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S elbst einem Phantasten wie Richard Wagner wa- ren die Festspiele als „toll- kühnes“ Unternehmen er- schienen. Tatsächlich konnte sie nur ein Mann mit sei- nem Sendungsbewusstsein und seiner Willenskraft al- len Rückschlägen zum Trotz doch noch zum Erfolg füh- ren. Von der ersten vagen Festspielidee um das Jahr 1851 bis zur „Rheingold“- Premiere am 13. August 1876 im neu erbauten Fest- spielhaus verging ein Viertel- jahrhundert. Bereits die vierjährige Bau- geschichte des Festspielhau- ses war für Wagner zu einem demütigenden Hindernis- lauf geworden, auf Einzel- heiten sei hier verzichtet. Hätte nicht König Ludwig II. („Nein, nein und wieder nein! So soll es nicht enden.“) noch- mals tief in seine Schatulle gegriffen, wäre von Wagners fantastischer Vision nur eine sehr reale Bauruine übrig geblieben. Sehr triumphal war dem leicht reizbaren Meister in den Proben- und Aufführungs- wochen des ersten Festspiel- jahres nicht zumute. Er litt unter den Tücken des Alltags. Im Juni 1876 peinigte ihn bei- spielsweise ein Abszess am Zahn, der „wie ein Nilpferd“ anschwillt (Wagner). Dann der Ärger mit den Kostümen, die Frau Cosima durchwegs an Indianerhäuptlinge erin- nerten – „unfassbar, mit wel- chen Stümpern man es hier zu tun hat“. Richard ärgerte sich derweil über den Wotans- hut, der ihm wie der Hut eines Musketiers erschien. Viel Ver- druss auch mit den Proben- karten: Friedrich Feustel trat aus dem Verwaltungsrat aus, weil Wagner die Feuerwehr kostenlos in die Proben ließ. Allen Pannen, Widrigkeiten und Improvisationen zum Trotz wurden die ersten Fest- spiele zu einem herausragen- den gesellschaftlichen und künstlerischen Weltereignis, was auch durch die schier un- übersehbare Literatur doku- mentiert wird. Allerdings be- gleiteten erneut Neid, Hohn und Häme Wagners Ruhm. Auch an Untergangspropheten 1876 – Die Mutter aller Festspiele Zur Premiere kämpfte Richard Wagner mit den Tücken des Alltags von Bernd Mayer Ab sofort ist der Herzogkeller auch jeden Sonntagmittag ge- öffnet – ab 11 Uhr fränkische Bratenküche! 08.08. – 14.08. Südtiroler Woche: Die leckersten Spezia- litäten aus Italien. 22.08. – 28.08. Haxenwoche: Variationen vom Grill- über Pfeffer- bis zum Krenhaxen. 05.09. – 11.09. Klößwoche: Glees in allen erdenklichen Ausführungen. 11.09. 14. Klößfest mit Radio Mainwelle AKTUELLE TERMINE Die Auffahrt zum Festspielhaus anno 1876. Bild: Archiv Bernd Mayer Liebe Gäste, Eines meiner liebsten Ur- laubsziele ist Südtirol – ich bin begeistert von Land und Leu- ten und natürlichen von den majestätischen Bergen. Ganz besonders hat es mir aber die Küche Südtirols angetan, mit ihrer einfachen und doch raffinierten Mischung aus bodenständiger Tiroler Küche und mediterraner Kochkunst! Einige Leckerbissen können Sie ab dem 8. August bei der Südtiroler Woche auf dem Herzogkeller genießen. Guten Appetit wünscht Ihr Sandro DʻAmbrogio Fortsetzung auf Seite 2 Nr. 36 • August/September 2011 12. Jahrgang Ein Journal für Bierliebhaber und Genießer Herausgegeben vom Herzogkeller zu Bayreuth

Nr. 36 • August/September 2011 12. Jahrgang 1876 – Die ...files.tmt-cms.de/bayreuther-bierbrauerei.de/files/Herzogkeller/... · trio und die Mainwelle-Moderatoren Bernd Rasser

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Page 1: Nr. 36 • August/September 2011 12. Jahrgang 1876 – Die ...files.tmt-cms.de/bayreuther-bierbrauerei.de/files/Herzogkeller/... · trio und die Mainwelle-Moderatoren Bernd Rasser

Selbst einem Phantasten wie Richard Wagner wa-

ren die Festspiele als „toll-kühnes“ Unternehmen er-schienen. Tatsächlich konnte sie nur ein Mann mit sei-nem Sendungsbewusstsein und seiner Willenskraft al-len Rückschlägen zum Trotz doch noch zum Erfolg füh-ren. Von der ersten vagen Festspielidee um das Jahr 1851 bis zur „Rheingold“-Premiere am 13. August 1876 im neu erbauten Fest-spielhaus verging ein Viertel-jahrhundert. Bereits die vierjährige Bau-geschichte des Festspielhau-ses war für Wagner zu einem demütigenden Hindernis-lauf geworden, auf Einzel-heiten sei hier verzichtet.

Hätte nicht König Ludwig II. („Nein, nein und wieder nein! So soll es nicht enden.“) noch-mals tief in seine Schatulle gegriffen, wäre von Wagners fantastischer Vision nur eine sehr reale Bauruine übrig geblieben. Sehr triumphal war dem leicht reizbaren Meister in den Proben- und Aufführungs-wochen des ersten Festspiel-jahres nicht zumute. Er litt unter den Tücken des Alltags. Im Juni 1876 peinigte ihn bei-spielsweise ein Abszess am Zahn, der „wie ein Nilpferd“ anschwillt (Wagner). Dann der Ärger mit den Kostümen, die Frau Cosima durchwegs an Indianerhäuptlinge erin-nerten – „unfassbar, mit wel-chen Stümpern man es hier

zu tun hat“. Richard ärgerte sich derweil über den Wotans-hut, der ihm wie der Hut eines Musketiers erschien. Viel Ver-druss auch mit den Proben-karten: Friedrich Feustel trat aus dem Verwaltungsrat aus, weil Wagner die Feuerwehr kostenlos in die Proben ließ.Allen Pannen, Widrigkeiten und Improvisationen zum Trotz wurden die ersten Fest-spiele zu einem herausragen-den gesellschaftlichen und künstlerischen Weltereignis, was auch durch die schier un-übersehbare Literatur doku-mentiert wird. Allerdings be-gleiteten erneut Neid, Hohn und Häme Wagners Ruhm. Auch an Untergangspropheten

1876 – Die Mutter aller FestspieleZur Premiere kämpfte Richard Wagner mit den Tücken des Alltags von Bernd Mayer

Ab sofort ist der Herzogkeller auch jeden Sonntagmittag ge-öffnet – ab 11 Uhr fränkische Bratenküche!

08.08. – 14.08. Südtiroler Woche: Die leckersten Spezia-litäten aus Italien.

22.08. – 28.08. Haxenwoche: Variationen vom Grill- über Pfeffer- bis zum Krenhaxen.

05.09. – 11.09. Klößwoche: Glees in allen erdenklichen Ausführungen.

11.09. 14. Klößfest mit Radio Mainwelle

AKTUELLE TERMINE

Die Auffahrt zum Festspielhaus anno 1876. Bild: Archiv Bernd Mayer

Liebe Gäste,Eines meiner liebsten Ur-

laubsziele ist Südtirol – ich bin

begeistert von Land und Leu-

ten und natürlichen von den

majestätischen Bergen. Ganz

besonders hat es mir aber

die Küche Südtirols angetan,

mit ihrer einfachen und doch

raffi nierten Mischung aus

bodenständiger Tiroler Küche

und mediterraner Kochkunst!

Einige Leckerbissen können

Sie ab dem 8. August bei der

Südtiroler Woche auf dem

Herzogkeller genießen. Guten

Appetit wünscht

Ihr Sandro DA̒mbrogio

Fortsetzung auf Seite 2

Nr. 36 • August/September 2011 12. Jahrgang

Ein Journal für Bierliebhaber und Genießer Herausgegeben vom Herzogkeller zu Bayreuth

Page 2: Nr. 36 • August/September 2011 12. Jahrgang 1876 – Die ...files.tmt-cms.de/bayreuther-bierbrauerei.de/files/Herzogkeller/... · trio und die Mainwelle-Moderatoren Bernd Rasser

5. FEBRUAR 2012ZENTRUM BAYREUTH

Dem Kloß ein Fest

Kaum eine Beilage ist in Franken so beliebt wie der klassische Kloß. Egal ob man ihn am liebsten nur mit

Soße oder zusammen mit einem herzhaften Braten isst, die schmackhafte Kartoffelkugel erfreut sich bei Jung und Alt stets größter Beliebtheit. Grund genug, dem Kloß vom 5. bis 11. September wieder eine ganze Woche auf dem Herzogkeller zu widmen. Die Variationen des Klassikers können als Spinatknödel, Brezelknödel, Kartoffelknö-del und „eigschniddna Glees“ wahlweise mit einer würzigen Land-biersoße, Gorgon-zolarahm oder einer Pfifferling-Rahmso-ße kombiniert werden und lassen keine Klöß-wünsche offen. Am Sonntag, den 11. Sep-tember, steigt als krönender Abschluss der Klößwoche auf dem Herzogkeller ab 11 Uhr wieder das große Klößfest mit Radio Mainwelle. Bereits zum zwölften Mal werden sich an diesem Tag über 1000 Klöß- und Bratenfans auf dem Herzogkeller versammeln. Einer der Höhepunkte ist das alljährliche Kloßwettessen, der legendäre „Klößwett-mampf“. Livemusik von Siggi Stadter und dem Franken-trio und die Mainwelle-Moderatoren Bernd Rasser und Christian Höreth sorgen für beste Unterhaltung.

Klößwoche und Mainwelle-Klößfestvom 5. bis zum 11. September

Fortsetzung von Seite 1: 1876 – Die Mutter aller Festspiele

fehlte es nicht. Aus dem Rah-men fallen die „Nüchternen Briefe aus Bayreuth“ von Paul Lindau. Ein abschließendes Urteil traute er sich nicht zu – „es schwimmt und fl im-mert mir vor den Augen, es summt und brummt mir noch in den Ohren“, fügt er zu sei-

ner Entschuldigung an. Die Leistung von Amalie Mater-na als „Brünnhilde“ erschien ihm als „geradezu phänome-nal“, ihre künstlerische Uner-schrockenheit grenzte für ihn an Tollkühnheit.Die schlechtesten Kritiken handelte sich nach Ende der ersten Festspielsaison

die heimische Gastrono-mie ein. Sie erwies sich als die Achillesferse der jungen Festspielstadt, die dienstleis-tungsmäßig der Invasion der allerersten Gesellschaft in kei-ner Weise gewachsen war. Der russische Komponist Tschai-kowski darf hier als eine Art Kronzeuge zitiert werden: „Die kleine Stadt gewähr-te zwar allen Fremden Ob-dach, aber für ausreichende Ernährung konnte sie nicht sorgen. (...) Jedes Stück Brot, jedes Seidel Bier musste er-kämpft werden mit unglaub-lichen Anstrengungen, durch List und eiserne Geduld. Un-ter den Gästen herrscht eine chaotische Unordnung. Alles schreit durcheinander. Ne-ben dem Wagnertheater sind große Zeltrestaurants aufge-schlagen. (...) Aber es gehört wahrer Heroismus dazu, sich durch das Gewühl der Hung-rigen durchzuarbeiten. Wäh-rend der ganzen ersten Se-rie der Vorstellungen bildete das Essen das allgemeine Ge-sprächsthema und schwächte ganz bedeutend das Interesse für die Kunst ab. Man hörte mehr von Beefsteaks, Schnit-zeln und Bratkartoffeln als von Wagners Leitmotiven.“

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OBATZTER

Was gibt es besseres als Sonntagmittag echte

Bayreuther Glees mit einem leckeren Braten in gemüt-licher Atmosphäre zu ver-speisen? Ab sofort gibt es diese Möglichkeit jeden Sonn-tag ab 11 Uhr auch auf dem Herzogkeller. Wirt Sandro D‘Ambrogio führte in sei-nem ersten Jahr das sonn-tägliche Mahl ein: „Wir haben

Fährt man über den Bren-ner Richtung Italien, fi ndet

man sich nach der Grenzüber-querung im wunderschönen Südtirol wieder. Schon die Groß-eltern wussten die warmen Berg-seen wie den Kalterer See zu schätzen und verbrachten ihren Wanderurlaub in den einzigar-tigen Bergmassiven des Rosen-gartens oder der Langkofelgrup-pe. Wer schon einmal in Südtirol war, weiß auch über die ausge-zeichnete Küche in Sütirol Be-scheid. Eine Auswahl dieser ku-linarischen Köstlichkeiten kann man vom 8. bis 14. August auf dem Herzogkeller genießen – und das ohne stressige Autofahrt! Lediglich der „Aufstieg“

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Vom 08.08. bis 14.08.

Sonntag auf dem HerzogkellerAb sofort gibt es jeden Sonntag ab 11 Uhr Glees und Braten

Biergarten-Spezialitäten

Ein Gruß aus Südtirol

bei jeder Witterung geöffnet. Die Gäste können bei uns un-kompliziert und ohne lange Wartezeit ihren Sonntagsbra-ten essen.“ So bietet das Her-zogkeller-Team auch weiter-hin fränkischen Mittagstisch zum günstigen Preis. Natür-lich gibt es auch schon mit-tags die bekannten Brotzeiten und alle anderen Biergarten-spezialitäten.

zum Herzogkeller muss bewäl-tigt werden, schon hat man die Qual der Wahl: Darf es eine Brot-zeitplatte mit Speck, Käse, Kant-wurst und Schüttelbrot sein, oder doch lieber eines der täg-lich wechselnden warmen Ge-richte? Zu nennen wären hier Käse- oder Specknocken, die man wahlweise mit Suppe oder mit Butter und Parmesan verzeh-ren kann. Wer etwas Deftigeres bevorzugt, dem sei das Bauern-gröstl empfohlen. Als Nachtisch locken verführerische Marillen-knödel zum Genießen. Und zum

Verdauen rundet ein typischer Schnaps wie ein Grappa oder ein Unterthurner das Angebot ab.

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... heißt „übersetzt“ Angemach-ter und ist ein klassisches Bier-gartengericht aus Camembert, Butter, und Gewürzen – mei-stens Paprika, Kümmel und Zwiebeln. Serviert wird er mit Schnittlauch bestreut zu fri-schem Biergartenbrot.

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Abbildung zeigt Sonderausstattung.

IMPRESSUMVerantwortlich für den Inhalt: Sandro D‘Ambrogio (Herzogkeller), Hindenburgstr. 9,

95445 Bayreuth, Tel./Fax (0921) 4 34 19

Anzeigen und Redaktion: Manuel Kraus (verantw.),

MOTION Kommunikationsgesellschaft mbH, Rupprechtstr. 11, 95444 Bayreuth, Tel.

(0921) 50 70 83-0, www.motion-kommunikation.de

95448 Bayreuth, Brandenburger Str. 38-40Tel. (0921) 2 00 95, Fax (0921) 2 00 35Mobil (0160) 8 85 50 90, Mail: [email protected]

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willi preiss • bayreuthInh. Peter Preiß www.willi-preiss.de

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Grillhaxe, Pfefferhaxe, Krenhaxe, geräucherte Haxe – wem läuft bei diesen Begriffen nicht das Was-

ser im Mund zusammen. In Franken genießt die Haxe nicht umsonst Kultstatus: Unter der knusprig-krossen Haut der Haxe befi ndet sich viel zartes, mageres Fleisch, das nicht nur bei Gourmets als echter Gaumenschmaus gilt. Zusammen mit würzigem bayerischen Kraut und frischem Brot als Beilage kann man in der Haxenwoche herrlich fränkisch schlemmen und diverse Variationen dieser Köstlichkeit probieren. Am Sonntag, den 28. Au-gust, gibt es dann ab 11 Uhr die Haxen auch ganz klas-sisch mit Klößen.

HaxenwocheVom 22. bis 28. August wird der Haxe gehuldigt

Diese Frage kann kein Prospekt beantworten. Fahren Sie die neue RC8 R und stellen Sie fest, wie schnell dieses Superbike wirklich ist. Nicht auf dem Papier, sondern auf Asphalt. 1190RC8R

Foto

: H. M

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