1
1'303 HeftTy$. ~~~~~$~lgo...] Dennstedt u. HaDler: Nochmals zur Schwefelbestimmung im Pgrit. Nochmals zur Schwefelbestimmung im Pyrit. Von M. DEXNSTEDT und F. RASSLER. In1 Heft 42 dieser Z., S. 1656, wendet sich L u n g e gegen unsere Meinung, daW die Differenzen bei der Schwefelbestimmung des Pyrits in der Bildung unloslicher basischer Eisensulfate be- grundet sind, und glaubt vielmehr, daB sie aus- schlieI3lichin der Art der Fallung des Baryumsulfats liege. Wir wollen diese Eiglichkeit vorlaufig un- erortert lassen und nur betonen, daI3 unsere Meinung nicht auf vager Vermutung beruht, sondern daW wir das Vorhandensein nutzbaren Schwefels in dem Ruckstande durch Verbrennen im Sauerstoffstrom nachgewiesen haben. Selbstverstandlich handelt es sich dabei, entsprechend den geringen Diffe- renzen, nur um geringe Mengen des basischen Salzes, die auch von einem geiibten Chemiker sehr wohl als Gangart angesehen aerden konnen. Wir haben naturlich die L u n g e sche Vor- schrift iiicht so aufgefafit, dab der Ruckstand mit 100 ccm 0,3%iger SalesLure aufgenommen werden solle, das konnte doch nur von einem Chemiker aus der Schar der ganz Harmlosen geschehen; es ist uns nicht sehr schmeichelhaft von Herrn L u n g e in diese Kategorie gerechnet zu werden. Wir haben uns vielmehr strikte an den Wort- laut der L u n g e schen Vorschrift gehalten, nam- lich 1 ccm konz. Salzsaure und 100 ccm Wasser zugefiigt. Der eine Chemiker wird nun, da nichts besonderes vorgeschrieben ist, die Salzsaure zu- geben, wahrend das Becherglas noch auf dem heisen Wasserbade steht; der andere wird es herunternehmen, vielleicht etwas zogern, so daB es sich abkiihlen kann; der dritte wird mit der konz. Saure vor dem Wasserzusatz noch besonders erwarmen, der vierte das heiWe Wasser sofort zu- setzen usw., kurzum auf diese n'eise kann sehr wohl bei dem einen etwas basisches Sulfat zuruck- bleiben, bei dem andern nicht. Herr L u n g e teilt jetzt mit, daB er selbst und seine Schuler vor dem Wasserzusatz erst mit der Salzsaure erhitzen, daI3 sie nie anders verfahren haben und daW das also auch wesentlich sei. Herr L u n g e hatte gut getan, das in seiner Vorschrift klar auszudriicken, er ist doch sonst nicht so wortkarg, dann war jedes MiBverstandnis ausgeschlossen. Im ubrigen wollen wir nicht be- haupten, daB die Bildung basischer Salze die einzige Ursache fiir die vorgekommenen Differenzen sei, wohl aber, daW sie mit Veranlassung dazu gegeben habe, diese Erkenntnis h a 1 t e n wir nicht nur fur neu, sie i s t es auch und war es, wie aus seinen Erorternngen hervorgeht, sogar fur Herrn L u n g e. (Eingeg. d. 7. 11. 1905.) Bericht iiber die 77. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte. (Nachtrag.) Sus den Berichten der Abtlg. f. Gesch. d. Med K a r 1 S u d h o f f - Leipeig : Paracebzcs Theo. u. d. Naturwissenschaften sei hier angefuhrt : phrastus in Jferan. Emil Wohlwill-Hamburg: Ein Vor- ranger Galileis im 6. Jahrhundert. P a u 1 D i e r g a r t - Berlin : Dem Andenten m Wilh. Schmvidt-Helmstedt 1862-1905. Dem curzlich verstorbenen Helmstedter 0 berlehrer ist lie musterhafte Bearbeitung der Physik Herons ion Alexandrien zu verdanlcen. Verszcch einer 7eschichte des Satzes: ,,Keine Gurung ohne Orga- nismen". a) Ober die gegenwartige Wer t ung G. F. Hch. S c h r o d e r s 1810-1885. [n der garungschemiscllen Literatur sind Zweifel h u t geworden, daB P a s t e u r nicht als erster den Garungsvorgang als durch Organismen verursacht srklart habe, bewiesen ist jedoch nichts. S c h r 6 - d e r hat bereits vor P as t e u r seine ersten dies- bezuglichen TTersuche angestellt und unabhangig Eortgefuhrt, bis der Satz: ,,Keine Garung ohne Organismen" allgemein Geltung gefanden hat. Diese Beteiligung S c h r o d e r s wird in der ge- samten engeren und m-eiteren Fachliteratur, die nahezu erschopfend erortert wird, durchaus un- geniigend geniirdigt. Zum Leben und Wirken S c h r o d e r s , das in den Berl. Berichten 18, 843 (1885), von K. B i r n b a u m eingehend be- handelt worden ist, werden wertvolle Erganzun- gen gegeben. Teii b des Vortrages steht bevor und wird den Vergleich der diesbezuglichen Arbei- ten S c h r o d e r s u n d P a s t e u r s zum Gegen- stande haben. P a u 1 D i e r g a r t - Berlin : Beuerwaffen und Schie/313ulver im &ten Orient 2 dusgehend von seinen gemeinsam mit G u s t a v 0 p p e r t - Berlin und 0 s c a r ausgefiihrten Untersuchungen uber die ,,S c h i e W p u 1 v e r - f r a g e i m ai t en Indi en" in den ,,Mitt. z. Gesch. d. Med. u. d. Naturw." 1905, S. 421-437, gibt der Vortragende ein Bild, in welcher Weise die Untersuchung auf den ganzen Orient auszu- dehnen sei. DieNethode gipfelt in dem engenHand in Handgehen aller beteiligten Wissenszweige. Auch der gcgenwartige Standpunkt der Sinologie und Arabistik zur Frage wird gekennzeichnet. P a u 1 D i e r g a r t - Berlin : Vermischtes zur Geschichte der flaturwissenschaften I. a) U b e r die Frage: Wer hat zuerst die Ver- brennung einer Uhrfeder in Sauer- s t o f f g a s a u s g e f u h r t ? (Chem.-Ztg. 64, 1905). Ergebnis : Die Urheberschaft von I n g e n - H o u s z in den Jahren 1780 bis Anfang 1782 ist durchaus wahrscheinlich, aber nicht erwiesen bzw. nicht nachzuweisen. b)BltcreNachrichten iiber Ozon und seinen Pu'amen. AuWer Homers 11. 8, 135, 14, 415, Od. 12, 417, 14, 307, worauf I?. hf o h r 1854 in Pogg. Ann. hingewiesen hat, ist in Senecas Quaest. natural. II, 21, 2, 53, 2 Belegmaterial fur Ozonwahrnehmung im Altertum gefunden worden. P 1 i n i u s' Hist. nat. sowie T h e o p r a s t s Schriften haben nichts ergeben, was furs Thema von Wert ist. In der Meteorol. des A r i s to - t e 1 e s aird die Sache nur gestreift. Jn den best aufgenommenen heutigen Buchern uber Geschichte der Cheniie fangt die Geschichte des Ozons erst mit S c h o n b e i n an. c) E in e on o m a ti s c h - g e n e a i o g i - P a u 1 l3 i e r g a r t ~ Berlin : G u t t m a n n - London

Nochmals zur Schwefelbestimmung im Pyrit

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Nochmals zur Schwefelbestimmung im Pyrit

1'303 HeftTy$. ~ ~ ~ ~ ~ $ ~ l g o . . . ] Dennstedt u. HaDler: Nochmals zur Schwefelbestimmung im Pgrit.

Nochmals zur Schwefelbestimmung im Pyrit.

Von M. DEXNSTEDT und F. RASSLER.

In1 Heft 42 dieser Z., S. 1656, wendet sich L u n g e gegen unsere Meinung, daW die Differenzen bei der Schwefelbestimmung des Pyrits in der Bildung unloslicher basischer Eisensulfate be- grundet sind, und glaubt vielmehr, daB sie aus- schlieI3lich in der Art der Fallung des Baryumsulfats liege. Wir wollen diese Eiglichkeit vorlaufig un- erortert lassen und nur betonen, daI3 unsere Meinung nicht auf vager Vermutung beruht, sondern daW wir das Vorhandensein nutzbaren Schwefels in dem Ruckstande durch Verbrennen im Sauerstoffstrom nachgewiesen haben. Selbstverstandlich handelt es sich dabei, entsprechend den geringen Diffe- renzen, nur um geringe Mengen des basischen Salzes, die auch von einem geiibten Chemiker sehr wohl als Gangart angesehen aerden konnen.

Wir haben naturlich die L u n g e sche Vor- schrift iiicht so aufgefafit, dab der Ruckstand mit 100 ccm 0,3%iger SalesLure aufgenommen werden solle, das konnte doch nur von einem Chemiker aus der Schar der ganz Harmlosen geschehen; es ist uns nicht sehr schmeichelhaft von Herrn L u n g e in diese Kategorie gerechnet zu werden.

Wir haben uns vielmehr strikte an den Wort- laut der L u n g e schen Vorschrift gehalten, nam- lich 1 ccm konz. Salzsaure und 100 ccm Wasser zugefiigt. Der eine Chemiker wird nun, da nichts besonderes vorgeschrieben ist, die Salzsaure zu- geben, wahrend das Becherglas noch auf dem heisen Wasserbade steht; der andere wird es herunternehmen, vielleicht etwas zogern, so daB es sich abkiihlen kann; der dritte wird mit der konz. Saure vor dem Wasserzusatz noch besonders erwarmen, der vierte das heiWe Wasser sofort zu- setzen usw., kurzum auf diese n'eise kann sehr wohl bei dem einen etwas basisches Sulfat zuruck- bleiben, bei dem andern nicht.

Herr L u n g e teilt jetzt mit, daB er selbst und seine Schuler vor dem Wasserzusatz erst mit der Salzsaure erhitzen, daI3 sie nie anders verfahren haben und daW das also auch wesentlich sei.

Herr L u n g e hatte gut getan, das in seiner Vorschrift klar auszudriicken, er ist doch sonst nicht so wortkarg, dann war jedes MiBverstandnis ausgeschlossen. Im ubrigen wollen wir nicht be- haupten, daB die Bildung basischer Salze die einzige Ursache fiir die vorgekommenen Differenzen sei, wohl aber, daW sie mit Veranlassung dazu gegeben habe, diese Erkenntnis h a 1 t e n wir nicht nur fur neu, sie i s t es auch und war es, wie aus seinen Erorternngen hervorgeht, sogar fur Herrn L u n g e.

(Eingeg. d. 7. 11. 1905.)

Bericht iiber die 77. Versammlung deutscher Naturforscher und Arzte.

(Nachtrag.) Sus den Berichten der Abtlg. f . Gesch. d. Med

K a r 1 S u d h o f f - Leipeig : Paracebzcs Theo. u. d. Naturwissenschaften sei hier angefuhrt :

phrastus in Jferan.

E m i l W o h l w i l l - H a m b u r g : E i n Vor- ranger Galileis im 6 . Jahrhundert.

P a u 1 D i e r g a r t - Berlin : Dem Andenten m Wilh. Schmvidt-Helmstedt 1862-1905. Dem curzlich verstorbenen Helmstedter 0 berlehrer ist lie musterhafte Bearbeitung der Physik Herons ion Alexandrien zu verdanlcen.

Verszcch einer 7eschichte des Satzes: ,,Keine Gurung ohne Orga- nismen". a) O b e r d i e g e g e n w a r t i g e W e r t u n g G. F. Hch. S c h r o d e r s 1810-1885. [n der garungschemiscllen Literatur sind Zweifel hu t geworden, daB P a s t e u r nicht als erster den Garungsvorgang als durch Organismen verursacht srklart habe, bewiesen ist jedoch nichts. S c h r 6 - d e r hat bereits vor P a s t e u r seine ersten dies- bezuglichen TTersuche angestellt und unabhangig Eortgefuhrt, bis der Satz: ,,Keine Garung ohne Organismen" allgemein Geltung gefanden hat. Diese Beteiligung S c h r o d e r s wird in der ge- samten engeren und m-eiteren Fachliteratur, die nahezu erschopfend erortert wird, durchaus un- geniigend geniirdigt. Zum Leben und Wirken S c h r o d e r s , das in den Berl. Berichten 18, 843 (1885), von K. B i r n b a u m eingehend be- handelt worden ist, werden wertvolle Erganzun- gen gegeben. Teii b des Vortrages steht bevor und wird den Vergleich der diesbezuglichen Arbei- ten S c h r o d e r s u n d P a s t e u r s zum Gegen- stande haben.

P a u 1 D i e r g a r t - Berlin : Beuerwaffen und Schie/313ulver im &ten Orient 2 dusgehend von seinen gemeinsam mit G u s t a v 0 p p e r t - Berlin und 0 s c a r ausgefiihrten Untersuchungen uber die ,,S c h i e W p u 1 v e r - f r a g e i m a i t e n I n d i e n " in den ,,Mitt. z. Gesch. d. Med. u. d. Naturw." 1905, S. 421-437, gibt der Vortragende ein Bild, in welcher Weise die Untersuchung auf den ganzen Orient auszu- dehnen sei. DieNethode gipfelt in dem engenHand in Handgehen aller beteiligten Wissenszweige. Auch der gcgenwartige Standpunkt der Sinologie und Arabistik zur Frage wird gekennzeichnet.

P a u 1 D i e r g a r t - Berlin : Vermischtes zur Geschichte der flaturwissenschaften I. a) U b e r d i e F r a g e : W e r h a t z u e r s t d i e V e r - b r e n n u n g e i n e r U h r f e d e r i n S a u e r - s t o f f g a s a u s g e f u h r t ? (Chem.-Ztg. 64, 1905). Ergebnis : Die Urheberschaft von I n g e n - H o u s z in den Jahren 1780 bis Anfang 1782 ist durchaus wahrscheinlich, aber nicht erwiesen bzw. nicht nachzuweisen.

b ) B l t c r e N a c h r i c h t e n i i b e r O z o n u n d s e i n e n Pu 'amen. AuWer Homers 11. 8, 135, 14, 415, Od. 12, 417, 14, 307, worauf I?. hf o h r 1854 in Pogg. Ann. hingewiesen hat, ist in Senecas Quaest. natural. II, 21, 2, 53, 2 Belegmaterial fur Ozonwahrnehmung im Altertum gefunden worden. P 1 i n i u s' Hist. nat. sowie T h e o p r a s t s Schriften haben nichts ergeben, was furs Thema von Wert ist. In der Meteorol. des A r i s t o - t e 1 e s a i rd die Sache nur gestreift. Jn den best aufgenommenen heutigen Buchern uber Geschichte der Cheniie fangt die Geschichte des Ozons erst mit S c h o n b e i n an.

c ) E i n e o n o m a t i s c h - g e n e a i o g i -

P a u 1 l3 i e r g a r t ~ Berlin :

G u t t m a n n - London