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Niedersachsen-Bremen UNSER LAND Inhalt Vorstandswahl Viele neue Gesichter Seite 14 Reisen mit dem VdK Im Spätsommer nach Budapest Seite 15 Sturzprophylaxe Fit bis ins hohe Alter Seite 17 BREMEN Organspende macht Schule Unter dem Titel „Organspende macht Schule“ haben die Bundes- zentrale für gesundheitliche Auf- klärung (BZgA) und die Techniker Krankenkasse (TK) eine gemeinsa- me Initiative gestartet. Sie richtet sich an Schüler ab der neunten Klasse und soll mit einem 20-mi- nütigen Unterrichtsfilm auch im Land Bremen dazu beitragen, dass bereits junge Menschen sich mit diesem sensiblen Thema auseinan- dersetzen. Im Film kommen Patienten zu Wort, die mit einem Spenderorgan leben. Eine Angehörige berichtet, warum sie einer Organentnahme zugestimmt hat. Zudem schildert der Film die Arbeit von Transplan- tationsmedizinern, Eurotransplant sowie der Deutschen Stiftung Or- gantransplantation. Mit Abschluss der Reform des Transplantations- gesetzes wird die DVD um aus- führliches Begleitmaterial ergänzt, das Informationen und Anregun- gen enthält, wie das Thema Organ- spende in den Unterricht integriert werden kann. Mit 16 Jahren können Jugendli- che selbst entscheiden, ob sie Or- ganspender sein möchten. Schon mit 14 Jahren können sie sich da- gegen aussprechen. Bundesweit warten derzeit rund 12 000 Men- schen auf ein Spenderorgan, fast 200 von ihnen sind noch keine 18 Jahre alt. Allein in Bremen und Bremerhaven hoffen über 60 Men- schen auf ein neues Organ. Sozialrechtsschutz-Bilanz 2008 bis 2011 Über 25 Millionen Euro in vier Jahren für VdK-Mitglieder erstritten – Höchster Mitgliederbestand seit 1949 Landesvorsitzende Ute Borchers-Siebrecht (Mitte) stellte die Sozial- rechtsschutz-Bilanz 2008 bis 2011 auf der Pressekonferenz zum Landes- verbandstag vor; Präsidentin Ulrike Mascher (links) ging auf wesentliche Passagen ihrer Rede ein. NDR-Fernsehen, NDR-Hörfunk und Hit-Radio Antenne berichteten darüber in ihren Nachrichtensendungen. Rechts im Bild Landespressesprecher Hans-Gerd Finke. Foto: Christian Damm Leistungen und Nachzahlungen in Höhe von über 25 Millionen Euro hat der Sozialverband VdK Nie- dersachsen-Bremen in den ver- gangenen vier Jahren von Anfang 2008 bis Ende 2011 für seine Mit- glieder durchgesetzt und damit das Ergebnis im Vergleich zum vorherigen Vierjahreszeitraum um rund 18 Prozent gesteigert. „Bei der hohen Geldsumme handelt es sich um gesetzlich be- gründete Leistungsansprüche, die mithilfe des VdK bei Ämtern, Be- hörden, Sozialversicherungsträ- gern für VdK-Mitglieder beantragt, im Widerspruchsverfahren erstrit- ten oder vor Verwaltungs- und So- zialgerichten eingeklagt wurden“, erläuterte VdK-Landesverbands- vorsitzende Ute Borchers-Sie- brecht die positive Sozialrechts- schutz-Bilanz anlässlich des VdK- Landesverbandstags in Hannover. Im Berichtszeitraum 2008 bis 2011 hat der Sozialverband VdK in Niedersachsen und Bremen seine Mitglieder in 45 200 sozialrechtli- chen Angelegenheiten vertreten, darunter 26 430 Anträge, 13 717 Widersprüche, 4756 Klagen und 297 Berufungen. 28 462 neue Mit- glieder wurden in den Verband aufgenommen. 65 750 Mitglieder waren am 31. Dezember 2011 im VdK-Landesverband Niedersach- sen-Bremen organisiert. Mit über 7000 Neuaufnahmen pro Jahr ist dies das beste Ergebnis seit Jahr- zehnten und der höchste Mitglie- derbestand in der 63-jährigen Ver- bandsgeschichte seit 1949. Borchers-Siebrecht: „Wir vertre- ten unsere Mitglieder nicht nur durch unseren professionellen und kompetenten Rechtsschutz, der hilft, die sozialen Rechte unserer Mitglieder durchzusetzen. Auch die sozialpolitische Kompetenz zeichnet unseren Verband aus.“ Die VdK-Landesverbandsvorsit- zende erinnerte dazu an die jüngs- te VdK-Kampagne „Pflege geht je- den an“: „Sie hat gezeigt, wie nah sich der VdK Niedersachsen-Bre- men an den Menschen und wie sehr am Puls der Zeit befindet.“ Auch das Thema „inklusive Schu- le“ habe den Sozialverband VdK auf den Plan gerufen, sagte Ute Borchers-Siebrecht. Und die Tat- sache, dass das Gesetz zur Einfüh- rung der inklusiven Schule in Nie- dersachsen verabschiedet wurde, habe nicht nur den VdK-Einsatz belohnt, sondern „soziale Gerech- tigkeit ein Stückchen näher ge- bracht“. hgf „Altersarmut ist ein politisches Thema“ VdK-Präsidentin Ulrike Mascher kritisierte auf Landesverbandstag die Rentenreformen der letzten Jahre Mehr als 200 Gäste aus Politik, Justiz, Verwaltung, Wirtschaft und Verbän- den begrüßte VdK-Landesvorsitzende Ute Borchers-Siebrecht zum Festakt. VdK-Präsidentin Ulrike Mascher fand anlässlich des 16. Landesver- bandstag in Han- nover klare Worte. „Es muss für jeden armen Men- schen in Deutschland wieder möglich sein, mithilfe staatlicher Unterstützung genug für ein menschenwürdiges Leben zu be- kommen“, forderte die Präsiden- tin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, am 1. Juni 2012 beim Landesver- bandstag des VdK Niedersach- sen-Bremen in Hannover. Vor über 200 Gästen aus Politik, Justiz, Verwaltung, Wirtschaft und Verbänden, die der VdK Nieder- sachsen-Bremen zu einem Festakt eingeladen hatte, betonte die VdK- Präsidentin: „Altersarmut ist ein politisches Thema geworden. Kein ernst zu nehmender Politiker be- streitet mehr, dass in Deutschland immer mehr Rentnerinnen und Rentner in Armut leben müssen.“ An dem Festakt nahmen neben Mascher der Niedersächsische Mi- nisterpräsident David McAllister und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Ste- phan Weil, als Redner teil. Gruß- worte sprachen die Vorsitzenden beziehungsweise Vertreter der Fraktionen im Niedersächsischen Landtag Björn Thümler (CDU), Stefan Schostok (SPD), Roland Riese (FDP), Ursula Helmhold (Bündnis 90/Die Grünen), Hans- Henning Adler (Die Linke), der Vorstand des Paritätischen Wohl- fahrtsverbands Niedersachsen, Se- bastian Böstel, sowie die Landesbe- hindertenbeauftragten der Länder Niedersachsen und Bremen, Karl Finke und Dr. Joachim Steinbrück. Borchers-Siebrecht wiedergewählt McAllister und alle weiteren Redner gratulierten der VdK-Lan- desvorsitzenden Ute Borchers-Sie- brecht zur Wiederwahl, hoben die herausragende Bedeutung des VdK für die Politik hervor und dankten für die vertrauensvolle und part- nerschaftliche Zusammenarbeit. VdK-Präsidentin Mascher erin- nerte in ihrer Rede an die klaren rentenpolitischen Ursachen der Al- tersarmut: „Die Auswirkungen der Rentenreformen haben zu teils massiven Einbrüchen bei den Ren- ten geführt. Um das Jahr 2002 gab es einen deutlichen Rentenknick, seit zehn Jahren hinken die Rent- nerinnen und Rentner der allge- meinen Preisentwicklung deutlich hinterher. Rentner müssen seit vie- len Jahren mit real sinkenden Ein- kommen leben, weil beispielsweise Rentendämpfungsfaktoren oft für nur winzige oder gar keine Erhö- hungen gesorgt haben, während gleichzeitig die Inflation davonga- loppiert. Seit 2004 haben die Rent- ner einen Kaufkraftverlust von fast neun Prozent hinnehmen müssen.“ Die VdK-Präsidentin wies auch auf die seit Jahren rapide ansteigen- de Zahl der Erwerbsminderungs- rentner hin, deren Durchschnittsal- ter bei 50,4 Jahren liege und deren monatliche Rente durchschnittlich nur 600 Euro betrage. Mascher: „In Niedersachsen ist das Durch- schnittsalter erwerbsgeminderter Grundsicherungsbezieher beson- ders alarmierend. Es beträgt nur 43 Jahre! Und leider haben diese oft sehr jungen Menschen keine sehr gute Perspektive, viele von ihnen werden auch im Alter arm sein.“ Immer öfter sei der Grund für Erwerbsminderung eine psy- chische Erkrankung. 70 000 Ar- beitnehmer seien 2010 aus psy- chischen Gründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden. „Damit sind seelische Leiden die häufigste Ursache für Frühverren- tungen. Und dennoch sind psy- chische Krankheiten immer noch eines der größten Tabus“, sagte Ul- rike Mascher. Der Sozialverband VdK fordere eine deutliche Ausweitung von Prävention und betrieblichem Ge- sundheitsmanagement. Berufliche Rehabilitation führe ein Stiefkind- Dasein. Die VdK-Präsidentin for- derte deshalb: „Der Reha-Deckel, der die Ausgaben für Rehabilitati- on begrenzt, muss weg!“ 150 Delegierte aus 36 Kreisverbänden Von der Gesundheitsreform 2004 mit erheblichen Leistungs- einschränkungen und hohen Ei- genbeteiligungen für Medikamen- te, Krankenhausaufenthalte, Reha- bilitation oder Hilfsmittel seien be- sonders Rentnerinnen und Rent- ner, Menschen mit wenig Einkom- men und chronisch Kranke un- gleich härter betroffen als andere. Mascher: „Weg mit dem unsozia- len Zuzahlungssystem! Gesund- heit muss für alle bezahlbar sein – nicht nur für Gutverdienende und Wohlhabende.“ Unter dem Landesverbandstags- Motto „Menschlichkeit – Soziale Verantwortung – Soziale Gerech- tigkeit“ hatten sich bereits am Vor- tag rund 150 Delegierte aus 36 Kreisverbänden in Niedersachsen und Bremen mit der VdK-Arbeit der vergangenen vier Jahre sowie mit der zukünftigen Tätigkeit des Verbands befasst. Der Landesver- bandstag als höchstes Beratungs- und Beschlussgremium des VdK- Landesverbands erörterte sozialpo- litische Probleme und beschloss über Anträge, um der Politik Impul- se zur Problemlösung sozialer Fra- gen zu geben. Themenbereiche wa- ren dabei Prävention, Rehabilitati- on und diskriminierungsfreie Teil- habe behinderter Menschen, Inklu- sion, Schwerbehindertenrecht, Barrierefreiheit, Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, Alterssicherung, Krankenversiche- rung, Pflegeversicherung, gesetzli- che Unfallversicherung, Grundsi- cherung für Arbeitsuchende (SGB II), Förderung des Ehrenamts. Auf der Tagesordnung standen außerdem Berichte über die abge- laufene Amtsperiode, die Entlas- tung und Wahl des Landesver- bandsvorstands, die Wahl der Re- visoren und die Wahl des Be- schwerde- und Schlichtungsaus- schusses. Aber auch Satzungs- und Organisationsfragen wurden bera- ten, um die Verbandsstruktur und die Verbandstätigkeit den aktuel- len Erfordernissen anzupassen. Hans-Gerd Finke Foto: Hans-Gerd Finke

Niedersachsen-Bremen UNSER LAND „Altersarmut ist ein ... · warten derzeit rund 12 000 Men - schen auf ein Spenderorgan, fast 200 von ihnen sind noch keine 18 Jahre alt. Allein

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Niedersachsen-Bremen

UNSER LAND

Inhalt

VorstandswahlViele neueGesichter Seite 14

Reisen mit dem VdKIm Spätsommernach Budapest Seite 15

SturzprophylaxeFit bis inshohe Alter Seite 17

BREMEN

Organspendemacht SchuleUnter dem Titel „Organspende

macht Schule“ haben die Bundes-zentrale für gesundheitliche Auf-klärung (BZgA) und die TechnikerKrankenkasse (TK) eine gemeinsa-me Initiative gestartet. Sie richtetsich an Schüler ab der neuntenKlasse und soll mit einem 20-mi-nütigen Unterrichtsfilm auch imLand Bremen dazu beitragen, dassbereits junge Menschen sich mitdiesem sensiblen Thema auseinan-dersetzen.Im Film kommen Patienten zu

Wort, die mit einem Spenderorganleben. Eine Angehörige berichtet,warum sie einer Organentnahmezugestimmt hat. Zudem schildertder Film die Arbeit von Transplan-tationsmedizinern, Eurotransplantsowie der Deutschen Stiftung Or-gantransplantation. Mit Abschlussder Reform des Transplantations-gesetzes wird die DVD um aus-führliches Begleitmaterial ergänzt,das Informationen und Anregun-gen enthält, wie das Thema Organ-spende in den Unterricht integriertwerden kann. Mit 16 Jahren können Jugendli-

che selbst entscheiden, ob sie Or-ganspender sein möchten. Schonmit 14 Jahren können sie sich da-gegen aussprechen. Bundesweitwarten derzeit rund 12 000 Men-schen auf ein Spenderorgan, fast200 von ihnen sind noch keine 18Jahre alt. Allein in Bremen undBremerhaven hoffen über 60 Men-schen auf ein neues Organ.

Sozialrechtsschutz-Bilanz 2008 bis 2011Über 25 Millionen Euro in vier Jahren für VdK-Mitglieder erstritten – Höchster Mitgliederbestand seit 1949

Landesvorsitzende Ute Borchers-Siebrecht (Mitte) stellte die Sozial-rechtsschutz-Bilanz 2008 bis 2011 auf der Pressekonferenz zum Landes-verbandstag vor; Präsidentin Ulrike Mascher (links) ging auf wesentlichePassagen ihrer Rede ein. NDR-Fernsehen, NDR-Hörfunk und Hit-RadioAntenne berichteten darüber in ihren Nachrichtensendungen. Rechts imBild Landespressesprecher Hans-Gerd Finke. Foto: Christian Damm

Leistungen und Nachzahlungen inHöhe von über 25 Millionen Eurohat der Sozialverband VdK Nie-dersachsen-Bremen in den ver-gangenen vier Jahren von Anfang2008 bis Ende 2011 für seine Mit-glieder durchgesetzt und damitdas Ergebnis im Vergleich zumvorherigen Vierjahreszeitraum umrund 18 Prozent gesteigert.

„Bei der hohen Geldsummehandelt es sich um gesetzlich be-gründete Leistungsansprüche, diemithilfe des VdK bei Ämtern, Be-hörden, Sozialversicherungsträ-gern für VdK-Mitglieder beantragt,im Widerspruchsverfahren erstrit-ten oder vor Verwaltungs- und So-zialgerichten eingeklagt wurden“,erläuterte VdK-Landesverbands-vorsitzende Ute Borchers-Sie-brecht die positive Sozialrechts-

schutz-Bilanz anlässlich des VdK-Landesverbandstags in Hannover. Im Berichtszeitraum 2008 bis

2011 hat der Sozialverband VdK inNiedersachsen und Bremen sei neMitglieder in 45 200 sozialrechtli-chen Angelegenheiten ver treten,darunter 26 430 Anträge, 13 717Widersprüche, 4756 Kla gen und297 Berufungen. 28 462 neue Mit-glieder wurden in den Verbandaufgenommen. 65 750 Mitgliederwaren am 31. Dezember 2011 imVdK-Landesverband Niedersach-sen-Bremen organisiert. Mit über7000 Neuaufnahmen pro Jahr istdies das beste Ergebnis seit Jahr-zehnten und der höchste Mitglie-derbestand in der 63-jährigen Ver-bandsgeschichte seit 1949. Borchers-Siebrecht: „Wir vertre-

ten unsere Mitglieder nicht nurdurch unseren professionellen und

kompetenten Rechtsschutz, derhilft, die sozialen Rechte unsererMitglieder durchzusetzen. Auchdie sozialpolitische Kompetenzzeichnet unseren Verband aus.“Die VdK-Landesverbandsvorsit-zende erinnerte dazu an die jüngs-te VdK-Kampagne „Pflege geht je-den an“: „Sie hat gezeigt, wie nahsich der VdK Niedersachsen-Bre-men an den Menschen und wiesehr am Puls der Zeit befindet.“Auch das Thema „inklusive Schu-le“ habe den Sozialverband VdKauf den Plan gerufen, sagte UteBorchers-Siebrecht. Und die Tat-sache, dass das Gesetz zur Einfüh-rung der inklusiven Schule in Nie-dersachsen verabschiedet wurde,habe nicht nur den VdK-Einsatzbelohnt, sondern „soziale Gerech-tigkeit ein Stückchen näher ge-bracht“. hgf

„Altersarmut ist ein politisches Thema“VdK-Präsidentin Ulrike Mascher kritisierte auf Landesverbandstag die Rentenreformen der letzten Jahre

Mehr als 200 Gäste aus Politik, Justiz, Verwaltung, Wirtschaft und Verbän-den begrüßte VdK-Landesvorsitzende Ute Borchers-Siebrecht zum Festakt.

VdK-PräsidentinUlrike Mascherfand anlässlich des16. Landesver-bandstag in Han-nover klare Worte.

„Es muss für jeden armen Men-schen in Deutschland wiedermöglich sein, mithilfe staatlicherUnterstützung genug für einmenschenwürdiges Leben zu be-kommen“, forderte die Präsiden-tin des Sozialverbands VdKDeutschland, Ulrike Mascher, am1. Juni 2012 beim Landesver-bandstag des VdK Niedersach-sen-Bremen in Hannover.

Vor über 200 Gästen aus Politik,Justiz, Verwaltung, Wirtschaft undVerbänden, die der VdK Nieder-sachsen-Bremen zu einem Festakteingeladen hatte, betonte die VdK-Präsidentin: „Altersarmut ist einpolitisches Thema geworden. Keinernst zu nehmender Politiker be-streitet mehr, dass in Deutschlandimmer mehr Rentnerinnen undRentner in Armut leben müssen.“An dem Festakt nahmen neben

Mascher der Niedersächsische Mi-nisterpräsident David McAllisterund der Oberbürgermeister derLandeshauptstadt Hannover, Ste-phan Weil, als Redner teil. Gruß-worte sprachen die Vorsitzendenbeziehungsweise Vertreter derFraktionen im NiedersächsischenLandtag Björn Thümler (CDU),Stefan Schostok (SPD), RolandRiese (FDP), Ursula Helmhold(Bündnis 90/Die Grünen), Hans-Henning Adler (Die Linke), derVorstand des Paritätischen Wohl-fahrtsverbands Niedersachsen, Se-bastian Böstel, sowie die Landesbe-hindertenbeauftragten der LänderNiedersachsen und Bremen, KarlFinke und Dr. Joachim Steinbrück.

Borchers-Siebrechtwiedergewählt

McAllister und alle weiterenRedner gratulierten der VdK-Lan-desvorsitzenden Ute Borchers-Sie-brecht zur Wiederwahl, hoben dieherausragende Bedeutung des VdKfür die Politik hervor und danktenfür die vertrauensvolle und part-nerschaftliche Zusammenarbeit.VdK-Präsidentin Mascher erin-

nerte in ihrer Rede an die klarenrentenpolitischen Ursachen der Al-

tersarmut: „Die Auswirkungen derRentenreformen haben zu teilsmassiven Einbrüchen bei den Ren-ten geführt. Um das Jahr 2002 gabes einen deutlichen Rentenknick,seit zehn Jahren hinken die Rent-nerinnen und Rentner der allge-meinen Preisentwicklung deutlichhinterher. Rentner müssen seit vie-len Jahren mit real sinkenden Ein-kommen leben, weil beispielsweiseRentendämpfungsfaktoren oft fürnur winzige oder gar keine Erhö-hungen gesorgt haben, währendgleichzeitig die Inflation davonga-loppiert. Seit 2004 haben die Rent-ner einen Kaufkraftverlust von fastneun Prozent hinnehmen müssen.“Die VdK-Präsidentin wies auch

auf die seit Jahren rapide ansteigen-de Zahl der Erwerbsminderungs-rentner hin, deren Durchschnittsal-ter bei 50,4 Jahren liege und derenmonatliche Rente durchschnittlichnur 600 Euro betrage. Mascher: „InNiedersachsen ist das Durch-schnittsalter erwerbsgeminderterGrundsicherungsbezieher beson-ders alarmierend. Es beträgt nur 43Jahre! Und leider haben diese oftsehr jungen Menschen keine sehrgute Perspektive, viele von ihnenwerden auch im Alter arm sein.“ Immer öfter sei der Grund für

Erwerbsminderung eine psy -chische Erkrankung. 70 000 Ar-beitnehmer seien 2010 aus psy-chischen Gründen vorzeitig ausdem Erwerbsleben ausgeschieden.„Damit sind seelische Leiden diehäufigste Ursache für Frühverren-tungen. Und dennoch sind psy-chische Krankheiten immer nocheines der größten Tabus“, sagte Ul-rike Mascher.

Der Sozialverband VdK fordereeine deutliche Ausweitung vonPrävention und betrieblichem Ge-sundheitsmanagement. BeruflicheRehabilitation führe ein Stiefkind-Dasein. Die VdK-Präsidentin for-derte deshalb: „Der Reha-Deckel,der die Ausgaben für Rehabilitati-on begrenzt, muss weg!“

150 Delegierteaus 36 Kreisverbänden

Von der Gesundheitsreform2004 mit erheblichen Leistungs-einschränkungen und hohen Ei-genbeteiligungen für Medikamen-te, Krankenhausaufenthalte, Reha-bilitation oder Hilfsmittel seien be-sonders Rentnerinnen und Rent-ner, Menschen mit wenig Einkom-men und chronisch Kranke un-gleich härter betroffen als andere.Mascher: „Weg mit dem unsozia-len Zuzahlungssystem! Gesund-heit muss für alle bezahlbar sein –nicht nur für Gutverdienende undWohlhabende.“

Unter dem Landesverbandstags-Motto „Menschlichkeit – SozialeVerantwortung – Soziale Gerech-tigkeit“ hatten sich bereits am Vor-tag rund 150 Delegierte aus 36Kreisverbänden in Niedersachsenund Bremen mit der VdK-Arbeitder vergangenen vier Jahre sowiemit der zukünftigen Tätigkeit desVerbands befasst. Der Landesver-bandstag als höchstes Beratungs-und Beschlussgremium des VdK-Landesverbands erörterte sozialpo-litische Probleme und beschlossüber Anträge, um der Politik Impul-se zur Problemlösung sozialer Fra-gen zu geben. Themenbereiche wa-ren dabei Prävention, Rehabilitati-on und diskriminierungsfreie Teil-habe behinderter Menschen, Inklu-sion, Schwerbehindertenrecht,Barrierefreiheit, Umsetzung derUN-Behindertenrechtskonvention,Alterssicherung, Krankenversiche-rung, Pflegeversicherung, gesetzli-che Unfallversicherung, Grundsi-cherung für Arbeitsuchende (SGBII), Förderung des Ehrenamts. Auf der Tagesordnung standen

außerdem Berichte über die abge-laufene Amtsperiode, die Entlas-tung und Wahl des Landesver-bandsvorstands, die Wahl der Re-visoren und die Wahl des Be-schwerde- und Schlichtungsaus-schusses. Aber auch Satzungs- undOrganisationsfragen wurden bera-ten, um die Verbandsstruktur unddie Verbandstätigkeit den aktuel-len Erfordernissen anzupassen.

Hans-Gerd Finke

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Finke

Niedersachsen-Bremen Seite 14 – Juli/August 2012

Handlungsfähigkeit muss erhalten bleibenSozialpolitische Resolution des VdK-Landesverbandstags: „Schuldenbremse darf Leistungen für Benachteiligte nicht kürzen“

„Die niedersächsische Schuldenbremse darf Leistungen für Benachteiligte nicht kürzen“, forderten die De-legierten des Landesverbandstags in ihrer sozialpolitischen Resolution. Foto: Hans-Gerd Finke

„Das Sozialsystem muss sich anden berechtigten Bedürfnissender Menschen orientieren, die aufseine Absicherung angewiesensind“, forderte der Landesver-bandstag des Sozialverbands VdKNiedersachsen-Bremen in einersozialpolitischen Resolution am31. Mai 2012 in Hannover.

„Menschlichkeit, soziale Verant-wortung und soziale Gerechtigkeitsind Grundpfeiler unseres Staa-

tes“, stellten die rund 150 Dele-gierten des Landesverbandstagsfest. Sie forderten von der nieder-sächsischen Landesregierung, dasses durch die Aufnahme einerSchuldenbremse in die nieder-sächsische Verfassung zu keinenKürzungen bei den Leistungen fürohnehin benachteiligte Mitbürge-rinnen und Mitbürger kommendarf: „Auch darf der Politik nichtdie Möglichkeit für die Zukunftgenommen werden, dann zu han-

deln, wenn dies aus sozialenGründen notwendig ist. DieseHandlungsmöglichkeit muss aufLandesebene und auf kommunalerEbene erhalten bleiben.“ Die Teilnehmerinnen und Teil-

nehmer des VdK-Landesver-bandstags forderten außerdem,dass in Niedersachsen und Bre-men die Inhalte und Ziele derUN-Konvention über die Rechteder Menschen mit Behinderungverwirklicht werden: „Auf Lan-

desebene sind Aktionspläne zurUmsetzung der UN-Konventionzu erstellen. Bei der Erarbeitungsind, wie es die Konvention for-dert, Menschen mit Behinderungund ihre Vertretungen einzubezie-hen. Das inklusive Bildungssys-tem ist so zeitnah wie irgend mög-lich zu verwirklichen.“ Die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer desVerbandstags wiesen mit Nach-druck darauf hin, dass es zum Ge-lingen und zur Akzeptanz zwin-gend notwendig ist, nicht nur dieräumlichen und personellen Vo-raussetzungen zu schaffen, son-dern ebenso bei allen beteiligtenGruppen – Kindern, Eltern undLehrern – intensive Aufklärungs-arbeit zu leisten und zur Bewusst-seinsbildung beizutragen. Die VdK-Resolution befasste

sich weiterhin mit den ThemenBarrierefreiheit und ehrenamtli-ches Engagement. „Barrierefreiheit ist Vorausset-

zung für die Teilhabe behinderter,älterer und kranker Menschen anallen Lebens- und Gesellschaftsbe-reichen. Sie muss sich auf die be-baute Umwelt und öffentlich zu-gängliche Bereiche, die Verkehrs-systeme, die Kommunikations-und Informationssysteme und die

Gegenstände des täglichen Ge-brauchs beziehen. Die Herstellungvon Barrierefreiheit stellt einen we-sentlichen Aspekt für die Verwirk-lichung der Menschenrechte dar.“

Rahmenbedingungen fürsEhrenamt verbessern

Die Delegierten des Landesver-bandstags stellten fest, dass das vonder Verantwortungsbereitschaft ge-genüber den Mitmenschen gepräg-te ehrenamtliche Engagement Aus-druck gelebter Solidarität ist: „In allseiner Vielfalt ist dies ein wichtigerBaustein für den Zusammenhalt inunserer Gesellschaft. Die große Be-deutung nimmt vor dem Hinter-grund des demografischen Wandelsweiter zu und es wird in der Zu-kunft entscheidend darauf ankom-men, die gesetzlichen und politi-schen Rahmenbedingungen für dieehrenamtlich Engagierten nachhal-tig zu verbessern. Die gesellschaftli-che Förderung des ehrenamtlichenEngagements darf dabei nicht au-ßer Acht bleiben. Nicht nur das be-stehende Ehrenamt ist zu fördern;es sind verstärkt Anreize für dieje-nigen zu setzen, die bereit wären,sich in diesem Bereich zu engagie-ren.“ hgf

Viele neue Gesichter im VorstandDer Landesverbandstag hat gewählt – Landesvorsitzende Ute Borchers-Siebrecht einstimmig bestätigt

Ute Borchers-Siebrecht (Hanno-ver) wurde am 31. Mai 2012 inHannover für weitere vier Jahreeinstimmig in ihrem Amt als Vor-sitzende des Sozialverbands VdKNiedersachsen-Bremen bestätigt.

Borchers-Siebrecht ist seit Juni2008 VdK-Landesvorsitzende undseit 2010 auch Mitglied im Präsidi-um des VdK Deutschland. NebenBorchers-Siebrecht wählten dierund 150 Delegierten des 16. Or-dentlichen Landesverbandstags inden VdK-Landesvorstand: Stellvertretende Landesvorsit-

zende Friedrich Stubbe (Cloppen-burg) und Renate von der Wöste(Delmenhorst); SchatzmeisterinJutta Lorentzen (Celle); stellvertre-tender Schatzmeister Heinrich Viets (Rotenburg); SchriftführerThomas Buddenberg (Leer); stell-vertretender Schriftführer Sieg-fried Eden (Leer); Frauenvertrete-rin Karin Müller (Göttingen); Ver-treter der jüngeren GenerationMarco Saathoff (Osnabrück); Bei-sitzerinnen und Beisitzer: Johan-nes Bonke (Bremen), Jutta Da

Neuer Landesverbandsvorstand: Ute Borchers-Siebrecht (Mitte) wurde in Hannover für weitere vier Jahreeinstimmig in ihrem Amt als Vorsitzende des Sozialverbands VdK Niedersachsen-Bremen bestätigt; linksund rechts daneben ihre Stellvertreter Renate von der Wöste und Friedrich Stubbe. Fotos: Hans-Gerd Finke

Neuer Vorsitzender im Be-schwerde- und Schlichtungsaus-schuss: Bernd Kossendey.

Stv. Schatzmeister Heinrich Viets

Beisitzerin Regina Peters Stv. Revisorin Renate Fieber Beisitzerin Rita Meyer Stv. Revisorin Heidi Blödorn Beisitzerin Jutta Da Corte

NEU IM VORSTAND

Corte (Göttingen), Walter Dam-mann (Osterholz), Hartmut Erd-mann (Lüneburg), Rita Meyer(Cloppenburg), Regina Peters(Stade), Marion Zebralla-Fischer(Osterholz). Zu Landesverbandsrevisoren

wurden gewählt Willy Peters

(Bentheim) und Dieter Strodthoff(Delmenhorst), zu stellvertreten-den Revisoren Heidi Blödorn(Bentheim) und Renate Fieber(Stade). In den Beschwerde- und Schlich -

tungsausschuss wurden gewähltals Vorsitzender Bernd Kossendey

(Ammerland) sowie als MitgliederGünter Frankenfeld (Osterholz),Ingo Holtz (Wesermarsch), ErwinSchlüter (Stade) und Peter Ste-phan (Delmenhorst). Stellvertre-tende Mitglieder sind FriedrichStrahmann (Verden) und HarryOpel (Celle). hgf

Niedersachsen-BremenSeite 15 – Juli/August 2012

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"

REISEZIELE IM JAHR 2012

Westeuropa, Budapest und Städtereise IstanbulEine Flugreise und zwei Kreuzfahrten sind aktuell im Angebort des VdK-Reiseservice – Melden Sie sich jetzt schon an!

Erlebnisreiche Urlaube bietender Reisedienst des VdK Nieder-sachsen-Bremen und die VdKService GmbH in Zusammenar-beit mit dem Reisedienst desVdK Bayern und den Kreisver-bänden Lüchow-Dannenberg/Uelzen-Altmark sowie Lünebur-ger Heide im Jahr 2012 wiederan. Auf dem Programm steheneine Flugreise und zwei Kreuz-fahrten.

Eine achttägige Flusskreuzfahrtmit MS Rossini auf der Donauführt vom 27. August bis 3. Sep-tember von Passau nach Buda-

pest. Nach einer Zwischenüber-nachtung in Bamberg zur Anreisenach Passau bietet die malerischeLandschaft der Donau die stilvol-le Kulisse für Besuche in Bratisla-va, Budapest, Szentendre, Eszter-gom, Wien und Dürnstein in derWachau. Als Bonus für VdK-Mit-glieder wird eine Lichterfahrt inBudapest angeboten. Der Reise-preis beträgt ab 1095 Euro proPerson in einer Zweibett-Innen-kabine. Schnupperurlaub in Westeuropa

(Deutschland, Niederlande, Eng-land, Frankreich, Belgien) bieteteine Kreuzfahrt mit MS Artania

fort mit den Eigenschaften klassi-scher Kreuzfahrttradition zu einemReisepreis ab 749 Euro pro Personin einer Zweibett-Außenkabine.Neu: Städtereise Istanbul (s. u.).

Fahren Sie mitder MS Rossini

von Passaunach Budapest.

vom 2. bis 8. September ab Bre-merhaven auf dem Unterlauf derWeser, durch den Nordseekanalund den Ärmelkanal mit Stationenin Amsterdam, Dover (Ausflugs-möglichkeit nach London), St. Pe-

ter Port, Guernsey, Le Havre, Zee-brügge (Ausflugsmöglichkeitennach Brügge und Gent). MS Arta-nia, traditionell-zeitlos und erst2011 umfangreich renoviert, ver-bindet modernen, höchsten Kom-

Istanbul – glanzvolle Hauptstadt dreier WeltreicheStädtereise in eine der faszinierendsten Metropolen Europas und Asiens vom 5. bis 9. November 2012 mit dem VdK-Reisedienst

Eine Städtereise nach Istanbulvom 5. bis 9. November 2012 bie-tet der VdK-Reisedienst in Zu-sammenarbeit mit der VdK Ser-vice GmbH und dem Kreisver-band Lüchow-Dannenberg/Uelzen-Altmark an.

Istanbul liegt auf beiden Konti-nenten, getrennt allein von dermalerischen Meerenge des Bospo-rus, die das Mittelmeer, das Mar-marameer und das Schwarze Meermiteinander verbindet.Istanbuls einstige Namen Kon-

stantinopel und Byzanz verweisenauf 2600 wechselvolle Jahre alsglanzvolle Hauptstadt dreier Welt-reiche. Griechen und Römer schu-fen mächtige Befestigungen amstrategisch wichtigen Bosporusund an den malerischen Ufern desGoldenen Horns. Mehr als 90 ost-

römische und byzantinische Kai-ser regierten im geistigen Zentrumder orthodoxen Christenheit, mehrals 30 osmanische Sultane, bis dieTürkei zur Republik wurde.Spuren der reichen Vergangen-

heit finden sich überall: Stadtmau-ern, Kirchen, Moscheen, Paläste,Denkmäler und Museen. Jedoch,auch das moderne Istanbul und sei-ne Bewohner sind eine Reise wert.

Besichtigt werden:q die auf einer Halbinsel gelegeneAltstadt – ihr zentraler Platz ist dasvon historischen Bauten gesäumteHippodrom, in der Antike einePferderennbahn;q die von sechs schlanken Mina-retten umrahmte Sultan-Ahmed-Moschee – sie ist Istanbuls größtesGotteshaus; wegen der elegantenDekoration ihrer Kuppeln undSäulen mit blau bemalten Kachelnwird sie oft als „Blaue Moschee“bezeichnet;q die Hagia Sophia: mehr als tau-send Jahre war sie die größte Kir-che der Christenheit, dann wurdesie zur Moschee, inzwischen zumMuseum; im Innern beeindruckenchristliche Mosaiken und islami-sche Kunstwerke gleichermaßen;q der Ägyptische Basar – unter sei-nen 1660 erschaffenen Kuppeln

werden vorwiegend Lebensmittelund Gewürze verkauft, deshalb wirder oft als Gewürzbasar bezeichnet;q der Topkapi-Palast – weltbe-rühmt und einstiger Sitz der osma-nischen Sultane; er bildet ein gan-zes Stadtviertel. Die Sultane lie-ßen viele der zahlreichen Bautenmit Kunstwerken und kostbarenSchätzen schmücken. Eine geruh-same Schiffstour zeigt die unver-gleichliche Lage.Während einer Panoramafahrt

am asiatischen Ufer und am Mar-marameer wird ein Abstecher zumAussichtspunkt auf dem HügelCamlica und zum lebhaften Stadt-teil Üsküdar mit vielen schönen al-ten Häusern gemacht. Besucht wird auch die maleri-

sche Mihrimah-Moschee, die Sul-tan Süleyman zu Ehren seinerTochter erbauen ließ.

Im Reisepreis inklusive: FlügeEconomyclass ab/bis Hamburg;Gebühren, Kerosin, deutscheFlugsteuer, vier Nächte im Hotelder gehobenen Mittelklasse, Vier-Sterne-Landeskategorie; viermalBuffet-Frühstück; Fahrten undAusflüge laut Programm; Eintritts-gelder; Schiffstour auf dem Bospo-rus; deutsch sprechende Reiselei-tung; ein Reiseführer je Buchung;Reiserücktrittsversicherung.Die Mindestbeteiligung beträgt

25 Personen, zu erreichen bis 30Tage vor Reisebeginn. Preis imDoppelzimmer: 510 Euro pro Per-son. Einzelzimmer-Zuschlag: 110Euro. Veranstalter: actionade Reise-

büro Rominger actionade GmbH,Baden-Baden.Kontakt: Prospekte gibt es bei

der VdK Service GmbH.

Istanbul – eine Reise wert.

Erholung finden und neue Kräf-te sammeln, aktiv vorbeugenund sich fit halten unter fachli-cher Betreuung – das sind dieZiele der speziell für VdK-Mit-glieder angebotenen Gesund-heitswochen in der m & i-Fach-klinik Bad Pyrmont. Dennschließlich soll Gesundheit auchSpaß machen.

Die Klinik hat speziell auf dieBedürfnisse der VdK-Mitgliederausgerichtete Pauschal angebotefür Selbstzahler in ihr Programmaufgenommen, die sich bundes-weit an alle VdK-Mitglieder undderen Angehörige richten. Unterfolgenden sechs Angeboten kanndas passende Programm ausge-wählt werden:

1. VdK-Spezialgesundheitswoche2. Morbus-Bechterew-Programm3. Arthrose-Programm4. Rheuma-Programm5. Wirbelsäulen-Programm6. Adipositas-Programm

Alle Programmangebote für dasJahr 2012 schließen zwischen381,50 Euro und 451,50 Euro proPerson und Woche (sieben Über-nachtungen) bzw. zwischen 686Euro und 833 Euro pro Person (14Übernachtungen) folgende Leis -tungen ein:Begrüßungsveranstaltung, Arzt-

gespräch, Anwendungen, Trainingund Therapie mit geschultemFachpersonal, Schwimmbad- undSaunabenutzung, Unterbringung

in komfortablen Einzelzimmernmit Dusche/WC, Balkon, Fern -seher und Telefon (Zweibett- be-ziehungsweise Doppelzimmer aufWunsch möglich), bei Anmeldungwahlweise Unterbringung in derKlinik oder im angeschlossenenSenator-Kur-/Pflegehotel im glei-chen Gebäudekomplex, Vollpen -sion mit Frühstück, mittags Menü-wahl, Buffet am Abend, kostenlo-ser Transfer vom/zum BahnhofBad Pyrmont. Kurtaxe ist vor Ort

zu bezahlen. Dieses Angebot bein-haltet keine ärztliche und pflegeri-sche Betreuung. Eine Unbedenk-lichkeitsbescheinigung vom Haus-arzt sollte vorgelegt werden. Termi-ne sind frei wählbar, allerdings ist

der bevorzugte Anreisetag derSonntag. q Hauptsaison ist von: Mai bisSeptember.q Nebensaison ist von: Oktoberbis April.

KONTAKT

Prospekte bei derVdK Service GmbH,Nikolausstraße 11, 26135Oldenburg, Telefon (04 41)2 10 29-50 (montags bis freitagsvon 9 bis 12 Uhr), Fax (04 41)2 10 29-10, E-Mail [email protected]

Niedersachsen-Bremen Seite 16 – Juli/August 2012

IMPRESSUMLandesteilNiedersachsen-BremenSozialverband VdKNiedersachsen-BremenVerantwortlich: Hans-Gerd FinkeAnschrift:VdK Niedersachsen-BremenLandesredaktion VdK-ZEITUNGNikolausstraße 1126135 OldenburgTelefon (04 41) 2 10 29-0Fax (04 41) 2 10 29-10E-Mail [email protected] www.vdk.de/niedersachsen-bremen

Mehr Mitbestimmung

Die Wahl zum Heimbeirat fand turnusgemäß auch im Seniorenzentrum„Adewacht“ in Edewecht statt. Die Bewohner wählten Gisela Wittenhaus, Al-ma Resch, Ursula Meerpohl, Ewald Bruns (Angehöriger und Vorsitzender desVdK-Ortsverbands Edewecht) und Helene Harms (von links). In der konstitu-ierenden Sitzung wurden Ursula Meerpohl zur Vorsitzenden und EwaldBruns zum stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt. Die 100-jährige HeleneHarms gehört seit 2007 dem Heimbeirat an und hat diese Aufgabe gern fürweitere zwei Jahre übernommen.

Klimahaus Bremerhaven

Der Kreisverband Aurich-Emden bot den Vorständen der Ortsverbände un-ter Leitung von Kreisvize Werner Mennebäck eine Tagesfahrt nach Bremer-haven. Dort wurde das Klimahaus besichtigt, was manchen Besucher nach-denklich über die Zukunft des Planeten Erde machte. Nach einem Spazier-gang im Hafenbereich ging die Fahrt am späten Nachmittag weiter nachNeuenburg zum Urwaldrestaurant.

Dank für langjährige Treue

Während der Jahreshauptversammlung des Ortsverbands Leer-Loga konnteder Vorstand langjährige Mitglieder ehren (von links): Kreisvorsitzender Sieg-fried Eden, Johann Duis (zehn Jahre), Focko Börgmann (zehn Jahre), Kreisge-schäftsführer Thomas Feldmeier, Ingrid Schnabel (zehn Jahre), Fokke Barth(25 Jahre) und Ortsverbandsvorsitzender Eugen Krey. Foto: Thomas Buddenberg

Sie organisieren gerne?Sind gerne mit Menschen zusammen?

Wir würden uns über Ihr Engagement bei uns freuen –Ihr VdK-Ortsverband

AKTUELLES URTEIL

Kein Anspruch aufbarrierefreie DuscheEin 85 Jahre alter Obdachloser

ist mit seiner Forderung nach ei-ner seniorengerechten Duschevor dem Verwaltungsgericht Ol-denburg gescheitert. Er wollte er-reichen, dass in der Obdachlosen-unterkunft im Kreis Friesland, woer seit rund 18 Jahren regelmäßigübernachtet, eine barrierefreie

Dusche eingebaut wird. Das Ge-richt lehnte den Antrag auf Erlasseiner einstweiligen Anordnungmit der Begründung ab, eine Not-unterkunft erfordere lediglich einAusstattungsniveau, das derGrundanforderung der Men-schenwürde gerecht werde (Az.:7 B 3428/12 vom 5. Juni). Dazuwäre eine einfache Waschgele-genheit ausreichend, teilte dasGericht mit. dpa/lni

„Das erleichtert die Arbeit ganz erheblich“Immer mehr VdKler in Kirchweyhe und Leeste nutzen das Einzugsverfahren

Die Geehrten der Ortsverbände Kirchweyhe und Leeste mit ihren Vor-sitzenden (von links): Ewald Hiller, Monika Thomalla, Ewald Böhnisch,Friedrich Tietjen, Leonore Hoffmann und Franz Vogeler. Kreisvorsit-zender Werner Rosenthal (Zweiter von rechts) gratulierte.

Steigende Mitgliederzahlen mel-den die Ortsverbände Kirchwey-he und Leeste. VorsitzenderFranz Vogeler begrüßte 17 neueMitglieder. Gleichzeitig bedauer-te er, dass Ursula Menzel denOrtsverband verlassen hat undnach Bayern verzogen ist. Men-zel war ab 1967 Schriftführerin.

Da die beiden Ortsverbändenoch nicht fusioniert sind, vertrittFranz Vogeler den Leester Orts-verband im Weyher Seniorenbei-rat, während Monika Thomalladen Ortsverband Kirchweyhe dortvertritt. Auf die gleiche Weise sindbeide Ortsverbände auch Mitglie-der des Seniorenzentrums „AlteWache“. Franz Vogeler bedanktesich bei seiner Kollegin für die aus-gezeichnete Zusammenarbeit unddie Arbeitsteilung. Während FranzVogeler die Mitglieder bei Behör-den, Krankenkassen und anderenÄmtern berät und vertritt, gestaltetMonika Thomalla die monatlichenGesprächsnachmittage in der So-zialstation.Vogeler legte auch den Kassen-

bericht vor, der mit einem Über-schuss abschloss. Nachdem dieBeiträge der Kirchweyher Mit-glieder schon seit längerer Zeitvom Landesverband eingezogenwerden, freute sich Vogeler, dass

die Leester Mitglieder jetzt nach-gezogen haben. „Das erleichtertuns die Arbeit ganz erheblich“,erklärte er, denn bisher wurde beivielen Mitgliedern der Beitragnoch vom Kassenverwalter kas-siert.Bevor der Kreisvorsitzende Wer-

ner Rosenthal ein Referat über so-zialpolitische Fragen hielt, zeich-nete er gemeinsam mit MonikaThomalla und Franz Vogeler meh-rere Jubilare für langjährige Mit-gliedschaft aus: Friedrich Tietjen,

Erhard Böhnisch (zehn Jahre),Helmut Weseloh (30 Jahre), EwaldHiller (50 Jahre) und LeonoreHoffmann (60 Jahre). Eine beson-dere Ehrung gab es anschließendfür Franz Vogeler, der inzwischenseit 25 Jahren Vorsitzender inLeeste ist.

Aktuelle Termine

Am 17. Juli findet das Grillfeststatt und am 18. Dezember ist dieAdventsfeier geplant.

Edewecht an der Spitze im AmmerlandEhemaliger Kreischef Ewald Bruns macht auf Ortsverbandsebene weiter

Für zehn, 25 und 40 Jahre Treue zum VdK Edewecht wurden zahlreicheMitglieder von Hans Müller (rechts) und Uwe Körper (links) geehrt.

„Von den 14 Ortsverbänden imKreisverband Ammerland bele-gen wir mit 986 Mitgliedern denersten Platz“, berichtete Vorsit-zender Ewald Bruns den 165Teilnehmern der Jahreshauptver-sammlung des OrtsverbandsEdewecht.

„Im abgelaufenen Jahr ist derOrtsverband um 79 Mitglieder ge-wachsen“, freute sich Bruns. AlsGäste der Versammlung hieß er denkommissarisch gewählten Kreisvor-sitzenden Ammerland Hans Müller,Kreisgeschäftsführer, Uwe Körperund Reiner Gottschling von derPflegeagentur Plus willkommen.Im Landesverband liegt der

Kreisverband Ammerland mit4310 Mitgliedern an zweiter Stellekurz hinter Delmenhorst mit 4486Mitgliedern. Auf dem dritten Platzfolgt Lüchow-Dannenberg mit3820 Mitgliedern.Ewald Bruns wies nochmals da-

rauf hin, dass er als Kreisverbands-vorsitzender und als Beisitzer imLandesverband aus gesundheitli-chen Gründen zurückgetreten sei,

aber seine Ämter als Vorsitzenderim Ortsverband Edewecht und alsPflegelotse im Landkreis Ammer-land weiterführen werde.

Vorstandswahlen

Die Vorstandswahlen brachtenfolgendes Ergebnis: StellvertretendeKassenverwalterin ist WaltraudDenker, Dieter Arians und Wal-traud Wichmann wurden als Beisit-zer gewählt, Kassenprüfer sind

Hartmut Röben und Rita Grünefeld.Es folgte ein Referat des Kreisge-schäftsführers Uwe Körper überwesentliche sozialrechtliche Än-derungen im Jahr 2012. Im Ren-tenrecht, in der Pflegeversicherungund bei der Grundsicherungsleis-tung habe es Veränderungen gege-ben, die man auf jeden Fall nach-fragen sollte. Zusätzlich gab esnoch einen Vortrag von ReinerGottschling über „Pflege daheimstatt Pflegeheim“.

Niedersachsen-BremenSeite 17 – Juli/August 2012

Herzliches Dankeschön

Für langjähriges Engagement bedankte sich Landeschefin Ute Borchers-Siebrecht (links) auf dem Landesverbandstag in Hannover bei Ehrenamt-lichen aus Gremien und Ausschüssen, die nicht wieder zur Wahl antraten(von links): Peter Solle (Beschwerde- und Schlichtungsausschuss), IngridHanschen (Beisitzerin Landesvorstand), Karl-Heinz Goertz (Beschwerde-und Schlichtungsausschuss) und Werner Tiedeken (Beschwerde- undSchlichtungsausschuss).

60 Jahre Mitglied im VdK

Bernhard Vohrmann (links) wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Ge-meinsam mit seiner Ehefrau nahm er die Glückwünsche und Präsente derVorsitzenden des Kreisverbands Meppen, Luise Kremer, des Ortsvorsitzen-den Hermann Assies und des Kreisgeschäftsführers Christian Ahlers entge-gen. Diese bedankten sich auch im Namen des Landesverbands für die au-ßergewöhnliche Treue und überreichten eine Ehrenurkunde. Vohrmann hatsich viele Jahre im Vorstand des Ortsverbands Fullen-Geeste engagiert undist seit 2005 dort Ehrenvorsitzender.

ALLES GUTEDer zuständige Ortsverband, derKreisverband sowie der Landes-verband gratulieren ganz herz-lich zur Goldenen, Diamante-nen und Eisernen Hochzeit undwünschen noch viele gemeinsa-me Jahre bei bester Gesundheit.

Goldene Hochzeit

Grete und Martin Dirks, 5. Mai,Ortsverband Willen;Ilse und Hans-Heinrich Bar-denhagen, 18. Mai, Ortsver-band Mulsum;Frieda und Heye Aden, 26.Mai, Ortsverband Ardorf;Ursula und Rolf Hinrichs, 26.Mai, Ortsverband Rastede;Hella und Günther Bosse, 23.Juni, Ortsverband Rastede;Maria-Isabella und Klaus Peters,13. Juli, Ortsverband Wüsting;Erna und Harald Einemann,21. Juli, Ortsverband Kirchseel-te-Heiligenrode;

Lisa und Wilfried Peters, 21.Juli, Ortsverband Kirchseelte-Heiligenrode;Magdalene und Günter Flath-mann, 23. August, OrtsverbandStröhe-Spreddig;Anneliese und Reinhard San-der, 31. August, OrtsverbandLüchow.

Diamantene Hochzeit

Hannchen und Heinrich Dirks,7. Mai, Ortsverband Willen;Lieselotte und Helmuth Windel,16. Mai, Ortsverband Zernien; Wilma und Heinz Woiner, EndeMai, Ortsverband Visselhövede;Alma und Harry Sanders, 21.Juni, Ortsverband Stollhamm-Seefeld.

Eiserne Hochzeit

Ilse und Willi Protz, 23. Mai,Ortsverband Bomlitz.

Messe „Gesund und fit“

An der Messe „Gesund und fit“ beteiligte sich der Kreisverband Cuxhavenwieder mit einem Infostand. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter am Stand in-formierten viele interessierte Besucher über die Arbeit des VdK und war-ben neue Mitglieder.

Therapie für Traumatisierte und DepressiveRegelmäßige Zoobesuche sollen helfen, die Umwelt positiver zu erleben

Die Medizinische HochschuleHannover (MHH) will in Koope-ration mit dem Zoo Hannoveruntersuchen, wie sich ein Zoobe-such auf psychisch kranke Men-schen auswirkt.

„Wir versuchen stets, positive Er-lebnisse bei den Patienten zu erzeu-gen“, sagt der Direktor der Klinikfür Psychiatrie, Sozialpsychiatrieund Psychotherapie, Stefan Bleich,in Hannover. In Kontakt mit Tierenhabe sich bereits gezeigt, dass Pa-tienten diese Erfahrung guttue. Siemerkten dadurch, dass sie Dingepositiv erleben können.In kleinen Gruppen können Pa-

tienten seit rund einem Jahr denZoo kostenlos und in Begleitungbesuchen. Die Effekte des engenKontakts mit den Tieren testet dieKlinik bereits seit sechs Jahren mitdem Einsatz von drei Therapie-hunden. Die Patienten kümmernsich um die Hunde. Dabei zeigedie Erfahrung, wie positiv sich die-se Nähe auswirke. „Warum dasaber so ist, ist unklar“, sagt der Kli-nikdirektor. Dies soll nun eine be-gleitende, auf fünf Jahre angesetztewissenschaftliche Studie heraus-finden. Sie untersucht 24 Patien-

ten, die regelmäßig den Zoo besu-chen.Die tiergestützte Therapie sei

nach wie vor ein vernachlässigtesForschungsthema, obwohl auchdie in der Kinder- und Jugendpsy-chiatrie eingesetzte Reittherapienachweisbare Wirkungen zeige.„Man muss sich darauf einstellen,von anderen Kollegen belächelt zuwerden“, sagt Bleich.Die Therapieform eigne sich je-

doch nicht für alle Patienten. Be-sonders Menschen, die unter De-pression oder Folgen einer Trau-

matisierung leiden, könnten sichdurch den Kontakt mit Tieren aberschneller öffnen. „Die tiergestützteTherapie löst natürlich nicht dieeigentlichen Probleme“, betontBleich. Sie sei vielmehr eine zu-sätzliche Maßnahme.Depression ist nach Angaben

von Bleich die Hauptdiagnose der116 vollstationären und 40 tages-klinisch betreuten Patienten. Überdie Tiere soll Angst abgebaut wer-den, die Patienten sollen durchden Kontakt aber auch Wertschät-zung erfahren. dpa/lni

Mit Bewegung fit bis ins hohe AlterMedizinische Hochschule Hannover bietet Sturzprophylaxe für Senioren

Alte Menschen stürzen schnel-ler, oft mit schweren Folgen fürKörper und Seele. Um vorzu-beugen, bietet die MedizinischeHochschule in Hannover jetzteinen Sturzprophylaxe-Kurs fürSenioren an. Der soll nicht nurfit halten, sondern auch Spaßmachen.

Die Kniebeugen fallen amschwersten. „Jeder nur, so viel erkann“, ruft Gabriele Stecher undbeobachtet aufmerksam die zehnSenioren um sich herum. ZweiMänner und acht Frauen im Ren-tenalter zählen am Montagnach-mittag laut mit, während sie im-mer wieder in die Knie gehen. Siesind die ersten Teilnehmer einesSturzprophylaxe-Kurses, den dieMedizinische Hochschule Han-nover (MHH) seit Mitte Mai an-bietet.

Teufelskreis: Sturz-Angst

„Im Alter lässt die Muskelkraftnach und die Augen werdenschwächer“, erklärt Stecher. DasSturzrisiko steige deshalb enorm.Die Physiotherapeutin hat an derMHH ständig mit älteren Men-schen zu tun, die das erfahrenmussten. „Ich war auf der Straße,da war nichts, und bums lag ichda“, berichtet Kursteilnehmer Wil-helm Buchholz. Dabei ist der 78-Jährige gut in Form, seine Knie-

beugen schafft er ohne sich abzu-stützen. „Man wird aber einfachunsicherer“, sagt er.

Zehn Trainingswochen

Nicht nur die Knochen brechenmit den Jahren schneller, Senio-ren können auch eine Sturz-Angst entwickeln. Dann bewegenviele sich noch weniger, das Ver-letzungsrisiko steigt – ein Teufels-kreis. Um den zu vermeiden, sollBewegung nicht nur anstrengen,sondern auch Spaß machen. „Je-der war doch schon mal auf demSchützenfest, oder?“ fragt Ste-cher – und wenig später singen al-le und tanzen im Sitzen: „Nachvorne, nach hinten, nach rechtsund nach links – holladihia, hol-ladiho (...).“Maximal zwölf Teilnehmer tref-

fen sich zehn Wochen lang, umspielerisch Muskeln, Gleichge-wicht und Koordination zu trai-nieren. Auch mögliche Risiken zuHause sind ein Thema. Das kön-nen Teppichkanten sein oderschlecht beleuchtete Gänge, aberauch das Spielzeug der Enkel, dasauf dem Weg zur Toilette zur Stol-perfalle wird.Die MHH ist nicht die erste Ein-

richtung, die Sturzprophylaxe an-bietet. „Bisher gehen die Traineraber vor allem in Seniorenheime“,sagt Stecher. Die Kurse an derHochschule sind offen für alle ab 65.

„Man muss die Leute erreichen,bevor sie sich den Oberschenkel-hals brechen“, sagt auch ClaudiaKaiser von der Bundesarbeitsge-meinschaft der Senioren-Organi-sationen. Der Verband begrüßeAngebote wie an der MHH sehr.Das eigene Projekt „In Form imAlter“ zielt in eine ähnliche Rich-tung.

90 Euro pro Kurs

Drei Kurse bot die MHH zu-nächst parallel an, ein vierter star-tete im Juni. Die Plätze sind be-gehrt. „Wir sind aber auch einenette Gruppe“, sagt ElisabethKoch, 84, lachend. Gabriele Ste-cher hofft jetzt, dass die Kranken-kassen die Kurse bald in ihre Prä-ventionsprogramme aufnehmen –noch müssen die Teilnehmer die90 Euro Teilnahmegebühr selbstbezahlen. Teresa Dapp, dpa

INFOAnmeldung für dieKurse unter Telefon(05 11) 5 32-48 12 (Frau Schür-holz) oder per E-Mail sturz [email protected] Informationen unterwww.mh-hannover.de/sturzprophylaxe.html im Internet.