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Riihenzucker. Der Moniteur gicbt cine Uabersicht der Erzcugung und des Vcrbrauchs von Runkclriibcnzucker wiilircnd dcr Cam- pagne 184.2 his 1853, so wic dcr Fabrilicn Ende Augusts, mit den im Jalir 1843 eingekornmencn Abgahcn. Die ZahI dcr zu dieser Zeit arbeitcnden Fabrikcn u7ar 386; in1 vori- 0.rn Jahr zu dersclbcn Zeit bctrug sic 400 ; Vcrminclcruns t6. Bcim Bcginn t h Campagne liefandm sic11 4,587,296 Kilo r. ini Ent,rcpot; Ihde Aupst 4,338,664 Kilogr., wenigei. 248j32 Iiilogr. Dcr in dcr Campape von 1841 bis 4842 pwonnene Rubcnzuckcr belief sich auf 31,2331.,059 Kilogr.; In der letztcn erliob sich die Mengc nur auf 29,560,636; die Verringcrung also 1,676,348 Kitoar. Die in dcii Ver- brauch gebrnclitc Mcnge hctrug 1841 hs 1842 32,465,432 Kilogr., 1842 bis 4843 nut- 30,634 ,is5 Kilosr. ; Vermin&- run 1,833,637 Kilogr. Im Enlrcpot bcfitnclcn sich Ende 184f his Endc 1842 3,356,848 Kilog., Entlc 1843 3,267,805 Kilogr.; wcnigcr 89,313 Kilogr. 1841 bis 4842 wurdcn 5,887,440 Fr. Abgaben erhoben, 1852 bis 1843 nur 6,769,"39 Fr., wenigcr also 1 ,I 27,d i4 Fr. (Aziysburg. allyenr. ZeitungJ Notizeii zur Gesehicbte der Hartoffelti. Von S I ach wird Folgendes iibcr die Kartoffcln mitac- theilt: Die kartoffcl wfchst wild in Chile auf Gebirgen gei Valparaiso und Mendoza, und insofern die von D e p p e untl Sch i e d e qcfundcne Pflanze wirklich dicselbe is1, auch auf dcm PIC von Orizaha in Mexico. Sir Jos. Banks ermittelte durch seine Untersuchungcn, dass die Karhdt'elii nach Ihropa zuerst aus dcn Gebirgcn um Quito, wo sic papas I-reisscn, gekommen, und zwar nach Spanien in der ersten Iialftc des 16. Jahrh. Aus Spnicn, wo man sie Batatos nannte, scheinen. sic nach Ik~licn gelangt zu sein, wo sic den Truffcln g h c h lhratufoli (Toratiiffdi, Tar- t$, Tarto ,@) benannt wurden. Im Jalirc 4598 bekam der Botani t er Clusius zu Wien die Pflanze i7om Gou- verneur von Mons; dieser hatte sie von eincr Person bei : r g b s t l ichen Gcsandtschaft orhaltcn mit dcr Notiz, dass Sic verbreitete sich zu dcr Zcit iles Clusius rasch in Deutschland. Rach England kamen dic Kartolkln gcwiss aus Vir inien durch Colonisten, die Sir W a 1 t e r R a 1 e y h (fiilschlic 7 1 R a I e i g 11) 158C dahin brachte und die 1586 nach Europa zuriick- ______ urzel in Italien gcspcisst wiirdc.

Notizen zur Geschichte der Kartoffeln

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Page 1: Notizen zur Geschichte der Kartoffeln

Riihenzucker. Der Moniteur gicbt cine Uabersicht der Erzcugung und

des Vcrbrauchs von Runkclriibcnzucker wiilircnd dcr Cam- pagne 184.2 his 1853, so wic dcr Fabrilicn Ende Augusts, mit den im Jalir 1843 eingekornmencn Abgahcn. Die ZahI dcr zu dieser Zeit arbeitcnden Fabrikcn u7ar 386; in1 vori- 0.rn Jahr zu dersclbcn Zeit bctrug sic 400 ; Vcrminclcruns t 6 . Bcim Bcginn t h Campagne liefandm sic11 4,587,296 Kilo r. ini Ent,rcpot; Ihde Aupst 4,338,664 Kilogr., wenigei. 248j32 Iiilogr. Dcr in dcr Campape von 1841 bis 4842 pwonnene Rubcnzuckcr belief sich auf 31,2331.,059 Kilogr.; In der letztcn erliob sich die Mengc nur auf 29,560,636; die Verringcrung also 1,676,348 Kitoar. Die in dcii Ver- brauch gebrnclitc Mcnge hctrug 1841 hs 1842 32,465,432 Kilogr., 1842 bis 4843 nut- 30,634 ,is5 Kilosr. ; Vermin&- run 1,833,637 Kilogr. I m Enlrcpot bcfitnclcn sich Ende 184f his Endc 1842 3,356,848 Kilog., Entlc 1843 3,267,805 Kilogr.; wcnigcr 89,313 Kilogr. 1841 bis 4842 wurdcn 5,887,440 Fr. Abgaben erhoben, 1852 bis 1843 nur 6,769,"39 Fr., wenigcr also 1 ,I 27,d i4 Fr. (Aziysburg. allyenr. ZeitungJ

Notizeii zur Gesehicbte der Hartoffelti. Von S I ach wird Folgendes iibcr die Kartoffcln mitac-

theilt: Die kartoffcl wfchst wild in Chile auf Gebirgen gei Valparaiso und Mendoza, und insofern die von D e p p e untl Sch i e d e qcfundcne Pflanze wirklich dicselbe is1, auch auf dcm PIC von Orizaha in Mexico. Sir J o s . B a n k s ermittelte durch seine Untersuchungcn, dass die Karhdt'elii nach Ihropa zuerst aus dcn Gebirgcn um Quito, wo sic papas I-reisscn, gekommen, und zwar nach Spanien in der ersten Iialftc des 16. Jahrh. Aus Spnicn, wo man sie Batatos nannte, scheinen. sic nach Ik~licn gelangt zu sein, wo sic den Truffcln g h c h lhratufoli (Toratiiffdi, Tar- t$, Tarto ,@) benannt wurden. Im Jalirc 4598 bekam der Botani t er C l u s i u s zu Wien die Pflanze i7om Gou- verneur von Mons; dieser hatte sie von eincr Person bei : r g b s t l ichen Gcsandtschaft orhaltcn mit dcr Notiz, dass

Sic verbreitete sich zu dcr Zcit iles C l u s i u s rasch i n Deutschland. Rach England kamen dic Kartolkln gcwiss aus Vir inien durch Colonisten, die Sir W a 1 t e r R a 1 e y h (fiilschlic 7 1 R a I e i g 11) 158C dahin brachte und die 1586 nach Europa zuriick-

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urzel i n Italien gcspcisst wiirdc.

Page 2: Notizen zur Geschichte der Kartoffeln

,yotize,a Z j l r C;cscitichtc lllp)’ A - i l r t o f ~ l i i $131

Icehrtcn. Wahrschcinlich ist die I’flnnzc Openawk, dic Thorn H e r r i o t in d e B r a y ’ s Colleclioii of Voyages I, 17 beschreibt, dassclbe Gcwcichs. Gcrarr l giebt in sei- iicm Herbal 1597 cine Abbildung der Kartoffelpflanze unter dcrn Du’amen Virphia potatoes, wcil er sie aus Virginicn crhalten, und dicsen Ranicn scheinen sie bis 1640 oder noch lhngcr bchaltcn zu haben, 7ur Unterscheidung von potatas oder den sogenanntcn siissen knollen (sweet po- tatoes), welche in Enqland 1;ingst vor der Einfuhrung dcr Ih-toffeln als Leckerbisscn bckannt, iibrigcns von Spanien und den Kanarischen Inseln aus verbreitet waren, und fur cin Mittel zur Wiedcrherstellung abnehmender Lcbens- kraft galten. Sach Gough’s Ausgbe von Camden’s Brzfannia scheiclcn Kartoffcln zucrst bci Sir W a 1 t e r R a - 1 e y h auf seinem Gute hei Toughall unweit Cork gepflanzt und dort gepflegt und zur Speise gebauet worden zu sein, vie1 friiher als man ihren Werth sonst in England erkannte. G e r a r d em fielilt die Wurzel als ein delicates Gericht, aber nicht a s P allgemcine Nahrung. Lange Zcit henutztc man die Knollcn zu Confiliiren und Confect, odcr mit Mark und Gewiirzen gcbacken. Im Jahre 1GG3 fing dic ~ ( o y a l Society an, zum Kartoffclnbau zu crmuntrrn, urn E-Iungersnoth zuvorzukommcn ; dennoch waren sic auch zu Ende des 17. Jahrhunderts nicht recht eschiitzt, viel- mehr in Gartenbuchern jcner Zrit vcrllc fl tlich beriihrt, selbst E v e l y n scheint (4 699) ein Vorurtheil gegcn sic Schaht zu haben, schlimmcr Loudon und Wise in ihrem Complete Gardener 1719, dcsgleictien Bra d 1 a y. Inzwi- when ward die Pflanze immer mehr vcrbreitet; dcnnoch verzogerte sich das allgemeinc Rekanntwerden der Knol- len in England bis zur Mitte des 18. Jahrhundcrts, und auch in Schottland gab es his um 1750 wenig Kartoffeln- bau in den Garten. Erst 20 Jahre spater fing man an, Kartoffeln im freien Fcldc zu bauen. In Schwcden fulrrte der Commercienrath J o n a s A1 s t r o e m m e r die Pflanze in den drcissiger Jahren des vorigen Jahrhunderts aus England ein nach Alingsas; sic fand aher wcnig Zu- trauen; erst zu Ende des pommerschen Kriegcs 1‘762 fin*$ man etwas allgcrnciner an, Kartoffeln zu bauen, weil die damals aus Deutsclhnd zuruckkchrenden Soldatcn iliren Nutzen kennen gclernt hattcn und dcren zum Stecken mitbrachtcn In England giebt es die zahlrcichstcn Spiel- arten derselben ; vide Gegendcn haben ihre eigencn gc- schatzten Sorten. Dr. H u n t c r und nach ihrn K n i cr h t meinen, cine Abart konne sich hiichstens 40 Jahre e$a]- ten. In Schottland hat man einige trcfflicli gefarbte Varie-

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Page 3: Notizen zur Geschichte der Kartoffeln

132 Loliuni tenwlantum..

laten, die aber ausarten, menn man sic aus dem cincn Bczirke in den andern bringt, und die meisten der schotti- schen und idandischen Sorten arten, nach England iiher- gefiihrt, aus. (Jakrb furpract. Phnrm. Bd. 7. H. t J H.

Lolirirn temulentum. Der Taumelloch ist eine bekanntc und gefiurchtetc

Grasart, welche, zumal in nassen Jahrgangen, auf Acckcrn zwisclien dem Getroidc vorkommt und bisher weniger wegen ihrer Heilkrafie, als vielmehr wcgcn ihrer gcfahr- lichen und SifLi en Einenschafien nahcr heriicksichtigl worden ist. Wekhem Stoffe sie ihre cncrgischen Wir- kungen verdankt, ist noch nicht zuverlassig ausgemittelt, denn wiihrend Dr. B I e y die gifligen Wirkungen des Tau- mellochs einem krystallinischen Principe zuschreibt, das er mit dcm Namen Loliin belegte, glaubte b.1 u r a t o r i in in dem Saamen des Lodium temulentunt eine eigenthiim- liche Saure auf efunden zu habcn, von welcher die ge-

Mit dem Professor Giacomin i hielt Dr. P h i l l i p i n i F a n t o n i das Lolium temulentum fur ein auf die Gefasse des Gchirns deprimircnd wirkendes Mittel. Um diese An aben gehorig nachzuweisen, stellte er Versuche an sich sel f $t und Andern an, woraus -1iier chine Notizcn folgen. Vier Stundcn nach dcm Essen verschlucke Dr. F a n t o n i den vicrten Thcil cines lnfuszint chamomillae, worin I 8 Gran Extracturn Lolii temulenti geliist waren; das Uebrige nahm er in Zwischcnraumen von ciner Stunde. Nicht lange darauf crfolgte Sodbrennen uncl ein Gefuhl von Kaltc; die folgende Nacht war unruhig. Am nachsten Morgen schwindshe der schwer gcwordenc Kopf. Star- ker Kaffee mit Limonieiisaft erlcichterte nur etwas das Sodbrenncn, sonst half er nicht viel. Eine ansehnliche Dosis der ,,Acqua spirztosa di Cediw" erleichterte ausneh- mend, jedoch nicht ganz, denn es hlieb noch Eingcnom- menheit des KO fcs, Gefuhl von Schwerc in den Pracor-

Schwertknorpcl nach Innen gcgcn die Wirbelsaule gezo- gen wurde; dazu kam klarer spastischcr Urin, Kollern im Unterleibe und Stuhlvcrstopfung hlieben zuriick. Zehn Tage nach diesem Experimqnte nnhm I; a n ton i wieder- holt bei nuchterm Magen 10 Gran Estrnctum Lolii temu- lenti, ebenfalls in Kamillenthee; schon nach 10 Minuten wurde die genommenc Fliissigkeit nebst Schleim wieder ausgebrochen, dazu kam Zusammcnschnuren in der Ria-

dachten schadlic t en Eigenschaften abhangen.

dien, Apetitlosig R eit, Mattigkeit, ein Gefuhl als ob der