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Im Gespräch Nr. 45/12 • 13. Dezember Die I e Alternative für den Stadtrat Mit Richard Wolff tritt die AL zum Stadt- ratswahlkampf 110m kommenden März an. Wird er gewählt, sind sieben IIon neun Sitzen in rot-grün-alternativer Hand. Warum das ein Vorteil wäre, erklärt der 5[!-jährige studierte Stadtforscher und Mitgründer des international IIernetzten Inura Zürich Instituts im Gespräch mit Ni- cole Soland. P.S.: Wie kommt einer, der sich bis vor zweiein- halb Jahren ausschliesslich ausserhalb der PD- litischen Institutionen engagierte, dazu, gleich als Stadtrat zu kandidieren? Richard Wol": eitdem ich vor zweieinhalb Jahren in den Gemeinderat gewählt wurde, habe ich den Politbetrieb kennen gelernt; das Yerständni de institutionellen Rahmens bringe ich also chon mal mit. Vor allem aber habe ich jetzt die nötigen Ressourcen in Form von Zeit und Energie, um mich als Stadtrat voll einzu etzen. Aber Ihr Unternehmen Inura, International Net- work for Urban Research and Action, existiert doch noch? Ja sicher, das lnura Zürich Institut, wo ich nach wie vor als Co-Leiter tätig und keines- wegs unterfordert bin, existiert noch genau- so wie das internationale Netzwerk, das wir Jetzt sind unsere drei Kinder von zuhause ausgezogen, und ich habe nicht nur Lust auf eine neue Herausforderung, sondern auch Zeit dafür. Sie sind erst seit Ihrer Wahl in 'den Gemeinderat Mitglied der AL und damit partei politisch alles andere als ein Urgestein. Meine Lust am Politisieren geht auf mein En- gagement in den 1980er-Jahren zurück; ich bin seit 30 Jahren in der tadt Zürich zwar nicht parteipolitisch, aber sehr wohl politisch aktiv: Im Quartier, in verschiedenen Nicht- regierungsorganisationen und nicht zuletzt in der Roten Fabrik, die ich gemeinsam mit andern durch die Yolksab timmung gebracht habe. Warum wurden Sie denn nach so langer Zeit doch noch Parteipolitiker? Ich wollte Verantwortung übernehmen. Und nach 30 Jahren Kritik an der institutionali- sierten Politik ist es für mich an der Zeit, zu zeigen, was man anders und besser machen könnte. Zum Beispiel? Die Verkehrspolitik, aber auch die Wohn- raumpolitik müs te man politisch offensiver und aktiver angehen. «Nach 30 Jahren Kritik an der institutionali- sierten Politik möchte ich zeigen J was man anders und besser machen könnte.» ins Leben gerufen haben und das unterdessen über mehrere AnlaufsteIlen in Europa, La- teinamerika, Kanada, Asien und Australien . verfügt. Das tönt nicht gerade nach genügend Zeit für ein neuesAmt... Ich habe in den vergangenen zwanzig Jahren die Hälfte der Familienarbeit übernommen, und auch die Arbeit im Haushalt haben mei- ne Partnerin und ich gerecht zwi ehen uns aufgeteilt. Für mich war es deshalb logisch, meine Karriere entsprechend zurückzustellen. Da sind Sie als Mitglied der Spezialkommission Hochbaudepartement/Stadtentwicklung des Ge- meinderats ja jetzt schon am Drücker. Leider nein, denn es harzt bei der Umsetzung. Wir haben seit der Volksabstimmung' vom 27. November 2011 den wohnpolitischen Grundsatzartikel in der Gemeindeordnung, womit die Richtung hin zu einem Anteil von 33 Prozent gemeinnützigem Wohnraum vor- gegeben ist. Dafür sollte man viel mehr tun. Wir diskutieren in der Kommission zurzeit, wie in der Bau- und Zonenordnung BZO ver- ankert werden könnte, dass für gemeinnüt- zigen Wohnung bau beispielsweise spezielle Zonen zu definieren sind oder dass jede gros- se Wohnsiedlung, die neu gebaut wird, ei- nen bestimmten Prozentsatz gemeinnützigen Wohnraum enthalten muss. Aber auch wenn wir uns erstens einigen und zweitens die neue BZO mitsamt solchen Änderungen dereinst an der Urne angenommen wird, braucht es immer noch eine Exektutive, die diesen Auf- trag möglichst rasch ausführt. Möglicherweise ist das nicht ganz so einfach, wie es aus Sicht des Parlaments aussehen mag. Das mag sein, doch es gibt trotzdem keinen Grund, so vorsichtig, zögerlich, ja mutlos dran zu gehen, wie das der Stadtrat zum Teil tut. Die tädteinitiative i t ein weitere Bei- spiel dafür: Auch bei deren Umsetzung merkt man nichts davon, dass wir in der Zürcher Exekutive eine rot-grüne Mehrheit haben. Es sieht eher 0 aus, als hätte man in un erer Regierung noch nicht gemerkt, dass 6:3 die Mehrheit i t... Und das soll alles besser werden, indem man das Verhältnis in 7:2 ändert? Wer findet, ob 6:3 oder 7:2 spiele nicht die grosse Rolle, liegt zwar nicht falsch. Ange- sichts des aktuellen 6:3 verträgt es ein 7:2 aber sogar gut: Diese Regierung ist genug weit in der Mitte angesiedelt, dass es einen linken Akzent verträgt. Einen linken Akzent in Ehren - aber warum braucht es gerade Sie? Mein Hintergrund und meine Erfahrung, vor allem aber meine Yernetzung mit der ganzen links-grünen Stadtenrwicklungs-, Wohnbau-, Umwelt- und Verkehrs-Aktivistlnnenszene prädestinieren mich dazu, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich habe in den vergangenen 20 Jahren über die lnura als Berater für alle einschlägigen Organisationen, vom YCS über Umverkehr und den MieterInnenverband bis hin zur Lungen- und Krebsliga, gearbeitet. Als ich vor zweieinhalb Jahren im Gemein- derat anfing, stellte ich denn auch fest, dass ich von meinen neuen KollegInnen aus dem links-grünen Lager prakti eh alle bereit kannte, und zwar aus den verschiedensten Zusammenhängen.

Nr. 45/12 • 13. Dezember Die I Alternative für den Stadtrat Ihr Unternehmen Inura, International Net-work for Urban Research and Action, existiert doch noch? Ja sicher, das lnura

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Im GesprächNr. 45/12 • 13. Dezember

Die I eAlternativefür den Stadtrat

Mit Richard Wolff tritt die AL zum Stadt-ratswahlkampf 110mkommenden März an.Wird er gewählt, sind sieben IIon neunSitzen in rot-grün-alternativer Hand.Warum das ein Vorteil wäre, erklärt der5[!-jährige studierte Stadtforscher undMitgründer des international IIernetztenInura Zürich Instituts im Gespräch mit Ni-cole Soland.

P.S.: Wie kommt einer, der sich bis vor zweiein-halb Jahren ausschliesslich ausserhalb der PD-litischen Institutionen engagierte, dazu, gleichals Stadtrat zu kandidieren?Richard Wol": eitdem ich vor zweieinhalbJahren in den Gemeinderat gewählt wurde,habe ich den Politbetrieb kennen gelernt; dasYerständni de institutionellen Rahmensbringe ich also chon mal mit. Vor allem aberhabe ich jetzt die nötigen Ressourcen in Formvon Zeit und Energie, um mich als Stadtratvoll einzu etzen.

Aber Ihr Unternehmen Inura, International Net-work for Urban Research and Action, existiertdoch noch?Ja sicher, das lnura Zürich Institut, wo ichnach wie vor als Co-Leiter tätig und keines-wegs unterfordert bin, existiert noch genau-so wie das internationale Netzwerk, das wir

Jetzt sind unsere drei Kinder von zuhauseausgezogen, und ich habe nicht nur Lust aufeine neue Herausforderung, sondern auchZeit dafür.

Sie sind erst seit Ihrer Wahl in 'den GemeinderatMitglied der AL und damit partei politisch allesandere als ein Urgestein.Meine Lust am Politisieren geht auf mein En-gagement in den 1980er-Jahren zurück; ichbin seit 30 Jahren in der tadt Zürich zwarnicht parteipolitisch, aber sehr wohl politischaktiv: Im Quartier, in verschiedenen Nicht-regierungsorganisationen und nicht zuletztin der Roten Fabrik, die ich gemeinsam mitandern durch die Yolksab timmung gebrachthabe.

Warum wurden Sie denn nach so langer Zeitdoch noch Parteipolitiker?Ich wollte Verantwortung übernehmen. Undnach 30 Jahren Kritik an der institutionali-sierten Politik ist es für mich an der Zeit, zuzeigen, was man anders und besser machenkönnte.

Zum Beispiel?Die Verkehrspolitik, aber auch die Wohn-raumpolitik müs te man politisch offensiverund aktiver angehen.

«Nach 30 Jahren Kritik an der institutionali-sierten Politik möchte ich zeigenJ was man

anders und besser machen könnte.»ins Leben gerufen haben und das unterdessenüber mehrere AnlaufsteIlen in Europa, La-teinamerika, Kanada, Asien und Australien .verfügt.

Das tönt nicht gerade nach genügend Zeit für einneuesAmt...Ich habe in den vergangenen zwanzig Jahrendie Hälfte der Familienarbeit übernommen,und auch die Arbeit im Haushalt haben mei-ne Partnerin und ich gerecht zwi ehen unsaufgeteilt. Für mich war es deshalb logisch,meine Karriere entsprechend zurückzustellen.

Da sind Sie als Mitglied der SpezialkommissionHochbaudepartement/Stadtentwicklung des Ge-meinderats ja jetzt schon am Drücker.Leider nein, denn es harzt bei der Umsetzung.Wir haben seit der Volksabstimmung' vom27. November 2011 den wohnpolitischenGrundsatzartikel in der Gemeindeordnung,womit die Richtung hin zu einem Anteil von33 Prozent gemeinnützigem Wohnraum vor-gegeben ist. Dafür sollte man viel mehr tun.Wir diskutieren in der Kommission zurzeit,wie in der Bau- und Zonenordnung BZO ver-ankert werden könnte, dass für gemeinnüt-

zigen Wohnung bau beispielsweise spezielleZonen zu definieren sind oder dass jede gros-se Wohnsiedlung, die neu gebaut wird, ei-nen bestimmten Prozentsatz gemeinnützigenWohnraum enthalten muss. Aber auch wennwir uns erstens einigen und zweitens die neueBZO mitsamt solchen Änderungen dereinstan der Urne angenommen wird, braucht esimmer noch eine Exektutive, die diesen Auf-trag möglichst rasch ausführt.

Möglicherweise ist das nicht ganz so einfach,wie es aus Sicht des Parlaments aussehenmag.Das mag sein, doch es gibt trotzdem keinenGrund, so vorsichtig, zögerlich, ja mutlosdran zu gehen, wie das der Stadtrat zum Teiltut. Die tädteinitiative i t ein weitere Bei-spiel dafür: Auch bei deren Umsetzung merktman nichts davon, dass wir in der ZürcherExekutive eine rot-grüne Mehrheit haben.Es sieht eher 0 aus, als hätte man in un ererRegierung noch nicht gemerkt, dass 6:3 dieMehrheit i t...

Und das soll alles besser werden, indem mandas Verhältnis in 7:2 ändert?Wer findet, ob 6:3 oder 7:2 spiele nicht diegrosse Rolle, liegt zwar nicht falsch. Ange-sichts des aktuellen 6:3 verträgt es ein 7:2aber sogar gut: Diese Regierung ist genugweit in der Mitte angesiedelt, dass es einenlinken Akzent verträgt.

Einen linken Akzent in Ehren - aber warumbraucht es gerade Sie?Mein Hintergrund und meine Erfahrung, vorallem aber meine Yernetzung mit der ganzenlinks-grünen Stadtenrwicklungs-, Wohnbau-,Umwelt- und Verkehrs-Aktivistlnnenszeneprädestinieren mich dazu, diese Aufgabe zuübernehmen. Ich habe in den vergangenen20 Jahren über die lnura als Berater für alleeinschlägigen Organisationen, vom YCS überUmverkehr und den MieterInnenverband bishin zur Lungen- und Krebsliga, gearbeitet.Als ich vor zweieinhalb Jahren im Gemein-derat anfing, stellte ich denn auch fest, dassich von meinen neuen KollegInnen aus demlinks-grünen Lager prakti eh alle bereitkannte, und zwar aus den verschiedenstenZusammenhängen.

Ihr Institut hat auch von der Stadt Aufträge ge-haßt - damit wäre Schluss, wenn Sie gewähltwürden ...Das könnten wir problemlos verkraften,denn diese Aufträge lassen sich an einer Handabzählen; viel mehr als die Studie zum Kon-gresszentrum vor zwei Jahren war da nicht,Ich bin dafür bekannt, dass ich unabhängigund kritisch bin und werde dafür geschätzt,dass ich kein Blatt vor den Mund nehme -aber aus genau diesem Grund erhalte ichauch einige Aufträge nicht, die ich sonst viel-leicht bekäme.

Schön, dass die AL es wagt, Sie trotzdem auf-zustellen ...Das hat die Mitgliederversammlung ent-schieden, nachdem erst breit diskutiert unddann beschlossen worden war, dass die ALüberhaupt jemanden portieren sollte. Esgab auch jene, die sich dafür aussprachen,ganz in der Opposition zu bleiben, doch dieMehrheit möchte Verantwortung überneh-men, ohne darob die Oppositionsrolle ganzaufzugeben.

Und diese Doppelrolle traut man Ihnen eher zuals jemand anderem?Ich denke, dass man mich als konsensorien-tierter einschätzt als Walter Angst, der an derMitgliederversammlung ebenfalls zur Wahlstand. Durch meine Tätigkeit für verschiede-ne Verbände, die meist auch beinhaltete, mitLeuten von verschiedenen Parteien, SP, Grü-ne, CVP zusammenzuarbeiten, bin ich überdie Jahre in die Rolle des Moderators hinein-gewachsen. Ich bin es gewohnt, gemeinsammit andern eine Po ition zu finden, die allemit gutem Gewissen vertreten können.

Mit dem Rücktrin von Martin Vollenwyder wirddas Finanzdepartement frei. Wie gut sind Siedafür qualifiziert?Dass man sich in die Details eine Departe-ments erst einarbeiten muss, gilt für alle Neu-linge im Stadtrat, egal, welchen beruflichenHintergrund sie mitbringen. Welches Depar-tement man erhält, bestimmt zudem immernoch das Kollektiv, und die Altgedienten ha-ben den Vortritt. Ich gehe deshalb auch nichtdavon aus, dass das Finanzdepartement freiwird: Dieses Schlüsseldepartement wird Rot-Grün fast sicher für sich reklamieren.

Und wie gern würden Sie das Gesundheitsde-partement übernehmen?Nochmals: Ich bin offen für alles. Sollte alsein mögliches Szenario der Fall eintreffen,dass die Gesundheitsvorsteherin, die Ökono-min Claudia Nielsen, neue Finanzvorsteherinwird, dann ist damit aber auch noch nichtgesagt, dass ihr Departement zur Verfügungsteht: Vielleicht gibt es ja eine grössere Rocha-de. Und falls nicht: Bei einer der Abteilungendieses Departements, "Umwelt und Gesund-heitsschutz», kenne ich via mein Engagementam Runden Tisch Verkehr und Gesundheitebenfalls schon die meisten Mitarbeitenden.Was die Spitäler betrifft, würde ich mich dar-auf freuen, mich in eine neue Welt einarbeitenzu dürfen.

Und welches wäreIhr Wunschdeparte-ment?Von meinem beruf-lichen Hintergrundher würde mich derHochbau natürlichreizen, aber auchTiefbau und Indus-trielle Betriebe.Aberwie gesagt: Werdeich gewählt, dannübernehme ich mitFreuden das Depar-tement, das ich be-komme.

Sie tllfl!tn gegenMarco 'tamin vonder FDP und gegeneinen Grünliberalenan. Ersterer ist be-reits überall mit Pla-katen und Inseratenpräsent. Wie wollenSie angesichts desviel kleineren Geld-beutels der AL in derkurzen Zeit bis zumersten Wahlgang am3. März stadtbekanntwerden?In den Zeitungen hat es ja nicht nur Inserate,sondern auch einen redaktionellen Teil. Ichhoffe aber nicht nur darauf, das die Medi-en fleissig über mich berichten, sondern freuemich vor allem auf die Podiurnsveranstaltun-gen. Dort werde ich punkten und versuchen,meine Gegner mit meiner Erfahrung, meinemHintergrund und meinem Sachverstand hin-ter mir zu lassen. Zudem setze ich auf meinbreites Netzwerk.

Linker Statltrats/candidat; AL-Gemeinderat Richard Wo,".

Was kann das im Wahlkampf für Sie tun?Ich meine damit, dass man mich unter de-nen, die keinen Bürgerlichen wählen wollen,kennt. In der Stadt Zürich bin ich sehr breitvernetzt, und man weiss, wofür ich stehe.

Einer breiteren Öffentlichkeit sind Sie in letzterZeit vor allem dadurch aufgefallen, dass Sie instädtischen Abstimmungen, jüngst zum Kunst-haus und zum Swissmill-Silo, für die unterlege-ne Seite geweibelt waren ...Die ersten drei Abstimmungen, für die ichaktiv unterwegs war - gegen den Martelli-Tunnel, gegen das Hotel am See und für dieRote Fabrik -, habe ich gewonnen. Und beimSwissmill-Silo waren die Direktbetroffenenaus der Nachbarschaft mehrheitlich dagegen.Beim Kunsthaus war ich ehrlich gesagt über-rascht, wie viele dagegen stimmten. Das warmehr als ein Achtungserfolg für unser kleinesAd hoc-Komitee.Als Stadtrat hätten ~ie den Kunsthaus-Neubaupropagieren und verteidigen müssen.Das wäre insofern kein Problem gewesen, alsich ja nichts gegen das Kunsthaus habe; dashabe ich auch im Abstimmungskampf im-mer wieder betont. Ich finde aber nach wievor, dass die Abstimmung zu früh erfolgt ist

und dass zu vieles erst besser hätte abgeklärtwerden müssen. Und darauf hätte ich ja alsStadtrat eher einen Einfluss gehabt denn alsGemeinderat, geschweige denn als einfachesKomiteemitglied.

Was würden Sie sonst noch ändern?In Zürich fehlt zurzeit grundsätzlich einebreiter geführte Auseinandersetzung überdie Ziele der Stadtentwicklung. Stattdessenherrscht Flickwerk, wohin man blickt. Manwill gleichzeitig ein Kunsthaus, ein Kongress-haus, ein Fussball- und ein Eishockeystadion.Es werden sieben neue Schulhäuser benötigt,und höchstwahrscheinlich werden all diesegro sen Projekte, wenn überhaupt, nach demMotto «de gschnäller isch de gschwinder»gebaut - bis das Geld alle ist. Denn das Geldreicht nun mal nicht für alles. Umso nötigerwäre eine Prioritätenliste, doch die fehlt.

Oie AL fordert unbeirrt, dass erst die Schul-häuser drankommen und dann der Rest. Machtman sich damit wirk/ich bei der Mehrheit derWählerinnen als neuer Stadtrat beliebt?Ich finde es einfach unvorsichtig, jetzt oge-nannte Leuchttürme in die Welt zu setzen,ohne an die GesamtentwickJung zu denken.Immerhin zahlt die UBS frühestens im Jahr2017 wieder Steuern, bei der CS siehts ähn-lich aus, und es droht uns jetzt schon ein De-fizit. Nicht mal Zürich kann sich alles gleich-zeitig leisten. Wollen wir eine Metropole sein,dann müssen wir uns auch an den Stadträn-dern weiterentwickeln und die Zusammenar-beit mit den Nachbargemeinden verstärken,wie wir das ja in der Vergangenheit bereitsmit Erfolg getan haben, beispielsweise beimZW oder in Dogenpolitik.