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73 V. Not& iiber den Wcrthii, eine neue Mineral- species ; von Dr. He f s. ( Auszug aus d em Recueil rIes acies de Iu shnee pullique de I’aca- dhie impt!riule des sciences de Si. Peierslourg, ienue le 29 De- cember 1830.) I m Verlauf des vorigen Sominmers brachte Herr von W 8 r t 11, Secretair der St. Petersburger lnineralogischen Gesellschaft , von seinen Excursionen unter andern ein Stuck Gerolle niit, wclches aus mehreren Mineralien zu- sammengesetzt war, deren Grundniasse aber aus Scapo- lith bestand. - Unter den ubrigen Mineralien fand sich eins, welches Hr. von W8rth nicht zu bestiininen ver- mochte. Er theilte mir eine Probe davon mit, die eini- gennafsen einein farblosen Diaspor glich, vor dein Loth- rohr sich abcr dadurch bestiinint als eine neue Mineral- species zu erkennen gab, dafs sie, aufser einein Zhnlichen Verhalten wie der Diaspor, von Soda init einigem Brau- sen angegriffen wurde. - Der WiJrthit ist nur ein Ma1 in Gerollen gefiinden worden, welche wahrscheinlich ihren Ursprung den finkindischen oder schwedischen Gebirgea verdanken. Er bat eine blattrig krystallinische Textur (ist nicht in isolirten Krystallen gefunden worden). Er ist weirs und durchscbeinend, seine Lainellen haben ei- nen Glanz gleich deln des Cyanites. Das specifische Ge- wicht ist 3 . . . ? Ritzt leicht Quarz. Verhalten vor dern Liithrohr. Im Glaskolben erhitzt, wird er undurchsichtig und giebt Wasser, welches ad dern Papier keine Reaction zeigt, und verdampft keinen Flecken hinterlifst. Drrs l’hosphorsalz greift er iiicht lnerklich an. Von Borax

Notiz über den Wörthit, eine neue Mineralspecies

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Page 1: Notiz über den Wörthit, eine neue Mineralspecies

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V. Not& iiber den Wcrthii , eine neue Mineral- species ;

von Dr. H e f s.

( Auszug aus d em Recueil rIes acies de Iu s h n e e pullique de I’aca- d h i e impt!riule des sciences de Si. Peierslourg, ienue le 29 De- cember 1830.)

I m Verlauf des vorigen Sominmers brachte Herr v o n W 8 r t 11, Secretair der St. Petersburger lnineralogischen Gesellschaft , von seinen Excursionen unter andern ein Stuck Gerolle niit, wclches aus mehreren Mineralien zu- sammengesetzt war, deren Grundniasse aber aus Scapo- lith bestand. - Unter den ubrigen Mineralien fand sich eins, welches Hr. v o n W 8 r t h nicht zu bestiininen ver- mochte. Er theilte mir eine Probe davon mit, die eini- gennafsen einein farblosen Diaspor glich, vor dein Loth- rohr sich abcr dadurch bestiinint als eine neue Mineral- species zu erkennen gab, dafs sie, aufser einein Zhnlichen Verhalten wie der Diaspor, von Soda init einigem Brau- sen angegriffen wurde. - Der WiJrthit ist nur ein Ma1 in Gerollen gefiinden worden, welche wahrscheinlich ihren Ursprung den finkindischen oder schwedischen Gebirgea verdanken. Er bat eine blattrig krystallinische Textur (ist nicht in isolirten Krystallen gefunden worden). Er ist weirs und durchscbeinend, seine Lainellen haben ei- nen Glanz gleich deln des Cyanites. Das specifische Ge- wicht ist 3 . . . ? Ritzt leicht Quarz.

V e r h a l t e n v o r dern L i i t h r o h r .

Im Glaskolben erhitzt, wird e r undurchsichtig und giebt Wasser , welches a d dern Papier keine Reaction zeigt, und verdampft keinen Flecken hinterlifst. Drrs l’hosphorsalz greift er iiicht lnerklich an. Von Borax

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74 wird er schwach, aber doch merklich aufgeldst. Von Soda n ird er mit leicht 211 beinerkendein Aufbrausen angegrif- fen, die Probe schmilzt aber im starksten Feuer nicht, die Soda geht in die Kohle und hinterllfst eine weifse Fritte. Mit Kobaltsolution befeucbtet und stark erhitzt, wird die Probe schbu dunkelblau. Bei zwei Analysen, die ich vorlaufig anstellte, bekam ich keine iibereinstim- menden Resultate, und kounte doraus nur naherungsweise dasselbe aus den Lfithrohrversuchen scblieben ; ich habe daher die beiden Analysen in der citirten Abhandlung gar nicht angefiihrt. Als aber Hr. v o n W b r t b sich des- halb der mtihsamen Arbeit untcrzog , einzelne Krystall- blattchen abzuldsen und jedes mit der Lupe sorgfgltig zu priifen, so wiederholte icb abermals die Zerlegung, weil ich nun sicher war, iiber ganz reine Stiicke zu arbeiten. (Da die Analyse keinen besondern Urnstand darbot, und nw Wasser, Kieselerde uud Thonerde von einander zu scbeiden war, EO verweise ich auf die Abhandlung, wo sie mit alter Uinstaindlichkeit angegeben ist.) Ich erhielt nun als Resultat:

No. I. Sauerstoffgehalt. Multipla. NO. 11. Kieselerde 40,58 21,oo 5 41,OO Thonerde . 63,50 24,98 6 52,63 Talkerde 1,oo 0,76 Wasser 4,63 4,11 1 4,63 Spur Eisenoyyd

99,7 1 99,02

Aus dem zusammengesetzten Verhaltnifs des Sauer- €doffs der Kieselerde zu dem der Thonerde geht deut- lich hervor, daCs nicht die ganze Menge der Thonerde mit der Kieselerde verbunden war. Berucksichtigt man no&, dab das Wasser und die Kieselerde zusamtnen so vie1 Sauerstoff enthielten als die Thonerde, so scheint es mir natiirlicb, anzunehmen, dafs das Mineral aus Thon- erdehydrat uud kieselsaurer Thonerde bestehe:

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5x1 +xi & , Berechnet man die Zusammensetzung nach dieser Formel, so erhalt man:

Sauerstoff. Multipla.

Kieselerde 40,79 21,21 6 Thonerde 64,15 25,4a 6 Wasser 4,76 4,2 1

100,oo.

In dem chemiscben System der Mineralogie wird diefs Mineral wohl keinen andern Platz einnehmen, als neben dem Cyanit.

VI. Versuche zur Bestimmung des absoluten Ge- wichts des Wassers , der Temperatur seiner gr6Jten Dichtig'gkeit und cter Ausdehnung desselben ;

von S . Starnpfcr . Profess. der practisch. Geometrie am K. K. polytechniscb. Inatitute

in Wien.

(Im Aurzuge aus den Jahrbiichern des K. I(. polytechnischen In- stitutr in Wien , Bd. XVI. s. 1.)

D i e vorliegende Arbeit wurde hauptslichlich in der Ab- sicht unternommen, das Gewicbt des Wassers mit mlig- lichster Scharfe in Wiener MaaCs und Gewicht festzu- setzen, wozu der Punkt der grbhten Dichtigkeit des Wassers und das Gesetz der Ausdehnung desselben durch die bisherigen Untersuchungen nicht ganz biulanglich er- mittelt zu seyn schienen.

Der 'Verfasser wahlte zu seinen Versuchen das be- kannte Verfahrcn, ngmlich die Abwagung eines K6rpers von bekaontem Volumen in Waeser. Zu dexb Ende liefs