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nord griechenland 88 Reisemagazin 3/2007 Strand, Souvlaki, Retsina – das ist Griechenland, oder? Kapitaler Irrtum. Oben, in den Bergen Mazedoniens, versteckt sich eine tolle Überraschung! TEXT UND FOTOS HOMOLKA DAS BLUT DER ERDE Reisemagazin 4/2007 89 88 Reisemagazin 4/2007 RAPSANI „Kennen Sie das Tal von Tembe?“ erkundigt sich Apostolos Chorinopoulos in perfek- tem Deutsch am Handy. „Wir erwarten Sie bei der Tabe,lle vom Ort Pyregetos an der Etniki Odos, gleich am Ende der Schlucht!“ Klar kenne ich das Tal von Tembe, in ganz Griechenland ist es berühmt-berüchtigt, einerseits weil Xerxes mit seinem Heer damals durch diesen einzigen Zugang zur fruchtbaren Ebene von Thessalien einfiel, aber vor allem, weil die Ethniki Odos, die Autobahn, welche Athen mit Saloniki ver- bindet, hier zur kurvenreichen, knapp zweispurigen Landstraße wird, und bei- nahe täglich ihre Opfer fordert. Wenn nicht gerade mal wieder zornige Bauern aus Thessalien mit ihren Traktoren die Straße blockieren, und damit die Verbin- dung der Metropolen Athen und Saloniki unterbrechen. Aber was meint Apostolos bloß mit „Tabelle“? Nun, hier hat ihm seine Zwei- sprachigkeit einen Streich gespielt. Nicht, dass dort etwa eine Kapelle stünde, nein, Straßenschild heißt auf griechisch schlicht und einfach „tabella“. Abgesehen davon ist es ohnehin ganz einfach: Die Vereinigung der griechischen Weinstraßen hat in Hier steht ein längerer Bildtext, der durchaus noch irgendeine sinn- volle Info enthalten kann, die noch nicht im Text vorkommt. Oder Kurzlyrik, Anekdoten, Beobachtungen des Herrn Autors, der ja ohnehin ein Buch über das Ganze schreiben hätte könnne, insofern also keine Problem haben sollte, auch die- ses Gsatzl da zu füllen. Sind immerhin rund 360 Zeichen, doch.

nordgriechenland DAS BLUT DER ERDENacht, von den Safranfeldern in Krokos bei Kozani über die Bege kommend, erschie - nen mir die Mähdrescher, welche die end-losen Weizen- und Baumwollfelder

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nordgriechenland

88 Reisemagazin 3/2007

Strand, Souvlaki, Retsina – das ist Griechenland, oder?Kapitaler Irrtum. Oben, in den Bergen Mazedoniens,versteckt sich eine tolle Überraschung!

TEXT UND FOTOS HOMOLKA

DAS BLUTDER ERDE

Reisemagazin 4/2007 8988 Reisemagazin 4/2007

RAPSANI„Kennen Sie das Tal von Tembe?“ erkundigtsich Apostolos Chorinopoulos in perfek-tem Deutsch am Handy. „Wir erwarten Siebei der Tabe,lle vom Ort Pyregetos an derEtniki Odos, gleich am Ende der Schlucht!“Klar kenne ich das Tal von Tembe, in ganzGriechenland ist es berühmt-berüchtigt,einerseits weil Xerxes mit seinem Heerdamals durch diesen einzigen Zugang zurfruchtbaren Ebene von Thessalien einfiel,aber vor allem, weil die Ethniki Odos, dieAutobahn, welche Athen mit Saloniki ver-bindet, hier zur kurvenreichen, knappzweispurigen Landstraße wird, und bei-

nahe täglich ihre Opfer fordert. Wennnicht gerade mal wieder zornige Bauernaus Thessalien mit ihren Traktoren dieStraße blockieren, und damit die Verbin-dung der Metropolen Athen und Salonikiunterbrechen.

Aber was meint Apostolos bloß mit„Tabelle“? Nun, hier hat ihm seine Zwei-sprachigkeit einen Streich gespielt. Nicht,dass dort etwa eine Kapelle stünde, nein,Straßenschild heißt auf griechisch schlichtund einfach „tabella“. Abgesehen davon istes ohnehin ganz einfach: Die Vereinigungder griechischen Weinstraßen hat in

Hier steht ein längererBildtext, der durchausnoch irgendeine sinn-volle Info enthaltenkann, die noch nicht imText vorkommt. OderKurzlyrik, Anekdoten,Beobachtungen desHerrn Autors, der jaohnehin ein Buch überdas Ganze schreibenhätte könnne, insofernalso keine Problemhaben sollte, auch die-ses Gsatzl da zu füllen.Sind immerhin rund360 Zeichen, doch.

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ort Krania sein ehemaliges Wochenend-haus in ein respektables Weingut verwan-delt, seinen Sohn Aristides zu Studien derÖnologie nach Frankreich geschickt, undproduziert nun aus Chardonay und Merlotsowie Cabernet Sauvignon Weine, die sichsehen und vor allem trinken lassen können.

Und warum keine autochtonen Trau-ben? „Weil der Boden dafür nicht geeignetist. Die Sorten sind wie Schauspieler, undder Boden das Stück, das sie aufführen.“ Ichfinde, Cabernet Sauvignon und Merlothaben einen tadellosen Krania gegeben. Lei-der sind die Vorstellungen nur allzu oftausverkauft – die knapp 40.000 Flaschenfinden sehr schnell Freunde.

„Volksstraße“, wir würden B1 dazu sagen,und treffen in der Taverna Dionyssos denOrtsvorsteher des Dorfes. Natürlich, meinter, wären auch die Tsantali-Weine sehr gut,aber die der Genossenschaft, die man ineinem kleinen Verkaufslokal an der Plateiaoder gleich hier in der Tankstelle kaufenkann, seien natürlich zu bevorzugen.

Zwischentitel hier vielleichtDann erinnert er uns an unseren Terminbei Dr. Dimitri Katsaros – „Perimenai oiatros!“ („Der Doktor wartet!“). Dem Dok-tor bringt man hier uneigeschränkte Hoch-achtung entgegen. Schließlich hat derHNO-Arzt aus Larissa gleich im Nachbar-

den letzten Jahren für alle Weibaugebietedes Landes Karten erstellt, auf denen dieRouten zu den Weingütern ersichtlichsind. Dazu gesellt sich eine Vielzahl vonHinweisschildern, die ungewöhnlichakkurat sind (nicht zu vergleichen mitihren „zivilen“ Geschwistern, die einemden Weg zu banalen Orten weisen sollen).

Zwischentitel hier vielleichtApostolos wartet vereinbarungsgemäß inseinem Geländewagen neben dem brau-nen Wegweiser mit der Aufschrifft „Routeof the Olympian Gods – VSOP Rapsani“.Begleitet wird er von Herrn Anthomelides,was frei übersetzt Blütenhonig bedeutet,und ein würdiger Name für den Önologender Firma Tsantsali ist. Tsantsali, einer derBig Player im griechischen Weingeschäft,unterhält hier einige Weingärten, aus derenErträgen Weine mit der geschütztenBezeichnung Rapsani gekeltert werden.Während wir einen steilen Feldweg erklim-men, erfahre ich, dass hier die Rieden inHöhen zwischen 280 und 700 Meter See-höhe mit unterschiedlichen Sortenbepflanzt sind, vornehmlich Krasato undnatürlich Xinomavro. Diese Traube werdeich im Laufe meiner Reise noch gründlich

kennen lernen, sie bildet das Rückrat dertraditionellen nordgriechischen Rotweine.

In der höchsten Lage angekommen,schweift der Blick vom sich im Nordenmajästetisch umwölkten Olymp über dieÄgäis im Osten, das karge Ossa-Gebirgesüdlich der Tembe-Schlucht, bis in die Wei-ten der Thessalischen Ebene. GesternNacht, von den Safranfeldern in Krokos beiKozani über die Bege kommend, erschie-nen mir die Mähdrescher, welche die end-losen Weizen- und Baumwollfelder abern-ten, mit ihren blinkenden Lichtern in derdunklen Weite wie Fischerboote draußenam Meer. Doch im Gegensatz zu diesemheizt sich diese Tiefebene im Sommer der-art auf, dass in manchen Jahren der Livasgenannte Südwind hier heroben ganzbesondere Früchte gedeihen lässt, aus wel-chen dann ein spezieller Wein gewonnenwird, der folglich auch Livas heißen darf.Auch den Rapsani Grande Reserve gibt esnicht in allen Jahrgängen, nur wenn in denTourtouria (=frösteln) und Prosilia (=zurSonne) genannten Lagen das Klima mit-spielt.

Über den Ort Rapsani, der verschlafenam Abhang des Olymp kauert, fahren wirwieder runter an die Ethniki Odos, die

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Reisemagazin 4/2007 9190 Reisemagazin 4/2007

Hier zutzle ich mir einen nettenSeitentitel aus den Fingern.

Hier steht ein län-gerer Bildtext, derdurchaus nochirgendeine sinnvolleInfo enthalten kann,die noch nicht imText vorkommt.Oder Kurzlyrik,Anekdoten, Beob-achtungen desHerrn Autors, der jaohnehin ein Buchüber das Ganzeschreiben hättekönnne, insofernalso keine Problemhaben sollte, auchdieses Gsatzl da zufüllen. Sind immer-hin fast 400 Zei-chen, allerdings MIT Leerzeichengezählt, gell!

gen, Museen und byzantinische Bautenhinweist – oder auf die verzweigten Wegeder macedonischen Weinstraße.

Zwischentitel hier vielleichtDimitri, gewichtiger Patron des Spa HotelEsperides am Rande von Naoussa, meinte,es wäre ganz einfach, das Weingut von KyrYanni zu finden. Im Ortszentrum nachdem Schild nach Ianakochori Ausschauhalten, diesem folgen, es gibt nur eine Stra-ße, immer gerade aus, es ist nicht weit. Daßmittlerweile das Skigebiet von 3-5 Pigadia(benannt nach den 3 oder 5 Quellen in derGegend, so die Auskunft eines griechi-schen Ski-Freaks, so genau könne man dasnicht sagen) zu den bevorzugten Zielen der`Gruppies´ in ihren dunklen SUVs zählt,hat sich noch nicht herumgesprochen, alsowenn Sie einen Sessellift erspähen: umdre-hen, wieder hinunter, und aus dieser Rich-tung kommend finden Sie auch ausrei-chende Beschilderung.

NAOUSSAGanz andere Mengen werden in Naoussa,der Weinhauptstadt Macedoniens, gekel-tert. Sagen Sie übrigens nie Macedonien,wenn Sie den Nachbarn im Norden mei-nen, sagen Sie einfach Skopie, Fyrom, oder„die da oben“. Besichtigen Sie die weitläu-figen Ausgrabungen des alten Dion, wo dasArtemis-Heiligtum malerisch im Schilfversinkt und Forellen sich zwischen denSäulen tummeln, und die beeindrucken-den Königsgräber bei Vergina, dann verste-hen Sie auch den Stolz der Macedonier bes-ser. Denn als Aristoteles hier schon eineBerufsschule für Weltenherrscher leitete,war rundherum noch Basteln, Jagen undSammeln angesagt. Die Schule kann manübrigens auch besuchen, allerdings ist derUnterricht momentan ausgesetzt, wahr-scheinlich spart die griechische Regierungbei den Bildungsausgaben. Früher müssendie Kulturbudgets dagegen immens gewe-sen sein: Jedes zweite Hinweisschild hatein braunes Pendant, das auf Ausgrabun- P

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Hier zutzle ich mir einen nettenSeitentitel aus den Fingern.

Kyr Yanni, ein Sohn des großen HausesBoutari, hat sich hier offensichtlich einenTraum erfüllt. Nachdem er sich nicht mitseinem Bruder über die Zukunft des 1879in Thessaloniki gegründeten Familienbe-triebes einigen konnte, trennte er sich 1996von diesem, behielt das in den späten Sech-zigern erstandene Land rund um denWehrturm aus dem 18. Jahrhundert einesosmanischen Grossgrundbesitzers in Ian-nakochori für sich, richtete sich wohnlichein, und stellte eine Winzerei nach seinenVorstellungen neben einen angelegten See.Dieser diente ursprünglich zur Bewässe-rung der Reben, wird aber mittlerweile vonForellen bevölkert. In den von uraltenEichen und Olivenbäumen bestandenenRieden gedeihen vornehmlich Xinomavro,Merlot und Syrah.

Zwischentitel hier vielleicht1996 wurde Iannis Boutaris vom MagazinGourmet zum Wine Maker of the Yeargekürt, und so in eine Reihe mit Visionärenwie Angelo Gaja und Robert Mondavigestellt. In seinem Büro hängt zwischendem dazugehörigen Zertifikat und einemT-Shirt mit der Aufforderung: „Spart Was-ser – trinkt Wein!“ die gerahmte Urkunde,

derzufolge ihn das Time Magazin für seinsoziales Engagement und seine Umweltak-tivitäten zum „European Hero 2003“erklärt hat.

Auf dass ich nicht wieder verloren gehe,geleitet man mich zum Hof der Fountis’.Man hat offenbar keine sehr hohe Mei-nung von meinem Orientierungsinngewonnen, denn das Gut der Fountisgrenzt schlicht an das von Kyr Yanni, dieWegbeschreibung hätte also schlicht lau-ten können: „Beim Tor hinaus und die Stra-ße am Zaun 200 m entlang.“ Ich werde indie Obhut von Giorgia Fountis entlassen,deren Vater 1992 aufgrund der verfallen-den Pfirsichpreise begann, sich mit derKunst der Weinherstellung eingehend zubefassen. Der Neffe wurde mittlerweilenach Dijon entsandt und ist als gefragterÖnologe zurüchgekehrt, doch die Basis die-ses herausragenden Weingutes ist klassischbäuerlich. Ich packe all meine rudimentä-ren Griechischkenntnisse aus, und werdereichlich dafür belohnt, mit einemCrashkurs in Sachen Xinomavro. Im Kost-raum wartet eine Reihe von Weinen, Bei-spiele jener 75.000 Einheiten, die jährlichabgefüllt werden, von Rot bis Weiß, ver-schieden ausgebaut, gelagert und behan-

delt – nur: Jedes Etikett weist die Xinomav-ro-Traube als Ursprung des Weines aus.

Nächster Winzer, gleiches Dorf, andereWelt. Wir sind jetzt bei Konstantin Bouta-ri, jenem Bruder des Kir Yanni, der die Busi-ness School absolviert hat, nach der Tren-nung expandiert und Weingüter in Nord-mazedonien, auf Santorin und Kretaerworben hat. Wir sprechen jetzt von gut25 Millionen Flaschen. In Nico Manessis’„Illustrated Greek Wine Book“ sind allein22 verschiedene „Estate Wines“ aufgeführt.Dass Konstantin auch im Brauereibusinessmit seinem „Mythos“-Bier reussiert, hatdann wohl bei Yanni das Fass vollends über-laufen lassen, und zur Trennung geführt.Die Fabrik in Naoussa-Stenimahos verfügt

über einen wahrlich gigantischen Keller, indem hunderte Eichenfässer lagern, die Kel-lereiführung umfasst unter anderem eineMulti-Media-Show, man sitzt in einemTheater, das einem Pariser Varité nachemp-funden wurde, im Obergeschoss desLagers, die Leinwand schwebt 10 Meterüber abholbereiten Kartons. In 17 Minutenerfährt man nicht nur alles über die Bou-tari-Kellerei und den griechischen Wein,sondern lernt auch das Weintrinken, Siewissen schon: schwenken, schauen,schnuppern, schlucken. Im Verkostungs-saal mit angeschlossener Taverne undWeinboutique wird auf die Bedürfnissevon Touristen eingegangen wie in keineranderen Winzerei.

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AMYNTEONHinter dem Vermiongebirge liegt zwi-schen zwei Seen in einer weiten EbeneAmynteon, mein nächstes Ziel. Statt desempfohlenen Umwegs über die neue Auto-bahn wähle ich diesmal gleich die direkteRoute durch die Berge – halb so viele Kilo-meter, doppelt so schön! In Grammatiko,einem Dorf, das wirkt, wie aus dem Hima-laya hierher verpflanzt, wecke ich einenHirten, um nach dem Weg zu fragen. Wieich überhaupt hier her gekommen sei, willer erst wissen, klemmt sich einen Zigarren-stummel zwischen die Lippen, um michdann einen Waldweg hinunter zu schik-ken. „Immer gerade aus, is’ nicht weit …“

Zwischentitel hier vielleichtRelativ rasch finde ich mein Hotel, das Kon-tossoros – der Ort, in dem ich es schließlichfinde, heißt Xino Nero („saures Wasser“),und tatsächlich plätschert prickelndesMineralwasser aus Dusche und Wasser-hahn. Der Hotelier und Wirt ist ein großerWeinliebhaber, sein Keller hervorragendsortiert, und was die ganze Familiezusammmen in der Küche zaubert ist auchnicht von schlechten Eltern. Sein Betriebist Mitglied von „Guest Inn“, einer Vereini-gung ländlicher Gasthöfe nach französi-schem Muster.

Den Weinfreunden nimmt sich hier P

Hier steht ein längererBildtext, der durchausnoch irgendeine sinn-volle Info enthaltenkann, die noch nichtim Text vorkommt.Oder Kurzlyrik, Anek-doten, Beobachtun-gen des Herrn Autors,der ja ohnehin einBuch über das Ganzeschreiben hätte könn-ne, insofern also keineProblem haben sollte,auch dieses Gsatzl dazu füllen. Sind immer-hin fast 480 Zeichen,allerdings MIT Leerzei-chen gezählt, gell! xxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

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die Enose Amynteon an, eine landwirt-schaftliche Cooperative, gegründet 1960,mittlerweile 1200 Mitglieder stark, 200 derBauern sind im Weinbau tätig. Die neueÖnologin hat ihr Handwerk bei Kyr Yannigelernt, und sich zum Ziel gesetzt, die Qua-lität der in jährlich 450.000 Flaschen aufden Markt gebrachten Weine weiter zusteigern. Die Rebsorte? Xinomavro, wassonst!

Zwischentitel hier vielleichtVom bäuerlichen Charme der Sechziger-jahre-Genossenschaft in die High-Tech-Abteilung des griechischen Weinbaus sindes auch in Amyndeon nur wenige Kilome-ter. Antonis Keseoglou empfängt mich inseinem Büro, ich glaube erst, er beschäftigtsich gerade mit einem Computerspiel, aberdie Spieloberfläche erweist sich als Grund-riss des Kellers, in jedem Tank stecken Sen-soren, die jede Regung des eben entstehen-den Weines übermitteln. Makis Mavridis,ehemals Direktor der Enosi, und AngelosIatridis, Winemaker mit langer Erfahrungals Consultant renommierter Weingüter inItalien, haben erst mal das Land gekauft,

das sie für geeignet hielten Weine ersterGüte zu produzieren, und dann inmittendes Weinberges eine Produktionstätteerrichtet, die den neuesten Stand der Tech-nik darstellt. Der Aufwand dürfte sich loh-nen, im 2007er Wine Report listet Tom Ste-venson den Syrah und Alpha One 2003unter die hundert besten Weine weltweit.Und das ganz ohne Xinomavro.

In der Dämmerung fahre ich mit Anto-nis zu Thomas, einer Taverne an der Stra-ße hinauf nach Nymphaion, einem neuenIn-Ort der Haute Volé. Hier möchte ich denroten Alpha One gern in passender Beglei-tung genießen. Wildschwein wär fein,gibt´s natürlich hier in tiefen Wald. „Ja, aberheute waren die Bären schneller“, sagt Tho-mas, der Wirt. Bären? „Natürlich, jedeMenge, und Wölfe und Füchse, haben wirhier heroben alles reichlich. Wenn du wirk-lich mit dem Motorrad wiederkommenwillst, pass auf, daß dir der Sprit nicht aus-geht!“ Und noch einen Geheimtipp gibtman mir mit auf den Weg: Ich solle mirnoch Siasta anschauen, bei Kozani, einmalerisches Dorf, berühmt für seinen Süß-wein.

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SIASTASiasta hat sogar eine eigene Autobahnab-farht, ist also nicht ganz so geheim. JedeMenge brauner Schilder weisen auf Aus-grabungen von bedeutenden Stätten prak-tisch jeder Epoche bis zurück zur Steinzeithin. Nur im letzten Jahrhundert scheintdie Gegend ein bisschen in Vergessenheitgeraten zu sein. Ein Straßerl führt hinauf inden Ort, der in 800 Meter Seehöhe aufeinem Grat inmitten eines atemberaubendkargen Tales liegt. Der am Straßenrandabgeladene trockene Trester deutet aufreichliche Schnapsproduktion hin. Pelzge-schäfte säumen die Hauptstraße.

Die prachtvollen Herrenhäuser ausdem 17. Jahrhundert zeugen von einer rei-chen Vergangenheit an der Kreuzungbedeutender Handelsrouten. Lefterisberichtet stolz, dass der Süßwein von Sia-tista einst mit Eselskarawanen bis Bukarestund Wien gehandelt wurde. Lefteris, derAdriano Celentanos Zwillingsbruder seinmuss, sitzt mit Freunden im Platanos, derTaverne im Zentrum unter der Platane. Siegenießen einige Achterln Raki am frühenMittag, bevor sie – angeblich – wieder insGeschäft müssen. Alle handeln mit Pelz,aber Lefteris macht auch Wein, den ganzgewöhnlichen natürlich, aus Voulgariko-Trauben gewonnen, oder was sonst halt soim Weingarten gedeiht. Aber er organisiertmir auch noch ein Flascherl vom feinenMavromuscato, spät gelesen und vier Tagesonnengetrocknet. „Ein Stamperl amAbend, und du wirst nie krank!“ Dannwünscht er mir noch „kalo dromo!“, guteFahrt, und ich denke, die werde ich haben.

Hier steht einetwas länge-rer Bildtext,

der durchausnoch irgend-

eine sinnvolleInfo enthal-

ten kann, die noch nicht

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Kurzlyrik,Anekdoten,

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Herrn Autors,gelle?

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ALLGEMEINE INFORMATIONENGriechische Zentrale für Fremdenver-kehr (EOT)Opernring 8, 1010 Wien, T01/512 53 17,www.gnto.gr; in Thessaloniki: Tsimsiki 136, T0030/2310/25 21 70P Die Vereinigung der Weinstraßen Nord-griechenlands verfügt über eine eigeneHomepage (in Englisch), auf welcher Sienicht nur eine detaillierte Aufstellungder verschiedenen Routen, sondernauch umfangreiche Informationen überProduzenten, alle nennenswerten Reb-sorten sowie die geschützten Herkunfts-bezeichnungen finden. Die Links führenüberdies zu zahlreichen Weinbaubetrie-ben, kooperierenden Hotels undRestaurants, und z.B. auch zur Home-page der „Greek Women of Wine“.www.wineroads.gr/en

ANREISEMit Flugzeug und Mietwagen:P Austrian (www.austrian.com) fliegttägl. um 10.55 Uhr ab Wien direkt nachThessaloniki, das Red Ticket gibt’s,wenn auch in beschränkter Anzahl,schon ab €199,– inklusive aller Taxen. P Seit kurzem fliegt auch SkyEurope(www.skyeurope.com) ab Wien nachThessaloniki: Mi und Sa um 23.15 Uhr.Tickets ab €19,– inklusive aller Taxen.P Einen Mietwagen kann man, abgese-hen von den üblichen Anbietern, auchbei Kosmos (T0030/210/923 46 95,www.kosmos-carrental.com) mieten,einer griechischen Firma, die seit 1977operiert, und sich als sehr flexibel erwie-

n RAPSANIArchontiko SouliotisMetaxochori, T24940/220 40,www.hotels-in-greece.com/larissa/soulioti; DZ € 80,–, Suiten ab €100,–P In Metaxochori am Ossa-Gebirge,etwa 20 km südl. der Tempe-Schlucht,hat die Familie Souliotis eine Seiden-fabrik aus dem 19. Jahrhundert in einbezauberndes kleines Hotel mit sie-ben Zimmern verwandelt. WährendSie auf der Terrasse den Blick über diethessalische Ebene schweifen lassen,bereitet man Ihnen hier aus den Pro-dukten der eigenen Landwirtschaftein vorzügliches Mahl!

Restaurant Taverna DionysosStathmos Rapsani, T24950/415 97 P Direkt an der Abzweigung der Stra-ße nach Rapsani am Ende der Tempe-schlucht gelegen, vis-à-vis des Bahn-hofs, genießt man hier Weine derDOC Rapsani zu lokalen Spezialitätenwie Kleftiko Arni (Lammragout im Ton-topf).

Zacharoplastion Liapisim Zentrum von Rapsani, T24950/612 45P Führt neben typischen Süßigkeiten,etwa in Sirup eingelegten Feigen,auch Weine der Genossenschaft.

Domaine KatsarosKrania, T24950/416 66, 2410/53 68 11P Jetzt, da der Doktor in den Ruhe-stand getreten ist, erreichen Sie ihntelefonisch in seinem Gut am Süd-hang des Olymp, doch vorteilhafter istes, rechtzeitig mit seinem Sohn Euripi-des unter der HandynummerT694/435 26 18 einen Termin zu ver-einbaren – er wird Sie bereitwillig mitseiner Philosophie des Weinmachensund den ersten Weinen, die seineHandschrift tragen, vertraut machen,und Ihnen gern eine Flasche verkau-fen.

E. Tsantsalis S.A.Agios Pavlos, T23990/761 00, www.tsantali.grP Tsantsalis führt gern Besucher inseine Weinberge und Betriebe; ver-langen sie am Telefon Herrn Aposto-los Chorinopoulos, der spricht hervor-ragend Deutsch und wird sich Ihrerannehmen.

fassendes Wissen auf den Gebieten desWeinmachens, -marketings und -han-dels. Seine Artikel erscheinen u. a. in derHerald Tribune und dem Decanter.

R. Sterling, K. Reeves, G. Dacakis: World Food GreeceLonely Planet, € 11,99P Stellt kurzweilig und geschmackvolldie vielen lokalen Spezialitäten der grie-chischen Küche vor, korrigiert Irrtümer,und empfiehlt auch das eine oder ande-re Lokal, wo man erfahren kann, dass damehr ist als Souvlaki und Tsatsiki.

griechenland

infonordgriechenlandxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

sen hat: Der bestellte Wagen wird beider Ankunft direkt vor der Tür überge-ben und auch wieder abgeholt. Preis-beispiel: Fiat Seicento für 3 Tage inklu-sive aller Abgaben und unlimitierterKilometer um € 96,–

Mit Fähre und eigenem Fahrzeug:Sollten Sie, wie der Reisemagazin-Autor,Wein auch gerne mitnehmen wollen,empfiehlt es sich, die Reise mit demeigenen Wagen zu unternehmen. P Fähren von ANEK (www.anek.gr, zubuchen beim Österreichischen Verkehrs-büro) stechen täglich um 16 Uhr vonAncona aus in See, um 8 Uhr des nächs-ten Tages erreichen Sie Igoumenitsa.Von Venedig verkehren die Schiffe täg-lich außer Donnerstags, die Fahrt dauerthier 24 Stunden. In der günstigsten Ka-bine beträgt der Preis €108,– pro Passa-gier, das Auto fährt um € 68,– mit, undbei gleichzeitiger Buchung gibt es aufdie Rückfahrt 30 Prozent Ermässigung. P Zu ähnlichen Konditionen verkehrenauch Minoan Lines (www.minoan.gr)und ab Ancona und Bari Superfast(www.superfast.com).

TELEFONIERENVorwahl von Griechenland: 0030

GRIECHISCHER VERKEHRP Die Straßen auf der in unserer Storybeschriebenen Route sind teilweise her-vorragend ausgebaut, oft spektakulärund malerisch, manchmal sogar beides.Die Egnatia Odos, die Autobahn vonIgoumenitsa nach Thessaloniki, ist größ-tenteils fertig, nur zwischen Iannina undGrevena verläuft die Strecke noch kur-venreich durch Berg und Tal, hier istbesonders der Güterverkehr lästig. P In der Gegend von Amyntaio undNaoussa wechseln sich wenig befahrenePassstraßen mit schnurgeraden Asphalt-bändern durch die weiten Ebenen ab. P Rapsani lässt sich entweder roman-

n NAOUSSAEsperides Spa Hotel2nd km Naoussa-R.S., T23320/202 50,www.esperideshotel.gr; DZ ab € 55,–P Man legt hier Wert darauf, Gästenicht als Nummern zu behandeln,konsequenterweise tragen auch dieZimmer Namen wie Eleni, Phibos oderPhiloklitis. (Sollte Ihres einen Namentragen, der schwer zu behalten ist,notieren Sie ihn lieber.) Das Spa bietetauch eine so genannte Schokolatothe-rapie-Behandlung, aber seien sieunbesorgt, auf die Figur hat sie keinennegativen Einfluss.

Estiatorio SpondiPlatia Karatasou 17, Naoussa P Auf der Plateia, dem Stadtplatz, sit-zen die Einwohner der Stadt, um beiBatsos Saganaki, dem regionalenKäse aus der Pfanne, und Fisch ausdem nahen Meer sehen und gesehenwerden zu können.

Paradosiaki Taverna „To Rakokazano“Strantza Naoussa, T23320/483 62 P Diese „ländliche Taverne“ ist nachdem Schnapsbrenner benannt, umden sich hier alles dreht.

Ktima FountisNea Strantza, Naoussa, T23320/251 97 P Die Fountis gehören zu den Grün-dern dieses Ortes, den sie, nach ihrerFlucht 1914 aus dem Osten von Thra-kien, nach ihrem Heimatdorf benannthatten. Hier begannen sie als Obst-bauern von vorne. Nachdem in den1990er-Jahren die Pfirsichpreise ver-fielen, ließ sich Nikos überreden, denWeinbau zu forcieren, und die Trau-ben fortan nicht mehr zu verkaufen,sondern den Wein selbst herzustellen.Eine weise Entscheidung.

Kir YianniYianakohori, Naoussa, T23320/511 00, www.kiryianni.gr P Nachdem die Reblaus gewütethatte, erstand der Weinhändler Ste-lios Boutarias um 1960 günstig Wein-berge in der Gegend und machte seinGut zum erfolgreichsten in Naoussa.

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tisch entlang der Abhänge des Olymperreichen, oder flott auf der Ethniki-Odos-Autobahn von Thessaloniki.P Der Verkehr in Griechenland ist ge-prägt von großen Geschwindigkeitsun-terschieden, dunkle SUVs (Sports UtilityVehicles) scheinen von der Straßenver-kehrsordnung ausgenommen zu sein,dafür kann schon mal ein Bauer auf sei-nem Traktor seelenruhig über die Auto-bahn tuckern. Da aber die meisten Ver-kehrsteilnehmer immer mit dem Uner-warteten rechnen, dürfen auch Sie malunvermittelt bremsen, wenn plötzlichein lang ersehntes Hinweisschild auf-taucht. Die Beschilderung ist übrigensreichlich, oft folgt etwa 100 Meter nacheinem Schild in griechischen Buchstabeneines mit englischer Aufschrift. Nichtimmer sind die Hinweise eindeutig,nachfragen ist manchmal hilfreich – undführt immer zu netten Bekanntschaften.

KARTEN UND LEKTÜRENr. 2 MacedoniaNr. 3 Thessaly-EpirosRoad Edition, je € 9,99P Geradezu unverzichtbar sind diesebeiden Straßenkarten. Sie sind detail-reich und doch übersichtlich, beinhaltenwichtige Informationen wie zum Beispieldie genaue Lage von Tankstellen undarchäologischen Stätten, und vor allem:Die Straßen, die auf ihnen verzeichnetsind, existieren tatsächlich!

Nico Manessis: The Illustrated Greek Wine BookOlive Press, in Griechenland bei „News-stand“ und „Elevtheroudakis“ erhältlichP Das Standardwerk über den griechi-schen Wein. Demnächst erscheint die 3. Auflage. Der Autor, gebürtiger Korfio-te mit Wohnsitz Genf, verfügt über um-

Perpignan

Prades

Cucugnan

Collioure

Narbonne

Peyriac-de-Mer

Carcasonne

MONTPELLIER

ca-Cola Company ver-kah angelieferten Anca-Cola Company verkahangelieferten An

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n THESSALONIKI Possidi Holidays HotelPossidi, T23740/421 03, www.possidi-holidays.gr; DZ mit HP ab €101,–P Ganz ohne Meer geht’s halt doch nicht.Das Possidi Holidays liegt eine knappeAutostunde südlich von Thessaloniki,die griechischen Eigentümer haben sichnach langen Jahren in der deutschenIndustrie 1992 hier ihren Traum verwirk-licht und ein kleines Hotel mit „Respektvor Natur und Klima“ gebaut. Das 5-Sternehaus wird unter dem Motto„escape to paradise“ geführt und ist alsökologisches Hotel zertifiziert, auch inder Küche legt man Wert auf regionaleBioprodukte, und seit kurzem kommtauch der Wein aus der Familie, nämlichvon der Domaine Claudia Papayianni(Arnaia Chalkidikis, T23720/231 20).

Egnatia HotelAntigonidon St. 16, Thessaloniki,T2310/53 06 75, www.egnatia-hotel.gr;DZ/F € 88,–, ab 15. Juni 30 Prozent SommerermäßigungP Frisch renoviertes Haus im Zentrum,in einer Seitengasse der Egnatia-Straße,leicht zu finden. Zimmer mit Internet.

Achinos & PhouskesErmou 26, Thessaloniki, T2310/28 15 66P Der Seeigel, welchen das Lokal imNamen führt, war so ziemlich das einzi-ge Meerestier, das bei unserem Besuchnicht auf der Karte stand. Aber sonstbietet diese kleine, immer gut besuchteTaverne auf zwei Etagen alles, wonachdem Gaumen gelüstet. Die Atmosphäreist urban, und der Maitre de in seinemgeschmackvoll-phantasievollem Outfiteine Augenweide.

Depot des Vins – Cava DimitriadiVas. Olgas 233, Thessaloniki, T2310/41 47 57, www.greek-wines-cava.grP Seit 1918 in den alten Markthallen vonThessaloniki im Weinhandel tätig, führtnunmehr bereits die dritte Generationder Dimitriadis’ die Cava nach dem Vor-bild europäischer Vinotheken. Sollten Sieihren Lieblingswein auf der Reise schonausgetrunken haben, ist dies die besteGelegenheit, für Nachschub zu sorgen.

Wines from GreeceNikolaou Plastira 1G, Kalamaria, Thessa-loniki; in Österreich: T0650/850 15 10;www.winesfromgreece.comP Für den Fall, dass sie mit dem Flug-zeug oder Motorrad reisen, oder einfachihre Urlaubserinnerungen auffrischenwollen, hat Alexandros Andreadis einendirekten Draht zum Weingut Ihrer Wahl.Die meisten Weine werden vom Lager in Österreich versandt, seltenere undbesondere selbstverständlich aus Grie-chenland geordert.

infonordgriechenland

98 Reisemagazin 3/2007

Taverna ThomasSklithro, 18th klm Amyntaio–KastoriaRoad, T023860/312 06, www.agonari.grP Zwischen dem Bäreninfo-Center undder Wolfszuchtanstalt serviert ThomasPaspalis was der Wald sonst noch her-gibt, etwa Wildschwein mit getrockne-ten Zwetschken gefüllt, Pilze und hervor-ragende Schnecken. Und wer sich mitvollem Bauch nicht mehr hinaustraut,bezieht einfach eines der Gästezimmerim „Agonari“ nebenan.

E.A.S. Amyndaiou1st. Km. Amyntaio–Florina Rd., Amyntaio, T23860/22258, www.wineamyndeo.grP Der Direktor der Coop, Georg Veranis,empfängt Sie in makellosem Deutsch, umSie der Önologin Artemis Toulaki vorzu-stellen, welche Sie in die vielgestaltigeWelt des Xinomavro entführen wird. Siehat das Handwerk bei Kir Yianni erlernt,und keltert aus den Trauben der Mitglie-der dieser landwirtschaftlichen Genos-senschaft alles – von tiefen Roten, überfruchtige Rosés bis zu trockenen Weißen.

Alpha Estate2nd klm Amyntaio–Ag. PanteleimonRoad, Amyntaio, T23860/240 77,www.alpha-estate.grP Makis Mavridis, vormals Direktor derCoop, und Angelos Iatridis, Weinconsul-tant mit internationalem Renomeé,haben mit ihrem Alpha Estate ein neuesKapitel des griechischen Weinbaus auf-geschlagen. Nach eingehenden Boden-studien auf den neu angekauften Flächenwurden als besonders geeignete Rebenausgepflanzt, danach wurde eine High-Tech-Produktionstätte gebaut, alle Pro-zesse werden akribisch analysiert. DieRieden werden, wie auch alle Tanks undKeller, ständig mit Sensoren überwacht,meteorologische Daten ständig erfasst,mit dem Ziel, kontinuierlich höchsteQualität zu erziehlen. Mit Erfolg, wieBewertungen der anerkannten „Wein-bibeln“ beweisen.

Sohn Yianni, der Önologe, konzentriertesich auf die Qualität, was 1994 zurAbspaltung vom Familienbetrieb führte.Kir Yianni, wie man ihn respektvollnennt, ist auch politisch aktiv und einerder Initiatoren der „Griechischen Wein-straßen“. Hier auf seinem ganz persönli-chen Weingut bewohnt er den altenWehrturm und genießt die Früchte sei-ner Arbeit – die sich hier in 250.000 Fla-schen je Jahrgang manifestieren.

J. Boutari & Son WineriesStenimachos, Naoussa, T23320/416 66, www.boutari.grP Yiannis Bruder Alexandros hat Marke-ting studiert und den größten Getränke-konzern Griechenlands aufgebaut. Sehrschön lässt sich hier, einen Steinwurf vonKir Yianni entfernt, die unterschiedlichePhilosophie erkennen: Trauben werdenauch zugekauft, 20 Millionen Flaschenim Jahr wollen schließlich erst mal ge-füllt werden. Im angeschlossenen Hospi-talitycenter findet sich auch ein Restau-rant und im Shop kann man aus dutzen-den Weinen wählen.

n AMYNTAIOXenonas KontosorosXino Nero, Amyntaio, T23860/815 51-2, DZ ab € 55,–P An der Bar, die auch als Rezeptiondient, treffen sich schon morgens Hand-lungsreisende in Sachen guten Ge-schmacks und kommen zum Abendes-sen wieder zusammen, um die Schätzedes Kellers zu heben. Die Zimmer verfü-gen über alle Annehmlichkeiten, sogarKochplatten findet man, was angesichtsder Qualität des hauseigenen Restau-rants aber unnötig erscheint.

La MoaraNymfeion, T023860/313 77,www.lamoara.gr; DZ ab €125,–P Auf der etwa 10 km langen Passstraßeaus der Ebene von Amyntaio überwindetman annähernd 1000 Höhenmeter undgelangt in ein zauberhaftes Bergdorf.Unter der Woche scheint das Dorf ver-lassen, doch wenn am Wochenende diedunklen Geländewagen eintreffen, be-völkert die griechische High Society dieherrschaftlichen Steinhäuser. Und in der„Moara“, der Mühle, genießt man dieGastfreundschaft von Fani Boutari.

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