz.

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Anlage 2:

Schaukeln

Man benötigt eine feste Decke oder eine Hängematte o. ä. eventuellEntspannungsmusik.

AblaufJeweils fünf Schüler/innen sind in einer Gruppe (zur Gruppen-einteilung siehe Deutschstunde, Anlage 4)

Ein/e Schüler/in legt sich auf die Unterlage, diese wird von denanderen an jeder Ecke angefasst und auf ein Zeichen vorsichtig ange-hoben. Nun wird der/die darauf liegende sanft geschaukelt oder in derDecke liegend spazieren getragen.

Anschließend wird gewechselt, jede/r wird einmal geschaukelt. (Vgl. Fromm, A. und Proissl, 1998)

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Mädchen und Jungen finden sich paarweisezueinander.

Von jedem Paar setzt sich einer rittlings aufeinen Stuhl, der Partner stellt sich dahinterund legt die Hände auf den Rücken des Sit-zenden. Die Hände streichen nun zu folgen-der Geschichte den Rücken:

Ein schmuddeliges Nashornbaby wird ge-waschen. Die Hände bewegen sich kreisförmigüber den Rücken.

Du seifst es von oben bis unten mit vielSchaum ein. Die Hände bewegen sich kreisförmigüber den Rücken auf und ab.

Du bürstest ein wenig, damit sich der Schmutzlöst. Mit den Fäusten vorsichtig aber kräftigreiben.

Mit viel Wasser spülst du den Schaum wiederab. Die Handflächen streichen den Rücken vonoben nach unten aus.

In den Falten sitzt noch Schmutz. Daumenund Zeigefinger zupfen über den Rücken.

Du seifst am besten den Rücken noch einmalein. Die Hände bewegen sich kreisförmig über denRücken auf und ab.

Mit viel Wasser spülst du den Schaum wiederab. Die Handflächen streichen den Rücken vonoben nach unten aus.

Anschließend trocknest du das Baby ab. Leichtmit den Handflächen den Rücken abklopfen.

Zum Schluss cremst du das Baby ein. DieHände bewegen sich kreisförmig über den Rückenauf und ab.

Jetzt ist es zufrieden und sauber in der Sonne.Die flachen Hände liegen ganz ruhig auf demRücken.

Vergleiche: Selbständig werden – Eigen-ständig bleiben 2005

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Anlage 3:

Panzernashornbaby wird gewaschen (Eine Rückenmassage)

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HintergrundFür Kinder und Jugendliche spielt die Peer-group im Laufe des Älterwerdens eine immerwichtigere Rolle, die Eltern oder Erwachsenenverlieren zunehmend an Einfluss. Es ist wich-tig, dass die Heranwachsenden lernen, ihreeigenen Interessen oder ihre eigene Meinunganderen gegenüber durchzusetzen, auch wenndiese evtl. eine andere Meinung haben. Diesist auch im Hinblick auf den Umgang mitSuchtmitteln, wie z. B. der Zigarette relevant.

Das Rollenspiel eignet sich gut als Metho-de, Verhalten in einem „geschützten Rah-men“ einzuüben. Dabei ist es wichtig, dass dieUnterrichtsatmosphäre von gegenseitigerWertschätzung geprägt ist und bestimmte Re-geln im gegenseitigen Umgang miteinandereingeübt werden (Anlage 3).

Ziele der StundeDie Schüler/innen …• wiederholen die Regeln zum Rollenspiel

oder lernen sie kennen• führen ein Rollenspiel durch (spielen oder

beobachten)• üben, gegenüber anderen ihre eigene Mei-

nung durchzusetzen

Stundenüberblick

EinstiegJa-Nein-Übung

HauptteilTraining von Standfestigkeit im Rollenspiel

AbschlussBlitzlicht

Material und VorbereitungenDie Lehrkraft sucht aus den Rollenspielen imAnhang diejenigen aus, die sie für geeignethält und kopiert sie auf Kärtchen.

Hinweise zum Ablauf

Einstieg

Ja-Nein-ÜbungDie Schüler/innen sitzen im Stuhlkreis. DieLehrkraft gibt mit Blickkontakt nach rechtsein gesprochenes „Ja“ weiter. Die Person, diedas „Ja“ empfangen hat, dreht sich zu derrechts von ihr sitzenden Person und gibt das„Ja“ ebenfalls mit Blickkontakt weiter bis das„Ja“ wieder bei der Lehrkraft ankommt.(einige Durchgänge).

Jetzt gibt die Lehrkraft zur links von ihrsitzenden Person mit Blickkontakt ein „Nein“weiter. Die Reihe mit dem „Nein“ setzt sich

links herum fort, bis es wieder bei der Lehr-kraft ankommt. (einige Durchgänge)

Jetzt kann sich bei einer von der Lehrkraftneu begonnenen Runde (egal ob „Ja“ oder„Nein“) jeder Schüler entscheiden, ob er ein„Ja“, oder ein „Nein“ weitergibt; einzigeBedingung: das „Ja“ wird immer nur nachrechts weitergegeben, das „Nein“ immer nurnach links (darauf achten, dass die Ja – Nein-Schlaufe nicht zu lang an einigen wenigenMitschülern im Stuhlkreis hängen bleibt ...).

Im Anschluss findet ein kurzer Austauschstatt: Wie unterschiedlich sowohl das „Ja“, alsauch das „Nein“ wahrgenommen und ge-meint wurde. Was war leichter, angenehmer:„Ja“ oder „Nein“? Habt ihr bei der Übung aneinen Konflikt gedacht? Habt ihr euch auf dieTonlage und Stimme des anderen einge-lassen?

Erweiterung: Die Schüler stehen sich inPaaren im Raum verteilt gegenüber. Zunächstsagt A immer „Ja“, B antwortet mit „Nein“.Nach einer Minute gibt die Lehrkraft einakustisches Signal zum „Rollentausch“. Auchdie Partner können noch mal gewechselt wer-den.

Achtung: Es kann dabei sehr laut werden,mitunter auch handgreiflich, wenn dieSchüler keine Distanz zu dieser Übung alseinem Experiment aufbauen können.

Im Anschluss Austausch wie oben.

Alternativen und weitere Anregungen: sieheAnlage 1

HauptteilZunächst werden die Regeln des Rollenspielserarbeitet bzw. wiederholt (Anlage 3). Dieshängt stark von den Vorerfahrungen derSchüler/innen ab.

Je nach verbleibender Zeit können 2-3 Rol-lenspiele durchgeführt werden. Die Lehrkraftsollte vorher abwägen, ob sich die spielendenGruppen freiwillig bilden oder sie dieGruppen nach Zufallsprinzip bildet (Ideen zurGruppenbildung s. Anlage 4).

Nach dem Rollenspiel erfolgt die Aus-wertung. Wichtig ist dabei, dass die Schü-ler/innen die Bewertungen der Lösungen, dieeine Gruppe gefunden hat, nicht abwertet. Eskönnen durchaus Alternativvorschläge gefun-den werden, da es selten DIE richtige Lösungfür ein Problem gibt.

Abschluss:Blitzlicht: Jede/r (auch die Lehrkraft) sagteinen Satz zu einer der folgenden Fragen:• Was hat dir heute gut gefallen?

Alternative:Fällt dir eine Situation ein, in der du beim näch-sten Mal JA oder NEIN sagen willst! Schreibe sieauf ein Kärtchen, das du in die Hosentaschesteckst als Merkhilfe: „Das nehme ich mir vor“.

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Fach: DeutschThema der Stunde: Ja und Nein

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Anlage 1:

Weitere Anregungen

Die Schüler sammeln gemeinsam Problem-situationen, bzw. Geschichten. Es wird eineEntscheidung gefällt, welche Situation gespieltwird, in der ein Protagonist ein bestimmtesVerhalten einüben möchte.

Ist die Struktur des Rollenspiels eingeübt,können auch aktuelle „heiße“ Probleme aufdiese Weise bearbeitet werden.

Stille Post als PantomimeVier Personen gehen hinaus. Die Gruppedenkt sich einen Handlungsablauf aus, derpantomimisch dargestellt wird (z. B. Spiegeleibraten, Fahrrad flicken, in einen Bus einstei-gen). Die erste Person wird hereingeholt, einGruppenmitglied spielt ihr die Szene vor.Diese Person muss das, was sie gesehen hat,wiederum der nächsten, die hereingeholtwird, vorspielen. Die letzte muss raten, umwelchen Vorgang es sich handelte.

CharadeDabei sollen verschiedene Begriffe und Re-densarten pantomimisch umschrieben wer-den. Errät ein Jugendlicher einen Begriff,flüstert er seiner Nachbarin bzw. seinemNachbarn den nächsten Begriff ins Ohr.Beispiele:• „Rufst du mich an?“• „Das glaube ich nicht!“• „Halt!“• „Mir ist kalt.“• „Bravo!“

Der letzte Schüler in der Reihe nennt lautden Begriff, den er erraten hat.

Übungen zum spontanen Reagieren:„Was würdest du sagen, wenn ...“a) Die Gruppe sitzt im Kreis, jemand gibt eineSituation vor und wirft einer Person einenBall zu. Diese muss spontan mit einer Äuße-rung auf die Situation reagieren. Danach wirftsie den Ball jemand anderem zu. Nach eini-gen Beiträgen wird eine neue Situation vorge-geben.Beispiele für Situationen:• Du stehst in einer Schlange an der Kasse,

jemand drängelt sich vor.• Im Kino sitzen zwei Leute vor dir, die stän-

dig miteinander reden.• Du sitzt im Bus und die Heizung ist dir viel

zu warm.• Du hast eine Freundin gebeten, etwas für

dich zu schreiben und es sind mehrere Feh-ler drin.

b) Darauf aufbauend können kurze Situa-tionen gespielt werden, die in ihrer Strukturden Rollenspielen schon ähnlich sind,• Ein teures Geschenk ohne Kassenbon um-

tauschen.• Einen Vertreter abwimmeln, der ein Lexi-

kon verkaufen will.• Jemanden auf einer Parkbank in ein Ge-

spräch verwickeln.

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Anlage 2:

Rollenspielkärtchen

„Pause“Die vier Jungen Thomas (13), Emre (12), Alexander (14) und Stefan (12) gehen häufig in derPause auf die Jungentoilette um zu rauchen. Thomas will da nicht mehr mitgehen, da er auchnicht mehr rauchen will, möchte aber gleichzeitig in der Clique bleiben.

Am Dienstag in der ersten Pause geht die Clique wieder hinunter zum Rauchen. Thomas sagt:„Ich will nicht mit. Ich habe keine Lust zu rauchen“. Emre fragt: „Warum denn heute nicht? Durauchst doch sonst auch.“ Die anderen gucken ihn groß an und Emre sagt: „Alles klar, duMuttersöhnchen, warum gehst du dann nicht gleich zu Mama und heulst ein bisschen. Hör zu,Thomas, wir wollen keine uncoolen Typen wie dich bei uns haben. Also was ist jetzt, willst du zuMama, oder kommst du jetzt mit uns?“

„Rauch doch eine mit!“Eva (13 J.) und Katja (15 J.) sind Freundinnen. Katja hat kürzlich mit dem Rauchen angefangenund will, dass auch Eva damit anfängt. Die will nicht rauchen, aber mit Katja befreundet bleiben.

Katja und Eva verbringen den Nachmittag zusammen bei Katja. Ihre Eltern kommen erstabends nach Hause. Während die beiden in Katjas Zimmer Viva gucken, holt Katja Zigaretten ausihrem Schrank und sagt: „Ich glaub, ich muss erst mal eine rauchen. Los, Eva, nun rauch endlichmal eine mit! Du bist doch wohl nicht feige, oder?“

Im BusAylin fährt immer mit dem Bus von der Schule nach Hause. Meistens ist es sehr voll. Neuerdingssteigt immer eine große Gruppe von Jugendlichen dazu, Jungen und Mädchen so um die 16Jahre alt. Sie kennen sich alle untereinander, sind total cool und reißen einen Spruch nach demanderen. Das wäre ja alles noch okay. Aber ein paar Jungen machen sich total breit. Aylin rück-te in die letzte Ecke vom Bus. So kam sie kam neulich nicht an die rechtzeitig Ausgangstür. Sieversäumt ihre Station, wo sie aussteigen wollte, und musste den ganzen Weg zurück laufen.

Der besetzte PlatzLena fährt allein mit dem Zug zu ihrer Oma. Das hat sie schon einige Male gemacht undeigentlich ist es auch kein Problem für sie. Die Fahrkarte und die Platzreservierung hat ihre Mutterihr besorgt. Lena kennt sich gut aus und weiß, wie man den richtigen reservierten Platz findet.Aber heute sitzt eine Frau, nicht sehr alt, auf Lena reserviertem Platz und will diesen nicht ver-lassen. Sie sagt: „Du bist noch jung. Du kannst ruhig stehen.“ Der Zug ist sehr voll. Lena ist nacheinem langen Schultag sehr müde. Sie hat eine schwere Tasche dabei und den reservierten Platzhat sie schließlich bezahlt.

Ein rauchender VaterNächste Woche findet ein Handballturnier statt, zu dem Thomas und einige Freunde unbedingtgehen wollen. Aber es ist weiter weg, öffentliche Verkehrsmittel sind total umständlich. Als sichder Vater eines Freundes bereit erklärt, die ganze Gruppe in seinem kleinen VW-Bus dorthin zufahren, sind Thomas und seine Freunde begeistert.

Kaum sind sie im Auto, steckt sich der Vater eine Zigarette an. Die Luft ist zum Schneiden. DerVater raucht eine nach der anderen. Thomas ist schon total übel.

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Anleitung: 1. Auswahl der zu spielenden Situation (Anla-

ge 2) oder einer selbst erlebten Situation2. Hauptdarsteller/in und Mitspieler/innen

auswählen3. Es wird das Verhaltensziel formuliert, z. B.

einem Rauchangebot zu widerstehen4. Beobachterrollen verteilen:

Die verschiedenen Beobachtungskriterienwie Mimik, Gestik, Körperhaltung, Blickkon-takt und gesprochener Inhalt verschiedenenSchüler/innen zuordnen5. Spielen der Situation6. Positive Rückmeldung für gelungenes Ver-

halten im Hinblick auf das Verhaltenszielvon den Beobachtern einholen:• Was ist gut gelungen?• An welcher Stelle gibt es noch Vorschlä-

ge zu möglichen Veränderungen oderArgumente für die Standfestigkeit?

7. Der Hauptdarsteller bzw. die Hauptdar-stellerin wählt aus, welchen der Vorschlägeer/sie ausprobieren möchte. Das Rollen-spiel wird gegebenenfalls ein zweites Malgespielt oder mit anderen Protagonisten.

8. Weitere Rückmeldungen und Äußerungender Hauptdarsteller zu den gefundenen Lö-sungen.

Folgende Regeln sollten beim Rollenspielbeachtet werden:Für die Zuschauer/innen: • ich sitze ruhig• ich höre zu und rede selbst nicht• ich helfe, wenn die Spieler es wollenFür die Spieler/innen:• ich spiele möglichst so wie in „Wirklich-

keit“• ich streite mich nicht beim Spielen• ich lasse mich nicht ablenken• ich spreche deutlich

Für die Rückmeldung:• Immer zuerst positive Dinge nennen!• Versuchen, die Dinge genau zu beschrei-

ben• Ich- und Du-Form benutzen, indem man

sagt: „ich fand gut, dass du…“, „Mir hatgut gefallen, wie du….“

• Kritik am Rollenspiel nur als Verbesse-rungsvorschläge äußern.

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Anlage 3:

Strukturiertes Rollenspiel

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„Findet euch bitte in 2-er, 3-er, 4-er ... Grup-pen zusammen“. Diese Arbeitsanweisungkann bei einige Schüler/innen einen hohenStress-Faktor hervorrufen und Konflikte pro-vozieren – „jetzt steh ich wieder alleine da“,„mit der will ich nicht …“, „wen soll ich nuraussuchen“? usw. Die Lehrkraft sollte vor ei-ner Gruppeneinteilung genau überlegen, obsie diesen freiwilligen Findungsprozess be-wusst einsetzt, um bestimmte soziale Kompe-tenzen der Schüler/innen zu fördern. Aller-dings setzt ein solches Vorgehen auch schonKompetenzen voraus, die evtl. noch nichtgegeben sind – z. B. die Bereitschaft, mit einerPerson zusammen zu arbeiten, die „ich nichtleiden kann“.

Im Folgenden sind einige Ideen aufgelistet,die Gruppen nach Zufallsprinzip und/odergelenkt zusammenzustellen:

• Die Schüler/innen stellen sich nach einembestimmten Kriterium in einer Reihe auf,z. B. Größe, Alter, Entfernung Schulort-Wohnort o. ä. Dann wird entweder dieReihe in Gruppen eingeteilt oder entspre-chend der gewünschten Gruppengrößeabgezählt.

• Die Schüler/innen ziehen Karten aus derAuswahl eines Skatblattes. Zusammen-

arbeit nach Farbe, nur die Achten, Asse o. a.(muss vorher je nach Gruppen entspre-chend sortiert werden).

• Kärtchen mit verschiedenen Farben ziehenoder Steine, Spielkarten oder andere Mate-rialien.

• Geräusche finden: in Filmdöschen sindverschiedene Materialien. Je nach Grup-pengröße sind diese gleich (z. B. zweimaloder dreimal Reis, Sand, Kugeln, Federn …).Die Schüler/innen gehen durch den Raumund finden sich nach „Geräusch“.

• Spiel „Obstsalat“, evtl. mit anderen Krite-rien, z. B. Freizeitaktivitäten, Hobbies,Lieblingsessen, Gewohnheiten o. a. (Spiel-beschreibung in der Religionsstunde, „Ge-wohnheitssalat“).

• „Familie Mayer“: Auf Kärtchen stehen dieMitglieder einer Familie, z. B. Vater Mayer,Mutter Mayer, Bruder, Schwester, Hund…(je nach Gruppenanzahl) Es gibt mehrereFamilien (entweder Müller, Schmidt, oderauch Meier, Maier, Meia …). Jede/r Schü-ler/in bekommt ein Kärtchen und mussseine/ihre Familie finden, die dann auchzusammenarbeitet. Meist wird es dabei lautund sehr lustig!

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Anlage 4:

Gruppenbildung nach Zufallsprinzip – Ideen

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HintergrundHäufig geben Jugendliche an, dass einer derHauptgründe für das Rauchen ist, „cool“ zusein oder zu einer bestimmten Gruppe zu ge-hören. Die Botschaft „Nichtrauchen ist cool“stärkt Jugendliche, nicht damit anzufangen.

Die Doppelstunde ist Grundlage für diesich anschließende Englischstunde, in der dieSchüler/innen eigene Texte in das vorgege-bene Rhythmusschema einfügen sollen.

Ziele der StundeDie Schülerinnen und Schüler• erlernen den Refrain und einige Strophen

eines Songs

Stundenüberblick

EinstiegRhythmusübung

HauptteilErarbeiten des Songs

AbschlussVorführung

Material und Vorbereitungen• Text und Rhythmus „be smart“ lesen und

kennen (Anlage 1)• verschiedene Musikinstrumente

(Anlage 1)• Text kopieren für alle Schüler/innen

(Anlage 2)

Hinweise zum Ablauf

EinstiegZu Beginn der Doppelstunde berichtet dieKleingruppe aus der letzten Stunde mithilfeder Wandzeitung von den Inhalten. Es wirdeine Kleingruppe festgelegt, die über dieseDoppelstunde berichten wird.

Der Einstieg erfolgt durch Vor- und Nach-machen. Die Schüler/innen erlernen denRhythmus (Anlage 1). Danach erklärt dieLehrkraft, dass heute ein Song eingeübt wer-den soll, den die Schüler/innen in der folgen-den Englischstunde noch weiter entwickelnund verändern werden nach ihren eigenenIdeen.

HauptteilZu dem eben geübten Rhythmus wird derRefrain-Text gesprochen (Anlage 1)

Danach werden die Strophen erarbeitet.Der Grundrhythmus kann mit verschiede-

nen Schlaginstrumenten begleitet werden(Ideen vgl. Anlage 1).

AbschlussZum Abschluss wird der Song vorgeführt,evtl. mit Begleitung.

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fit für ohne – Fach Musik

Fach: MusikThema der Stunde: Rhythmus und Nichtrauchen

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Refr: be smart, be smart, don´t startbe smart, be smart, don´t start

1. If you wanna have fun in and out of schoolplay a game with your friends - that is cool!be smart …

2. if you wanna relax in and out of schooljust chill out, juggle balls - that is cool!be smart ...

3. if you wanna have friends in and out of schoolbe honest, be fair -that is cool!be smart ...

4. if you wanna be cool in and out of schoolride your blades through the town - that is cool!be smart ...

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fit für ohne – Fach Musik

Musikalisches Material

Grundrhythmus:1 2 3 4 X o X X O

Notenwerte:X = Patschen auf Bein oder Stampfeno = Klatschen oder Schnippen(gleicher Grundrhythmus wie „we will rock you“ von QUEEN)

Textaufteilung Refrain:1 2 3 4be smart be smartdon´t - - -startDieser kann gesprochen oder gesungen werden (Melodie von "we will rock you")

Textaufteilung Strophe:1 2 3 4

if you wanna have fun, in and out of schoolbe smart….

Instrumente für Begleitung:O durch bass drum, Pauke oder andere tiefe TrommelX durch Klangholz, Glocke, Schnippen, oder andere hellere Instrumente

Anlage 1:

„be smart“

Anlage 2

„be smart“

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HintergrundIn der vorangegangenen Musikstunde wurdeder Grundrhythmus des Songs „be smart“ er-arbeitet. In dieser Englischstunde sollen dieSchüler/innen sich Gedanken über „cooles“Verhalten machen und eigene Textbausteineentwickeln. Je nach Fähigkeiten der Schü-ler/innen können sie die Strophen durch Zu-sammenfügen vorgegebener Satzteile erstel-len (Anlage 1) oder selbst Sätze erfinden (An-lage 2).

Ziele der StundeDie Schülerinnen und Schüler:• finden Beispiele für „cooles“ Verhalten oh-

ne Rauchen und entwickeln Alternativenzum Rauchen

• erweitern ihren Wortschatz• stellen Textbausteine zu neuen Strophen

des Songs zusammen oder erfinden ganzneue Strophen

Stundenüberblick

EinstiegVorführen des Songs aus der Musikstunde

Hauptteil: Unterrichtsgespräch: what ist cool/fun etc?Erarbeiten von Textteilen des Songs inKleingruppen

AbschlussAufführen der „Endfassung“

Material und Vorbereitungen• Von der Musiklehrer/in den erarbeiteten

Song kennen lernen• Textbausteine kopieren für die Arbeits-

gruppen (Anlage 1)• Folie herstellen (Anlage 2)• evtl. Instrumente aus der Musikstunde

Hinweise zum Ablauf

EinstiegDie Schüler/innen führen den Song vor, den

sie in der letzten Musikstunde gelernt haben.Eventuelle Unsicherheiten können geklärtwerden, evtl. das Textblatt als Hilfe (Doppel-stunde Musik, Anlage 2).

HauptteilDie Lehrkraft verweist auf die vorangegange-ne Religionsstunde (Gründe für den Konsumvon Suchtmitteln) und darauf, dass vieleKinder und Jugendliche anfangen zu rauchen,weil sie „cool“ wirken wollen. Es entwickeltsich ein Gespräch über die Frage, ob Rauchenwirklich cool ist und was denn sonst noch als„cool“ angesehen wird.

Die Lehrkraft sammelt die Äußerungen derSchüler/innen an der Tafel zu folgenden Fra-gen:

What is cool? What is fun? What is relax-ing? What do you do with friends?

Unbekannte Wörter werden geklärt.

Danach werden Arbeitsgruppen mit 2-4Schüler/innen gebildet (zur Einteilung vonArbeitsgruppen vgl. Anlage 1 in der Doppel-stunde Deutsch)

Jede Gruppe erhält als Arbeitshilfe Anlage 1oder Anlage 2 und erarbeitet je eine neueStrophe.

Differenzierungsmöglichkeiten sind:• Einfügen vorgegebener Textbausteine in

den Lückentext• Einfügen eigener Wörter in den Lückentext• Erfinden eigener Sätze als Strophe

Die Lehrkraft kann die Differenzierung len-ken oder die Schüler/innen selbst entscheidenlassen, welche Form des Strophen-Schreibenssie wählen

AbschlussDie Schüler/innen führen sich gegenseitig ih-re Ergebnisse vor. Dabei wird der Refrain ge-meinsam gesprochen/gesungen und jedeGruppe spricht ihre Strophe einmal vor, alleanderen machen nach.

Hilfe: Auf einer OHP-Folie trägt die Lehr-kraft die neuen Strophen ein und die Schü-ler/innen können mitlesen (FolienvorlageAnlage 2).

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Fach: EnglischThema der Stunde: cool and smart

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be smart, be smart, don´t startbe smart, be smart, don´t start

If you wanna _________ in and out of school______________________ – that is cool!

Ideen für den ersten Satz:

be cool relax have fun grow upget a kick have a party have friends

be strong be fun be courageous

Ihr könnt in den zweiten Satz folgendes einfügen:

take a break juggle balls have a contestchill out go swimming

ride a bike read a book play a gamecall a friend draw a picture

take a nap

Toll ist es auch, wenn ihr eigene Sätze verwendet!!

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fit für ohne – Fach Englisch

Anlage 1:

be smart

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be smart, be smart, don´t startbe smart, be smart, don´t start

1. If you wanna ________ in and out of school_______________________ – that is cool!

2. If you wanna ________ in and out of school_______________________ – that is cool!

3. If you wanna ________ in and out of school_______________________ – that is cool!

4. If you wanna ________ in and out of school_______________________ – that is cool!

5. If you wanna ________ in and out of school_______________________ – that is cool!

6. If you wanna ________ in and out of school_______________________ – that is cool!

7. If you wanna ________ in and out of school_______________________ – that is cool!

8. If you wanna ________ in and out of school_______________________ – that is cool!

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fit für ohne – Fach Englisch

Anlage 2:

be smart

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HintergrundUm das Projekt und die Arbeit der Schüler/innen zu würdigen und in einen Gesamtzu-sammenhang zu stellen, ist es sinnvoll, mitden Ergebnissen nach außen zu treten - Schul-öffentlichkeit, Eltern, andere Klassen, Presse …Den Rahmen für diese Aktion legt dasbeteiligte Kollegium fest. Daher ist die folgen-de Kunststunde sehr offen konzipiert undsollte den Gegebenheiten entsprechendgestaltet werden.

Der Kunst-Lehrkraft ist es freigestellt, ob sienur die bereits bestehenden Ergebnisse „zu-sammenfasst“ oder ein kreatives weiterfüh-rendes Kunstprojekt gestaltet. Ideen dafürsind im Hauptteil beschrieben.

Ziele der StundeDie Schülerinnen und Schüler ...• verschaffen sich selbst einen Überblick

über die gewonnenen Kenntnisse und Er-gebnisse

• sammeln Ideen für eine Präsentation undplanen die Umsetzung

Stundenüberblick

EinstiegÜberblick über die Wandzeitungen

HauptteilVorbereiten einer Ausstellung oder eineranderen Präsentation

AbschlussBlick in die Zukunft

Material und Vorbereitungen• Absprache mit den Kolleg/innen über den

Abschluss des Projektes, die Größe der Aus-stellung, Ort, Zeit usw.

• Wandzeitungen der vorangegangenenStunden sammeln

• Material zur Verfügung stellen

Hinweise zum Ablauf

EinstiegDie Schüler/innen zeigen der Lehrkraft diebisher erstellten Wandzeitungen und berich-ten in den jeweiligen Kleingruppen kurz überdie Inhalte.

HauptteilIdeensammlung zur Gestaltung der Aus-stellung:• Ergebnisse (Wandzeitungen) der voran-

gegangenen Stunden sichten und für eineAusstellung – je nach den Gegebenheitenin der Schule – aufbereiten: Stellwände,Ausstellung im Schulflur, usw.

• Ein Werbeplakat für die Ausstellung er-stellen

• Eine Vernissage vorbereiten• Flyer, Handouts oder Ähnliches erstellen• Einladungen für Eltern, andere Klassen…

verfassen• Rauchen und Werbung• Plakate erstellen mit Gesundheitsaffirma-

tionen zum Nichtrauchen, z. B. „Nichtrau-chen macht weiße Zähne“, „Nichtrauchenfördert die Potenz“, „Nichtrauchen fördertdie Gesundheit“ usw.

• Ein Logo für die Aktion entwickeln (Prä-mieren der besten Logos)

AbschlussAm Ende der Kunststunde sollte geklärt wer-den, wie es weitergeht und welche Aufgabenwer bis wann erledigt.

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Fach: KunstThema der Stunde: Wissen und Kunst

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1. Zunahme des Tabakkonsums im Jugend-alter (LMP = Last Month Prävalenz, d.h. imletzten Monat geraucht):

• Anstieg zwischen 1997 und 2004 von 36%auf 46,8% bei den 14-17- Jährigen inHamburg (SCHULBUS 2004)

• 2005 haben 34,2 % der unter 16-Jährigenund 45,7 % der 16-17- Jährigen geraucht(LMP) (Schulbus 2005)

2. Erkenntnisse zum Einstiegsalter• 12,8 Jahre (SCHULBUS 2004)• 12, 7 Jahre (Schulbus 2005)• Wer mit 15 noch nicht raucht, fängt selten

später an.• Die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten

liegt bei durchschnittlich 7,4 Zigaretten.(Schulbus 2005)

• Seit der Einführung des generellen Rauch-verbots an Hamburger Schulen ist in der

Altersgruppe der 14-17-Jährigen ein Rück-gang des aktuellen Tabakkonsums zu verze-ichnen. (Schulbus 2005)

3. Gefahren des Tabakkonsums• Rauchen ist eine der häufigsten vermeid-

baren Einzelursachen für frühzeitigen Tod• Je früher der Einstieg desto schwerwiegen-

der die Schäden und umso schneller dieSucht

4. Zusammenhang zwischen Nikotin- und Cannabiskonsum

• 77% der rauchenden 14-18-Jährigen habenbereits Cannabis konsumiert, nur 5% dernicht rauchenden Jugendlichen

• 38% der jugendlichen Raucher/innen kon-sumieren regelmäßig Cannabis, aber nur2% der nicht rauchenden Jugendlichen(s. Baumgärtner, 2004 und 2005)

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fit für ohne - Anhang

Anhang:

Zahlen und Fakten zum Rauchen

„Be Smart – Don´t Start“Informationen zum internationalen Wettbewerb für Schulklassen:

Der Wettbewerb findet in diesem Jahr(2005/06) zum neunten Mal europaweit statt.Er gilt als ein wichtiger Beitrag zur Nichtrau-cherförderung. Er ist in der Schule ohnegroßen zeitlichen Aufwand durchzuführen. Erverzögert nachweislich den Einstieg ins Rau-chen vor allem bei einer wiederholten Teil-nahme, die eingebettet ist in andere Präven-tivmaßnahmen wie z. B. die vorliegendeUnterrichtseinheit fit für ohne.

Ziele des Wettbewerbs: Den Einstieg in das Rauchen verzögern oderverhindern.

Zielgruppe: Schulklassen der Jahrgangsstufen 6 - 8 der all-gemein bildenden Schulen, es können aberbei Bedarf auch 5. Klassen oder höhereKlassen teilnehmen.

Voraussetzungen für die Teilnahme: Die ganze Klasse muss sich nach derVorstellung des Projektes für eine Teilnahmeentscheiden. Weiterhin müssen 90% derSchülerinnen und Schüler Nichtraucher sein.Es macht wenig Sinn beim Wettbewerb mitzu-machen, wenn es schon viele Raucher/innengibt, die dann die Klasse später zumAusscheiden zwingen.

Wettbewerbsbedingungen:Der Wettbewerb beginnt immer im Novembereines Jahres und endet im April des darauf fol-genden Jahres. Informationsbroschüren mit

Anmeldekarten werden in der Regel nach denSommerferien an die Schulen geschickt.

Die teilnehmenden Klassen verpflichtensich 6 Monate lang nicht zu rauchen.Wöchentlich wird per Abfrage derRaucherstatus ermittelt und eingetragen. AmEnde eines Monats wird eine Postkarte zurWettbewerbszentrale des IFT-Nord in Kielgeschickt, um mitzuteilen, dass die Klassenoch dabei ist.

Sind alle sechs Karten abgeschickt, weil dieBedingung des Nichtrauchens erfüllt wurde,hat die Klasse erfolgreich teilgenommen.

Wurde die Raucherzahl überschritten, wirdeine Abbruchkarte nach Kiel geschickt unddie Klasse ist aus dem Wettbewerb

Belohnung für das Durchhalten:Im Mai/Juni finden in der Regel in den einzel-nen Bundesländern Abschlussveranstaltun-gen statt, bei denen Preise an erfolgreicheKlassen übergeben werden. Meistens werdendie zu vergebenden Preise ausgelost. Eineuropäischer Hauptpreis (eine Reise in eineeuropäische Hauptstadt) wird jedes Jahr unterallen Teilnehmern ausgelost.

Klassen, die mehrfach am Wettbewerberfolgreich teilnehmen, werden häufig mitSonderpreisen bedacht, das gilt auch fürKlassen, die kreative Projekte zum Thema„Nichtrauchen“ eingereicht haben und durcheine Jury ausgewählt wurden für einenKreativpreis. Dieser Preis kann auch anKlassen gehen, die den Wettbewerb vorzeitigabbrechen mussten.

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Unterrichtsprogramme

* vollständiger Titel: PeP, Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung und Prävention vonSucht und Gewalt für die Klassenstufen 3 – 9 von Förder-/Gesamtschulen

Klassen-stufe

5-6

Titel/ggf. Einheiten

Weniger ist mehr – Lernen durch Verzicht•Teil 1: Ein Projektvormittag zu gezielten Erarbeiten

von eigenen Gewohnheiten oder schon „kritis-chen“ Angewohnheiten und Vorbereitung desindividuellen Verzichts

•Teil 2: unterrichtsbegleitend, 12 tägiger Verzicht•Teil 3: Auswertung und Belohnung des gelungen-

den Verzichts durch eine besondereKlassenaktivität

Eigenständig werden, Unterrichtsmanual für dieKlassen 5 und 6:•Selbstbehauptung•Rauchen – Nichtrauchen I: Körperliche Folgen•Rauchen – Nichtrauchen II: Motive, Gründe•Rauchen – Nichtrauchen III: Strategien der

Zigarettenindustrie

Fit und stark fürs Leben, 5. und 6. Schuljahr:• Ich lerne meinen Körper kennen•Rauchen – Alarm des Körpers wird außer Kraft

gesetzt• Ich kann mich vor Zigarettenrauch schützen•Gruppendruck widerstehen lernen

PeP*, Unterrichtsprogramm 3 – 9 von Förder-/Sonderschulen:Klasse 5/6: •Rauchen – Nichtrauchen I: Informationen über Nikotin und Wirkung im Körper•Rauchen – Nichtrauchen II: Gründe, Motive Klasse 7-9: Unterrichtswerkstatt Nikotin

Rauchen, Materialien für die Suchtprävention inden Klassen 5-10Bausteine für den Unterricht zur Erreichung vonSelbst-, Sozial – und Sachkompetenz mit orien-tierenden Angaben, in welchen „relevantenBezugsfächern“ sie eingesetzt werden können

„Selbständig werden – Eigenständig bleiben“ EinUnterrichtsprogramm zur Suchtprävention für dieSekundarstufe I

„Be Smart – Don´t Start“ Der internationaleWettbewerb für SchulklassenAuf CDUnterrichtsvorschläge zu allen möglichen ThemenRund ums Rauchen

Das gesamte Werk isterhältlich bei/Programmewerden geschult durch

Projektanleitung fürLehrkräfte durch die KOSSund das SPZ

Fortbildung über die KOSSin Kooperation mit dem IFT - Nord, Kiel oder dasSPZ

Klett-VerlagISBN 3-12-196139-x

KOSSSPZ

Bundeszentrale fürGesundheitliche Aufklärung(BZgA)Bestellnr.: 20 440 000ISBN 3-933191-93-9

SPZ

WettbewerbszentraleInstitut für Therapie- undGesundheitsforschung (IFT-Nord) Düsternbrooker Weg 224105 KielTel.: 0431/ 5702970Fax: 0431/ [email protected]

oder: KOSS, SPZ

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Literatur

T. Baumgärtner: Rauschmittelkonsumerfahrungen der Hamburger Jugendlichen und jungenErwachsenen 2004 – Schüler- und Lehrerbefragung zum Umgang mit Suchtmitteln (SCHUL-BUS), Büro für Suchtprävention Hamburg 2004

Fromm, A. und Proissl, E.: Stark und hoch – hinaus, Landesstelle Bayern, München 1998, S. 54

Kahlke J., Raschke P.,: Haben Eltern Einfluss auf das Rauchverhalten ihrer Kinder, in:Prävention, Jg. 28, Heft 1, 2005, S. 18-21

Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, SuchtPräventionsZentrum (SPZ)Hamburg, 2005: Auf dem Weg zur rauchfreien Schule

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Herausgeber: Koordinationsstelle Schulische Suchtvorbeugung (KOSS)Schauenburgerstraße 3624105 KielTel: 04 31 - 260 68 73Fax: 04 31 - 56 47 [email protected]

Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung,SuchtPräventionsZentrum (SPZ) Winterhuder Weg 11, 22085 HamburgTel: 040 - 428 63 24 72Fax: 040 - 428 63 43 54www.li-hamburg.de/spzE-Mail: [email protected]

Redaktion und verantwortliche Autorinnen: Susanne Giese (KOSS), Ute Grünthal (SPZ)

Mitwirkende Autorin: Carmen Atherton

Beratung: Meike Latten, Hinnerk Frahm

Layout: Tobias Emskötter

Illustrationen: Sibille Bauhaus

Auflage: 2.000

Hamburg, Kiel, Oktober 2006

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