6
iiber das durchbohrie Itijniglicke Kriegsschiff the Scepter es bewiesen hat. Notizm iiber einige westindische Arznei- pflanzen ; van Professor Dr. Die r 6 a c h in Heidclberg. Die bier mitzutheilenden Nachrichten sfanimen vom Herrn Rob. Schomburgk in Tortola , und sind in der Linnaea Bd. 9. p. 51 I 11. d. f. atgedruckt. Wir theilen sic hier nlit einigen Aninerkungen begleitet mit. Boerhaviu diffusa (Hogmeat). Abkochungen wer- den gegen den Durchfall geriihmt. WBchst in lehmigen Boden. A n m e r k. Die Boer7zavia gehiiren in die Familie der Nyctagineen , deren Wurzeln grosseritheils PurgirkrEfte ha- ben, daher ist es wahrscheinlich, dass hier die Bliitter ge- meint sind: um so meLr, da diese von andern Aerzten gegen Wechselfieber geriihmt werden, und der ausgepresste Saft gegen Gelbsucht und LeberverElrtungen dient. Yerbena jamaicensis (Yervuirt). Der ausge- presste Saft dieser Pflante id in Gaben yon 1-2 Essliiffel voll ein kuhlendes Purgirmittel fiir Kinder. Auf den fran- zosischen Inseln gebraucht man Abkochungen der Pflanze als Klistiere. Auch ist es ein sehr gutes Wurinmittel. S 1 o a n e bemerkt , dass eine Abkochung mit Lavandula Spica ein gutes Mittel gegen Wassersucht ist , iind H u g h e s 8a@, dass es sehr krlfiig auf Oeffnung des Uriterleibes wir- ke, und dass i EssIoffel voil amMorgen 4 Tage hindurch- genommen mehr als irgend ein Mittel geeignet ist, Kala- menien hervorzubringen. H o l o s t e u m c o r d a t u m (C7zickweed). Man benutzt diese Pflanze wie den Spinat. Leicht geriistet und zer-

Notizen über einige westindische Arzneipflanzen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Notizen über einige westindische Arzneipflanzen

iiber das durchbohrie Itijniglicke Kriegsschiff the Scepter es bewiesen hat.

Notizm iiber einige westindische Arznei- pflanzen ;

van Professor Dr. Die r 6 a c h

i n Heidclberg.

Die bier mitzutheilenden Nachrichten sfanimen vom Herrn R o b . S c h o m b u r g k in Tortola , und sind in der Linnaea Bd. 9. p . 51 I 11. d. f. atgedruckt. Wir theilen sic hier nlit einigen Aninerkungen begleitet mit.

B o e r h a v i u d i f f u s a (Hogmeat). Abkochungen wer- den gegen den Durchfall geriihmt. WBchst in lehmigen Boden.

A n m e r k. Die Boer7zavia gehiiren in die Familie der Nyctagineen , deren Wurzeln grosseritheils PurgirkrEfte ha- ben, daher ist es wahrscheinlich, dass hier die Bliitter ge- meint sind: um so meLr, da diese von andern Aerzten gegen Wechselfieber geriihmt werden, und der ausgepresste Saft gegen Gelbsucht und LeberverElrtungen dient.

Y e r b e n a j a m a i c e n s i s (Yervuirt). Der ausge- presste Saft dieser Pflante id in Gaben yon 1-2 Essliiffel voll ein kuhlendes Purgirmittel fiir Kinder. Auf den fran- zosischen Inseln gebraucht man Abkochungen der Pflanze als Klistiere. Auch ist es ein sehr gutes Wurinmittel. S 1 o a n e bemerkt , dass eine Abkochung mit Lavandula Spica ein gutes Mittel gegen Wassersucht ist , iind H u g h e s 8a@, dass es sehr krlfiig auf Oeffnung des Uriterleibes wir- k e , und dass i EssIoffel voil amMorgen 4 Tage hindurch- genommen mehr als irgend ein Mittel geeignet ist, Kala- menien hervorzubringen.

H o l o s t e u m c o r d a t u m (C7zickweed). Man benutzt diese Pflanze wie den Spinat. Leicht geriistet und zer-

Page 2: Notizen über einige westindische Arzneipflanzen

quetscht dient sie zu Cataplasmen, und wird auch zii er-

weicltenden REucherungen (DBmpfen) angewendet. Auf den franzijsischen Inseln bereit et man daraus einen beliebterl Tisann.

A n m e r k . Die Gattung Nolosteum gebijrt in die Fa- milie der Caryoplzylleen (Alsineen) , in welcher Gewhclise mit reichlichen sclileiniigen und iiberliaupt indifferenten Stof- fen sehr gewohnlich sind , und daher das ilngegebene ganz mit dem allgemeinen Cliarakter dieser nat iirlichen Ordnung zusammenstimmt.

K a z r w o Z f f ; a n i l i d a (Belly asche balsam). Die Wurze l besilzt ein unangenehmes Bitter und Jient gegen Bauchschmerzen.

Die Gattung Rauwolfia gehijrt in die Fa- milie der Apocyneen) welche nicht wenige bittere Arten besitzt ) allein diese Bitterkeit ist wohl selten ein rein toni- sche, wie bei den deutschen Gentianen oder auclt bei den Simarrcbeen; der Bitterstoff der Apocyneen ist iifter scharf und giftig und erinnert an das Picrotoxin und die bittern Alkaloide der Strychneen, mit denen sie nahe vermandt sind, daher wohl bittere Apocyneen nnr mit grosser Vorsicht yon den Aerzten angewendet werrlen konnen.

e r i a a l Zia c e a ( Guineahen Weed) . Die Wur- zel dieser Pflanze wird gekaut gegen Zahnschmerzen ge- braucht. Sol1 auch von den Negerinnen znr Abtreibung der Leibesfrucht benutzt werden.

B a r t l i n g rechnet die Gattung Petiveria i n die Familie der Phytolaceen, die von J u s s i e u nur als eine Gruppe der Atripliceen angesehen, und von Artdern zn den Amaranthaceen gerechnet murde. Ueber die vorherr- schenden Bestandtheile der Petiverien sind wir nur hijchst 1~nvollsi2ndig unterrichtet, obgleich schon lange mehrere Ar- ten als hrzneimi[lel helianu: sind.

A n m e r k .

P e t i

A n m e r k .

Page 3: Notizen über einige westindische Arzneipflanzen

G u i Z a n d i r i a B o n d u c (NicEar). Die gepfilverteil Friichte sind von Dr. G r a i n g e r gegen den Samenfluss ange- wendet, und von P i s 0 zur Vertreibung der Yaws a m der Haut gebraucht.

A n ni e r k. Die Gattung Grdandina wird von neuern Rotanikern in die Familie der Caesnlpinieen gerechnet , die mit den Leguminosen in der ngchsten Verwandtschaft steht und auch nur als eine Gruppe derselben betrachtet wurde. In heissen LPndern sind fibrigens mehrere GewBchse aus der Ordnung der Hiilsenfriichte gegen chronische Hautleiden im Gebrauche.

Poin c i n n n p u l c h e r rim a (Dicdeldue). A b h - chungen der Bliitler und Blii then dieses herrlichen Zierstrau- ches werden mit gutem Fsfolg gegen das hitzige Fieber gege- Len. Die Wurzel aber soll e m scharfes Princip enthalten, welches selbst todtlich werden kann.

A n m e r lr. Die Gattting Poinciana gehijrt ganz in die- selbe Gruppe wie die GuiZundina. D e s c ou r t i 1 z in seiner Flora der Antillen erwHhnt ebenfalls die fieberwidrige Kraft der Elumen der genannlen Poinciana, allein R i c o r d - Ma- d i a i i n a bemerlrt , dass sie sich ihm in seiner medicinischen Praxis nicht bewiilirt hElten, auch hat derselbe einige che- mische Versuche niit den Blumen der Poinciana angestellt. (Jozrm. de Pharm. Nov. 1833. p . 625).

R o b i n i a f Z o r i d a (Water panne). Die violetten Blumen dieses schijnen Zierstrauches werden fiir giftig ge- halt en.

A n m e r k. Auch dieser Baum gehijrt in die Familie der Papgionaceen ; es ist darum nicht unwahrscheinlich, dass wenn jene giftige Eigenscliaft sich bewPLrt , sie in dem Cathartin

gesucht werden miisse, das ehi sehr verbreiteter Bestandtlieil dieser GewvHchse ist.

Page 4: Notizen über einige westindische Arzneipflanzen

I 84

.Big no n i u L e u c o x y Z o n (W7zite Ledar).

R u e 1 Zia s t r e p e i t s .

Wird ge- gegen das Gift de3 Mancinell - Bpfels gebraucht.

N i t Honig und Weinessig ver- mischte Abkochungen dieser Pflanze werdtri als Gurgelwas- ser empfohlen.

A n m e rk. Die Gattung Rue2Zia gehort in die Familie der Acanthaceen. Mehrere Art en, wie HueZZia tulerosa, nntipocln uncl aucll H. zitrepens, sind bitter und scharf, utid dienen in Waschungen gegen chronische Hautausschlgge, zu- ma1 der Kinder.

P a s s i f Z o r u f o e t i d a (Peropuet-apple). Die kleinen gelben, mit einem Netze umgebenen Friichte sind sehr wohl- schmeckend.

A n m e r k . Dies gilt noch yon mehreren Arten dersel- ben Gattung , andere aber haben dagegeii ganz ahweichetide, selhst narlrotische Eigerischafien. &Ian sehe Abhandlung i iber die ArzneikrPfle der Pflanzen p. 154.

CaZea j a r n a i c e n s i s (Unllert weed). Die Blltter dieser PHanze enthallen ein herrlickes Biller, sie wcrden deuhalb mit Wein oder Cognac infundirt, und dies zur SGr- kung des Magens benutzt. In detii Slengel ist dagegcn dieser bittere Stoff in weit geringerem Maasse vorhanden.

A n m e r k . Die Gaitung Coka gehiirt in die Familie der Cornpositen und in die Gruppe der Heliarctheen. nach E a r t 1 i ng , die grossentheils wlrmeren Gegenden angeliii- ren, \.yo niebrere derselben die Stelle unserer Artepzisien und AchiZleen vertreien.

Parthenium Nysterophorus (Mule weed, wild Yansey),

Abkochungen dieses Gewtchses werden lheils Pusserlich zu Klistieren und BBdern , theils innerlich gebraucht.

A n m e r k . Man sieht, dass diese Pflanze auP den Antillen ofters so gebraucht wird, wie bei uns die Ka- inillen, aucb hat sie wohl einige Aehnlichkeit mit dem Ta-

Page 5: Notizen über einige westindische Arzneipflanzen

nacetuna , hind el uet).

trorauf der englische Name (wilder Rainfarn)

Der aus- gepresste Saft ist ein Purgirmittel, von welchen man ge- wohnlich einen Essloffel voll giebt , und welchen man auch als ein Wurmmittel anweiidet , ferner wird derselbe als Uriri treibend gehraucht, und das ganze Gewschs dient gerii- stet und ausgrpresst zu Cataplasmen.

Den Epidendrurn werden in heissen Lh- dern mancherlei Eigenschafteri zugeschrieben. Nach R h e e- d e wird in Ostindien das Decoct voii E p i d e n d r u m 8 t e- r i l e in Bldern.gebraucht, es dient als ein RIittel gegen Ca- tarrhe und ahnliche Beschwerden j gegen Hautausschllge mendet man es in eitier Salbe a n , der noch Salz, Iiigwer U. s. w. zugesetzt wird. In Malabar henutzen die Indier ein Decoct von E p i t l e n d r u r n r e t u s u m milButler undMoL ken als eiri I\.litlel zur Heilung der Convulsionerr der Kinder. Das Pulver gieht man mil Zuckerwasser zur StPrlrung der Nerven gegen Schwindel bei Fieberanfillen. Die gestossenen Blltter Iegt man als Cataplas auf die Nabelgegend zur Befiir- derung der Menstruation, als Diureticum und gegen Steinbe- schwerden. Die Wurzel mit Honig gelrocht , wird innerlich gegen Engbriistigkcit und Schwindsucht geriihmt. Das Mark des Stengels von E p i d e n d r u m scr ip turn mit Curcurna in Salzwasser gemischt, gilt als eiii Heilmitlel bei Pannri- tiurn (Wurio am Finger), auf den Unlerleib applicirt, fiihrt es die Wurmer ab. Der ausgepresste SaIt von E p i d e n - d r u m o Y a t u rn dient gegen Kolik urid andere Schmerzen im Unterleib, bewegt die Galle und fiihrt sie gelinde ab. DieBliimen von E p id e n d r urn t e n ui f oEium riechen sehr angenehm, die Wurzel riecht nach Moschus urid hat einen adstringirend bittern Geschmack. Die ganze Pflanze braucht man als Cataplas zur Zeitigung der Abscesse. Das Pulver

E p i d e n d r u r n b i f i d u r n (French Wythe).

A n n i e r k .

Page 6: Notizen über einige westindische Arzneipflanzen

IS6

mit Essig dient bei BlutfGssen, weizsen Fluss und Tripper. Auffallend ist die Beschaffenheit der Blume des in Japan einheimischen E p i d e n d r u nt J Z o s a e I' i s , der Bisamge- ruch derselben liegt blos in der Exiremitiit des lPngsten p e - tnlum; schneidet man dies ab , 60 bleibt der Rest geruclilos. Die Blumen von E p i d e n d r u m r u b r u m riechen wie Lilien. Die ganze Pflanze hat einen sauren Geschmack, der bald auf der Zunge SO beissend wird, wie Arum.

R 7 ~ i z o p h o r a M a n g l e (i7.lhngrove tree). An den Wurzeln dieses interessanten Baumes findet man Austern, welche von den westindischen Epilrurlern als grosser Lek- kerbissen betrachtet werden. Es sind hauptslchlich Os- trea Hhizophorae und Perna Ephippium. Daher die Be- merkung, dass in Westindien Austern auf den BBumen wiichsen. Die Rinde des Baums dient zum Gerben, nicht aber die Frucht.

Urn dieses zu wiirdigen , muss man vvissen, dass der Manglebaum im Wasser, an den Flussmiindungen in cler NHhe des Meeres wEchst, w o also die genannten Weichthiere wohl fortkommen kiinnen.

C i s s a m p e l o s P a r e i r a (Velvet leaf). Der aus- gepresste Saft dieser Scklingpflanze ist mit Zucker zu einem Syrup gekocht ein beriihmtes Mittel gegen Brustkrank- heiten.

In den Lehrbiichern der medicinischen Bo- tanik hat dieses GewPchs 1Bngst eine Stelle geFunden, da man es fur die Mutterpffanze der Kadiz Pareirae brapae der Officinen hllt.

A n m e rk.

An m e r k.