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Premiumsponsoren: Hauptsponsor: ENSEMBLE PHOENIX MUNICH VIVE LAUTTEN COMPAGNEY & AMARCORD THEA HJELMELAND ALICE RUSSELL LUCY WARD AMI WARNING VOCALCONSORT BERLIN JOHN GRANT BILLY BRAGG THE BIANCA STORY FLAVIA COELHO CHARLES PASI & BAND JOE BEL CAMILLE O’SULLIVAN BILAL LA CARAVANE PASSE MOULETTES CARMINHO CARMINHO & BASEL SINFONIETTA NACH DEN MARKTPLATZKONZERTEN IM BURGHOF LÖRRACH (D) VOM 23. BIS 26. JULI MIT THE ELWINS, RIVAL KINGS, HONG FAUX UND END LÖRRACH SINGT! ON TOUR INNENSTADT LÖRRACH (D) NoitesPortuguêsas AFTERSHOWS MAGAZIN 2014 ANNA CALVI CALEXICO FESTIVAL 15.07.–03.08.2014 / www.stimmen.com NR 06/E 48324

NR 06/E 48324 - STIMMEN Festival...tion in diesem Jahr ist „Neusidler Reloaded“. Die Lautten Compagney arbeitet erstma-lig mit dem Vokalensemble amarcord zusammen. Beide haben

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    FESTIVAL 15.0

    7.–03.08.2014

    / www.stimme

    n.com

    NR 06/E 48324

  • VORWORT | INHALT

    Liebe STIMMEN-Freunde,es ist wieder Festivalzeit – STIMMEN geht in seine 21. Ausgabe. Wie immer in geraden Jahren, nämlich dann, wenn ein Fußball-Großer-eignis wie die WM stattfindet, müssen sich die Sommerfestivals um den Fußball herumschlängeln und ihre Zeitpläne darauf abstimmen. Das zeitliche „Gedrängel“ der Festivals untereinander hat zu einem Buhlen um die oft gleichen Künstler geführt. Wir haben glücklicher-

    weise die meisten Künstler schon sehr früh gebucht, mussten uns aber auch anstrengen, freie Daten zu besetzen. Am Ende bin ich stolz auf das Programm:

    Als Festivalprolog wird es eine STIMMEN-Produktion geben. STIMMEN on Tour gastiert mit einer Mischung aus regionalen und internationalen Künstlern in Binzen, Schopf-heim und Lörrach. Ebenfalls vor der Festivaleröffnung wird Lörrach singt! die Stadt in einen stimmgewaltigen Klangkörper verwandeln.

    Ganz besonders gefreut hat mich, dass gute alte STIMMEN-Bekannte in diesem Jahr das Festival am 15. Juli im Burghof eröffnen werden. Calexico gastieren dann bereits zum vierten Mal bei STIMMEN – beim ersten Mal noch als Insider-Tipp, dieses Jahr als Weltstars.

    World, Roots und Folk im Rosenfelspark stehen in diesem Jahr am Beginn des Festivals. Mit Billy Bragg oder John Grant beispielsweise werden wir dort Künstler erleben, die nicht nur musikalisch außergewöhnlich sind, sondern sich auch durch eine gesellschafts-politische Sensibilität einen Namen gemacht haben.

    Ich freue mich sehr, dass wir mit Anna Calvi, Alice Russell, Ami Warning und Thea Hjelmeland an zwei Abenden im Burghof gleich vier außergewöhnliche Frauenstimmen zu Gast haben, bevor dann Elton John den Reigen der Marktplatzkonzerte eröffnen wird. Nicht nur stilprägende Bands wie The Hives oder Babyshambles zeigen, welche Kraft und Vielfalt Popmusik heutzutage haben kann, sondern auch Newcomer wie die Reggaemusikerin Nneka, die die Reihe der Marktplatzkonzerte beschließen wird.

    Nach ihrer erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr wird es von Mittwoch bis Sams-tag nach den Marktplatzkonzerten wieder die STIMMEN-Aftershows im Burghof geben.

    Im Riehener Wenkenpark werden die Konzerte 2014 nicht open air, sondern in der Reit-halle stattfinden. Als Teil der klassischen Musik bzw. Vokalmusik im Rahmen des dies-jährigen Festivals, werden wir dort VIVE, eines der besten A-cappella-Ensembles aus Großbritannien sowie das Ensemble Phoenix Munich erleben, das uns auf eine Reise in die amerikanische Pionierzeit mitnehmen wird. Die zweite große STIMMEN-Produk-tion in diesem Jahr ist „Neusidler Reloaded“. Die Lautten Compagney arbeitet erstma-lig mit dem Vokalensemble amarcord zusammen. Beide haben diesen Abend speziell für das STIMMEN-Festival kreiert.

    Das STIMMEN-Finale, die „Noites Portuguêsas“, findet dieses Jahr im Römischen Theater Augusta Raurica statt. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden in unter-schiedlicher Besetzung – einmal mit Band und einmal mit der basel sinfonietta –, wird Carminho den Fado in all seiner Schönheit und Melancholie präsentieren.

    Im Namen des gesamten STIMMEN-Teams freue ich mich darauf, Sie beim STIMMEN-Festival 2014 begrüßen zu dürfen.

    Markus MufflerFestivalleiter

    Festival 2014 begrüßen zu dürfen.

    04 PROGRAMMÜBERSICHT

    06 SPONSOREN UND PARTNER

    DAS PROGRAMM 2014

    08 STIMMEN ON TOUR

    11 LÖRRACH SINGT!

    13 STIMMEN-ERÖFFNUNG: CALEXICO SUPPORT: LUCY WARD

    15 INTERVIEW MIT JOEY BURNS / CALEXICO

    16 BILAL | FLAVIA COELHO

    17 JOHN GRANT SUPPORT: JOE BEL

    19 MOULETTES | LA CARAVANE PASSE

    21 BILLY BRAGG SUPPORT: THE BIANCA STORY

    23 CAMILLE O’SULLIVAN | CHARLES PASI & BAND

    25 ANNA CALVI SUPPORT: THEA HJELMELAND

    27 AMI WARNING | ALICE RUSSELL

    29 STIMMEN-AFTERSHOWS 1 (THE ELWINS | RIVAL KINGS)

    31 ELTON JOHN & BAND

    33 THE BOSSHOSS

    35 STIMMEN-AFTERSHOWS 2 (HONG FAUX | END)

    37 BABYSHAMBLES

    39 THE HIVES SPECIAL GUESTS: TRIGGERFINGER

    41 NNEKA SPECIAL GUESTS: THEO PARRISH FEAT. AMP FIDDLER

    42 VIVE

    43 ENSEMBLE PHOENIX MUNICH

    44 LAUTTEN COMPAGNEY & AMARCORD

    47 VOCALCONSORT BERLIN

    48 NOITES PORTUGUÊSAS : CARMINHO | CARMINHO & BASEL SINFONIETTA

    49 INTERVIEW MIT CARMINHO

    51 VOICELAB

    53 STIMMEN-WERKSTATT

    55 STIMMEN-STIFTUNG

    57 ANREISE

    59 WICHTIGE INFORMATIONEN | STIMMEN-TEAM

    61 VORVERKAUF, PREISE & IMPRESSUM

    03

    |

  • MO 7. JULI | BINZEN, RATHAUS | 20 UHR EINTRITT FREIFR 11. JULI | SCHOPFHEIM, GOLDENER LÖWE | 20 UHRSO 13. JULI | LÖRRACH, WERKRAUM SCHÖPFLIN | 16 UHR MIT LUCY WARD / GOLDBARNE / ANNE EHMKE DUO

    SA 12. JULI | INNENSTADT LÖRRACH (D) | 10 – 19 UHR | EINTRITT FREI

    LÖRRACH SINGT!DI 15. JULI | BURGHOF LÖRRACH (D) | 20.30 UHR | € 39

    STIMMEN-EröffnungLUCY WARD (SUPPORT)CALEXICOMI 16. JULI | ROSENFELSPARK LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 29

    BILALFLAVIA COELHODO 17. JULI | ROSENFELSPARK LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 29

    JOE BEL (SUPPORT)JOHN GRANTFR 18. JULI | ROSENFELSPARK LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 29

    MOULETTES LA CARAVANE PASSESA 19. JULI | ROSENFELSPARK LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 29

    THE BIANCA STORY (SUPPORT) BILLY BRAGGSO 20. JULI | ROSENFELSPARK LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 29

    CAMILLE O'SULLIVANCHARLES PASI & BANDMO 21. JULI | BURGHOF LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 33

    THEA HJELMELAND (SUPPORT) ANNA CALVIDI 22. JULI | BURGHOF LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 24

    AMI WARNINGALICE RUSSELL

    MI 23. JULI | MARKTPLATZ LÖRRACH (D) | 19.45 UHR | € 89

    ELTON JOHN & BANDDO 24. JULI | MARKTPLATZ LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 43

    THE BOSSHOSSFR 25. JULI | MARKTPLATZ LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 37

    BABYSHAMBLESSA 26. JULI | MARKTPLATZ LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 44

    TRIGGERFINGER (SPECIAL GUESTS)THE HIVESSO 27. JULI | MARKTPLATZ LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 29

    THEO PARRISH AMP FIDDLERNNEKA

    NACH DEN MARKTPLATZKONZERTEN IM BURGHOF LÖRRACH (D)VOM 23. BIS 26. JULI MIT THE ELWINS / RIVAL KINGS / HONG FAUX / END

    DI 29. JULI | REITHALLE IM WENKENPARK RIEHEN (CH) | 20 UHR | € 33

    VIVE | VIVE :DELUXEMI 30. JULI | REITHALLE IM WENKENPARK RIEHEN (CH) | 20 UHR | € 33

    ENSEMBLE PHOENIX MUNICHROSE OF SHARON | LEITUNG: JOEL FREDERIKSENDO 31. JULI | BURGHOF LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 43

    LAUTTEN COMPAGNEY & AMARCORDNEUSIDLER RELOADED – DAS LAUTENBUCH DES MELCHIOR NEUSIDLERFR 1. AUGUST | STADTKIRCHE LÖRRACH (D) | 20 UHR | € 33

    VOCALCONSORT BERLIN KOMM TROST DER WELTSA 2. AUGUST | THEATER AUGUSTA RAURICA AUGST (CH) | 20.30 UHR | € 33*

    Noites�Portuguêsas

    CARMINHOSO 3. AUGUST | THEATER AUGUSTA RAURICA AUGST (CH) | 20.30 UHR | € 43*

    Noites�Portuguêsas

    CARMINHO & BASEL SINFONIETTA

    ON TOUR

    * NOITES PORTUGUÊSAS-KOMBITICKET | € 68

    AFTERSHOWS

    FEA

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    (SPECIAL GUESTS)

    PROGRAMM 2014

  • FESTIVAL 15.0

    7.–03.08.2014

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    STIMMEN-Regiosponsoren:STIMMEN-Regiosponsoren:STIMMEN-Regiosponsoren:

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    STIMMEN-Partner:STIMMEN-Partner:STIMMEN-Partner:

    STIMMEN-Medienpartner:STIMMEN-Medienpartner:

    DANKE!DANKE!DANKE!

  • STIMMEN on Tour ist der Festivalprolog 2014. Zwischen dem 7. und 13. Juli tourt STIMMEN mit den Musikern Lucy Ward, Goldbarne und dem Anne Ehmke Duo durch die Region des Landkreises Lörrach. Stationen sind Binzen, Schopfheim und Lörrach-Brombach. Mit STIMMEN on Tour möchte das Festival mit erstklassigen Künstlern und Bands auf das bevorstehende Festival einstimmen und noch mehr Menschen in der Region für STIMMEN begeistern. An allen Orten von STIMMEN on Tour ist zusätzlich für das kulinarische Wohl der Besucher gesorgt. Das Konzert im Werkraum Schöpflin am 13. Juli eignet sich dabei besonders für Familien mit Kindern und all jene, die Lust haben, einen entspannten und gemütlichen Sonntagnach-mittag mit Musik im wunderschönen Garten des Werkraumes zu genießen. Hier ist unser Tipp: Picknickdecke nicht vergessen!

    MO 7. JULI 2014 | KONZERTBEGINN: 20 UHR | RATHAUS BINZEN (INNENHOF)

    FR 11. JULI 2014 | KONZERTBEGINN: 20 UHR | KULTURKNEIPE GOLDENER LÖWE IN SCHOPFHEIM

    SO 13. JULI 2014 | KONZERTBEGINN: 16 UHR | WERKRAUM SCHÖPFLIN IN LÖRRACH-BROMBACH

    EINTRITT FREI

    LUCY WARD BEI STIMMEN 2014

    Beim STIMMEN-Festival 2014 ist die britische Sängerin Lucy Ward gleich in mehreren Rollen zu erleben: Sie ist nicht nur bei STIMMEN on Tour live auf der Bühne zu erleben, sondern auch als Support von Calexio zur STIMMEN-Eröffnung am 15. Juli (siehe Seite 13). Zudem wird sie bei der STIMMEN-Werkstatt den Workshop „Performance Skills For Beginners“ als Dozentin leiten. Dieser findet am 16. und 17. Juli statt und vermittelt den Teilnehmenden viele hilfreiche Tipps rund um den eigenen Auf-tritt, Bühnenpräsenz, Lampenfieber, Publikumskontakt u.v.m.

    Mehr Infos zum Kurs auf Seite 53 sowie online unter www.stimmen.com/stimmenwelt/ stimmen-werkstatt/

    ON TOUR

    Die 23-jährige Lucy Ward aus Derby ist die Hoffnungsträgerin des modernen UK-Folks und betört mit ihrer quicklebendigen Ausstrahlung. In ihren Songs gelingt es ihr, traditionelle Schät-ze, die Ära der Protestsongs und die akustische Klangsprache des 21. Jahrhunderts zu verknüpfen. Tiefempfundene Balladen, Trinklieder, eindrückliche A-cappella-Einlagen und kleine Folkdramen trägt sie mit einer quellfrischen, sensiblen, zuwei-len auch ausgesprochen frechen Stimme vor. „Das stärkste und strahlendste junge Talent im britischen Folk." (MOJO)

    Goldbarne schreiben Lieder über das Innehalten, über besinn-liche Tagträume und all das Glück, das in ihnen verborgen liegt. Ihre Musik leuchtet, strahlt, ist traurig und von stiller Größe. Der Gitarrist Dragan Pijetlovic und der Sänger und Theater-schaffende Frank Wenzel kennen sich seit ihrer Schulzeit. Nun haben die beiden beschlossen, endlich ihre Talente zu vereinen und sich ganz von der Musik führen zu lassen. Zusammen mit der Kontrabassistin Marian Rivar erschaffen sie einen erdigen und doch samtigen Sound; ein Klangraum, bestehend aus Folk, Jazz und stillem Pop. Mit der Hilfe der Schweizer Kulturför-derungen, Migros Kulturprozent sowie der Crowdfunding-Plattform wemakeit.ch haben Goldbarne in Eigenregie ihr gleichnamiges Debütalbum produziert.

    Rathaus Binzen Kulturkneipe Goldener Löwe in Schopfheim Werkraum Schöpflin in Lörrach-Brombach

    Goldbarne Anne Ehmke Duo

    FESTIVAL WARM-UPS FESTIVAL WARM-UPS

    Anne Ehmke Duo: Das sind die Lörracher Vokalise Anne Ehmke und ihr instrumentaler Begleiter Daniel Vogel. Die zwei erfah-renen Musiker präsentieren in ihrem Programm eine große Bandbreite an Songs unterschiedlichster Stilrichtungen. Redu-ziert auf eine Stimme und Akustik- oder E-Gitarre, bisweilen auch mal E-Bass oder Perkussion, besteht das Repertoire aus leisen und kräftigen Stücken aus Pop, Jazz, Folk und Blues. Bei STIMMEN on Tour wird das Duo an zwei Abenden live zu erleben sein – in Binzen und Lörrach.

    Lucy Ward

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    2014

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    2014

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  • Unzählige Stimmen, vielfältige Chöre und ein abwechslungsreiches Programm verwandeln Lörrach an diesem Tag wieder in eine klingende Stadt. Neben vie-len Stammchören treten auch neue Formationen bei Lörrach singt! auf – ob aus der Region, vom Bodensee, aus Stuttgart, aus der Schweiz oder aus Frankreich. Auch wenn es weltweit zahlreiche Chorfestivals gibt, scheint die geballte Sing-energie in Lörrach die Akteure und Besucher magisch anzuziehen und so kön-nen Sie auch in diesem Jahr rund 100 Ensembles und über 2.100 Sängerinnen und Sänger erleben. Während des ganzen Tages – der um 10 Uhr von und mit den Singklassen eröff-net wird, die zuvor sternförmig auf den Marktplatz ziehen – bieten Workshops und Mitsingangebote die Chance, selbst in den Gesang einzutauchen und die musikalische Vielfalt zu entdecken. Erleben Sie Soul, Pop & Rock, Blues, A-cap-pella-Gesang, geistliche und klassische Musik – und das alles bei freiem Eintritt.

    UM NUR EINIGE DER 100 GRUPPEN ZU NENNEN:Reiner Bauer mit siinere Gitarre, AWO Pestalozzi Kindergarten, Tina & Jo, Scarlett Lilly, Sängerfreunde Weil, Joyful Celebration, Macalla, Peppchor, Chantjsa, Gesangsverein Niederweiler, x-tett, Soulsnack, Kinder- und Jugend-chor Egringen, Kinder- und Jugendchor Lörrach, Klangwerk.pop, Rockchor Ötlingen, Kammerchor „Schöne Töne“, Gernot Glatt, Chor inTakt Istein, 4 Klang-FreuNde, Gospelchor Rheinfelden, Grundschule Salzert, Immigrant punch, Naked Truth, Anuschka and the Sled dogs, beTONt männlich, The Harmonists Basel, Con Fuocco, Buttenbergspatzen, Die Eichendörffler, SONIDOS, Europä-ischer Chor Freiburg e.V., Frauenchor neuapostolische Kirche, Choriginale Sissach, Vokal total, Chor ’n‘ more Breisach, Romale, dacapo!, Sunshines (Weil), Etoiledeneige, Rasselbande, Jazzchor Ettlingen, In the mixX, PopVox, Choral-le Freiburg, Chorwerkstatt Emmendingen, Circa 12, MMT, Pop ‘n Bossa, Mc But-tons, The Globetrotters u.n.v.m.

    Eine Übersicht, wer, was, wann und wo zu hören ist, bieten die Tagesprogramme oder unsere Webseite unter www.stimmen.com/stimmenwelt/loerrach-singt/

    LÖRRACH SINGT!SA 12. JULI 2014 | 10 – 19 UHR | EINTRITT FREI

    10 UHR | Eröffnung des Gesangstages durch Gudrun Heute-Bluhm, Oberbürgermeisterin der Stadt Lörrach

    11.30 UHR | Workshop „Stimmexperi-mente“: Von zarten Geräuschen hin zum klangvollen Chorgesang mit Antje Hagen (Innenbühne Burghof Lörrach)

    12.20 UHR | Workshop „Die Sprache und die Stimme im Rhythmus der Faszination“ mit Bernd Kremling. Sprechstücke nehmen musikalisch Gestalt an und werden mit Perkussion unterstützt (Hebelpark)

    14 UHR | Workshop „Tönen-Stimmen- Singen-Klingen“ mit Antje Hagen. Harmonien und Disharmonien gemeinsam spontan gestalten und erleben (Stadtkirche)

    16 UHR | Workshop „Stimme und Perkus-sion“. Grundlegende Spieltechniken von Perkussionsinstrumenten, die die Stimme bereichern (Adlergässchen)

    18 UHR | Großes Singfinale am Burghof Lörrach unter der Leitung von Antje Hagen und Bernd Kremling

    INNENSTADT LÖRRACH 12.07.

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    2014

  • CALEXICO SUPPORT: LUCY WARDDI 15. JULI 2014 | 20.30 UHR | € 39

    STIMMEN-Eröffnung:

    Wenige Bands beschwören in den Vereinigten Staaten mit jedem neuen Werk eine solch bezwingende Roadmovie-Stimmung herauf wie Joey Burns und John Convertino alias Calexico. Die perfekt inszenierten Klanglandschaften zwischen einsamem Wüstenhighway, staubiger Latinoparty, herzschmelzendem Mariachi und dunkel getöntem Country nehmen gefangen und schüren das Fernweh. Für ihren neuen Songzyklus „Algiers“ sind die Beiden nicht etwa in arabische Welten, sondern nach New Orleans abgetaucht, wo es ein Stadtviertel mit dem gleich-lautenden Namen gibt. Als Resultat legen sie eine neue imaginative Road Map vor, in der die Westküstensounds auf kubanisches Feeling und die Düsternis von Spaghettiwestern auf Balladen à la Bruce Springsteen-Melancholie treffen. Die Stimme von Joey Burns agiert vor dieser abwechslungsreichen Leinwand tiefsinnig, nachsinnend und geradezu verletzlich; bittersüßes Pathos trifft auf den Geruch der großen Freiheit. Die Americana-Pioniere sind nach ihrem letz-ten Stimmen-Auftritt von 2009 zurück!

    BURGHOF LÖRRACH 15.07.

    Großbritanniens Folk feiert „fröhliche Urständ'“, verjüngt sich stetig mit spannenden Stimmen. Die 23-jährige Lucy Ward aus Derby ist Hoff-nungsträgerin dieser Szene und betört mit ihrer quicklebendigen Ausstrahlung. In ihren Songs gelingt es ihr, traditionelle Schätze aus Großbritannien und den USA, die Ära der Pro-testsongs und die akustische Klangsprache des 21. Jahrhunderts zu verknüpfen. Tiefemp-fundene Balladen, Trinklieder, eindrückliche A-cappella-Einlagen und kleine Folkdramen trägt sie mit einer quellfrischen, sensiblen, zuweilen auch ausgesprochen frechen Stimme vor, die bereits alles Girliehafte abgestreift hat. Dabei reizt es sie vor allem, schwierige Themen wie häusliche Gewalt, Kriegserinne-rungen oder den Kampf um Gerechtigkeit in akustische Feinsinnigkeit zu verpacken. Ward ist darüber hinaus eine versierte Instrumen-talistin auf Gitarre, Ukulele und Melodica. Berühmtheiten der Roots-Szene von der Insel wie die Oysterband oder Seth Lakeman schät-zen sie als Bühnenpartnerin. „Das stärkste und strahlendste junge Talent im britischen Folk." (MOJO)

    Calexico

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    2014

  • INTERVIEW | CALEXICO

    WAS DIE ALTEN STIMMEN ZU ERZÄHLEN HABEN

    INTERVIEW MIT JOEY BURNS (CALEXICO)

    Er ist die Stimme und die treibende Songwriting-Kraft von Calexico. Joey Burns sprach vor der Eröffnung von STIMMEN mit Stefan Franzen über Gesangsidole, Brücken zwischen den Zeiten und Städten und die Offenheit in der Musik seiner Band.

    Joey Burns, Sie eröffnen mit Calexico am 15. Juli das STIMMEN-Festival im Burghof Lörrach. Ich möchte deshalb am Anfang auch mit Ihnen über Ihre Stimme reden. Die ist sehr sensibel, sanft, ent-spricht gar nicht den Stereotypen eines Rocksängers. Wer waren Ihre gesanglichen Vorbilder?

    Burns: Wo ist meine Stimme? Das ist die Frage, die sich viele Sänger stellen. Es braucht eine Menge Zeit, um seine Stimme zu finden. Für mich gab es eine Menge Sängerinnen und Sän-ger, die meine Helden waren: Amália Rodrigues, Lhasa De Sela, Billie Holiday, Patsy Cline, Hank Williams, Johnny Cash, Bob Dylan, Neil Young. Doch mein erster Einfluss war natürlich meine Mutter, deren Stimme ich in der Küche gehört habe, wenn sie irgendwelche bekannten Songs zu ihrem eigenen Text gesungen hat. Ich habe zuerst ganz hoch gesungen, doch dann habe ich gemerkt, dass mir das nicht gefallen hat, nach und nach habe ich meine Stimme wieder den tieferen Registern angenähert.

    Sie haben jetzt gerade zwei Sängerinnen genannt, die aus dem Fado und dem lateinamerikanischen Kulturkreis kommen – auch unge-wöhnlich für einen Rocksänger als Idole.

    Burns: Ich habe anfangs eine Menge Rock und Folk gesungen. Aber Musik wird am faszinierendsten, wenn sich West und Ost, Nord und Süd mischen, wie zum Beispiel in der afrokubanischen Tradition. Als ich vor zwanzig Jahren zum ersten Mal Fado hörte, hat mich das wirklich gepackt, ähnlich wie die Musik der rumänischen Roma, Taraf de Haïdouks zum Beispiel. Ich liebe Stimmungen in Moll und charakterstarke Stimmen. So wie eben die von Amália, vor allem als sie älter wurde und sehr tief gesungen hat und in jedem Ton ihre Lebenserfahrung aus allen Poren drang. Und dazu kommt auch ihre Fähigkeit, ver-schiedenste Emotionen zu vereinen, Geschichten zu erzählen, genau wie das auch Lhasa De Sela oder Vic Chesnutt können. Das ist es, was einen starken Sänger ausmacht. Du musst nicht jedes Wort verstehen, aber du verstehst die Klangfarbe.

    Viele Calexico-Hörer bezeichnen jedes neue Album, das Sie veröf-fentlichen als Road Movie. Würden Sie sagen, dass Ihre Musik eine cineastische Qualität hat?

    Burns: Da bin ich sicher, und ich weiß auch warum. Das liegt daran, dass wir mit unserer Instrumentierung und unseren Arrangements offene Räume schaffen. Generell verfolgen wir ja eine Bandpolitik der Offenheit, denn unsere Bandmitglieder

    kommen aus verschiedenen Ländern. Das spiegelt auch den Gemütszustand der Leute in unserer Heimat Arizona wider, man akzeptiert dort unseren multikulturellen Ansatz, er ist Teil des Alltags. Ich für meinen Teil liebe ohnehin alle Kul-turen. Wir sind jetzt gerade in Mexiko, wo wir viele Musiker treffen und Songs schreiben für das nächste Album. Vielleicht werden wir in Lörrach schon einige davon spielen. Ich bin ständig auf Erkundung nach der Verschiedenheit. Und diese offene Haltung in unserer Musik erlaubt es uns, das, was wir fühlen, in Klänge umzusetzen.

    Für das immer noch aktuelle Album „Algiers“ waren Sie auch unterwegs, Sie sind nach New Orleans gegangen. Dabei hört sich das Album gar nicht nach New Orleans an...

    Burns: Wir sind im Winter dahin, einfach um mal zu sehen, was passiert. Der Einfluss der Stadt ist sehr subtil gewesen, nicht die offensichtlichen Jazz- und Funk-Einflüsse. Es ist ein Zyklus entstanden, der die persönlichsten Songs enthält, die ich je geschrieben habe. Zum Beispiel der Song „Hush“, den ich meiner Frau gewidmet habe, als wir gerade unsere Zwillinge bekommen haben. Du darfst nicht immer mit irgendwelchen Erwartungen ans Songschreiben gehen, du musst erlauben, dass die Atmosphäre der Stadt langsam durchkommt. Das ist genau wie mit der Stimme – es gibt eben Tage, an denen du keine Stimme hast. New Orleans hat eine Tiefe, die unter der Oberfläche mit der Gumbo- und Mardi Gras-Kultur liegt, diese Tiefe haben wir gefunden.

    In den Texten verbinden Sie auf ganz bilderreiche Art und Weise Mythen mit Modernität. Ist das ein Markenzeichen der Calexico-Dichtung?

    Burns: Ja, ich finde Geschichte faszinierend. Ich versuche immer, einen roten Faden, Brücken zu finden, Lebenslinien, Verbindungen zu ziehen. Gerade hier in Mexiko begegnest du dieser Durchmischung. Es gibt hier Statuen für die Azte-ken-Gottheit Quetzalcoatl, doch über den alten Tempel-strukturen haben die Spanier ihre Kirchen erbaut, oder den Schrein für die Jungfrau von Guadalupe. Mich interessiert immer, was die alten Stimmen zu erzählen haben und welche Auswirkungen sie auf das Heute haben.

    Sie kehren mit Calexico zum wiederholten Male nach Lörrach zurück. Was verbinden Sie mit dem Ort?

    Burns: Eines meiner Lieblingsfestivals, tolle Umgebung. Das letzte Mal als wir da waren, habe ich dort sogar einen neuen Song geschrieben. Das Publikum in Deutschland hört besser zu als in Amerika. Ich freue mich umso mehr, da das unsere einzige Auslandstournee in diesem Jahr ist.

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    2014

  • ROSENFELSPARK LÖRRACH 17.07.

    Der US-Amerikaner Bilal, in der Nähe von Philadelphia als Bilal Sayeed Oliver geboren, gilt als urbane Ikone des Neo-Soul. Er selbst beschreibt seine Musik jedoch eher als eine Mischung aus Funk, Rock und Jazz. Mit seinem Debütalbum „1st born second“ begann 2001 die künstlerische Laufbahn des Sängers, dessen Album von Publikum und Kritik hoch gelobt wurde – nicht zuletzt wegen seiner außergewöhnlichen, klassisch geschulten Stimme. Seine Leidenschaft für den Jazz wurde bereits von Kindheit an von seinem Vater gefördert, der mit ihm zu Konzerten in den Clubs seiner Stadt ging. Der Gesang wurde bald mehr als eine Leidenschaft und so machte Bilal ihn zum Beruf, für den er erfolgreich eine Ausbildung an New Yorks New School for Jazz and Contemporary Music abschloss. Nach der Veröffentlichung seines Debütalbums folgten zahlreiche Konzerte weltweit und gemeinsame Projekte mit u. a. The Roots, D’Angelo, Common oder auch Erykah Badu. Zu STIMMEN 2014 kommt Bilal mit seinem aktuellen Album „Love Surreal“: In Anlehnung an Werke Salvador Dalís erzählt Bilal mit seiner samtenen und prägnanten Stimme die Geschichte eines Liebes-paars und skizziert in poetischen Bildern die vielen Facetten der Liebe.

    Der bärtige 45-Jährige aus Michigan hat im Leben schon einiges hinter sich: Studium in Heidelberg, Bandleader der Alternative-Rocker The Czars, Kran-kenhausdolmetscher in New York. Mitglieder der Kultband Midlake entdeckten ihn 2008 und es folgte eine steile Solokarriere. Sein Debüt „Queen Of Denmark“ huldigte dem Geist der Siebziger, mit dem neuen Opus „Pale Green Ghosts“ nimmt sich John Grant die Achtziger vor. Mit seinem Bariton voll verletzlicher Ironie und nonchalanter Grandezza entwirft er großartige Reverenzen an das Wave-Zeitalter, kalte Rhythmik à la New Order trifft auf breitwandige Synthe-sizer-Romantik. Dabei nimmt Grant auch in seinen Texten kein Blatt vor den Mund, feuert gegen die Ausgrenzung HIV-Positiver, spricht über Depression und die Miefigkeit des amerikanischen Landlebens. Wie der Querdenker seine in Colorado geschriebenen und in Reykjavík aufgenommenen Songs auf die Bühne bringt, dürfte für Hochspannung sorgen. „Raue Gefühle, lyrische Vor-stellungskraft, ätzender Humor.“ (Metro)

    BILALFLAVIA COELHOMI 16. JULI 2014 | 20 UHR | € 29

    JOHN GRANT SUPPORT: JOE BELDO 17. JULI 2014 | 20 UHR | € 29

    In ihrer Wahlheimat Frankreich gehört sie schon lange zur ersten Liga der Latin-Szene, bei uns ist sie noch eine Entdeckung. Die junge Dame mit den Korkenzieherlocken stammt aus Rio de Janeiro und hat ein Faible für die reiche Folklore des brasilia-nischen Nordostens. Doch Flavia Coelho ist auch durch und durch weltgewandt: Bereits 2006 siedelte sie nach Paris über, wo sie in Afro- und World-Sounds eintauchte und zugleich das Savoir Vivre an der Seine einsog. Aus all dem formte das Energiebündel einen bezwingenden Mix: Coelhos Samba ist mit Reggae aufge-laden, in die Partyrhythmen Frevo und Forró mischt sie auch ein bisschen Rumba der spanischen Gitanos. Ihre Vocals sind voll kecker Melodieschlenker, ihre fruchtig-freche Stimme lässt die Sonne aufgehen. Doch sie kann auch ganz ruhig, mit melan-cholischen und reizenden Balladen, in denen der elegante Puls des Bossa Nova aufscheint oder die Farben eines Daumenklaviers. Flavia Coelhos eigenes kleines Universum hat sie selbst „Bossa Muffin“ genannt, ein bezwingendes Reisetagebuch in Klängen zwischen drei Kontinenten. „Was für eine erfrischende Überra-schung!“, jubelte The Observer.

    GUT ZU WISSEN

    Neu bei STIMMEN 2014 ist das gastronomische Angebot des Catering-Unternehmens brot & pfeffer aus Weil am Rhein, das erstmals im Rosenfelspark die Konzertabende kulinarisch bereichern wird.

    Viel ist in Frankreich vom Zentralismus die Rede. Doch wir wagen hier einmal die Progno-se, dass nicht in Paris, sondern am Fuße der Alpen eine neue Songwriting-Größe heran-wächst. Die 26-jährige Joe BeL zeichnet sich nicht nur durch einen auffälligen Rotschopf und Sommersprossen aus, sondern auch durch eine markante, angeraute Stimme. Die führt sie durch ihre selbstbewussten, charmanten Songs, die dem Folk genauso viel zu verdanken haben wie dem Soul und auch den ein oder anderen Hip-Hop- und Reggae-Tupfer nicht verheimlichen. Die junge Dame aus Grenoble ist Autodidaktin und hat sich nach einem Stu-dium der Kunstgeschichte und Literatur ganz dem Erschaffen ihrer eigenen musikalischen Welt hingegeben. Sowohl unplugged als auch mit kleiner Band entfalten ihre Lieder einen frechen, mal unschuldigen, mal schon erstaun-lich reifen Zauber, und stets hegt sie ihre akus-tischen „Kinder“ mit Liebe zum Detail in Text und Ton.

    Flavia Coelho

    Bilal

    Joe BeL

    John Grant

    ROSENFELSPARK LÖRRACH 16.07.

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  • ROSENFELSPARK LÖRRACH 18.07.

    MOULETTESLA CARAVANE PASSEFR 18. JULI 2014 | 20 UHR | € 29

    Nein, mit Küchengeräten zum Zerkleinern von Speisen haben wir es hier nicht zu tun. Vielmehr versteckt sich hinter dem lustigen Bandnamen Moulettes „Britanniens Speerspitze der neuen akustischen Szene“, wie der Guardian befand. Das Quin-tett aus Südengland verhilft dem Britfolk zu ungeahnten kre-ativen Höhenflügen. Mit Cello, Geige, Fagott, Bass, Gitarre und packendem Schlagwerk legen sie eine ebenso ungewohnte wie kraftstrotzende Basis für einen mehrstimmigen Gesang um die charismatische Stimme der Leaderin Hannah Miller. Man hört in ihren energiegeladenen Songs Spuren alter Balladen, riecht den Duft des Archaischen, wird aber auch vom Drive des 21. Jahrhunderts überwältigt. Selten wurde ein Bogen von Klassik über Folk zu progressivem Pop so bezwingend geschla-gen wie hier. Die Einheit von instrumentaler Spielfreude und fantastischer Vokalarbeit zwingt in die Knie, und in der Heimat zieht man bis tief in die Popwelt hinein den Hut vor diesen Ausnahmetalenten des Neofolk. „Göttliche Harmonien, orche-straler Folk vom Feinsten“, so begeistert sich The Independent.

    Wer schon immer mal für einen Tag Gypsy sein wollte, ist bei dieser wilden Pariser Truppe goldrichtig: Die fünf Klangno-maden von La Caravane Passe um Toma Feterman koppeln atemberaubend Wohnwagen-Archaik und digitale Cybernau-tik – in einem Sound, der Ska, Punk, Disco, Chanson und schrä-ge Balkanrhythmen zu einer rasiermesserscharfen Tanzparty zusammenschweißt. Mit dieser Karawane können die Hörer stilecht in die 1930er Jahre abtauchen, um dem legendären Django Reinhardt zu begegnen, sie genießen sonnentrunkene Mittelmeer-Hymnen oder erleben, wie sich ein arabesker Surfrock in die Gehörgänge schlängelt. Von der Prärie geht es direkt in den U-Bahn-Schacht, Iggy Pop schaut zu Besuch im Chanson-keller vorbei. All das wird serviert mit der raukantigen Stimme von Feterman in sage und schreibe sechs Sprachen von Fran-zösisch über Serbisch bis Jiddisch, drumherum toben Bügelhorn, Trompete, Bassposaune, Sax und Banjo, und nicht aus Zufall ist der Drummer ein Ex-Rugbyspieler. La Caravane Passe sind der kleine böse Wald-und-Wiesen-Bruder der Balkandisco.

    Moulettes

    La Caravane Passe

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  • ROSENFELSPARK LÖRRACH 19.07.

    BILLY BRAGG SUPPORT: THE BIANCA STORYSA 19. JULI 2014 | 20 UHR | € 29

    Diesen Abend im Rosenfelspark eröffnet die Basler Band The bianca Story, die ihre Musik selbst als Art Pop beschreibt und deren Konzerte nie weit entfernt sind von einer Performance mit Installationen und Multimedia-Einflüssen. Diese Band ist einfach außergewöhnlich und geht ebenso ungewöhnliche Wege: Im Jahr 2012 mietete sich die damals noch kleine Band in die Londoner Abbey Road Studios ein, um ihr Album „Coming Home“ aufzunehmen. Ihr aktuelles Album „Digger“ finanzierten die fünf Schweizer dann im vergangenen Jahr mithilfe des mittlerweile unter Musikern beliebten Crowdfundings. In gerade einmal 75 Tagen schafften sie es, 90.000 Euro zu gene-rieren, um der Musikindustrie selbstbewusst den Rücken zu kehren. Befreit von den Majorlabels spielte The bianca Story groß auf und lieferte eine geniale Club-Tour ab, bei der „Digger“ kostenlos ans Publikum verteilt wurde. Was The bianca Story darbieten ist eine Art New Wave Rock’n’Roll, denn ihre Ein-flüsse reichen von den B-52’s, The Human League und Talking Heads bis hin zu Arcade Fire und La Roux. DIE ZEIT schreibt:

    „Als würde sich Nick Cave mit Bloc Party und den Scissor Sisters unter Orchesterbegleitung am benachbarten Zürisee bei Yello zur Jam Session treffen, drehen The bianca Story meist am ganz großen Regler des Entertainments.“

    Als das soziale Gewissen Englands hat ihn die Folkszene in den Neunzigern aufs Schild gehoben. Doch zugleich verkörperte Billy Bragg mit verletzlichen, tiefsinnigen und ironischen Lie-besliedern stets den Prototyp des modernen Troubadours. Als

    „Sherpa der gebrochenen Herzen“ kehrt der 56-Jährige nun mit neuen Liedern zurück, die er mit dem langjährigen Freund Joe Henry in einer kalifornischen Spontansession aufgenommen hat. Wo einst scharfkantige Protestsongs seinen Weg säumten, zwingt der leidenschaftliche Antifaschist seine Hörer nun mit großen Balladen über menschliche Beziehungen in die Knie. Dabei ist seine Stimme in den Country-, Folk- und Blues-schwangeren Kompositionen mit einem so sanften, aufrich-tigen, tiefempfundenen Ton gesegnet wie nie zuvor. Die gelun-gene Neujustierung eines Mannes, der sich stets für die linke Bewegung engagierte und nun auf dem Pfad des Herzens wan-delt. „Seine Songs sind persönlich und politisch in delikater Balance, seine Stimme seiltanzt zwischen zerbrechlich und innig.“ (R2 Magazine)

    The bianca Story

    Billy Bragg

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  • Sie schlägt den ganz großen Bogen vom Varieté der frivolen Zwanziger bis zu den aktuellen Charts. Die irisch-französische Sängerin Camille O’Sullivan fasst nahezu ein Jahrhundert Musikgeschichte in eine schwül-sinnliche, laszive, glamouröse Revue und lotet in jeder Show die Extreme der menschlichen Gefühlswelt aus. Mal als hitzewallende Diva, mal als kühler Vamp durchstreift sie katzengleich und verführerisch Cabaret und Chanson, düstere Rockgefilde und melancholische Tag-träume. Mit ihrer wandelbaren Altstimme beherrscht sie die reiche Ausdruckspalette vom fragilen Mädchen bis zur Eisen raspelnden Rockröhre, unterzieht jedes Song-Original einer verblüffenden Metamorphose. Für ihr neues Programm und gleichnamiges Album „Changeling“ hat sie Songs von Radio-head, Nick Cave, Tom Waits, Jacques Brel und Arcade Fire ver-sammelt. Die chamäleongleiche Diva ist zurück: Nach den Begeisterungsstürmen bei ihrem Auftritt im Burghof 2011 wird Camille nun das Festivalpublikum hinreißen. „Atembe-raubend. Eine überragende Performerin.“ (The Guardian)

    CAMILLE O'SULLIVANCHARLES PASI & BANDSO 20. JULI 2014 | 20 UHR | € 29

    In seinem Heimatland Frankreich zählt Charles Pasi längst zu den größten Talenten der Blues/Jazz-Szene und ist nicht nur regelmäßiger Gast in den Playlisten der großen Radiosta-tionen, sondern absolvierte ebenfalls einen Auftritt bei der Show „Fou du Roi“ mit durchschnittlich zwei Millionen Zuhö-rern. Nichts und niemand kann ihm widerstehen, denn er ist einer jener jungen Künstler, die sich mit spielerischer Leich-tigkeit und juveniler Frische drauf und dran machen, den oft-mals angestaubt wirkenden Sound der Blues-Harp in die Gegen-wart zu holen. Seine charakteristische und raue Stimme sowie sein überaus sympathisches Auftreten machen ihn zu einem echten Bühnenkünstler. Auf dieser kommt seine Musik auch erst zur vollen Entfaltung, denn als geborener Live-Musiker überzeugt er sein Publikum mit grundehrlichen und gleichzei-tig atemberaubenden Performances. Zusammen mit seiner Band und einer unbändigen Improvisationslust erzeugt er einen groovenden Mix, der sich gekonnt zwischen Rock, Soul und Jazz bewegt, ohne den Hintergrund im Blues zu vergessen und selbst Einspritzer aus Raggamuffin und Hip-Hop fügen sich harmonisch in die furiosen Arrangements.

    Charles Pasi

    Camille O'Sullivan

    ROSENFELSPARK LÖRRACH 20.07.

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    2014

  • Sie ist die Meisterin der düsteren Schönheit. Als vor zwei Jah-ren das Phänomen Anna Calvi fast aus dem Nichts erschien, überschlug sich die Musikpresse vor Ehrfucht. Zurecht: Die strenge Blondine mit englisch-italienischen Wurzeln schafft in ihren Songs eine ganz eigene Welt, die sich gleich aus zwei Stimmen nährt. Da sind zum einen ihre magischen Vocals, geschult an Nina Simone und Édith Piaf, bereichert durch Ein-flüsse von Maria Callas bis Scott Walker. Und da ist ihre zwei-te „Stimme“, ihr atemberaubendes Gitarrenspiel, das Ennio Morricone, Surfrock und Jimi Hendrix zu einem feurigen Strom an Melodie und Virtuosität bündelt. In einer betörenden Performance spielt Calvi mit Romantizismen und androgynem Glamour, mit Versatzstücken aus Flamenco und der cineas-tischen Ästhetik von David Lynch. Vorhang auf für eine über-wältigende Popdramatikerin, über die ihr enger Freund Brian Eno sagt: „Das größte Ding seit Patti Smith.“

    Wie sich Frauenpower aus Norwegen anhört, konnten STIMMEN-Besucher schon mit dem durchgedrehten Quartett Katzenjam-mer oder dem seelenvollen Gospelgesang von Kristin Asbjørnsen erleben. Der neueste Export aus dem Reich Skandinaviens mag eine elfenhafte Erscheinung sein, doch dahinter verbirgt sich eine äußerst selbstbewusste Songwriterin. In den spannenden Liedern von Thea Hjelmeland siedeln versponnener Alterna-tive Folk, sonniger Sonntagmorgen-Pop, zarte Countryanleihen und ganz überraschende Kraftausbrüche, sowie Texte, die von

    BURGHOF LÖRRACH 21.07.

    ANNA CALVI SUPPORT: THEA HJELMELANDMO 21. JULI 2014 | 20 UHR | € 33

    spannenden Lebenserfahrungen zwischen Førde, Kuba und Paris künden. Wie ein Chamäleon wandelt die 26-Jährige dabei ihr Vokaltimbre, von sensiblem Umherschweifen in Sopranla-gen über rotzige Vamp-Attitüde bis zur dunklen Schattierung einer reifen Folklady. Auch ihr herkömmliches Instrumenta-rium wie Mandoline, Banjo, Ukulele, Klavier und Schlagzeug genügt ihr noch nicht: Die Sounds in ihren wunderbaren Klang-gebilden kommen auch mal von einem Stuhl, einer Kaffeetas-se oder der Heizung.

    Anna Calvi

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  • BURGHOF LÖRRACH 22.07.

    Ja, sie ist erst 18, aber was für eine Stimme! Jenseits von Attri-buten wie „soulig“ oder „folkig“ bewegt sich die junge Dame, ihre Vocals sind zerbrechlich und empfindsam, selbstbewusst, stark und weiblich – und immer ganz persönlich. Man findet diese Ausstrahlung selten in ihrem Alter, doch Ami Warning wuchs mit der Musik als Milchflasche und der Bühne als Wohn-zimmer auf. Ihr Vater ist der Roots Reggae-Sänger Wally War-ning mit Wurzeln in Surinam, und von klein auf begleitete sie ihn auf seine Konzerte, wurde später ein Teil seiner Band. Früh entwickelte sie Geschichten und Gedichte, die sie dann, als der Papa ihr ein paar Gitarrenakkorde gezeigt hatte, allmählich in eigene klingende Kleinode wandelte. Die sind kürzlich auf ihrem Debütalbum „Part Of Me“ entstanden, sparsam beglei-tet von Perkussion, Bass und Saxophon. Ami beteuert, dass sie eigentlich gar nicht gerne im Vordergrund steht. Aber vielleicht sind gerade deshalb ihre Lieder das, was sie sind: transparent, leichtfüßig, mitteilsam, aufrichtig, kraftvoll – und immer berührend.

    AMI WARNINGALICE RUSSELLDI 22. JULI 2014 | 20 UHR | € 24

    Unter den vielen großen weiblichen Stimmen, die England in den letzten Jahren hervorbringen konnte, hat sie die Köni-ginnenposition inne. Bei ihr paart sich die Stimmgewalt von Aretha Franklin mit der Britishness von Adele. Spielend wech-selt sie mit ihrem majestätischen und immer leicht verschnupft tönenden Timbre zwischen Soul, Funk, Hip-Hop und sogar Dubstep, umspannt in ihrer Vokalpotenz löwenhaftes Grollen und beseelte Gospelhöhen. Alice Russell überzeugt sowohl in handgemachter als auch elektronischer Umgebung, füllt mit ihrer souveränen Präsenz Hallen, kann aber auch in Clubs die Atmosphäre zum Dampfen bringen. Ob sie für den Latin- und Retro-verrückten Will Holland ans Mikro tritt, im Duett mit David Byrne glänzt oder mit dem Laptop-Produzenten TM Juke ausgebuffte Popsongs zwischen Electrosoul und Britpop formt, diese Frau lässt keine Ohren gleichgültig zurück. Der Blue Eyed Soul der Insel hat seit Dusty Springfield keine so charismatische Lady mehr erlebt.

    Alice RussellAmi Warning

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    2014

  • Mit den Aftershow-Gigs nach den Marktplatzkonzerten setzt STIMMEN ein kleines Festival-Special fort, das 2013 erstmals stattfand und bei den Konzertgängern auf sehr gutes Feedback stieß. Aus diesem Grund gibt es auch dieses Jahr vier After-show-Konzerte nach den großen Marktplatzshows, bei denen es neue Sounds zu hören gibt, die es sich zu entdecken lohnt.

    Tickets für die STIMMEN-Aftershows gibt es nicht im Vorverkauf, sondern am jeweiligen Abend für € 5.– an der Abendkasse. Inhaber eines Markt-platztickets des jeweiligen Abends erhalten freien Eintritt zum Aftershow-Konzert im Burghof. Da die Kapazität des Burghof-Foyers jedoch begrenzt ist, ist das Ticket für ein Marktplatzkonzert keine Einlassgarantie.

    Mit dabei sind in diesem Jahr vier außergewöhnliche Bands aus der Schweiz, Kanada und Schweden, die in der Presse und bei den Radiostationen schon oft als Musiktipps und Newcomer vorgestellt wurden, aber für viele dennoch vermutlich noch unbekannt sind. Uns erwarten dabei vier abwechslungsreiche Abende von fluffigen Popmelodien, über Alternativerock und Indiesounds bis hin zu Grunge-inspiriertem, lautem Hard Rock.

    THE ELWINS (CAN) | MI 23. JULI

    Notorisch schlecht gestimmte Menschen dürften mit The Elwins eine schwierige Zeit haben, schreibt der Rolling Stone. Zum Urteil kommt das Magazin nach der Prüfung des von Ryan Hadlock (The Lumineers) produzierten Debütalbums „And I Thank You“, einem äußerst liebenswürdigen Tonträger. Die Band aus Onta-rio zählte in Nordamerika auch schon vor der Veröffentlichung des Albums nicht mehr zu den Unbekannten, spielten sie doch schon Festivals wie u. a. SXSW und Halifax Pop Explosion. Jetzt nehmen sie endlich den Weg über den Atlantik in Angriff und beschenken uns mit tollen Popsongs. Jeder Song versprüht etwas von der Freude, die aufkommt, wenn diese vier Kanadier zu ihren Instrumenten greifen und loslegen. Ihre Songs spiegeln die Liebe der Band zu einerseits klassischem Pop (Beatles, Beach Boys, Cat Stevens) wie andererseits auch zum eher Sperrigen (Zappa) wider und sind so erquickend juvenil und schnell, dass nur die wenigsten ihrer Songs die Drei-Minuten-Marke errei-chen. „P-O-P – klassisch gedacht, knorke gemacht. Was sagt man da? And we thank you.“ (Rolling Stone).

    RIVAL KINGS (CH) | DO 24. JULI

    Bei den Rival Kings aus Luzern geht seit der Bandgründung 2012 alles sehr schnell: Anfang 2014 erscheint ihr Debütalbum

    „Citizens“, ihre Songs schaffen es in kürzester Zeit in die Rota-tion des schweizerischen SRF 3 und Remixe sogar ins interna-tionale Radio. Mit dem notwendigen Gespür für feine Melodien zwischen Pop, Rock und Melancholie erzählen die fünf jungen Musiker ihre ganz persönlichen Musikgeschichten, die man sich unbedingt anhören sollte. Es sind Geschichten über Liebe, Verlust, Freundschaft und über die Suche nach sich selbst. Das Leitmotiv ihrer Musik scheint die Frage zu sein, „Where do we go from here?“. Ihre Anworten darauf sind zwar nicht eindeu-tig, aber den Rival Kings gelingt es, sie in ein kompaktes, viel-fältiges Klangbild zu verpacken – oder wie das Schweizer Radio Virus zu „Citizens“ sagte: „ (Es) ist so rüdig guet wie ein feines Stück Rahmkäse im knusprigen Znünibrot.“ Eine gute Weg-zehrung auf dem Weg zu den Antworten auf all die existenti-ellen Fragen des Lebens.

    BURGHÖF LÖRRACH

    MI 23. BIS SA 26. JULI 2014 | NACH DEN MARKTPLATZKONZERTEN IM BURGHOF LÖRRACH

    Hausöffnung: 22 Uhr mit Musik und Gastronomie | Konzertbeginn: ca. 30 Minuten nach Ende des Marktplatzkonzertes

    AFTERSHOWS 1

    AFTERSHOWS 2

    Infos zu den Konzerten mit Hong Faux und END finden Sie auf Seite 35.

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    2014

  • Begnadeter Songschreiber, Oscar-, Grammy-, Tony- und BRIT-Award-Gewinner, ein Held am Broadway – kurz: Elton John ist ein universeller Superstar. Er ist der dauerhaft erfolgreichs-te Singer-/Songwriter einer ganzen Generation. Und er ist der dekorierteste unter seinen Kollegen. Reginald Kenneth Dwight, so sein bürgerlicher Name, war 1971 der erste Künstler seit den Beatles, der mit vier Titeln gleichzeitig in den amerika-nischen Top Ten vertreten war. Mitte der Siebziger komponierte er gemeinsam mit Bernie Taupin Hit auf Hit. „Your Song“,

    „Rocket Man“, „The Bitch Is Back“, „Daniel“, „Bennie And The Jets“, das ursprünglich Marilyn Monroe gewidmete „Candle In The Wind“ und eben „Crocodile Rock“ waren die Chartbrea-ker dieser Jahre, die heute noch jeder kennt.Im September 2013 veröffentlichte Elton John sein dreißigstes (!) Studioalbum „The Diving Board“, das ein bisschen an Johns Anfangszeiten erinnert und in seiner entspannten Stimmung auch die aktuelle Lebenslage widerspiegelt, die nicht zuletzt durch seine plötzliche Erkrankung im letzten Sommer geprägt ist. „Ich bin jetzt in einem Alter, in dem sich die Prioritäten verschoben haben. Das gilt für mein Leben und auch für meine Musik. Ich habe so viele Hits gehabt, dass ich mir und anderen nichts mehr beweisen muss. Jetzt mache ich nur noch Musik, die ich selber liebe. Deshalb klingen meine letzten beiden Alben so sehr nach dem Soundtrack meiner Jugend, also nach Coun-try und Rock ’n’ Roll der fünfziger und sechziger Jahre“, sagt Elton John selbst (ZEIT Magazin). Nach vierzig Jahren im Musikgeschäft und auf den Bühnen der Welt, blickt Sir Elton John auf ein Leben mit Höhen und Tiefen zurück, bei dem die Musik immer im Mittelpunkt stand und er selbst seine Leidenschaft, stets neue Songs zu schreiben und Platten zu veröffentlichen, als ein Geheimnis seines Über-lebens beschreibt. Wussten Sie zum Beispiel, dass John für das Schreiben eines jeden seiner Songs und großen Hits nie länger als dreißig Minuten gebraucht hat – „wenn es schlecht läuft: vierzig Minuten“?

    ELTON JOHN & BAND„GREATEST HITS LIVE“-TOURMI 23. JULI 2014 | 19.45 UHR | € 89

    Das Motto des Konzerts „Greatest Hits Live“ verspricht den Konzertbesuchern eine Reise durch die Zeit und durch eine mehr als 40-jährige Karriere voller Hits: Hits, mit denen wir aufgewachsen sind, die wir lieben und die live immer wieder ein unvergessliches Erlebnis sind. Und spätestens bei „Croco-dile Rock“ hält es niemanden mehr auf den Stühlen!

    AFTERSHOWS

    Nach dem Konzert findet im Burghof Lörrach das Konzert mit THE ELWINS bei den STIMMEN-Aftershows statt. Mehr dazu auf Seite 29.

    MARKTPLATZ LÖRRACH 23.07.

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  • THE BOSSHOSSDO 24. JULI 2014 | 20 UHR | € 43

    ECHO-Preisträger 2014 als „Gruppe Rock/Pop National“, Pla-tin-Auszeichnung für ihr aktuelles, siebtes Album „Flames Of Fame“ in Österreich und Platz 2 der deutschen Charts sowie unzählige TV- und Konzertauftritte weltweit – The BossHoss sind zurzeit aus der internationalen Musikszene nicht wegzu-denken.Es war vor knapp zehn Jahren, dass die sieben Jungs in Berlin ihre Pferde sattelten, die Stetsons aufsetzten und mit Sattel-taschen voller Rock’n’Roll losritten, um die Republik zu rocken. Zunächst war es ein Spaß für Freunde: Als sich The BossHoss Anfang 2004 gründeten, wollten sie mit ihren lässigen Coun-try- und Skiffle-Versionen großer Pophits die Partys von Bekannten gehörig aufmischen. Noch im gleichen Jahr unterschrieben The BossHoss ihren ersten Plattenvertrag. Das Debütalbum „Internashville Urban Hymns“ erschien kein Jahr nach Bandgründung und hat sich allein in Deutschland über 250.000 Mal verkauft. Mit jedem Nachfolger – „Rodeo Radio“ (2006), „Stallion Battalion“ (2007),

    „Do Or Die“ (2009) und „Low Voltage“ (2010) – wuchs ihr Erfolg in Deutschland, Österreich und der Schweiz kontinuierlich. Alle Alben platzierten sich in den deutschen Top 10, insgesamt konnten The BossHoss bislang mehr als 1,5 Millionen Tonträ-ger allein in Deutschland absetzen.

    Ihre ganze Magie und Einzigartigkeit entfalten Alec „Boss Burns“ Völkel (Gesang, Waschbrett), Sascha „Hoss Power“ Voll-mer (Gesang, Gitarre), Hank Williamson (Mandoline, Banjo, Harmonika), Russ T. Rocket (Gitarre), Guss Brooks (Kontra-bass), Frank Doe (Schlagzeug) und Ernesto Escobar de Tijuana (Perkussion) bei ihren Live-Gigs. Mit ihrem Crossover aus Country, Punkrock, Blues, 60s Garage und Rockabilly haben The BossHoss ihre eigene Definition vom Country-Rock’n’Roll perfektioniert und der unverkennbare Sound, bei dem elek-trische und akustische Gitarren auf Waschbrett, Kontrabass, Keytar und Mandoline treffen, überzeugt auch live: Bei den meist schweißgetränkten Konzerten tanzt und feiert das gesamte Publikum. The BossHoss klingen, als feierten Johnny Cash und Elvis eine Rock’n’Roll-Orgie im Sinners Saloon. Mit dieser ungewöhnlichen Mischung haben sie bewiesen, wie man auf direktem Weg vom Newcomer zu deutschen Superstars reifen kann.

    AFTERSHOWS

    Nach dem Konzert findet im Burghof Lörrach das Konzert mit RIVAL KINGS bei den STIMMEN-Aftershows statt. Mehr dazu auf Seite 29.

    MARKTPLATZ LÖRRACH 24.07.

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    2014

  • MI 23. BIS SA 26. JULI 2014 | NACH DEN MARKTPLATZKONZERTEN IM BURGHOF LÖRRACH

    Hausöffnung: 22 Uhr mit Musik und Gastronomie | Konzertbeginn: ca. 30 Minuten nach Ende des Marktplatzkonzertes

    Mit den Aftershow-Gigs nach den Marktplatzkonzerten setzt STIMMEN ein kleines Festival-Special fort, das 2013 erstmals stattfand und bei den Konzertgängern auf sehr gutes Feedback stieß. Aus diesem Grund gibt es auch dieses Jahr vier After-show-Konzerte nach den großen Marktplatzshows, bei denen es neue Sounds zu hören gibt, die es sich zu entdecken lohnt.

    Tickets für die STIMMEN-Aftershows gibt es nicht im Vorverkauf, sondern am jeweiligen Abend für € 5.– an der Abendkasse. Inhaber eines Marktplatztickets des jeweiligen Abends erhalten freien Eintritt zum Aftershow-Konzert im Burghof. Da die Kapazität des Burghof-Foyers jedoch begrenzt ist, ist das Ticket für ein Marktplatzkonzert keine Einlassgarantie.

    Auf Seite 29 haben wir bereits die Aftershow-Konzerte mit The Elwins und den Rival Kings vorgestellt – hier geht es nun wei-ter mit den beiden Konzerten von Hong Faux und END.

    HONG FAUX (S) | FR 25. JULI

    Es gibt hier nicht viel um den heißen Brei zu reden: Hong Faux sind eine schwedische Stoner- und Grunge-Explosion. Sichtlich beeinflusst vom Seattle der frühen 1990er Jahre, kombiniert mit weiteren musikalischen Zutaten unter Berücksichtigung einer gesunden Prise Stoner-Gitarrenriff und melodischem Gesang, sind die Stockholmer eine Hommage an die harmo-nische Komplexität der Grunge-Ära. Nachdem 2010 ihre Debüt-EP erschienen war, gelang der Band 2012 mit der Nachfolge-Single „Feign Death To Stay Alive“ der Weg in die Radiostationen Europas und selbst der USA. Das britische Classic Rock Magazine kürte Hong Faux als „Immense New Band Of 2012“ und ange-sichts ihrer musikalischen Ursprünge ist es wohl auch kein Wunder, sondern ausschließlich konsequent, dass ihr aktuelles Album „The Crown That Wears The Head“ vorerst nur auf Vinyl erhältlich ist. Hong Faux liefern handgemachte Rockmusik – laut, rockig und echt retro und dabei verleihen sie dem Genre eine fast spielerische Leichtigkeit.

    END (CH) | SA 26. JULI

    END kommen mit guten Festival-Erfahrungen zu STIMMEN 2014. Spielten sie doch bereits beim bekannten Greenfield Festi-val und als Headliner beim Basler BScene Festival – das war 2012. Ein erstes Set an Songs reifte schon ab 2009 in der Abgeschieden-heit eines tief gelegenen Bandkellers und 2012 veröffentlichten END die EP „Parabol“. Es folgten Auftritte bei den genannten Schweizer Festivals und Radio Virus rühmte den Song „Tie Your Nation To The Radiation Machine“ als einen der besten Songs einer Schweizer Band 2013. Im selben Jahr kümmerten sich die Herren von END dann fast ausschließlich um die Entstehung ihres ersten Albums „People Of The Stream's Mouth“, das im April 2014 veröffentlicht wurde – produziert von Marco Jeger, der bereits mit The bianca Story und Bonaparte nationale wie inter-nationale Erfolge feiern konnte. Uns erwarten pulsierende Rhyth-men, treibende Gitarrenriffs und faszinierende Synthieklänge, welche mit einer versierten und ergreifenden Charakterstimme interagieren – eine rätselhafte Mischung aus Alternativerock und Indiepop, die im Gedächtnis nachklingt.

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  • Pete Doherty ist zurück mit seiner Band, den Babyshambles, und dem energetischen Album „Sequel To The Prequel“, das nach langer Wartezeit die hungrigen Fans begeisterte und selbst hierzulande in die Charts schoss. Seines Zeichens Musi-ker, Maler und Schauspieler, ist er vor allem insgesamt irgend-etwas zwischen postmodernem Bohemien und Enfant terrible der urbanen Popkultur, der auch immer für eine prima Story gut ist. Pete Doherty gründete die Babyshambles 2004 als Spin-Off-Projekt mit dem Ziel, die Band eigentlich später wie seine frühere und äußerst erfolgreiche Combo „The Libertines“ zu nennen. Dies scheiterte jedoch im Rechtsstreit. Die Babysham-bles veröffentlichten 2005 ihr erstes Album „Down In Albion“, welches u. a. dank der Hitsingle „Fuck Forever“ als ein bedeu-tender Beitrag zum Selbstverständnis der „Class Of 2005“ und der Indie-Szene betrachtet wird. In kürzester Zeit schaffte es Pete Doherty, egal ob mit The Libertines oder Babyshambles, zum wichtigsten aber gleichzeitig auch unwichtigsten Indivi-duum zu werden – die Tabloids wollten nicht mehr ohne ihn und die zahlreichen Fans sahen in ihm die personifizierte Kon-junktur des Rock'n‘Roll. Gerüchte darüber, er würde seinen 27. Geburtstag aufgrund seines Drogenproblems nicht überle-ben, verhalfen ihm ebenfalls zur Ikonisierung.2007 veröffentlichten die Babyshambles „Shotter’s Nation“ und Doherty selbst kurze Zeit später ein Soloalbum. Dieses bedeutete den Kickstart für weitere Nebenprojekte als Schau-spieler und Schriftsteller des aus dem nordwestenglischen Hexham stammenden Musikers. 2010 nahmen die Babyshambles eine letzte Veränderung in ihrer Bandbesetzung vor, welche sich nun aus Mick Whitnall (Gitarre), Drew McConnell (Bass), Danny Goffey (Schlagzeug) und eben

    „l’enfant terrible“ persönlich zusammenstellt – eine Band, von der Doherty selbst sagt: „ I've realised there's a hunger there for me – not for not having enough to eat, let's make that clear – but to be in this band. It's intrinsically a part of me, I think.“

    BABYSHAMBLESFR 25. JULI 2014 | 20 UHR | € 37

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    Nach dem Konzert findet im Burghof Lörrach das Konzert mit HONG FAUX bei den STIMMEN-Aftershows statt. Mehr dazu auf Seite 35.

    MARKTPLATZ LÖRRACH 25.07.

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  • Sie ist die wahrscheinlich am elegantesten gekleidete Alternative-Rockband der Geschichte: The Hives. Maßgeschneiderte Outfits in schwarz und weiß gehören zu den Markenzeichen der Band, die sie ebenso unverwechselbar machen wie ihr Sound. Mit Hits wie „Main Offender" oder „Hate To Say I Told You So" und vor allem einer grandiosen Live-Show haben die fünf Schweden ihren furiosen Siegeszug durch ganz Europa angetreten. The Hives gehören zu den Rock-Sensationen der vergangenen Jahre. Sie bieten Rock´n´Roll in Rein-form und eine gehörige Portion Garagen-Punkrock. Mit ihren Outfits, die immer besonders ordentlich gebügelt und gestärkt sind, erinnern die Jungs an die in den 1950er Jahren aufkommende Mod-Bewegung. Wie die einstigen Moder-nists, verkörpern die Musiker von The Hives Style und exzessive Performance zugleich. Das Magazin Spin ernannte die Hives 2006 zur „Best Live Band In The World“ und setzte gleichzeitig den Sänger Pelle Almqvist auf die Liste der „50 Greatest Frontmen Of All Time“. Die Brüder Pelle und Niklas Almqvist gründeten zusammen mit Mikael Karls-son Åström, Mattias Bernvall und Christian Grahn 1993 The Hives und wurden zu einer der bekanntesten schwedischen Alternative-Rockbands des 21. Jahr-hunderts. Mit dem Album „Vene Vidi Vicious“ spielten sie sich in das kollektive Musikgedächtnis und ihre Live-Qualitäten überzeugen Kritiker und Fans glei-chermaßen, was nicht zuletzt an dem charismatischen und mitreißenden Frontmann Pelle Almqvist liegt.

    THE HIVES SPECIAL GUESTS: TRIGGERFINGERSA 26. JULI 2014 | 20 UHR | € 44

    Als Special Guest an diesem Abend eröffnet das belgische Trio Triggerfinger diesen „Rock deluxe-Abend“ bei STIMMEN. Für die drei Vollblutmusiker – Gitarrist und Sänger Ruben Block, Schlagzeuger Mario Goossens und Bas-sist Paul Van Bruystegem – gilt zweifellos: Was lange rockt, wird schließlich mit einem Nr.1-Hit belohnt! Mit ihrer außergewöhnlichen Cover-Version „I Follow Rivers“ eroberte das Trio 2012 das belgische und niederländische Publikum im Sturm und erreichte Platz 1 der Charts. Auch in Deutschland war der Song wochenlang auf jeder Radio-Playlist vertreten und während das Original der schwedischen Sängerin Lykke Li zeitweilig Platz 1 der deut-schen Singlecharts inne hatte, erreicht das Cover zeitgleich Platz 10. Ihre Live-Konzerte beschreiben Triggerfinger selbst als „verrückten Gewittersturm“, denn die Band, die Rock, Blues, Rockabilly und den Style von David Lynch in ihrem Sound vereint, kann verdammt laut und wild sein, aber auch etwas leiser und puristi-scher rocken, wie „I Follow Rivers“ zeigt. Das neue Album „By Absence Of The Sun“ ist ganz aktuell im April dieses Jahres erschienen und man darf gespannt sein auf das Gewitter, das die Bluesrock-Dandys auch mit ihren neuen Songs auf dem Marktplatz auslösen werden.

    MARKTPLATZ LÖRRACH 26.07.

    The Hives

    Triggerfinger

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    Nach dem Konzert findet im Burghof Lörrach das Konzert mit END bei den STIMMEN-Aftershows statt. Mehr dazu auf Seite 35.

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  • „Für meine Musik gibt es keine Schublade. Ich mache, was ich will!" Und das macht sie verdammt gut. Nneka hat sich in den letzten Jahren zu einer äußerst selbstbewussten, reflektie-renden und kreativen Künstlerin entwickelt. Sie singt von Liebe und Schmerz ebenso überzeugend wie von Gott und Poli-tik. Mit ihrem eigenwilligen Mix aus Reggae, Hip-Hop, moder-nem R&B, Vintage Soul und Afrobeat hat sie sowohl Fans als auch Musiker und die internationale Musikszene begeistert. Sie begleitete Nas und Damian Marley auf Tour, arbeitete mit The Roots, Mrs Dynamite und zuletzt mit Tricky zusammen. Der Name Nneka ist mittlerweile auf der ganzen Welt ein Syno-nym für ehrliche, unverstellte Musik mit großem Gefühl, gran-dioser Stimme und starker Botschaft. Derzeit arbeitet sie an einem neuen Album. Und wer sie mal live auf der Bühne erlebt hat, kann sich der Faszination und Intensität ihrer Stimme und Persönlichkeit kaum entziehen.Nneka hat eine Mission. Die heißt schlicht: die Welt zu verän-dern. Dazu gehört einerseits, jeden Zuschauer bis in die letzte Reihe zum Mitwippen zu animieren. Aber andererseits auch, dabei Geschichten zu erzählen, die noch weit nach jedem Kon-zert Herz und Hirn bewegen. Nnekas Songs sind keine glän-zenden Pophymnen, die leichtgängig aus den Handys dieser Welt tröpfeln, sondern ganz im Gegenteil: echte, tiefe Soul- und Hip-Hop-Lyrik, die es in sich hat.

    Der letzte Marktplatzabend wird von den Special Guests Theo Parrish feat. Amp Fiddler eröffnet – der eine Mitbegründer des Deep House und DJ, der andere Funk-Musiker aus Detroit. Theo Parrish ist in Washington geboren, wohnhaft in Detroit, hat die Welt mehrfach umrundet und gilt als Urgestein der House-Szene. Laptops und MP3-Player sucht man bei Theo Parrish vergeblich. Wie ein Sterne-Koch sucht er sorgfältig jede einzelne seiner Zutaten aus – ausschließlich Vinyl! Und mit etwa fünfzig dieser Scheiben bringt Theo Parrish dann regel-mäßig die Tanzfläche zum Beben.

    Amp Fiddler ist einer der ganz Großen in Sachen Funk & Soul und voller Liebe: Liebe zu den Wurzeln schwarzer Musik in Amerika, zum Jazz, zum Blues und zu Motown. Der Sänger, Songwriter und Keyboarder aus Detroit ging mit George Clin-tons P-Funk-Allstars auf Tour, lieh Prince und Seal seine Stim-me im Background-Chor, spielte mit Jamiroquai und Tony Allen – und startete im zarten Alter von Mitte 40 solistisch durch. Seither verführt er sein Publikum mit einem lässigen Mix aus derben Grooves und unwiderstehlich schmachtenden Vocals.

    An diesem Abend werden beide Musiker gemeinsam ein Live-Set spielen, das es so seit zehn Jahren nicht mehr gegeben hat und alte und neue Sound Signature Classics aufgreift. Unter-stützt werden die beiden Musiker bei ihrer Show namens

    „Teddy's Get Down“ von Akwasi Mensah (Bass), Dumini DePor-res (elektr. Gitarre) und Myele Manzaza (Schlagzeug) – und da kann das einzige Ziel nur sein: Tanzen. O-Ton Amp Fiddler:

    „Free your mind and your ass will follow!“

    Nneka

    Theo Parrish Amp Fiddler

    MARKTPLATZ LÖRRACH 27.07.

    NNEKA SPECIAL GUESTS: THEO PARRISH AMP FIDDLERSO 27. JULI 2014 | 20 UHR | € 29

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  • „Sie heben die Songs empor in luftige Höhen – dorthin, wo sie hingehören“, schwärmt The Curator. Das sechsfache Stimmenwunder VIVE aus Großbritan-nien setzt im A-cappella-Gesang der Insel neue Maßstäbe. Alle Mitglieder kön-nen auf einen Abschluss der renommierten Guildhall School Of Music verweisen und bringen ihre ganz individuellen Farben in die lebendige und erfrischende Textur des Sextetts ein. Diese ist schon durch die Besetzung mit fünf Jungs und einer Frau mehr als ungewöhnlich. Take 6, The Real Group und die Swingle Sin-gers sind erklärte Idole der Engländer, die bereits zahlreiche Preise wie den ersten Platz beim Voice Festival UK 2013 gewonnen haben. Die vokale Bandbreite ihres Repertoires im Debütprogramm „VIVE: Deluxe“ spannt sich von pfiffigen Eigen-kompositionen über Seal und die Lighthouse Family bis zu Leonard Bernstein und Georg Friedrich Händel, von Pop über Jazz bis hin zu Spirituals. „Eine der großen Hoffnungen für die junge britische Vokalmusik.“ (Vocal Blog)

    Das Konzert mit dem Ensemble Phoenix Munich in der Reithalle Wenkenhof steht ganz im Zeichen der bislang nahezu unbekannten Musiktraditionen der amerikanischen Pio-nierzeit des 19. Jahrhunderts. Im Vergleich zur europäischen ist die amerikanische „Alte Musik“ noch sehr jung. Dabei ist es hoch inte-ressant, den Weg zu verfolgen, den die Gesangs- und Instrumentalpraxis, welche die Einwan-derer aus ihrer alten Heimat mitgebracht hatten, unter den anderen Lebensbedingungen der Neuen Welt einschlug. Die Regeln und Gesetze der Komposition stammten zwar aus dem alten Europa, aber in einer Atmosphäre der Suche und des Aufbruchs entwickelten sich ganz allmählich eigene Klänge. Von Ame-rikanischer Musik kann man jedoch erst spre-chen, seitdem Komponisten, die in der Neuen Welt geboren und aufgewachsen waren – wie William Billings, Jeremiah Ingalls oder Ben-jamin Franklin White – ihren eigenen Stil entwickelt hatten. Das Ensemble Phoenix Munich – 2003 von dem amerikanischen Bassisten und Lautenisten Joel Frederiksen in München gegründet – ist einer der wenigen Klangkörper in Europa, der das authentische und ausgesprochen reizvolle Lied- und Musikgut der amerikanischen Pionierzeit (1800-1900), der Shaker und der sogenannten „Singing Schools“ beherrscht und aufführt. Das Programm enthält Musik von ca. 1770 bis ca. 1870, also vom amerikanischen Unabhän-gigkeitskrieg (1775 – 1783) bis zum Civil War (Bürgerkrieg 1861 – 1865), und die Balladen, Shaker Lieder und Psalmodien erzählen die Entwicklung der Vokalmusik in den Vereinigten Staaten. „Rose of Sharon“ wirft einen Blick auf die Vielfalt der Musik, die in dieser Zeit komponiert wurde und das Programm ist eine Einladung zu einer besonderen musikalischen Zeitreise, die sowohl Unterschiede wie auch die enge kulturelle Verbundenheit Amerikas mit dem alten Europa deutlich werden lässt.Joel Frederiksen selbst sagt von diesem Programm, es sei wie ein bunter ame-rikanischer Quilt: „Jeder Teil ist völlig eigen und von den anderen sehr ver-schieden, aber als Ganzes ergibt sich ein wunderschönes Patchwork.“

    VIVEVIVE:DELUXEDI 29. JULI 2014 | 20 UHR | € 33

    ENSEMBLE PHOENIX MUNICHROSE OF SHARONLEITUNG: JOEL FREDERIKSENMI 30. JULI 2014 | 20 UHR | € 33

    GUT ZU WISSEN

    Erstmals finden 2014 die Konzerte im Riehener Wenkenpark nicht unter freiem Himmel statt, sondern in der wunderschönen historischen Reithalle im Wenkenpark. Die Festivalmacher haben sich zum Wechsel des Konzertorts ent-schieden, um den intimen und ruhigen Cha-rakter der beiden Konzerte mit VIVE und dem Ensemble Phoenix Munich zu unterstreichen. Beide Konzerte werden ohne die übliche elek-tronische Verstärkung stattfinden, also rein vokal und instrumental zu erleben sein.

    29.07. 30.07. REITHALLE IM WENKENPARK RIEHEN (CH)REITHALLE IM WENKENPARK RIEHEN (CH)

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  • LAUTTEN COMPAGNEY & AMARCORDNEUSIDLER RELOADED – DAS LAUTENBUCH DES MELCHIOR NEUSIDLER MUSIKALISCHE LEITUNG: WOLFGANG KATSCHNERDO 31. JULI 2014 | 20 UHR | € 43

    Mit ihrem neuen musikalischen Herzensprojekt heben die bei-den ECHO Klassik-prämierten Ensembles Lautten Compagney und amarcord im Burghof Lörrach einen besonderen Schatz der Renaissancemusik.

    Offene Ohren sind die besten Voraussetzungen, um die Klang-sprache alter Instrumente neu zu entdecken. Eine veritable

    „Renaissance-Band“ mit gleich drei Lauten sorgt im Neusidler-Programm für einen sonoren Sound. Zudem wird auch in die Saiten von Theorbe, Gitarre und Colascione gegriffen. Hand- und Schellentrommeln durchwirbeln die Tanzsätze und mit dem sinnlich betörenden Klang des Zinks erklingt ein unge-mein ausdrucksstarkes Instrument der Renaissance-Zeit.

    Mit „Neusidler reloaded“ präsentieren amarcord und Lautten Compagney die alten Vorlagen aus dem „Teütsch Lautenbuch“ in neuen, fantasievollen Arrangements. Den Titel sollte man dabei nicht zu wörtlich nehmen. Die Lautenbücher der Zeit waren eine Art „Best-of“ der damaligen Unterhaltungsmusik mit deutschen Weisen, italienischen Madrigalen, französischen Chansons und allerlei flotten Tänzen.

    Die Laute war das populärste Instrument der Renaissance-Zeit, verlieh tänzerischer Lebenslust gleichermaßen Ausdruck wie der verträumten Poesie des sich selbst entdeckenden Menschen. Als einer ihrer kundigsten Spieler galt im 16. Jahrhundert Mel-chior Neusidler. Der Namensgeber des Programms war der Spross einer berühmten Lautenisten-Familie. Sie stammte ursprünglich aus der Gegend des gleichnamigen Sees an der österreichisch-ungarischen Grenze. Melchiors Vater Hans wurde mit der Fami-lie um 1530 in Nürnberg sesshaft. Beruflich verschlug es den ältesten Sohn unter 17 Geschwistern allerdings in das blühende Musikleben Augsburgs, wo er in enger Verbindung zur kunst-sinnigen Familie der Fugger stand. Dort leitete er auch die „Stil-le Musica“, das Hausmusik-Ensemble der Fugger, das sich aus Familien angehörigen formierte und bei privaten Anlässen musi-zierte – beim Festmahl ebenso wie bei der Schlittenpartie.

    In mehreren Lautenbüchern stellte Neusidler die beliebteste Musik seiner Zeit zusammen und arrangierte sie für das kunst-volle mehrstimmige Spiel auf der Laute, indem er sie „artlich und zierlich colorierte“. Durch etliche Abschriften und Nachdrucke verbreitet, gehörten Neusidlers Lautenbücher bis weit in das 17. Jahrhundert gleichsam zur musikalischen Hausapotheke.

    BURGHOF LÖRRACH BURGHOF LÖRRACH31.07. 31.07.

    Die Komponisten der Renaissance waren Musiker von univer-salem Geist, zugleich fast immer ausgezeichnete Sänger und Instrumentalisten. An den Höfen Europas bewundert und stets von der Konkurrenz umworben, schrieben sie große Werke geistlicher Musik ebenso mit leichter Hand wie eine Vielzahl von kleinbesetzten weltlichen Werken. Unter ihnen war Orlan-do di Lasso einer der prominentesten musikalischen Köpfe. Seinem universalen Geist ist auch das Neusidler-Programm verpflichtet, das das ganze Spektrum der Renaissance-Musik, d. h. Weltliches, Geistliches und Tanzbares – präsentiert.

    Wie bei Lasso, der in seinen Briefen mit viel Sprachwitz jon-glierte, kommt dabei auch der Humor nicht zu kurz: Mal char-mant wie in der Huldigung an die offenbar widerspenstige Geliebte „Bonjour mon coeur“, mal salopp wie im Lied „Im Maien hört man die Hahnen kraien“, das unverblümt von amou-rösen Abenteuern auf dem Land berichtet.

    Galantes steht dabei neben Gemütvollem wie den im 16. Jahr-hundert beliebten „Frischen teutschen Liedlein“, darunter „Wann ich des Morgens früh aufsteh“ oder „Wie möchte ich fröhlich werden“.

    Lautten Compagney

    Fremdes trifft auf Bekanntes, alte Volkweisen erklingen neben geistlichen Werken, die in kunstvoller Mehrstimmigkeit gesetzt sind, wie Josquins Motette „Benedicta es, caelorum regina“, dem musikalischen Lob an die Himmelskönigin Maria.

    Instrumentale Kleinode stellen die Tänze der Renaissance dar, darunter die überaus beliebten Passamezzi antichi. Das einfach gehaltene harmonische Gerüst dieses italienischen Schreit-tanzes lädt zu lustvollen Improvisationen und immer wieder neu sich wandelnden Melodie-Variationen ein.

    Mit dieser Freude an einem spielerisch-lebendigen Umgang mit Alter Musik wird aus dem Programm ein wahres Renais-sance-Fest.

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  • VOCALCONSORT BERLINKOMM TROST DER WELTFR 1. AUGUST 2014 | 20 UHR | € 33

    Ein weiterer Höhepunkt für Klassik-Freunde ist der Konzertabend mit dem Vocalconsort Berlin in der Stadtkirche Lörrach. Das Ensemble, das 2013 sein 10-jähriges Jubiläum feierte, hatte 2003 sein Debüt bei den Innsbrucker Fest-wochen in Claudio Monteverdis „Ĺ Orfeo“ unter der Leitung von René Jacobs. Das in der deutschen Hauptstadt beheimatete Ensemble ist auf Barockmusik spezialisiert und präsentiert darüber hinaus neue Lesarten der Romantik und zeitgenössische Musik. Seit 2006 ist das Vocalconsort zudem gemeinsam mit Sasha Waltz & Guests und der Akademie für Alte Musik Berlin Hausensemble im Berliner Radialsystem V.

    Das Jubiläumsjahr 2013 stand ganz im Zei-chen einer vom Hauptstadtkulturfonds geför-derten Serie von fünf Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Berlin, mit denen sich das Vocalconsort Berlin in seiner Heimatstadt über das Jahr verteilt präsent zeigte und seine außerordentliche Qualität mit szenischen und konzertanten Veranstaltungen unter Beweis stellte. Herausragend ist dabei auch die Vari-abilität und Flexibilität der Besetzung, die vom Quartett bis zur Mehrchörigkeit reicht und dabei gleichermaßen solistische Partien einzubeziehen vermag – eine Qualität, die es dem Ensemble ermöglicht, sowohl im Konzert als auch szenisch und auf der Opernbühne präsent zu sein.

    In Lörrach präsentiert sich das Ensemble bei STIMMEN 2014 mit acht Sängerinnen und Sängern.

    PROGRAMM

    Franz Schubert: Am Brunnen vor dem Tore (Bearbeitung: F. Silcher) | Johannes Brahms: 6 Lieder op.93 | Felix Mendelssohn Barthol-dy: 6 Lieder op.48 | Robert Schumann: 4 dop-pelchörige Gesänge op.141 | Hugo Wolf: Aus den 6 geistlichen Liedern (Nr. 2 Einkehr, Nr. 3 Resignation, Nr. 4 Letzte Bitte) | Max Reger (Nachtlied)

    STADTKIRCHE LÖRRACH 01.08.

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  • Sie ist das größte Fado-Phänomen seit dem Tod der legendären Amália Rodrigues. Sowohl in der Heimat Portugal als auch weltweit sorgt die 29-jährige Carminho mit ihren hochemotionalen Auftritten für Begeisterungsstürme. Auf der Bühne legt sie ihre ganze Seele in die Interpretation der bittersüßen Lieder, entwirft eine leidenschaftliche Dramaturgie der Gefühle, von brennender Verzweiflung über inniges Sehnen bis zu delikater Zärtlichkeit. Carminhos Stimme zieht das Publikum in einen unentrinnbaren Bann: Ihr satt-dunkles Timbre ist wie Honig in den Tiefen, schnellt explosiv in die Höhe und jagt während der effektvollen Kadenzen Schauer über den Rücken. „Ich habe die Ehre, die Geburt einer der ein-drucksvollsten Fadistas zu erleben, die wir jemals haben werden“, bekannte der Kritiker von Fado.com. Während am ersten Abend Carminho sich mit ihrem traditionell besetzten Trio präsentiert, begegnet der Fado am zweiten Abend einem Klangkörper der klas-sischen Musik – der basel sinfonietta: Das Orchester wurde 1980 von jungen Musikern mit viel Idealismus gegründet und damals wie heute ist es das erklär-te Ziel, zeitgenössische Musik in neuen Zusammenhängen einem Publikum zu vermitteln, das sich offen zeigt für ungewöhnliche und experimentelle Klänge. So realisiert das Orchester neben traditionellen Konzerten auch Produktionen mit Jazz, Tanz und Performance sowie diverse Stummfilm- und Multimedia-projekte und blickt auf mittlerweile über fünfzig Uraufführungen zurück. Mit diesem Blick auf das Unkonventionelle hat sich das Orchester national und international einen Namen gemacht und gilt „als einer der innovativsten Klang-körper der Schweiz.“ (Michael Haefliger, Intendant LUCERNE FESTIVAL)

    CARMINHOSA 2. AUGUST 2014 | 20.30 UHR | € 33*

    CARMINHO & BASEL SINFONIETTADIRIGENT: DROUJELUB YANAKIEWSO 3. AUGUST 2014 | 20.30 UHR | € 43*

    Noites�Portuguêsas

    * NOITES PORTUGUÊSAS-KOMBITICKET | € 68

    INTERVIEW | CARMINHO

    MAN LERNT DEN FADO WIE MAN SEINE MUTTERSPRACHE LERNT

    CARMINHO IM GESPRÄCH MIT STEFAN FRANZEN

    Sie ist Portugals größte Fadosängerin der heutigen Genera-tion. Mit ihrem Trio und der basel sinfonietta beschließt die 29-jährige Carminho das STIMMEN-Festival mit zwei Konzerten in Augusta Raurica. Stefan Franzen hat sie vorab befragt.

    Carminho, im Gegensatz zu Ihren Kolleginnen Cristina Branco, Mísia oder Mariza singen Sie den Fado in einer sehr traditionellen Art. Wie unterscheidet sich Ihr Fado von dem aus der Ära der berühmten Amália Rodrigues?

    Carminho: Meine Gesangsart ist tatsächlich eher traditionell, doch jede Generation von Fadistas will zeitgenössisch sein und bringt Entwicklungen ins Genre mit. Die lassen sich aber nicht an Veränderungen in der Instrumentierung festmachen und sind in der Gegenwart der eigenen Generation noch gar nicht spürbar. Gerne fühle ich mich der Tradition verpflichtet, aber zugleich ist es dieser Fado, der mir die Freiheit gibt, auch in anderen Stilen zu singen. Ich folge meinem Herz und einem aufrichtigen Ausdruck der Gefühle.

    Können Sie beschreiben, wie Sie Ihre individuelle Stimme, Ihr Tim-bre gefunden haben? Haben Sie eine spezielle Fado-Gesangsschule besucht, lernt man eine bestimmte Technik?

    Carminho: Im Fado geschieht alles mündlich, es gibt keine Bücher, Schulen oder eine bestimmte Gesangstheorie. Aber natürlich hat die Form ganz spezifische Eigenheiten. Man lernt den Fado wie man seine Muttersprache lernt. Ich weiß nicht, wie oder wann ich angefangen habe, Portugiesisch zu lernen, genauso ist es mit dem Fado. Einen Moment, von dem ab ich eine bestimmte Technik benutzt habe, kann ich nicht festma-chen. Es ist etwas Angeborenes, ein Teil von mir.

    Es existiert ja das Klischee vom Fado als einem traurigen Gesang, in dem es immer nur um Schmerz, Verlust, Kummer und gebrochene Herzen geht, aber es gibt ja auch viele fröhliche Fadokompositionen...

    Carminho: Der Fado bildet musikalisch die Seele des portugie-sischen Volkes ab. Die Portugiesen sind melancholische Men-schen und leben ihre Gefühle in einer sehr tiefen Art und Wei-se. Ich stimme zu, dass der Fado nicht immer traurig ist, aber ausgelassen ist er auch nicht. Er ist ein Spiegel der Gesellschaft, und das seit 200 Jahren. Der Fado erzählt viele Geschichten, von Leidenschaften, Trauer, Enttäuschungen, und er beschreibt auch Szenen aus Lissabon, wie die Feste der Volksheiligen im Juni, denen ganz bestimmte Märsche zugeordnet werden.

    Für eine Fadista von so hoher Reputation sind Sie noch eher jung. Es gibt die Meinung, dass die vielschichtigen und dunklen Verse der Fadodichtung erst mit einiger Reife verstanden werden kön-nen. Sie scheinen diese These zu widerlegen.

    Carminho: Wir alle, ob wir 20, 30 oder 90 sind, haben Erfah-rungen in unserem Leben gemacht, und über dieses Leben singe ich. Es geht nicht darum, ob ich in einem so jungen Alter schon allen Zwist, alle Leidenschaften durchlebt habe. Für mich ist wesentlich, dass der Fado aufrichtig ist, in dem Moment, in dem ich ihn im Konzert singe. Ob ich diese Gefühle ans Publikum weitergeben kann, auch wenn die Sprache nicht dieselbe ist. Es gibt natürlich auch Fados, für die ich noch nicht bereit bin, für die ich vielleicht nie bereit sein werde und die Teil eines Universums sind, das nicht das meine ist.

    Der überwältigendste Moment eines Fados ist, wenn der Sänger kurz vor dem Schlussvers den Atem anhält und für ein, zwei Sekunden Stille herrscht. Was bedeutet dieser Moment?

    Carminho: Es ist ein Moment des Hingerissenseins, der den höchsten Augenblick eines Fados ausdrückt, als ob wir wollten, dass er nicht zu Ende geht. Nicht alle enden auf diese Weise, es hängt von der Interpretation ab.

    Beide Ihrer STIMMEN-Konzerte werden in einem römischen Theater stattfinden und das zweite Konzert werden sie mit der basel sinfonietta bestreiten. Ist das eine Pioniertat, Fado und Orchester zu kombinieren oder ist das in der Fadohistorie schon öfters unternommen worden? Und werden Sie für diese spezielle Performance Ihr Repertoire verändern?

    Carminho: Ich bin sehr glücklich, mit einem Orchester sin-gen zu können. Das ist eine alte Tradition im Fado, es gibt großartige historische Aufnahmen mit Orchester. Aber mein Repertoire verändere ich nicht nur im Hinblick auf den Ort des Konzerts oder das Publikum. Da hat der Fado viel mit dem Blues gemeinsam, es ist unser Blues. Er verändert sich mit jeder Interpretation des Künstlers, kein einziger Fado wiederholt sich jemals. Daran haben auch die Musiker groß-en Anteil. Die Musiker, die mich begleiten, sind sehr beson-dere Persönlichkeiten, Marino De Freitas am Bass, Diogo Clemente an der Gitarre und Lus Guerreiro an der portugie-sischen Gitarre helfen mir, ihn immer auf neue Weise zu interpretieren.

    Hinweis – Lesetipp: Dieses Interview ist gekürzt. Das vollständige Interview können Sie online nachlesen unter www.stimmen.com/carminho-noites-portuguesas-2014/

    HINWEIS ZUR ANREISE

    Das Konzertticket ermöglicht am Vorstel-lungstag die kostenlose Nutzung aller öffent-lichen Verkehrsmittel im Tarifverbund Nord-westschweiz (TNW, SBB 2. Kl. (2.)(V)(Spez)), inkl. Shuttlebus ab den Bahnhöfen Augst und Kaiseraugst (Linie 81, ca. 1,5 Stunden vor Beginn). Dies gilt für die Hin- und Rückfahrt nach/von Augst.

    Mit Blick auf das Konzertprojekt stellt Felix Heri von der basel sinfonietta fest: „Die basel sinfonietta freut sich sehr auf die musikalische Zusammenarbeit mit der jungen Fado-Sänge-rin Carminho. Dieser einzigartige Versuch – die Mischung von portugiesischen Melodien und Rhythmen mit dem Klang eines sympho-nischen Orchesters – wird den Besuchern des diesjährigen STIMMEN-Festivals in der ein-zigartigen Kulisse von Augusta Raurica ein eindrückliches Abschlusskonzert bieten.“Alltäglich ist es also nicht, dass das portugie-sische Nationalgenre sich in orchestraler Ein-bettung präsentiert. Die bittersüße Melancho-lie und die tänzerische Leichtigkeit erhalten durch die ungewöhnlichen Arrangements eine völlig neue, selten gehörte Textur, die Farben der Streicher und Bläser vereinigen sich mit dem klagenden Glitzern der Guitarra Portu-guesa und dem ausdrucksstarken Timbre der Hauptakteurin. Symphonisch beflügelt, bricht der Fado von der Mündung des Tejo auf zu einer Reise ans Rheinknie.

    AUGUSTA RAURICA (CH) 02./03.08.

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  • Was im Oktober 2009 in einem Gemeindehaus in Rümmingen mit 16 Studie-renden begann, ist heute eine etablierte Gesangsakademie mit Sitz in Lörrach. Bisher 39 Absolventen, Bewerbungen von Karlsruhe bis Zürich, zahlreiche Konzerte und Produktionen belegen den erfolgreichen Weg der jungen Gesangs-akademie. Nach Produktionen wie „Streben nach Glück“ (2011) und „This Could Be Heaven“ (2013) konnte auch die diesjährige Show „Faces“ das Publikum begeistern und die Presse überzeugen.

    VOICELAB steht unter der Leitung von Richard Geppert und Frank Schultz.

    VOICELAB 2014

    2009 – 2014 5 JAHRE STIMMEN-AKADEMIE VOICELAB – EIN ERFOLGREICHES PROJEKT

    30. März 2014: Debbie Schott und Band bei der Konzertproduktion „Faces“ im Burghof Lörrach

    30. März 2014: Der 2. VOICELAB-Jahrgang präsentiert „Sing das Leben“ beim „Faces“-Konzert im Burghof Lörrach

    30. März 2014: Debbie Ela bei der Konzertproduktion „Faces“ im Burghof Lörrach

    5. September 2013: Auftritt des VOICELAB-Ensembles in der Messe Basel 25. März 2013: Konzert „This Could Be Heaven“ im Burghof Lörrach

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  • Auch in der diesjährigen STIMMEN-Werkstatt erwarten Sie kompetente Künst-ler und Dozenten mit interessanten Themen rund um die menschliche Stimme. Die Kurse sprechen nicht nur erfahrene Sängerinnen und Sänger an, sondern alle, die sich näher und vor allem praktisch mit der Stimme auseinandersetzen möchten.

    Die Werkstatt bietet auch in diesem Jahr Kurse für alle Altersgruppen: So fand Anfang Mai bereits ein Hörspielworkshop für Jugendliche statt und in der ersten Sommerferienwoche können Kinder im Grundschulalter – ob mit oder ohne Musikerfahrung – unter der Leitung von Ingeborg Poffet im Ferien-Musikcamp „Klangbox“ Musik mit Text und Bewegung verbinden und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Väter und Mütter, Großeltern, Tanten und Onkel sind dann am 20. und 21. September mit ihren großen und kleinen Kindern herzlich eingeladen, den Burghof am „Familienmusikwochenende“ mit Nicole Ferrein singend, tanzend und musizierend zum Klingen zu bringen.

    Am Wochenende vom 31. Mai/1. Juni wird die Atempädagogin Sabine Seidel im Kurs „Stimme von Fuß bis Kopf“ anhand von Atem- und Bewegungsübungen, Stimmexperimenten und kleinen Improvisationen zeigen, was die Stimme an physiologischem, stimmbildnerischem und persönlichem Knowhow braucht. Der Workshop trifft auf so großes Interesse, dass aktuell nur noch eine Anmel-dung für die Warteliste möglich ist.

    Am 28. und 29. Juni wird Elisabeth Bengtson-Opitz aus Hamburg zum ersten Mal Dozentin der STIMMEN-Werkstatt sein. Bei „Anti-Aging für die Stimme“ handelt es sich um ein Fitnessprogramm und gezieltes Training für die an der Stimmgebung beteiligte Muskulatur. Gearbeitet wird ausführlich an der Atmung, an Kieferlockerung, Lippen- und Zungenbeweglichkeit – ein Workshop, der für alle Altersgruppen interessant ist.

    Anfang Juli bietet Uli Führe wieder seinen populären Kurs „Chorische Stimm-zeit“ an und am 16. und 17. Juli wird die Folksängerin Lucy Ward, die bei STIM-MEN 2014 auch live in Konzerten zu erleben sein wird, auf charmante und unkomplizierte Weise eine wertvolle Einführung in das Thema „Performance Skills“ geben. Angefangen bei den Vorbereitungen und dem gezielten Üben bis hin zum eigentlichen Auftritt sowie wichtigen Themen wie Lampenfieber und Publikumskontakt, reißt Lucy Ward alle Fragen an, die der Anfänger sich stellt.

    Ende Juli findet ein mehrtägiger Kurs vom AMJ in Freiburg statt: „Chorleitung und chorische Stimmbildung“ – ein Workshop für Kirchenmusiker, Schulmu-siker, Studierende im Fach Chorleitung, Laienchorleiter oder Anfänger im Diri-gieren und erfahrene Sänger.

    Unser Tipp für Sie: Schüler, Studenten, Auszubildende und BuFdis bis ein-schließlich 26 Jahre erhalten auf Nachweis eines gültigen Ausweises die Kurse zum ermäßigten Preis, der in der Kursbeschreibung angegeben ist.

    WERKSTATT 2014

    WORKSHOPS FÜR STIMME UND GESANG

    Anmeldung und weitere Informationen unterwww.stimmen.com/stimmenwelt/ stimmen-werkstattwww.kaltenbach-stiftungwww.amj.musik.de

    STIMME – VON FUSS BIS KOPF MIT ATEM-TONUS-TON®

    SABINE SEIDEL | SA/SO 31. MAI / 1. JUNI

    ANTI-AGING FÜR DIE STIMMEELISABETH BENGTSON-OPITZ | SA/SO 28./29. JUNI

    CHORISCHE STIMMZEIT – EIN SINGWORKSHOP ULI FÜHRE | SA/SO 5./6. JULI

    PERFORMANCE SKILLS FOR BEGINNERSLUCY WARD | MI/DO 16./17. JULI

    CHORLEITUNG UND CHORISCHE STIMMBILDUNGAMJ | MI 23. JULI – SA 2. AUGUST

    KLANGBOX – FERIEN-MUSIKCAMP FÜR KINDER INGEBORG POFFET | MO 4. AUGUST – FR 8. AUGUST

    FAMILIENMUSIK AM WOCHENENDENICOLE FERREIN | SA/SO 20./21. SEPTEMBER

    KURSÜBERSICHT

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  • STIFTUNG

    Anlässlich des 15. STIMMEN-Festivals wurde im Juli 2008 die STIMMEN-Stiftung gegründet. Die Stiftung initiiert und fördert Gesangsprojekte auf vielen verschie-denen Ebenen. Ein wichtiges Anliegen ist es, junge Menschen für das Singen zu begeistern, diese zu unterstützen und an die Musik heranzuführen. Musikprojekte und Gesangsveranstaltungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, beglei-tet von professionellen Künstlern, sollen entwickelt und gefördert werden. Dabei richtet sich das Engagement an verschiedenste Musikstile und Kunstformen.

    Die STIMMEN-Stiftung hat das Ziel, den Gesang in Lörrach, in der Region und darüber hinaus nachhaltig zu verankern. Das kulturelle Markenzeichen der „Stadt der Stimmen“ möchte weitere Impulse im Gesang für die Zukunft setzen.

    Kontakt:

    Barbara Ehrensberger

    STIMMEN-Stiftung

    Herrenstraße 5, 79539 Lörrach

    Tel. + 49 (0)7621 940 89 44, E-Mail: [email protected]

    STIFTEN SIE FÜR DAS GLÜCK, DAS SINGEN STIFTET.

    Mit einer Spende oder einer Zustiftung in den Vermögensstock