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Lebensart aus Hannover 3/2006 28. Jahrgang; 3,50 Immer Vollgas: Stadtwerke-Chef Michael Gerd Feist. Immer am Handy: Die „Feuerwehr“ für Manager. Stadt- Ansichten In der Villa von Ludwig Gerns.

NOB03 2006 S1 · 4 nobilis 3/2006 Inhalt Chef der Stadtwerke: Michael Feist Seite 12 24 events Mit nobilis nach Dresden. 06 Im Gespräch 44 Traditions-unternehmen 73 Impressum 74

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  • Lebensart aus Hannover 3/200628. Jahrgang; 3,50 €

    Immer Vollgas:Stadtwerke-Chef Michael Gerd Feist.

    Immer am Handy:Die „Feuerwehr“ für Manager.

    Stadt-AnsichtenIn der Villa von Ludwig Gerns.

  • Liebe Leser, wer Abenteuer nur mit Ex-tremsportarten oder fernen Reisezielen verbindet, wird in unserer Titelgeschichteeines Besseren belehrt. Der internationalrenommierte Landschaftsarchitekt LudwigGerns erzählt in nobilis von einem der letzten großen Abenteuer unserer Zeit –Gerns hat sich in einer Stadt-Villa seinen persönlichen Wohntraum erfüllt.

    Ein spannendes Abenteuer hat auch Familie Plinke von der Sektkellerei Duprésin Neustadt am Rübenberge erlebt. EinenTag lang haben die fünf für nobilis den Mer-cedes R 500 auf Alltagstauglichkeit getestet.Jochen Plinke und seine Frau Ines habenAllradantrieb und Pferdestärken des Mer-cedes-Riesen unter die Lupe genommen,Sophie (6) und Louisa (8) die Details.

    Autofahren gehört für Michael Gerd Feistzum beruflichen Alltag. Mehrmals in derWoche fährt der Vorstands-Chef der hannoverschen Stadtwerke die Strecken Hannover-Berlin, Hannover-Bonn. nobi-lis-Autorin Dorit Amelang hat Feist einenTag lang begleitet und durfte erleben, was„Vollgas“ wirklich bedeutet.

    Mit Volldampf geht auch Dr. Markus Brüderlin in Wolfsburg an die Arbeit. Der 47-Jährige ist der neue Chef des Kunstmuseums.nobilis-Autor Jörg Worat hat den SchweizerKunsthistoriker getroffen und weiß jetzt,was Sahara-Wanderungen und Comics ge-mein haben. Viel Spaß beim Lesen!

    Ihre Redaktion

    (05 11) 85 50-26 [email protected] www.nobilis.de

    OasenObjekteOmenund was Ihnen Hannover im März zu bieten hat.

    Ludwig Gerns im Gespräch mit nobilis-Chefredakteurin Annette Langhorst.

    JUWELIEREGOLDSCHMIEDE

    GEORGSTRASSE 44 · 30159 HANNOVERTELEFON 05 11 / 32 09 16www.mauck-hannover.de

    SEIT 1896

  • 4 nobilis 3/2006

    Inhalt

    Chef der Stadtwerke:Michael FeistSeite 12

    24 eventsMit nobilis nach Dresden.

    06 Im Gespräch

    44 Traditions-unternehmen

    73 Impressum

    74 Leserbriefe

    Chef einer Klinik:Prof. Dr. med.Ulrich BoschSeite 46

    Chefin einerAgentur:Anne RangetteSeite 40

    26 Wohnen in der Stadt: Landschaftsarchitekt Ludwig Gerns öffnet nobilis sein Zuhause.

    31 Wohn-Trends: Wohnberater Frank Deiss über das Wohnen der Zukunft.

    32 Glocal-Style: Die „imm cologne 2006“ zeigt, bei unseren Möbeln ist fast alles erlaubt.

    40 Feuerwehr für Manager: Die „Relocation-Agentur“ hilft Neulingen im Ort.

    Titel

    Menschen

    Kultur

    Wirtschaft

    12 Immer Vollgas: Bei Stadtwerke-Chef Michael Feist gibt es keine halben Sachen.

    16 Eine Frage der Ehre: Gerhard Schröder gehört jetzt zum Kreis der Ehrenbürger.

    18 Wechselvolle Vergangenheit: Schloss Petershagen schickt seine Gäste auf Zeitreise.

    73 Streiter für den Standort: Die Ansichten von Andreas Heyer.

    56 Neue Akzente: Dr. Markus Brüderlin ist der neue Chef des Kunstmuseums Wolfsburg.

    60 Hanomags Kommißbrot: Faszinierender Bildband über die hannoverschen Autobauer.

    62 Der andere Blick: Porträtfotografin und Puppenmacherin Hildegard Wegner.

    65 Lange Nacht der Theater: Kultur-Highlights der Region im Überblick.

    42 Ambiente für besondere Aufgaben: Die „gewagte“ Architektur einer Großbank.

    46 Arzt mit Weltruhm: Prof. Dr. Ulrich Bosch nimmt sich trotzdem Zeit für die Patienten.

    52 Luxus hoch drei: Traditionsunternehmen machen Friesenstraße zur Luxusmeile.

    54 Daimler-Riese im Praxistest: Familie Plinke prüft die neue R-Klasse im Alltag.

    Chef von Hannover-Impuls:Andreas HeyerSeite 73

  • by Oettinger

  • im Gespräch

    HEIMSPIEL Bis zum 31. März laufen dieAusschreibungen für „Heimspiel“, die 83. Herbstausstellung niedersächsischerKünstler im Kunstverein. Zur Bewerbungberechtigt sind Künstler, die in Niedersach-sen oder Bremen leben oder geboren sind.Eine Fachjury wird über die Teilnahme an der Ausstellung, die am 2.September be-ginnt, entscheiden. Nur Teilnehmer derAusstellung können sowohl ein zweijähri-ges Arbeitsstipendium des Kunstvereins als auch den mit 10 000 Euro dotiertenKunstpreis der Sparkasse gewinnen.

    HAUSBLICK 2006 Der schnellste Wegzum eigenen Heim führt über den Gartensaal des Neuen Rathauses.Dort präsentiert am 5. März zwischen11 und 18 Uhr die ImmobilienmesseHausblick mehr als 500 aktuelle Immobilien aus dem Raum Hannover.Von der exklusiven City-Eigentums-wohnung bis zum großzügigen Ein-familienhaus im Grünen.Veranstalterist die QualitätsgemeinschaftHannoverscher Bauträger (QHB). Infosunter www.bauen-mit-durchblick.de

    6 nobilis 3/2006

    +Früh-ling

    Heine

    Bade-mode

    Tulpen

    Grün

    –Diät

    Zeit-diebe

    Atom-streit

    Fana-tiker

    Allergie

    Aufmarsch der Politpromis für Walter Hirche

    Party der Topfgucker„Der schönste Platz bei einer Party ist dieKüche!“ Aus diesem Slogan hatte Küchen-meister Markus Kirchner (rechts) die Erfolgsidee der Maritim Party 2006 ent-wickelt. Bei der rauschenden Gala waren dierund 600 Gäste über große Flatscreens im-mer in der Küche dabei.Am Herd kostetenHoteldirektor Dick van Beuzekom (2. vonlinks), sein Stellvertreter Alexander Evers(links) und Musicalstar Maricel die köstli-chen Kreationen. Die James Steiner Bandrundete den Stimmungsbogen gelungen ab.

    Musikalische Vorbilder erhalten Verdienstkreuz

    Rund 500 Gäste haben den 65. Geburtstag von Nie-dersachsens Wirtschaftsminister gefeiert. Im Bonatz-saal des HCC verriet Ministerpräsident ChristianWulff, dass auch sein dritter Vorname „Walter“ sei.FDP-Parteichef Guido Westerwelle (2. von links) undBundestagsfraktionschef Wolfgang Gerhardt (rechts)stießen mit Hirche und dessen Frau Monika (Mitte)an.Am 18. März will Hirche den Landesvorsitz derFDP an Fraktions-Chef Philipp Rösler (links) abgeben.

    Als „Pamina“ in Mozarts Zauberflöte hatte Helen Donath (Mitte) ihre internationale Karriere in Hanno-ver begonnen. Jetzt erhielt die Star-Sopranistin gemeinsam mit ihrem Ehemann Klaus (rechts), densie an der hannoverschen Oper kennen gelernt hatte,das Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienst-ordens.An der Feier mit den beiden Ausnahmekünst-lern nahmen ihre Wegbegleiter Opernintendant a.D.Professor Hans-Peter Lehmann (links) und seine Ehefrau Erika-Maria (2. von rechts), sowie Minister-präsident a.D. Dr. Ernst Albrecht teil.

    Prominefür Hann

  • FRÜHLING FILZEN Wer dem Frühling mitbunten Farben und netten Accessoires auf die Sprünge helfen will, für den ist derzweitägige Workshop (10. und 11. März)von fünf Designern aus der GalerieFormenreich das Richtige.Anhand voneinfachen Arbeitsbeispielen erproben underlernen die Teilnehmer die Grundtechnikdes Filzens. Nur mit Hilfe von Wolle,heißem Wasser und Seife können unterIhren Händen Blüten, Schmuck oder klei-ne Taschen entstehen.Weitere Infos unter [email protected]

    EINSTEINS ENKELTÖCHTER gesucht. Hochbegabteund besonders begabte Mädchen der gymnasialenOberstufe erhalten die Chance, für rund fünf Monate Teil eines Forscherteams zu werden. Ge-meinsam mit Professoren und Mitarbeitern derUniversität Hannover setzen sie sich mit „den Spu-ren von Erdbeben in Deutschland“ oder der „virtu-ellen Gesichts-Chirurgie“ auseinander. Frauen sindin naturwissenschaftlichen Studiengängen unter-repräsentiert, und das trotz des bekannten Fach-kräftemangels in diesen Feldern. Die Projektarbeitsoll das Interesse der Mädchen an Naturwissen-schaften fördern.Anmeldeschluss ist der 31. März.

    nobilis 3/2006 7

    Schulterschlussfür NeubürgerHannovers OberbürgermeisterHerbert Schmalstieg und Uni-Präsident Professor Erich Barke

    leisten bei den rund 24 000 Studenten jetzt gemein-sam Überzeugungsarbeit: Die jungen Leute sollensich langfristig in der Region zu Hause fühlen undihren Erstwohnsitz hier anmelden. In Göttingen hat-ten 8000 Studenten ein ähnliches Angebot genutzt.

    Design-Oscarsauf der CeBITAm 9. März wird auf der CeBIT dasGeheimnis um die internationalbesten Produkte mit einer feier-lichen Preisverleihung gelüftet:Die „if gold awards“ gelten als die„Oskars“ für Designer. Der elektro-nische Blindenhund (Foto) ist einer der Favoriten.Alle Produktesind im if-Pavillon ausgestellt.

    Nordstadt-Fox begehrtDas Autohaus Nordstadthat bei Sondermodelleneine lange Tradition. Der

    Nordstadt-Käfer hat in den 70er Jahren das Herz vonAutofans höher schlagen lassen. Jetzt präsentierenVerkaufsleiter Artur Heger (links), Serviceleiter Hein-rich Rofkar (Mitte) und Geschäftsführer Andreas Petry exklusiv den Nordstadt-Fox. Der Flitzer kröntdie Wiedereröffnung des Autohauses nach Umbau.

    nte Stimmen over

    Ab sofort hat die Landeshauptstadt ein eigenes Hörbuch! Jeder, der i

    n Hannover Rang und

    Namen hat – wie Kino-Mogul Hans-Joachim Flebbe – war am Mikro

    dabei. Entstanden ist

    ein Bravourstück. All die prominenten Namen der Stadt, TV-Größen

    wie Gabi Bauer oder

    Oliver Kalkofe und hochkarätige Schauspieler wie Günter Kütemeye

    r haben ihre Beiträge

    einzeln im Studio eingesprochen.Autorin Claudia Cornelsen hat dar

    aus ein kriminalistisches

    Stadtporträt „Maerz in Hannover“ (bello records, 19,95 Euro) gemac

    ht.Absolut hörenswert!

  • 8 nobilis 3/2006

    im Gespräch

    NATUR IN PORZELLANSPRACHE „In Meissenhat man immer vesucht, Natur in Porzel-lansprache zu übersetzen, und ich sehemich in dieser Tradition“, Diplomdesigne-rin Gudrun Gaube führt am 4. März Gästepersönlich durch die Ausstellung ihrer Wer-ke in der Karmarschstraße. Die Künstlerinist seit 1990 in der Porzellan-Manufakturtätig und greift in ihren Entwürfen immerwieder die Natur auf – eine bunte Weltaus Flora, Fauna und Tieren – und stellt siein feinster Weise realistisch dar. Die Aus-stellung läuft bis zum 8.April.

    STADT IN BEWEGUNG Der Spielbanken-Marathon ist weiter auf Expansions-kurs.Schon jetzt liegen mehr als 4500 Meldungen für den 7. Mai vor.Stefanie Eichel, die Organisatorin, will sich mit ihrem Team aber nichtauf den Lorbeeren ausruhen, sondernHannovers Lauf-Event Nummer Einsmit Kontinuität und Zuverlässigkeitverbessern: „Wir haben Pannen beimKinderlauf ausgemerzt, Abläufe beiden Walkern optimiert und vor allemden Halbmarathon aufgewertet.“

    Dritter GrammyEr singt davon, dass er den„Kreuzstab gerne tragen will“: Fürseine Interpretation von Bach-Kantaten hat Thomas Quasthoffden Musik-Oskar bekommen.Seinen dritten. Der hannoverscheStar-Bariton ist einer der erfolg-reichsten Sänger der Welt. Er giltauch als einer der herausragends-ten Interpreten von Schubert-Liedern.Von Routine will der Star beim dritten Grammy nichtswissen: „Ein Grammy ist doch etwas ganz Besonderes.“

    Es sind nicht einmal mehr 100 Tage bis zur Weltmeisterschaft und das GoldeneBuch der Stadt füllt sich schon mit illustren WM-Gästen. Der Botschafter vonCosta Rica, Dr. Bernd Niehaus (links), und Ken Kanada (Mitte), Gesandter derRepublik Ghana, wollen das Spiel auf dem Grün lieber ihren jeweiligenNationalmannschaften überlassen. Die Unterschrift ins Goldene Buch an derSeite Herbert Schmalstiegs dagegen nahmen die Herren selbst in die Hand.Die Vorrundenspiele beginnen im Juni.

    WM-Vorboten

    Benefiz-Bridge-Turnier112 Spielerin haben in Hannover gezeigt, dass Bridge mehr alsein Kartenspiel ist – über 10 000 Euro haben die Damen fürdie hannoversche Straßenambulanz zusammengetragen undgespendet. „Wir sind sehr stolz auf diesen großartigen Erfolg!“,Barbara Selge (links) hatte gemeinsam mit ihren Freundinnen,der Weltmeisterin im Bridge Karin Caesar (Mitte) und CorneliaManns (rechts) die Idee zum Turnier. FDP-Fraktionschef PhilippRösler hatte die Schirmherrschaft für das Turnier übernommen,denn der ausgebildete Arzt fährt regelmäßig ehrenamtlich dieStraßenambulanz.

  • NEUER HOTELCHEF Der 51-jährige Wolfgang Meyerist der neue Leiter des Maritim Stadthotels. Meyerführte das Hotel bereits interimsweise seit demAusscheiden von Ex-Hotelchef Michael Fuhrmannim November 2005. „Wir möchten die Bindungzum Kunden durch neue Angebote stärken. Die ge-lebte Herzlichkeit unserer Mitarbeiter wird uns da-bei sehr helfen“, Meyer freut sich auf seine neuenAufgaben.Seine berufliche Laufbahn begann er1974 mit einer Ausbildung zum Hotelkaufmann imHoliday Inn Hannover Airport. Nach Aufenthaltenin London und Wolfsburg hatte er 1984 die Stelledes Empfangschefs im Stadthotel angetreten.

    The Gates Die handsignierten Drucke desKünstlerpaares Christo und Jean-ne-Claude sind begehrt. „Viele ha-ben die Installationen in New Yorkselbst erlebt“, schildert die Filial-leiterin der Galerie Mensing, IlseBrockmann. Die Ausstellung läuftnoch bis zum 11. März.

    Sänger gesuchtDer hannoversche Knabenchor istüberregional renommiert. Jungenab sieben Jahren können sich am5. März ohne Anmeldung direktzur Aufnahmeprüfung vorstellen.Wunderdinge werden nicht erwar-tet, auch Noten lesen wird nichtvorausgesetzt. Jedes Kind soll einkurzes Lied vorsingen.Infos unter (0511) 88 23 88.

  • im Gespräch

    HATTRICK IM WM-JAHR Zum dritten Mal inFolge wurde Möbel Hesse als kunden-freundlichstes Möbelhaus ausgezeichnet.Die geheimen Testkäufe vom Fachmagazin„Möbelmarkt“ fielen zur vollen Zufrieden-heit der Tester aus. „Service ist bei uns dasWichtigste“, Robert Andreas Hesse hat fürdiesen Erfolg seines Familienunterneh-mens viel getan. Das Haus beschäftigt ei-nen eigenen Personaltrainer. ZufriedeneGesichter bei der Preisübergabe (vonlinks): Robert Hesse, Michael Frink für dieTester und Robert Andreas Hesse.

    PORTAL ZUR GESCHICHTE In BadGandersheim läuft der Countdown.Am 5. März eröffnet das erste Ausstel-lungssegment des „Portals zur Ge-schichte“. Zwei Schatzkammern war-ten dann in der Stiftskirche auf Besu-cher. Bis zum letzten Tag geben sichdie Handwerker noch die Tür in dieHand, doch alles wird pünktlich fertig.Auf der Empore stehen dann dieSchätze des ehemaligen Reichsstifts –Reliquien, Gold und Edelsteine.www.portal-zur-geschichte.de

    Walzerlust und BlumenduftEnde April heißt es „Wenn der weiße Flieder wieder blüht…“.Zum Opernball am 28./29.April werden die ehrwürdigen Räume mit 12 000 Blüten und Alleen aus Mandel- und Kirschbäumen geschmückt sein

    – bei günstigem Frühlingswetter sogar jener Flieder. 80 Debütan-tinnen und Debütanten marschieren zur Melodie des „Zigeuner-

    baron“ ein, und auf den Notenblättern des Staatsorchestersstehen Walzerklänge. www.staatstheater-hannover.de

    Neues SchulprojektDie Empfehlungen der Grundschulen fürden Besuch der weiterführenden Schulenstimmen nicht immer mit der Selbstein-schätzung der Eltern überein. Deshalb hatdas Freie Gymnasium Hannover ein in derRegion Hannover völlig neues Projekt ent-wickelt. Für Grundschüler der 4. Klasse wer-den spezielle Vorbereitungskurse für dasGymnasium angeboten. Ziel der Kurse istes, die Schüler an die Anforderungen desGymnasiums heranzuführen. Die Kurse wer-den von Lehrkräften des Freien Gymnasi-ums durchgeführt und orientieren sich anden Lehrinhalten der gymnasialen Klasse 5.Start des Projekts: 16. Mai.Weitere Infosunter www.freies-gymnasium-hannover.de.

    10 nobilis 3/2006

  • 12 nobilis 3/2006

  • ImmerVollgas 27 Jahre lang w

    ar Michael G. Feist

    weltweit im Einsatz. Seit April

    2004

    ist er Vorstandsvorsitzender de

    r

    Stadtwerke Hannover.

    nobilis 3/2006 13

  • Immer Vollgas

    A autotelefon in der einen Hand,Papiere in der anderen – Michael Gerd Feist ist wie so oft in seinem Leben unterwegs. Der Vor-standsvorsitzende der StadtwerkeHannover jagt mehrmals in der Wochenach Berlin, Brüssel oder Bonn. Fasttäglich drückt sein Fahrer aufs Gas.Und im Font agiert Michael Feist eben-so druckvoll und konzentriert.

    Der Verfahrensingenieur scheint wieelektrisiert von der Energiewirtschaft.Als Alternative zu seinem aktuellen Jobnennt er nicht etwa Astronaut oderRennfahrer, sondern Raffinerieleiter.Im Gespräch beziffert der Techniker sei-ne Argumente, nennt Termine, Fakten.Ohne Hektik gibt er seinen Entschei-dungen mit freundlichem Ton eine ge-wichtige Stimme.

    Karrierestart in Hannover

    Viel rumgekommen ist er. Doch bei allerLiebe zum Beruf – nach 27 Jahren welt-weitem Einsatz ist der Opernfan undLiebhaber moderner Kunst auch froh,wieder in seiner alten Heimat Hanno-ver angekommen zu sein. Das sagt ernicht so offen, doch seine Hände sind

    jetzt frei, formen Gesten und die brau-nen Augen blitzen als er erzählt: „Mei-ne Frau fühlte sich nach kurzer Zeit hierwieder zu Hause. Und das Gefühl mei-ner Frau ist ein bewährter Gradmesser.“

    Gemeinsame Erlebnisse

    Das Ehepaar Feist ist an den Ort zurück-gekehrt, an dem es die vielen Erinne-rungen auffrischen, aber auch treueFreundschaften wieder ganz nah erle-ben kann. Als Junge besucht der in Gos-lar Geborene das erste Mal die Oper inder Landeshauptstadt. In die Holländi-sche Kakaostube begleitet er seine Mut-ter zum Kaffeekränzchen. Während seines Studiums lernt er in Hannoverseine Frau kennen. Auch die erste gemeinsame Wohnung beziehen siehier. Die älteste Tochter kommt 1976 in der Langenhagener Silbersee-Klinik zur Welt. Und von Hannover aus startetMichael Feist seine eindrucksvolle Karriere.

    Erste berufliche Station ist 1977 die Esso-Raffinerie in Hamburg. Von derHansestadt geht es nach Karlsruhe,dann wieder nach Hamburg, von dort in

    14 nobilis 3/2006

    Berlin, Brüssel, Bonn: Michael Gerd

    Feist ist regelmäßig auf Dienstreise

    n. Der Kofferraum dient als erweite

    rter „Aktenschrank“.

  • die USA nach Houston und New York.Wieder zurück in Hamburg erhält er bald die Order nach London. Nach 24 Jahren wechselt er das Unterneh-men und geht zum niederländischen Konzern Essent nach Düsseldorf.

    Seit April 2004 arbeitet der 57-Jähri-ge bei einem der mit 1,5 Milliarden Eu-ro Umsatz größten hannoverschen Un-ternehmen, den Stadtwerken. „Wir ha-ben den Kreis geschlossen, finden es an-genehm, den gleichen Dialekt wie unse-re Nachbarn zu sprechen“, sagt der ehe-malige Ruderer und Freund britischenHumors.

    Kleidung mit System

    Auch wenn er heute weniger fliegt, auf sein reisetaugliches Kleidungssys-tem schwört er: Grundsätzlich trägt Michael Feist ein hellblaues Hemd miteiner Krawatte, die „irgendwas mit Rotdrin hat“, dazu Anzüge in gedeckten Far-ben. Und auch bei den Socken liebt Feistes praktisch: Prinzipiell nur eine Sorte,damit er auch immer zwei passende

    erwischt. „So bin ich überall und jederzeit passend angezogen.“

    Die Arbeit in einem internationalenKonzern hat ihn geprägt. Er kann sichin Hierarchien bewegen, analysiert Situationen, kennt seine Gesprächs-partner und verfolgt seine Ziele hart-näckig. Dabei sind die Wege bis zur Ent-scheidung je nach Mentalität sehr un-terschiedlich. Auch dass lernt MichaelFeist.

    „In den USA wird political correct-ness sehr ernst genommen. Die Eng-länder dagegen erheben es fast zumSport, über solche Grenzen hinweg-zugehen“, beschreibt der Manager dieUnterschiede. Wie schwer es ist, auf dem für Ausländer unsicheren Parkettder Konventionen nicht auszurutschen,hat er ebenfalls erlebt.

    In den USA ist es ein ungeschriebe-nes Gesetz, Frauen zum Beispiel im Fahr-stuhl oder Bus grundsätzlich als Ersteein- und aussteigen zu lassen. Auchwenn sie ganz hinten in der Schlangestehen. „Ich habe es einmal unwissent-

    lich nicht beachtet und die Blicke der anwesenden Herren schmerzten“, sagtMichael Feist lächelnd.

    90 Prozent sind Fleiß

    Bei allen Unterschieden sieht er eine Er-kenntnis immer wieder bestätigt: ZehnProzent sind Begabung, 90 Prozent sindArbeit. Mit dem hohen Leistungsniveauauf der internationalen Schule in Hous-ton mussten auch seine Töchter Schritthalten. Heute sind sie 26 und 29 Jahrealt und in ihren Berufen als Juristin undKinderärztin sehr engagiert. „UnsereFamilie ist sehr gefestigt, denn alle mussten große Herausforderungen meistern.“ Auch heute noch besuchendie Eltern ihre Töchter regelmäßig. DerSonnabend ist für den begeisterten Autofahrer so oft als möglich frei. Danngeht Michael Feist mit seiner Frau vomZooviertel zu Fuß in die Stadt zum Bummeln.

    ■ DORIT AMELANG

    nobilis 3/2006 15

    Papiere in der einen Hand, Autotel

    efon in der anderen: Eine typische D

    etailansicht des Stadtwerke-Chefs M

    ichael Gerd Feist.Die Fahrt von A n

    ach B nutzt der Stadtwerke-Chef z

    um Arbeiten.

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  • 16 nobilis 3/2006

    S ie dürfen weder frei parken nochhaben sie andere Sonderrechte inHannover – und doch gibt es wohl kei-ne größere Ehre, die ein Bürger von sei-ner Stadt erhalten könnte.

    Seit dem späten Mittelalter hat fastjede deutsche Stadt mit diesem PrivilegBürger geehrt, die sich auf besondereWeise um das Wohl des Ortes verdientgemacht haben. Die niedersächsischeLandeshauptstadt beispielsweise hat bereits im 18. Jahrhundert 15 Menschenähnliche Würden verliehen.

    Die Geschichte hat die Sicht der Din-ge das ein oder andere Mal verändert. Sowar Adolf Hitler während der Zeit desNationalsozialismus in fast allen wich-tigen Städten des damaligen DeutschenReiches Ehrenbürger.

    In Hannover hat die Zählung derGeehrten seit dem zweiten Weltkriegneu begonnen. Der gebürtige WestfaleSchröder ist keineswegs der Erste, dernur einen Abschnitt seines Lebens in derStadt verbracht hat – lesen Sie selbst. ■

    Gerhard SchröderIn seiner Amtszeit als Bundeskanzler (1998–2005) hat Gerhard Schröder (61) dasAnsehen der Stadt Hannovers gefördert unddafür jetzt die Ehrenbürgerwürde erhalten.Bei zahlreichen Anliegen der Stadt, wie zumBeispiel der EXPO 2000 oder der Bewer-bung Hannovers als Ausrichter der Fußball-weltmeisterschaft, hatte sich Schröder stetsfür Hannover eingesetzt.

    Vor wenigen Tagen wurde Gerhard Schröder neunter Ehrenbürger Hannovers –der höchste „Ritterschlag“, den die Stadt vergeben kann.

    stellt Ihnen die erlauchte Runde vor.

    Eine Frage der Ehre

    Prof. Dr.Rudolf HillebrechtNach Kriegsende leitete Stadtbaurat Prof.Dr. Rudolf Hillebrecht (1910–1999) den Wiederaufbau der Stadt. Hillebrecht war fürden Bau des Innenstadt-Rings, die Tangen-ten und für die Straßenbahn verantwortlichund wurde für seine Leistungen 1980 zumEhrenbürger ernannt.

    August HolwegAugust Holweg (1905–1989) war der Amts-vorgänger von Herbert Schmalstieg. In sei-nen 16 Jahren als Oberbürgermeister hatHolweg die Gründung der MedizinischenHochschule initiiert und den U-Bahnbauvorangetrieben. 1972 wurde August Holwegdie Ehrenbürgerwürde verliehen.Außerdemförderte er besonders den sozialen Woh-nungsbau.

  • nobilis 3/2006 17

    Niki de Saint Phalle1974 kaufte die Stadt Hannover von der Ma-lerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle (1930–2002) die Nanas und stelltediese am Leineufer auf. Nach anfänglicherKontroverse um die extreme Weiblichkeitder Frauenfiguren sind diese heute ein hannoversches Wahrzeichen. Niki de SaintPhalle blieb der Stadt stets eng verbundenund ist seit 2000 Ehrenbürgerin Hannovers.

    Prof. Dr.Hinrich SeidelVon 1979 bis 1997 war Seidel Präsident derUniversität Hannover. Er hat diese zurGrößten Niedersachsens entwickelt und dieStudentenzahl verdoppelt. Seidel wurde1995 Ehrenbürger.Teil seiner internationa-len Arbeit war der Aufbau und die Pflegevon Beziehungen zu anderen Hochschulen.

    Dr.Bernhard SprengelDer Schokoladenfabrikant trug die inDeutschland bedeutendste private Kunst-sammlung zusammen. Zu seinem 70. Ge-burtstag im Jahre 1969 schenkte Sprengeldie komplette Sammlung und zweieinhalbMillionen Mark der Stadt Hannover mit derAuflage, ein Museum für moderne Kunst zubauen - das Sprengel-Museum.Sprengelwurde 1969 Ehrenbürger.

    Wilhelm WeberNach dem zweiten Weltkrieg war Hannoverzu zwei Dritteln zerstört.Als Anerkennungfür seine Leistungen beim Neuaufbau derStadt bekam der damalige Oberbürger-meister Wilhelm Weber (1879–1961) dasGroße Bundesverdienstkreuz. Der Hambur-ger, der als 23-jähriger nach Hannover gekommen war, wurde am 28.11.1956 in fei-erlicher Zeremonie zweiter Ehrenbürger.

    Gustav BratkeDie britische Militärregierung ernannte Gustav Bratke (1878–1952) nach demKriegsende 1945 zum ersten Oberstadt-direktor Hannovers. 1947 organisierte er die erste „Export-Messe“ (später Hannover-Messe), die zum Motor des wirtschaftlichenAufstiegs von Hannover werden sollte.Die Stadt ernannte Gustav Bratke am22.10.1949 zu ihrem Ehrenbürger.

    Prof. Dr.August Closs1947 reisten fünf Briten, darunter AugustCloss, von Bristol nach Hannover. Die Fünfgehörten der „Good-Will-Mission“ an undwollten die Feindschaft beenden – der Startder Städtepartnerschaft Hannover-Bristol.Zum vierzigsten Jahrestag wurde Closssechster Ehrenbürger nach Kriegsende.

  • 18 nobilis 3/2006

  • nobilis 3/2006 19

    700 Jahre steht SchlossPetershagen an der Weser.Einst war es die Residenz derFürstbischöfe von Minden,heute ist es ein Romantikhotel.

    Schlossherrauf Zeit

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    Seniorchef KlausHestermann imKaminzimmervon Schloss Petershagen.

  • 20 nobilis 3/2006

    A ls Kolumbus Amerika entdeckte,gab es Schloss Petershagen schon184 Jahre. Der Mindener Fürst-bischof Gottfried Franz von Waldeck ließes 1306 am Ufer der Weser erbauen. Über350 Jahre erlebte es den Glanz fürst-bischöflicher Hofhaltung bis zum Aus-klang des finsteren Mittelalters.

    Diese alten Mauern könnten von vielLeid und Freud erzählen. Von Hexen-verbrennungen am Burggraben, vonKriegshändeln, Folter, Ritterspielen,Zechgelagen, von Verschwendungs-sucht und manchem Liebesgeflüster.

    Nach dem 30-jährigen Krieg wurdedas Bistum Minden aufgelöst und dasSchloss ging in den Besitz der preu-ßischen Krone über. 1901 erwarb es Heinrich Hestermann und rettete dieAnlage, die schon fast dem Verfall Preisgegeben war. Seine Nachkommen be-kennen sich zum historischen Erbe,führen ein Romantik-Hotel, das einlädt, Schlossherr auf Zeit zu sein.

    Wenn Klaus Hestermann den präch-tigen pelzverbrämten Brokatmantelanzieht, das Kreuz umlegt und dieBischofsmütze aufsetzt, ist die Stim-mung im Gorgoniuskeller immer aufdem Höhepunkt. Da haben schon Gauk-ler und Lautenspieler die Festgesell-schaft ergötzt. Nun beweist der Seniorder Hoteldynastie, der zusammen mitseiner Frau Rosemarie 1967 Schloss Pe-tershagen als Hotel eröffnete, wiedereinmal sein schauspielerisches Groß-talent. Mit Lust und Leidenschaft tauchter in die Vergangenheit ein und lässt dieGäste an der wechselvollen Geschichtedes Schlosses teilhaben.

    Dafür ist die ehemalige mittelalter-liche Schlossküche, St. Gorgoniuskellergenannt, mit den verschiedenen Eben-en, mit Gewölben und Schießscharten,Kamin und tiefem Brunnen, unterir-dischem Gang und vielen Winkeln, derrichtige Schauplatz.

    Um so leichter fällt es Hestermann indie Rolle des Bischofs Franz II., Graf vonWaldeck, zu schlüpfen, der von 1530 bis

    Schlossherr auf Zeit

    >

    Die Hoteldynastie Hestermann (von links): Karin und Marcus, Rosemarieund Klaus, sowie Marcus Schwester Friederike.

    Antike Möbel, Stiche oder Bronzen: Das Hotel steckt voller Schätze.

    Die ehemalige Schlossküche: Heute Schauplatz für gesellige Abende mit Gauklern.

    Schon Königin Louise vonPreußen war imSchloss zu Gast.

  • Anstoß nicht verpassen:Zeichnungsfrist 14.2. bis 13.3.2006.

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  • 1553 regierte. War doch dieser Fürst einMensch voller Saft und Kraft, der denSchloss-Umbau im Stil der Weser-renaissance in Auftrag gab. Nicht nurvon fürstlichen Liebschaften erzähltHestermann, er erinnert an die schau-rigen Ereignisse, die sich anno 1535 inMünster abspielten.

    Dem sittenlosen Treiben der Wieder-täufer setzte damals besagter Franz vonWaldeck ein Ende und ließ die Rädels-führer nach grausamen Folterungen ineisernen Käfigen am Lambertikirch-turm zu Münster aufhängen. Manchempfindlicher Seele an der rustikalenTafelrunde bleibt da schon mal dasHühnerbein im Halse stecken. KeineAngst, Klaus Hestermann steckt so voller Anekdoten, dass das Lachenschnell wieder die Oberhand gewinnt.„Petershagen war zwar nicht der Nabelder Welt“, sagt er mit einem Augen-zwinkern, „doch ein wenig von dergroßen Geschichte hat auch in diesemSchloss Einzug gehalten. Ich möchte,dass unsere Gäste Freude haben und soganz nebenbei auch ein bisschen aus der Historie lernen.“

    Zu jedem Bild, zu jeder Figur, zu jedem Stein weiß er eine Story. KlausHestermann ist der geborene Geschich-tenerzähler. Voller Elan eilt er durch dieGänge, Zimmerfluchten oder Emp-fangsräume, zeigt im Kurfürsten-zimmer beispielsweise auf die von 1820 stammenden qualitätsvollen Rubens-Kopien, und sagt nicht ohne Stolz: „DieOriginale hängen im Palazzo Pitti in Florenz!“ Er verweist auf die wunder-volle Landschaftstapete mit Jagdszenenin der Fasanerie, die extra aus Frank-reich geordert wurde. Er deutet auf dasPorträt von Rüdiger Ilten: „Der Mann isthier im Haus geboren und gilt als der Königsmacher von Preußen.“

    „Schon mein Großvater und Vater ha-ben antike Möbel, Erinnerungsstücke,Gemälde, Stiche, Bronzen zusammen-getragen.“ Auch Klaus Hestermann ist

    22 nobilis 3/2006

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    Klaus Hestermann im Brokatmantel von Bischof Franz II,Graf von Waldeck: Der Senior-Chef taucht gern mit seinenGästen in die Vergangenheit des Schlosses ein.

    von dieser Sucht infiziert. AufFlohmärkten oder Antikmessen ent-deckt er noch immer Stücke, die imSchloss ihren Platz finden müssen. So steckt das Hotel voller Schätze undhat dadurch sein ganz eigenes Flair. Die 15 Hotelzimmer, davon zwei Suiten,sind individuell eingerichtet. „Indivi-dualität und eine ganz persönliche Be-treuung unserer Gäste – das ist unserMarkenzeichen“, sagt Schwiegertoch-ter Karin, gelernte Betriebswirtin undGeschäftsführerin des Hauses, die ge-meinsam mit ihrem Mann Marcus unddessen Schwester Friederike die nächsteHotelgeneration verkörpert.

    Schloss Petershagen ist der ideale Ortfür einen Kurzurlaub, ein Verwöhn-wochenende oder für die geschäftlicheTagung, die man mit einem Ausflug in die romantische Umgebung mischt.Der Mühlenkreis Minden-Lübbecke,die Städte Minden und Bückeburg sowie das Steinhuder Meer sind leichtzu erreichen. Zur Erholung, nicht nur nach einer Radtour, laden Garten-terrasse, Park, und im Sommer ein beheiztes Freischwimmbad undTennisplatz ein.

    Wenn Oldtimer oder Kutschen imSchlosshof vorfahren und glücklichePaare auf dem Weg zu ihrer Traum-hochzeit entsteigen, dann haben dieHestermanns schon längst den großenTag vorbereitet.

    Zum Empfang geht es auf die Terras-se, wo man den herrlichen Blick auf dieWeser genießt, dann wird zum fest-lichen Menü in die Fasanerie geladen.Neigt sich die anschließende Party in dermittelalterlichen Schlossküche dem En-de zu und die Brautleute sinken in derHochzeitssuite ins Himmelbett, fühlensich die beiden bestimmt ganz könig-lich. Kein Wunder, hier war ja auchschon Königin Louise von Preußen zuGast. ■ BETTINA ZINTER

    Weitere Informationen zu Schloss Petershagen un-ter: www.schloss-petershagen.com

    Schlossherrauf Zeit

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    Luxustrip nach Dresden

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    Die wiedererstandene Frauenkirche mit Insidern erleben, weltweit bekannte Museen, klassischen Dresdner Hoftanz zum800-jährigen Stadtjubiläum – das bietet die nobilis-Leserreise. Jede Menge Flair undLuxus inklusive: Erleben Sie bei diesemKurz-Trip mit nobilis die besonderen Reizedes Elbflorenz im Frühling.

    Termin: 21. bis 23.April

    24 nobilis 3/2006

    Impressionen aus dem 5-Sterne-Hotel Bülow im barocken Viertel Dresdens:Schon im Foyer spürt der Gast die persönliche Note.

    DresdnerFrauen-kirche und Schiller-denkmal.

  • nobilis 3/2006 25

    Lynn HarrellVerlosung: 5 mal 2 KartenRufen Sie am 6. Märzzwischen 9 und 10 Uhr an.

    Lynn Harrell ist seit Jahrzehn-ten an der Spitze der Cellistenund zum ersten Mal bei ProMusica zu Gast. Gemeinsammit dem Pacific Symphony präsentiert er sein Können am 22.März im Kuppelsaal des Congresszentrums. Gespielt werden Werke von Strauss,Schostakowitsch und Zhou Long. Der in China geborene amerikanische Komponist Zhou Long gehört zu den kreativs-ten zeitgenössischen Komponisten.

    Whisky-TastingVerlosung: 2 KartenRufen Sie am 7. Märzzwischen 9 und 10 Uhr an.

    Bereits im 5. Jahrhundert sollen christliche Mönche, allen voran der irische Nationalheilige St. Patrick, sogenanntes „Lebenswasser“, den Whisky hergestellt haben. Malt, Bourbon,Grain oder Rye – wohl kaum ein anderes alkoholisches Getränksteht so sehr für gepflegten Genuss.Seien Sie am 17. März dabei, wenn das Handelshaus Schlegel mit Jürgen Deibel zum exklusiven Tasting lädt.

    Ute LemperVerlosung: 2 mal 2 KartenRufen Sie am 3. Märzzwischen 9 und 10 Uhr an.

    Sie ist Weltbürgerin und Weltstar in einem: Ute Lemper. MitHits der Goldenen Zwanziger, Musical-Melodien und Chansonskommt Lemper am 10. März ins NDR Funkhaus nach Hannover. Natürlich wird sie unter anderem Kurt Weill imGepäck haben. Ihren Lieblingskomponisten, auf den sie immerwieder zurückkommt.Weill hatte Ute Lemper 1987 zu ihrer ersten eigenen Show inspiriert. Erleben Sie den Broadway-Starlive an der Leine.

    LeistungenIm Preis von 680 Euro sindder Bus-Transfer, zwei Übernachtungen im 5-Sterne-Hotel „Bülow“ (exklusive Einzelzimmer-Zuschlag), ein kulinarischerWillkommensgruß, einAbendessen im Gourmet-Restaurant „Caroussel“, eine Stadtrundfahrt und der Besuch des Tanzfestivalsenthalten.Weitere Informationen/Anmeldungen erhalten Siebeim nobilis VIP-Service:(0511) 85 50-26 38(9 bis 16 Uhr)

    Nach einer entspannten Fahrt im klimati-sierten Luxusbus erwartet die Teilnehmer inDresden ein kulinarischer Willkommensgrußmitten im nahezu vollständig sanierten ba-rocken Viertel.

    Die nobilis-Leser wohnen in der Rähnitz-gasse im 5-Sterne-Hotel „Bülow“, einem derschönsten barocken Herrenhäuser Sachsensmitten im Herzen der Landeshauptstadt.Nach einer gemeinsamen Begrüßung istZeit, die historische Altstadt, die welt-berühmten Staatlichen Kunstsammlungenoder die romantische Innere Neustadt aufeigene Faust zu erleben.

    Abends erwartet die nobilis-Leser ein fest-liches 3-Gänge-Menü im Gourmet-Restau-rant „Caroussel“. Eine launige Präsentationder Stadtgeschichte und ein Kunstgenussmit Überraschungen runden das Abend-programm ab.

    Der nächste Tag beginnt mit einem wahr-lich reichhaltigen Frühstücks-Büfett. Bei einer mehrstündigen geführten Stadtrund-fahrt entdecken die Teilnehmer historischeSehenswürdigkeiten, romantische Plätze,spektakuläre Neubauten und eine einmaligeFlusslandschaft …

    Den Nachmittag gestaltet jeder Teilnehmernach eigenem Interesse in der Stadt vollerVielfalt zwischen Barock und Moderne.Am Abend sind die nobilis-Leser Gast beimTanzfestival in der Dreikönigskirche anläss-lich der 800-Jahr-Feier der Stadt.Tanzpaarein Original-Choreografien zeigen Ball- undHoftänze des sächsischen Fürstenhofes –Direktor Frank Seewald führt die Teilnehmerpersönlich in die Geheimnisse höfischerTanzkunst ein.

    Ein Muss jeder Dresden-Reise ist der Besuchder Frauenkirche. Nach elfjähriger Bauzeithat Dresden sein bedeutendstes Wahrzei-chen zurück und die einzigartige Silhouetteder barocken Residenz ist komplettiert.An den Touristenschlangen vorbei erlebenSie am dritten Tag Ihrer Reise das „Wundervon Dresden“.Sigrid Kühnemann, die „Frau von der Frauenkirche“, die jeden Bauabschnitt des Jahrhundert-Bauwerkspersönlich begleitet hat, berichtet überHöhen und Tiefen. Ein Gespräch mit demBaudirektor der Frauenkirche, Eberhard Burger, rundet die exklusive Reise ab.

    1998:Sigrid Kühnemann mitdem Baudirektor der Frauen-kirche, Eberhard Burger (Mitte) und ihrem Ehemann.

    Der Dresdner Zwinger wird poetischauch „Musik in Sandstein“ genannt.

  • Oase mit Raumwirkung26 nobilis 3/2006

    Ludwig Gerns vor der Fensterfront

  • nobilis 3/2006 27

    Landschaftsarchitekt Ludwig Gerns hat sich mit einer klassizistischen Stadt-Villa von 1840 seinen Traum vom Wohnen in der Stadt verwirklicht.

    seines Turmzimmers:Sein Lieblingsplatz.

  • 28 nobilis 3/2006

    D ie Schönheit dieses alten Hauseshat mich fasziniert. Es hat Ge-schichte, auch wenn ich sie nicht genaukenne.“ Ludwig Gerns ist stolz auf seinZuhause. Nicht nur auf das selbst Ge-schaffene, auch auf das Leben und dievielen Geschichten, die dieses Zuhausein mehr als 160 Jahren erlebt hat.

    Wer von Ludwig Gerns durch die 400-Quadrameter-Villa in der hannover-schen List geführt wird, spürt die stolzeVerbundenheit des Hausherrn in jedemRaum. Und man kann sie gut nachvoll-ziehen angesichts herrlicher Decken-malereien, aufwändig in Stucco-Lustro– einer marmorierenden Spezialtech-nik – gestalteter Wände und all derKunstwerke, maßgeschneidert für denhistorischen Ort.

    Seit fast 15 Jahren wohnt der interna-tional bekannte Landschaftsarchitektmittlerweile hier. „Als ich das Haus kauf-te, habe ich mir vorgestellt, ich könntemit ein bisschen Farbe in kurzer Zeit al-les richten“, kommentiert er seine imRückblick fast sträflich optimistische

    Einschätzung der Lage. Natürlich kames anders. Das ehemals städtische Ge-bäude hatte immerhin vier Jahre leer ge-standen und in der Vergangenheit auchals Asylheim gedient. Es stand kurz vordem Verfall.

    Aus dem geplanten einfachen An-strich wurden drei intensive Jahre Re-novierungs- und Restaurierungsarbeit. Gerns erinnert sich mit Schaudern: „DasGebäude hatte nicht einmal Heizung,vom schönen, ursprünglichen Zustandwar nichts zu sehen, alles war einfachübergestrichen“.

    Architekt Professor Karsten K. Krebswurde in dieser Zeit Gerns wichtigsterBerater. „Wir haben in den ersten Wochen gemeinsam nur gegrübelt, welche Raumnutzung sinnvoll wäreund wo Veränderungen vorgenommenwerden müssen.“

    Heute hat Gerns im Erdgeschoss denArbeitsbereich für sich und seine fünfMitarbeiter untergebracht; in der erstenEtage befindet sich seine 130 Quadrat-meter große Wohnung. Jeder Planungs-schritt wurde sorgfältig mit der Denk-

    Eine begehrte Sitzecke: Das Ensemble in der Empfangs-Lobby.

    Ludwig Gerns lässtgern Räume für sichselbst sprechen,möbliert sparsam.

    Die Heizung im Gebäude musste nachgerüstet werden, die aufwänd

    „Die Schönheitdieses alten Hauses hat mich fasziniert.“

    Ludwig Gerns

  • malschutzbehörde abgestimmt, über somanches musste hart verhandelt wer-den. So wollte die Behörde beispielswei-se, dass fehlende Türen durch nachge-bildete Kopien ersetzt würden, ließ sichdann aber von den Gestaltungsexpertenüberzeugen, dass erst die Kompositionmit zeitgenössischen Materialien ausdem Haus ein wahres Dokument der Architekturgeschichte machen würde.

    Anderes, etwa die völlig verrottetenehemaligen Zinkfiguren vom Dach, wur-den von Spezialisten nach den Original-vorlagen nachgestaltet. Monatelanghämmerten, schliffen und werkelten dieHandwerker und Restauratoren in denRäumen und brachten schließlich denalten Glanz wieder zum Vorschein. „DerAnspruch wurde im Verlauf der Arbei-ten immer höher, irgendwann hat sichalles potenziert. Es war eine gruseligeund gleichzeitig spannende Zeit.“ Überdie Kosten der Sanierung will Gerns lie-ber nicht sprechen.

    Ähnlich wie bei seiner Stil prägendenmodernen Gartenarchitektur, die er aufdem dazu gehörigen 5000-Quadrat-

    metergrundstück verwirklicht hat, lässt der 57-Jährige auch im Innen-bereich das Gebäude für sich selbst spre-chen: „Erstmal sollte der Raum wirken.Ich habe jeweils nur wenige Elementeeingefügt, um die Wirkung des Raumszu unterstreichen“, erläutert der Visionär die Gestaltung der Zimmer.

    Gestalten ist sein Leben. Schon alsKind, aufgewachsen in einem hanno-verschen Vorort, wusste Gerns das ganzgenau. Seine Reisen in die USA, nachBali oder Asien haben seine Land-schaftsgestaltung wie seine Wohnvor-stellungen beeinflusst. Die Regeln desFeng Shui wurden in jedem Raumberücksichtigt.

    „Ein Möbelgroßeinkauf wäre fürmich nie denkbar, ich lass mich gern inMöbelhäusern inspirieren.“ Jedes Ele-ment hat Gerns für den jeweiligen Standort ausgewählt. Ein Mix wie dieKomposition zweier Sorten Stühle amEsstisch macht für ihn den gelungenenRaum aus. Das Herzstück seiner Woh-nung ist das Turmzimmer. Sorgfältig hat

    Erst der richtige Mix macht’s: Gerns kombiniert zwei Sorten Stühle.igen Abdeckungen sind maßgefertigt.

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  • Gerns auch hier Altes freigelegt und per-fekt mit Neuem kombiniert. Das beginntbeim Treppenhaus zum Turm von 1889:Die alte Holztreppe ist aufgearbeitet; woTeile fehlten, wurde mit modernen Ma-terialien wie Glas und Stahl ergänzt. Ei-nen Teil der Wand zieren freigelegteWandmalereien. „Das macht für michden Charme aus, wenn es perfekt wäre,würde es schon fast kitschig sein.“ ImZimmer selbst sorgen bodentiefe, riesi-ge Fenster für den perfekten Blick überdas Dach hinweg auf den hannover-schen Stadtwald, in dem Gerns mindes-tens zweimal die Woche joggt.

    Das Bett, ein Paravan, ein kleines Sofaund ein Sessel – hier entspannt Gernsam liebsten oder grübelt über neuen,kreativen Ideen. Wie überall im Haussind die Wände in sanften Grautönen ge-staltet, das wurde Gerns Lieblingsfarbe.Viele der Details erschließen sich erstauf den zweiten Blick. So zeichnet un-ter anderem eine Farblinie den genau-en Sonneneinstrahl an Gerns Geburts-tag im Sommer nach – zufällig vom

    Hausherrn beobachtet, fotografiert undnachgearbeitet. Der Raum vermittelt ei-ne ruhige Gelassenheit, die auch sein Ei-gentümer widerspiegelt. Protz ist GernsSache nicht. Schon eher die Demut vor derSchönheit von Altem und das neu Inter-pretieren klassischer Dinge. So sorgt in derKüche ein Autoradio, eingebaut in denmaßgefertigten Schrank, für die mor-gendliche Wachmacher-Beschallung.

    Zum Genießen und Entspannen inder selbst geschaffenen Oase bleibt we-nig Zeit. Weil viele seiner Kunden ausSüddeutschland kommen, ist Gerns oftin seiner Münchener Stadtwohnung,von wo er die Zweigstelle seines Unter-nehmens betreut.

    „An den Wochenenden versuche ichaber hier zu sein, genieße die gute Stadt-anbindung und den Luxus, dass dieStraße vor der Tür für Autos gesperrt ist.“Stolz ist Gerns auch auf das riesige Kunst-werk von Helmut Schober, maßgefertigtfür sein Treppenhaus. „Sollte ich einmalganz nach München wechseln, das ,Letz-te rote Bild’ von Schober würde ich aufjeden Fall mitnehmen.“ ■

    Jedes Element imTurmzimmer wurdefür seinen Standortausgewählt.

    Alt neben Neu:Wandmalereien wurden freigelegt, das „letzte rote Bild“ von Helmut Schober extra für den Ort gefertigt.

    „Ein Möbel-Großeinkaufwäre für michnie denkbar.“

    Ludwig Gerns

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    Innenausbau,auf Herz und

    Nieren getestetRalf Helmrich

    Kartoffelpuffern oder Bratwurst nichtmehr quer durch die Wohnung ziehenlassen, sind offene Lösungen eigentlicherst möglich geworden“, Deiss hat alsMaurermeister den Hausbau von der Pi-ke auf gelernt.

    „Früher hat so mancher seinen be-ruflichen Erfolg auch nach außen miteiner ausgefallenen Villa dokumen-tiert“, Deiss schmunzelt bei der Erinne-rung an den einen oder anderen außer-gewöhnlichen Wunsch seiner Kunden,„heute wollen die meisten den Aufwandmehr im Inneren – Fußbodenheizung,besondere Fliesen, ausgefallene Acces-soires. Luxus ist Privatsache.“

    Der Bauberater sieht die Zukunft derArchitektur schnörkellos und gradlinig.„Deutschland wird immer allergischer,das hat die meisten Auswirkungen!“,Frank Deiss zeigt auf die Bodenbeläge.„Teppiche sind nahezu out, jeder will ge-schlossene Oberflächen wie Fließenoder Holz. Gravierend ist das auch fürden Schlafbereich, die Garderobe willkaum noch jemand im selben Raum wie

    das Bett!“ So gehören Ankleiden heutezum Standard eines Hauses.

    Einen gravierenden Kulturwandelmacht aus Sicht des Beraters das Baddurch: „Dank Wellness wird dieserRaum zunehmend zum wichtigen Er-lebnisort“, seine Erfahrungen zeigen,freistehende Bad-Accessoires stehen aufder Wunschliste seiner Kunden ganzweit oben. „Aber auch hier geht derTrend zum versteckten Luxus, die Privatsphäre wird von der Gästezonestreng getrennt. Man gönnt sich etwas,ohne damit zu protzen.“

    Insgesamt erwartet der Experte fürdie Zukunft keine großen Überra-schungen: „Architektur ist die Wieder-holung des Bestehenden“, da sieht Deissviele Parallelen zur Entwicklung neuerAutos: Die Funktionalität wird so blei-ben, nur das Design wird verfeinert. DerWohnberater erwartet vor allem weite-re Reflexe auf die Energiekrisen. „Aller-dings“, auch da ist er überzeugt, „Ener-gie einsparen zu Lasten des Wohnkom-forts wird auch in Zukunft keiner!“ ■

    nobilis hat mit Bauberater Frank Deiss über Veränderungenund Zukunftsvisionen im Wohnen gesprochen.

    Luxus wird Privatsache

    D er Bauberater eines Fertighaus-Herstellers kann seine Brötchennur dann gut verdienen, wenn er neueAnsprüche und Erwartungen von Kun-den antizipiert, quasi Trends erforscht.Ein erfahrener Hase wie Frank Deiss,mehrfach ausgezeichnet als bester Bau-berater des Jahres, macht einen grund-legenden Wandel aus:

    „Während früher das Essen funktio-nal vom eigentlichen Wohnen getrenntwurde, wollen unsere Kunden heute inihrem Zuhause vor allem beim Essenund dessen Zubereitung kommunizie-ren. Für Familien ist die Mahlzeit zumwichtigen gemeinsamen Freizeitbe-reich geworden“, der Wunsch nach of-fenen Wohnbereichen zeigt sich seit dreibis vier Jahren auch in seinem Arbeits-alltag bei der Firma Okal: „Der Esstisch beispielsweise wird immergrößer, braucht viel Platz.“

    Der Fortschritt in der entsprechen-den Haushaltstechnik hat die neue Aus-richtung gefördert. „Durch die neuenDunstabzugs-Hauben, die den Duft von

    Spürt Trends im Wohnen auf:Bauberater Frank Deiss.

  • 32 nobilis 3/2006

    Der Mensch ist rund 335 Tage im Jahr zu Hause.„Homing“ ist das Schlagwort der Designer.

    hat auf der Kölner Möbelmesse die Trends aufgespürt.

    Wie es euch gefällt

  • nobilis 3/2006 33

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    Sofa „Polder“ vonVitra, ab 4466 Euro.Bei:Seydlitz

    B einahe lautlos schnurrt der Motor.Sanft rüttelt das Leder, leiseruckelt die Lehne. Massage-Sessel ladenzum Einkuscheln. Und das in nahezujeder Halle des Kölner Messegeländes.Wohlfühlen ist das Motto der „IMM“,der Internationalen Möbelmesse inKöln. Dass dieses Credo nun ausgerech-net in Gesundheitssesseln Ausdruckfindet, mag verwirren. Und wirklichtrendy sind sie auch nicht. Aber „Ho-ming“ und „Relaxing“ sind angesagt.Das bedeutet nichts anderes, als dass dasLeben in den eigenen vier Wänden inunserer Gesellschaft einen immergrößeren Stellenwert einnimmt.

    Und der Platz innerhalb dieser Wändewird immer großzügiger gestaltet. Woeinst eine Garnitur mit Dreier-, Zweier-Sofa und Sessel als verschwenderischgalten, stehen heute ganze Sitz- undLiegelandschaften. So hat sich die Lich-tenfelser Möbelfirma K+W dem Thema„Küchen-Sitzecke“ auf sehr moderne Artgenähert. Sie bietet Bänke, in denen mandank großzügiger Sitztiefe Abendessenlässig überstehen kann.

    Oder Tischnischen, die aufgrund or-ganischer Formen bis zu acht PersonenPlatz bieten. „Das Design der Tischplatteist dabei nicht etwa den Nierentischender 50er Jahre abgeschaut, sondern demWankelmotor“, erklärt VerkaufsleiterBernd Schardt und fügt hinzu „Schauensie mal unter die Haube des Mazda RX8“.

    Schönes Dekor, üppig ausstaffierteStände allenthalben. Das Farbspektrumreicht von dezenten Braun- und Grün-und Blautönen bis zu satten Rot-, Pink-und Gelbkombinationen. Dazwischenfinden sich auch immer wieder Spiel-

    Sofa „frisco“ von WK Möbel, ca. 7428 Euro.

    Bei: Möbel Hesse

    Sofa „370“von Rolf Benz, ab 3000 Euro.

    Bei: Möbel Staude

  • 34 nobilis 3/2006

    Sessel „Beluga“ von Leolux, ab 1045 Euro.

    Bei: Leolux Design Center

    Sessel „Gisa“ von Leolux, ab 1980 Euro.Bei: Leolux Design Center

    Sofa „Alfred“ (o. u. unten) von Baxter, ab 4740 Euro.Bei:Steinhoff

    arten der wieder entdeckten Wohnfar-be „schwarz“. Alles scheint erlaubt. Undso ist es in der Tat. Aber nicht etwa, weilden Designern die Ideen ausgehen.

    Trends sind „keine Sternschnuppen,die in einem Jahr auftauchen und imnächsten wieder verschwunden sind.Sie sind viel mehr Teil einer Entwick-lung und haben ebensoviel mit Kon-tinuität wie mit Innovation zu tun“, sodie Experten des Trendboards.

    Jedes Jahr schickt die Kölnmessesechs international bekannte Trend-spezialisten auf die Suche nach Neuem.Und die haben herausgefunden, dasssich der Konsument mit seinen Bedürf-nissen häufig zwischen zwei Polen be-wegt: Technologie soll mit emotionalenWohnwerten wie Behaglichkeit undBequemlichkeit harmonieren. Neuent-wicklungen sind erwünscht, Retro-Stilsoll aber erkennbar sein. Zukunftsvi-sionen gibt man sich gerne hin, dochauch Kindheitserinnerungen wollengelebt werden.

    Die Öffnung der Welt und damit derMix kulturell geprägter Wohnstile fin-det großen Anklang. So wurden dennauch die Begriffe „global“ und „local“sinnhaft zu „glocal“ zusammengefasst.

    Die namhaften Hersteller der Bran-che haben Showrooms kreiert, derenZugang nur über den Empfangstresenund nach Anmeldung möglich ist. Über-all Schilder mit dem markanten Symbol„Hier bitte keine Fotos“. Und wer sieignoriert, wird von Architekturstuden-ten in Designerzwirn noch einmalfreundlich, aber bestimmt darauf hin-gewiesen. Es ist die Angst vor Produkt-piraterie, die auch der Möbelindustrie

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    Wie eseuch gefällt –neuesWohnen

  • 36 nobilis 3/2006

    Kommode „Simple“von WK Möbel, ca. 7693 Euro.Bei: Möbel Hesse

    Sessel „Conseta“ von Cor, ca. 2588 Euro.Bei: COR + interlübke; Möbel Hesse

    Sorgen und Umsatzeinbußen beschert.Hinter den Wänden haben die Designerganze Wohnwelten geschaffen. Leoluxpräsentiert Liegelandschaften in orga-nischen Formen, die Behaglichkeit mitklarem Design verbinden.

    Spektakulär präsentiert sich die ita-lienische Firma Baxter. Dunkel glän-zende Böden, blanke Glaswände ladenzum Verweilen in den voluminösenPolstern. Schwarz das Sofa, die aufHochglanz polierte Kommode, schwarzder pelzige Bettüberwurf und schwarzdie Kristalllüster. So luxuriös kann dieneue Trendfarbe sein – vom kaltenHauch der 80er Jahre keine Spur.

    Auch die oberbergische Firma NicDuysens weiß den Zeitgeist der Opulenzmit schönen Stühlen, Deko-Objektenund Tischwaren zu erfüllen. Und deroffene Showroom von Kare wird domi-niert von einem überdimensionalenund schräg aufgehängten Lüster.

    Pfiffig wird es in den Rheinparkhallen,in denen Designstudenten Einblick inihre Kreativität gewähren: Erstsemes-ter werkeln an Modellen ihrer Visionen,Studenten der Künstlerschmiede BurgGiebichenstein bei Halle zaubern lukul-lische Kreationen, die Musik dröhnt lautund man lümmelt auf dem Boden.

    Die Lust am Schöpferischen ist über-all spürbar. Sichtbar wird sie in denpreisgekrönten Entwürfen der Nach-wuchsdesigner, die aus alten Matratzenwitzige Sitzmöbel schaffen oder denHolz-Couchtisch mit einem mehrfarbi-gen Tatoo (Reddish Studio) versehen.

    Holz ist eines der großen Themen imWohnbereich. Die wichtigsten Hölzer

    Stuhl „Wiggle Side Chair“ von Vitra, ab 547 Euro.Bei:Seydlitz

    Stuhl „Aetos“ von Varangis Schemata, ca. 495 Euro.Über www.varangis.com.gr

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    Holzmöbel mit edlemHüft-Schwung

  • Meisterlich......in 5 Gängen zum Genuss

    Exklusiv für Sie aufgetischt:

    „Das Meistermenü“inkl. 5 Gläsern Champagner

    Freitag, 28. April 2006, 18 UhrEine besondere Kreation des 5-köpfigen

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    Pendelleuchte „Quin“ von Materialise MGX, ca. 1200 Euro.Bei: Fornus GbR in Köln

    Bank „700“ von WK Möbel, ab 2695 Euro.Bei: Möbel Hesse

    sind Buche, Eiche, Kirsche, Erle undBirke. Bei den dunklen Hölzern bleibtNussbaum Favorit. Auch tropische Höl-zer wie Zebrano, Makassar, Palisanderund Wengé sind weiter auf dem Vor-marsch. Dank Technik können die Desig-ner den Holzmöbeln mittlerweile denrichtigen Schwung verpassen.

    Vitra präsentiert Sitzobjekte, die ge-faltet anmuten. Die griechische FirmaVarangis bietet Möbel an, die aus fünfSchichten Holz und zwei Spezialschich-ten bestehen. Damit wirken sie wie auseinem Guss geformt.

    Und während sich auf der Messe dieHallen leeren und sich die ersten Nacht-wächter einfinden, schlummern zahl-reiche Menschen in Businesskleidungin den dargebotenen Entspannungs-sesseln. Relaxen ist eben angesagt! ■

  • 38 nobilis 3/2006

    Tipps und Trends

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    Textiles AmbienteOb weiche Velours, kühle Baumwolle oder glänzen-des Hightechgewebe – Stoffe schmeicheln IhremZuhause. Die außergewöhnliche Kollektion vonZimmer+Rohde lässt die Tuchfühlung zum Erlebniswerden.So gestalten Sie Räume, in denen Stoffefast wie Familienmitglieder einfach dazu gehören.

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    Eleganter KomfortDie Schönheit des Designs und eine angenehme Sitzfreundlichkeitstehen bei vielen Sitzmöbeln im Widerspruch. Dass dieser Gegen-satz nicht sein muss, beweist der Sessel „Penta“: Elegant und be-quem zugleich. Der flexibel verstellbare Sessel gehörte zu den Highlights der internationalen Möbelmesse in Köln.

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    Die nobilis-Redaktion hat erlesene Neuheiten inund um Hannover fürSie entdeckt.

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    M anchmal brauchen wir Nervenwie Stahlseile“, resümiert An-ne Rangette-Thorey. Wie damals, alssich eine Kundin im IndustriegebietRicklingen hoffnungslos verlaufen hatte – trotz Stadtplan.

    Oder wie einst, als eine Japanerin, diedas erste Mal überhaupt in ihrem Lebenin Europa war, ihren Schlüssel in denGulli fallen ließ. „Woher sollte sie auchwissen, welche Behörde man in so einemFall kontakiert? Wir konnten sie aberberuhigen und ihren Schlüssel habenwir auch aus der Kanalisation fischenkönnen.“ Das sind Fälle, die das Leben

    schreibt. Und das Leben als Ausländer ineiner fremden Kultur ist nicht immereinfach. Selbst als Einheimischer ineiner neuen Stadt ist das Ankommennicht leicht. Hier sieht Anne Rangette-Thorey ihre Hauptaufgabe.

    1998 gründete sie die Thorey Reloca-tion Services. Gemeinsam mit ihren Kol-leginnen Marianne Wandt und Kristinvon Berckefeldt betreut sie namhafteUnternehmen, die ihre ausländischenMitarbeiter – zumeist Führungskräfte –nach Niedersachsen holen. Vom Um-zugsmanagement über Behördengängebis hin zum Orientierungsspaziergangorganisiert das Team alles, damit die ers-ten Wochen in der neuen Heimat – undnicht zuletzt auch der erste Arbeitstag –möglichst stressfrei verlaufen.

    „Wir benötigenungefähr drei Monate,bis ein Auftrag abgewickelt ist. Solangestehen wir dem Kunden jederzeit zurVerfügung“, erklärt Anne Rangette.Doch glücklicherweise surrt ihr Handynachts nur selten, denn „unsere Kun-den aus Übersee wissen schließlich,

    Sie sind neu in der Stadt?Sie sprechen unsere Sprache nicht, und jedeMenge Papierkram liegtvor Ihnen? Die „Thorey Relocation Agentur“ hilft.

    Mit Herz, Charme & Handy

    Häufig holen Kristin von Berckefeldt und Anne RangetteThorey (rechts) ihre Kunden direkt vom Flughafen ab.

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    wann hier in Europa Nacht ist.“ Einmalallerdings wurde sie dann doch aus demSchlaf gerissen: „Eine junge Amerika-nerin rief verzweifelt bei mir an, weilihr Kind schwer erkrankt war. Klar, dassich den Notarzt organisiert und michum die Familie gekümmert habe.“

    Apropos Familie. Lächelnd erinnernsich Rangette und von Berckefeldt an ei-ne besonders turbulente Domizilsuche:Fröhlich inspizierte eine sechsköpfigeFamilie ihr avisiertes Heim. Erst beimVerlassen stellte sich heraus, dass einKind fehlte. Die Fünfjährige hatte sichin einem Zimmer im Dachgeschoss ein-geschlossen. Nicht einmal von außenließ sich die Tür öffnen. Drinnen dasängstlich weinende Mädchen, draußendie nervösen Eltern und zwei Agentin-nen, die den Rest der Kinderschar imZaum halten mussten und den Schlüs-seldienst organisierten. „Manchmalsind wir eben die Feuerwehr für unsereKunden“, erklärt Kristin von Bercke-feldt, die an der Uni Hildesheim Inter-nationale Kommunikation und Über-setzen studiert hat.

    „Man muss die Menschen lieben“, fügtAnne Rangette hinzu, was auch diewichtigste Voraussetzung für guteDienstleistung sei. Und: „Wir müssenunseren Kunden in allen Belangen zujeder Zeit einen objektiven Überblicküber die Marktsituation verschaffen.“

    So dürfen Relocation-Agenturen, diesich wie Thorey dem „EuRa“, der Euro-pean Relocation Association, ange-schlossen haben, nicht selber als Maklerauftreten, verdienen am eigentlichenVermitteln nichts. Aber über Kostenspricht Rangette ungern.

    Der Preis für ihre Dienstleistung vari-iert je nach Umfang der vereinbartenLeistung – der Paketpreis für eine Rund-umversorgung beginnt bei 2000 Euro.Billiganbieter machen auch in diesemSegment seriösen Firmen das Lebenschwer. „Relocation-Agent ist eben keingeschützter Beruf. Sogar Hausfrauenversuchen hier mitzumischen,“ weißdie gebürtige Französin.

    Integrität und Loyalität sind dasErfolgsrezept der Thorey Relocation Ser-vices, die mit zwei Geschäftsstellen inHannover und Burgdorf ihre Leistun-gen im Wirtschaftsdreieck Hannover,

    Braunschweig und Salzgitter anbietet.„Unsere Auftraggeber kommen aus derAutomobilbranche, aus der Luftfahrt-technik oder aus dem Entertainment-Bereich“, erklärt Rangette, die seit zehnJahren in Niedersachsen lebt. Mehr istüber ihre Kunden nicht zu erfahren.Souverän freundlich lächelt sie – undschweigt.

    Weniger schweigsam gibt sich Jean-Christophe Casalonga aus Frankreich,der von Thorey betreut wurde: „Ich warmit der Dienstleistung der Agentur hun-dertprozentig zufrieden. Hier hat derBegriff Service noch seine wahre Be-deutung. Sie haben mich in all meinenvielfältigen Belangen unterstützt – unddas immer mit einem Lächeln. Inner-halb kürzester Zeit konnte ich mich inHannover einleben.“

    Als Dolmetscherin übersetzte AnneRangette früher technische und juris-tische Texte und ist Mitglied im Verbandder Deutschen Dolmetscher. Klar, dasssie bei Bedarf auch Kollegen aus dieserBranche zu Rate zieht.

    Als sie zum Beispiel zum ersten Maleinen chinesischen Kunden betreuenmusste: „Oh je, ich war aufgeregt, weilich mit der chinesischen Kultur, den

    Sitten und Gebräuchen überhaupt nichtvertraut war. Ich rief eine Dolmetscher-Kollegin an. Doch sie beruhigte mich:,Anne, du musst nur so freundlich undoffen bleiben wie du bist’.“

    Und das ist Rangette in der Tat, wasnach eigenem Bekunden wohl auch anihrer Herkunft, der Champagne, liegt:„Menschen aus Weinanbaugebietensind offener. Das mag an dem Wein lie-gen“, schmunzelt Anne Rangette.

    Weshalb hingegen der chinesischeGeschäftsmann jede Frage mit „Ja, ja“beantwortete, kann sie nur vermuten:„Nein sagen gilt in China wohl alsunhöflich.“ „Mag sein,“ fügt Kristin von Berckefeld hinzu und erinnert sichan einen ihrer chinesischen Kunden.

    „Ich begleitete ihn zu einem Behör-dengang und fragte, ob er ein Passfotodabei habe. ,Ja, ja’ lächelte er. Ob ich eshaben könne. ,Ja, ja’, sagte er, ohne mirdas Bild zu geben. Also formulierte ichmeine Frage anders: Könne es sein, dasswir das Foto noch machen müssen. ,Ja,ja’.“ Da braucht’s eben Nerven wie Stahlseile. ■ KAI-KIRSTIN THIES

    www.thorey-services.de

    Stets einen objektivenMarktüberblickzu geben, ist für AnneRangette das A und O guterDienstleistung.

    FOTO: KATHARINA MÜLLER

  • W arme Töne in Beige undCreme, ein Hauch vonOcker. Sanftes Licht. Und angeneh-me Ruhe. Ein Gefühl von diskreter Privatsphäre, mehr noch: ein Anflugvon Geborgenheit.

    Wer auf dem eleganten Bespre-chungsstuhl, bezogen mit hand-schuhweichem rehbraunen Leder,Platz nimmt und im Lichtschein derArco Lampe von Achille Castilgionidie Komposition des Raumes auf sichwirken läßt, der wähnt sich in diesenMomenten in Venedig oder Rom. MitSicherheit nicht in einer Bank. Schongar nicht in Norddeutschland. InHannover, um genau zu sein.

    Doch genau dort spielt sich diesekleine Szene ab. Im Raum Süden derDresdner Bank am Platz an der Oper.Hier sind Banker auch Gastgeber. Franz Kremer, Leiter des Private &Business Banking in Hannover, er-klärt, warum er sich für die sehraufwändige Neugestaltung seinerKundenräume entschlossen hatte:„Wir wollen Flagge zeigen – imMarkt und bei unseren Kunden.“

    Deswegen habe er sich an die Han-noveraner Architektin Anne Petersgewandt. „Wir hatten für das gesam-te Projekt nur sehr wenig Zeit zur Ver-fügung“ resümiert Peters, „ein knap-pes halbes Jahr – von den ersten Über-legungen bis zur fest geplantenEröffnung Anfang Dezember.“

    Anne Peters arbeitet seit acht Jah-ren als Architektin in Deutschland,hatte vor diesem Auftrag zahlreicheNeubauten und Sanierungen durch-geführt. Vor ihrer Selbständigkeitwar sie für Peter Eisenman in seinemNew Yorker Büro tätig.Peters: „Die neuen Räume solltenechte Multitalente werden: Geeignet

    Neues RaumgefühlDie Dresdner Bank hat zusammen mit der Architektin Anne Petersin Hannover ganz neue Wegebeschritten.

    Ungewöhnliche Details einer Bank: Eine afrikanischeMaske von 1900.

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  • für diskrete Beratungsgespräche zu Kapitalanlagen in Millionenhöhe oderExistenzgründungen im Beisein exter-ner Berater. Größere Besprechungen mitFirmenkunden und Business Bankernsollten genauso darin stattfinden, wieNachlassgespräche mit Erben. Das ver-langt nach vollkommen unterschiedli-chen atmosphärischen Inszenierun-gen.“ Dass auch Baurecht und Denk-malschutz eingehalten werden muß-ten, versteht sich von selbst.

    „Sehr schnell zeigte sich, dass wir dasMotiv der vier Himmelsrichtungen um-setzen wollten“, erklärt die 39-Jährige.„Norden, Süden, Osten und Westen, dasbietet hervorragenden Stoff für unter-schiedliche Atmosphären.“

    Es sind die kleinen Dinge,die das großeGanze ausmachen: Ein Tresen, der un-aufdringlich eine gleichberechtigte Si-tuation vermittelt, Türelemente mit sa-tiniertem Glas, die zwar durchlässig fürLicht sind, sonst aber keine Einblicke gewähren. Wenige natürliche Pflanzen,die mit direkten Lichtquellen in Szenegesetzt sind. Klassische Sitzgelegenhei-ten nach Entwürfen von Le Corbusiervon 1926. Bauhaus in seiner schönstenForm: Der legendäre Cassina Sessel LC 1.

    Und natürlich darf Kunst nicht feh-len. Im weitläufigen Flur des drittenStockwerks ist dies ein großflächigesBild von Eberhard Goeschel. „Drift“,welches die Perspektive des Raumesnochmals zu verlängern scheint.

    Technik und Licht halten sich auf-fallend zurück. „Informationstechnikoder gar der Bank-Computer stehen nie-mals im Mittelpunkt eines Raumes“, er-klärt der Banker. Dafür fällt eine kleineantike Teekiste aus Wengeholz mit Sil-ber- und Perlmuttintarsien auf. „Sie ver-körpert die Seele des Raumes: Als Sinn-

    Wagte neue Wege: Franz Kremer, Leiter des Private & Business Banking der Dresdner Bank in Hannover.

    Realisierte den Umbau in weniger als sechs Monaten:Architektin Anne Peters.

    Der Raum „Süden“ in der Dresdner Bank:Anheimelnde Atmosphäre mit harmonischer Beleuchtung.

    bild, das Gute darin zu bewahren.“ Über-zeugend, denn sogar der kleine Schlüs-sel steckt noch im Zylinder.

    Der Raum Osten besticht durch helleFarben. Sachliche Ordnung schaffenMöbel nach asiatischer Handwerks-kunst. „Der japanische Mond setzt einenleuchtenden Akzent“sagt Kremer, derseine Kunden am liebsten hier berät. Einwie ein Schrein wirkendes Regal beher-bergt die Banktechnik. Nicht viel. Nurein schwarzes Laptop. Besinnung aufdas Wesentliche – perfekt inszeniert.

    Reservierter, aber nicht unterkühlt,geht es im nördlichen Raum zu. „Skan-dinavien ist das Thema“, so Peters. Eine Zimmertanne, Blautöne und einHauch von Orange schaffen eine be-hagliche Atmosphäre. Nur der Tischsticht heraus. Aus groben hellen Eichenbohlen gearbeitet, wirkt er wiewillkürlich zusammen geschobenesHolz. „Wie beim Flössen von Baum-stämmen“, findet Peters und „sichernicht ganz normal für eine Bank“, er-gänzt Kremer. ■

  • Experimentierlust aus TraditionKompetenz und Extremtuning treffen im Autohaus Nordstadt schon von Anfang an aufeinander.

    Geschäftsführer des AutohausesNordstadt:Andreas Petry.

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    zunächst unglaubwürdig klingt, reali-sierte das Autohaus Nordstadt mitBravour. Unter der knuffigen Karosse-rie des Käfers pulsiert das 210 PS starkeSechs-Zylinder-Triebwerk eines PorscheCarrera RS. Auch beim Design ver-schmelzen Klein- und Rennwagen inPerfektion.

    Nachdem dieses einzigartige Sonder-modell so für Furore gesorgt hatte, bliebes nicht das einzige Tuningwunder aus dem Autohaus Nordstadt.

    Im Jahr 1975 erregte ein Käfer-Cabrioletmit dem Namen „White Horse“ Aufse-hen unter den Volkswagen Freunden.Dieses Schmuckstück zeichnet sichdurch seine strahlend weiße Außen- und Innenausstattung aus, weshalb dieser Käfer auch gerne als „weiße Hoch-zeitskutsche“ tituliert wurde.

    Die Idee zu diesem extravaganten Automobil hatte ein wohlhabender Ita-liener, der sich von den bisher 263 000Käfer-Besitzern abheben wollte. SeinenWunsch erfüllte ihm das AutohausNordstadt in Zusammenarbeit mit derFirma Karmann aus Osnabrück. Nebendem Nordstadt-Käfer und dem „WhiteHorse“ überraschte das Nordstadt-Teamseine Kunden immer wieder mit ausge-fallenen Aktionen. So wurde beispiels-weise ein sorgfältig abgedichteter Volks-wagen bis unters Dach mit Wasser ge-füllt und von einem Taucher durch Hannover chauffiert.

    Der aktuelle Geniestreich des neuenAutohauses Nordstadt ist der Nordstadt-Fox, der ähnlich wie der Käfer eine Fu-

    sion aus Klein- und Rennwagen bildet.Mit dem angriffslustigen Grill in Chrom-optik und dem sportlichen Heck-spoiler, erntet er viele bewunderndeBlicke beim Stopp an der Ampel. Die Innenausstattung versprüht dezenteEleganz und die energiegeladene Soundanlage kann sich auch mit denganz Großen messen.

    Wer jetzt denkt, das Autohaus Nord-stadt hat sich ausschließlich auf aus-gefallene Projekte im Bereich des Extremtunings spezialisiert, täuschtsich. Natürlich steht der professionelleVerkauf von Volkswagen-Modellen, deren Pflege und Wartung an erster Stelle.

    Die Kompetenz des Autohauses Nord-stadt ergibt sich aus einer Summe erst-klassiger Leistungen. Zu dem exklusivenService gehören eine große Neu-, Dienst-und Gebrauchtwagenausstellung, einemoderne Werkstatt mit 20 Hebebühnen,die Dialogannahme im direkten Kon-takt mit dem Kunden, täglicher TÜV-Service, ein Hol- und Bringdienst sowieein Notdienst, der rund um die Uhr ver-fügbar ist.

    Obwohl äußerlich nicht mehr viel andas ursprüngliche Autohaus Nordsstadterinnert, so ist die Firmenphilosophiedoch gleich geblieben. Das Tradition ver-pflichtet – das wissen die Mitarbeiter desAutohauses. Und das ist nicht zuletzt derGrund, weshalb sie es sich zur Aufgabegemacht haben, ihre Kunden Tag für Tagund auch in Zukunft zufrieden zu stellen. ■

    K urz vor dem Mittellandkanal ge-legen, an der Achse zwischenStadtzentrum und Hannover-Langen-hagen, ragt seit kurzem eine imposanteStahl- und Glaskonstruktion in denHimmel. Es ist das neue Autohaus Nord-stadt, dass sich mit dem modernen Neubau an das Corporate Design derVolkswagen AG anpasst.

    Seit der Eröffnung des Autohauses imDezember 1962 befindet sich der Betriebim ständigen Wandel, immer bedachtdarauf, optimale Bedingungen für Fahr-zeughandel, Service und Wartung zuschaffen.

    Diesen Vorteil erkannten die Kundenbereits in den 60er Jahren für sich.Schon damals nutzte das AutohausNordstadt alle Möglichkeiten des mo-dernen Werkstätten-Baus nach den neu-esten Gesichtspunkten. Mit Einrichtun-gen für etwa 50 Werkstattdurchgängepro Tag und Abstellflächen für rund 150Fahrzeuge bewies das Autohaus eine Lei-stungsfähigkeit, die bis dahin nur selten in Hannover zu finden war.

    Dass sich daran bis heute nichts geän-dert hat, ist vor allem der konstanten Dynamik des Betriebes zu verdanken.Neben zeitgerechten Modernisierun-gen überrascht das Team des Autohau-ses immer wieder mit ausgefallenen Mo-dellen, die es auf der Welt kein zweitesMal gibt. So zum Beispiel der legendäreNordstadt-Käfer, der Anfang der 70erJahre das Herz eines jeden Tuning-Fanshöher schlagen ließ. Ein Porschemotorim Kleid eines Käfers – das ist auch heu-te noch etwas ganz Besonderes. Was

    Der „Nordstadt-Fox“: Eine limitierte Sonderedition zur Neueröffnung des Autohauses nach Umbau.

  • Lass Taten sprechenDer Unfallchirurg und Sportmediziner Prof. Dr. med. Ulrich Bosch hat sein Leben der„menschlichen Medizin“ verschrieben.

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  • S eine Lebensphilosophie, so hat Ul-rich Bosch einmal in einem Zei-tungsinterview gesagt, sei das englischeSprichwort „The key is in action, not inwords“. Ein Motto, das passt. Als ge-schwätzigen Party-Smalltalker wirdman diesen Mann wohl nie erleben. Erliebt Leistung statt Lobhudelei, Tatenstatt vieler Worte. Haben die Gesprächejedoch Substanz, wird er zum höchst in-teressierten Gesprächspartner, zum fes-selnden Redner und hervorragendenZuhörer. Und Ulrich Bosch gehört zu denselten gewordenen Ärzten, die ausführ-lich und gern mit ihren Patienten spre-chen. Das Gespräch steht an erster Stel-le, erst dann folgt die „Action“.

    Prof. Dr. med. Ulrich Bosch, Unfall-chirurg, Sportmediziner und Wissen-schaftler mit internationalem Renom-mee, ist der Gründer und Leiter des Zen-trums für Orthopädische Chirurgie undSporttraumatologie in Hannover. DasZentrum, das im Januar 2003 gegründetwurde, hat seinen Sitz am InternationalNeuroscience Institute INI, dem be-kannten Glasbau in Hirnform zwischenMHH und Weidetorkreisel.

    Hier werden Erkrankungen und Ver-letzungen des Kniegelenks, der Schulterund des Ellenbogen behandelt und ope-riert, mit allen diagnostischen und the-rapeutischen Möglichkeiten. Die Pati-enten kommen aus der ganzen Welt.

    Bevor Bosch in die Selbständigkeitstartete, war der gebürtige Schwabe 18Jahre lang an der Medizinischen Hoch-schule Hannover tätig, zuletzt als lei-tender Oberarzt in der Unfallchirurgie.Das Angebot des INIs, an Hannovers mo-dernstem Krankenhaus ein eigenes De-partment zu eröffnen, war, so Bosch,„der Schritt in die richtige Richtung“.Die Alternative wäre ein Lehrstuhl anirgendeiner Universität gewesen, eineunfallchirurgische Chefarztposition anirgendeinem Krankenhaus, und das erschien in der heutigen Zeit, wo es zu-

    Unfallchirurg und Sportmediziner:Professor Dr. med Ulrich Bosch.

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  • nehmend Investitionsstopps gibt undviele Lehrstühle nur noch Mangel-verwaltung betreiben, als nicht sehrverlockend.

    Der Familie war es recht, denn sokonnte man im vertrauten Hannoverwohnen bleiben. Ehefrau Sabine, derenberufliche Wurzeln im Sozialbereich lie-gen, hat kompetent das Zentrumsma-nagement übernommen, den KindernSabrina (16) und Max (15) blieben Schu-le, Freundeskreis und Sport erhalten.

    Geboren 1957, Abitur 1975, das warendie Jahrgänge, die Medizin als Modefachstudierten, wenn der Numerus clausus

    passte. Ulrich Bosch gehörte zu denen,die das Berufsziel „Arzt“ ernst nahmen.Schon als Schüler wollte er Biochemikerwerden.

    Auf das Medizinstudium in Stuttgartund Tübingen folgten intensive Lehr-jahre am Pathologischen Institut desStädtischen Krankenhauses in Frie-drichshafen am Bodensee, denn „ichwollte, bevor ich Chirurg werde, die ana-tomische Landkarte gründlich studie-ren.“ Ab 1985 wurde dann die Arbeit ander MHH, bei dem herausragenden Un-fallchirurgen Prof. Harald Tscherne, so-

    wie seinen chirurgischen Kollegen Borstund Pichlmayr fortgesetzt.

    Vielleicht hat ein Schlüsselerlebnis inder Jugend bei der Berufswahl eine Rol-le gespielt. Als elfjähriger Junge starte-te Ulrich Bosch zu seinem ersten Skiren-nen, stürzte auf der Zielgeraden und lan-dete mit einem Beinbruch für 13 Wochenim Krankenhaus. Das Laufen musste erdanach wieder mühsam lernen, demSport ist er treu geblieben. Skilaufen inden Alpen, Wasserskilaufen auf demWolfgangsee, Windsurfen auf demGardasee, das sind die Freizeitaktivitä-ten, die früher in der süddeutschen Hei-

    „Im Mittelpunkt steht der Mensch.“

    Prof. Dr. med. Ulrich Bosch

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    missen. Bei Bosch bedeutet es: zuerst dasGespräch, erst dann das Röntgenbildund das Kernspin. Die Menschen vonSchmerzen befreien, ihnen ihre Beweg-lichkeit und Lebensqualität zurückzu-geben, das ist es, was ihn antreibt, sagtBosch.

    Dafür hat er in seiner Laufbahn ei-nige neue Wege beschritten. 2002, nochan der MHH, implantierte Prof. Boschmit seinem Team erstmals weltweit ei-nen künstlichen Knorpelersatz am

    Kniegelenk. Die Transplantation kör-pereigener Knorpelzellen wird im Zen-trum für Orthopädische Chirurgie undSporttraumatologie routinemäßig undmit großem Erfolg durchgeführt. Vor al-lem Patienten mit lokalen Knorpel-schäden, beispielsweise durch Sport,profitieren von diesem Verfahren.

    Auf dem Gebiet der weichteilorien-tierten Operationstechnik ist UlrichBosch einer der führenden Experten.Nach Aufenthalten in der Schweiz, Kanada und den Niederlanden setzt erdiese Verfahren seit 1998 erfolgreichbeim Oberflächenersatz des Kniege-

    lenks ein. Diese Technik nimmt Rück-sicht auf die natürliche Funktion vonSehnen und Bändern und hat ein Maxi-mum an Beweglichkeit, Schmerzfrei-heit und Stabilität zum Ziel.

    Schonende und innovative Opera-tionsverfahren sowie der Einsatz mo-dernster Technik gehören zu unsererPhilosophie“, erläutert Prof. Bosch. Inseinem Zentrum am INI setzt er seinehohen Maßstäbe in die Praxis um. „Hierkönnen wir menschliche Medizin ineinem High-Tech-Haus exzellent ver-wirklichen.“ ■ BEATE ROSSBACH

    Prof. Dr. Bosch leitet eineigenes Zentrum für

    Orthopädische Chirurgie.

    „Gläserner“Arbeitsplatz:Das INI inHannover.

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    Luxus hoch3A ls Inneneinrichter Hans G. Bockseine Geschäftsräume 1971 in derhannoverschen Friesenstraße ausbaute,hielten nur wenige Zeitgenossen denStandort für vielversprechend. „HintermBahnhof“, da lagen früher die Gerichte,das Gefängnis und die Kasernen am Wel-fenplatz – alles Einrichtungen mit denendie meisten nichts zu tun haben wollten.

    Der Erfolg spricht für sich: Bock istlängst Trendsetter für eine große Scharinterieurbegeisterter Menschen undseine Geschäftsräume in der Friesen-straße eine Top-Adresse.

    Schon wieder wagt Bock „hintermBahnhof“ einen innovativen Schritt:„Absolut Wohnen – 300 Prozent Kom-petenz für Ihr Zuhause“ heißt das neueKonzept, das Bock gemeinsam mit denUnternehmern Karsten Oettinger undArne Rosenowski entwickelt hat. Jededer drei Persönlichkeiten steht für jahr-

    zehntelange Tradition im Wohnbe-reich. „Wir helfen unseren Kunden,schöne Dinge und eine ,neue Form desLuxus’ zu entdecken“, meint Hans G.Bock. Vom normalen Einkaufen seiendie Leute doch längst gelangweilt, wasfehle seien Erlebnisse.

    Pflanzkübel auf über 100 Metern gebender Friesenstraße den Charakter einerAvenue und ein freundlicher Conciergemit blauem Frack und Zylinder betont,wo das neue Luxusreich des Wohnensbeginnt. „Ich war gemeinsam mit meiner Frauauf der Suche nach Hörbüchern für unseren Enkel, da habe ich wieder gemerkt, wie viel Stress das Einkaufenoft mit sich bringt“, Visionär Hans G.Bock verspricht bei „Absolut Wohnen“Ruhe und Entspannung für den Kunden, natürlich gepaart mit absolu-ter Beratung.

    Badkultur, Küchenoder komplette Einrichtungen –drei hannoverscheTraditions-unternehmen bieten Absolutesder Luxusklasse ineiner Erlebniswelt.

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    Hans G.BockSeit mehr als vierzig Jahren ist Hans G.Bock Ein-richter. Was als feine kleine Werkstatt begann,ist heute eines der führenden Einrichtungshäu-ser Deutschlands. Das Dienstleistungspaketgeht von der Planung über die Bauüberwachungbis hin zum kleinsten Accessoire.www.hansgbock.de

    Küchen Rosenowski

    „Aus Funktion wird Lei-denschaft“, diesem Credofühlen sich die Mitarbeitervon Küchen Rosenowskiseit mehr als zwanzig Jah-ren verpflichtet. Für dasTeam um Arne Rosenowskiist das Planen einer Küchemehr als nur das Verbindenvon Elementen: „Die Indi-vidualität der Menschenund des Raumes sind Basisfür eine anspruchsvolleKüchenplanung.“ Ganz imZeichen von SieMatic, Siemens und Gaggenauergänzt der Standort Hannover das Stammhausin Burgwedel/Thoense. www.rosenowski.de

    Carl Oettinger Gesundheitstechnik

    Seit 1947 ist das ingenieurgeführte Familien-unternehmen führend in der Sanitärtechnik.Klares, gesundes, fließendes Wasser ist der Aus-gangspunkt von Baden-Baden und der Orientierungspunkt der Luxusbäder, die klar und eindeutig in ihrer funktionalen Aus-richtung im pu-ristischen Luxusde-sign sind. Das re-gelmäßige Kurzielder Eltern standPate beim Namen.www.baden-baden-baden.de

    „Wir machen die Marke Baden Badenzu einem unvergesslichen Erlebnis. Werbei uns ein schlüsselfertiges Bad kauft,hat gleichzeitig ein Stück Tradition er-worben und etwas dabei erlebt“, Di-plom-Ingenieur Karsten Oettinger hat-te schon seit Jahren die Idee einer ex-klusiven Bäderausstellung in City-lage. Mit „Baden-Baden“, dem einzig-artigen Showroom in Deutschland,scheint das mehr als gelungen. Durch ein ausgewähltes Angebot von Produkten gibt „Baden Baden“ sei-nen Kunden genau wie „Colette“ in Paris oder „Kuball & Kempe“ in Ham-burg eine Orientierungshilfe durchVorauswahl.

    „Wir haben auch vorher schon gutzusammengearbeitet, weil uns unse-re gegenseitige Qualität überzeugthat“, sagt Arne Rosenowski, der mitseiner Kompetenz in der Planung von

    „Küchen zum Leben“ die neue Koope-ration ideal ergänzt. Für Küchen Ro-senowski ist eine Küche nicht einfachnur ein Ort, an dem Mahlzeiten zube-reitet werden, sondern vielmehr einPlatz des Genießens und der Lust, woalle Sinne gleichermaßen angespro-chen werden.

    Wohnungen sind genauso unter-schiedlich wie die Menschen, die darinleben: mit „Wohnen, Küche und Bad“findet sich in der Friesenstraße allesrund um die Wohnkultur. Das ganz-heitliche Konzept soll für den Kundenalles möglich machen, ihm jedoch auchdie Chance geben, jeden Einzelwunschzu realisieren.

    Hans G. Bock ist sicher: „Dank desSchulterschlusses der drei Unterneh-men liegt das Zukunftserlebnis des Kau-fens und Wohnens in Hannover in derFriesenstraße.“ ■

    „Wir helfen unseren Kunden, eine neue Form des Luxus zu entdecken.“

    Hans G. Bock

  • 54 nobilis 3/2006

    Daimler Chrysler hat dieneue R-Klasse auf denMarkt gebracht.Der Grand Sports Tourersoll auch Familien mächtigauf Touren bringen.Familie Plinke hat das fürnobilis getestet.

    streckentauglich kommt der R 500 da-her. Und vereint damit die Fahrzeug-kategorien Limousine, Kombi, Van undOff-Roader auf besonders gekonnte Weise. „Ist das der, den wir testen sol-len“, staunen Louisa und Sophie, wer-fen sich in ihre Jacken und stürmen zurErkundung. Auch Ines Plinke ist begeis-tert: „Das ist ein wirklich schönes Auto.Er wirkt großzügig und gleichzeitigsportlich.“ Aus Platzgründen hätten siesich vor längerer Zeit für einen Bus ent-schieden, schließlich passe dort ganz be-quem ein Kinderwagen hinein.

    Und genau hier stößt der R 500 an sei-ne Grenzen: Die Laderaum ist zwar beiweggeklappter dritter Sitzreihe mitknapp 900 Litern beachtenswert. Auchlassen sich die hinteren Rücksitze mitzwei Handgriffen leicht ausklappen undbieten Beinfreiheit – dank einer Gesamt-länge des Wagens von nahezu fünf Me-tern. Der Kinderwagen allerdings muss

    P apa, hier hinten ist so ein kleinesDing, da steht was drauf, undwenn ein Unfall passiert, kommt einKissen raus“, erklärt die sechsjährige Sophie fachmännisch die Funktion desWindowbags, während ihre SchwesterLouisa, 8 Jahre, mit stoischer Gelassen-heit das hintere Leselicht an und ausknipst und wissen möchte, wie viel dastolle Auto denn nun koste. Nur Carlottaschläft. Was auch gut tut, wenn man ge-rade vor ein paar Wochen das Licht derWelt erblickt hat. Die drei gehören zurFamilie Plinke von der Sektkellerei Du-prés in Neustadt am Rübenberge, dieden Mercedes R 500 auf Familientaug-lichkeit prüft. Denn Daimler Chryslermöchte mit seinem Grand Sports Tourerauch diese Zielgruppe erreichen.

    Großzügig im Innenraum, sportlich imFahrverhalten und dank ausgefeilterTechnik und Elektronik absolut lang-

    Starker Kinderwagen

    Familienausflug mit demMercedes R 500:Ines Plinke und ihre TöchterSophie (6) und Louisa (8)

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    dann draußen bleiben. Und auch derGroßeinkauf lässt sich wohl nur sehrkreativ verstauen. Ein großer Golfbag solljedoch hinein passen. Dennoch beurteiltInes Plinke den ebenen Ladeboden alsvorteilhaft, „da muss ich nichts um-ständlich reinheben, sondern kann es bequem hineinschieben“. Und auch diegroße, sogenannte Easy-Pack-Heckklap-pe, macht den rückwärtigen Zugang zumR 500 zum Kinderspiel. Mehrmals möch-te Louisa denn auch hochgehoben wer-den und den Knopf für das automatischeSchließen der Klappe drücken. „Dasklingt wie ein alter Esel,“ kommentiertSophie das dabei ertönende Warnsignal.

    Der Fahrspaßsteht Ines Plinke, die trotzder drei Kinder weiterhin in der Neu-städter Sektkellerei ihres Mannes fürdie Veranstaltungen verantwortlich ist,ins Gesicht geschrieben: „Das ist einwirklich schönes Fahrgefühl. Die Kon-sole sieht nicht nur sehr ästhetisch aus,die Instrumente sind auch übersichtlichangeordnet.“ Als gewöhnungsbedürftigempfindet sie nur, dass Blinker und Wischanlage am selben Hebel angeord-

    net sind. Aber die Höhe der Gesamt-karosserie und damit auch die Sitzhöhegefällt: „Man sitzt auch nicht so tief, wiein anderen Aut