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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 1 Meiner Meinung nach… Unsere Hoffnungen waren groß. Aber berechtigt? Zuerst Barack Obama. Gefeiert wie ein Heilsbringer hat er seit seiner Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten noch nicht viel bewirkt. Die US-Wirtschaft stottert weiterhin, und auch die Immobilienmärkte sind noch am Boden. Dann Chinesisch Neujahr. Wenn die Asiaten ihr größtes Fest des Jahres ausgefeiert haben, folgt kein Kater, sondern die Fortsetzung der Wachstums-Party auf dem Ni- veau der Vorjahre. Das wird die weltweiten Schifffahrtsmärkte wieder ankurbeln. Re- deten wir uns ein. Tatsächlich sind die Charterraten für Containerschiffe immer noch im Keller. Selbst entschuldete Schiffe schütten nicht aus, weil die Erträge aus den reduzierten Charterverträgen kaum ausreichen, die Betriebskosten zu begleichen. Bei den Bulkern scheint der Abwärtstrend beendet. Die Raten klettern leicht. Doch von wel- chem Niveau? Von auskömmlichen Einnahmen kann noch keine Rede sein. Gingen die Fondsinitiatoren monatelang ans Eingemachte, sind Reserven und Ge- duld offenbar am Ende. HCI, Marktführer 2008, kündigt an, sieben Millionen Euro ein- zusparen. Ideenkapital wird konkreter. Hinter der Formulierung „Kostensenkung durch effizientere Strukturen“ verbirgt sich auch die Entlassung von 31 Mitar- beitern, mehr als einem Drittel der Belegschaft. Anderen Initiatoren geht es nicht besser. Und was tut die Politik? Völlig kontraproduk- tiv war die Staatsgarantie für Spareinlagen. Ein Konzept ist nicht zu erkennen. Mil- liarden für die Banken - schön und gut. Aber dann droht Merkel mit einem Nein zum europäischen Konjunkturpaket. Noch nicht mal die Koalition ist sich einig. Es gelingt ihr nicht, sich in der Frage der Betreuung von Langzeitarbeitslosen zu einigen. Nichts als Wahlkampf. Am 27. September ist die Bundestagswahl. Am 27. September! Soll bis dahin nichts mehr vorangehen? Zum Glück liegt nicht der komplette Fonds-Markt am Boden. Immobilienfonds erleben eine Renaissance. Egal ob in Holland, Luxemburg oder in Australien. Hauptsache gut und langfristig vermietet. KGAL eröffnet sogar wieder den Londoner Markt. Mit einem reinen Eigenkapitalfonds. Auch das trifft den Nerv der Zeit. Sicherheit geht vor. Da verzichten die Anleger gerne auf den einen oder anderen Prozentpunkt an Aus- schüttungen. Hauptsache im Portfolio ist Ruhe. Denn das ist und bleibt der große Vorteil geschlossener Fonds. Sauber und fair kon- zipiert sorgen sie für ruhige Nächte. Viel Geld verloren haben die Anleger bislang vor allem mit anderen Kapitalanlagen. Hoffen wir, dass das so bleibt. Nr. 85 12. KW/ 20.03.2009 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail Inhaltsverzeichnis Editorial 1 Fonds-Check: Voigt & Collegen lassen es strahlen 2 KGAL: Mit Eigenkapital nach London 2 Signa: Mit der Mutter in Österreich investieren 2 Fonds-Check: Real I.S.- Fonds unter Polizeischutz 4 Steuern: Oasen-Schließung lässt Fondsanleger kalt 9 WealthCap: Ein Fünftel aller Ausschüttungen 10 AfW kritisiert Checkliste der Bundesregierung 12 Neue Video-Fonds-Checks online 14 Nachgefragt: Eric Romba erläutert Eckpunktepapier 15 Uwe Boll: Goldene Him- beeren für mieseste Filme 17 Leistungsbilanz-Check: Kümmern kostet 18 Österreich: Schwacher Umsatz 18 Degi: Standort-Scoring ohne Überraschungen 18 Recht einfach 19 Impressum 19 Viel Spaß beim Lesen Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

Nr. 85 12. KW/ 20.03.2009 ISSN 1860-6369 kostenlos per E ... · Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 2 KGAL London-Premiere Erstmals bringt KGAL einen geschlossenen Immobilien-fonds

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 1

Meiner Meinung nach…

Unsere Hoffnungen waren groß. Aber berechtigt? Zuerst Barack Obama. Gefeiert wie ein Heilsbringer hat er seit seiner Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten noch nicht viel bewirkt. Die US-Wirtschaft stottert weiterhin, und auch die Immobilienmärkte sind noch am Boden.

Dann Chinesisch Neujahr. Wenn die Asiaten ihr größtes Fest des Jahres ausgefeiert haben, folgt kein Kater, sondern die Fortsetzung der Wachstums-Party auf dem Ni-veau der Vorjahre. Das wird die weltweiten Schifffahrtsmärkte wieder ankurbeln. Re-deten wir uns ein.

Tatsächlich sind die Charterraten für Containerschiffe immer noch im Keller. Selbst entschuldete Schiffe schütten nicht aus, weil die Erträge aus den reduzierten Charterverträgen kaum ausreichen, die Betriebskosten zu begleichen. Bei den Bulkern scheint der Abwärtstrend beendet. Die Raten klettern leicht. Doch von wel-chem Niveau? Von auskömmlichen Einnahmen kann noch keine Rede sein.

Gingen die Fondsinitiatoren monatelang ans Eingemachte, sind Reserven und Ge-duld offenbar am Ende. HCI, Marktführer 2008, kündigt an, sieben Millionen Euro ein-zusparen. Ideenkapital wird konkreter. Hinter der Formulierung „Kostensenkung durch effizientere Strukturen“ verbirgt sich auch die Entlassung von 31 Mitar-beitern, mehr als einem Drittel der Belegschaft.

Anderen Initiatoren geht es nicht besser. Und was tut die Politik? Völlig kontraproduk-tiv war die Staatsgarantie für Spareinlagen. Ein Konzept ist nicht zu erkennen. Mil-liarden für die Banken - schön und gut. Aber dann droht Merkel mit einem Nein zum europäischen Konjunkturpaket. Noch nicht mal die Koalition ist sich einig. Es gelingt ihr nicht, sich in der Frage der Betreuung von Langzeitarbeitslosen zu einigen. Nichts als Wahlkampf. Am 27. September ist die Bundestagswahl. Am 27. September! Soll bis dahin nichts mehr vorangehen?

Zum Glück liegt nicht der komplette Fonds-Markt am Boden. Immobilienfonds erleben eine Renaissance. Egal ob in Holland, Luxemburg oder in Australien. Hauptsache gut und langfristig vermietet. KGAL eröffnet sogar wieder den Londoner Markt. Mit einem reinen Eigenkapitalfonds. Auch das trifft den Nerv der Zeit. Sicherheit geht vor. Da verzichten die Anleger gerne auf den einen oder anderen Prozentpunkt an Aus-schüttungen. Hauptsache im Portfolio ist Ruhe.

Denn das ist und bleibt der große Vorteil geschlossener Fonds. Sauber und fair kon-zipiert sorgen sie für ruhige Nächte. Viel Geld verloren haben die Anleger bislang vor allem mit anderen Kapitalanlagen. Hoffen wir, dass das so bleibt.

Nr. 85 12. KW/ 20.03.2009 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail

Inhaltsverzeichnis

Editorial 1

Fonds-Check: Voigt & Collegen lassen es strahlen

2

KGAL: Mit Eigenkapital nach London

2

Signa: Mit der Mutter in Österreich investieren

2

Fonds-Check: Real I.S.-Fonds unter Polizeischutz

4

Steuern: Oasen-Schließung lässt Fondsanleger kalt

9

WealthCap: Ein Fünftel aller Ausschüttungen

10

AfW kritisiert Checkliste der Bundesregierung

12

Neue Video-Fonds-Checks online

14

Nachgefragt: Eric Romba erläutert Eckpunktepapier

15

Uwe Boll: Goldene Him-beeren für mieseste Filme

17

Leistungsbilanz-Check: Kümmern kostet

18

Österreich: Schwacher Umsatz

18

Degi: Standort-Scoring ohne Überraschungen

18

Recht einfach 19

Impressum 19

Viel Spaß beim Lesen Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 2

KGAL

London-Premiere

Erstmals bringt KGAL einen geschlossenen Immobilien-fonds mit Fokus Großbritan-nien. Der „PropertyClass England 1“ finanziert die Büroimmobilie „Francis House“ – und zwar komplett mit Eigenkapital. Das Objekt im Londoner Stadtteil Victo-ria ist bis 2020 an den staatli-chen Fernsehsender Channel 4 vermietet. Zeichner sind ab 10.000 Pfund plus fünf Pro-zent Agio dabei und sollen Ausschüttungen bekommen, die von sechs Prozent auf 6,5 Prozent steigen.

London. Erstmals investiert KGAL in Großbritannien.

Signa

Österreich-Fonds

An einem Zielfonds der Kon-zernmutter Signa beteiligt sich das Angebot „Immo-bilienwerte Österreich Plus“ des Düsseldorfer Emissions-hauses Signa Funds. Zeich-ner finanzieren darüber zwei Einkaufszentren in Inns-bruck, ein Shopping-Center in Salzburg, vier Immobilien in Wien und ein Wohnobjekt im italienischen Gardone. Mindestbeteiligung: 25.000 Euro plus fünf Prozent Agio. Signa ist einer der größten Immobilieninvestoren in Österreich.

Fonds-Check

Sonne scheint für Anleger besonders warm Solarfonds von Voigt & Collegen investiert in Spanien und auf Sizilien Sol lucet omnibus – die Sonne scheint für alle. Das Zitat des römischen Schriftstellers Gaius Petronius Arbiter aus dem Band „Satyricon“ kennen Leser des Comic-Bandes „Asterix und der Avernerschild“. Die Sonne scheint für alle, die Sonne lässt aber auch die Kassen klingeln. Zeichner von Solarfonds versprechen sich attraktive Renditen aus der Produktion von Sonnen-Strom. Ähnlich wie früher beim Wind wird der sauber produzierte Strom mit garantierten Einspeisevergütungen über viele Jahre vergütet. Initiator Voigt & Collegen aus Düsseldorf hat sich auf diese Art der New-Energy-Fonds spezialisiert. Nach 19 Private Placements bringt er mit dem „Soles 21“ aktuell seinen zweiten Publikumsfonds. Objekte: Anleger beteiligen sich an einem Semi-Blindpool mit 71 Millionen Euro Ge-samtvolumen. Rund ein Drittel davon hat der Fonds vor wenigen Tagen für einen So-larpark in Ragusa auf Sizilien ausgegeben. Der Park mit insgesamt vier Megawatt besteht je zur Hälfte aus starren und aus zweiachsigen Photovoltaik-Anlagen, die nach dem Stand der Sonne ausgerichtet werden können. Solche Anlagen erwirt-schaften rund 30 Prozent mehr Stromertrag als die starre Technologie. Der Initiator berichtet, er habe das Objekt zum 6,9-fachen Jahresertrag gekauft und damit günsti-ger als im Prospekt kalkuliert. Darin rechnet er durchgehend mit Investitionen zum 8,7-fachen. Das übrige Fondskapital will der Initiator in ähnliche Solarkraftwerke e-benfalls in Italien oder in Spanien investieren. Markt: Strom aus Erneuerbaren Energien ist politisch gewollt. Die Europäische Union strebt langfristig einen Anteil von 20 Prozent an. Das bekräftigten die Staats- und Re-gierungschefs auf ihrem jüngsten Gipfeltreffen am 11. und 12. Dezember 2008. Mit garantierten Einspeisevergütungen fördern die Mitgliedsstaaten die alternativen Ener-gien. Doch wie fast überall setzen sie auch Grenzen. So hat Spanien zum Beispiel mit seinem Real Decreto 1578/2008 die Uhren neu gestellt. Danach bekommen Frei-landanlagen bis zehn Megawatt Leistung nur noch eine Vergütung von 32 Cent pro Kilowattstunde. Und das 25 Jahre lang. Anlagen, die vor dem 29. September 2008 ans Netz gingen, werden 25 Jahre lang mit 43,15 Cent gefördert. Außerdem wird in regelmäßigen Abständen die Inflationsrate berücksichtigt, der Vergütungssatz angepasst. Klar, dass solche An-lagen besonders gefragt sind. Dennoch berichten Voigt & Collegen, sie würden aktuell Angebote in Höhe von insgesamt rund 60 Megawatt prüfen. In Italien gelten andere Regeln. In Sizilien wird der Strom zum Basispreis von 15,5 Cent vergütet und zusätzlich über 20 Jahre mit einer Förderung in Höhe von 35,3 Cent. Die Sonne brennt. Solaranlage in Spanien. Kalkulation: Beim Solarpark in Sizilien ist die Fremdfinanzierung gesichert. Die Zin-sen sind zehn Jahre mit 4,7 Prozent fest. Nach zwei tilgungsfreien Jahren wird der Kredit in den folgenden 16 Jahren komplett zurück geführt – die üblichen Konditionen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Solaranlagen. Trotz Blindpool-Charakter veröffentlicht der Fonds eine Prognoserechnung im Verkaufsprospekt. Demnach sollen Anleger Ausschüttungen von anfänglich 7,5 Prozent bekommen, die bis auf 8,5 Prozent steigen. Inklusive Verkaufserlös strebt der Fonds vor Steuern un-gefähr eine Verdoppelung des Eigenkapital-Einsatzes innerhalb von zehn Jahren an. Nach Steuern machen Investoren ein Plus von rund 66 Prozent. Aus dem Verkaufs-erlös alleine sollen sie vor Steuern 125 Prozent bekommen. Das erklärt sich so: Nach zehn Jahren ist die Tilgung mit 21 Millionen Euro höher als der prognostizierte Wert-verlust. Die Degradation, gemeint ist die schwächere Leistung der Solarzellen im Laufe der Zeit, berücksichtigt der Initiator mit jährlich 0,3 Prozent. Das ist akzeptabel.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 3

Hamburg Trust

Hamburg begehrt

Bereits eine Woche nach Vertriebsstart des Fonds „Domicilium 3“ meldet Hamburg Trust, dass sich Banken und freie Vertriebe das zu platzierende Eigenka-pital von knapp 14 Millionen Euro über Kontingente kom-plett gesichert haben. Anle-ger beteiligen sich ab 25.000 Euro plus drei Prozent Agio an einer Neubau-Wohn-anlage in Hamburg-Berge-dorf. Die geplanten Aus-schüttungen beginnen bei fünf Prozent nach Steuern.

Weiche Kosten: Inklusive Agio fallen rund 8,5 Prozent an. Bezogen auf das Eigen-kapital sind das knapp 23 Prozent. Zu den Kostenpositionen zählen Gebühren und Provisionen für die Projektbeschaffung, die Konzeption, die Eigenkapitalvermittlung, Marketing und Vertriebsbetreuung. Für Bau und Kauf der Solarkraftwerke bleiben rund 61 Millionen Euro. Anbieter: Das Emissionshaus Voigt & Collegen wurde 2005 gegründet. Bislang hat es vor allem Private Placements mit Solaranlagen aufgelegt. Der aktuelle Fonds ist mit mehr als 70 Millionen Euro Investitionen der mit Abstand größte Brocken. Bislang summiert sich das Gesamtvolumen auf 51 Millionen Euro. Namensgeber Markus Voigt war früher Vorstandsvorsitzender bei Ideenkapital. Steuern: Der Fonds investiert Vermögens verwaltend in eine Blocker-GmbH. Anleger kennen das von Private-Equity-Beteiligungen. Die Ausschüttungen der ersten Jahre stammen weitgehend aus Kapitalrückzahlungen. Steuern fallen daher kaum an. Beim Verkaufsgewinn wird Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent fällig. Meiner Meinung nach... Solarfonds zählten 2008 zu den Gewinnern des ansonsten schwächelnden Umsatzjahres für geschlossene Beteiligungsmodelle. Anleger verlas-sen sich darauf, dass die Sonne scheint und vertrauen auf die garantierten Einspei-severgütungen. Spezielle Karten informieren über die Sonnenstunden vergangener Jahre an geeigneten Standorten. Fragezeichen stehen hinter der Degredation der Photovoltaikzellen. Der Sicherheitsabschlag dürfte jedoch ausreichen. Spanische Solaranlagen mit hoher finanzieller Förderung sind durch das aktuelle Dekret be-grenzt. Hier kann es ein Problem sein, geeignete Kraftwerke zu rentablen Preisen zu bekommen. Mit dem Kauf von bislang mehr als 20 Anlagen zählt Initiator Voigt & Col-legen hier inzwischen zu den erfahrenen Anbietern am Markt.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 4

Fonds-Check

Polizei schützt Einnahmen der Australien-Anleger Real I.S. finanziert Bürogebäude in Canberra - bei dem Mieter dürfte nichts anbrennen Bayern-LB-Tochter Real I.S. steht offenbar auf Känguruhs und Koalabären. Zumindest aber auf die Immobilien-märkte Down Under. Aktuell bietet der Initiator privaten Kapitalanlegern bereits den fünften Immobilienfonds Down Under an. Zwar hat die weltweite Wirtschaftskrise auch in Australien Spuren und Schäden hinterlassen, doch ist das Ausmaß der Finanz-Katastrophe längst nicht so gravierend wie in anderen Industrienationen. Außer-dem kann der Fonds mit einem dicken Plus punkten: Der Mieter der Immobilie des Fonds „Australien 5“ in der Hauptstadt Canberra sollte über alle Zweifel erhaben sein.

CFB

Objekt: Der Fonds finanziert das Edmund Barton Buil-ding, ein Gebäude aus den 70er Jahren, das derzeit aufwendig saniert wird und anschließend die Kriterien des australischen Greenhouse Ratings erfüllen soll. Auf einer Skala von eins bis fünf bekommt das Objekt dann die Klassifizierung viereinhalb, was niedrige E-missionswerte bedeutet. Die Immobilie mit rund 44.000 Quadratmetern liegt mitten im Regierungsviertel der Hauptstadt Canberra, im Teilmarkt Barton. Der Fonds hat inklusive Kaufnebenkosten wie Maklercourtage und Notargebühren 200 Millionen australische Dollar dafür gezahlt, das entspricht rund 13,6 Jahresmieten. Trotz Erbpacht ein angemessener Kurs. Inklusive Li-quiditätsreserve, aller Gebühren und Provisionen sum-miert sich die Investition auf knapp 240 Millionen Dol-lar. Mieter: Der dickste Pluspunkt im Fonds. Das Gebäude ist 15 Jahre lang an die australische Bundespolizei vermietet. Während dieser Zeit sollte daher nichts an-brennen, zumal der Vertrag eine jährliche Mietsteige-rung von mindestens 3,5 Prozent vorsieht. Die Einnah-men liegen mit 370 australischen Dollar pro Quadrat-meter und Jahr für den Löwenanteil der Flächen leicht über der in Barton üblichen Miete. Das international tätige Maklerhaus Knight Frank hat hier für renovierte Objekte Höchstmieten von 360 australischen Dollar ermittelt. Markt: Die Finanzkrise hat Australien erreicht. So ist zum Beispiel die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. Bis-lang war das Wirtschaftswachstum vergleichsweise stark, getrübt wurde es durch die hohe Inflation – mehr als vier Prozent in manchem Quartal des vergangenen Jahres. Für Investitionen in Immobilien ist eine hohe Preissteigerung allerdings kein Nachteil. Außerdem weist Australien gemessen am Bruttoinlandsprodukt die geringste Staatsverschuldung aller OECD-Staaten auf. Natürlich hat aber auch der Büromarkt Down Un-der gelitten. Die internationale Immobiliendatenbank IPD hat im vergangenen Quartal den stärksten Ein-bruch australischer Immobilienwerte seit 1993 festge-stellt. So fielen die Preise für Büros um 3,3 Prozent. Verglichen mit Großbritannien und den dortigen Preis-abschlägen von bis zu 30 Prozent ist das natürlich noch harmlos.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 5

Realkontor

Wertpapier-Fonds

Realkontor bietet aktuell den „Sachwertfonds Protect“ an, mit dem Anleger 5.000 Euro plus fünf Prozent Agio oder mehr in künftige Immo-bilienfonds des Initiators investieren. Dabei legt er rund 56 Prozent des Kapitals in festverzinsliche Wertpa-piere an, die sich mit jährlich 4,95 Prozent verzinsen sol-len. Die Ausschüttungen sollen bei 5,25 Prozent be-ginnen. Da stellt sich die Frage: Warum nicht gleich alles in Wertpapiere anlegen – zu niedrigeren Kosten? ——————————

Budapest. In Ungarn und anderen Ländern Osteuropas erwartet RICS Mietausfälle.

Osteuropa

RICS sieht schwarz

Die Immobilienmärkte in Zentral- und Osteuropa sind von der Krise besonders stark betroffen. Zu diesem Ergeb-nis kommt The Royal Insti-tution of Chartered Sur-veyors (RICS), der weltweit führende Fachverband für Immobilienfachleute. Vor allem die Sorge um die fi-nanzielle Stabilität ganzer Volkswirtschaften würden zu weiterer Verunsicherung führen. RICS rechnet mit erheblichen Mietausfällen.

Kalkulation: Seit September 2008 hat die Zentralbank den Leitzins um 400 Basis-punkte auf ein 45-Jahres-Tief von 3,25 Prozent gesenkt, doch sind die Kredit-Konditionen auf Grund der ho-hen Bankmarge noch immer so ungünstig, dass der Leverage-Effekt über Darlehen negativ wirken würde. Ohne Zinsen und Tilgung bleiben Anlegern des Fonds „Australien 5“ Ausschüt-tungen von sieben Prozent, die bis auf zehn Prozent steigen. Zeichner sollen so über die Laufzeit von 15 Jahren ihren Einsatz nach Steuern ungefähr verdoppeln. Optimistisch ist allerdings das Verkaufsszena-rio. Dabei rechnet Real I.S. wie-der mit dem Faktor von 13,6 Jahreseinnahmen, geht aber von prognostizierten Mieten aus, die rund 50 Prozent höher sind als zu Beginn der Fonds-Laufzeit. Das ist etwas optimis-tisch bei einer dann 50 Jahre alten Immobilie. Höchstmieten in Canberra. Renovierte Objekte sind günstiger.

Weiche Kosten: Inklusive Agio fließen rund 14 Prozent des Eigenkapitals in Gebüh-ren und Provisionen. Das ist ein für geschlossene Immobilienfonds vergleichsweise günstiger Wert. Steuern: Der australische Staat besteuert den Fonds, Investoren brauchen daher dort keine individuelle Steuererklärung einzureichen. In Deutschland steigt über den Progressionsvorbehalt der Satz für sonstige Einkünfte. Anbieter: Real I.S. ist eine hundertprozentige Tochter der Bayerischen Landesbank. Bislang hat das Unternehmen rund 100 Fonds mit einem Investitionsvolumen von rund sechs Milliarden Euro platziert. Die Leistungsbilanz ist weitgehend in Ordnung. Laufen die Fonds mal nicht so wie geplant, kümmert sich Real I.S. darum. Meiner Meinung nach... Beteiligung an einer langfristig gut vermieteten Büroimmobi-lie in Australiens Hauptstadt. Der Real I.S.-Fonds lässt Investoren 15 Jahre lang ruhig schlafen. Innerhalb dieser Zeit bekommen sie bei Ausschüttungen von mindestens sieben Prozent ih-ren Einsatz zurück. Dann allerdings wird es spannend. Die entscheidende Frage ist, ob Real I.S. einen Käufer findet, der für ein dann 15 Jahre älte-res Gebäude rund 50 Prozent mehr zahlt als derzeit. Und das, zumal der Mietvertrag mit der Bundespolizei 2024 ausläuft, sollte sie die Verlängerungs-option nicht ziehen. Edmund Barton Building: Greenhouse Rating nach Renovierung erfüllt.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 6

Lloyd Fonds

Hotel in Meck.-Pom.

Zeichner des Fonds „Hotel am Fleesensee“ von Lloyd Fonds beteiligen sich an einem Vier-Sterne-Haus in der Ferienregion Mecklen-burg-Vorpommerns. Das Hotel wird in den kommen-den Wochen fertig und 20 Jahre lang von der TUI AG betrieben, die eine Jahres-pacht von zunächst 1,2 Milli-onen Euro bezahlt. Das Haus bietet 156 Zimmer, davon 17 Suiten, und einen Strand in-klusive Bootsanleger. Die Ausschüttungen beginnen bei 5,75 Prozent und sollen auf 6,75 Prozent steigen.

Fonds-Check

Nachschub für die Tiefseebohrer Nordcapital setzt vierten Fonds mit Versorgern für Ölplattformen in Fahrt Der Markt geschlossener Schiffsbeteiligungen steht still. Zahlreiche Anbieter haben ihre Angebote vom Markt gezogen und hoffen auf bessere Zeiten. Nur in Ausnahme-fällen greifen Vertriebe und Kunden zu. Nordcapital zum Beispiel erzählt mit seinen aktuellen Fonds die Geschichte von den Chancen der Öl- und Gasförderung in der Tiefsee und bietet bereits den vierten Fonds mit Plattform-Versorgern an. Objekte: Platform Supply Vessels (PSV) haben mit Containerschiffen, Bulkern oder Tankern wenig gemein. Äußerlich unspektakulär, sind sie mit aufwändigen Sonder-ausstattungen bestückt, etwa mit Bugstrahlrudern, einer speziellen Satelliten-Navigation und besonderen Positionierungs-Systemen. Bis zur Sturmstärke acht kön-nen die Schiffe an die Plattformen andocken und sie mit Trinkwasser, Lebensmittel, Maschinen, Baustoffen, Zement und neuem Personal beliefern. Anleger des Fonds beteiligen sich an zwei baugleichen Schiffen mit 93 Meter Länge. Die Neubauten „E.R. Athina“ und „E.R. Georgina“ kosten jeweils knapp 49 Millionen Euro. Markt: Auf absehbare Zeit bleiben Strom und Gas mit einem Anteil von 60 Prozent die wichtigsten Rohstoffe, um Autos und Maschinen anzutreiben, Kühlschränke und Computer unter Strom zu setzen. Deutlich gestiegen ist die Produktion von Öl aus Meerestiefen von rund 3.000 Metern. Schätzungen gehen davon aus, dass die Tief-seeförderung schon im Jahr 2012 zehn Prozent des gesamten Öls ausmachen wird.

V&C

Es ist ganz einfach, innovative Immobilienanlagekonzepte zu entwickeln, die zugleich einHöchstmaß an Sicherheit und hervorragende Erträge bieten: Man braucht lediglichumfassendes Know-how und langjährige Erfahrung im Immobiliensektor, in strukturiertenImmobilienfinanzierungen und in Beteiligungsangeboten. Und mit dem richtigen Gespürmacht sich der Rest beinahe von allein. Ja, beinahe. www.signa-funds.de

Unsere KompetenzUnsere Kompetenz

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 7

Schon zwischen 2001 bis 2007 haben sich die weltweiten Investitionen in Offshore-Projekte fast verdoppelt. Zusätzliche Versorgungsschiffe sind also dringend nötig. Einnahmen: Nordcapital rechnet mit einer Mischkalkulation. Ein Versorger ist drei Jahre lang zu 32.000 Dollar täglich an eine Nordcapital-Tochter verchartert, die das Schiff wiederum unterverchartern will. Der andere fährt im Spotmarkt. Dabei geht der Initiator von Einnahmen in Höhe von 35.000 Dollar pro Tag aus, das sind rund 2.200 Dollar weniger als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Allerdings war die Schwankungsbreite innerhalb dieser Zeit erheblich. Die Raten pendelten zwischen weniger als 10.000 Dollar und 60.000 Dollar täglich. Kalkulation: Geht die Nordcapital-Rechnung auf, erhalten Anleger Ausschüttungen von jährlich neun Prozent. Bis zum Verkauf der Schiffe nach 17 Jahren stellt der Initi-ator einen Gewinn nach Steuern von 127 Prozent in Aussicht. Den Verkaufserlös be-rücksichtigt Nordcapital mit 30 Prozent des Kaufpreises. Das sollte realistisch sein. Weiche Kosten: Bezogen auf die Gesamtinvestition summieren sich Gebühren, Pro-visionen und Vergütungen auf acht Prozent, im Verhältnis zum Eigenkapital auf 17 Prozent. Das ist O.K. Meiner Meinung mach... Auf die Story kommt es an. Nordcapital erzählt mit seinen Offshore-Fonds die Geschichte von der Ölförderung in der Tiefsee. Tatsächlich ist das Segment der Platform Supply Vessels weitgehend losgelöst von den üblichen Schiffsmärkten. Ohne Risiko ist eine Beteiligung jedoch nicht. Die Auswahl der Char-terer ist begrenzt. In Frage kommen in der Regel die Ölkonzerne – ein typisches Oli-gopol. Entscheidend ist außerdem der Ölpreis. Verharrt er auf niedrigem Niveau, ist die Tiefsee-Förderung nicht rentabel. Doch glauben wohl nur Optimisten, dass Öl billig bleibt. Im vergangenen Sommer kostete ein Barrel noch rund 140 Dollar.

Alfred Wieder AG

Austria-Equity

Im schwachen Österreich-Markt (siehe auch Seite 18: „Schwacher Umsatz“) konn-ten sich Private-Equity-Fonds 2008 noch relativ gut behaupten. Darauf setzt Alf-red Wieder auch in diesem Jahr und bietet die aktuellen Venture-Capital-Fonds MIG 8 und MIG 9 bei den Nach-barn an, wobei beide Beteili-gungsangebote in die selben Unternehmen investieren, der MIG 8 allerdings als Anspar-fonds. Im Fokus stehen unter anderem Firmen der Bran-chen Biotechnologie, Phar-ma, Life Science und Clean Tech.

Doric

BETEILIGUNGSANGEBOTDoric Flugzeugfonds 11

18,4 Millionen Passagiere

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Unser Leasingnehmer für denAirbus A320-200

AirAsia – „Now Everyone Can Fly!”

Langjährige Erfahrung bei der Arrangierung, Strukturierung und im Asset Management.www.doricassetfinance.com

Kontakt: Ulrich Friz, +49 69 247559-38, [email protected]

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Highlights desTSO-DNL FUND III L.P. USA

Chattanooga, Standort der 4. Fondsimmobilie

Größtmögliches Sicherheitspotenzial durch:

20 Jahre erfolgreich praktizierte InvestmentstrategieEinkauf weit unter NeuerstellungspreisVermietung weit unter vergleichbaren MietwertenDer General Partner TSO verbürgt die Hypothekenimmer alleine

Kurze Laufzeit mit laufend geplantenKapitalrückflüssen zusätzlich zu den Ausschüttungen:

Geplante Laufzeit 3 bis 5 JahreInvestition in verschiedene Immobilien und Objekt-gesellschaften die der Fond besitzen wirdVerkauf einzelner Immobilien mit größtmöglichemGewinn innerhalb der LaufzeitDies soll für einen laufenden Kapitalrückfluß sorgen

Geregelte Auszahlungen, die vierteljährlich erfolgen:

Geplante Gewinnbeteiligung:ca. 6 bis 14 Prozent aus VerkaufsgewinnVorrangige Ausschüttung für deutsche Investoren:8 Prozent p.a.Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Ertrag von14 bis 22 Prozent p.a.Geregelte, vierteljährliche AuszahlungAusschüttung in der Regel steuerfreiVorrangige Ausschüttung allein aus MieteinnahmenInvestition ausschließlich in bereits Ertrag bringendeGewerbeimmobilienDer Einkaufspreis der Immobilien muss weit unterNeuerstellungspreis liegenAlle Immobilien in Class A Location

Detailinformationen erhalten Sie bei der Exklusiv-vertriebsbeauftragten - der TSO Europe Funds Inc. -für Europa:

DNL Investmentagentur für US-Immobilien e.K.Am Seestern 8, 40547 DüsseldorfTelefon 02 11/52 28 71-10Telefax 02 11/52 28 [email protected]

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Marenave AG

Autotransporter

Die Marenave Schiffahrts AG hat den Autotransporter MV „Höegh Berlin“ gekauft und eine Zehn-Jahres-Charter mit der Höegh Autoliners Shipping AG aus Oslo abge-schlossen. Damit besteht die Flotte der Schiffs-AG aus dem Hause König & Cie. aus 13 Objekten. Die Mare-nave AG ist der erste an der Börse notierte „Shipping Trust“ in der Rechtsform einer AG. Sie ist gedacht für institutionelle Großinvesto-ren.

Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist

Verschärfter Kampf gegen Steueroasen Anleger geschlossener Fonds haben nichts zu befürchten Wenig auskunftsfreudige Staaten werden jetzt durch mehrere Maßnahmen in die Zange genommen. Anleger in geschlossene Fonds tangiert das wenig, da die Gesell-schaften ohnehin schon transparent sind.

Während sich Sparer mit Depots in Österreich, Singapur, Monaco oder der Schweiz wärmer anziehen müssen, bleibt bei der Immobilie aus Dubai oder Wien alles beim Alten. Insgesamt geht es derzeit um fünf konkrete Vorhaben bei der Geldanlage, die geschlossene Fonds nicht betreffen:

Signa

Vorhaben Fondsbeteiligungen

1. Der Gesetzentwurf der Bundesregie-rung zur Bekämpfung schädlicher Steuerpraktiken und der Steuerhinter-ziehung führt neue Mitwirkungspflich-ten für Sparer ein.

Auslandsfonds erstellen automatisch Steuererklärungen für den heimi-schen Fiskus. Hier kann der einzelne Anleger keine Einkünfte schwarz kas-sieren.

2 Die EU-Zinsrichtlinie mit Kontrollmit-teilungen und Quellensteuer soll um weitere Anlageprodukte und Länder erweitert werden. Dies treibt die EU-Kommission voran.

Einkünfte aus geschlossenen Fonds unterliegen - anders als das Konto in Luxemburg oder Zürich - nicht dieser Kontrolle. Daher wirken sich Ver-schärfungen überhaupt nicht aus.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 10

Nordcapital

Nachträglich besser

Nordcapital

Die Vorhaben im Detail Ausgangspunkt sind Standards der Organisation für Zusammenarbeit und Entwick-lung (OECD) zum Auskunftsaustausch in Steuersachen. Dieses Musterabkommen verlangt, dass Informationen, die für die Besteuerung relevant sind, zugänglich sein und auf Anfrage ausländischer Finanzbehörden zur Verfügung gestellt werden müs-sen. Hierzu gehören etwa Bankinformationen und Auskünfte über die Eigentums-

KGAL

Oltmann-Gruppe

Fonds Nr. 25

Zeichner des Jubiläums-Fonds der Oltmann-Gruppe beteiligen sich am Container-schiff „Hercules J“ mit 1.000 Stellplätzen und dem Mas-sengutfrachter „Delphinus J“ mit einer Ladekapazität von 10.000 Tonnen. Verchartert ist lediglich die Delphinus. Der Initiator gibt die Einnah-men über eine Laufzeit von bis zu 55 Monaten mit 8.788 Euro und zuzüglich 1.975 Dollar an. Anleger fahren ab 15.000 Euro mit und zahlen kein Agio. Ausschüttungen von sieben bis 16 Prozent.

3. Eine Initiative der OECD will Sankti-onsmittel gegen Steueroasen ein-führen, um besser gegen schädli-chen Steuerwettbewerb vorgehen zu können. Hierzu treffen sich schon Anfang April die 20 führen-den Industrie- und Schwellenländer in London, um einen Aktionsplan weiter voranzutreiben.

Die Initiatoren investieren zwar in Öster-reich, Luxemburg oder der Schweiz. Doch das dortige strenge Bankgeheim-nis nutzt bei den Fondseinkünften nichts, also bringt ein Entgegenkommen der ins Visier geraten Länder nichts Neues für die geschlossenen Fonds und führt eher zum Gleichstand mit anderen Produkten.

4. Der Druck auf Liechtenstein und die Schweiz wächst insbesondere aus den USA, ihr strenges Bankge-heimnis aufzugeben.

Da können Fondsanleger ganz gelas-sen bleiben, da sie Ihr Kapital eben nicht in diskrete Familienstiftungen und ähnliche Gebilde investieren.

5. Die Strafen für Steuerhinterziehung erhöhen sich, sowohl bei den Ta-gessätzen als auch beim Freiheits-entzug.

Da die Fondseinkünfte transparent sind, kommt es nicht zur Hinterziehung und folglich nicht zur Bestrafung.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 11

AfW

Kritik an Checkliste

Der Bundesverband Fi-nanzdienstleistungen (AfW), nach eigenen Anga-ben größter Interessenver-band unabhängiger Finanz-dienstleister Deutschlands, kritisiert die Checkliste des Verbraucherschutzministeri-ums. So fehlt dem AfW zum Beispiel das Thema Absiche-rung. Weder Checkliste noch Beratungsprotokoll würden darauf eingehen. Die Folge wäre, dass unabhängige All-finanzberater in die Haftung geraten würden.

verhältnisse an Gesellschaften oder die Begünstigten bei Stiftungen. Doch es gibt Länder, die sich nicht an diese OECD-Standards halten. Das motiviert nun die Staaten, stärker gegen Steuerflucht vorzugehen und die betrof-fenen Länder massiven Bedrohungen auszusetzen. So plant die Bundesregierung mit dem neuen Steuerhinterziehungsbekämpfungsgesetz verstärkte Mitwirkungspflichten, wenn Anleger Geschäftsbeziehungen zu solchen Oasen unterhalten oder der Fiskus das vermutet. Hierzu soll es eine schwarze Liste der Regionen geben, die keine Aus-künfte erteilen. Anlegern könnten dann Steuerprivilegien gestrichen werden, es dro-hen Schätzungen von Schwarzeinnahmen jenseits der Grenze, und der private Spa-rer muss mit Besuch von der Betriebsprüfung rechnen. Zudem soll der Zoll verstärkt nach Bankunterlagen suchen und die Belege ans Finanzamt schicken. Das ist aber längst nicht alles. Die seit Juli 2005 geltende EU-Zinsrichtline setzen zwar bereits alle 27 EU-Staaten sowie die Schweiz, Liechtenstein, Monaco, die Ka-nalinseln, Andorra, Gibraltar und eine Reihe von Steueroasen um. Das klingt nach scharfen Kontrollen, was es in der Praxis aber nicht ist. Denn Österreich, Luxemburg, Belgien sowie viele der eingebundenen Drittstaaten erheben nur eine anonyme Quel-lensteuer, und viele Kapitalprodukte wie Aktien, Zertifikate, Immobilienfonds, Options-scheine, Stiftungen, Trusts, Versicherungen und Terminmarktgeschäfte sind derzeit noch ausgenommen. Hier will die EU-Kommission eine Verschärfung vornehmen, indem auch zwischengeschaltete Strukturen wie Stiftungen und Vermögen im Versi-cherungsmantel erfasst werden, und der Anwendungsbereich auf weitere Staaten vor allem in Asien ausgedehnt wird. Hinzu kommt der Aktionsplan der G20-Staaten, der Steueroasen austrocknen soll. Gedroht wird mit Sanktionen gegen solche Staaten und Finanzzentren, die

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internationale Regeln nicht einhalten. Hierzu soll eine schwarze Liste unkooperativer Staaten erstellt werden, die über die Auflistung der OECD hinausgeht. Dort sind der-zeit Liechtenstein, Andorra und Monaco vermerkt. Betroffen sein könnten die Schweiz sowie die drei EU-Länder Österreich, Belgien und Luxemburg, weil diese Länder die Zinsrichtlinie derzeit im Gegensatz zu den anderen EU-Staaten nicht durch automatische Kontrollmitteilungen umsetzen.

Die Auswirkungen auf Fonds Da geschlossene Fonds seit je her transparent sind, haben weder die Gesellschaften noch die Anleger neue Sanktionen zu befürchten. Das liegt vor allem daran, dass die Feststellungserklärungen der Fondsgesellschaften brav beim Finanzamt diesseits und jenseits der Grenze eingereicht werden. Hiernach berechnet das Betriebsstätten-finanzamt den Gewinn oder Überschuss und verteilt das Plus oder Minus anteilig auf alle Fondsanleger. Dieser mitgeteilte Betrag wandert dann dank der neuen bundes-einheitlichen Steuernummer noch schneller und effektiver an die jeweiligen Wohnsitz-finanzämter und dort in die persönlichen Einkommensteuererklärungen der Sparer. Die haben also gar keine Chance, die Einkünfte schwarz zu kassieren. Hinzu kommt, dass es bereits seit Jahren ein scharfes, wenn auch nicht allgemein bekanntes Kontrollinstrument gibt, wenn die Gelder nicht in Deutschland investiert werden. Denn nach Paragraf 138 Absatz 2 der Abgabenordnung ist die Beteiligung an einem ausländischen geschlossenen Fonds innerhalb eines Monats nach Beitritt oder Austritt dem Wohnsitzfinanzamt zu deklarieren. Wer dem nicht, unvollständig oder verspätet nachkommt, begeht durch Steuergefährdung eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeld und Zwangsmittel geahndet werden kann. Das gilt unabhängig da-von, ob die Immobilieneinkünfte aus London oder Prag in Deutschland Steuern

WealthCap

Ausschüttungs-Rekord

Mehr als 712 Millionen Euro hat das Emissionshaus WealthCap im vergangenen Jahr an seine Anleger ausge-schüttet. Das entspricht ge-messen an den Marktzahlen des Verbands Geschlossene Fonds rund einem Fünftel der aller Ausschüttungen der gesamten Branche. WealthCap ist ein Tochterun-ternehmen der HypoVer-einsbank und damit der ita-lienischen Bank UniCredit. Darin sind die früher eigen-ständigen Initiatoren wie Blue Capital und H.F.S. zusammengefasst.

hga

*Maßgeblich für das öffentliche Angebot der Beteiligung ist ausschließlich der veröffentlichte Verkaufsprospekt in der Fassung des jeweils letzten veröffentlichten Nachtrags. Der Prospekt steht im Internet zum Download bereit: www.hga-capital.de

IMMoBIlIeNFoNDs I HGA/BAVARIA oFFICe HAMBURG

sPItzeNleIstUNG AUF HöCHsteM NIVeAUDas Bavaria Office passt punktgenau zur Nachfragesituation in der boomenden Hansestadt Hamburg. Die rund 12.000 Quadratmeter großen, modernen und flexiblen Mietflächen liegen im Herzen von St. Pauli. Vis-à-vis zum Hamburger Hafen und nur wenige Autominuten von der City entfernt. Feri Rating

benotet die Investition und das Objekt mit der Note A = sehr gut. Die prognostizierte Auszahlung ist solide: 5,25 Prozent p. a. steigend auf 6,0 Prozent p. a. im Jahr 2022. Weitere Informationen über das Investment finden Sie unter: www.hga-capital.de*

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www.ivg.de

Fokussiert Büroimmobilien in europäischen Metropolen

Kraftvoll 20 Mrd. verwaltetes Immobilienvermögen

Strukturiert Investment, Fonds, Development, Kavernen

IVG Immobilien AG

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 14

auslösen oder nicht. Hiermit sollen im Wesentli-chen zwei Dinge kontrolliert werden: 1. Woher hat der Fondsanleger die Mittel für die Einlage, und wo fließen die nach der Liquidation hin? 2. Die Informationszentrale für steuerliche Aus-landsbeziehungen IZA sammelt alle Informatio-nen über steuerlich relevante Auslandssachver-halte, die steuerlich von Bedeutung sein können. Damit sollen die einzelnen Finanzämter schnell recherchieren können, wer gerade in welcher Steueroase investiert ist.

Meiner Meinung nach... Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt, da darf der Fiskus schon mal genauer hinschauen. Denn es geht um fehlende Mittel in der Staatskasse, die ehrliche Bürger ü-ber Zusatzlasten aufbringen müssen. Die Kontrol-len dürfen aber nicht so weit gehen, dass es zu einem Pauschalverdacht kommt, nur weil der An-leger sein Geld in der Schweiz anlegt. Es gibt immerhin das Recht auf Kapitalverkehrsfreiheit. Noch übler finde ich, wenn die Behörden hinter meinem Rücken alles in Erfahrung bringen wol-len, was ich so treibe. Hier geht manche geplante Maßnahme einen Schritt zu weit.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 15

Nachgefragt

„Mit Eckpunkten sind wir gut positioniert“ VGF-Geschäftsführer Eric Romba erläutert Pläne zur Selbstregulierung Mit einer Selbstregulierung der eigenen Branche will der Verband Geschlossene Fonds (VGF) möglichen Vorstößen der Bundesregierung zuvor kommen. Kürzlich hat der VGF daher ein „Eckpunktepapier“ vorgelegt, das jedoch nicht von allen Initiatoren gut geheißen wird (siehe: Der Fondsbrief Nr. 83, Seite 9 „Anlegerschutz oder Wettbewerbspolitik?“). Im Gespräch mit dem Fondsbrief erläutert VGF-Geschäftsführer Eric Romba das Papier. Der Fondsbrief: Mitte März fand in Berlin die Fachtagung „Anforderungen an die Finanzvermittlung“ statt, zu der das Bundesverbraucherschutzministerium eingeladen hatte. Sie waren dabei. Eric Romba: Verbraucherschutz– und Finanzministerium suchen den Kontakt zur Branche, nicht nur auf dieser Veranstaltung. Das finde ich richtig und wichtig, denn so können wir unsere Vorschläge präsentieren. Mit unseren Eckpunkten sind wir gut positioniert. Vieles davon steht auch auf der politischen Agenda der verschiedenen Parteien. FB: Glauben Sie, dass Sie mit Ihrem Eckpunktepapier eventuelle Pläne der Parteien abschwächen können?

HCI

Zweitmarkt

Schwacher Handel

An der Fondsbörse Deutschland nimmt der Handel mit gebrauchten Le-bensversicherungsfonds zu. Innerhalb einer Woche wur-den dort fünf Anteile an US– und britischen LV-Policen-Fonds vermittelt. Der Durch-schnittskurs betrug 45 Pro-zent. Über alle Bereiche be-trachtet findet derzeit Handel auf niedrigem Niveau statt. Die Fondsbörse vermittelte in der zweiten Märzwoche Anteile im Nominalwert von rund 750.000 Euro.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 16

Romba: CDU, SPD, die Grünen – die Parteien sind sich weitgehend einig, dass es keine unregulierten Produkte mehr am Kapitalmarkt geben soll. Wir haben als Ver-band klar gestellt, wie wir uns das künftig vorstellen, und alle sind gut beraten, wenn sie sich das zunächst anhören. Es ist doch immer leichter, auf Grundlage von Vor-schlägen zu diskutieren. FB: Wenn wir ehrlich sind, haben Anleger ihr Vermögen oft gerade mit regulierten Produkten halbiert: Aktien, Zertifikate, Investmentfonds. Mit geschlossenen Fonds dagegen hat seit der Lehman-Brothers-Pleite kaum jemand Geld verloren. Romba: Das ist so, da gebe ich Ihnen recht. Aber die Argumentation ist eine andere. Kein Produkt soll unreguliert bleiben, die Vorschriften über die anderen Kapitalanla-gen sollten eher angepasst und verbessert werden. Das ist übrigens auch die Mei-nung auf EU-Ebene. Dort werden Diskussionen geführt über ungeregelte Produkte wie Private-Equity und Hedge-Fonds – und eben auch geschlossene Fonds. FB: In diese Richtung zielt auch das BGH-Urteil zu Provisionen und Kick-Backs. Romba: Richtig. Es ist ein Umdenken nötig, die Provisionen offen zu legen und even-tuelle Interessenskonflikte anzusprechen. Daran wird aber kein Weg vorbeigehen. FB: Wobei es gerade in diesen Zeiten wohl undenkbar ist, beim Verkauf eines Schiffsfonds zu erwähnen, das der Vertrieb möglicherweise 18 Prozent bekommt. Romba: Es steht doch schon jetzt alles im Prospekt. Wir müssen geschlossene Fonds im Wettbewerb zu anderen Geldanlagen sehen, zum Beispiel offene Fonds

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Hotelmarkt Berlin

Viele Transaktionen

Das Maklerhaus Dr. Lübke berichtet, Berlin habe im vergangenen Jahr 6.500 neue Hotelbetten bekommen. Das entspricht mehr als sieben Prozent des vorherigen Be-standes. In den kommenden zwei Jahren sollen 33 weitere Hotels mit 7.700 Zimmern eröffnen, was die Konkur-renz verschärfen würde. Mit einer Auslastung von 69,5 Prozent liegt Berlin im natio-nalen Vergleich auf Platz zwei. Der Zimmerpreis liegt bei günstigen 88 Euro.

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 17

Uwe Boll

Himbeeren geerntet

Super Uwe! Goldene Himbeeren für den deutschen Regisseur.

Als „Deutschlands Antwort auf Ed Wood“ bezeichnete die Award Foundation des Anti-Preises „Goldene Him-beere“ den deutschen Regis-seur und Fondsinitiator Uwe Boll. Die Himbeere wird traditionell für die schlech-testen Leistungen eines Film-jahres vergeben, und Boll sahnte gleich doppelt ab. Zunächst bekam er die Aus-zeichnung als schlechtester Regisseur 2008 für seine Fime „Schwerter des Kö-nigs“, „Tunnel Rats“ und „Postal“ und außerdem als Ehrung für das bislang schlechteste Lebenswerk. Boll nahm es gelassen und bedankte sich mit einer Vi-deobotschaft für die Aus-zeichnung.

Getoppt wurde Boll nur von Paris Hilton, die gleich drei Himbeeren abräumte, jeweils für die schlechteste schau-spielerische Leistung.

Hoffen wir mal für die Anle-ger seiner Medienfonds, dass Boll in der Kategorie Fonds-anbieter nicht mit ähnlichen Meriten bedacht wird.

und Versicherungen mit ihren Bestandsprovisionen. In der Summe kommen diese Produkte über die Laufzeit zu ähnlichen Beträgen. Der geschlossene Fonds ist sogar die ehrlichere Variante, weil dabei fast alles zu Beginn des Investments fällig wird und klar ausgewiesen ist. FB: Entscheidend ist doch vor allem, den richtigen Kunden anzusprechen. Der ge-schlossene Fonds eignet sich einfach nicht für jeden Anleger. Romba: Auch diese Diskussion zieht sich quer durch alle Kapitalanlagen. Ein Spar-buch kann ebenfalls ein falsches Produkt sein. Denn bei der derzeitigen Zinslage und der Inflation erleidet der Anleger einen Vermögensverlust. Die Frage ist doch: Was will der Kunde? Wie frei ist der Berater hinsichtlich des Produkts? Wie wirtschaftlich ist das für jeden Kunden individuell? FB: Gehen wir davon aus, dass geschlossene Fonds künftig auch dahingehend un-tersucht werden, ob sie wirtschaftlich schlüssig sind und Sinn ergeben. Wo soll die BaFin die nötigen Experten her nehmen? Romba: Deswegen wollen wir die vorhandenen IDW S4-Gutachten nutzen. Unsere Vorstellung ist, dass diese künftig zu jeder Prospekt-Prüfung vorliegen und mit einge-reicht werden. Der Anleger soll sie auch ohne Probleme bekommen können. Die Haf-tung der Wirtschaftsprüfer muss dann allerdings gedeckelt werden, ähnlich wie in anderen Beratungsbereichen. FB: Ich kann Ihnen genügend Fonds mit IDW S4-Gutachten aufzählen, die trotzdem von vorne bis hinten bedenklich waren. Zum Beispiel den Fonds „Dubai 1000“. Romba: Die BaFin muss genau hinschauen, wer die Gutachten geschrieben hat. Du-biose Initiatoren beauftragen oft dubiose Wirtschaftsprüfer. Zweifelhafte Fonds sind auch in Zukunft nicht in 100 Prozent der Fälle zu vermeiden. Aber es wird nötig sein, die Verantwortlichkeit dafür von vorne herein fest zu stellen.

Erste Signale für eine Trendwende?

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 18

Österreich

Schwacher Umsatz

Fondsinitiatoren konnten Österreich bislang nicht als das erhoffte zweite Umsatz-Standbein erschließen. 2008 mussten sie einen herben Rückschlag verkraften. Mit 190 Millionen Euro inklusive Sparplänen sammelten sie rund 50 Prozent weniger ein als im Jahr zuvor. Diese Zah-len hat der Fondsjournalist Alexander Endlweber in der geföx-Markterhebung zusammen getragen. Der Rückgang hatte sich im ers-ten Halbjahr abgezeichnet und nach dem Sommer mani-festiert. Standort-Scoring

Keine Überraschung

München führt das aktuelle Standort-Scoring der DEGI-an. Die Immobilien-Experten messen dabei die strukturel-len, kurz– und langfristigen Marktrisiken. Bewertet wer-den unter anderem die Vola-tilität des regionalen Brutto-inlandsproduktes, Spitzen-mieten, Leerstandsraten und die erwartete Bevölkerungs-entwicklung. Stuttgart folgt auf Platz zwei, vor Köln, Bonn und Hamburg. Ganz hinten stehen Zwickau, Cott-bus und Gera.

München, Nummer eins im Stand-ort-Scoring der DEGI.

Leistungsbilanz-Check

Real I.S. lässt sich Kümmern was kosten Initiator lässt Anleger schwacher Fonds nicht im Stich Mitglied im Sparkassenverbund. Die heutige Real I.S. AG mit aktuell rund 110 Mit-arbeitern wurde 2001 gegründet. Vorstände sind Josef Brandhuber, Ralf Licht, Jo-chen Schenk und Brigitte Walter. Sie ist eine vollständige Tochtergesellschaft der Bayerischen Landesbank und gehört somit zum Sparkassen-Finanzverbund. In-klusive ihrer Vorgängergesellschaft Bayernfonds konzipiert Real I.S. bereits seit 1991 geschlossene Fonds. Bis zum Stichtag der 2007er Leistungsbilanz belief sich die His-torie auf 35 Beteiligungsangebote. Drei davon befanden sich zum Stichtag noch im Vertrieb. Soweit bereits sinnvoll und möglich, erfolgen die nachfolgenden Vergleiche mit einer Toleranz von plus/minus fünf Prozent. Europa-Immobilienfonds. Die Objekte in Deutschland und vor allem die in den neu-en Bundesländern ziehen die Performance nach unten. Dagegen haben sich die übri-gen Investments in Europa gut geschlagen. Bei kumulierter Betrachtung schafften 16 Fonds nicht die prognostizierten Überschüsse vor Tilgung. Zwei erfüllten die Planung und sieben konnten sie übertreffen. Die Zielerreichung beläuft sich auf 77 Prozent, etwa ein Punkt weniger als im Vorjahr. Mietgarantien und Kaufpreisrückerstattungen sind bereits berücksichtigt. Elf Beteiligungen verfehlten die kumulierten Ausschüttun-gen, zwölf erreichten sie und zwei übertrafen sie. Die Planerfüllung beträgt gut 78 Prozent. Stattlich fällt das Plus bei den Rücklagen aus: Die Fondsgesellschaften hat-ten zum Stichtag insgesamt über 24 Millionen Euro mehr gebunkert als prospektiert. Beruhigend ist, dass zumindest 60 Prozent der ostdeutschen Fonds ausschließlich mit Eigenkapital finanziert wurden und insofern unabhängig von Banken sind. Sonstige Fonds. Von vier australischen Immobilienfonds waren zwei im Berichtsjahr noch nicht geschlossen. Ein weiterer befand sich Ende 2007 in der Liquidation. Die laufenden Auszahlungsprognosen wurden bislang eingehalten. Zu den Private Equi-ty- und US-Lebensversicherungsfonds ist ein Urteil angesichts der kurzen Laufzeit noch nicht sinnvoll.

Liquidationen. Die zwei US-Immobilienbeteiligungen bescherten den Anlegern eine jährliche Durchschnittsverzinsung von rund fünf beziehungsweise sieben Prozent. Ein erst 2005 vertriebener und bereits wieder aufgelöster Australien-Fonds kam auf elf Prozent pro Jahr. Rückabwicklungen haben laut Real I.S. bisher nicht stattgefunden.

Dokumentation. Sehr detaillierte und klar strukturierte Leistungsbilanzen mit Testat haben bei Real I.S. Tradition. Die Kommentare sind umfangreich und offen, die Aus-blicke sachlich und ungeschönt. Mit dem Zahlenangebot übertreffen die Münchner sogar die VGF-Leistungsbilanzleitlinien. Darüber hinaus sind auch die Management-leistungen dokumentiert, insbesondere die enormen Kaufpreisrückzahlungen, die zugunsten problematischer Beteiligungen verhandelt worden sind.

Meiner Meinung nach... Eine schwache Performance vor allem bei ostdeutschen Immobilien ist ein branchenweites Phänomen, das sicher noch viele Jahre Hauptthe-ma entsprechender Leistungsbilanzen sein wird. Umso mehr ein Grund, schon heute für gute Nachrichten zu sorgen. Und das schafft Real I.S. durch ein nachhaltiges und erfolgreiches Management und durch das Aushandeln der Kaufpreisrückerstattungen in Höhe von etwa 63 Millionen Euro. Dass Kümmern kostet, zeigen unter anderem der Verzicht auf Gebühren und die Errichtung von Vermietungsbüros vor Ort. Dass sich diese Investments ins Kundenvertrauen jedoch zweifellos lohnen, belegt der gro-ße Zuspruch der Anleger.

Hannes Nickl, Wirtschaftsjournalist

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Nr. 85, 12. KW, 20.03.2009, Seite 19

Redaktionsbüro Markus Gotzi Ackerstraße 64a 50374 Erftstadt T: 02235/770 867 F: 02235/770 849

[email protected] www.der-immobilienbrief.de

Chefredakteur: Markus Gotzi

(V.i.S.d.P.)

Hrsg.: Werner Rohmert

Layout: KÖNIGSBLAU Designstudio www.koenigsblau-design.de

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Aufsichtsrat: Prof. Volker Har-degen (Vorsitz), Univ. Prof. Dr. jur. habil. Karl-Georg Loritz, (Bayreuth), Petra Rohmert.

Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder. Aktuelle Anzeigen– und Kooperationspartner: Commerz Real AG

Doric Asset Finance

Fairvesta AG

GHF mbH Hesse Newman Capital AG HCI Gruppe

HGA Capital

HSBC Trinkaus Real Estate GmbH

IVG Private Funds GmbH

KGAL-Gruppe

Real I.S. AG

Rechtsanwälte Klumpe, Schroeder & Partner SIGNA Property Funds

TSO Europe Funds Inc.

Voigt &. Coll. GmbH

Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Recht einfach Private Vorsorge tut not. Durch das Gesetz zum Pfän-dungsschutz der Altersvorsorge wurden auch bestimm-te Vorsorge-Produkte von Selbstständigen vor dem Vollstreckungszugriff geschützt. Der Pfändungsschutz gilt nur für Vorsorge-Kapital, das von dem seine Vorsor-ge Treffenden unwiderruflich in die Altersversorgung eingezahlt worden ist. Dazu gehören u.a. Rürup- und

Riester-Verträge. Der BGH hat ergänzend entschieden, dass auch Ansprüche aus einer nur auf den Todesfall abgeschlossenen Lebensversi-cherung insoweit unpfändbar sind, sofern bestimmte Versicherungssummen nicht

überschritten werden (Beschl. v. 12.12.2007, VII ZB 47/07).

Nach dem Wortlaut der maßgeblichen gesetzlichen Vorschrift (§ 850b Abs. 1 Nr. 4 ZPO) kommt es darauf an, ob die Versicherungssumme 3.579,00 Euro übersteigt. Im vorliegenden Fall betrug die Versicherungssumme einer Sterbegeldversicherung rund 5.112,00 Euro. Der derzeitige Rückkaufswert lag aber nur bei 2.031,00 Euro. Der BGH entschied, dass im konkreten Fall keine Pfändung möglich ist, da der aktuelle Wert der Versicherung unter der maßgeblichen Grenze von 3.579,00 Euro lag. Um die Frage, welche Beratungspflichten des Versicherers bei Abschluss einer Ren-

tenversicherung bestehen, ging es im Urteil des OLG Stuttgart vom 21.08.2006 (Az: 10 U 154/06). Ein Witwer interessierte sich zur Verbesserung seiner laufenden Ein-kommenssituation für den Abschluss einer Rentenversicherung. Es wurden unter-schiedliche Gestaltungsmöglichkeiten angesprochen. Der Witwer entschied sich für eine Rente mit einer Garantiezeit von zehn Jahren gegen Einmalzahlung von 200.000,00 Euro. Ein halbes Jahr später verstarb er. Seine Tochter machte Schaden-ersatz geltend. Das OLG Stuttgart urteilte, dass der Versicherer ohne besonderen Anlass nur diejenigen Punkte zu erläutern hat, denen wesentliche Bedeutung für den Vertragsabschluss beizumessen ist. Eine weitergehende Auskunfts- und Beratungs-pflicht besteht ausnahmsweise dann, wenn im Einzelfall besondere Umstände vorlie-gen, und ein Versicherungsnehmer zu erkennen gibt, dass er diesbezüglich weiterer

Aufklärung bedarf (vgl. OLG Stuttgart a.a.O.). Im Vorfeld des Abschlusses einer Rentenversicherung mit einer Garantiezeit geht es um die Erläuterung, was Garantiezeiten sind, welche Auswirkungen unterschiedliche Garantiezeiten haben einschließlich der Möglichkeit, dass bei Eintritt des Todes vor Ablauf der Garantiezeit das eingezahlte Kapital abzüglich bereits gezahlter Renten an die Erben ausgezahlt wird. Der Versicherer ist nicht verpflichtet, darüber hinaus für den Fall eines frühzeitigen Ablebens dem Versicherungsnehmer eine entsprechende Absicherung des Kapitals zu empfehlen oder diesen wegen dessen Gesundheitszu-

standes vom Abschluss der Rentenversicherung abzuraten (OLG Stuttgart a.a.O.). Letzterem ist gewiss zuzustimmen, wenn der Versicherungsnehmer weiß, welche Auswirkungen das Ableben vor Ende der Garantiezeit tatsächlich hat. Eine Verallge-meinerung der Entscheidungsgründe dürfte sich verbieten. Wer als Berater oder Pro-duktgeber auf der sichereren Seite sein will, sollte lieber einen Hinweis mehr als we-niger erteilen und vor allem auch dokumentieren.

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