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277 gabe, und Beweis genug, dals er nicht metallischea Eiscn seyn konnte. Er wurde nun in einem Stroin Sauerstoffgae verbrannt, und die KohlensBure in einem Kaliapparat gesammelt. Hier- durch crhielt ich 1,072 Eisenoxyd =44,31 Proc. des Sal- zes und 0,029 Kohlensaure =0,008 Kohlenstoff, so dafs dieser Ruckstand aun 41,83 Eisen und Sauerstoff +-0,03 Kohle bestand. Da nun das Salz 31,15 Eisen enthalt, so sind in 41,83 -0,33=41,5 enthalten: Eisen 31,15; Sauerstoff 1435 oder in 100 Theilen: Eisen 75,06 Sauerstoff 24,94 100. Die& entspricht einer Verbindung FeeO' oder 4Fe +%e, welch besteht aus : Eiseu 75,03 Sauerstoff 24.97 100. I00 Th. dieser Verbindung mbseir beiin Verbreniieu 107,14 &e licfern. Der Versuch gab 106,77. Die klcine Meiige Kohle ist ohne Zweifel nur beigemengt. W a s die entwickelten Gase bctrifft, so milssen diesel- bcii 13,OO Kohlenstoff uiid 25,18 Sauerstoff enthalten, d. h. ungcfahr nus 5 Vol. Kohlenoryd und 4 Vol. Kohlendure best ehen. XI. Notiz iiber clas bei der Durstclfmg des Ace- tons uls Nebenproduct gcwonnmc brentliche Od; oorr W. Heiritz. Bekanntlich ist von Kane 1) der blartige KBrper, wel- cher bci der Destillation dee essigsauren Kalks neben Ace

Notiz über das bei der Darstellung des Acetons als Nebenproduct gewonnene brenzliche Oel

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gabe, und Beweis genug, dals er nicht metallischea Eiscn seyn konnte.

Er wurde nun in einem Stroin Sauerstoffgae verbrannt, und die KohlensBure in einem Kaliapparat gesammelt. Hier- durch crhielt ich 1,072 Eisenoxyd =44,31 Proc. des Sal- zes und 0,029 Kohlensaure =0,008 Kohlenstoff, so dafs dieser Ruckstand aun 41,83 Eisen und Sauerstoff +-0,03 Kohle bestand.

Da nun das Salz 31,15 Eisen enthalt, so sind in 41,83 -0,33=41,5 enthalten: Eisen 31,15; Sauerstoff 1435 oder in 100 Theilen:

Eisen 75,06 Sauerstoff 24,94

100. Die& entspricht einer Verbindung FeeO' oder 4Fe

+%e, welch besteht aus : Eiseu 75,03 Sauerstoff 24.97

100. I00 Th. dieser Verbindung mbseir beiin Verbreniieu

107,14 &e licfern. Der Versuch gab 106,77. Die klcine Meiige Kohle ist ohne Zweifel nur beigemengt.

W a s die entwickelten Gase bctrifft, so milssen diesel- bcii 13,OO Kohlenstoff uiid 25,18 Sauerstoff enthalten, d. h. ungcfahr nus 5 Vol. Kohlenoryd und 4 Vol. Kohlendure best ehen.

XI. Notiz iiber clas bei der Durstclfmg des Ace- tons uls Nebenproduct gcwonnmc brentliche Od; oorr W . Heiri tz .

Bekanntlich ist von K a n e 1) der blartige KBrper, wel- cher bci der Destillation dee essigsauren Kalks neben A c e

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ton gewonnen wird, untersucht worden. Er sonderte durch fractionirtc Destillation einen Kbrper ab, welcher fast farb- 10s war, einen starken durchdringenden empyreumatischen Geruch besafs, und unversndert bei etwa 120" C. kochte. Diesen KOrper nannte K a n e Dumasin, und stcllte fiir ihn eine nus eiiier Elementaranalyse berechnete und durch eiiie Bestiminuiig der Ddmpfdichtc controlirte Forinel auf. Scine Zusainmenselzung wird danach durch die Formel C 1 0 Ha 0 ausgedriickt. Dieser KUrper wlre also dein Kampher iso- mer. Auch seine Dampfdichtc ist, iiach K a n e , dcr des Kamphers ganz glcich.

Die Entstehung dieses KUrper aus dem essigsauren Kalke ist nicht reclit verstsndlich, wenn man bcdcnkt, dafs bci der trocknen Destillation des essigsauren Kalks weder eiiie Sauerstoffaufnahme noch - abgabe stattfinden, dafs nur Koh- IeiisHure und Wasscr gcbildct werdcn kaun. Es intifste also die Bildung von Knne ' s Dumasin allein durch Koh- l ensh re und Wasserabgabe erkliirt werdcn kbnnen. Diefs ist aber auf keine Wcise milglich.

K a n c hat zur Darstcllung dcs Acctons US Holzessig bcreiteten essigsaurcn Kalk angcwcndct , und es ist mOg- lich, dafs, wie er selbst sclioii bcvorwortct, die brcuzliclien Producte, welche in den essigsaurcu Kalk aus dein Holz- essie; wit Iibcrgegangen seyn konnteii , Eiiiflufs auf die Er- zeugung des von ihm Dumasin genannten Stolfs gchabt ha- ben kbnnen.

Vor Kunem erliiclt ich durcli die Giltc cines hiesigcn Apothckers , welclier Aceton in grilfserer Masse dargcstellt hatte, etwas iibcr ciii Loth des breiizliclien Products der trocknen Destillation eincr Mischung von zwei Theileii Blci- zucker und cinem Theil Kalk. Die in dein Vorhergchen- den eiithaltenen Zweifel an der Richtigkcit dcr Angabe voii K a n e veranlafst en mich , dicse freilich niir geringe Mengc der Substanz dazu zu bciiutzcn, tiin inicli dnvon zu iiber- zeugen, ob sic gegrthdet seyn inbchtcn oder n i c k Die blartigc Flilssigkcit , welche lnir zur Untcrsuchung vorlag, war brsunlich, ziemlich diinnlliissig, in Wasser iiicht 16s- lich, in Alkohol und Aether dagcgen auflbslich.

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Neine erste Sorge war, dae Oel voii noch etwa an- hhigendein Aceton und Wasser zu befreicn. Zu dem Ende scliiittelte ich es inehrfach anhaltend mit Wasser und schied das Oel davon maglichst ab. Danu trocknete ich es mit- telst geschmolzencn Chlorkaliums anhaltend, gofs es von deniselben ab, uiid kochte es noch cinige Minuten an der Luft, uin dic letzte Spur von Aceton zu entferncn. Das so gereinigte Oel wurdc iiun libchst vorsiclitig destillirt, und zwar so, d a t iininer nur kleiiie Portioiicn des Destil- lates fitr sich aufgcfangeii wurdcn. Es fiiig etwa bci 120" bis 130" C. an zu koclicn, unil dcr Siedpunkt stieg all- in#lig iininer hblicr bis gegcii 300" C.

Die beidcu crsten Portioiicn des Dcstillitts wareu voll- komincn farblos, die spltercn iinmer inch gefiirbt, bis end- licli ciiic dicke, schwlrzliche, theerartige Masse in der Re- torte zuriickblieb.

Die beiden ersten Portionen der Destillation gaben bei Jer Arialyse genau tibereinstimmende Resultate.

0,2222 Grm. des ersten Destillats gaben 0,602 Grm. Koh- lens3ure und 0,2041 Gnn. Wasser. Diels ist gleich 0,1642 Grin. oder 73,90 Proc. Kohlenstoff und 0,0227 Grin. Was- aerstoff oder 11422 Proc ')

Aus 0,2832 Grm. des zweiten Destillats erhielt ich 0,7668 Gim. Kohlensiiure uiid 0,2599 Gnn. Wasser, diefs ent- spiiclit 0,2091 Gnn. oder 7333 I'roc. Kolilciistoff und 0,0289 Gnu. oder lO,20 Proc. Wasscrstoff.

I. 11. Bcrcdinct. Kohlenstoff 73,90 73,83 73,47 6 C Wasserstoff 10,22 10,20 10,20 5W

15,88 15,97 16,33 1 0 - - ~ Sauerstoff 100 100 100.

Den Rest dieser beideu Portionen des destillirten Oeles uiitemarf ich eiiier erneuerten, sehr vorsichtig geleiteteii Destillation, um wo maglich noch eiue geringc Verunreini- gung, durch nelche ich die zwischen den berechueteu und gefundenen Zahleii nocli obwaltenden Differenzen erklsreli zu khiiien hoffte, abzuscheidcn.

1) C=%, U=12,5.

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Das so erhaltene vollkominen farbloae Oel gab in dcr That bei der Verbrennung Zahlen, die mit den berechne- ten vollkominen genau tibereinstimmten.

Aus 0,2843 Grm. dieser Substanz erhielt ich 0,7665 Grm. Kohlens8ure wid 0,261 Gnn. Waeser. Diefs entspricht 0,209 Grin., oder 73,51 Proc Kohlenstoff wid 0,0293 Grin. oder 10,32 Proc. Wasserstoff.

0,1752 Grin. dessclben Oels liefertcii 0,4719 Grm. Koli- lensaure uiid 0,1622 Grin. Wasser. Hieraus findet man dnrcli Kcchiiiiiig 0,1287 ( h n . , oder 73,46 Proc. Kohlenstoff, und C$OlY Grin. odcr 10,W Proc. Wasscrstoff.

1. 11. Dereclinet.

Kohlenstoff 73,Iil 73,46 73,47 6 C Wasserstoff 10,32 10,29 10,20 8H Saiierst off 16,17 16;23 16,33 0 --

100 100 100. Die Zusaininensetzang des KOrpers ist also genau die

des voii Ka 11 c Mesitather oder Metbyloxyd geiiannten, von B e r z el i 11 s aber init dcr nczcichliung Oeiiyloxyd belegtcn Acthcrs clcs Acetons. Auch seine Eigcnschaften stinmen dainit vollkominen iibcrcin. Ich knnn sie fast mit densel- bcn Worteri wiedcrgcben, init dcnen K a n e den Mesitather bescbreibt. Dieser KOrper ist durchsichtig, farblos, von aromatischem, eiriem ltherischen Oele Bbiilichen Geruch ( K a n e aagt, der Gerucb lasse sich init dein des Pfeffer- inilnz(l1s vergleicheii ). Er brennt init leuchtcnder , rufsen- der Flalnine and kocht bei etwa 120° bis 130° C. Ge- iiiluer konnte ich, wegeii dcr Reringen Menge der reinen Substanz, deli Kochpunkt nicht bestimmen. Ich glanbe dn- her, dais die Identitst beider Substanzen wohl keinem Zweifcl mehr unterworfen ist. Das specifische Gewicht des Dampfes dieses KOrpers kountc ich leider nicht bestimmen, da inir zu weiiig davon zu Gebote stand. Diese Beschrei- bung des Oenyloxyds pafst jedoch eben 80 gut zu der, wel- clie K a n e fUr daa Dumasin giebt, denn auch diesea kocht, nach ihm, bei 1200 C. ist duchsichtig, fiirblos, eiiiem %the- rischeu Oele h l i c h riechend, in Alkohol und Aether 16s-

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lich, in Wasser unlhlich, auch wurde der voii mir untersuchte Karper, mit Salpeterssure gekocht, fest, und in eine SHure umgewandelt, wie diefs K a n e von dem Dumasin angiebt. Diese Saure h t e sich in Kalihydrat n i t dunkelrother Farbe auf, und wurde aus dieser L6sung durch eine starkere S u r e wieder iiiedergeschlagen. Es ist daher wahrschein- lich, dafs Kane's Dumasin nichts anderes als ein noch un- reines Oenyloxyd war, Dafiir spricht auch, dafs der von ihm erhaltene KOrper nicht ganz farblos und von brenzli- chem Geruch war. Auch stiinmeii die von K a n e gefun- denen Zahlen, weiin sie nach dem neuen Atomgewicht des Kohlenstoffs und Wasserstoffs ( C= 75, H =12,5 ) berech- net werden, sehr wenig mit dem aus seiner Formel berech- neten ubereiii :

Gcfuodcn. Berechnet

c 77,74 76,95 C'O H 10,45 10,53 W" 0 11,61 10,53 0.

Vielleicht war ein breuzliches Oel aus dem Holzessig, wcl- cher zur Darstcllung des bei der Acetonbereitung angewen- deten essigsaureii Kalks benutzt. worden war, in den ana- lgsirteii Theil des Destillats mit [ibergegangen, dessen Koch- puukt dem des Oenyloiyds gleich war, so dais es durch fractionirte Destillation voii demselben iiicht geschicden wer- den konnte.

Uin mich nun zu fibeneugen, ob nicht vielleicht in den ferneren Destillationsproducten des rohen Oels ein Stoff abgesoiidert seyn mOclite, der der von K a n e fiir das Du- inasin aiigegebenen Zusammensetzung entsprkhe, analysirte id1 die folgendeii fractionirten Portionen des Destillats.

Icli erliielt folgende Zahlcii : 111. IY. V. VI.

Kohlenstoff 71,64 75,ril 77,69 79,66 Wasserstoff 10,60 10,34 9,40 6,7 7 Sauerstoff 14,96 1113 12,96 11,57 - - -____

100 100 100 100. Man sieht hieraus, d a t der Koblenstoffgehalt dicser Oele

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stcts g d s e r , der Wasserstoffgehalt dagegen gcringcr wird, je spiiter das Oel aufgcfangcn war. Aber kcins der Rc- sultate der Analyscn entsprach der Zusaininensetzung, wel- che K a n e fur sein Duinasin angiebt. Ja, man darf sogar uicht annehmen, dafs dic von mir analysirten Oele Mischun- gen von Oenyloxyd init Duinasin gewesen seyn mfichteii, denn dann wiirdc bei deli spiitcr destillirteii Tlicilcii dcs- selben der Wasserstoffgehalt nicht so gcring, uiid der Koh- Icnstoffgchalt nicht so liocli liabcii nusfallen kdniieu , wic man aus obiger Tafel sieht. Icli glaube daher aiiiiehinen zu durfcn, dds in dem bei dcr Darstclluiig voii Accton aus lllcizuckcr untl Kalkerde erlialtcnen brciizliclicn Ocl kciii Kihpcr ciithalten ist, dessen Zusainmenselzung dcr voii K a II c fur das Dumasin aufgestellten Fonnel cutsprEclic.

Es thut inir hid, dafs ich durch die gcringc Mciigc dcs iiiir zu Gcbotc stcheudcii Materials gehindert wortlcii biii, dic Rcsiiltate obiger Analyscn durcli genaucre Uiitcrsricliuiig des analysirtcn Oenyloxyds, nainentlich durch genaucrc Ilc- stiitnnung seincv Siedpunkts, sciner Dampfdichtc etc., zu best% tigen.

Ich bchaltc mir diefs vor, wellll cinlnal inehr dcs Ma- terials inir zu Gebote stehcn wird..