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49 SONNABEND/SONNTAG, 14./15. NOVEMBER 2015 TAZ.AM WOCHENENDE Kinderbetreuung statt BWL: Julia Weßel engagiert sich für Flüchtlinge Foto: JOTO VON ALBERT WENZEL „Das Kinderlachen entschä- digt für alles.“ So kitschig das klinge, sei es doch wahr, sagt Ju- lia Weßel. Gerade hat sie ein auf- ziehbares Auto wegfahren las- sen und ein vier- oder fünfjäh- riges Mädchen hat es begeistert zurückgeholt, um es ihr dann di- rekt wiederzugeben. Die 23-jäh- rige Studentin leitet die Kinder- betreuung für Flüchtlingskin- der in Bergedorf. In der Begegnungsstätte „Haus im Park“ der Körber-Stif- tung gibt es jeden Dienstag eine Strickgruppe für Frauen aus der Notunterkunft im ehemali- gen Max Bahr-Baumarkt. Mona, Liesa und Julia betreuen die Kin- der dieser Frauen, damit sie sich etwas entspannen können und die Kinder sich nicht langwei- len. Dazu haben sie einen lan- gen Tisch mit Malsachen aufge- baut und auf dem Boden Spiel- zeug ausgebreitet. „Das ist hier natürlich kleiner als in der Not- unterkunft“, erklärt Julia. Die Betreuung ist norma- lerweise neben dem Baumarkt untergebracht. In zwei verbun- denen Kuppelzelten können die Betreuerinnen die Kinder aus der Unterkunft herausho- len. Mittlerweile ist der Bereich auch mit Zäunen gesichert. „Vor- her wurde da auch mal geklaut oder sogar reingemacht“, be- klagt Julia. Im Moment fehlt es an Licht und die Zelte sind auch noch nicht winterfest. Gegründet wurde die Kin- derbetreuung, als die Flücht- linge noch in den Hamburger Messehallen waren. Die Gruppe möchte den Kindern Abwechs- lung und den anderen Bewoh- nern Entspannung bieten. Mitt- lerweile sind die Flüchtlinge nicht mehr in den Messehal- len. Ungefähr 100 Helferinnen und Helfer betreuen die Flücht- lingskinder deshalb inzwischen an acht Standorten. Auch Julia begann ihre Arbeit Anfang August in den Messehal- len. Von der Kleiderkammer kam sie über die Facebook-Seite der Kinderbetreuung dazu. Sie kam immer wieder und über- nahm schließlich auch organi- satorische Aufgaben. Nach dem Umzug nach Bergedorf hat sie dort die Leitung übernommen. Im richtigen Leben studiert die 23-Jährige BWL: „Etwas lang- weilig, ich weiß.“ Gerade drü- cke sie sich vor ihrer Bache- lor-Arbeit und habe mit der Kinderbetreuung eine wunder- bare Variante dafür gefunden. Ihr Leben finanziert sie haupt- sächlich über einen Vertreter- job. Die Kinderbetreuung kos- tet viel Zeit: Nach neun bis zwölf Stunden in der Unterkunft kom- men abends oft noch einmal an- derthalb Stunden Organisation dazu. In Bergedorf engagieren sich etwa 15 Frauen und auch ein Mann. Im Gegensatz zur Klei- derkammer kann dort niemand einfach vorbeikommen: Die Helferinnen müssen ein poli- zeiliches Führungszeugnis vor- legen und einen Ehrenamtsver- trag mit dem Betreiber der Un- terkunft Fördern und Wohnen abschließen. „Das verlangt na- türlich eine gewisse Regelmä- ßigkeit“, sagt Julia. Deshalb sei es etwas schwieriger, Leute zu finden. Die Freiwilligen können im Moment an vier Tagen in der Woche jeweils zwölf Stunden Be- treuung gewährleisten. Ein kleines Mädchen sitzt sehr still am Tisch und malt vor sich hin. „Die Kinder sind oft sehr schüchtern“, erklärt Julia. Es brauche ein bisschen bis sie auf- tauen. Das Mädchen habe am Anfang nur in der Ecke gesessen und still in die Gegend geblickt; dass sie male, sei ein echter Fort- schritt. Julia wünscht sich in sol- chen Situationen manchmal eine fachliche Ausbildung. Be- sonders, wenn Jungs mal ran- dalierten, fühle sie sich über- fordert. Nur eine der Helferin- nen ist ausgebildete Pädagogin. Mit den Kindern malen sie, singen, spielen oder tanzen. „Ein bisschen wie ein Kinder- garten“, beschreibt es Julia. Die meisten Kinder können weder Deutsch noch Englisch. „Ich quatsche die dann immer auf Deutsch zu“, sagt sie. Wenn es wichtig wird, wechselt sie ins Englische: Bei „Five minutes!“ müssen die Kinder noch ein we- nig warten, bei „Finish!“ ist das Spielen gleich vorbei. Privat kümmert sich Julia auch noch um eine sechsköp- fige syrische Familie. Sie fährt mit den kranken Kindern zum Arzt und begleitet die Familie zur Anhörung mit dem Bundes- amt für Migration und Flücht- linge. Die Familie lebt in der Un- terkunft in der Oktaviostraße in Marienthal. Julia hilft ihnen, seit sie ein Facebook-Post von einem Unterstützer aus Berlin gelesen hat, wo die Familie zuerst war. Auch hier läuft die Verständi- gung „mit Händen und Füßen“. Nachts unterstützt Julia Weßel dann noch manchmal die Hel- ferinnen und Helfer am Haupt- bahnhof. Zwar möchte sie ihr ganzes Leben etwas mit Kindern zu tun haben, aber ihr BWL-Stu- dium will sie trotzdem fortset- zen. „Irgendwann muss ich ja auch mal Geld verdienen“, sagt sie lachend. Noch könne sie die Arbeit aber eine Weile weiter- machen, zwei Jahre vielleicht. Auch grundsätzlich sieht sie für die ehrenamtliche Kinder- betreuung eine Perspektive. Für die Organisation der Kin- derprogramme in den Ham- burger Erstaufnahmen benö- tige die Gruppe jedoch ein bis zwei feste Stellen. „Das dauert alles unglaublich lange“, stellt Julia ernüchtert fest. Die büro- kratischen Hürden seien sehr hoch, wenn auch, wie bei den Ehrenamtsverträgen, teilweise zu Recht. Schließlich müsse man auf die Sicherheit der Kinder achten. Von der Stadt wünscht Julia sich neben der organisa- torischen Stelle vor allem ein qualifiziertes Angebot zum Deutschlernen für die Kinder. Neben den winterfesten Zel- ten versucht die Gruppe gerade, zu Weihnachten Geschenke für die Kinder zu organisieren. „Ge- schenke im Schuhkarton“ heißt die Aktion. Dazu werden in Grundschulen und Kindergär- ten Sammelaktionen gestartet. Aber auch Privatpersonen kön- nen mitmachen. Aktion „Geschenke im Schuh- karton“ für Flüchtlingskinder in den Erstaufnahmen: bis 4.12., Infos über: geschenkaktion.kin- [email protected] Wie im Kindergarten nord. thema Julia arbeitet neun bis zwölf Stunden in der Kinderbetreuung in Bergedorf. Dazu kommen danach oft noch anderthalb Stunden Organisatorisches. Noch zwei Jahre, schätzt sie, könne sie das durchhalten www.taz-nord.de • [email protected] KINDER VERLAGSSEITEN DER TAZ.NORD ZUM THEMA FLÜCHTLINGE Julia Weßel organisiert ein Programm zur Kinderbetreuung in der Notunterkunſt in Bergedorf. Dort schaffen Freiwillige Entspannung für die Eltern – und Abwechslung für die Kinder Seiten 49 – 51 mehr infos im internet: www.forst-sh.de teamtower, holzspielland das grosse familien-waldabenteuer Direkt an der A21, Abfahrt Daldorf viele tolle aktionen! falknerei, restaurant begehbare wildgehege Hier gibt es tolle Angebote für Kinder und Jugendliche: www.s-hamburg.de Ines Rösler Bellealliancestr. 32 20259 Hamburg Tel / Fax: 040 / 431 31 31 Kerzen selbermachen in der ... Kerzen-Werkstatt Öffnungszeiten: Di - Fr 10.00-12.00 Uhr und 15.00-18.30 Uhr Sa 11.00 - 16.00 Uhr Gruppen nach Absprache Ins�tut zur Förderung der ganzheitlichen Bildung und Beratung für Kinder, Eltern und PädagogInnen. Ein Montessori-Bildungshaus für Kinder von 1-10 Jahren mit garan�erter Lernfreude und höchsten Erfolgschancen. Staatlich genehmigte Grundschule in freier Trägerscha�. www.monaddrei.de • [email protected] Tel. 040 - 644 00 312 www.wackelpeter-service.com info @ wackelpeter-service.com Der Lieferservice für Kindergärten Malkurse für Kinder ab 6 J. Jugendliche u. Erwachsene Gutscheine für alle Kurse Eulenkrugstr. 68 HH-Volksdorf Telefon:040 - 644 7 644 www.malschule-volksdorf.de mal schule Volksdorf Oh wie Otter, Natürlich. Echt. Spannend. www.otterzentrum.de

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49SON NABEN D/SON NTAG, 14./15. NOVEM BER 2015 TAZ.AM WOCH EN EN DE

Kinderbetreuung statt BWL: Julia Weßel engagiert sich für Flüchtlinge Foto: JOTO

VON ALBERT WENZEL

„Das Kinderlachen entschä-digt für alles.“ So kitschig das klinge, sei es doch wahr, sagt Ju-lia Weßel. Gerade hat sie ein auf-ziehbares Auto wegfahren las-sen und ein vier- oder fünfjäh-riges Mädchen hat es begeistert zurückgeholt, um es ihr dann di-rekt wiederzugeben. Die 23-jäh-rige Studentin leitet die Kinder-betreuung für Flüchtlingskin-der in Bergedorf.

In der Begegnungsstätte „Haus im Park“ der Körber-Stif-tung gibt es jeden Dienstag eine Strickgruppe für Frauen aus der Notunterkunft im ehemali-gen Max Bahr-Baumarkt. Mona, Liesa und Julia betreuen die Kin-der dieser Frauen, damit sie sich etwas entspannen können und die Kinder sich nicht langwei-len. Dazu haben sie einen lan-gen Tisch mit Malsachen aufge-baut und auf dem Boden Spiel-zeug ausgebreitet. „Das ist hier natürlich kleiner als in der Not-unterkunft“, erklärt Julia.

Die Betreuung ist norma-lerweise neben dem Baumarkt untergebracht. In zwei verbun-denen Kuppelzelten können die Betreuerinnen die Kinder aus der Unterkunft herausho-len. Mittlerweile ist der Bereich auch mit Zäunen gesichert. „Vor-her wurde da auch mal geklaut oder sogar reingemacht“, be-klagt Julia. Im Moment fehlt es an Licht und die Zelte sind auch noch nicht winterfest.

Gegründet wurde die Kin-derbetreuung, als die Flücht-linge noch in den Hamburger Messehallen waren. Die Gruppe möchte den Kindern Abwechs-

lung und den anderen Bewoh-nern Entspannung bieten. Mitt-lerweile sind die Flüchtlinge nicht mehr in den Messehal-len. Ungefähr 100 Helferinnen und Helfer betreuen die Flücht-lingskinder deshalb inzwischen an acht Standorten.

Auch Julia begann ihre Arbeit Anfang August in den Messehal-len. Von der Kleiderkammer kam sie über die Facebook-Seite der Kinderbetreuung dazu. Sie kam immer wieder und über-nahm schließlich auch organi-satorische Aufgaben. Nach dem Umzug nach Bergedorf hat sie dort die Leitung übernommen.

Im richtigen Leben studiert die 23-Jährige BWL: „Etwas lang-weilig, ich weiß.“ Gerade drü-cke sie sich vor ihrer Bache-lor-Arbeit und habe mit der Kinderbetreuung eine wunder-bare Variante dafür gefunden. Ihr Leben finanziert sie haupt-sächlich über einen Vertreter-job. Die Kinderbetreuung kos-tet viel Zeit: Nach neun bis zwölf Stunden in der Unterkunft kom-men abends oft noch einmal an-derthalb Stunden Organisation dazu.

In Bergedorf engagieren sich etwa 15 Frauen und auch ein Mann. Im Gegensatz zur Klei-derkammer kann dort niemand einfach vorbeikommen: Die Helferinnen müssen ein poli-zeiliches Führungszeugnis vor-legen und einen Ehrenamtsver-trag mit dem Betreiber der Un-terkunft Fördern und Wohnen abschließen. „Das verlangt na-türlich eine gewisse Regelmä-ßigkeit“, sagt Julia. Deshalb sei es etwas schwieriger, Leute zu finden. Die Freiwilligen können

im Moment an vier Tagen in der Woche jeweils zwölf Stunden Be-treuung gewährleisten.

Ein kleines Mädchen sitzt sehr still am Tisch und malt vor sich hin. „Die Kinder sind oft sehr schüchtern“, erklärt Julia. Es brauche ein bisschen bis sie auf-tauen. Das Mädchen habe am Anfang nur in der Ecke gesessen und still in die Gegend geblickt; dass sie male, sei ein echter Fort-schritt. Julia wünscht sich in sol-chen Situationen manchmal eine fachliche Ausbildung. Be-sonders, wenn Jungs mal ran-dalierten, fühle sie sich über-fordert. Nur eine der Helferin-nen ist ausgebildete Pädagogin.

Mit den Kindern malen sie, singen, spielen oder tanzen. „Ein bisschen wie ein Kinder-garten“, beschreibt es Julia. Die meisten Kinder können weder Deutsch noch Englisch. „Ich quatsche die dann immer auf Deutsch zu“, sagt sie. Wenn es wichtig wird, wechselt sie ins Englische: Bei „Five minutes!“ müssen die Kinder noch ein we-nig warten, bei „Finish!“ ist das Spielen gleich vorbei.

Privat kümmert sich Julia auch noch um eine sechsköp-fige syrische Familie. Sie fährt mit den kranken Kindern zum Arzt und begleitet die Familie zur Anhörung mit dem Bundes-amt für Migration und Flücht-linge. Die Familie lebt in der Un-terkunft in der Oktaviostraße in Marienthal. Julia hilft ihnen, seit sie ein Facebook-Post von einem Unterstützer aus Berlin gelesen hat, wo die Familie zuerst war. Auch hier läuft die Verständi-gung „mit Händen und Füßen“. Nachts unterstützt Julia Weßel

dann noch manchmal die Hel-ferinnen und Helfer am Haupt-bahnhof.

Zwar möchte sie ihr ganzes Leben etwas mit Kindern zu tun haben, aber ihr BWL-Stu-dium will sie trotzdem fortset-zen. „Irgendwann muss ich ja auch mal Geld verdienen“, sagt sie lachend. Noch könne sie die Arbeit aber eine Weile weiter-machen, zwei Jahre vielleicht.

Auch grundsätzlich sieht sie für die ehrenamtliche Kinder-betreuung eine Perspektive. Für die Organisation der Kin-derprogramme in den Ham-burger Erstaufnahmen benö-tige die Gruppe jedoch ein bis zwei feste Stellen. „Das dauert alles unglaublich lange“, stellt Julia ernüchtert fest. Die büro-kratischen Hürden seien sehr hoch, wenn auch, wie bei den Ehrenamtsverträgen, teilweise zu Recht. Schließlich müsse man auf die Sicherheit der Kinder achten. Von der Stadt wünscht Julia sich neben der organisa-torischen Stelle vor allem ein qualifiziertes Angebot zum Deutschlernen für die Kinder.

Neben den winterfesten Zel-ten versucht die Gruppe gerade, zu Weihnachten Geschenke für die Kinder zu organisieren. „Ge-schenke im Schuhkarton“ heißt die Aktion. Dazu werden in Grundschulen und Kindergär-ten Sammelaktionen gestartet. Aber auch Privatpersonen kön-nen mitmachen.

■■ Aktion „Geschenke im Schuh-karton“ für Flüchtlingskinder in den Erstaufnahmen: bis 4.12., Infos über: [email protected]

Wie im Kindergarten

nord.thema

Julia arbeitet neun bis zwölf Stunden in der Kinderbetreuung in Bergedorf. Dazu kommen danach oft noch anderthalb Stunden Organisatorisches. Noch zwei Jahre, schätzt sie, könne sie das durchhalten

www.taz-nord.de • [email protected]

KINDER VERLAGSSEITEN DER TAZ.NORD ZUM THEMA

FLÜCHTLINGE Julia Weßel organisiert ein Programm zur Kinderbetreuung in der Notunterkunft in Bergedorf. Dort schaffen Freiwillige Entspannung für die Eltern – und Abwechslung für die Kinder

Seiten 49 – 51

mehr infos im internet: www.forst-sh.de

teamtower, holzspielland

das grossefamilien-waldabenteuer

Direkt an der A21, Abfahrt Daldorf

viele tolle aktionen!

falknerei, restaurant

begehbare wildgehege

Hier gibt es tolle Angebotefür Kinder und Jugendliche:

www.fbs-hamburg.de

Ines RöslerBellealliancestr. 32

20259 HamburgTel / Fax: 040 / 431 31 31

Kerzen selbermachen in der ...

Kerzen-WerkstattÖffnungszeiten:

Di - Fr 10.00-12.00 Uhrund 15.00-18.30 UhrSa 11.00 - 16.00 Uhr

Gruppen nachAbsprache

Ins�tut zur Förderung der ganzheitlichen Bildung und Beratungfür Kinder, Eltern und PädagogInnen.

Ein Montessori-Bildungshaus für Kinder von 1-10 Jahren mit garan�erter Lernfreude undhöchsten Erfolgschancen. Staatlich genehmigte Grundschule in freier Trägerscha�.

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Tel. 040-644 00 [email protected]

Der Lieferservicefür Kindergärten

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■ Gutscheine für alle KurseEulenkrugstr. 68 HH-Volksdorf

Telefon: 040 - 644 7 644www.malschule-volksdorf.de

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Oh wie Otter,

Natürlich. Echt.

Spannend.

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50 51nord.themaSON NABEN D/SON NTAG, 14./15. NOVEM BER 2015TAZ.AM WOCH EN EN DE

Krankheiten, Kriege und Kor-ruption – das ist das Bild von Afrika, das deutsche Realschü-lerInnen überwiegend haben, zumindest wenn man der Stu-die folgt, die das Institut für So-zialwissenschaften der Univer-sität Hildesheim durchgeführt hat. 208 SchülerInnen und acht LehrerInnen wurden zu ihren Lesebiographien sowie ihren Vorstellungen über den Konti-nent Afrika befragt.

Die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozie Adichie sagte 2009 in ihrer viel beachte-ten Rede „The Danger of a Single Story“, dass es niemals nur eine Perspektive auf ein Land, eine Kultur, einen Menschen gebe: „Das Problem von verallgemei-nernden Urteilen ist nicht, dass sie unwahr sind, sondern, dass sie unvollständig sind.“

Da bisher noch kein offiziel-les Ergebnis oder die Methoden der Studie öffentlich zugänglich sind, ist fraglich, wie aussage-kräftig die Fragestellungen wa-ren. Schon allein nach Afrika als Kontinent und nicht etwa nach einzelnen Ländern, Regi-onen oder Themen zu fragen, lässt kein differenziertes Ergeb-nis erwarten. In einem sind sich die Macher jedoch sicher: Das Bild, das deutsche Kinder von Afrika haben, ist nach wie vor eindimensional und negativ. So schreibt eine befragte Schü-lerin: „Diese Menschen, die an Krankheiten sterben und die ha-ben halt nicht so viel Geld und nicht so viel Essen wie wir. Und da sind sie halt alle schwarz.“

Jahrzehnte nach Ende der Ko-lonialgeschichte werden noch immer exotisierende, zumin-dest aber auf wenige Schlüs-seleigenschaften reduzierende Bilder von afrikanischen Kultu-ren gezeichnet, in den Medien, in Schulen oder Elternhäusern. Die Sozialwissenschaftler wol-len zeigen, dass Geschichte und Gegenwart des afrikanischen Kontinents vielfältiger sind.

Dazu veranstalten sie eine Kinderbuchausstellung im Schulmuseum am Kulturcam-pus. Zu sehen gibt es dort in Deutschland erhältliche Kinder- und Jugendbücher wie „How the Leopard got his Claws“ (Candle-wick) von Chinua Achebe oder „Masquerade Time“ (Heine-mann) von Cyprian Ekwensi, beide aus Nigeria, aber auch von in Europa weitgehend un-bekannten Schriftstellern wie dem Südafrikaner Mbu Maloni. In seinem Buch „Niemand wird mich töten“ (Peter Hammer Ver-lag) beschreibt dieser seine ei-gene Kindheit als Waise in ei-nem Township. Andere ausge-stellte Bücher handeln vom Naturschutz oder von Höflich-keit, wieder andere orientieren sich an überlieferten Mythen.

Zu sehen sind zudem Werke des tansanischen Künstlers John Kilaka, der im November Kunst-workshops an niedersächsi-schen Schulen und Kindergär-ten anbietet. Seine Fabelbücher „Gute Freunde“, „Frische Fische“ und „Der wunderbare Baum“ wurden ebenfalls ins Deutsche übersetzt. Die nicht besonders liebevoll gestaltete Ausstellung ist für Kinder allerdings nicht interessant: Leider werden die meisten Bücher der überschau-baren Ausstellung in Vitrinen gezeigt, man kann sie also nicht anlesen oder durchblättern.

Vielversprechender ist die be-gleitende Ringvorlesung. Schon der Vortrag der Afrikawissen-schaftlerin Kirsten Rüther von der Universität Wien, mit dem die Reihe am 5.11. begann, eröff-nete einen differenzierten Blick auf einige individuelle Biogra-phien – und zwar nicht von Prä-sidenten oder Königen, als viel-mehr von einfachen, wenn auch oft gut ausgebildeten BürgerIn-nen. Anhand von sieben völlig unterschiedlichen Lebensläu-fen – ebenso historische wie gegenwärtige – entwarf Rüther ein feines Narrativ, das verdeut-lichte, wie stark afrikanische Geschichte(n) global verwoben ist. KORNELIUS FRIZ

■■ Ausstellung: Di 10 bis 12 Uhr, Mi 15 bis 17 Uhr, Termine und Führungen auf Anfrage

■■ „Afrikabilder in Theorie und Praxis“: bis 4. Februar 2016 donnerstags, 16.15 Uhr, Domäne Marienburg beim Schulmuseum Hildesheim

Wie Afrika wirklich istGUT GEMEINT Um Afrika-Stereotypen bei Kindern zu begegnen, zeigt die Uni Hildesheim afrikanische Kinderbücher – leider wenig zugänglich

Keine Spur von LeseunlustVON JAN-PAUL KOOPMANN

Sophie mag das Ungeheuer nicht. Wo denn hier die Mädchen-bücher stünden, will die Acht-jährige im rosa Pulli von ihrer Schwester wissen, doch die weiß es auch nicht. Denn anders als auf dem Spielzeugmarkt, wo von Lego bis zum Überraschungsei heute spezielle Mädchenlinien gefahren werden, scheint dieser Spuk bei Kinderbüchern noch nicht umzugehen. Man schreibt sie doch eher lieber für beider-lei Geschlecht. Auch Sophie kann das verschmerzen, greift nach ei-nem „Fünf Freunde“ Band und macht sich im Gewusel zwischen all den anderen Kindern, Schul-klassen, Schriftstellern und Mu-sikern auf die Suche nach ihrem Vater – der soll ihr vorlesen.

Die jährliche Kinder- und Ju-gendbuchmesse (Kibum) wird seit vier Jahrzehnten von der Gastgeberstadt Oldenburg und der örtlichen Carl von Ossietzky Universität ausgerichtet. Doch die Veranstaltung strahlt weit über die Stadtgrenzen hinaus. Es ist immerhin Deutschlands größte nichtkommerzielle Kin-derbuchmesse. Verlagsverkaufs-stände gibt es hier in den Räu-men des Peter Friedrich Ludwigs Hospitals nicht. Dieses ehema-lige Krankenhaus, das nicht nur Kinder auf den ersten Blick auch für ein Schloss halten könnten, ist während der Kibum eine Bü-cherei – mit Leseecken und ei-

teuer und Erziehungsbücher ge-gen Mobbing oder für den selbst-ständigen Gang aufs Klo.

Auch Florian Wackers „Dah-lenberger“, der am Montag ge-kürte Träger des Oldenburger Kinder- und Jugendbuchprei-ses, kommt ganz ohne Überna-türliches aus. Das Buch handelt von der Jugendzeit im Freibad. Es richtet sich zwar an die un-gefähr 15-Jährigen von heute, doch das Romandebut des 1980 geborenen Autors wirkt sonder-bar zeitlos. Mit detaillierten Be-schreibungen von der Wasser-tiefe über die eigenen Bewe-gungsabläufe beim Springen bis zum Seelenleben Heranrei-fender erschafft Wacker eine Welt, die ob ihrer Präzision fast schon wieder verzaubert wirkt. Irgendwo im Buch bezeichnet der Ich-Erzähler das Freibad als einen „Ort, der unabhängig von seiner Umgebung existierte und den es nur gab, weil wir ihn so er-schaffen hatten“.

Und diese reale Phantasiewelt erweist sich als perfekter Schau-platz für die Dramen der Jugend, wo ja alles größer und bedeutsa-mer scheint. Wacker fängt diesen romantischen Schwebezustand ein, ohne die Alltagsnüchtern-heit vom mittelmäßigen ersten Sex bis zur Trennungsgeschichte der Eltern zu vergessen. Und ge-rade die reift zum Angstbild he-ran – zur Sorge davor, in der Liebe genauso zu scheitern wie Mama und Papa. Dafür bekam er durch-

Lesen und lesen lassen: Bei der Kibum in Oldenburg können Kinder schauen, was ihnen gefällt, ohne ständig von Verlagsmarketing bombardiert zu werden Foto: Ingo Wagner/dpa

BUCHMARKT Seit vier Jahrzehnten präsentiert die Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse Kibum die jährlichen Neuerscheinungen. Nach Zauberern und Vampiren ist bei den Kleinen wieder Realismus angesagt

Kinder sind das härteste Publi-kum, das es gibt. Niemals wür-den sie aus Höflichkeit klatschen oder mit ihrem Urteil dem fol-gen, was gerade hip ist. Für gute Theatermacher ist es daher be-währte Praxis, bei der Entwick-lung eines Stücks immer wieder Kinder zu den Proben einzula-den, um rauszukriegen, was an-kommt und was nicht.

Auch bei „Maus unter“ gab es Besuche eines Probepublikums. Was in diesem Fall doppelt wich-tig war: Das Stück des Regis-seurs Hermann Book wurde am Jungen Schauspielhaus, der Kinder- und Jugendsparte des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, uraufgeführt. Er-fahrungswerte, wie der Text auf Kinder wirkt, gab es nicht.

Die Anlage von „Maus un-ter“ ist witzig: Zwei Mäuse tref-fen sich unter der Erde und wis-sen weder, wer sie sind, noch wie sie dahin gekommen sind. Beide haben das Gedächtnis ver-loren und rekonstruieren nach und nach, was passiert ist. Da-bei treffen sie andere Tiere der Unterwelt, nämlich eine Keller-assel, einen Regenwurm und einen Maulwurf. Immer geht es um die Erkenntnis der eige-nen Identität: „Ich bin ich“, sagt die eine Maus. „Das kann nicht sein“, sagt die andere. „Weil ich auch ich bin.“

Die große Frage der eigenen Identität bricht Regisseur und Autor Hermann Book herunter auf eine Ansammlung von Wort-spielen, die ins Leere geht, weil sie sich selbst genügt. „Ich bin irgend“, sagt die eine Maus. „Ich bin jemand“, sagt die andere. Und der Wurm sagt altklug: „Ob jemand das Gefühl hat, ein Ich zu sein, hängt von zwei Voraus-setzungen ab: Erstens Bewusst-sein und zweitens Wachheit.“

Trotz der Probenbesuche der Kinder ist „Maus unter“ ein Bei-spiel geworden dafür, dass viele gelungene Einzelheiten in der Summe kein gutes Ergebnis be-deuten müssen. Bühnenbild, Musik, Kostüme, alles ist liebe-voll und gut gemacht, aber der Geschichte fehlt es an Schwung, den Szenen an Witz und dem Text an Sinnlichkeit. Da hilft es dann nichts, wenn die beiden Mäuse bei ihrer Identitätssu-che auch noch eine mystische Unterwelt-Erfahrung machen dürfen: Bei der treffen sie einen Haifisch und die Unterwelt glit-zert im Diskokugel-Licht.

Die Reaktion der Kinder bei der Premiere war verhalten. Zwi-schenrufe gab es kaum, raus-gegangen ist niemand, aber auch die Lacher waren selten. Am Ende wird aufgelöst, wie die Mäuse unter die Erde ge-kommen sind und was für ih-ren Gedächtnisverlust verant-wortlich war. Die Pointe ist wit-zig und phantasievoll. Aber sie kommt erst mit dem Schluss-akkord nach rund 60 Minuten – und damit zu spät für ein Pub-likum, das im hier und jetzt lebt und nicht im danach. KLAUS IRLER

■■ nächste Aufführungen: 3. + 4.12., 10.30 Uhr; 6.12., 15 Uhr

Hier und JetztBÜHNE Im Kindertheater ist es ein Problem, wenn die Publikumsreaktionen verhalten ausfallen. Was schiefgehen kann, lässt sich bei der Produktion „Maus unter“ nachvollziehen

aus verdient einen Preis über 7.600 Euro, den die Stadt Olden-burg übrigens auch schon mal einbehält, wenn es keine wirklich herausragenden Bücher gibt, wie „Dahlenberger“ eines ist.

Von der mit ermüdender Re-gelmäßigkeit behaupteten Le-seunlust unter Kinder ist auf der Kibum keine Spur. Es ist zeit-weise sogar deutlich einfacher, einen Platz an den Computer-spiel-Plätzen, die es hier durch-aus auch gibt, zu ergattern, als den neuen Ritter Rost (Terzio) in die Finger zu bekommen. Diese Kinderbuchreihe von Autor Jörg Hilbert und Komponist Felix Ja-nosa läuft bereits seit gut 20 Jah-ren höchst erfolgreich. Damit gehören die Geschichten von Maschinenritter Rost, Burgfräu-lein Bö und Drache Koks mit ih-ren großen Bildern und Liedern zum Mitsingen (und dank Noten auch -musizieren) zu den Kind-heitshelden der jungen Elternge-neration.

Ähnlich begehrt bei den Ki-bum-Besuchern und genauso musikalisch ist „Quentin Qualle – Halligalli bei Zirkus Koralli“ (Loewe) von Sänger und Kibum-Schirmherr Heinz Rudolf Kunze. Auch hier ergänzen sich Prosa-text und Musik.

Und mit Fredrik Vahle ist gleich noch ein Musiker zu Gast. Der hat sich längst vom DKP-Zeltlager in praktisch alle bür-gerlichen Kinderzimmer ge-klampft. Auf der Messe hat er

gleich mehrere Auftritte: Ein-mal erzählt er den Kindern zum allerersten Mal, wie seine Dauer-Protagonistin Anne Kaf-feekanne die anderen Charak-tere seiner Lieder kennenlernte – und wie sie dann auch noch ihre berühmte Kaffeekanne ver-liert. Und für die Eltern hat er ei-nen Pädagogik-Workshop im Ge-päck. Statt roter Fahnen gibt es bei Vahle heute die neuesten Er-kenntnissen der Hirnforschung, wie es heißt.

Apropos rote Fahne: Die poli-tischen Mahn- und Erziehungs-bücher der 1980er-Jahre über Waldsterben und Atomkriege sind erfreulicherweise längst ausgestorben. Doch zumindest ein bisschen Kommunismus ist noch auf der Kibum zu entde-cken: In der Sachbuchabteilung steht Gérard Thomas‘ „Der große Traum“ (Laika).

„Kinder, die in den Kapitalis-mus geboren werden“, heißt es da, seien zunächst Kinder wie alle anderen auch. Ab dann ir-gendwann passiere etwas in ih-ren Köpfen und sie „werden zu kapitalistischen Kindern“. Und weil das aus Thomas‘ Sicht eine schlechte Sache ist, erzählt sein Buch eine Weltgeschichte des Wi-derstands: Von der Antike über Jesus bis zu Marx – und schließ-lich in die Sowjetunion. So wirbt er trocken aber herzlich für den Glauben an eine bessere Welt. Und das trotz Stalins Leichen-bergen, die nicht verschwiegen

werden, „weil eine gute Idee nicht Schuld an ihrer falschen Umset-zung ist“.

Direkt gegenüber gibt es Neues aus der seit den 1960ern laufen-den „Was ist was“-Reihe (Tessloff). Der sonst auf Naturwissenschaf-ten und Geschichte gemünzten Serie gelingt im 137. Band tat-sächlich nochmal eine kleine Sensation: „Tanz“ von Christine Paxmann liefert nämlich fun-diertes Grundwissen über ein klassisches Kulturthema.

Am Ende findet sich doch noch ein richtiges Mädchenbuch. Man darf allerdings bezweifeln, dass „Maus und Molli“ (Thienemann-Esslinger) von Wilhelm Herbert und Karl Storch der inzwischen verschwundenen Sophie gefal-len würde. Es ist eine Nachdich-tung von Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ – und genauso grau-sam wie die Vorlage. Wirklich neu ist es allerdings nicht, son-dern bereits von 1920. Aber erst jetzt erlebte das Buch den ersten Nachdruck. Angesichts des sonst allgegenwärtigen Rosa-Haar-kamm-Terrors sind die ätzenden Damen richtig sympathisch. Nur die Platzierung im Kibum-Raum für die Ein- bis Fünfjährigen ir-ritiert ein wenig, wo Molli und Maus doch gemeinsam Säuglinge stehlen, eine Kuh sprengen und schließlich – als gerechte Strafe – vom Hai gefressen werden.

■■ Kibum: noch bis 17. November, Kulturzentrum PFL, Oldenburg

aus Holz, zum Bauen und Konstruieren. Er ist aus hochwertigem,FSC-zertifiziertem Birkenholz ohne Chemikalien und Farbstoffehergestellt. 111 Teile, für Kinder ab 3 Jahren.

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€3350 Hilfst du miranzukommen?Jugendliche auf der Flucht vor Krieg und Verfolgungbrauchen hier in Bremen die Unterstützung erfahrenerMenschen – und eine Familie, die sie aufnimmt.Global denken, lokal handeln! Nächster Infoabend:Mi., 18. Nov. um 19 Uhr bei PiB. Bahnhofstr. 28-31.

PiB. Bremens Adresse fürPflegeeltern und Patenschaften.Tel. 0421 9588200www.pib-bremen.de

Jugendinformationszentrum (JIZ) Behörde für Schule und Berufsbildung

Dammtorwall 1 I 20354 Hamburg [email protected]

nem umfangreichen Veranstal-tungsprogramm.

Die kleinen MessebesucherIn-nen bedienen sich aus den Rega-len und lesen oder informieren sich. Der zehnjährige Marcus zum Beispiel fotografiert eifrig Buchcover mit seinem Handy – „für Weihnachtsgeschenke“. Seine Mutter hat ihn eben laut-stark ermahnt, das Buch nicht in seiner Umhängetasche ver-schwinden zu lassen. Bertrand Santinis „Jonas, der mechani-sche Hai“ (Verlagshaus Jacoby & Stuart) war das – eine Bilderge-schichte über ausrangierte Film-monster mit allerlei Seitenhie-ben und Anspielungen auf Holly-wood-Klassiker, die eher was für die Eltern sein dürften. Santini arbeitet, wenn er nicht gerade Kinderbücher schreibt und be-bildert, als Zeichentrickfilmer. Marcus kennt zwar „eigentlich gar keinen Gruselfilm“, doch Jo-nas, den Hai mag er trotzdem.

Was er nicht mag, sind Zau-berer und Vampire – und da-mit ist er hier nicht allein. Aus Erwachsenensicht doch nur we-nige Jahre nach dem Hype um Zauberlehrling „Harry Potter“ und die Düsterschnulze „Twi-light“ wirken die Kibum-Neu-erscheinungen verblüffend re-alistisch. Da Erstlesegeneratio-nen schnell ausgetauscht sind, kommen und gehen die Trends im Schnellverfahren. Gerade dominieren wieder klassische Themen die Regale: Tiere, Aben-

Gerade dominieren wieder klassische Themen die Regale: Tiere, Abenteuer und Erziehungsbücher gegen Mobbing oder für den selbstständigen Gang aufs Klo