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Nitrat im Grundwasser - Wo steht Deutschland ? 1. Wiesbadener Grundwassertag Fortbildung im Umweltsektor am 24. September 2014 in Wiesbaden Dr. Rüdiger Wolter Umweltbundesamt Fachgebiet II 2.1 „Übergreifenden Angelegenheiten Wasser und Boden“

Nitrat im GrundwasserNitrat im Grundwasser – wo steht Deutschland ? Dr. R. Wolter – 1. Wiesbadener Grundwassertag – am 24. September 2014 in Wiesbaden Bilanz: nach 23 Jahren

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Nitrat im Grundwasser -

Wo steht Deutschland ?

1. Wiesbadener Grundwassertag Fortbildung im Umweltsektor – am 24. September 2014 in Wiesbaden

Dr. Rüdiger Wolter

Umweltbundesamt Fachgebiet II 2.1

„Übergreifenden Angelegenheiten Wasser und Boden“

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Nitrat im Grundwasser – wo steht Deutschland ?

Dr. R. Wolter – 1. Wiesbadener Grundwassertag – am 24. September 2014 in Wiesbaden

Bilanz:

nach 23 Jahren Nitratrichtlinie (12. Dezember 1991), d.h.

nach ca. 18 Jahren Maßnahmenprogrammen

und

nach 14 Jahren Wasserrahmenrichtlinie (23. Oktober 2000), d.h.

nach dem 1. Bewirtschaftungsplan und 6 Jahre Maßnahmenprogrammen

Die EU-Kommission hat die Bundesrepublik

Deutschland wegen einer unzureichenden

Umsetzung der EG-Nitratrichtlinie verklagt!

Ergebnis:

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Nitrat im Grundwasser – wo steht Deutschland ?

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Verteilung der Nitratkonzentrationen in den EU-Mitgliedstaaten (Auswertung der KOM – 2013)1 ergänzt durch Daten aus dem EUA-Messnetz2 bzw. Messstellen aus dem EUA-Messsnetz, die im Wesentlichen durch Ackernutzungen3 geprägt sind.

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

% d

er

Pro

ben

ah

mest

ell

en

< 25 25-40 40-50 ≥ 50 mg Nitrat je Liter

DEU

TSC

HLA

ND

– E

UA

– M

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-Ne

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en

3

Nitrat im Grundwasser – wo steht Deutschland ?

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Guter chemischer Zustand (Nitrat)

Schlechter chemischer Zustand (Nitrat)

Quelle: Berichtsportal WasserBlick/BfG, Stand: 22.01.2010

Aktuelle Situation: Ca. 27 % aller GW-Körper in Deutschland sind aufgrund hoher Nitratgehalte in einem schlechten chemischen Zustand.

Bis 2016 werden immer noch 25% in einem schlechten chemischen Zustand sein.

0

5

10

15

20

25

30

<1 >1-10 >10-25 >25-50 >50-90 >90

28,9 22,0

18,1 17,0

8,6

5,4 An

teil

in %

Konzentrationsklassen in mg/l Nitrat

Anzahl der Messstellen N = 723

Verteilung der Nitratgehalte im EUA-Messnetz (2010)

Nitrat im Grundwasser – wo steht Deutschland ?

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31,1 31,5 33,3 23,5

35,4 23,9 20,0

12,8

20,4

26,1 22,2

13,4

8,3 12,0 11,1

27,1

2,9 2,2 11,1

14,6

1,9 4,3 2,2 8,5

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

Wald (206) Grünland (92) Siedlung (45) Acker (328)

<1 >1-10 >10-25 >25-50 >50-90 >90

Verteilung der Nitratgehalte (2010) unter verschiedenen Landnutzungen

Klassen:

NO3 (mg/l)

An

teil

in %

Quelle: Umweltbundesamt nach Angaben der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA)

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y = 0,0271x2 - 0,7757x + 74,93 R² = 0,5468

62,0

64,0

66,0

68,0

70,0

72,0

74,0

76,0

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Untersuchungsjahr

Nit

ratg

eh

alt

in

mg

/l

Entwicklung der Nitratgehalte im EU-Nitratmessnetz (Belastungsmessnetz)

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Veränderungen der Mittelwerte der Nitratgehalte zwischen den Zeiträumen

2008 bis 2010 (5. Nitratbericht) und 2004 bis 2006 (4. Nitratbericht)

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33,5%

23,5%

12,4% 12,4%

18,2%

0%

4%

8%

12%

16%

20%

24%

28%

32%

36%

stark abnehmend

(< -5 mg/l)

leicht abnehmend

(≥ -5 bis < -1 mg/l)

stabil

(≥ -1 bis ≤ +1 mg/l)

leicht zunehmend

(> +1 bis ≤ +5 mg/l)

stark zunehmend

(> +5 mg/l)

Gesamtanzahl der Messstellen: 170

Veränderungen der Mittelwerte der Nitratgehalte zwischen den Zeiträumen 2000

bis 2002 (3. Nitratbericht) und 2004 bis 2006 (4. Nitratbericht)

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Biogasanlagenentwicklung in Deutschland (Anlagenzahl differenziert nach Leistungsklassen und installierter

elektrischer Anlagenleistung), ohne Abbildung von Biogasaufbereitungsanlagen, Deponie- und Klärgasanlagen

Quelle: DBFZ (März 2012) „Stromerzeugung aus Biomasse“ (FZK: 03MAP138), Leipzig

Kehrt sich der Trend abnehmender Nitratgehalte jetzt um?

Mögliche Ursachen? z.B. die starke Zunahme des Anbaus von nachwachsenden Rohstoffen? Ausweitung der Anbauflächen – Grünlandumbruch - Entsorgung von Gärresten????

Gärreste: 2 Mio. t (?)

Gärreste: 84 Mio. t (?)

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Forschungsvorhabens „Verminderung der Nitratbelastung des Grundwassers“

(UFOPLAN) 3712 23 250 (FZ Jülich; Keller, Wendland)

Ziel: u.a. Einschätzung der Wirksamkeit von Maßnahmenprogrammen nach WRRL

(2) Stickstoffüberschusses

zu Beginn des Bewirtschaftungs-

programms

(3) Maximal tolerierbarer

N-Bilanzüberschuss im Sickerwasser (< 50

mg/l)

(Ergebnis) Notwendige

Reduzierung des N-Eintrags

(Ergebnis) reicht das N-

Reduzierungspoten-tial der Maßnahmen

(6+7) bisherige Wirkung auf die Grundwasser-

beschaffenheit

(10) Umsetzungsgrad der

Maßnahmen

(8) Entwicklung der Bilanzüberschüsse

(4+5) bisher ausgewählte

Maßnahmen

(9) Fließzeiten Zeitliche Wirksamkeit

der Maßnahmen

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Nitrat im Grundwasser – wo steht Deutschland ?

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Ausgewählte Ergebnisse des Vorhabens:

Verbesserung des chemischen Zustands: 19 GW-Körper (von 270) sind wieder in einem guten chemischen Zustand. (noch 25%

aller GW-Körper in einem schlechten chemischen Zustand)

Bei 11 GWK sind abnehmende bei 5 steigende Nitratgehalte festzustellen

Zeitliche Einstufung der Wirksamkeit: Große Datenlücken. „Reaktionszeit“ 1 bis 3 Bewirtschaftungszeiträume (6-18 Jahre)

Entwicklung der Stickstoffüberschüsse: (Noch) Keine Aussage möglich!

Problem: Erfassung auf unterschiedlichen Bezugsebenen – Aussagen für einzelne

GWK praktisch nicht möglich. Daten oft nicht zugänglich! (Einzelflächen, Modellbetriebe,

Kreis-, Gemeinde- oder Flussgebietseben)

Bewertung von Maßnahmen: Verwertbare Informationen kaum verfügbare Angaben.

Umsetzungsgrad der extrem heterogen.

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Hauptursache für die Belastung des Grundwassers durch Nitrat ist die intensive landwirtschaftliche Nutzung und insbesondere

der Stickstoffüberschuss.

„Richtlinie des Rates zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigung

durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen (91/676/EWG)“ (12. Dezember 1991)

Regelungsbereiche:

Die Definition und Umsetzung der guten fachlichen Praxis

Spezielle Regelungen zu:

• Sperrfristen,

• Ausbringung auf stark geneigten Flächen

• Ausbringung auf wassergesättigten, gefrorenen, schneebedeckten Flächen

Ausbringung in der Nähe von Oberflächengewässern,

• Fassungsvermögen und Bauweise von Behältern (incl. Vermeidung von

Gewässerbelastungen durch diese Flüssigkeiten)

• Ausbringungsverfahren

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In Deutschland wird die Nitratrichtlinie durch die

„Verordnung über die Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis beim Düngen (Düngeverordnung - DüV)“

umgesetzt.

Nach Auffassung der EU-Kommission verstößt Deutschland zur Zeit gegen die Vorgaben der „Nitratrichtlinie“.

Gründe:

• Wichtige Ziele der Richtlinie wurden nicht erreicht und

• D ist den Anforderungen des Aktionsprogramms von Artikel 5 Absatz 5 der Richtlinie 91/676/EWG nicht nachgekommen (es fehlen ausreichende

zusätzliche Maßnahmen),

• D hat es versäumt, das Aktionsprogramm gemäß Artikel 5 Absätze 5 und 7 der Richtlinie dementsprechend zu ändern.

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Welche Bedeutung hat der Werte von 50 mg/l Nitrat?

EU-Nitratrichtlinie:

• Maßstab für die Entscheidung, ob es sich um ein gefährdetes Gebiet handelt , in dem Maßnahmen erforderlich sind [Artikel 3 (1) in Verbindung mit

Anhang I, Teil A, 2. Satz].

• Maßstab, ab wann zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind [Artikel 5 (5)].

Der Wert von 50 mg/l NO3 ist damit ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl, Bemessung und Anwendung von Maßnahmen.

Wo finden sich dieser Wert/Kriterium in der Düngeverordnung?

An keiner Stelle! Aber: Die Düngeverordnung macht Vorgaben für den zulässigen Stickstoffüberschuss :

• Grundsätzlich wird ein N-Überschuss von 60 kg N/ha akzeptiert.

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Zwischen- + Dränabfluss

Grundwasser-neubildung

SW

NOQ

Nc

4333

cNO3: Nitratkonzentration im

Sickerwasser (mg/l)

N: auswaschungsgefährdete

Nitratmenge im Boden (kg

N/(ha·a))

QSW: Sickerwasserrate (mm/a)

Beziehung zwischen der landwirtschaftlichen Nutzung, dem

Stickstoffüberschuss und dem Nitratgehalt des Grundwassers?

Die Landwirtschaft verursacht die

bei weitem höchsten N-Einträge

und hat damit maßgeblichen Anteil

an der Höhe der N-Überschüsse!

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Sickerwasserhöhe

in mm 100 150 180 200* 230 250 300

Sickerwasserhöhe

in mm

N-Überschuss in kg N

pro ha Nitrat-Konzentration im Sickerwasser in mg/l NO3

N-Überschuss in kg

N pro ha

120 531,2 354,1 295,1 265,6 231,0 212,5 177,1 120

100 442,7 295,1 245,9 221,3 192,5 177,1 147,6 100

90 398,4 265,6 221,3 199,2 173,2 159,4 132,8 90

60 265,6 177,1 147,6 132,8 115,5 106,2 88,5 60

50 221,3 147,6 123,0 110,7 96,2 88,5 73,8 50

40 177,1 118,0 98,4 88,5 77,0 70,8 59,0 40

35 154,9 103,3 86,1 77,5 67,4 62,0 51,6 35

30 132,8 88,5 73,8 66,4 57,7 53,1 44,3 30

25 110,7 73,8 61,5 55,3 48,1 44,3 36,9 25

20* 88,5 59,0 49,2 44,3* 38,5 35,4 29,5 20

15 66,4 44,3 36,9 33,2 28,9 26,6 22,1 15

10 44,3 29,5 24,6 22,1 19,2 17,7 14,8 10

Nitrat im Grundwasser – wo steht Deutschland ?

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Bis zu 64% des tatsächlichen Stickstoffanfalls werden nicht berücksichtigt (bdew 10. April 2014)

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Entspricht ca.

< 10 kg N/ha

10 – 20 kg N/ha

20 – 35 kg N/ha

35 – 45 kg N/ha

45 – 55 kg N/ha

> 55 kg N/ha

Quelle: 1. Entwurf des Abschlussberichts zum

BMUB/UBA Forschungsvorhabens (UFOPLAN - 3712 23

250) „Verminderung der Nitratbelastung des

Grundwassers“ (FZ Jülich; Keller, Wendland)

Nitrat im Grundwasser – wo steht Deutschland ?

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Beziehung zwischen

Sickerwasserrate und maximal

tolerierbarem

Stickstoffüberschuss

Ziel:

Nitratgehalt im Sickerwasser <50 mg/l

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Hauptproblem:

Es besteht der Eindruck, dass die Vorgabe der WRRL, der Grundwasserrichtlinie und der Nitratrichtlinie

„Grundwasser darf nicht mehr als 50 mg/l Nitrat enthalten“

noch nicht in der landwirtschaftlichen Gesetzgebung und Beratung angekommen ist.

Konsequenzen:

• Die Düngung muss auch auf dieses Ziel ausgerichtet werden.

• Eine gute fachlich Praxis ist nur dann gegeben, wenn der (schlagspezifische) Stickstoffeintrag ins Grundwasser nicht dazu führt, dass unterhalb oder im Abstrom der betreffenden landwirtschaftlich genutzten Fläche eine Konzentration von 50 mg/l Nitrat überschritten wird.

• Landwirte haben zu belegen, dass sie nicht für Überschreitungen der Schwellenwerte verantwortlich sind (z.B. durch Vorlage schlagspezifischer Düngebilanzen usw.).

Mit der aktuellen Düngeverordnung werden die Ziele der

Nitratrichtlinie nicht zu erreichen sein!!

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