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Gehet hin! Nr. 4 Juli/August 2002 LUTHERISCHE KIRCHENMISSION (Bleckmarer Mission) MISSIONSBLATT Im Überblick: Aus110 Jahren LKM Botswana: Lesego – eine Missionarin in der Kalahari Projekt Gaborone: Das Fundament ist gelegt

Nr. 4 Juli/August 2002 Gehet hin! - mission-bleckmar.de · Beim Wort genommen Herbert Bäsler Das herrliche Geschenk Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes

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Page 1: Nr. 4 Juli/August 2002 Gehet hin! - mission-bleckmar.de · Beim Wort genommen Herbert Bäsler Das herrliche Geschenk Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes

Gehet hin!Nr. 4 Juli/August 2002

LUTHERISCHE KIRCHENMISSION (Bleckmarer Mission)

MISSIONSBLATT

Im Überblick:Aus 110 Jahren LKM

Botswana: Lesego – eine Missionarin in der KalahariProjekt Gaborone: Das Fundament ist gelegt

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Inhalt

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Titelfoto: Zimmerleute und Helfer aus Cottbus-Döb-brick und Groß Oesingen sanieren das Dach derMissionskirche in Cottbus-Döbbrick.

Foto: S. ThomasFoto Seite 5: Taufe in Tutume, Botswana.

Foto: Schmidt

Wir beten ...für Sue Hasselbring, dass Gottsie schütze und ihren Dienst anden Buschleuten auf den Vieh-posten in der Kalahari segne(siehe Seite 11);

für die Dozenten am Lutheri-schen Theologischen SeminarTshwane, (Pretoria), dass esihnen gelinge, den künftigenPastoren eine gute theologischeAusbildung zu geben, und fürdie Studenten des Seminars,dass sie ihre Studien mit Eiferbetreiben (siehe Seite 16);

für den Fortgang des missio-narischen Projektes Gaborone,dass Gott den Bau des Missions-zentrums gelingen lasse, dasser vielen Freudigkeit schenke, fürdieses Projekt zu spenden, unddass durch die missionarischeArbeit von Thomas Seifert vieleMenschen mit dem Evangeliumerreicht werden mögen (sieheSeite 14).

Herausgeber im Auftrag der Missionsleitung: Pfarrer Gerhard Heidenreich, Missionsdirektor. Redaktion: Gabriele Dittmer, GerhardHeidenreich, Joachim Schlichting. Verlag: Lutherische Kirchenmission (Bleckmarer Mission), Teichkamp 4, 29303 Bergen; Internet: www.mission-bleckmar.de; E-Mail: [email protected]; Telefon (0 50 51) 98 69-11/-21; Fax: (0 50 51) 98 69-45. Bankverbindung:Volksbank Celler Land eG (BLZ 257 916 35), Kto. 100 423 900. Erscheint sechsmal jährlich; Bezug kostenlos (Spende erbeten). Druck:Missionshandlung Hermannsburg. ISSN 1437-1146.

Liebe Leserinnen und Leser 3

Beim Wort genommen

Das herrliche Geschenk 4

Im Überblick

Aus 110 Jahren LKM 6

Deutschland

Zarte Pflänzchen 8

Der war nett, der soll mal wiederkommen 9

Botswana

Lesego – eine Missionarin in der Kalahari 11

Projekt Gaborone:Das Fundament ist gelegt 14

Südafrika

Die Lehrer am Lutherischen Theologischen Seminar Tshwane 16

Familiensonntag 18

Missionsveranstaltungen 20

In Kürze 21

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Ebenso hat es Aufbrüche gegeben: Schonbald nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieAusbildung von Missionaren wieder aufge-nommen. Das Interesse am Dienst in derMission war groß. Später wurde das Mis-sionshaus beträchtlich erweitert. Die aus derMissionsarbeit im südlichen Afrika hervor-gegangenen Gemeinden konstituierten sichals eine selbstständige Kirche. Im Süden vonBotswana entstand eine neue missionarischeArbeit. Aus einer Schwesternstation mit mo-biler Klinik wurde ein diakonisches Werk mit vielen Arbeitszweigen: Themba. UndDeutschland wurde Arbeitsfeld.

Das sind einige Punkte auf der wechselvollenWegstrecke der Lutherischen Kirchenmis-sion seit 1892. Auf den Seiten 6 bis 7 dieserAusgabe werden noch weitere in einem knap-pen Überblick genannt. Wollten wir nach 110Jahren doch etwas feiern, dann sei es die Tat-sache, dass Gott dieses Missionswerk unddie Kirchen, Gemeinden und Christen, dieseine Arbeit getragen haben und tragen, eineso lange Zeit gewürdigt hat, in seiner Missionmitzuwirken. Er möge es auch weiterhin tun.

Ihr

Gerhard Heidenreich, Missionsdirektor

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110 ist keine Jubiläumszahl, 125 wäre eine.Aber die ist noch nicht erreicht. Darum gibt esin diesem Jahr, in dem die Lutherische Kir-chenmission (Bleckmarer Mission) 110 Jahrebesteht, auch keine Jubiläumsfeier. Aber da-ran erinnert werden soll durchaus, dass am14. Juni 1892 die Kirchensynode der dama-ligen Hannoverschen Evangelisch-Lutheri-schen Freikirche beschloss, ein eigenes Mis-sionswerk zu gründen.

Zunächst in Südafrika sollte die Missions-arbeit erfolgen. So blieb es auch viele Jahr-zehnte lang. Aber der Gründungsbeschlusswar offen auch für andere geographischeBereiche. Und die kamen im Laufe der Zeit inder Tat dazu: Brasilien, Botswana, kurzzeitigZaire, zeitweilig Swasiland und seit einigenJahren Deutschland.

Mit der geographischen Ausweitung derArbeit ging aber nicht immer eine Zunahmeder Zahl der Mitarbeiter einher. Vor 10 Jahrenhatte die Lutherische Kirchenmission mehrMissionare im Dienst als heute. Die Spen-den, aus denen allein sie ihre Arbeit finanzie-ren kann, sind zurückgegangen. Auch andereEinschnitte und Brüche hat es gegeben: Wäh-rend der Weltkriege konnten keine Missio-nare ausgesandt werden, und die finanzielleUnterstützung der ausgesandten Missionareund ihrer Arbeit war nicht möglich. In derzweiten Hälfte der dreißiger Jahre kam dieAusbildung von Missionaren zum Erliegen,in den siebziger Jahren die Hospitalarbeit.Die beiden Missionshospitäler in Südafrikawurden verstaatlicht. Und im selben Jahr-zehnt wurden von den erzwungenen Umsied-lungen im Zuge der damaligen Apartheidpo-litik auch Gemeinden der südafrikanischenPartnerkirche betroffen.

Liebe Leserinnen und Leser,

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Beim Wort genommen

Herbert Bäsler

Das herrliche GeschenkSeht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen – und wir sind es auch! 1. Johannes 3,1

Welch eine Liebe! Welch ein großartiges,herrliches Geschenk hat uns der himmlischeVater gemacht: Wir sollen Gottes Kinderheißen. Das klingt fantastisch. Doch dasklingt nicht nur so, das ist Tatsache. „. . . dasswir Gottes Kinder heißen sollen“ – das istkein Wunschdenken, sondern Wirklichkeit.Das unterstreichen die fünf kurzen Worte imNachsatz deutlich: „. . . und wir sind es auch!“Wir sind es seit unserer Taufe. Da hat Gottuns in seinen Gnadenbund aufgenommenund als seine Kinder angenommen – durchJesus Christus.

Wie herrlich dieses Geschenk der Gottes-kindschaft ist, mag uns folgendes Beispielvom evangelischen Indienmissionar Bartho-lomäus Ziegenbalg verdeutlichen. Vor knapp300 Jahren, zu Beginn des 18. Jahrhun-derts, übersetzte er in Indien die Bibel in die Landessprache. Als er dabei schließlichan diese Bibelstelle 1. Johannes 3,1 kam, daweigerte sich sein einheimischer Gehilfe,dem er diktierte, dies so zu schreiben. Denner meinte, Gottes Kinder zu sein, das sei etwasviel zu Großes für die Inder. Als Ersatz da-für schlug er vor: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir zu sei-nen Füßen sitzen dürfen und den Saum sei-nes Kleides küssen dürfen.“ Doch der Mis-sionar machte ihm klar, dass Gott uns Men-

schen tatsächlich nicht weniger schenkt alsdieses herrliche Geschenk: die KindschaftGottes.

Die Liebe Gottes und die Kindschaft Gottes –sie gilt uns und allen Menschen. Trotz allerSchuld, die wir immer wieder auf uns laden,wir sind seit unserer Taufe Gottes geliebteKinder. Das ist perfekt, das ist Tatsache. Aberdie Auswirkungen dieser wunderbaren Tat-sache sind noch gar nicht voll zu ermessen.Ein getaufter, gläubiger Christ gleicht in die-ser Beziehung einem Waisenkind, dem miteiner gültig unterschriebenen und versiegel-ten Urkunde verbürgt ist, dass es adoptiertworden ist. Noch lebt es in seiner bisherigenUmgebung, aber es trägt schon einen neuenNamen. In seinem neuen Zuhause wird esschon erwartet.

Wo auch immer uns die Wege in diesemSommer hinführen, als Kinder Gottes sindwir unterwegs in die neue Heimat Gottes.„Dass wir Gottes Kinder heißen sollen – undwir sind es auch“ –, diese Nachricht ist zufantastisch, um sie für sich zu behalten.Darum will Gott, dass sie verbreitet wird. Da-mit so viele Menschen wie möglich sich mitdem herrlichen Geschenk der Gotteskind-schaft beschenken lassen und gerettet wer-den – durch Jesus Christus.

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Im Überblick

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Der 14. Juni 2002 war der Jahrestag derGründung der Lutherischen Kirchenmission(LKM). Die folgenden Daten und Ereignissemarkieren einige wichtige Stationen und Ent-wicklungen während der 110 Jahre ihres Be-stehens.

1892: Gründung als Missionswerk der Han-noverschen Evangelisch-Lutherischen Frei-kirche (eine der Vorgängerkirchen der SELK)durch Beschluss der Synodalversammlung;Beginn der Ausbildung von Missionaren inBleckmar; Gründung der Freien Evangelisch-Lutherischen Synode in Südafrika, die bis1999 eine der Trägerkirchen der LKM ist.

1897: Bau des Missionshauses in Bleckmardurch die dortige St. Johannisgemeinde;„Bleckmarer Mission“ entwickelt sich zurbleibenden Bezeichnung.

1899: Erster Jahrgang des Missionsblattes.

1899 bis 1902: Burenkrieg in Südafrika; zumTeil erhebliche Behinderung der Missions-arbeit; einige Bleckmarer Missionare zeit-weise interniert.

bis 1918: Neun Missionsstationen in Südafri-ka mit etwa 6 500 Zulu- und Tswanachristen,ferner 21 Schulen mit etwa 1000 Kindern.

1931: Die Arbeit im Raum Johannesburg(„Goldfeld“) wird ein wichtiger Aufgabenbe-reich.

1937: Vorläufige Schließung des Missions-seminars in Bleckmar.

1941: Das Seminar für die Ausbildung vonEvangelisten nimmt seine Arbeit auf der Mis-sionsstation Salem (damaliges Osttransvaal,Südafrika) auf.

1946: Beginn der Hospitalarbeit in Südafrikain Itshelejuba (früheres Osttransvaal), einigeJahre später auch in Botshabelo (ehemaligesWesttransvaal).

1948: Das Seminar in Bleckmar bildet wiederMissionare aus.

1951: Bleckmarer Mission erhält den NamenMission Evangelisch-Lutherischer Freikir-chen, nachdem auch die Evangelisch-Luthe-rische (altlutherische) Kirche und die Evan-gelisch-Lutherische Freikirche Trägerkirchengeworden sind.

1952: Erste Aussendung eines Missionarsnach dem Zweiten Weltkrieg nach Südafrika.

1953: Mission unter südafrikanischen Indernzunächst in Nordnatal, später auch in Durban.

1955: Der erste Nachkriegskurs des Mis-sionsseminars legt das Examen ab und wirdnach Südafrika entsandt; das TheologischeSeminar Enhlanhleni (Natal, Südafrika) be-ginnt die Ausbildung einheimischer Pastorenund ersetzt das Evangelistenseminar.

1962: Bauliche Erweiterung des Missions-hauses auf seine heutige Größe.

1967: Die aus der missionarischen Arbeit inSüdafrika und Swasiland entstandenen Ge-meinden konstitutieren sich zur LutherischenKirche im Südlichen Afrika.

1967: Erste Entsendung eines Missionarsnach Brasilien; eine weitere Entsendung1970.

1972: Ausweitung der missionarischen Arbeitin den Süden von Botswana; zahlreiche Ge-meinden und eine neue Diözese der Luthe-rischen Kirche im Südlichen Afrika entstehen.

Aus 110 Jahren LKM

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Im Überblick

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zwischen 1970 bis 1980: Zwangsweise Um-siedlung im Zuge der südafrikanischen Apart-heid-Politik von so genannten Black Spots,„schwarze“ Dörfer in „weißen“ Gebieten;zahlreiche Tswana- und Zulu-Gemeinden derLutherischen Kirche im Südlichen Afrika da-von betroffen; die LKM wirkt mit beim Auf-bau der Gemeinden an den neuen Orten.

1982: Missionare der Lutherischen Kirche-Missouri Synode werden der LKM für Auf-gaben im südlichen Afrika zur Verfügung ge-stellt; daraus entwickelt sich eine direkte Part-nerschaft zwischen der nordamerikanischenKirche und der Lutherischen Kirche im Süd-lichen Afrika.

1984: Ende der Ausbildung von Missionarenin Bleckmar; das Missionsseminar wird zueinem Tagungszentrum; das Kalanga Bibel-übersetzungsprojekt nimmt seine Arbeit inFrancistown, Botswana, auf, die LKM ist einervon mehreren Partnern; als erster Zweig vonThemba, dem diakonischen Werk in Dirkies-dorp (Südafrika), entsteht das Rehabilita-tionszentrum für schwarze Alkoholkranke.

1991: Änderung des Namens in LutherischeKirchenmission; Entsendung eines Missio-narsehepaars nach Kinshasa, nachdem einigeJahre zuvor eine Zusammenarbeit mit luthe-rischen Kirchen in den beiden Kongo-Repu-

bliken entstanden war; nach einigen Mona-ten Evakuierung und Rückkehr nach Deutsch-land wegen bürgerkriegsähnlicher Zustände.

1993: Die Aktion „Hilfstransporte nach West-sibirien“ läuft an unter dem Dach der LKM,später umbenannt in „Projekt HilfstransporteUkraine“; ab 2001 auch Hilfsgüter nach Weiß-russland.

1994: Erstes missionarisches Projekt inDeutschland: Arbeit unter Aussiedlern in Gif-horn.

1996: Die in Gifhorn entstandene Gemeindekonstituiert sich als Philippusgemeinde derSELK.

1999: Beginn einer neuen missionarischenArbeit südöstlich von Johannesburg und inBerlin-Marzahn; das Neue Testament in derSprache der Kalanga (Botswana) erscheint.

2001: Das Seminar der Lutherischen Kircheim Südlichen Afrika zieht vom ländlichenEnhlanhleni in die Landeshauptstadt Pretoriaum; Mitarbeit in der „Viehposten-Mission“unter den Sarwa (Buschleute) am Rande der Kalahari in Botswana südwestlich vonSerowe; Beginn eines neuen missionarischenProjektes in Cottbus-Döbbrick.

2002: Beschluss, ab 2003 in Magdeburgeine missionarische Arbeit zu beginnen.

ACHTUNG, BRIEFMARKENSAMMLER!Dank vieler Briefmarkenspenden kann die LKM eine große Vielfalt an Briefmarkenanbieten. Für 20,– Euro erhalten Sie 1 Kilogramm Briefmarken, für 11,– Euro ein 1/2 Kilogramm. Bestellungen bitte an: Gerhard Bokelmann, Windmühlenweg 12, 29320 Hermanns-burg, Telefon: (0 50 52) 32 35 – oder an die LKM (Anschrift siehe im Impressum auf Seite 2).

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Deutschland

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Holger Thomas

Zarte PflänzchenImmer wieder erstaunt mich die Resonanzund Akzeptanz, die die missionarische Arbeithier in Cottbus-Döbbrick erfährt, wenn mandeutlich macht, dass wir als Christen gestal-tende Kraft des öffentlichen Lebens vor Ortsein wollen und auch sind. Das Missionspro-jekt und unsere Familie werden unterstütztvon Gemeindegliedern aus den GemeindenCottbus und Döbbrick. Es gibt einen Mis-sionskreis, Gemeindeglieder leihen uns Ge-räte und Autoanhänger aus, bereiten Veran-staltungen vor, backen Kuchen, passen aufunsere Kinder auf, machen die Kassenführungfür das Projekt, helfen einfach, wenn man

sie anruft. Mit der Cottbuser Pfarrfamilie hatsich ein ausgesprochen gutes Verhältnis ent-wickelt, und die Zusammenarbeit mit PastorHinrich Müller in freundschaftlicher Atmo-sphäre ist sehr gewinnbringend. Wenn ichim Stadtzentrum zu tun habe, halte ich oft beiMüllers kurz an. All das bringt das Projektvoran. Uns persönlich hilft es, ein Stück Hei-mat zu gewinnen.

Angebote, Gespräche, Gottesdienste

Was liegt an? Im Januar habe ich Informa-tionsabende über den Glauben angeboten,im Februar gab es ein erstes Frauenfrüh-stück. Referent war Pastor Peter Wroblewski,Krankenhausseelsorger und Mitarbeiter derLebensberatungsstelle im Naëmi-Wilke-StiftGuben. Diese Veranstaltung markiert denBeginn diakonischer Arbeit in Döbbrick, diedann ab September regelmäßig als Angebotdes Naëmi-Wilke-Stiftes Zeichen setzen soll(Matthäus 5,16: „Lasst euer Licht leuchtenvor den Leuten, damit sie eure guten Werkesehen und euren Vater im Himmel preisen.“).Dank an Peter Wroblewski und das Naëmi-

Wiedereinweihungder Missionskirchein Cottbus-Döbbrick

Freitag, 23. August 2002 19.30 Uhr: Gesprächsabend mit derLebensberatungsstelle des Wilke-StiftesGuben/Pfarrer Peter Wroblewski.

Samstag, 24. August 200213.00 bis 16.30 Uhr: Spreewaldtour.Ab 16.30 Uhr: Kaffee und Kuchen undGrillschwein.20.00 Uhr: Konzert: „Dantzfetzgen undgelahrte Musik auf allerley Pfeiffen, Lau-ten und Geigen zu spielen“.

Sonntag, 25. August 200214.00 Uhr: Einweihungsgottesdienst, da-nach Kaffee und Essen und Serenaden-musik mit Bläsern aus der Lausitz.

Holger Thomas –zum Missions-

alltag in Cottbus-Döbbrick gehört

die Fähigkeit, hin-hören zu können.

Foto: Möschl

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Wilke-Stift für die Bereitschaft zur Mitarbeitund an unseren himmlischen Vater, dass wirdiese wirklich traumhafte Chance für dasProjekt bekommen haben.

Ich selbst werde ansonsten weiter mit Men-schen ins Gespräch kommen, Gottesdienstefeiern, Zeugnis geben, beten, das Projekt inDöbbrick und Cottbus bekannt machen, Kon-takte knüpfen und im Fußballverein VfB Döb-brick hoffentlich noch mehr Tore als bisher(1) schießen. Und vom 23. bis 25. Augustsoll – so Gott will – Kirchweih sein.

Suchen und Tasten

Ich werde oft nach dem Erfolg der Missions-arbeit gefragt. Die Früchte der Missionsarbeitkommen mir wie zarte Pflänzchen vor, einSuchen und Tasten in Glaubensfragen, ersteBegegnungen mit dem Evangelium, Abbauvon Vorurteilen. Oftmals merkt man: Einmalin Berührung gekommen, lässt es die Men-schen nicht mehr los. Darüber aber möchteich nicht weiter schreiben, denn Menschensind keine Missionsobjekte.

Am 10. April 2002 besuchte der Bischof derSELK, Dr. Diethardt Roth, das Projekt derLutherischen Kirchenmission in Berlin-Mar-zahn, die Evangelisch-Lutherische Missions-gemeinde, die sich am 3. März 2002 alsGemeinde der SELK konstituiert hat.

„Also, Pastor“, sagte eines der Christenlehre-kinder mit gewichtigem Ton am Tag nach derAbreise von Bischof Dr. Roth aus Marzahn:„Der soll mal wiederkommen! Dieser Bischofwar wirklich sehr nett!“

Interessierte Kinder

Mit Engelsgeduld hatte Dr. Roth den etwa zwölf Kindern in unserer Gemeinde sein Bi-schofskreuz erklärt und hatte sich die Kirchezeigen lassen. Mit breitem Lächeln hatte eralle Fragen der Kinder beantwortet: „Wie vielverdienen Sie eigentlich? Fahren Sie BMW?Haben Sie Kinder? Wie viele? Sind Sie

auch noch verheiratet?“ Lärmend und quirligquetschten die Kinder ihren Bischof aus. Bei-fällig nickend hörten sie interessiert alles an,was er zu sagen hatte. Nur eine Antwort stießin Marzahn auf größeres Missfallen: „Sie sindFan von Bayern München? Buh! Also wirk-lich, Bischof!“

Hartwig Neigenfind

Der war nett, der soll mal wiederkommen

Teilansicht von Berlin-Marzahn.

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Kritische Schüler

Der Bischof war nicht nur nett. Am Morgenbesuchten wir beide die nahe Realschule.Etwa dreißig Marzahner Schüler saßen mitder Schulleiterin etwas aufgekratzt an Tischenin einem Kreis und begrüßten uns freundlich.

Ein angeregtes Gespräch entstand: „Wie sinddie Berufschancen? Welche Probleme gibt esin Marzahn? Warum besuchen Sie uns eigent-lich als Bischof hier in der Schule?“ Dr. Rotherwiderte: „Ich mache einen Geburtstagsbe-such. Die Marzahner Gemeinde ist die jüngsteGemeinde unserer Kirche – gerade eben aufdie Welt gekommen. Ich möchte kennen ler-nen, wie und wo unsere Gemeinde lebt.“ Ge-spannte Stille trat ein, als Bischof Dr. Roth vonseinem Umgang mit Angst redete: „Ja, auchich habe Angst. Ich saß zum Beispiel in einemAuto, das einen sehr schweren Verkehrsun-fall hatte. Ich habe überlebt, und ich weiß: Ichbin in Gottes Hand. Er hält mich fest.“ Das

schluckten die Schüler nicht so ohne weite-res. Es gab Widerspruch und kritische Nach-fragen. Es zeigte sich aber auch ein großesInteresse an den Antworten des Bischofs.

Nach diesem Gespräch, an dessen Ende Bi-schof Dr. Roth der Schulleiterin eine Spendefür das Computerkabinett der Schule über-reichte, fuhren wir ins Rathaus. Dort erwar-tete uns eine Überraschung.

Informierter Bürgermeister

Der Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hel-lersdorf (PDS), mit dem wir zu einem Ge-spräch verabredet waren, zeigte sich blendendinformiert. „SELK? Wer sind Sie eigentlichgenau?“ Der Bischof erklärte es und erwähnteirgendwann die Altlutheraner. Dr. Klett nicktelächelnd: „Ach, so! Sagen Sie das doch gleich!Altlutheraner, preußische Union und so. Na,da weiß ich doch Bescheid, wo ich Sie hin-stecken muss!“ Wir fragten mit großen Au-

Im angeregtenGespräch mit demBischof der SELK:Kinder der Mis-sionsgemeinde.Foto: Neigenfind

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Deutschland

gen: „Woher denn das?“ „Ganz einfach: Ichhabe früher an der Parteihochschule immermal in den Regalen mit den religiösen The-men herumgestöbert und dies und das gele-sen. Altlutheraner! Na, dann ist ja alles klar!“

Es blieb nicht bei diesem Thema. Das mög-liche Engagement unserer Marzahner Ge-meinde wurde besprochen. Auch die Pro-bleme und Vorteile des jüngsten Berliner Be-zirks kamen zur Sprache. Überaus freundlich,offen und wohlwollend war dieses Gespräch.In der Tür bei der Verabschiedung gab es nocheine Überraschung: „Ihre Kirchenleitung sitztin Hannover?“, fragte Dr. Klett. Wir nicktenbeide. Der Bürgermeister fuhr fort: „Hanno-ver? Das ist doch nichts. Ziehen Sie doch um – nach Marzahn! Das wäre doch einegute Idee! Gute Grundstückspreise, viel Grün,zwei Flughäfen in der Nähe, nette Leute, S-Bahn . . .“ Bischof Dr. Roth und ich schau-ten uns kurz an und rangen um Fassung:

„Äh ja“, begann Dr. Roth, „das ist in unsererKirche wohl im Moment nicht so ganz mehr-heitsfähig. Wir hatten da vor Jahren schoneine Diskussion . . .“ Der Bürgermeister warbunverdrossen weiter: „Dann können Sie jadaran noch mal anknüpfen!“ – Dr. Roth wardavon nicht begeistert. (Ich durfte breit grin-sen. Er musste antworten.) – „Also, wohl eherdoch nicht.“ – „Kommen Sie ruhig mal wie-der!“, verabschiedete uns Dr. Klett trotzdemsehr freundlich: „Ich würde mich freuen.“

Ermutigendes Bibelwort

Am Abend saßen wir dann noch in der Ge-meinde zusammen und erzählten, fragten undhörten. Bischof Dr. Roth schenkte unsererGemeinde einen Bibelvers, den wir uns an dieWand gehängt haben: „Verlasst euch stets aufden Herrn, denn Gott der Herr ist ein ewigerFels.“ Möge sein Wunsch in Erfüllung gehen!

Botswana

Auf dem Viehposten, der am weitesten ent-fernt ist, steht ihr kleiner, alter Wohnwagen.Nur zur Hälfte ist er überschattet von einemDornbaum, und das auch nur stundenweiseam Tag. Wie man es bei diesem Klima darinaushalten kann, ist mir ein Rätsel. Der vier-radangetriebene Pick-up ist daneben abge-stellt. Man sieht es dem Wagen an, dass ermeistens durch unwegsames Terrain getrie-ben wird. Von ihr selber ist nichts zu sehen.

Zunächst. Dann kommt sie von einer An-sammlung von Hütten, die ein paar HundertMeter entfernt sind, auf uns zu. Sie muss dasGeräusch unseres ankommenden Fahrzeugsgehört haben. Herzlich begrüßt sie uns: Mis-sionar Christoph Weber, Pastor Modise Mara-gelo, den Dekan der Diözese Botswana derLutherischen Kirche im Südlichen Afrika,André, einen jungen Gast aus Deutschland,und mich.

Gerhard Heidenreich

Lesego – eine Missionarin in der Kalahari

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Botswana

Von der Forschung zu den Viehposten

Es ist meine zweite Begegnung mit Sue Has-selbring. Damals, 1997, traf ich die Sprach-wissenschaftlerin aus den USA zum erstenMal. Mitte dreißig mag sie gewesen sein undnoch nicht lange in Botswana.

Ihr Auftrag: Die Minderheitensprachen inBotswana erfassen unter dem Aspekt, ob essinnvoll sein könnte, die Bibel oder Teiledavon in diese Sprachen zu übersetzen. IhreAuftraggeber: die Lutherischen Bibelüber-setzer in den USA. Dieses Projekt hat sieLand und Leute und die Tswana-Sprachegründlich kennen lernen lassen. Vor etwazwei Jahren hat sie ihre Arbeit abgeschlos-sen. Um die Zeit ist sie auf die Viehpostensüdwestlich von Serowe aufmerksam gewor-den oder vielmehr auf die Menschen, die dortin der Kahalari leben und das Vieh wohlha-bender Tswana bewachen: die Sarwa (Busch-leute). Jeweils mehrere Familien leben in sehreinfachen Hütten auf einem solchen Viehpos-ten. Zu jedem gehören 8 mal 8 Kilometer Ge-gend – Trockensavanne mit viel Buschwerk,dünnem Grasbewuchs und keinerlei Oberflä-chenwasser. Aber jeder Viehposten hat einenTiefbohrbrunnen an zentraler Stelle und eine

Pumpe, die von einem altertümlichen Diesel-motor getrieben wird. Gute Bedingungen fürViehhaltung.

Sue Hasselbring kommt aus der LutherischenKirche-Missouri Synode. Was sie hierher-trieb, war die Tatsache, dass zu diesen Men-schen fernab von denOrten, wo Kirchen seitlangem bestehen, dasEvangelium nochnicht gekommen war.Einer der Viehposten-besitzer ist zwar Pas-tor einer unabhängi-gen afrikanischen Kir-che, aber auch ihn in-teressieren die Sarwanur als Arbeitskräfte.

Sue ließ sich im Bereich eines dieser Vieh-posten nieder. Sie geriet in eine Nachbar-schaft, wo Alkoholismus sehr verbreitet warund sie sich auf Dauer nicht sicher fühlenkonnte. Sie wechselte ihren Standort. Regel-mäßig sucht sie eine Anzahl Viehposten auf,jeder acht Kilometer vom nächsten entferntund nur über extrem kurvenreiche Sandwegezu erreichen.

Sie erzählt den Menschen dort biblischeGeschichte und hält Unterricht im Lesen undSchreiben. Das geht alles in Tswana vor sich,denn die Sarwa haben zwar ihre eigene Spra-che, verstehen und sprechen aber auch dieLandessprache. Die meisten Erwachsenenund Kinder sind Analphabeten.

Hilfe ganzheitlich

Auch bei Krankheiten hilft Sue, soweit sie es kann. Sie hat immer einen Vorrat an Medizin. Manchmal ist sie die Ambulanz zum

Sue Hasselbring.

Sue „Lesego“ Hasselbring (Mitte). Foto: Heidenreich

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Botswana

nächsten Krankenhaus in Serowe. Lesegonennen sie die Leute auf den Viehposten. Eintypischer Tswana-Name für Mädchen undFrauen. Er bedeutet so viel wie Segen.

Gerade findet eine Unterrichtstunde statt. Sie hat sie kurz unterbrochen, um uns zu begrüßen. Sie lädt uns ein mitzukommen.Alle sitzen in einem Halbkreis auf Decken,Tüchern oder gar nichts im Sand: Frauen,Kinder und kleine Babies, sogar zwei Män-ner. Wir dürfen auf Stühlen Platz nehmen,die eiligst geholt wurden. Für die Gäste nur das Beste. Sue nimmt ihren Platz wie-der ein, rechts und links von ihr Lernbegie-rige und solche, die wohl nur ein wenig Ab-wechselung suchen. Sie zeigt mit dem Fingerauf Laute, die sie auf eine selbst angefertigtePapptafel geschrieben hat, und macht vor,wie die Laute ausgesprochen werden. Allewiederholen im Chor.

Dann lässt sie Wortbeispiele nennen, in de-nen die Laute vorkommen. Die ganze Zeitsitzt sie da wie eine typische Afrikanerin: DieBeine ganz flach ausgestreckt und den Ober-körper gerade aufgerichtet. An die ständigeFliegenplage scheint sie sich gewöhnt zuhaben.

Ein Segen für andere

Sue ist in der Tat „Lesego“ – ein Segen fürdie Menschen auf diesen Viehposten. Sie istdurch ihre ständige Anwesenheit und ihrenkontinuierlichen Unterricht in biblischer Ge-schichte auch das Rückgrad der missiona-rischen Arbeit dort. Einmal im Monat kommtChristoph Weber von Serowe für eine Wochedazu. Er hält Tauf- und Konfirmandenunter-richt und Gottesdienste.

Sue Hasselbring will in nächster Zeit nocheinmal zurück in die USA, um die Arbeit anihrem Doktorgrad abzuschließen. Aber dannwill sie zurückkommen, für viele Jahre. Viel-leicht trifft sie dann viele der Menschen, mitdenen sie jetzt lebt, nicht mehr an. Die Vieh-posten sollen in Farmen umgewandelt wer-den. So haben es Regierung und Parlamentvon Botswana beschlossen. Das bedeutet,dass das ganze Gebiet von festen Zäunendurchzogen werden wird.

Die Sarwa können dann nicht mehr frei dieTrockensavanne nach Essbarem durchstrei-fen, wie sie es seit Urzeiten gewohnt sindund auch als Arbeiter auf den Viehpostennoch tun. Viele werden dann wohl in eine derfesten Siedlungen umziehen müssen, die dieRegierung gebaut hat. Dort gibt es wenigoder nichts zu tun. Für kostenlose Nahrungs-mittelhilfe sorgt der Staat. Die Familienstruk-turen, die auf den Viehposten noch gut funk-tionieren und den Menschen Halt geben, ge-hen in diesen Siedlungen häufig kaputt. Vielewerden ein Opfer von Alkoholismus.

Protest

Christoph Weber hat im Namen der Mitarbei-ter der Diözese Botswana der LutherischenKirche in Südlichen Afrika gegen die geplan-ten Veränderungen protestiert. Sie nützen nurden Tswana. Den betroffenen Sarwa schadensie. Aber diese sind eben nur eine winzige,machtlose Minderheit. Die Veränderungenwerden kommen, trotz des Protestes. WelcheAuswirkungen sie auf die noch junge „Vieh-posten-Mission“ haben werden, ist noch un-klar. Klar ist, dass die missionarische Arbeitauf den Viehposten weitergehen muss, so-lange es eben geht.

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Botswana

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Inzwischen sind nicht nur die Fundamentedes neuen Missions- und Gemeindezentrumsder Lutherischen Kirche im Südlichen Afrikain Block Six in Gaborone gegossen. Es dürf-ten auch bereits einige Wände stehen. Fastzweieinhalb Jahre sind vergangen, seit An-fang 2000 sich plötzlich die Chance auftat,ein Grundstück in der Hauptstadt von Bots-wana zu bekommen. Ebenso plötzlich zer-schlugen sich Mitte letzten Jahres nach zähenVerhandlungen alle Hoffnungen. Dann unver-

hofft eine neue Möglichkeit, ein hervorragendgelegenes Grundstück zu bekommen. Ausder Möglichkeit wurde Wirklichkeit. Es folg-ten neue Behördengänge, Anpassung deralten Baupläne an die neuen Gegebenheiten,Ausschreibung des Projektes und schließ-lich Vergabe der Bauarbeiten. Im Mai 2002erfolgte endlich der erste Spatenstich. Biszum 15. November 2002 sollen Kirche, Pfarrhaus und ein Mehrzweckgebäude fertig sein.

Projekt Gaborone: Das Fundament ist gelegt

� Gemeindeglieder besuchen die Baustelle.� Der Bauvertrag wird unterschrieben.

� Skizze der künftigen Kirche.� Neue Wohngebiete von Gaborone.� Verhandlungen mit der Baufirma.

� Ohne Presslufthammer kein Fundament.� Beton für die Fundamente wird angemischt.

Die Verantwortungsträger: (von links) Dekan Modise Maragelo, Missionar ThomasSeifert und Bauingenieur Walter Stallmann.

Fotos: Seifert /Pahlen

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Botswana

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Spendenaktion

„Gib für Gab!“Gab (sprich: Gäb) ist die in Botswana übliche Abkürzung für Gaborone. Die Möglichkeit, im Stadtteil Block 6 und

Umgebung missionarisch zu wirken, ist sehr gut. Aber dazu ist ein Missionszentrum nötig.

Ihre Spende hilft mit, dass das Projekt Gaboroneverwirklicht werden kann. Es fehlt noch ein Betrag

von 60.000 Euro.

Benutzen Sie doch einfach den Überweisungsträger auf Seite 21.

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Südafrika

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Eine der ganz wichtigen Aufgaben, für die dieLutherische Kirchenmission sich einsetzt, istdie Ausbildung von künftigen Pfarrern ihrersüdafrikanischen Partnerkirche, der Lutheri-schen Kirche im Südlichen Afrika (LCSA).Sie geschieht jetzt in Pretoria. Bis Anfang2001 befand sich das theologische Seminarder LCSA in Enhlanhleni. Das Missionsblatthat wiederholt über den Umzug und denNeubeginn in der Hauptstadt von Südafrikaberichtet. In dieser Ausgabe sollen die dreitheologischen Lehrer des Lutherischen Theo-logischen Seminars Tshwane, wie die Aus-bildungsstätte offiziell heißt (Tshwane ist derafrikanische Name für Pretoria), vorgestelltwerden.

Pastor Radikobo PhillipNtsimane ist der Rektordes Seminars. Er unter-richtet die Fächer Kirchen-geschichte und neutesta-mentliches Griechisch. Erwurde 1963 in Potchef-stroom (etwa 120 Kilome-

ter westlich von Johannesburg) geboren.Dort verbrachte er den Hauptteil seiner Schul-zeit, die er 1983 mit dem Matrik abschloss.Ein Jahr später wurde er Student am Semi-nar der LCSA, damals noch in Enhlanhleni(Natal). Das Examen legte er 1988 ab. Schonein Jahr vorher begann er mit weiterführen-den Studien an der Universität von Südafrikain Pretoria, eine der ältesten und größtenKorrespondenzuniversitäten der Welt. An derUniversität von Natal erwarb er im Jahr 2000den Grad eines Magisters der Theologie.

Er hat verschiedenen Gemeinden seiner Kir-che als Vikar und Pastor gedient. Im Novem-ber 1998 wurde er als theologischer Lehrerund Rektor des Seminars eingeführt. Gegen-wärtig ist er von der LCSA freigestellt für einewissenschaftliche Arbeit zum Erwerb destheologischen Doktorgrades im Fach Kirchen-geschichte. Seit 1990 ist Radikobo PhillipNtsimane verheiratet mit Kholisile Florence.Frau Ntsimane ist von Beruf Grundschulleh-rerin. Das Ehepaar hat zwei Töchter: Gapa-lelwe (8) und Lebogang (2).

Die Adresse: P. O. Box 12547, Hatfield 0028, Südafrika, Telefon: (00 27) 123 43 48 55,Telefax: (00 27) 123 44 23 02, E-Mail: [email protected]

Die Lehrer am Lutherischen Theologischen Seminar Tshwane

Das Hauptgebäude des Seminars der LCSA inPretoria. Fotos: Heidenreich

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Südafrika

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Pastor Musawenkosi Na-than Mntambo vertritt der-zeit den Rektor des Semi-nars. Er wurde 1973 nahePiet Retief (Provinz Mpu-malanga) geboren. Dortverbrachte er den größtenTeil seiner Schulzeit.

1992 schloss er sie in Piet Retief mit demMatrik ab. Ein Jahr später begann er, amSeminar in Enhlanhleni zu studieren. DasExamen legte er dort 1997 ab. Danach war er für kurze Zeit Vikar in einer Gemeinde inNatal.

Ende 1998 ging er zu weiterführenden Stu-dien an das Seminar der Lutherischen Kirche-Missouri Synode in Fort Wayne (USA). Dorterwarb er im Jahr 2000 den Grad einesMagisters der Theologie im Fach PraktischeTheologie. Im Dezember 2000 wurde er insein Amt als theologischer Lehrer am Semi-nar seiner Kirche eingeführt. Er unterrichtetPraktische Theologie und zurzeit auch Grie-chisch und Hebräisch.

Musawenkosi Nathan Mntambo ist seit 2001verheiratet mit Nkulungo.

Die Anschrift:Arcadia St. 790, P. O. Box 12547, Hatfield 0028, Südafrika,Telefon: (00 27) 123 43 45 79 und (00 27) 8 22 29 4192 (Mobiltelefon),E-Mail: [email protected]

Pastor Wilhelm Weber jun. wurde gleich-falls im Dezember 2000 eingeführt als theo-logischer Lehrer. Er unterrichtet die FächerLutherische Dogmatik, Altes Testament undMissionskunde. Gleichzeitig ist er der Seel-sorger der Seminargemeinde.

Geboren wurde er 1961 inVentersdorp (Provinz Nord-west), wo sein Vater Wil-helm Weber sen. als Mis-sionar tätig war.

Aufgewachsen ist er am frü-heren Seminar in Enhlan-hleni, wo sein Vater dann

theologischer Lehrer war. Seine Schulaus-bildung erfolgte in Uelzen und Wartburg(beides KwaZulu/Natal).

Nach dem Matrik 1979 folgte das Studiumder alten Sprachen und Philosophie an derUniversität Pretoria, an der er 1985 den aka-demischen Grad Honours Bachelor erwarb.In diese Zeit fiel auch sein zweijähriger Mili-tärdienst.

Seine theologische Ausbildung erhielt er von1986 bis 1989 in Oberursel und Erlangen.Nach dem Ersten Theologischen Examen inOberursel war er Vikar in der Immanuel-Gemeinde der SELK in Groß Oesingen und inder Gemeinde Kirchdorf der Freien Evange-lisch-Lutherischen Synode in Südafrika. Von1992 bis 2000 diente er der Gemeinde Wit-tenberg dieser Kirche als Pastor.

Seit 1989 ist Wilhelm Weber verheiratet mit Angelika, geborene Scharlach. Angelika Weber ist Dozentin an der Universität vonPretoria.

Das Ehepaar hat vier Kinder: Christoph (12),Friederike (10), Detlev (7), Matthias (5).

Adresse:Rubida St. 196; Murrayfield Ext. 1, 0184, Südafrika,Telefon: (00 27) 128 03 55 98 und (00 27) +8 25 44 98 98,E-Mail: [email protected]

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Pastor Henry (Harry) Nie-buhr war bis Anfang 2001Missionar der Lutheri-schen Kirchenmissionund als solcher in derLutherischen Kirche imSüdlichen Afrika tätig. Erist nun Seelsorger der

Paulusgemeinde in Fairland (Johannesburg)der Freien Evangelisch-Lutherischen Synodein Südafrika (FELSISA). Die Gemeinde hateinen deutsch- und englischsprachigen Teil.Letztgenannter hat in letzter Zeit beträcht-lichen Zuwachs erfahren durch „schwarze“Familien. Es sind afrikanische lutherischeChristen, die sich im näheren oder weiterenUmfeld der Gemeinde niedergelassen haben,auf sie aufmerksam wurden und sich ihr an-geschlossen haben. Inzwischen hat die Pau-lusgemeinde auch einen „schwarzen“ Kir-chenvorsteher. Die neuen Glieder bringensich zunehmend ein in das Gemeindelebenund prägen es mit. Von dieser interessantenEntwicklung in einer ehemals „weißen“ Ge-meinde gibt dieser ursprünglich in Englischgeschriebene Bericht einen Eindruck. Erwurde für den Abdruck in Deutsch mit Zu-stimmung des Verfassers gekürzt.

Am Sonntag Kantate, dem 28. April 2002,hatten wir in unserer Kirche in Fairland einengemeinsamen Gottesdienst beider Gemein-deteile, einen „Familiensonntag“. Er waretwas Besonderes, weil die englische Gruppediesen Tag zum ersten Mal allein geplant unddurchgeführt hatte.

Sie hatte die Schwestergemeinde aus der Lu-therischen Kirche im Südlichen Afrika (LCSA)aus Kagiso (nahe Johannesburg, die Redak-tion) mit ihrem Chor eingeladen, ferner denDekan Mosenogi von der Diözese Gautengder LCSA. Sogar der stellvertretende Vorsit-zende der traditionellen Stammesführer inder Provinz Nordwest, Chief Mabalane, undseine Frau waren eingeladen worden, ebensoeine Gruppe von Schulkindern mit ihrerLehrerin, die für ihre Aufführungen traditio-neller afrikanischer Tänze bekannt ist. UnsereKirche war voll.

Weile und Eile

Der Gottesdienst begann um 10.00 Uhr, aberzunächst ohne die geladenen Gäste. Euro-päer haben die Uhr, Afrikaner haben Zeit.Nach der Epistellesung kamen auch die Gästean. Der Gemeindechor aus Kagiso sang so-

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Chor der Nachbargemeinde Kagiso. Foto: Stielau

Harry Niebuhr

FamiliensonntagEin Gemeindefest in einer lutherischen Gemeinde im neuen Südafrika

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fort seine ersten beiden Musikstücke. Dannwurde einem unserer Kirchenvorsteher be-deutet, dass Chief Mabalane noch andereVerpflichtungen an diesem Sonntag habeund darum bäte, der Gemeinde jetzt gleichein Grußwort sagen zu dürfen, um danachseine Fahrt fortzusetzen. Geplant war, dasser erst am Ende des Gottesdienst etwassagen sollte.

Problematische Entscheidung

Ich stimmte zu. Aber dies war keine weiseEntscheidung. Folgendes passierte: Bevor derChief sein Grußwort begann, stand sein On-kel auf und brachte, wie es einem afrikani-schen Stammesführer traditoneller Weise ge-bührt, einen Preisgesang auf die Ahnen desChiefs aus, damit sie ihm „die Zunge lösen“möchten, um vor dieser Gemeinde stehenund zu ihr sprechen zu können.

Einige unserer Gemeindeglieder empfandendies als eine Missachtung des christlichenGlaubens. Aber dieser völlig unerwartete Auf-tritt machte uns auch bewusst, welch großesGeschenk wir von Gott durch den Glaubenerhalten haben, der uns befreit hat von all denMächten, von denen andere glauben, dassdie das Leben von Menschen beeinflussen.In meiner Predigt konnte ich etwas von dergespannten Atmosphäre abbauen.

Ein Zeichen von Gemeinschaft

Für Dekan Paul Mosenogi von der LCSAbrachte dieser Gottesdienst auch eine neueErfahrung. Ich hatte ihn gebeten, bei der Aus-teilung des heiligen Abendmahls zu helfen.Das hat ihn sehr bewegt. Er meinte hinterher,es sei das erste Mal gewesen, dass ein Pas-

tor der LCSA in einer Gemeinde der FELSISAdas heilige Abendmahl mit ausgeteilt habe.Ich denke, es ist auch zuvor schon gesche-hen. Aber für ihn war es das erste Mal.

Afrikanische Genüsse

Nach dem Gottesdienst vor der Kirche berei-tete uns die Tanzgruppe mit ihren traditio-nellen Tänzen, Musik und Kostümen einenbesonderen Genuss. Dann wurden wir miteinem afrikanischen Essen verwöhnt: ge-gartes und weich gestampftes Fleisch, ge-stampfter und gekochter Mais, gesäuerterwarmer Hirsebrei, Innereien, afrikanischerSpinat und afrikanisches Hirsebier. Für die-jenigen, die lieber auf Nummer Sicher gehenwollten, gab es Reis mit Gulasch.

Ich war sehr stolz auf die englische Gruppeunserer Gemeinde. Sie haben Großartiges ge-leistet, um diesen Familiensonntag zu einembesonderen Ereignis zu machen. Währenddes Gottesdienstes musste eine Frau, die erstseit kurzem zur Gemeinde gehört, eiligst zumHospital gebracht werden, wo sie eine kleineTochter zur Welt brachte. Sie erhielt denNamen Margret – nach dem Namen meinerFrau, wie die Großmutter uns sagte.

Traditionelles afrikanisches Bier mundet offen-sichtlich. Foto: Matlhaku

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Missionsveranstaltungen

Monatszeitschrift für evangelisch-lutherische Christen

Lutherische KirchenmissionMissionsveranstaltungen (Missionsfeste*) 2002

7. Juli: Groß Oesingen*.13. Juli: Bleckmarer Begegnungstag.

14. Juli: Bleckmarer Missionsfest.11. August: Göttingen*; Rodenberg-Hameln-Minden-Stadthagen*.

15. August: Seershausen.18. August: Uelzen-Klein Süstedt-Nettelkamp-Molzen*.

21. August: Lachendorf. 22. August: Celle.

25. August: Hörpel; Lüneburg-Scharnebeck*.1. September: Farven*; Wittingen*; Halle-Leipzig-Weißenfels*.

8. September: Dreihausen*; Hermannsburg (Kleine Kreuzkirche)*; Höchst-Usenborn*; Berlin-Marzahn* (Kirchenbezirkstag).15. September: Oldenburg*; Seershausen-Arpke*.

21. September: Kontaktpersonen-Treffen Niedersachsen-Ost in Stelle. 22. September: Talle*; Borghorst*-Münster-Gronau.

29. September: Regionales Missionsfest Saarland-Pfalz*. 9. Oktober: Dortmund.

12. und 13. Oktober: Hohenwestedt* (mit Kiel). 20. Oktober: München*; Lachendorf-Celle*; Tarmstedt.

26. Oktober: Info-Tag Bleckmar.27. Oktober: Nettelkamp*; Stellenfelde.

31. Oktober: Hesel. 3. November: Guben*.

7. November: Warzenbach.10. November: Oberursel.

23. November: Bremen: Kontaktpersonen-Treffen Niedersachsen-West.

Angaben ohne Gewähr.

Die jeweils aktuellen Termine finden Sie auch in

und im Internet: www.mission-bleckmar.de

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In Kürze

Hilfstransporte nach WeißrusslandAm 17. Mai 2002 hat das Projekt „Hilfstrans-porte“ der Lutherischen Kirchenmission wie-der Lastwagen, beladen mit Hilfsgütern fürWeißrussland, auf den Weg gebracht. Darun-ter waren gebrauchte Kleidung, Krankenhaus-betten, Roll- und Toilettenstühle, Büromöbelund sogar 2 Tonnen Dosenbrot aus Bestän-den der Bundeswehr. Ziel waren die StädteLida und und Bobrujsk. Der nächste Trans-port geht wieder in diese beiden Städte unddarüber hinaus nach Gomel und Witebsk. Erist für den 14. Juli 2002 geplant. Dabei istdann ein gebrauchter VW-Bus für ein Kin-derheim in Witebsk. Er konnte aus Mittelngekauft werden, die von der VerlagsgruppeBauer in Hamburg zur Verfügung gestelltwurden.

Zum Berichtsdienst nach DeutschlandZum dreimonatigen Deutschlandaufenthaltwerden am 27. Juli 2002 Missionar ChristophWeber (31) und Ehefrau Sigrid mit den Kin-dern Cornelia (4 Jahre), David (2 Jahre) und

Lydia (3 Monate) erwartet. Sie werden imMissionshaus in Bleckmar wohnen und tele-fonisch unter der Nummer (0 50 51) 98 69 31direkt erreichbar sein.

Ihre Rückkehr nach Serowe, Botswana, ist fürden 11. November 2002 geplant. ChristophWeber wird in Gemeinden der SELK überseine missionarische Arbeit in diesem afrika-nischen Großdorf und auf Viehposten in derKalahari berichten.

Zur Vertretung nach BotswanaMissionar i. R. Dr. Wilhelm Weber (68), Wel-bedacht bei Paulpietersburg, Südafrika, wirdseinen Sohn, Missionar Christoph Weber, indessen Arbeitsbereich in Serowe, Botswana,vertreten, während dieser sich mit seiner Familie ab Juli 2002 für drei Monate inDeutschland aufhält (siehe oben).

Wilhelm Weber ist als ehemaliger Missionarunter Tswana in Südafrika und als langjähri-ger theologischer Lehrer von Tswanastuden-ten in der Tswanasprache ganz und gar zuHause.

Er und seine Ehefrau Karin freuen sich aufihren längeren Aufenthalt in einem Bereich,den sie bisher nur aus gelegentlichen Besu-chen kennen.

Das Projekt Hilfstransporte bittet auchweiterhin um Sach- und Geldspendenfür seine humanitäre Hilfe. Einzelheitenerfahren Sie bei

Horst Biemer, Steinmal 15, 35753 Greifenstein,Telefon/Telefax: (0 64 78) 2217,

E-Mail: [email protected] oder

Günther Meese, Sachau 14, 29459 Clenze, Telefon: (0 58 44) 87 63, Telefax: (0 58 44)87 64,

E-Mail: [email protected]

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In Kürze

Einführung und EinweihungAm Sonntag, dem 2. Juni 2002, wurden inder Gemeinde Tutume (nördlich von Francis-town, Botswana) Kirchenvorsteher und an-dere Mitarbeiter in einem Gottesdienst ein-geführt. Missionar Daniel Schmidt, der dortseit 1993 arbeitet, berichtet, dass dies zumersten Mal in der Geschichte dieser jungenGemeinde der Lutherischen Kirche im Südli-chen Afrika möglich war. Am gleichen Sonn-tag wurde in Masunga, einem größeren Ortund Verwaltungszentrum (gleichfalls nördlichvon Francistown), ein kleiner Rondavel alsGottesdienstraum eingeweiht. Die missiona-rische Arbeit ist dort noch in den Anfängen.Es gibt noch keine Gemeindeglieder am Ort.

Weitere ZellteilungMissionar Rainald Meyer, der in Elspark undUmgebung (Großraum Johannesburg) mis-sionarisch arbeitet, berichtet: „Am 23. Mai2002 haben wir in unserm Bereich unseredritte Hauszellengruppe gestartet. Abgese-hen von den Sonntagsgottesdiensten treffensich die Gruppen, zu denen nicht mehr als 15Glieder gehören, auch in der Woche für min-destens anderthalb Stunden, um miteinan-der christliche Gemeinschaft zu pflegen. Wirwenden Gottes Wort, das wir im Sonntags-gottesdienst gehört haben, an auf unsernAlltag, indem wir füreinander beten und all-tägliche Besorgnisse und Bedürfnisse derGruppenmitglieder besprechen. Wenn erfor-derlich, helfen wir Mitgliedern in Notsituatio-nen nach Kräften. Ein Hauptziel unserer Haus-zellengruppen ist, dass ihre Mitglieder für dieMitarbeit in der Kirche und für das missiona-rische Zeugnis in ihrem eigenen Umfeld zu-gerüstet werden. Bitte beten Sie für uns,dass viele Menschen in unserm Gebiet, die

keiner Kirche angehören, mit dem Evange-lium erreicht werden.“

Fortbildung und BeratungDie jüngste Mitarbeiterin im Kalanga-Bibel-übersetzerteam (Francistown, Botswana),Baseki Tema (25), wurde Ende April 2002von der Bibelgesellschaft von Botswana nachNairobi, Kenia, zur weiteren Fortbildung ge-sandt. Sie besucht dort ein College und stu-diert Theologie des Alten Testaments, Seman-tik und Übersetzungstheorie. Sofern dort die Möglichkeit besteht, wird sie auch ihreHebräisch-Kenntnisse erweitern. Im April2003 wird sie beim Übersetzungsprojekt zu-rückerwartet.

Ein neuer Übersetzungsberater wurde demKalanga-Bibelübersetzungsprojekt kürzlichvorgestellt. Pastor Gerrit van Steenbergen istNiederländer und arbeitet für die VereinigtenBibelgesellschaften, die die Übersetzung derBibel in die Kalanga-Sprache fachlich be-treuen. Dazu reist er in regelmäßigen Abstän-den aus den Niederlanden an. Er betreut auchnoch die Übersetzung der Bibel in eine an-dere Minderheitensprache in Botswana.

Hilfe für Laienprediger Eine Predigthilfe für Laienprediger der Luthe-rischen Kirche im Südlichen Afrika ist fertig.Die englische Version wurde Ende April 2002ausgeliefert. Die Tswana-Ausgabe geht imJuli 2002 in Druck. Es handelt sich um einBuch, in dem Verstehenshilfen zu allen Pre-digttexten aller sechs Predigtreihen und An-regungen für die Predigt gegeben werden.Das Buch ist erwachsen aus einem Pro-gramm für die Zurüstung von Laien in derDiözese Botswana, durchgeführt von Missio-nar Matthias Krieser (Foto Seite 27). Dank

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In Kürze

zahlreicher Spenden ausGemeinden der SELKim Jahr 2001 für diesesProjekt kann der Ver-kaufspreis des Buchessehr niedrig gehaltenwerden, sodass es fürjeden Interessierten er-schwinglich ist.

Dachstuhl der Missionskirchegerichtet und Dach gedecktPlattdeutsche Anweisungen waren am Sams-tag, dem 4. Mai 2002, über dem sorbischenDöbbrick zu hören. Zimmermann FriedhelmDierks aus der Gemeinde Groß Oesingen derSELK half mit fünf Leuten beim Richten desDachstuhls der Missionskirche im CottbuserStadtteil Döbbrick. Doch nicht nur aus Nie-dersachsen kam Unterstützung. Die Zimmer-leute Reinhard Nowka aus Döbbrick undErnst-Michael Fürstenau aus der CottbuserSELK-Gemeinde sowie andere Helfer aus

dem Ort und der Kirchengemeinde sorgtendafür, dass am Abend Richtfest gefeiert wer-den konnte (siehe Foto Titelseite). Den letz-ten Nagel schlug der Cottbuser SELK-PfarrerHinrich Müller ein, der die Sanierung der Döb-bricker Kirche leitet. Nach Andacht und Po-saunenklängen ließen dann die Helfer einenSatz aus dem Zimmermannsspruch Wirklich-keit werden: „Wer sich zu dem Bau vereinte,soll heut’ hoch gepriesen sein.“ Man feiertebei Bockwurst und Bier. Die Niedersachsenlernten von den Döbbrickern sorbische Bräu-che kennen, und im Gegenzug wurde der ört-liche Sprachschatz mit ein paar Brocken Platt-deutsch angereichert. Einladungen wurdenausgesprochen. So wird man sich aller Wahr-scheinlichkeit nach zum zweiten sorbisch-plattdeutschen Austausch wiedersehen – zurWiedereinweihung der Missionskirche vor-aussichtlich am 25. August 2002. Inzwischenist auch das Dach der Missionskirche neueingedeckt. Dazu reisten am 30. Mai 2002für einige Tage Dachdecker und Helfer ausder SELK-Gemeinde Lachendorf an.

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Das Missionshaus in Bleckmar ist ein idealer Ort für:Freizeiten · Tagungen · SchulungenKonvente · Familienfeiern

Das Haus hat mehrere Tagungsräume und eineKapelle. 16 Zimmer mit fließend kaltem und war-mem Wasser und 1 Appartment (bisweilen auchweitere Zimmer) können einzeln oder doppelt be-legt werden.

Vollverpflegung, Teilverpflegung oder Selbstver-sorgung sind möglich, ebenso Sonderver-einbarungen.

Information über Preise und Buchung erhalten Sie bei:Lutherische Kirchenmission · Der Verwaltungsleiter · Teichkamp 4 · 29303 BergenTelefon (0 50 51) 98 6911 · Telefax (0 50 51) 98 69 45 · E-Mail: [email protected]

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In Kürze

Lutherische Kirchenmission,St. Johannisgemeinde Bleckmar

undKleine Kreuzkirche Hermannsburg

laden ein zum

Bleckmarer Missionsfest 2002am 14. Juli 2002 im Zelt

Es wirken mit:Missionar Hugo Gevers und Ehefrau

Jutta aus Durban, Südafrika;Pfarrer Fritz-Adolf Häfner, Leipzig;

iranische Christen aus Leipzig und Pastor Mag. theol. Radikobo Ph. Ntsimane, Pretoria, Südafrika

10.00 Uhr: Festgottesdienst und Kindergottesdienst

14.00 Uhr: Nachmittagsfeier und Kinderprogramm

Anschließend sind alle Festgäste zu einer Kaffeetafel eingeladen.

Herzliche Einladung zum

Bleckmarer Begegnungstag 2002am Samstag vor dem BleckmarerMissionsfest, dem 13. Juli 2002

Islam und Hinduismus:Einblicke erhalten – christliches

Zeugnis kennen lernenin Vorträgen, Workshops

und persönlichen Begegnungen

Beginn: 10.00 Uhr Ende: 18.00 Uhr

Es wirken mit: Pastor i. R. Hinrich Brandt,Coppenbrügge, Beauftragter der SELK

für Weltanschauungsfragen; Missionar Hugo Gevers und Ehefrau

Jutta aus Durban, Südafrika, die in derMission unter südafrikanischen Indern tätig

sind; Pastor Fritz-Adolf Häfner, Leipzig, der unter iranischen Asylanten missionarisch

wirkt, und Iraner aus Leipzig, die zum christlichen Glauben gefunden haben.

Reichlich Platz für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile sowie

begrenzte Übernachtungsmöglichkeiten im Missionshaus vorhanden!

Gab (sprich: Gäb) ist die inBotswana übliche Abkürzung für Gaborone. Die Möglichkeit,im Stadtteil Block 6 und Umgebung missionarisch zuwirken, ist sehr gut. Aber dazuist ein Missionszentrum nötig.Ihre Spende hilft mit, dass das Projekt Gaborone verwirk-licht werden kann. Es fehlt noch ein Betrag von 60.000 Euro.

Benutzen Sie doch einfach den Überweisungsträger auf Seite 21.

Die Arbeiten an dieser Kirche, einemPfarrhaus und Mehrzweckgebäudehaben bereits begonnen.

Spendenaktion „Gib für Gab!“