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T\I o t i z e 11. 239 auch nur eine theilweise Entkohlung- und man darf sich der Hoffnung hingeben, diese Methode in den nachsten Jahren vielleicht im Grossen noch in Deutschland eingefuhrt zu sehen. E'reilich mussen noch andere Tersuche whus- gehen, zu denen inan Wind \-on 20 Pfuud aui' den Qua- dratzoll Pressuiig brauclit, uni das Eisen 18 - '24 Zoll hoch stellen zu konnen. 1) 1 incitctlrrtiiiy or,yalnwzscher Sdirren in ihre mtsprrchmlm 'll(1PttyaP Wenn inan nach R. P i r i a (Ann. d. Chem. u. Pharm. ~ d . C, p. 104) henzoBsauren, zirnmtsauren oder aiilssaiireii Kalk zug-leich mit ameisensatlrem Kalk cler Destillation uiiteru irft , so hilden sicli Gittermandelol , Ziniintijl oder Anisylwasserstoff, welche man aus ?em Destillat verinit- telst zweifach-scliwefligsaureii Natrons bequem ausscheiden kann. Daraus zieht dcr Verf. den Schluss, dass inan rriit Mi t sc h e r li c h dcr Kohlcnsaure in den naturlichen Ver- bindungeii, wie in dcr Benzoesaure z. B., clicselbe Rolle zutheileri musse, wie der Schwefelsaure oder Salpetersaure in den kiinstlich gepaarten Sauren. Deriiriach wurde das Benzoiisiiurehydrat eine Kohlensaure (zweibasisch genom- men) sein, die iriit Benzin gepaart 1 Atom H aus ihrem Sauerstoft' uiid dein Wasserstoff des Benzins ausschied = C20,<C12115 4- iI. Das Bittcrmandelol aber wurde eine um 2 Atorne Sauerstoff armere ~eiiziiiliohlensaure sein, in welcher jedoch 111 nicht mit zu dcr Moleculargruppe ge- hort, welche mit Kohlenstoff das Benziri ausmacht, soritlerri eine isolirte Stellung einnimmt und der Verf. erklart sich diese so, class bei Clem ohen erwiihnten Versuch clss 1 I1 ein Residuum ist von dcn Atomen der zersetzteri Ameisen-

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T\I o t i z e 11. 239

auch nur eine theilweise Entkohlung- und man darf sich der Hoffnung hingeben, diese Methode in den nachsten Jahren vielleicht im Grossen noch in Deutschland eingefuhrt zu sehen. E'reilich mussen noch andere Tersuche w h u s - gehen, zu denen inan Wind \-on 20 Pfuud aui' den Qua- dratzoll Pressuiig brauclit, uni das Eisen 18 - '24 Zoll hoch stellen zu konnen.

1) 1 incitctlrrtiiiy or,yalnwzscher Sdirren in ihre mtsprrchmlm 'll(1PttyaP

Wenn inan nach R. P i r i a (Ann. d. Chem. u. Pharm. ~ d . C, p. 104) henzoBsauren, zirnmtsauren oder aiilssaiireii Kalk zug-leich mit ameisensatlrem Kalk cler Destillation uiiteru irft , so hilden sicli Gittermandelol , Ziniintijl oder Anisylwasserstoff, welche man aus ?em Destillat verinit- telst zweifach-scliwefligsaureii Natrons bequem ausscheiden kann.

Daraus zieht dcr Verf. den Schluss, dass inan r r i i t M i t s c h e r l i c h dcr Kohlcnsaure in den naturlichen Ver- bindungeii, wie in dcr Benzoesaure z. B., clicselbe Rolle zutheileri musse, wie der Schwefelsaure oder Salpetersaure in den kiinstlich gepaarten Sauren. Deriiriach wurde das Benzoiisiiurehydrat eine Kohlensaure (zweibasisch genom- men) sein, die iriit Benzin gepaart 1 Atom H aus ihrem Sauerstoft' uiid dein Wasserstoff des Benzins ausschied = C20,<C12115 4- iI. Das Bittcrmandelol aber wurde eine um 2 Atorne Sauerstoff armere ~eiiziiiliohlensaure sein, in welcher jedoch 111 nicht mit zu dcr Moleculargruppe ge- hort, welche mit Kohlenstoff das Benziri ausmacht, soritlerri eine isolirte Stellung einnimmt und der Verf. erklart sich diese so, class bei Clem ohen erwiihnten Versuch clss 1 I1 ein Residuum ist von dcn Atomen der zersetzteri Ameisen-

240 N o t i z e n.

saure. \L7enn namlich H2 aus der hiieisensiiure und C12H, aus der Benzoesaure je 1 Atom H durch je 1 At. 0 aur 2 At. Kohlenslure verlieren, indein 2 H entstehen, so wirc folgende Gruppirung eintreten: C 2 0 2 , C14H5, 11. (Es is1 dieses aber nicht wolil aus der Zusamrnensetzuiig cler an. gewandten Stoffe und dem bekannten Verhalten derselberi eiiizuseheri; deiiii &214H503 gieht nur Ci2EI6, wenn mil I'eberschusF \'on &H destillirt wirtl, und &C2HO;t kann ausser dem 3 -4t. an den Ca sich I)indeiiclen KolilensSure nu r die Eleinentc C II 0 frei lassen.. Gleichwohl ist es rickitig, dass c : , ~ H ~ o ~ - - C , (I. 11. C ~ J I ~ O und c H o susaiii- n~engerioinineii die 'LusRinriieIisetz~Iri~ des Eittermandelols ausmachen. D. tter1.l

-4uf' analoge Art iRsvt sich nach dem Verf. diese Be- trachtungsweise vox der gepaarten Kohlensiiure auch auf die SLurcii der Reihe CnHriO4 anwenden und diese sind tlanii Paarungen der Kohleusaure riiit den homologen Koh- lenwasserstoffeii CIH,, C41Iti u. s. \v. uud nur in der hmei- sensiiure ist, der Paarliug t I ?

C3O4 -1 . CzH, -= Essigsiiure, C 2 0 4 -k C4Hs = Propionsaure, C2H4 -: - C6H8 = Butterssure u. s. w.

%) RPdeirtenrler. Bisru- tinrl il!nr~gnri~ylrcrlf e i t i r ~ CT/'llsserpflarnze.

Die Asche tier Ti u p .rtutans, welche in drr ITrngegend voii Erlangeii ge-animelt war, hesass iiach E. v. 6 o r u p- H e s a n e s (Ann. d. Chein. 11. Phann. C, p. 106), aus den unter den1 m'asser liepcndeii Organell grnoininen , cinen ungew61inlich growen Eisen- untl Mangangehalt , niimlirh in 1(H) Theilen:

6,Ol phosphorsaures Eisenoxyd, 19,63 Eisenoxyd, 13,85 Manganoxydul.

In den iiher dern Wassersyieget liegenden Organen war von bedputend geringerern Gehalt an Tvlangan und Eisen.

No t i z e n.

Das Wasser der Teiche, in denen jene Trupa wachst, ist reich an Mangansalzen.

Die Abscheidung des phosphorsauren Eisenoxyds ge- schah wie gewohnlich, aus den1 Filtrat wurden Eisen und Mangan durch Schwefelwasserstoif' - Arnmoniak niederge- schlagen, der Niederschlag in Salasaure gelost, rnit Salpe- tersaure gekocht und das Eisen durch bernsteinsaures Ammoniak gefallt. Aus dem abgedarnpften Filtrat, dessen gegluhter Ruckstand in Salzsiiure gelost wurde, bestimmte man das Mangan durch Behandeln der salpetersauren Losung init Chlorgas und Busfillen mittelst Rmmoniak.

3) Quantitative Bestirnvrwcg dcr Borsuure.

Die zuerst von €3 e r z e 1 i u s vorgeschlagene und son H. R o s e und W e b e r mit ungiinstigen Resultaten ge- prufte Methode zur Bestimrnung der BorsSure mittelst Flusssaure und Kali hat A. S t r o m e y e r (Ann. d. Chem. u. Pharm. C, 82) einer erneuten Priifurig unterworfen und bei Beobachtung gewisser Corsichtsmaassregeln reeht brauchbar gefunden.

Zur Ausscheidung der Borsaurc wird die Liisung, welche naturlich zuvor von allen schweren Metalloxyden, von den alkalischen Erden mit Ausnahme der Ms.gnesia und von Kieselerde befreit sein muss, mit der hinreichen- den Menge Kali (mindestens I At. K nuf 1 At. 5 ) ver- mischt und mit einem Ueberschuss von Fluorwasserstoff- saure eingedampft. Die trockne Salzmasse wiischt man durch eine Losung VOII essigsaurem Kali (mit 20 p. C. festem Salz ) aus, bis alle beigemengten Salze entfernt sind, und den Ueberschuss des essigsauren Kslis entfernt man durch Alkohol von 84 p. C. Tralles, worauf das ruck- standige Borfluorkalium bei 100') getrocknet wird. Die Kalisalze der Salpetersaure, I'hosphorsaure und auch noch der Schwefelsiiure werden durch das essigsaure Salz ver- haltnissmassig leicht fortgewaschen , auch R'atronsalze be- eintrachtigen die Genauigkeit der Bestimmung nicht , in- dessen ist das Fluornatriuni sehr schwer loslich und wenn

J O I I I ' I I . f. IJIXkt. (:heIflIr. I.SX. 4. 26

242 Notizen.

es angeht, vermeidet man die Anwesenheit der Natronsalze. Dem Verf. gelang es am besten, dieselben vorher durch Oxalsaure abzuscheiden vermoge der Schwerloslichkeit des oxalsauren Natrons in verdunntem Weingeist , wenigstens gab eine mit 1 Req. Oxalskure versetzte Boraxlosung ein schr gutes Resultat, weil die Menge des vorhandenen Na- trons bekaniit war. Die etwn vorhandene Magnesia scheidet sich bei Zusatz der Flusssaure sogleich als un- 16sliches Fluormagnesium aus und kann vor weiterem Zu- satz der Flusssaure destillirt oder vom Borfluorkalium durch des letztern Auflosung in heissem Wasscr spater geschieden werden.

Kieselerde muss vermieden werden wegen der Bildung des schwerlijslichcn ICieselfluorkaliums und wenn sie daher - was sonst das Beste ist - nicht durch Schmelzen der Substanz mit Alkali und Abscheidung auf die gewohnliche Art entfernt ist, oder wenn z. B. die Flusssaurc kieselerde- haltig is t , so fallt man die Iiieselsaure durch Ammoniak. Dieses kann nuch geschehen, wenn das ermittelte Bor- fluorkalium nach seiner Anflosung in heissem Wasser durch Ammoniak sich trubt; man fiillt mit dmmoniak, filtrirt dann, dampft zur Trockne und wascht den Ruck- stand wie zu'r'or rnit essigsaurcm Kali und Alkohol.

Das Filtriren muss durch einen Trichter von Kaut- schuck oder Gutta-percha geschehen, da das Fluorkalium Glas angreift , und das Abdainpfen der Losung selbstver- standlich in silbernen ader Platin-Gefassen.

Die Belege fur das Verfahren finden sich in nach- stehender Tabelle.

Es wurde :

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244 N o t i z e n.

durch den gleichzeitig niederfallenden kohlensauren Kalk riicht mehr schleimig und unfiltrirbar ist, und der horsaure Kalk geht im Ueherschuss des essigsauren in Losung.

Durch Bleizucker lasst sich Fluor von Borsaure nicht trerineri , trotz der Loslichkeit des horsauren Bleioryds, weil Borsaure vie1 Fluorblei auflost.

4) Bereiturtg der Fl~ior.wasserstoffsu~i~e.

Fur diejenigen, welche nicht im Eesitz der sonst ge- wohnlichen Geriithschaften zur Bereitung der Flussssaure sind, empfiehlt A. S t r o m e y e r (Ann. d. Cheni. u. Pharm. Bd. C, p. 96) folgende Vorrichtung:

Eine 1 Fuss lange Bleirohre von 2 2011 Durchmesser - dergleichen jetzt leicht im Handel zu hahen sirid - wird senkrecht in feuchten Sand eingegraben, so dass auck der innere Theil der Rohre bis etwa ‘Iz 2011 unter dem Rande damit gefullt ist. Diesen leeren Theil, dessen innere Winde man blarik geschabt h a t , giesst man mit yliiheiidem Blei voll zum Ueherlaufen, so dass das einge- gossene Blci mit den Handern der R6hre vollstindig ver- schmilzt. Solch ein Gef5ss fasst hcyuem 6 Unzen gesiebten Flussspath und 12 TJnzen Vitriolol, womit man es vor der Destillation mehre Tsge gefullt stehen lHsst, um alle Kie- selsiiure zu entfernen. Verschlossen wird das Bleigefass durch einen mit Kgse-Kalk-Kitt uberzogenen Kork, der aussen mit Gypsbrei iibergossen wird. Durch den Kork geht eirie halbzollige Bleirokre, die ~ 1 s Verliingerung eine Kautschuckrohre tr5gt und diese taucht Zoll unter das Wasser der Vorlage. Zu letzterer wihl t man entweder die bekannte Gutta-Perchaflasche, in der die Flusssaure aufbewahrt wird, oder eine Schaale aus Gutta-percha. Dss Bleirohr wird auf ein Paar Mauersteine gelegt und mit Holzkohlen vorsichtig, jedoch ziemlich stark erwarmt.

No t i Zen. 245

5 ) Krystaltisirtes Sehaefeleyansilber.

Wenn nach A. G o s s m a n n (Ann. d.' Chem. u. Pharm. Bd. C, p. 76) Schwefelcyanammoniumlosung mit Silberoxyd (fi-isch gefiilltem) digerirt wird , so entwickelt sich Am- moniali und es entsteht ein Doppelsalz von Rhodansilber und Rhodanammonium. Vermischt man letzteres mit ver- dunntem Ammoniak , so scheidet sich Rhodansilber in perlmutterglanzenden farhlosen Blattchen aus; dasselbe geschieht bei Zusatz von Saizsaure statt des Ammoniaks, aber die Krystalle zerfallen nachher bald zu einem kornigen Pulver. Letzteres erhalt nian auch, wenn die Auflosung des Doppelsalzes rnit blossem Rasser verdunnt wird. Die hus&llung des Schwefelcyansilbers ist so vollstandig, dass man sich dieser Reaction zur quantitative11 Ermittlung des Schwefelcyans bedienen kann , wenn eben keine aridern etwa storenden Verbindungen weiter vorhanden sind.

6) Ceher Panoche- Tind Fichfen-Zucker niis Californim

Nach einer Mittheilung von S a m . W. J o h n s o n ( S i l l i m . Journal. XXII. KO. 6 4 , pag. 6), welche er von Wm. P. B l a k e erhielt. stammt der bei den Tef'ow-Indianern Californiens untcr den] Namen ,, Pa)ioclie '' beliebte Zucker Yon einem hohen Schilf, welches langs der Strome und Sumpfe des Tefowthales reichlich M. achst. Die Indinner schneideii das Rohr ab und klopfen uber ausgehreiteten Fellen den Zucker ab, machen ihn zu dicltcn Kuchen und bedecken diesen mit zierlich gewebtcn TulC-Matten oder dichtem Binsengeflecht. Der Zucker ist vermischt mit den Bruckstucken von Blitterri und Stielen der Pflanze, hat eine weisse oder graue, ins Qrunliche zichende Farbe, die Con s i s t e n z d e s t h eil H' e i s e e rh 5r t e t e n M ela s s e zu c k er s un d einen etwas salzig-sussen Geschmack wegen eines Gehalts an Kochsalz. Unter den hei seiner Auflosung zuruck- bleibenden Unreinigkeiten finden sich viele Reste von Aphis (greet&-fly) und es ist hbchst wahrscheinlich, dass diese

N o t i z e n .

kleinen Insecten die Erzeuger des Zuckers sind, der sich wahrend der langen troclrneri Jahreszeit anhaufte.

Die zur Untersuchuiig vorliegrnde Zuckerprobe \ m y

gain in das umgeschlagene Pspier eingesogen, gab bein1 Aus lauge~ mittelst warmen Wassers und Eindampfen einen siissen Syrup, der liinterher einen widerlichen bittern und lange anhaltenden Kachgeschmack veranlasste, riichts Krystallisirtes licferte u n d sich wie ein Geniisch von Rohr- und Trauhenzucker gegen Reagentien verhielt. Tnzwischen muss der Zucker wWhrend der Zeit bis zur Untersuchung eine Veranderung erlitten hahen, wofur sein starker Essig- geruch und eine Rotiz des Herrn B l a k e zeugt, dass sich im Patent-Office der V. St. eine Probe derselben Zuckernrt fest und ahnlich dem Ahornzucker hefindet. In der That kann man am Ahornzucker eine Hhnliche TJmwandlung beobachten.

Der Ficklenzwcker schwitzt in betrichtlichen Nengen aus einer Pinus-Species aus, die reichlich auf den west- lichen Abhsngen der Sierra Nevada wachst. Er hat die Gestalt runder rauher Klfimpchen yon '1. Zoll und dariiber im Durchmesser, die theils weiss, theils braun und fast ganz in Wasscr und $lkohol ltislich sind. Die clurch Beinschwarz entfarbte alkoholische Liisung w ircl durch Aether getrubt und setzt nach eiriiger Zeit sternformige, matte Krystalle ah, welche, mehrmals umkrystallisirt, hart und briichig, yon sehr reinem siissen Geschmack und nur allmahlich in heissem Alkohol loslich sind. In den Mut- terlaugen hauft sich eine bitter schmeckende Substanz an.

Nachdem sich der Verf. davon iiherzeugt hatte, dass diese Zuckerart nicht Mannit sei, ersah er aus den in- zwischen bekannt gewordenen TJntersuchungen B e r t b e l o t's (s. dies. Journ. LXYII, pag. 2331, dass dieselhe von diesem Chemiker untersucht und Pinit genannt sei Er unternahm daher nur noch eine Analyse der Substanz uncl bekain gleichfalls Resultate, welche mit B e r t h e l o t ' s Formel Cf2Hi20i0 ziemlich gut iibereinstimmen.

Not i z e n. 247

7) Guano von deen Monks- Inseln oder coltrmbiscAer.

Nach A. S. P i g g o t (S i 11 i ni. Amer. Journal. XXII. Septbr. 1856. No. 65, p. 299) lram im Fruhjahr 1855 unter dem Kamen columbischer Guano eine harte, steinige Sub- stanz in den Hafen yon Baltimore, deren Ahstammungsort man in sorgfiiltiges Geheimniss hiillte. Allmahlich erfuhr man, dass dieser Guano auf den nm Eingange des Golfs von Maracaibo befindlichen Scheeren, ,,los Monges " ge- nannt, auf el Roncador an der Muskitolruste, auf Aves und andern Inseln des caraibischen Meeres vorkommt. Auf 10s Monges hildet derselbe nach den Aussagen des Capi- tains, der ihn brachte, einen dunnen glanzenden Ueberzug auf der Oberflache, linter welchern der gewohnliche mexi- kanische Guano, sber oft auch unmittelkar primitives und metamorphisches Gestein liegt. Solch eine Probe letzterer A r t hatte der Verf. vor sich, der Tieberzug war 1 2011 dick. Die Zusammensetzung der kauflichen Waare fand sich so:

Phosphorsiurr Schwefclsaure Chlor

41,62 3,65

0.5 Kalkerde 33,83 Magnesia 3,27 Sand (hsuntsachl. arimit. (&stein) a.34 Organisches (Ammhniaksalze init 0,23

hmmoniak) 8,62 Wasscr. hygroskopivches 2,l.Y

Spur e n Yerlust (Alkalien etc.) 1 , 4 i

100,oo

Eisen nnd Fluor

Die Phosphate unterliegen grossen Schwankungen, in einer Probe fand sich nur 4,23 p. C. phosphorsaures Eisen- oxyd und eine Spur Magnesia. Freie Phosphorsaure ist gar nicht vorhanden und lijsliche Phospha'te nur wenige. .. Die Kalk- und Nagnesia -Phosphate sind als (RzHjP an- wesend, aber nur in der Masse des Gesteins, wghrend die aussern Schichten dreibasisches Kalk - und Magnesia- Phosphat enthalten. So hahen es wenigstens die spatern Analysen von I l i g g i n s und B i d k e l l crgeben. Eben so sol1 die Schwefelsaure im Gestein mit Kalk, in der aussern Schicht mit Natron verbunden sein.

2.48 Not izen.

Die orgrtnische Materie war theils in Salzsaure, theils in Kali loslich und schien zur Kategorie Humus und Quellsaure zu gehiiren.

Dr. H a y e s heschreibt den erharteten Guano der %Ionks-Inseln (S i 11 i m. Journ. XXII. KO. 65, p. 300) als rund iind knotig, harter als Flussspath und von 2,44 spec. Gew. Die sandige Varietit sol1 aus Kornern von Senfsamengrosse bestehen und liegt unter dem erharteten. In der Zusam- mensetzung unterscheiden sich heide nicht wesentlich. Aus dem rcicheir Gehslt an dreibasischem Phosphnt von Kalk und Magnesia schliesst der Verf., dass der Gunno aus Fischknochen entstanden sei. Den Uebergang &us dem troclrn,en in den hnrten Zustand sucht er dadurch zu erklgren, dass Wasser den Guano triinkte, die laslichen Bestandtheilc aufnahm iind nachher heim T'erdunsten von der Oherfliche sich mit den gelosten Salzen durch Capil- Inritat aus dem Tnnern an die Oherflache zog; hier ver- dampfte zuletzt alles Wasser und sein Inhalt verkittete, sich ansscheidend, die trockne Masse zu einer festen, steinharten, welche demnach die iussere Decke bildet und die darunter liegende sandige Schicht vor weiterer Aus- laugung durch Wasser schiitzt.

8) Ueber .hu.srnitteluny voic Strychvbirb.

Nach einer Mittheilutig von M'. B. H e r a p a t h (Ciieni. Gaz. 2856. No. 336. p. 394) lksst sich eine iirtgemein ge- ringe Nenge \-on Strychnin noch erkennen, wenn dasselbe in die Jodverhintlung ubcrgefuhrt und in polarisirtem Lichte unter dern Milrroskop beobachtet wird. Man lost das Strychnin i.1 einer Mischung von 1 Th. Weingeist und 3 Th. Wasser, setzt so weiiig a19 moglich Jodtinctur hinzu uncl stellt nach vorl3ufigem ErwHrmen die Flussigkeit bei Seitc. Beim Abkuhlen oclcr freiwilligen T'erdunsten scheidet sich die lrrystallisirte Verbindung aus. Aus l/rooo Grsn wurden durch ihre optischen Eigenschaften unverkennbsre Krystalle des Jodstrychnins erhalten.

N o t i z en. 249

9) Ueber writerseh.rciPP;~.psnirres I ~ a t r o n - K ~ ~ p f e r o ~ ~ i ~ .

Fiigt man nach U'. S c h ii t t e (Corn$ rend. i. X'LII. 1856. No. 26, p. 1267) zu der ammoniakalischen Aufliisung eines Kupfersalzes eine stark gesattigte Losung von unter- schwefligsaurem Natron , so fAlt rin violett-blaues Salz nieder; es bildet sich rascher in tler Warme in dem Maasse, als sich das Arrimonialr verfluchtigt. Das Salz lirystallisirt in kleinen prism:it.ischen Kacleln. JInii erhalt cs auch, wenn man dic Losung cles Nntronsalzes zu einer Kupfersalzlosung hringt uncl dann Ammoniak zufiigt, oder wenn man eine ammoniakalische Kupferchloriirl6sung mit unterschwefligsaurem Katron hehnndelt. In dcn zwci letzten Fallen 11ildet sich das Salz durch Sauerstoffahsorption aus de r Luft, es ist i n diesen Ftdlen, hesonders wenn man warme oder sehr concenttirte Auflijsungen nngewendet hat, von dunltlerer Farhc als tlas nach cler ersten Methode erhaltene Salz.

Die ana lyse ergah als IScstandtheile ausser cler unter- sctiwcfligen Siiure, Natron, hmmonisk, Kupferoxyd und eiue betrachtliche Quantitiit Kupferoxydul. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich Kupferoxyd und Kupferoxydul gegenseitig ersetzen , was die T'erschiedenheit der Farhe des Salzes von verschiedenen Rereitungen und die ah weichenden Resultate der quantitativen Analyse erklaren wiirde. Das Salz ist wasserfrei und unveriinderlich an der Luft. Bei 100" brgunt es sirh, es verliert Ammoniak, aber kein Wasser. In hoherer 'l'euiperatur entmeichen Arnmo- niak, schwefligsaures Arnrnoniak und Schwefel ; es entsteht eine schwarze Masse , welche Schwefelkupfer und schwe- felsaures Xatron enthil t . Dns Salz wird ferner (lurch lraltes Wasser zersetzt, es ist in warinem Wasser Ioslich, erwarmt man aber einige Zeit, so fi l l t alles Kupfer als Schwefel- kupfer nieder. Durch Sauren witd es bei gewohnlicher Temperatur unter Faillung von Schwefel und Entwicklung von schwefliger Saure zersetzt, was die Anwesenheit von unterschwefliger Saure beweist.

Die quantitative hnalyse h a t wegen der leichten Ver-

250 No t i z e n .

anderung der Basen und Sauren einige Schwierigkeiten. Schwefel , Kupfer , Natron und Animoniak wurden auf be- kannte Weise bestimmt. Kupferoxyd und Oxydul wurden durch Scliwefel~~,asserstoff in die entsprechenden Schwefel- verbindungen iibergefiihrt , worauf aus deren Analyse die relativen Mengen der Oxyde erschlossen werden konnten.

Als Mittel mehrer Analysen erhielt der Verf.: NHj = 9,897 NaO = 15,758 SzOz = 47,889 c,o = 22,630 CUO = 4,007

99,981

Diese Zahlen entsprechen am besten der Formel: 4SZOz, NaO +3S202Cu20$ Sz02Cu0 + 4NH3,

welche erfordert : NH, = 8,3 NaO = ljc,9 SLOIL = 46,% C U ~ O = 2.53 CIIO = 4,8

100,o

Die Abweichung des gefundcnen Gehalts an Kupfer- oxydul vom berechneten erklart sich, wenn man beriick- sichtigt, dass bei Vertretung des Kupferoxyds durch Oxydul 3 Aeq. Kupfer durch 2 Aeq. desselben Metalls ersetzt wird.

Folgende Gleichung halt der Verf. fur den einfachsten und rationellsten Ausdruck fur die Zusammensetzung dieses Salzes :

c u z o

10) Quecksilberyehalt des silberhnltiyen gediegenen Kupfers uom Obern See.

H a u t e f e u i 11 e erhielt 200 Kilogrm. dieses Minerals, urn seinen Werth zu bestimmen. Er giebt als Resultat der chemischcn Untersuchung (Compt. rend. t. XLIII , 1856. No. 3. p. 166) folgende Notizen:

N o t i z e n. 251

Das Mineral ist init vie1 Kalkspath durchwachsen und murde davon durch verdunnte Salzsaure befreit , welche 50,476 Kilogrrn. auszog. Das blos qelcgte Kupfer ist mit mehr oder weniger dicken Buscheln voii rnetallischein Silber bedeckt, welchp mit grosser Sorgfalt entfernt wurden.

Die Kupferstiickeri , welchc Bnsvrlich mid aiich im Innern keineri Silijergehalt zeigten, wurden fur sich unter- sucht, sie ergabeu eltien Qchalt r o n (),0@~ an Silber. wah- rend eine RLischung aus siniintlichcn Kupferstiic.licti 0,008 Silber ergab. Der Kupfcrgchalt i q t drmnach 13556 Kilogrm.

Uas ausgehaltene Silber wurde auf nassem Wege ge- priift; es enthielt 0,993 Silher. Da seine Losung nicht vollig klar war und sich das Chlorsilhcr a m Lichte Iiicht schwnrzte, so verrnuthete der Verf. die Anwesenheit von Quecksilher, welche sich auch erwies, indem ein mit den1 Chlorsilher und etwafi Zinn rind Salzsaure gckochtes Gold- blech sich amalgamirte. Der Verfasser behandelte darnuf 150 Grm. dieses SiIbers zur Aufsuchung von Quccksilber nach L e v o 1 ' s Methode untl fand in der voin Silher he- freiten Losung des essigsauren Quecksilheroxyd-Animoniaks durch Zersetzung iriittelst Zirmchlorur 0,003 nictallisches Quecksilber, oder im Ganzen 0,038 Kilogrm. Queclrsilber und 10,906 Kilogrm. Silber.

Das Kupfer vom Obern Sce enthiclt demnach. Kupfcr 138, jW Kiloprm Silher 10,906 ,, Quecksilber 0,0::8 ,, G:rngnrt 50.496 ,

200,000 Kilogrm

I11 1000 Thcileii Kupfer 0 , ~ m n Silber 0,03453 Quecksilber 0,00019 Gangart 0,23248

i.00000 ___ ~-

252 N o t i z en.

11) U d e r die Gegeiawarl tles diiimuniaks in einigen Miner alw dssern

hat J u l e s B o u i s (6'umpt. vend. t. XLII, NO. 26, p. 1269) nach B o u s s i n g a u l t ' s Methode und mit dem Apparatc desselben das Ammoniak in verschiedenen naturlichen Wassern bestimmt. (Das Verfahren B o u s s i n g a u l t ' 6

ist dies. Journ. Bd. LIX, p. 317 susfuhrlich beschrieben.) Es wurden zuvorderst die warmen Schwefelwasser der Pyrenaen und hauptsachlich solche, welche aus gut charakterisirten plutonischen Gesteinen entspringen , wie z. B. die Quellen von Olette, Amelie-les-Rains, Vernet etc. untersucht. Diese Wiisser enthalten eine bedeutende Quan- titat stickstoffhaltiger organischer Substanzen, die mog- licherweise beim Kochen mit Kali zur Bildung von Am- moniak Veranlassung gehen konnten. Es wurde deshalb das Kali bei der Destillation durch Kalli oder Magnesia ersetzt und folgende Resultate erhalten:

Miuigrm* Amnloniak Crsprung d. Quelle. in I Liter.

Olette 0,oo Granit. hmdlie-les-Bains o,oo La Preste 0,00 1

Vernet O,oo ,, Cauterets (la Reillere) 0,OO ,I

Bareges 0,oo 99

Eaux-B onnes 0,53 Nahe bei Serpentin und Stein

Labassere 0,58 Uebergangsschiefer. Challes, in Savoyen 1,25 Gypshaltige Tertiargebirge. Enghien 5,06 11

Les Thernes 11,96 , ,,

salz und Gyps.

Der Verf. schliesst daraus Folgendes: 1) Die warmen Schwefelwiisser enthaiten nicht die

geringste Spur von Ammoniak, wenn sie direct aus dem Granit entspringen (Olette, AmBlie-les-Baiils, la Preste, Vernet, Bareges etc.).

N o t i z c 11. 253

2) Die Schwefelwasser, welche man als naturliche nennt, deren Ursprung nicht direct in granitischem Gestein liegt und welche reicher an Chlorverbindungen und Gyps, als die nntcr 1. genanntcn sind, enthalten verschiedene Quantitiiten Ariimoniak (Eaux-Bonnes, Lahassere).

3) Die iibrigen, in jiingerm Gestein entspringenden Schwefelwasser, deren Getialt durch die Wirkung der Sulfate auf die organischeil Stoffe erklart werden kann, sind reich an Amrnonialr (Enghien, Belleville, Therne etc.)

Es kann also der Schmefelgehalt der Wasser wohl in rnanchen Fallen, durchaus aber nicht bei allen, aus der Reaction der organischen Stoffe auf die Sulfate erklart werden.

12) Ueher Synthese tion Kohlerr zuassersto ffw.

Von B e r t h c l o t .

(Compf rend. 1. XLIII, 1856 (No. 4.) y . 236)

1) Weriri man auf Kupfer bei Dunkelrothgluth eine Mischung von Schwefelkohlenstoff und Schwefel- oder I’hosphorwasserstoff einwirken lasst , so bildet sich Was- serstoff, Suinpfgas, C2H4, eine nachweisbare Nenge olbil deiides Gas und eine Spur Naphtalin.

Die Menge des olbildenden Gases wird grosser, wenn man ein Gemisch von Schwefelkohlenstoff, Schwefelwasser- stoff und Kohlennxyd auf Eisen einwirken lasst. In dieseiii Falle kann die Menge des iilbildenden Gases SO steigen, class sein Kohlenstoff des Kohlenstoffs vorn zersetzten Schwefelkohlenstoff ausmacht.

Das hei diesern Versuch entstandene Sumpfgas konnte durch Anwendung von Losungsmitteln isolirt werden ; das olhildende Gas wurde in Brom aufgefangen und ails cier Bromverbindung wieder sbgeschieden , darauf wurde das olbildende Gas in krystallisirten schwefelweinsauren Ilaryt und in den charakteristischen BenzoPither iibergefiihrt.

Es kann somit die Synthcse des Alkohols aus seinen Elementen als eine Thatsache angesehen werden, denn

254 N o t i z en.

der Schwefelkohlenstoff entsteht durch directes Zusainmen- hringen voii Kohle und Schwefel.

2) Bei der trockncn Destillation des ameisensauren Baryts bildet siclt Sumpfgas, olbildendes Gas, C4114, und Propylen, CGHG. Daraus folgt , dass die beiden Carbure und die corresporiclireiiden Allrohole diirch reine Syiithese erhalten werdeii lroniicii; derin ich habe fruher gezeigt (dies. Journ. LXVIII, p. 146), dass die amelsensauren Salze aus Kohlenoxyd und dsss die crwahriten Kohlenwasser- stoffe durch Vermittlung \*on Schwefelsaure oder von Was- serstoffsauren in die entsprechendcn Alkohole umgebildet werdcn konnen*) (dies. Journ. LXV, p. 274).

3) Wenn man durch cine dunkelrothgluhende Rohre gieichzeitig Kohlcnoxycl und gcreinigtes Sumpfgas streichen liisst, so erhiilt man eine kleine Quaiititat Propylen, C6116. Sumpfgas allein giebt unter deiiselben Bedingungen kein ahnliches Resultat.

4) Bei der trocknen n e s t i h t i o n des essigsauren Na- trons bildet sich olbildendes Gas, C4H4 (sehr wenig), Pro- pylen, C6Hti, Rutylen, CsEIx, und ein wenig Amylen, CI,Hlo. Uer in dieseri Carburen entl?aitene Kohlenstoff kann der im essigsauren Sake erithalteiien Menge betragen. Man sieht, dass die essigsaureii Salze sich einfach mittelst des aus den1 olbildendeii Gase entstaridenen Alkohols er- zeugen Isssen, der sich bei oben hcschrieberien Reactionen bildet.

5) Die uriter 4. angegebenen Carbure wnrden in Brom nufgefangen uiid einzeln untersucht, nachdem sie in reiriem Zustande aus dem Brom durch folgendes T;erfalit.cn wieder entwickelt worden warm. Man erhitzt die Bromverbindung mit Kupfer, Wnsser urid Jodkslium in einer luftleercn und zugeschmolzenen %ohre suf 250'. Es gelingt auf diese Art leicht, aus den Bromverbindungen das olbildende Gas, das Propylen etc. z u regeneriren. Lasst man dss Kupfer weg, so erhBt man die Hydrure dieser ICohlenwasserstoffe. So liefert z. B. das Brorriiir des olbildenden Gases C4H4BrZ,

*) Dns Propylen vereinigt sich direct rnit Chlor-, Brom- und Jodwasserstoffsaure und bildet die entsprcehenden Aether.

Wo t i z en. 255

das Carbur C4Hs, das Bromiir des Proyylens CfiH6Br2 liefert das Carbur CBHB.

6) Nach diesen Thatsachcn und den Beziehungen, welche cinerseits zwischen den KohlcnwasserstofYen und den Slkoholen , andererseits zwisclien den Alkoholen und andern organischcn Verbindungen bestehen, kann inan die kiinstliche Bildung einer grossen Anzahl organischer Ver- bindungen als gelungen ansehen.

13) Udxr die Zttsnmme~~setz~mg Aer E'pidern~is der Pflamesc.

P a y e n (Comnpt. rend. r. XLZZ. 1856. No. 2.5, p. 1193) hat schon fruher die constante Anwesenheit betrachtlicher lllengen eines sticlistoffhaltigen Korpers und der Kieselsaure in der Epidermis und Cuticula der Wurzeln , Stamme, Blatter , iiberliaupt in allen Sussern Theilen der Pflanzen nachgewiesen. Er hat darauf gexeigt, dass diese, so wie eine Fettart lifters die Einwirkung chemischer Agentien auf die Gewebe verhiudern.

Er hat nun aufs Xeue in Gemeinschaft mit T i l a i n nnd T h i b o u m e r y quatititative Analysen gemacht von der Cuticuls des Stammes \-on Cactus perui+anus und der Epidermis einer Kartoffelart , genannt Patraque jaiirw. In 100 Theileri der trockncn Substanz wurden gefunden :

Stickstof od. stick- Fett Kiesel- Salze. stoffhalt Mat. smre

Cuticula von Cactus 2,01 13,000 9,09 2,66 6,67 Epidermis d. Kartoffel 1,39 9,035 3.40*) 1.133 10,40**)

Die Cuticula dcs Cactus enthielt daher in 100 Theilen 68,58 Cellulose, die Epidermis der Kartoff'eln in 100 Theilen 76,03 Cellulose.

*) Das F e t t dieser Epidermis war gelb gefarbt. **) Die gcringe Quantitilt der Suhstanz erlaubte nicht, die Kalk-

und Alkalisalze darin zu bestinimen, qualitativ wurdcn Phosphate darin erkannt.

N o t i z e n. 256

14) lieher die Natur des Wollschweisses

gieht C h e v r e u l (Compt. rend. t . XZ111. 1856. (KO. 3.) p. 230) in Anschluss an seine friiheren Arbeiten iiber die U’olle einige vorlaufige Kotizen :

Der Verf. hat im Schweisse des Hamrnels und in der Alpacawolle betrachtliche Mengen oxalsauren Kalks ge- funden, ein urn so auffallenderes Resulht , als hekanntlich der Schweiss der Alpncaziegen sauer: der des IIamniels entschieden alkalisch ist. Ferner hat C h e v r e u 1 auch kieselsaures Kali im Schweisse nachgewiesen. Da mog- licherweise beim Eindampfen des Schw’eisses in Glasge- fassen diese , wie 1’ c 1 o u z e angegeben h a t , angegriffen werden konnten, so sollen die T’ersuche mit Matingefassen wiederholt werden.

Dieser Notiz fugt der Verf. noch E’olgendes bei: 1) Die roil ihm iiii Delphiriole entdeckte Phocensaure,

welche nicht verschieden von der Valeriansaure zu sein scheint, findet sich im Schweisse und wird dort begleitet yon einer analogen, wahrscheinlich nenen Saure.

2) Der Hammelschweiss enthfilt, eine nicht unbedeu- tende Menge Chlorknlium, welches sich dadurch auszeich- net, dass es in Oktaedern krystallisirt, wiihrend das im tnenschlichen Schweisse vorhandene Chlorur, dessen Base, wie man annimmt, Natrium ist, in WurfEln krystallisirt.

3) Ausser andereri Kalisalzen sind im Schweisse na- mentlich zwei Salze voii gariz specieller Constitution vor- handen, sie niachen deli grossten Theil der Salze des Schweisses aus. Der Verf. koiinte aber die Sauren dieses Salzes noch nicht rein erhalten.

4) Uer Schweiss des Hammels enthalt wenigstens funf fettartige Materien, von welchen keine Aehnlichkeit mit denen im Fette des Hammels gefundenen hat. Eine davon konnte man krystallisirt erhalten.