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Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Institut für Bienenkunde CelleDr. Werner von der Ohe
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Pyrrolizidinalkaloide in Honig
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und LebensmittelsicherheitPyrrolizidinalkaloide (PA)
Senecionin
Senecionin-N-Oxid
N
HOO
O
OH
HO
N
HOO
O
OH
HO
O
M. Kempf et al. Lehrstuhl für Lebensmittelchemie Universität Würzburg
T. Beuerle, A. Reinhardt Institut für Pharmazeutische Biologie TU Braunschweig
W. von der Ohe, K. von der Ohe LAVES Institut für Bienenkunde Celle
L. Reinhold, K. Dietrichkeit LAVES Lebensmittelinstitut Braunschweig
seit 2005 Forschung und Untersuchung:
• Vorkommen in Honigen und Pollen• Auswirkung auf Bienen• Vermeidungsstrategien
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
94
60
34
22 6
Europa nicht zugeordnet Mittel-/Südamerika Australien/Neuseeland USA/Canada
PA in Honig im Einzelhandel
Honigproben (n=216)
123
31
nicht zugeordnet Mittel-/Südamerika Australien/Neuseeland USA/Canada
davon PA-positive Proben (n=19; 9%; 19 – 120 µg/kg)
Kempf et al. 2008
positive Pollenproben ca.100fach höhere WerteKempf et al. 2010
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
DeutschlandHonigkonsum ca. 95.000 t / Jahrdavon Lebensmittel-Zutat 20.000 t
Honigproduktion ca. 25.000 t / Jahr
D = Netto-Importland
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Bedürfnisse des BienenvolkesQualitätskontrolleTanzsprache
Qualität des NektarsQuantitätBlütenstetigkeitOrtsstetigkeit
Foragierverhalten
keine Linearität, sondern Netzwerke!
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
exceptionally 10 km
max. 5 km
mean 2,2 km
Median 1,6 km
Foragierverhalten
Seeley, 1995
� Sammelverhalten abhängig von Attraktivität der Nahrungsquellen.� Sammelverhalten abhängig von Bedürfnissen des Bienenvolkes.� Sammelareal abhängig von der Verteilung attraktiver Pflanzen.� Radius bedeutet nicht gleichmäßige Verteilung.
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
0,0
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500
µg
PA
/kg
Ho
nig
(n=
15
)
Distanz Bienenvölker zu JKK-Flächen (m)
PA in Honig: Distanz Bienenvölker zu JKK-Flächen
Foragierverhalten
2012
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Wirkung von PA auf Bienen
adulte Bienentertiäre PA:signifikante Mortalität ab 0.2 %
Larven
tertiäre PA:
signifikante Mortalität ab 0.02%
Choice-test
Reinhardt, A. 2011
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Bedingt durch Pollenmorphology, -größe und Position der Blüte
sind Pollen im Nektar unter- oder überrepräsentiert. Tilia: unter
Borago: unter
Myosotis: über
Raps: über
Dominanter Polleneintrag in Honig: Pollen im Nektar
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
y = 0,8553x + 41,007R² = 0,0018
0,0
50,0
100,0
150,0
200,0
250,0
300,0
0 2 4 6 8 10 12 14 16
µg
PA
/ k
g H
on
ig (
n=
22)
% Pollen PA-haltiger Pflanzen
Pollenanteil zu PA-Gehalt
Korrelation Pollen zu PA
PA im [Nektar] oder über [Pollen in Nektar]?Analytik und Matrixproblem?
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
§ 5 Verbote zum Schutz der Gesundheit
LFGBLebensmittel-, Futtermittel- und Bedarfsgegenstände-Gesetz
VO(EG)315/1993 Kontaminanten in Lebensmitteln
Pyrrolizidinalkaloide in Honig sind keine Umweltkontaminanten, sondern natürliche, endogene, aber unerwünschte Inhaltsstoffe
HonigV – VO(EG)110/2001§2 i.V. Anlage 2(I) Mischen von Honigen erlaubt
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Empfehlung BfR 11/08/2011
max. Tagesdosis 0,007 µg PA / kg Körpergewichtoder0,42 µg PA / 60 kg Körpergewicht
Tagesdosis bezogen auf Honigkonsum20 g Honig / Tag 21 µg PA/kg Honig10 g Honig / Tag 42 µg PA/kg Honig
(statistischer Konsum: Kinder 6 - 24 g Honig / d 70 - 17,5 µg PA/kg Honig;
Erwachsene 3 - 17 g Honig / d 140 - 24,7 µg PA / kg Honig).
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
< LOD < LOQ < 21 < 42 < 140 > 140
% A
nte
il (n
= 1
67)
Verteilungsklassen (µg PA / kg Honig; LOD = nachweisgrenze, LOQ = Bestimmungsgrenze)
Pyrrolizidinalkaloide in deutschen Honigen(positive Stichprobe; LAVES 2010-2012)
Pyrrolizidinalkaloide in deutschen Honigen
SH – Pilotprojekt „Blüten für Bienen“ 2014, n = 86SH – Pilotprojekt „Blüten für Bienen“ 2014, n = 189BVL - Monitoring 2014, n = 151
85 % < 21 µg/kg87 % < 21 µg/kg82 % < 10 µg/kg
2 % > 140 µg/kg3 % > 140 µg/kg3 % > 50 µg/kg
88 %
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
0
10
20
30
40
50
60
70
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32
µg
PA
/ k
g H
on
ig
Honigschleuderungen in 2015 im IB CE1-9 Frühtracht, 10-20 Waldhonig, 20-30 Sommertracht/Linde, 31+32 Heide
PA in Honig: Honige auf der Zeitachse Bienensaison 2015
LAVES Institut für Bienenkunde Celle
ca. 400 Bienenvölker; ca. 17.000 kg Honig
Zeitachse Schleuderungen und PA-Gehalte
Mai Juni Juli August
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Offene Fragen• Gesundheitsgefährdung• PAs unterscheiden sich in ihrer Wirkung • keine Höchstmengen festgelegt
Methode• einheitliche Methode bei staatlichen Untersuchungsämtern• bisher nur wenige Referenzsubstanzen (ca. 27) • BfR Methode: alle Einzelgehalte der Substanzen werden aufsummiert • bei Nachweisen > LOD und < LOQ wird jeweils ½ LOQ summiert (d.h.
Honig, mit 27 Substanzen < LOQ haben schon einen PA Summe von 13,5 µg/kg)
• Validität, Matrixproblem
Öffentlichkeit• Imkerinnen und Imker werden seit über 10 Jahren regelmäßig durch
D.I.B., Bieneninstitute, Fachzeitschriften über PA informiert und damit sensibilisiert
• Medienberichte sorgen für Verunsicherung der Verbraucher
unbefriedigende Situation
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Imker
• Räumlicher Lösungsansatz ∆ 10 km: Flächen meiden / Bienenvölker migrieren
• Zeitlicher Lösungsansatz:Erntezeitpunkt
Flächeneigentümer
• Vermeidung / frühzeitiges reduzieren• Systematische Bekämpfung• Alternative Blühflächen für Bienen
= Ablenkung und Synergien (Optimierung des Nahrungsangebotes)
Lösungsansätze
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und LebensmittelsicherheitDanke für Ihr Interesse ☺
trotz PA
Niedersächsisches Landesamtfür Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
Institut für Bienenkunde Celle