24
I. Erklärungen und Stellungnahmen Seite A. F rühjahr s-V ollv er sammlung (7.-10. A pr il 2003) 1. Mitteleuropäischer Katholikentag ……………… 2 2. Stadtmission …………………………………… 2 3. Einsatz der Katholiken im politischen Leben“ …2 4. Sozialwort ……………………….……………… 3 5. Lehrerausbildung .……………………………… 3 B . Sommer -V ollv er sammlung (23.-25. J uni 2003) 1. Mitteleuropäischer Katholikentag ……………… 3 2. Ökumenisches Sozialwort ……………………… 3 3. Schutz des Lebens ……………………………… 4 4. Jahr der Familie……………………….………… 4 II. Gesetze und Verordnungen 1. Statut des Interdiözesanen Seminars für Priester- Spätberufene in Horn, NÖ. – „Canisiusheim“ ..… 5 2. Richtlinien für Ökumenische Gottesdienste .... …7 3. Gemeinschaft der Kamillianischen Familien Österreichs – Statut ..……………………………10 4. Ökumene-Kommission – Statut …………………10 III.Personalia 1. Kardinal Dr. Hans Hermann Groër OSB ………11 2. Militärbischof Mag. Christian Werner …………11 3. Finanzkommission ………………………………11 4. Referate …………………………………………11 5. Katholische Frauenbewegung Österreichs – Bestätigung des Präsidiums ……………………11 6. Kathpress – Geschäftsführer ……………………11 7. Senatus der Legion Mariens für Österreich – Ernennung eines Assistenten des geistlichen Leiters des Senats ………………………..………11 8. Arbeitsgruppe „Kirche und Gesellschaft“.………11 9. Familienkommission ..…………………..………11 IV. Dokumentation 1. Schreiben Papst Johannes Pauls II. an Kardinal Christoph Schönborn – „Mittel- europäischer Katholikentag 2003/2004“ ..………12 2. Botschaft Papst Johannes Pauls II. zum XVIII. Weltjugendtag……………………………13 3. Botschaft Papst Johannes Pauls II. zum XXIV. Welttag des Tourismus …………………15 4. Botschaft Papst Johannes Pauls II. anlässlich des Weltmissionstages 2003 ……………………17 5. Hirtenbrief der Erzbischöfe und Bischöfe Österreichs zum Sonntag der Weltkirche am 19. Oktober 2003 ……………………………20 6. Grußwort der Bischofskonferenz zur 50. Sternsingeraktion der KJ Österreichs 2004 …21 V. Generalsekretariat der Österreichischen Bischofskonferenz 1. Schriftenreihe der Österreichischen Bischofs- konferenz / Heft 3 „Versöhnte Nachbarschaft im Herzen Europas“ ..……………………………23 2. Schriftenreihe der Österreichischen Bischofs- konferenz / Heft 4 „Mitteleuropäischer Katholikentag 2003/2004“ ..……..………………23 1 Nummer 36 1. September 2003 INHALT Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 1

Nummer 36 1. September 2003 - Bischofskonferenz

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

I. Erklärungen und Stellungnahmen Seite

A. Frühjahrs-Vollversammlung (7.-10. April 2003)1. Mitteleuropäischer Katholikentag ……………… 22. Stadtmission …………………………………… 23. Einsatz der Katholiken im politischen Leben“ … 24. Sozialwort ……………………….……………… 35. Lehrerausbildung .……………………………… 3

B. Sommer-Vollversammlung (23.-25. Juni 2003)1. Mitteleuropäischer Katholikentag ……………… 32. Ökumenisches Sozialwort ……………………… 33. Schutz des Lebens ……………………………… 44. Jahr der Familie……………………….………… 4

II. Gesetze und Verordnungen

1. Statut des Interdiözesanen Seminars für Priester-Spätberufene in Horn, NÖ. – „Canisiusheim“ ..… 5

2. Richtlinien für Ökumenische Gottesdienste ....… 73. Gemeinschaft der Kamillianischen Familien

Österreichs – Statut ..……………………………104. Ökumene-Kommission – Statut …………………10

III.Personalia

1. Kardinal Dr. Hans Hermann Groër OSB ………112. Militärbischof Mag. Christian Werner …………113. Finanzkommission ………………………………114. Referate …………………………………………115. Katholische Frauenbewegung Österreichs –

Bestätigung des Präsidiums ……………………116. Kathpress – Geschäftsführer ……………………11

7. Senatus der Legion Mariens für Österreich –Ernennung eines Assistenten des geistlichenLeiters des Senats………………………..………11

8. Arbeitsgruppe „Kirche und Gesellschaft“.………119. Familienkommission ..…………………..………11

IV. Dokumentation

1. Schreiben Papst Johannes Pauls II. anKardinal Christoph Schönborn – „Mittel-europäischer Katholikentag 2003/2004“ ..………12

2. Botschaft Papst Johannes Pauls II. zumXVIII. Weltjugendtag……………………………13

3. Botschaft Papst Johannes Pauls II. zumXXIV. Welttag des Tourismus …………………15

4. Botschaft Papst Johannes Pauls II. anlässlichdes Weltmissionstages 2003 ……………………17

5. Hirtenbrief der Erzbischöfe und BischöfeÖsterreichs zum Sonntag der Weltkircheam 19. Oktober 2003 ……………………………20

6. Grußwort der Bischofskonferenz zur50. Sternsingeraktion der KJ Österreichs 2004 …21

V. Generalsekretariat der ÖsterreichischenBischofskonferenz

1. Schriftenreihe der Österreichischen Bischofs-konferenz / Heft 3 „Versöhnte Nachbarschaftim Herzen Europas“ ..……………………………23

2. Schriftenreihe der Österreichischen Bischofs-konferenz / Heft 4 „MitteleuropäischerKatholikentag 2003/2004“ ..……..………………23

1

Nummer 36 1. September 2003

INHALT

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 1

I. Erklärungen und Stellungnahmen

A. Frühjahrs-Vollversammlung(7.-10. April 2003)

1.Mitteleuropäischer Katholikentag

Der Mitteleuropäische Katholikentag – eine gemein-same Initiative der Bischofskonferenzen vonBosnien-Herzegovina, Kroatien, Slowenien, Ungarn,der Slowakei, der Tschechischen Republik, Polen undÖsterreich – startet am 1. Juni. Die österreichischeAuftaktveranstaltung findet am Pfingstdienstag, 10.Juni, um 18 Uhr im Wiener Stephansdom statt.Der Katholikentag steht unter dem Motto „Christus –Hoffnung Europas“; Höhepunkt des Katholikentagsist die „Wallfahrt der Völker“ am 22./23. Mai 2004 inMariazell.Als Beitrag zur wachsenden Einigung Europas hatder Katholikentag ein dreifaches Ziel:• Versöhnung der Völker und Überwindung der

Nachwirkungen der Nationalismen des 19./20.Jahrhunderts. Die gemeinsame Erklärung der tsche-chischen und österreichischen Bischöfe ist einBeispiel für diese Bemühungen.

• Besinnung auf die Wurzeln Europas. Die SeeleEuropas wird besonders in den großen Wall-fahrtszentren und an den Pilgerstraßen des Kon-tinents spürbar. Die übernationalen Wallfahrten desKatholikentag-Jahres greifen diesen Impuls auf.

• Mitarbeit der Christen am „Bauplatz Europa“.Europa ist mehr als eine Wirtschaftsgemeinschaft.Die Christen leisten einen wesentlichen Beitragzum Aufbau der Wertegemeinschaft Europas. ImZeichen dieses Beitrags stehen die jeweils von einerBischofskonferenz verantworteten internationalenSymposien während des Katholikentag-Jahres.

2.Stadtmission

Die österreichischen Bischöfe blicken mit Erwartungund Hoffnung auf die große Wiener Stadtmission von23. Mai bis 1. Juni. In der parallel zum „Inter-nationalen Kongress für eine neue Evangelisation“durchgeführten Stadtmission wird ein neuer missio-narischer Aufbruch der Kirche spürbar. Die Kirchetritt bei der Stadtmission in einen Dialog mit denMenschen von heute, um ihnen das Evangelium als

Antwort auf ihre Fragen nach woher, wohin und wozudes Lebens anzubieten.„Öffnet die Türen für Christus“ lautet das Motto derStadtmission. Damit wird ein Wort Papst JohannesPauls II. aus den ersten Monaten seines Pontifikatsaufgenommen. Es ist ein Wort der Hoffnung undZuwendung, das über Wien hinaus auch für die ande-ren Diözesen Österreichs von Bedeutung ist. ImHinblick auf die Rolle Österreichs in Europa ist vonbesonderem Interesse, dass die Initiative Stadtmissionin Zusammenarbeit der vier Metropolen Wien,Lissabon, Paris und Brüssel erfolgt.

3.Einsatz der Katholiken im politischen Leben

Die österreichischen Bischöfe haben sich ausführlichmit der jüngsten Erklärung der vatikanischenGlaubenskongregation über den Einsatz derKatholiken im politischen Leben befasst. Im Sinnedes Prinzips einer freien Kirche in einer freienGesellschaft greifen die österreichischen Bischöfenicht in die Tagespolitik ein, sondern zeigenGrundsätze auf. Die Umsetzung dieser Grundsätze istSache der politisch engagierten Laien. In diesem Zu-sammenhang bezeichnen es die Bischöfe als wün-schenswert, dass sich möglichst viele Katholiken inden politischen Parteien, in der Kommunalpolitik, inden Interessenverbänden und in verschiedenenBereichen der Öffentlichkeit engagieren und dort imInteresse des Gemeinwohls christliche Grundsätzevertreten. Katholiken sollen diese Grundsätze in denParteien einbringen. Das Verhältnis von Kirche undParteien ist nicht von Äquidistanz gekennzeichnet,vielmehr sind es die Parteien selbst, die durch ihreProgramme, die Auswahl ihrer handelnden Personenund ihre politische Praxis Nähe oder Distanz zurKirche bestimmen.Das jüngste Dokument der Glaubenskongregationwird als hilfreich empfunden, um die politisch enga-gierten Katholiken an Grundwerte zu erinnern. InFragen des Lebensschutzes – Abtreibung, Euthanasie,Embryonenforschung –, der Förderung von Ehe undFamilie sowie des sozialen Gemeinwohls geht es um„unaufgebbare ethische Forderungen“. Die politischeFreiheit gründet nicht im Relativismus, es ist viel-mehr Recht und Pflicht aller, „aufrichtig die Wahrheitzu suchen und die moralischen Wahrheiten über dasgesellschaftliche Leben, die Gerechtigkeit, dieFreiheit, die Ehrfurcht vor dem Leben und die ande-ren Rechte der Person mit legitimen Mitteln zu för-dern und zu verteidigen“.

2

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 2

4.Sozialwort

Das Sozialwort der 14 christlichen Kirchen in Öster-reich soll nach Möglichkeit am 1. Adventsonntag desheurigen Jahres veröffentlicht werden. Die ersteFassung des Entwurfs wurde von den Bischöfen zurBegutachtung angenommen. Das Sozialwort soll vomWort Gottes her ein „Kompass“ werden, der wichtigegesellschaftliche Herausforderungen und Fragen bün-delt, Kirchen und Gesellschaft zur Veränderung her-ausfordert und die Menschen zur Mitgestaltung derGesellschaft ermutigt.Das Projekt Sozialwort hat beim konkreten Enga-gement der kirchlichen Initiativen und Einrichtungenbegonnen und soll über das Wort wieder zum konkre-ten Tun, einer Praxis aus dem Geist des Evangeliums,führen.

5.Lehrerausbildung

Als Konsequenz des Akademien-Studiengesetzes1999 ist eine Neuorganisation der Lehrerausbildungin Österreich notwendig. Die Katholische Kirchesieht in diesem Bereich eine große Verantwortung,werden doch rund 44 Prozent der Pflichtschul-lehrerinnen und -lehrer an kirchlichen Einrichtungenausgebildet. Im Bereich der Aus- und Weiterbildungvon Pflichtschullehrerinnen und -lehrern, Religions-lehrerinnen und -lehrern, Kindergärtnerinnen sowieSozialpädagoginnen und -pädagogen ist die Katho-lische Kirche in Österreich derzeit für weit mehr als40.000 Personen zuständig. Die Kirche leistet damiteinen wichtigen Dienst an der Gesellschaft.Es sollen in Österreich Kirchliche Hochschulen für pädagogische Berufe gebildet werden. Die organi-satorischen Voraussetzungen werden im Dialog mitden kirchlichen und staatlichen Verantwortlichengeklärt.

B. Sommer-Vollversammlung(23.-25. Juni 2003)

1.Mitteleuropäischer Katholikentag

Der Mitteleuropäische Katholikentag ist ein geistli-ches Ereignis, in dem die gesellschaftspolitische

Kraft der Botschaft des Evangeliums in einer ent-scheidenden Stunde des Neubaus des europäischenHauses sichtbar werden soll. Das Ringen um den WegÖsterreichs inmitten eines sich vereinigendenEuropa, der sich an den christlichen Wurzeln desKontinents orientiert, aber auch die Herausfor-derungen von heute ganz ernst nimmt, wird die Ver-anstaltungen der kommenden Monate und denHöhepunkt des Katholikentags, die „Wallfahrt derVölker“ am 21./23. Mai 2004, prägen. Die österrei-chischen Bischöfe konnten in Mariazell an Ort undStelle wichtige inhaltliche und organisatorischeFragen der Vorbereitung beraten.Die kommenden Monate werden von spirituellen undgesellschaftspolitischen Akzenten in Gestalt dergrenzüberschreitenden Wallfahrten und der gemein-samen Symposien zu aktuellen Fragen geprägt sein.Dabei sollen insbesondere die Erfahrungen desmitteleuropäischen Raumes in der Auseinander-setzung mit dem totalitären Atheismus, aber auch mitden Herausforderungen einer säkularisierten Gesell-schaft bedacht und für die gemeinsame Gestaltungdes weiteren Weges nutzbar gemacht werden. DerAustausch der Erfahrungen bedeutet Stärkung imGlauben, Wachstum in der Hoffnung und Vollendungin der Liebe.Die österreichischen Bischöfe laden die Katholikenund die Menschen guten Willens in unserem Landnach Mariazell ein; zugleich bitten sie die Österrei-cherinnen und Österreicher, den Gästen aus denPartnerländern des Mitteleuropäischen Katholiken-tags herzliche Gastfreundschaft zu gewähren.

2.Ökumenisches Sozialwort

In der Diskussion über den zweiten Entwurf des Öku-menischen Sozialworts wurde breite Akzeptanz spür-bar. Der Text wird – parallel zu den Beratungen in denanderen 13 Mitgliedskirchen des ÖkumenischenRates der Kirchen – Grundlage für die weitereBearbeitung sein. Ziel ist es, bis zum Advent zueinem gemeinsam akzeptierten Text zu kommen,ohne kontroverse Punkte zu verschweigen.Im Ökumenischen Sozialwort soll der gesellschaftli-che Auftrag der Kirchen eng mit der Mitte desGlaubens verbunden werden. Im Sinn der Ermuti-gung wird die Veröffentlichung des Sozialworts mitder zeichenhaften Umsetzung wichtiger Anliegendurch kirchliche Initiativen Hand in Hand gehen.

3

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 3

4

3.Schutz des Lebens

a. Die österreichischen Bischöfe sprechen Wissen-schaftsministerin Elisabeth Gehrer dafür Dank aus,dass sie im vergangenen Jahr durch ihr Veto im EU-Ministerrat ein Moratorium bezüglich der Finan-zierung von Forschungsprojekten mit embryonalenStammzellen erreicht hat. Zugleich wird die Bitteausgesprochen, in diesem wichtigen Anliegen, das dieWürde und die Integrität des menschlichen Lebensbetrifft, nicht nachzugeben.b. Mit großer Sorge wurde von den österreichischenBischöfen die Nachricht aufgenommen, dass die EUim Rahmen der Entwicklungshilfe mit hohen Sum-men Abtreibungs- und Sterilisierungsprogrammefinanziert.Die Bischöfe ersuchen die österreichische Bundes-regierung, geeignete Schritte zu setzen, um dieBrüsseler Entscheidungen möglichst rückgängig zumachen und auf jeden Fall zu verhindern, dass öster-reichische Steuergelder für solche Zwecke zur Ver-fügung gestellt werden.

4.Jahr der Familie

Die österreichischen Bischöfe begrüßen es, dass dasZehn-Jahres-Jubiläum des Internationalen Jahres derFamilie („1994+10“) auch in Österreich dazu genütztwird, die Situation der Familie neu zu bedenken undentsprechende Maßnahmen der materiellen undimmateriellen Förderung zu überlegen.Auch die Katholische Kirche in Österreich wird ausAnlass von „1994+10“ verschiedene Initiativen set-zen, die sich vor allem auf die Erneuerung derFamilienpastoral in den Pfarrgemeinden und derEhevorbereitung beziehen. Darüber hinaus wird es imRahmen des Mitteleuropäischen Katholikentags eininternationales Symposion zum Thema Ehe undFamilie geben.

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 4

5

II. Gesetze und Verordnungen

1.Statut

des Interdiözesanen Seminars fürPriester-Spätberufene

in Horn, NÖ. – „Canisiusheim“

Das Interdiözesane Seminar für Priester-Spätberufenein Horn, NÖ., kurz „Canisiusheim“, wurde imAuftrag der Österreichischen Bischofskonferenzdurch den Ordinarius loci, Bischof MichaelMemelauer von St. Pölten, am 6. Dezember 1960, Zl.3016/60 als Institut im Sinne des can. 1489 CIC(1917) errichtet. Gleichzeitig wurde ihm dieRechtspersönlichkeit gemäß can. 100 CIC (1917) ver-liehen; es hat auf Grund can. 238 § 1 CIC (1983) vonRechts wegen Rechtspersönlichkeit. Für den staat-lichen Bereich hat es die Stellung einer Körperschaftöffentlichen Rechts.

Zielsetzung

Aufgabe des Interdiözesanen Seminars für Priester-Spätberufene in Horn, NÖ., ist es, Menschen, die denPriesterberuf anstreben, aber noch nicht die erforder-liche Berechtigung zum Theologiestudium besitzen,• im Zusammenwirken mit dem Bundes-Aufbaugym-

nasium in Horn zur Reifeprüfung oder durch einenVorbereitungslehrgang zur Studienberechtigungs-prüfung für Katholische Theologie (= VBL) zu füh-ren,

• die menschliche und geistliche Reifung zu fördern,die kirchliche Verwurzelung zu stärken, die Eig-nung für den Priesterberuf zu überprüfen,

• durch geistige, charakterliche und religiöse Weiter-bildung im Sinne der kirchlichen Weisungen fürden Priesterberuf vorzubereiten.

Sitz des Institutes

Der Sitz des Interdiözesanen Seminars für Priester-Spätberufene in Horn, NÖ., ist im Canisiusheim,3580 Horn, Canisiusgasse 1. Die Liegenschaft unddas Gebäude „Canisiusheim“ sind Eigentum desKirchlichen Institutes Canisiuswerk – Zentrum fürgeistliche Berufe, 1010 Wien, Stephansplatz 6, undwerden von diesem laut Mietvertrag vom 5. Oktober1961 um ATS 50,--, das sind € 3,63, pro Jahr gemie-tet. Der Anerkennungs-Mietzins ist jeweils zu Beginn

eines Studienjahres (am 1. September) fällig. Ab 1.September 2003 wird der Anerkennungs-Mietzins mit € 5,-- festgelegt.

Finanzierung

Das Canisiusheim finanziert sich aus• Beiträgen der Studenten• Spenden• Erforderlichenfalls Subventionen der Österreichi-

schen Bischofskonferenz, der Diözesen,Ordensgemeinschaften und des Canisiuswerkes

• Eigenleistungen.Diese können vor allem aus der vorübergehendenUnterbringung von Einzelpersonen oder Gruppenbestehen, falls dafür Platz vorhanden ist und derreguläre Studienbetrieb nicht gestört wird (z.B.Ferienzeiten).

Das Rechnungsjahr ist mit dem Kalenderjahr iden-tisch.

Voraussetzungen für die Aufnahme

Folgende Personen können im Canisiusheim aufge-nommen werden:Inländische Studenten aus allen österreichischenDiözesen und Ordensgemeinschaften mit Sitz inÖsterreich,ausländische Studenten, wenn sie oder ihre Elternmindestens 5 Jahre ihren Hauptwohnsitz in Öster-reich hatten,immer aber mit• Absicht und Eignung, Priester zu werden• Empfehlung durch einen Priester, für den VBL

zusätzlich durch den zuständigen Regens oderOrdensoberen

• Abgeschlossener Pflichtschule• Mindestalter 14 Jahre bzw. 22 Jahre (für VBL).Der Rektor entscheidet nach Anhörung der Meinungvon Spiritual bzw. Vizerektor über• die Aufnahme ins Canisiusheim• den Zweig (Aufbaugymnasium oder VBL), in den

aufgenommen wird• einen eventuellen Wechsel vom Zweig Aufbaugym-

nasium in den Zweig VBL während des Studiums.

Leitung

Die Leitung des Canisiusheimes hat der Rektor inne,der von der Österreichischen Bischofskonferenz

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 5

ernannt und abberufen wird. Dieser ist sowohl für diereligiöse, die pädagogische und wirtschaftliche Füh-rung des Institutes verantwortlich. Dem Canisiuswerkgegenüber ist der Rektor für die widmungsgemäßeVerwendung und die Erhaltung der Liegenschaft ver-antwortlich. Er hat Sitz und Stimme im Kuratoriumdes Canisiuswerkes. Der Rektor ist auch An-sprechperson für alle Fragen, die im Hinblick aufweitere im Haus angesiedelte Einrichtungen (derzeitz.B. Propädeutikum) anfallen.Nach Möglichkeit und Notwendigkeit ernennt dieBischofskonferenz einen Vizerektor, der den Rektorin seiner Abwesenheit oder bei Amtsbehinderung ver-tritt.

Spiritual

Von der Bischofskonferenz wird ein Spiritual ernanntbzw. abberufen, der folgende Aufgaben wahrnimmt:• geistliche Animation• geistliche Begleitung der Studenten im forum inter-

num• Gestaltung der Spiritualstunden• Mitverantwortung für die geistlichen Ausbildungs-

elemente.Der Spiritual muss ein Priester mit Erfahrung in geist-licher Begleitung und spiritueller Animation sein.

Wirtschaftsdirektorium

Bei der wirtschaftlichen Führung des Institutes unddes Hauses wird der Rektor durch dasWirtschaftsdirektorium unterstützt. Es nimmt dieFunktion des Ökonomen gemäß can. 239 § 1 CIC(1983) wahr. Das Wirtschaftsdirektorium bestehtneben dem Rektor aus• dem Spiritual oder dem Vizerektor• einem Vertreter des Canisiuswerkes• einem Vertreter der Österreichischen Bischofs-

konferenz• einem Vertreter sonstiger kirchlicher Einrichtungen

im Haus (vornehmlich derzeit ein Direktor des Pro-pädeutikums)

• weiteren Mitgliedern, die auf Vorschlag des Rektorsvon der Bischofskonferenz auf die Dauer von fünfJahren ernannt werden. Die Anzahl der weiterenMitglieder soll nicht mehr als zwei betragen.Mehrere Funktionsperioden in Folge sind möglich.

Aufgabe des Wirtschaftsdirektoriums ist insbesonde-re die Beschlussfassung über den Haushaltsplan, die

Überwachung des Vollzugs desselben, die Fest-setzung der Heimbeiträge für die Studenten sowie derBeiträge für Vermietungen, die Planung von Maßnah-men zur Erhaltung sowie zur Auslastung des Hauses.Das Wirtschaftsdirektorium wird vom Rektor minde-stens zweimal jährlich einberufen. Die Einberufungerfolgt mindestens 14 Tage vor dem Termin. Sie ent-hält Beginn, Ort und Tagesordnung der Sitzung. Das Wirtschaftsdirektorium ist beschlussfähig, wennmehr als die Hälfte seiner Mitglieder anwesend ist. Istweniger als die Hälfte der Mitglieder trotz rechtzeitigergangener Einladung anwesend, kann eine neuerli-che Sitzung für eine halbe Stunde später einberufenwerden, bei der Beschlussfähigkeit unabhängig vonder Anzahl der anwesenden Mitglieder gegeben ist.Das Wirtschaftsdirektorium fasst Beschlüsse mit ein-facher Mehrheit, bei Stimmengleichheit entscheidetdie Stimme des Rektors.

Lebensbereiche

Die Leitung hat zur Erfüllung der Ziele desCanisiusheimes insbesondere Bedacht auf folgendeLebensbereiche zu nehmen und dafür detaillierteOrdnungen festzulegen: spirituelle Bildung, intellek-tuelle Bildung, menschliche Bildung.

Spirituelle Bildung• Gottesdienste und Sakramentenempfang• Einführung in das geistliche Leben• Gestaltung religiöser Feste und Feiern• Gemeinsames und privates Gebet, Andacht,

Meditation, Schriftlesung• Exerzitien und Einkehrtage.

Intellektuelle Bildung1. Studium1.1 Zweig Aufbaugymnasium

Diejenigen Studenten, die sich auf dieReifeprüfung vorbereiten, sind Schüler desBundes-Aufbaugymnasiums Horn. Sie müssenden Anforderungen des Gymnasiums gerechtwerden, d.h. die Erreichung des Lehrzieles istVoraussetzung für das Verbleiben im Seminar.Schwächeren Schülern, bei denen die Annahmebegründet ist, dass sie bei verlängerterStudienzeit das Lehrziel erreichen werden, kannein Vorbereitungsjahr oder das Wiederholeneiner Klasse gewährt werden.Die Leitung des Canisiusheimes trägt durch eineentsprechende Hausordnung Sorge für einengeeigneten Rahmen für das Studium außerhalb

6

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 6

der Schulzeiten. Sie hält laufend Kontakt zu denLehrkräften des Gymnasiums.

1.2 Zweig Vorbereitungslehrgang für die Studien-berechtigungsprüfung (VBL)Für diejenigen Studenten, die sich auf dieStudienberechtigungsprüfung für KatholischeTheologie vorbereiten, wird von der Leitung einentsprechender Studienplan erstellt und werdengeeignete Lehrkräfte zu Kursen im Haus einge-laden.Die Dauer des VBL umfasst ein Studienjahr.Studenten, welche die Studienberechtigungs-prüfung nicht bestehen, kann eine Nachfrist ein-geräumt werden.

2. Allgemeine WeiterbildungVon den Studenten wird erwartet, dass sie sichüber das Studium für das Erreichen der Reife-bzw. Studienberechtigungsprüfung hinaus inAbsprache mit der Leitung auch durch geistige,charakterliche und religiöse Weiterbildung fürihren Dienst für Gott und an den Menschen vor-bereiten, z.B. durch• Lektüre• Kreatives Tun• Teilnahme an Arbeitskreisen, Gedankenaus-

tausch, wache Verfolgung der gesellschaft-lichen und kirchlichen Entwicklung

• Aneignung von technischem Wissen, hand-werklichen Fertigkeiten sowie weiterer Fähig-keiten.

Menschliche Bildung1. GemeinschaftslebenDie Hausgemeinschaft ist dem Einzelnen Stütze,stellt aber auch Anforderungen. Aufgabe jedesEinzelnen ist es, ein rechtes Verhältnis zwischenHineinwachsen in die Gemeinschaft und persönlicherEntfaltung zu finden.Die Studenten sollen einander beim Studium helfen,nach ihren Fähigkeiten auch organisatorisch zumLeben im Heim beitragen und in TeilbereichenVerantwortung übernehmen. Sie bemühen sich umeinen schonenden Umgang mit den Ressourcen desHauses.Sie halten auch nach dem Verlassen des Heimes – ins-besondere im Rahmen eines Absolventenverbandes –Kontakt mit der Gemeinschaft.

2. FreizeitgestaltungDie Heimleitung achtet auf eine – den jeweiligen Er-fordernissen des Studiums und der einzelnen Perso-nen angepasste – geordnete Freizeitgestaltung, die derEntspannung, Erholung, aber auch der Geselligkeit

und Kontaktpflege in der Hausgemeinschaft dient.Die Wochenenden während des Studienjahres werdengrundsätzlich im Haus verbracht. Von der Heim-leitung werden einzelne Wochenenden festgelegt, andenen die Heimfahrt möglich ist. Andere Heimfahrten(z.B. zu besonderen Anlässen) sind mit der Heim-leitung abzusprechen. Die Ferienzeiten werden grundsätzlich daheim ver-bracht.Um den klaglosen Betrieb des Hauses zu erleichtern,können einzelne Studenten zu Diensten auch währendder Ferienzeiten im Haus anwesend sein.

Inkraftsetzung und Änderung des Statuts

Dieses Statut wurde von der ÖsterreichischenBischofskonferenz in der Frühjahrsplenaria von 7.-10. April 2003 beschlossen und durch Veröffent-lichung im Amtsblatt der Österreichischen Bischofs-konferenz in Kraft gesetzt. Änderungen können nurvon der Österreichischen Bischofskonferenz be-schlossen werden.Im Falle der Auflösung des Institutes hat die Öster-reichische Bischofskonferenz auch über dieVerwendung eventuell vorhandenen Vermögens desInstitutes zu entscheiden und diese Mittel derPriesterausbildung in Österreich zuzuführen. EineAuflösung kann nur zum Ende eines Studienjahres(31.08.) unter Bedachtnahme auf die weitere Aus-bildung der aufgenommenen Studenten erfolgen.

2.Richtlinien für Ökumenische Gottesdienste

Vorbemerkungen

Da diese Richtlinien zunächst für die GemischtKatholisch-Evangelische Kommission gedacht sind,sind hier nur Gottesdienste unter Beteiligung vonVertretern dieser beiden Kirchen (nicht etwa vonmehreren, anderen Kirchen) gemeint.Es ist grundsätzlich zu unterscheiden, ob dieGottesdienste in einer Kirche stattfinden, oder in zivi-len Räumen oder auf Plätzen.

1. Allgemeines

• Ökumenische Gottesdienste (Andachten, Feiern),wann immer sie gefeiert werden, bieten eine will-

7

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 7

kommene Gelegenheit, gemeinsam Gott Lob undDank zu sagen, sein Wort gemeinsam zu hören undweiten Kreisen zu verkündigen, christliche Ge-meinschaft zu erleben und einzuüben, mit- und für-einander zu beten, Segen zu erbitten und zuzuspre-chen.

• Von ökumenischen Gottesdiensten kann nur geredetwerden, wenn die Vertreter der jeweiligen Kirchen„par cum pari“ feiern, also gleichberechtigt.Andernfalls sollte man von der Teilnahme an einemjeweils von der anderen Kirche gestaltetenGottesdienst reden.

2. Feiern in versöhnter Verschiedenheit

• Bei ökumenischen Gottesdiensten ist es wichtig,dass es allen Beteiligten bewusst bleibt, dass sie(über das Netz persönlicher Beziehungen hinaus)hier nicht (nur) als Privatpersonen handeln, sondern(auch) als Repräsentanten ihrer Kirche – und dasssie in den jeweiligen Partnern gleichfalls nicht nurdie konkreten Personen sehen dürfen, sondernebenso die Repräsentanten der anderen Kirchen(an)erkennen müssen.

• Häufig wiederkehrende oder auch besondere An-lässe (z.B. der gemeinsamen Trauer oder des ge-meinsamen Gedenkens) sind gemeinsam zu verein-baren und als Zeichen gewachsener Ökumene inerster Linie auch ökumenisch zu feiern.

• Bei ökumenischen Gottesdiensten bringt jedeKirche ihre „Eigenart“ in die Feier ein. Das heißt,dass kein „Zwang“ zu größtmöglicher Einheit be-steht. Die nach der eigenen Tradition übliche Formmuss nicht vernachlässigt werden. Das trifft z.B.bei „Segnungen“ von Häusern, Gegenständen usw.zu. Wenngleich hier im Verständnis dessen, wasgeschieht, Unterschiede herrschen, wird doch einMiteinander in Absprache möglich sein. Deswegenist es wichtig, sich um eine angemessene Begriff-lichkeit möglichst zu bemühen, um der jeweiligenAuffassung des anderen auch gerecht zu werden(z.B. darf es nicht heißen „ökumenische Segnung,Weihe“ oder gar „ökumenische Messe“, sondern:„ökumenische Segensfeier anlässlich...“ oder:„ökumenische Andacht, ökumenischer Wortgottes-dienst aus Anlass...“).

• Ökumenische Gottesdienste sollten möglichst nichtan Sonntagen gehalten werden. Sie sind nur dannmöglich, wenn:

m die ortsüblichen konfessionellen Gottesdienst-zeiten nicht berührt sind,

m die jeweiligen AmtsträgerInnen rechtzeitig denAblauf gemeinsam gemäß bestehender ökume-nischer Ordnungen planen können,

m die Organisationen in ihrer Planung Voraus-setzungen gewähren, die eines Gottesdienstesnicht nur formal würdig sind.

• Gemeinsamkeit wird nicht durch „Duplizierung“demonstriert, sondern im Einbringen des je Eige-nen, was in gemeinsamer Vorbereitung genau abge-sprochen werden soll. Der Vertreter/Die Vertreterinjeder Kirche ist in möglichst ausgewogener Weiseam Gottesdienst zu beteiligen, jedoch sind Dopp-lungen, wie z.B. zwei Predigten, zwei Begrüßungenzu vermeiden.

• Eine ökumenische Feier muss rechtzeitig angemel-det und vereinbart sein, um eine gründliche und ein-vernehmliche Vorbereitung durch die Beteiligtentreffen zu können. Die gemeinsame Absprache undVorbereitung schließt auch die Fragen nach Zeitund dem Ort (Raum) des Gottesdienstes ein.

• Die liturgische Kleidung ist unter den Beteiligtenabzusprechen.

3. Im Einzelnen

3.1 Gemeinsame Feiern in der Kirche

• Der für die jeweilige Kirche zuständige Amtsträger(Amtsträgerin) führt den Vorsitz und leitet die Feier.Dennoch soll die Mitwirkung des Vertreters deranderen Kirche auch in seiner Eigenständigkeitdeutlich werden.

• In der Regel wird die gemeinsame Feier in Formeines Wortgottesdienstes gestaltet. GemeinsameEucharistiefeiern oder Abendmahlsfeiern täuschennach dem heutigen Stand des unterschiedlichenSelbstverständnisses und der rechtlichen Be-stimmungen der Kirchen eine noch nicht vorhande-ne Einheit vor. Die Konzelebration der Amtsträgerder beiden Kirchen ist nach dem römisch-katholi-schen Kirchenrecht nicht gestattet.

• Durchaus möglich, oft sogar wünschenswert ist dieTeilnahme von Amtsträgern der beiden Kirchen ansakramentalen Gottesdiensten. Sie kann in vielfa-cher Weise erfolgen, z.B. durch eine „Gastpredigt“,eine Lesung, „Deuteworte“, Fürbitten, ein Segens-gebet u.ä.

8

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 8

3.2 Gemeinsame Feiern bei Segnungen,Eröffnungen etc.

• Bei Einladung seitens eines nichtkirchlichen Veran-stalters sollte möglichst früh, vielleicht sogar vorder endgültigen Zusage, Verbindung mit demAmtsträger der anderen eingeladenen Kirche aufge-nommen werden. Dabei sollte auch noch für dieÜberlegung Platz sein, ob die Teilnahme derKirchen überhaupt tunlich ist, wenn die Feier z.B.eindeutig nur zur äußeren „Verbrämung“ oder garzu politischen Zwecken beabsichtigt ist. EinKriterium ist dafür auch, ob die zu erwartendenTeilnehmer überhaupt für eine solche FeierVerständnis aufbringen und auch zu einem gemein-samen Gebet bereit sind. Ferner müssen die einla-denden Veranstalter für einen würdigen Rahmen fürdie gottesdienstliche Feier sorgen.

• Die Festlegung der Gestaltung der Feier obliegt denVertretern der Kirchen und kann nicht vomVeranstalter in bindender Weise vorgegeben sein.

• Für ökumenische Segensfeiern empfiehlt es sich,Vorlagen aus den liturgischen Büchern der beidenKirchen zu nehmen (z.B. Agende IV der VELKD,oder Benediktionale) oder Texte aus der Hand-reichung „Ökumenische Segensfeiern“. Gebete undSymbole aus beiden Traditionen zu nehmen, dientder geistlichen Bereicherung.

3.3 Anlässe, die für eine gemeinsame ökumenische Feier sprechen

• Schulgottesdienste, wobei doch während des Jahreswenigstens einmal ein Gottesdienst (z.B.Eucharistiefeier) für die jeweilige Konfession vor-gesehen sein soll.

• Jubiläen und Gedenkfeiern in Gemeinden, Schulen,öffentlichen Einrichtungen.

• Segnungen und Einweihungen von Bauwerken undEinrichtungen von öffentlicher Bedeutung.

• Gemeinsame Trauer bei nationalen, regionalen oderlokalen Ereignissen.

• Wo nur eine der beiden Kirchen um eine Feier beiderartigen Anlässen gebeten wird, sollte diese die„ökumenische Initiative“ ergreifen!

4. Religiöse Feierstunden mit nichtchristlichenReligionsgemeinschaften

• Es ist klar zwischen einem ökumenischenGottesdienst und einer interreligiösen bzw. multire-

ligiösen Feierstunde zu unterscheiden. Von eineminterreligiösen Gottesdienst kann nicht gesprochenwerden. Daraus ergeben sich verschiedene Kon-sequenzen, sowohl was die Gebetsfolge anlangt, alsauch, was den Raum betrifft.

• Die Angehörigen verschiedener Religionen könnenmeist kein gemeinsames Gebet sprechen, wohl istes möglich, dass zu einem bestimmten Thema, z.B.„Friede“, Gebete aus verschiedenen Religionenhintereinander gesprochen werden.

• Jede interreligiöse Feierstunde erfordert eine Vorbe-reitungsgruppe, der Mitglieder aller an der Feier-stunde beteiligten Religionen angehören.

• Bei interreligiösen Feiern in einer Schule ist nichtnur die Religionszugehörigkeit der Schüler, son-dern auch ebenso der Lehrer mitzubedenken. ÜberAnlass, Sinn und Verlauf der Feierstunde sollte dieVorbereitungsgruppe rechtzeitig auch den übrigenLehrkörper und die Eltern informieren. Dabei bietetsich an, dass zur Gestaltung auch andere Lehrerherangezogen werden, etwa Ethiklehrer, Musik-lehrer, Geschichts- und Sprachenlehrer, Zeichen-lehrer usw., um so auch Kunst bzw. Literatur einzu-beziehen.

• Die aktive Mitgestaltung dieser interreligiösenFeiern, besonders in Schulen, ist nur den Ange-hörigen staatlich anerkannter Religions- undBekenntnisgemeinschaften zu gewähren. BeiUnklarheiten ist vor Beginn der Vorbereitung einesachkundige Information einzuholen.

5. Musterabläufe oder spezielle Handreichungen

• Offiziell wurde von beiden Kirchen bisher lediglicheine Handreichung „Die Trauung katholisch-evan-gelischer Paare unter Mitwirkung der Bevoll-mächtigten beider Kirchen“ erarbeitet.

• Weitere Modellabläufe zu erstellen ist derzeit wohlnicht unbedingt erforderlich. Für viele Anlässe gibtes dafür schon Vorschläge in den oben genanntenliturgischen Büchern beider Kirchen. Für Einzel-fälle aber ist es gut, den Ablauf (unter Beachtungder oben angeführten Grundsätze) ad hoc zu erar-beiten, um der jeweiligen Situation besondersgerecht werden zu können, aber auch, um Freiheitzu schaffen, in Gebet und Symbolik dem Ereignisgerecht zu werden.

Diese Richtlinien für Ökumenische Gottesdienstewurden erarbeitet von der Gemischt Katholisch-Evangelischen Kommission sowie approbiert durch

9

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 9

Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz am25. Juni 2003 und Beschluss des EvangelischenOberkirchenrates A. und H.B. vom 19. August 2003.

3.Gemeinschaft der Kamillianischen Familien

Österreichs – Statut

Die Bischofskonferenz bestätigt das Provinzialstatutder Gemeinschaft der Kamillianischen FamilienÖsterreichs und errichtet diese Gemeinschaft ent-

sprechend den Bestimmungen der cann. 312-320 CIC1983 als öffentliche kirchliche Vereinigung.

4.Ökumene-Kommission – Statut

Die Bischofskonferenz bestätigt das Statut der Öku-mene-Kommission in der am 20. Dezember 1996 imAmtsblatt der Österreichischen Bischofskonferenz,Nr. 19, unter II., 2., veröffentlichten Form ad infini-tum tempus.

10

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 10

11

III. Personalia

1.Kardinal Dr. Hans Hermann Groër OSB

Der emeritierte Erzbischof von Wien (1986-1995)und ehemalige Vorsitzende der ÖsterreichischenBischofskonferenz (1989-1995), Dr. Hans HermannKardinal GROËR OSB, ist am 24. März 2003 im 84. Lebensjahr in St. Pölten verstorben.

2.Militärbischof Mag. Christian Werner

Papst Johannes Paul II. hat Militärbischof Mag.Christian WERNER mit 1. Februar 2003 zumMitglied des Zentralbüros für pastorale Koordinationder Militärordinariate innerhalb der Kongregation fürdie Bischöfe berufen.

3.Finanzkommission

Die Bischofskonferenz hat Erzbischof Dr. AloisKOTHGASSER SDB anstelle von em. Erzbischof Dr.Georg EDER zum Mitglied der Finanzkommissiongewählt.

4.Referate

Neue Referatszuständigkeiten (per 8. April 2003):Laientheologen: Erzbischof KOTHGASSER.Wallfahrtsseelsorge, Ausländerseelsorge, Kirchen-

austritte: Bischof Alois SCHWARZ.Umweltfragen: Bischof Alois SCHWARZ.

5.Katholische Frauenbewegung Österreichs –

Bestätigung des Präsidiums

Die Österreichische Bischofskonferenz hat das vonder Bundeskonferenz der Katholischen Frauen-

bewegung Österreichs gewählte Präsidium in folgen-der Zusammensetzung bestätigt:Vorsitzende: Margit HAUFT.Stellvertretende Vorsitzende: Helene RENNER.Stellvertretende Vorsitzende:

Josefine SCHLECHTER.

6.Kathpress – Geschäftsführer

Die Bischofskonferenz bestätigt die Bestellung vonMag. Josef PUMBERGER zum Geschäftsführer deskirchlichen Instituts Kathpress.

7.Senatus der Legion Mariens für Österreich –

Ernennung eines Assistenten des geistlichen Leiters des Senats

Die Bischofskonferenz ernennt P. Michael FRITZOSB zum Assistenten des Geistlichen Leiters desSenatus der Legion Mariens für Österreich.

8.Arbeitsgruppe „Kirche und Gesellschaft“

Die Bischofskonferenz bestellt Prälat Dr. HeinrichSCHNUDERL zum Leiter der Arbeitsgruppe „Kircheund Gesellschaft“.

9.Familienkommission – Neue Mitglieder

Die Bischofskonferenz stimmt der Aufnahme von Dr.Bernhard MUCHA, Msgr. Dr. Rupert STADLER, P.Mag. Richard PLAIKNER SJ, Josef MARHOFERund Mag. Wolfgang SUTTER als Mitglieder derFamilienkommission zu.

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 11

IV. Dokumentation

1.Schreiben Papst Johannes Pauls II. an

Kardinal Christoph Schönborn

„MITTELEUROPÄISCHER KATHOLIKENTAG2003/2004“

Meinem verehrten BruderChristoph Kardinal SchönbornErzbischof von WienVorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz

Verehrter Mitbruder!Liebe Brüder und Schwestern!

1. „Christus – Hoffnung Europas“: Unter diesemprogrammatischen Motto haben sich heute Menschenaus allen Teilen Österreichs, aber auch Delegationenaus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Polen, derSlowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn im alt-ehrwürdigen Wiener Stephansdom versammelt.Damit setzt Ihr heute einen guten Anfang für denMitteleuropäischen Katholikentag, der vielenChristen helfen will, in der Kraft unseres heiligenGlaubens geeint den Weg in die Zukunft zu beschrei-ten, geduldig an der Heilung der Wunden mitzuwir-ken, die durch die unselige Teilung des Kontinentsgeschlagen wurden, und so am Aufbau des großengemeinsamen Hauses Europa tatkräftig mitzuarbei-ten.

2. Zu Beginn meines Pontifikates habe ich – vor nahe-zu 25 Jahren – den Gläubigen auf dem Petersplatz inRom zugerufen: „Öffnet die Tore für Christus!“Heute möchte ich Euch, die Ihr in Wien, diesergeschichtlich, kulturell und nicht zuletzt religiös sobedeutenden Stadt im Herzen Europas versammeltseid, dieses Wort noch einmal ans Herz legen. DieBesinnung auf Christus schenkt uns Vertrauen undHoffnung, besonders auch im Blick auf die ZukunftEuropas. Wenn Europa ein versöhntes Miteinandervon Menschen und Völkern sein will, die einander intiefem Respekt und bleibendem Wohlwollen begeg-

nen, muss Christus diesen Kontinent beseelen!Menschen, die seinen Namen tragen, haben seit 2000Jahren das Leben und die reiche Kultur diesesErdteils geprägt. Christen wollen sich auch heute undin Zukunft der Mitgestaltung der GesellschaftEuropas zur Verfügung stellen. Die Kraft dazu emp-fangen sie aus der Botschaft des Evangeliums, dasbleibend gültige Werte enthält und hervorbringt,denen für das persönliche ebenso wie für das sozialeLeben eine tragende Bedeutung zukommt. Dergemeinsame Weg in die Zukunft wird umso leichtergangbar sein, je mehr sich die Menschen in Europaauf ihre christlichen Wurzeln besinnen und aus diesendie Maßstäbe für ihr gesellschaftliches und politi-sches Handeln ableiten. Es tut Not, dass Europa seinechristliche Identität wiedererlangt und neu lebt; erstdann wird es der Welt jene Werte vermitteln können,auf die der Friede unter den Völkern, sozialeGerechtigkeit und internationale Solidarität gründen.

3. In der gegenwärtigen Situation Europas dürfen wirChristen daher nicht müde werden, mutig vomEvangelium der Hoffnung zu sprechen, das die Kircheuns klar und rein vorlegt. Angesichts der Wider-stände, Gott und dem christlichen Glauben den ihnengebührenden Platz in der öffentlichen Ordnung ein-zuräumen, ist der Herr selbst unsere größte Er-mutigung. Sein Wort leitet uns; in den heiligenSakramenten dürfen wir ihm stets aufs Neue begeg-nen. In der Kraft aus der Höhe sind wir bereit, jedemRede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnungfragt, die uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15). Ihr alle, liebeBrüder und Schwestern, seid berufen, Eurem Standeentsprechend am großen Auftrag mitzuwirken, densich die Kirche in Europa zu Beginn des neuenJahrtausends stellt: das Evangelium der Hoffnung zuverkünden, es zu feiern und ihm zu dienen. Um EureHirten und Euch alle in dieser wichtigen Mission zubestärken, werde ich schon in Kürze mit einem eige-nen Schreiben von der Hoffnung Zeugnis geben, dieChristen für das neue Europa hegen.

4. Liebe Brüder und Schwestern! Der Mitteleuro-päische Katholikentag lädt Euch dazu ein, Euchgemeinsam auf den „Weg der Versöhnung“ zu dengroßen Heiligtümern und Wallfahrtsorten EurerHeimat zu begeben. So stärkt Ihr einander imGlauben und gebt ein Zeugnis für Christus, unsere

12

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 12

wahre Hoffnung, die niemals enttäuscht. Auf dieseWeise werdet Ihr auch fähig sein, gemeinsam mitallen Menschen guten Willens an einem neuenEuropa mitzubauen. Vertraut dabei auf das WortMarias, der Mutter Jesu: „Was er euch sagt, das tut!“(Joh 2,5). Denn wer sich von Christus leiten lässt, legtein tragfähiges Fundament für eine Gesellschaft, inder Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Friedekeine Fremdworte sind. Gerne ermutige ich Euch,diesen oft mühsamen Weg des Miteinanders undFüreinanders zu beschreiten, der Euch im nächstenJahr in einer „Wallfahrt der Völker“ nach Mariazellführen wird. Möge die Selige Jungfrau Maria – die „Magna Mater Austriae, Magna DominaHungarorum, Alma Mater Gentium Slavorum“ – unsallen eine gütige Fürsprecherin am Throne Gottes undsichere Wegweiserin zu Jesus Christus, unsererHoffnung sein! Indem ich diesen Pilgerweg geistlichmitgehe, erteile ich Euch allen von Herzen meinenApostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, am Hochfest Pfingsten des Jahres2003

Johannes Paul II.

2.Botschaft Papst Johannes Pauls II.

zum XVIII. Weltjugendtag

„Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,27)

Liebe Jugendliche!

1. Es ist für mich immer wieder neu eine großeFreude, euch zum Weltjugendtag eine besondereBotschaft zu schreiben. Damit möchte ich euch zei-gen, dass ich euch gern habe. Wie leuchtendeErinnerungen, die sich mir eingeprägt haben, kom-men mir die Bilder von unseren Begegnungen bei denWeltjugendtagen in den Sinn: Die Jugendlichen undder Papst schauen miteinander und mit vielenBischöfen und Priestern auf Christus, das Licht derWelt. Sie rufen ihn an und sie verkünden ihn der gan-zen Menschheitsfamilie. Ich danke Gott für das

Glaubenszeugnis, das ihr noch vor kurzem in Torontogegeben habt, und erneuere zugleich die Einladung,die ich am Ufer des Lake Ontario ausgesprochenhabe: „Die Kirche schaut heute voll Zuversicht aufeuch und erwartet, dass ihr das Volk derSeligpreisungen werdet!“ (Exhibition Place, 25. Juli2002).

Für den XVIII. Weltjugendtag, den ihr in den ver-schiedenen Diözesen der Welt feiert, habe ich einThema ausgewählt, das im Zusammenhang mit demJahr des Rosenkranzes steht: „Siehe, deine Mutter!“(Joh 19,27). Bevor Jesus stirbt, schenkt er demApostel Johannes das Kostbarste, was er hat: seineMutter, Maria. Dies sind die letzten Worte desErlösers; daher erhalten sie eine gewisse Feierlichkeitund bilden gleichsam sein geistliches Vermächtnis.

2. Die Worte des Engels Gabriel in Nazareth: „Seigegrüßt, du Begnadete!“ (Lk 1,28) erhellen auch dieSzene auf dem Kalvarienberg. Die Verkündigungsteht am Anfang, das Kreuz weist hin auf dieErfüllung. Bei der Verkündigung schenkt Maria demSohn Gottes in ihrem Schoß die menschliche Natur;unter dem Kreuz nimmt sie in der Person desJohannes die ganze Menschheit in ihr Herz auf. Seitdem ersten Augenblick der Inkarnation ist sie MutterGottes; in den letzten Augenblicken des Lebens ihresSohnes Jesus wird sie die Mutter aller Menschen. Sie,die ohne Sünde ist, „lernt“ auf dem Kalvarienberg ansich selbst das Leid der Sünde kennen, das der Sohnauf sich nimmt, um die Menschen zu retten. Unterdem Kreuz, an dem derjenige stirbt, den sie bei derVerkündigung durch ihr „Ja“ empfangen hat, erhältMaria von ihm in gewisser Weise eine „zweiteVerkündigung“: „Frau, siehe, dein Sohn!“ (Joh19,26).

Am Kreuz kann der Sohn sein Leiden in das Herz sei-ner Mutter ausgießen. Jedes leidende Kind hat diesesBedürfnis. Auch ihr, liebe Jugendliche, seht euch mitdem Leid konfrontiert: mit der Einsamkeit, mitMisserfolgen und Enttäuschungen im persönlichenLeben, mit Schwierigkeiten, sich in die Welt derErwachsenen und ins Berufsleben einzufügen, mitTrennungen und Trauerfällen in euren Familien, mitkriegerischer Gewalt und dem Tod von Unschuldigen.Eines ist jedoch sicher: Ihr sollt wissen, dass ihr inden schwierigen Momenten, die im Leben keines

13

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 13

Menschen fehlen, nicht allein seid. Jesus schenktauch euch, wie Johannes unter dem Kreuz, seineMutter, damit sie euch mit ihrer Zärtlichkeit tröste.

3. Im Evangelium heißt es dann weiter: „Von jenerStunde an nahm sie der Jünger zu sich“ (Joh 19,27).Dieser Ausdruck, der seit den Anfängen der Kircheoft kommentiert wurde, bezeichnet nicht nur den Ort,wo Johannes wohnte. Es geht hier nicht so sehr umden materiellen Aspekt dieser Aufnahme, sondernvielmehr um deren geistliche Dimension, um dieneue Bindung, die zwischen Maria und Johannes ent-steht.

Liebe Jugendliche, ihr habt etwa das gleiche Alter wieJohannes und denselben Wunsch, mit Jesus zu leben.Heute richtet Christus an euch ganz ausdrücklich dieBitte, Maria „zu euch nach Hause“ zu nehmen, sieaufzunehmen „in das, was euch gehört“, um von ihrzu lernen. Sie „bewahrte alle diese Dinge in ihremHerzen und dachte darüber nach“ (Lk 2,19). Von ihrlernen wir die innere Bereitschaft des Hinhörens unddie Haltung der Demut und der Großherzigkeit; dieseEigenschaften zeichnen sie als erste MitarbeiterinGottes im Heilswerk aus. Sie übt ihr mütterlichesDienst-Amt aus, indem sie euch erzieht und formt, bisChristus vollkommen in euch Gestalt angenommenhat (vgl. Rosarium Virginis Mariae, 15).

4. Aus diesem Grund wiederhole ich auch heute denWahlspruch für meinen Dienst als Bischof und Papst:„Totus tuus“. In meinem Leben habe ich stets dieliebevolle und wirksame Gegenwart der Mutter desHerrn erfahren und Maria begleitet mich jeden Tagbei der Erfüllung meines Auftrags als Nachfolger desApostels Petrus.

Maria ist die Mutter der göttlichen Gnade, weil sie dieMutter des Urhebers der Gnade ist. Vertraut euch ihrvoll und ganz an. So werdet ihr die Schönheit Christiwiderstrahlen. Wenn ihr für den Hauch des Geistesoffen seid, werdet ihr zu unerschrockenen Apostelnund fähig, um euch herum das Feuer der Liebe unddas Licht der Wahrheit zu verbreiten. In der SchuleMarias werdet ihr entdecken, welchen konkreten Ein-satz Christus von euch erwartet. Ihr werdet lernen,ihm in eurem Leben den ersten Platz zu geben undeure Gedanken und euer Handeln auf ihn auszurichten.

Ihr wisst, liebe Jugendliche: Das Christentum istweder eine bloße Meinung, noch besteht es aus leerenWorten. Das Christentum ist Christus! Eine Person,der Lebendige! Jesus begegnen, ihn lieben und dafürleben, dass er geliebt wird: Das ist die christlicheBerufung. Maria wird euch geschenkt, um euch zuhelfen, eine immer echtere und persönlichereBeziehung zu Jesus zu finden. Durch ihr Beispiellehrt euch Maria, mit liebendem Blick auf ihn zuschauen, der uns zuerst geliebt hat. Durch ihreFürsprache formt sie in euch ein Herz vonJüngerinnen und Jüngern, die fähig sind, auf denSohn zu hören, der das wahre Antlitz des Vaters unddie wahre Würde des Menschen offenbart.

5. Am 16. Oktober 2002 habe ich das „Jahr desRosenkranzes“ ausgerufen und alle Söhne undTöchter der Kirche eingeladen, sich durch dieses altemarianische Gebet in einer einfachen und tiefenWeise in die Betrachtung des Antlitzes Christi einzu-üben. Den Rosenkranz beten bedeutet nämlich lernen,auf Jesus zu schauen mit den Augen seiner Mutterund Jesus zu lieben mit dem Herzen seiner Mutter.Heute übergebe ich geistigerweise auch euch, liebeJugendliche, den Rosenkranz. Durch das Gebet unddie Betrachtung der Geheimnisse führt euch Mariaganz sicher zu ihrem Sohn! Schämt euch nicht, denRosenkranz zu beten – wenn ihr allein seid, auf demSchulweg, in der Universität, auf der Arbeit, auf derStraße und in den öffentlichen Verkehrsmitteln.Gewöhnt euch daran, ihn gemeinsam zu beten, ineuren Gruppen, Bewegungen und Verbänden; zögert nicht, dieses Gebet zu Hause euren Eltern und Geschwistern vorzuschlagen, denn es belebt und festigt die Beziehungen in der Familie. DiesesGebet wird euch helfen, stark im Glauben zu sein,beständig in der Liebe und ausdauernd in derHoffnung.

Mit Maria, der Dienerin des Herrn, werdet ihr dieFreude und Fruchtbarkeit des Lebens im Verborgenenentdecken. Mit ihr, der Jüngerin des Meisters, werdetihr Jesus auf den Straßen von Palästina folgen undwerdet Zeugen seiner Verkündigung und seinerWunder sein. Mit ihr, der schmerzhaften Mutter, wer-det ihr Jesus im Leiden und im Tod begleiten. Mit ihr,der Jungfrau der Hoffnung, werdet ihr die froheBotschaft von Ostern und das unschätzbare Geschenkdes Heiligen Geistes aufnehmen.

14

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 14

6. Liebe Jugendliche, nur Jesus kennt euer Herz undeure tiefsten Wünsche. Nur er, der euch bis zum Todgeliebt hat (vgl. Joh 13,1), kann erfüllen, was ihrerstrebt; er hat Worte ewigen Lebens, die dem LebenSinn verleihen. Niemand außer Christus wird euchdas wahre Glück schenken können. Folgt demBeispiel Marias und gebt ihm euer vorbehaltloses„Ja“. Lasst in eurem Leben keinen Platz für Egoismusund Trägheit. Mehr denn je drängt die Zeit, dass ihr„Wächter des Morgens“ seid, die Wachen, die dieMorgenröte und den neuen Frühling des Evangeliumsankündigen, dessen Knospen schon sichtbar sind. DieMenschheit braucht dringend das Zeugnis von freienund mutigen Jugendlichen, die es wagen, gegen denStrom anzugehen und mit Kraft und Begeisterung deneigenen Glauben an Gott, den Herrn und Erlöser, zubekennen.

Auch ihr wisst, meine lieben Freunde, dass dies keineeinfache Aufgabe ist. Sie wird sogar unmöglich,wenn man nur auf die eigenen Kräfte baut. Aber „was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott mög-lich“ (Lk 18,27; 1,37). Die echten Jünger Christi wis-sen, dass sie schwach sind. Darum setzen sie ihr gan-zes Vertrauen auf die Gnade Gottes, die sie mit unge-teiltem Herzen aufnehmen, in der Überzeugung, dasssie ohne ihn nichts tun können (vgl. Joh 15,5). Wassie charakterisiert und von den anderen Menschenunterscheidet, sind nicht so sehr Talente und natürli-che Begabungen, sondern vielmehr ihre festeEntschlossenheit, Jesus nachzufolgen. Ahmt sie nach,so wie sie Christus nachgeahmt haben! „Er erleuchtedie Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu wel-cher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchenReichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligenschenkt und wie überragend groß seine Macht sich anuns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seinerKraft und Stärke“ (Eph 1,18-19).

7. Liebe Jugendliche, wie ihr wisst, findet der nächsteWeltjugendtag 2005 in Deutschland in der Stadt undDiözese Köln statt. Der Weg ist noch weit. Aber inden verbleibenden zwei Jahren können wir uns inten-siv auf diese Begegnung vorbereiten. Dazu mögeneuch die Themen, die ich für euch ausgewählt habe,helfen:

– 2004, XIX. Weltjugendtag: „Wir möchten Jesussehen“ (Joh 12,21);

– 2005, XX. Weltjugendtag: „Wir sind gekommen,um ihn anzubeten“ (Mt 2,2).

Inzwischen werdet ihr euch am Palmsonntag in eurenOrtskirchen treffen. Lebt mit Engagement dieseGelegenheiten der „kontinuierlichen Schulung“, imGebet, im aufmerksamen Hinhören und im frohenAustausch und zeigt euren glühenden und innigenGlauben! Wie die Hl. Drei Könige sollt auch ihrPilger sein, die vom Wunsch beseelt sind, demMessias zu begegnen und ihn anzubeten! Verkündetmutig, dass Christus, der gestorben und auferstandenist, das Böse und den Tod besiegt hat!

In dieser von Gewalt, Hass und Krieg bedrohten Zeitbitte ich euch: Bezeugt, dass er der Einzige ist, derdem Herzen des Menschen, den Familien und denVölkern der Erde wahren Frieden schenken kann.Setzt euch mit ganzer Kraft für den Frieden, dieGerechtigkeit und die Geschwisterlichkeit ein. Undvergesst nicht das Wort des Evangeliums: „Selig, dieFrieden stiften, denn sie werden Kinder Gottesgenannt werden“ (Mt 5,9).

Ich vertraue euch der Jungfrau Maria an, der MutterChristi und Mutter der Kirche. Als Zeichen meinesVertrauens in euch und als Ausdruck meinerZuneigung begleite ich euch mit einem besonderenApostolischen Segen.

Vatikan, 8. März 2003

Johannes Paul II.

3.Botschaft Papst Johannes Pauls II.zum XXIV. Welttag des Tourismus

(27. September 2003)

Der Tourismus:treibende Kraft im Kampf gegen die Armut,

zur Schaffung von Arbeitsplätzen und für sozialeHarmonie

1. Am kommenden 27. September findet der nächsteWelttag des Tourismus statt, der unter dem Leitwortsteht: Der Tourismus: treibende Kraft im Kampf

15

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 15

gegen die Armut, zur Schaffung von Arbeitsplätzenund für soziale Harmonie. Im Hinblick auf diesenbedeutsamen Termin möchte ich allen, und insbeson-dere den katholischen Gläubigen, einige Überlegun-gen zu diesem Themenbereich unterbreiten. Diesgeschieht im Licht der Soziallehre der Kirche und derVeränderungen, die sich gegenwärtig auf unseremPlaneten vollziehen und die auch den Bereich desTourismus betreffen.

In der Tat muss der Tourismus als eine besondereAusdrucksform des gesellschaftlichen Lebens ange-sehen werden, mit seinen wirtschaftlichen, finanziel-len und kulturellen Implikationen und mit seinen tiefgreifenden Auswirkungen auf Einzelpersonen undVölker. Seine direkte Beziehung zur ganzheitlichenEntwicklung der Person sollte, wie bei den anderenmenschlichen Tätigkeiten, die jeweiligen Dienst-leistungen auf den Aufbau der Zivilisation in ihremwahrsten und vollkommensten Sinn, das heißt auf denAufbau der „Zivilisation der Liebe“, ausrichten (vgl.Sollicitudo rei socialis, 33).

Beim nächsten Welttag wird das Augenmerk auf denTourismus im Hinblick auf die in allen Erdteilenbestehenden Armutsherde gerichtet sein. Das Dramader Armut ist eine der größten Herausforderungen dergegenwärtigen Zeit, in der sich die Unterschiede zwi-schen den verschiedenen Regionen der Welt verschär-fen, obwohl man über die nötigen Mittel zur Abhilfeverfügen würde, da die Menschheit ein außerordentli-ches wissenschaftliches und technologisches Ent-wicklungsniveau erreicht hat. Umso mehr ist es ange-zeigt, „ein an sich selbstverständliches, allerdingsnicht selten unbeachtetes Prinzip [zu] unterstreichen:Es tut Not, sich nicht um das Wohl eines privilegier-ten Kreises einiger weniger, sondern um dieVerbesserung der Lebensbedingungen aller zu bemü-hen. Nur auf diesem Fundament wird man eine inter-nationale Ordnung errichten können, die tatsächlichdie Züge der Gerechtigkeit und Solidarität trägt unddie alle herbeiwünschen“ (Botschaft zur Fastenzeit2003, 2; in: O.R. dt., Nr. 8, 21.2.2003, S. 7).

2. Angesichts von Armut und Unterentwicklung kön-nen wir unmöglich gleichgültig und tatenlos bleiben.Wir können uns nicht in unsere eigenen, egoistischenInteressen verschließen und unzählige Brüder undSchwestern ihrem Elend überlassen und, was noch

schlimmer ist, zulassen, dass viele von ihnen einemverfrühten Tod entgegengehen.

Unter Zuhilfenahme der kreativen Fähigkeiten undder Großherzigkeit, auf die sich die Menschheit stüt-zen kann, um diesem sozialen und sittlichen Übel einEnde zu setzen, müssen angemessene Lösungen wirt-schaftlicher, finanzieller, technischer und politischerArt gefunden werden. Ich habe jedoch schon ausanderem Anlass daran erinnert, dass „all dieseMaßnahmen nicht ausreichen würden, wenn sie nichtvon wahren ethischen und spirituellen Werten beseeltwären“ (vgl. Ansprache an den Botschafter vonBolivien, 9. Juni 2003, 3).

Die touristischen Aktivitäten können im Kampfgegen die Armut eine bedeutende Rolle spielen,sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer undkultureller Hinsicht. Auf Reisen lernen wir andereOrte und Situationen kennen und merken, wie großder Unterschied zwischen den reichen und den armenLändern ist. Außerdem können die örtlichenRessourcen und Aktivitäten besser eingesetzt unddadurch die ärmeren Bevölkerungsschichten besserberücksichtigt werden.

Eine Reise oder ein touristischer Aufenthalt ist immerauch eine Begegnung mit fremden Personen undKulturen. Überall, vor allem aber in den Entwick-lungsländern, können die Besucher oder Touristenden Kontakt mit der schmerzvollen Wirklichkeit derArmut und des Hungers nur schwerlich umgehen. Indiesen Fällen muss man nicht nur der Versuchungwiderstehen, sich auf eine Art „glückliche Insel“zurückzuziehen und sich aus dem örtlichen sozialenKontext zu isolieren, sondern man muss vor allemvermeiden, die eigene, privilegierte Stellung zu miss-brauchen, um die „Bedürfnisse“ der ortsansässigenBevölkerung auszunutzen. Der Besuch sei also eineGelegenheit zum Dialog zwischen Menschen mitgleicher Würde; er sei ein Ansporn zum besserenKennenlernen der Einwohner des Landes, ihrerGeschichte und Kultur; er sei eine aufrichtigeOffenheit für das Verstehen des anderen, die zu kon-kreten Gesten der Solidarität führt.

Wir müssen uns dafür einsetzen, dass der Wohlstandweniger Privilegierter nie auf Kosten der Lebens-qualität vieler anderer erreicht wird. Auch hier gilt,was ich im allgemeinen Sinn in der Enzyklika

16

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 16

Sollicitudo rei socialis über die wirtschaftlichenBeziehungen schrieb: „Auf jeden Fall muss man dasBestehen wirtschaftlicher, finanzieller und sozialerMechanismen anprangern, die, obgleich vom Willendes Menschen gelenkt, doch fast automatisch wirken,wobei sie die Situation des Reichtums der einen undder Armut der anderen verfestigen. […] Es wird not-wendig sein, diese Mechanismen später einer sorgfäl-tigen Analyse in ethisch-moralischer Hinsicht zuunterziehen“ (Nr. 16).

3. Das Thema des kommenden Welttages des Touris-mus ruft uns die Worte Jesu „Selig, die arm sind vorGott“ (Mt 5,3) ins Gedächtnis, ein stets aktuellerAufruf an die Gläubigen zur Solidarität mit denArmen, den Hungernden, den Bedürftigen.

Der Katechismus der Katholischen Kirche erinnertdaran: „Die Seligpreisungen spiegeln das Antlitz JesuChristi […]. Sie zeigen die Berufung der Gläubigen[…]; sie heben die Taten und Haltungen hervor, diedas christliche Leben kennzeichnen“ (Nr. 1717). Eswäre schlimm, wenn der Jünger Christi dies gerade inseiner Freizeit oder während einer Reise als Touristvergessen würde, also gerade dann, wenn er sich einerumfassenden Betrachtung des „Antlitzes Christi“ indem Nächsten, mit dem er in Kontakt kommt, wid-men könnte. Wenn die Lehre des Herrn das Lebenerleuchtet, fühlen wir uns verpflichtet, uns so zu ver-halten, dass alle Tätigkeiten, einschließlich desTourismus, Verwirklichungen jener neuen „Phantasieder Liebe“ sind, die uns mit den Leidenden solida-risch macht, „sodass die Geste der Hilfeleistung nichtals demütigender Gnadenakt, sondern als brüderli-ches Teilen empfunden wird“ (Novo millennio ineun-te, 50).

Eine solche Solidarität findet ihren Ausdruckzunächst in der Achtung der persönlichen Würde derheimischen Bevölkerung, ihrer Kultur und ihresBrauchtums, in einer Haltung des Austausches unddes Dialogs, der auf die umfassende Entfaltung einesjeden abzielt. Bei einer Reise mit touristischen Zielenwird diese Haltung noch anspruchsvoller, weil derUnterschied hinsichtlich Zivilisation, Kultur, Lebens-bedingungen und Religion konkreter fassbar wird.

Es ist mein aufrichtiger Wunsch, dass der Tourismusimmer mehr zu einem wirksamen Werkzeug in der

Bekämpfung der Armut, in der Förderung des per-sönlichen und sozialen Heranreifens von Individuenund Völkern und in der Festigung des Miteinandersund der Zusammenarbeit zwischen Nationen,Kulturen und Religionen werde.

Die allerseligste Jungfrau Maria beschütze alle, die inverschiedenen Funktionen auf dem weiten Gebiet desTourismus tätig sind, und mache sie stets aufmerksamgegenüber den Menschen, die unter Armut, Unge-rechtigkeit, Krieg und Diskriminierung leiden. Aufjeden Einzelnen rufe ich die Gaben Gottes in Fülleherab und segne alle von Herzen.

Aus dem Vatikan, 11. Juni 2003

Johannes Paul II.

4.Botschaft Papst Johannes Pauls II. anlässlich des

Weltmissionstages 2003

Liebe Brüder und Schwestern!

1. Von Anfang an wollte ich mein Pontifikat unter dasZeichen des besonderen Schutzes Mariens stellen.Mehrmals habe ich dann die ganze Gemeinschaft derGläubigen eingeladen, die im Abendmahlssaal geleb-te Erfahrung zu erneuern, wo die Jünger einmütig imGebet verharrten mit Maria, der Mutter Jesu (Apg1,14). Bereits in der ersten Enzyklika Redemptorhominis schrieb ich, dass es nur in einer Atmosphäredes eifrigen Gebets möglich ist, den Heiligen Geistaus der Höhe zu empfangen und so Zeugen Christi zuwerden bis an die Enden der Erde wie jene, die amPfingsttag aus dem Abendmahlssaal in Jerusalem indie Welt hinausgegangen sind (Nr. 22).

Die Kirche entwickelt immer mehr das Bewusstsein,dass sie selbst wie Maria Mutter ist. Wie ich in derVerkündigungsbulle des Großen Jubiläums des Jahres2000, Incarnationis mysterium, geschrieben habe, istdie Kirche die Wiege, in die Maria Jesus legt und ihnallen Völkern zur Anbetung und Betrachtung anver-traut (Nr. 11). Sie will auf diesem geistlichen undmissionarischen Weg weitergehen, immer begleitetvon der allerseligsten Jungfrau, dem Stern der

17

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 17

Neuevangelisierung, der leuchtenden Morgenröte unddem sicheren Leitstern auf unserem Weg (vgl. Novomillennio ineunte, 58).

Maria und die Sendung der Kirche im Jahr desRosenkranzes

2. Im vergangenen Oktober, als ich in das 25. Jahrmeines Petrusamtes eintrat, habe ich gleichsam alsideelle Verlängerung des Jubiläumsjahres ein beson-deres Jahr ausgerufen, das der Wiederbelebung des inder christlichen Tradition so beliebten Rosen-kranzgebetes gewidmet ist; ein Jahr, das unter denAugen jener Frau zu leben ist, die nach dem geheim-nisvollen göttlichen Plan durch ihr „Ja“ die Rettungder Menschheit ermöglicht hat und alle schützt, diesich besonders in den schwierigen Augenblicken desLebens an sie wenden.

Es ist mein Wunsch, dass das Jahr des Rosenkranzesfür die Gläubigen aller Erdteile eine gute Gelegenheitsein möge, um den Sinn für die christliche Berufungzu vertiefen. In der Schule der Jungfrau Maria undihrem Beispiel folgend, wird jede Gemeinschaft dieeigene kontemplative und missionarische Dimensionbesser entfalten können.

Der Weltmissionssonntag fällt genau mit dem Endedieses besonderen Marianischen Jahres zusammen.Wenn er gut vorbereitet wird, kann er diesemBemühen der kirchlichen Gemeinschaft einen groß-herzigeren Impuls geben. Die vertrauensvolleHinwendung zu Maria durch das tägliche Beten desRosenkranzes und die Betrachtung der Geheimnissedes Lebens Christi werden deutlich machen, dass dieSendung der Kirche vor allem vom Gebet gestütztwerden muss.

Die beim Rosenkranzgebet empfohlene Haltung desHörens bringt die Gläubigen Maria näher, die inihrem Herzen alles bewahrte und darüber nachdachte(vgl. Lk 2,19). Das häufige Nachdenken über dasWort Gottes wird dann eine Einübung, die uns durchdas Herz seiner Mutter in lebendige Verbindung mitJesus bringen soll (Rosarium Virginis Mariae, 2).

Eine Kirche mit mehr Kontemplation: das AntlitzChristi betrachten

3. Cum Maria contemplemur Christi vultum! Mirkommen oft diese Worte in den Sinn: Mit Maria dasAntlitz Christi betrachten. Wenn wir vom AntlitzChristi sprechen, beziehen wir uns auf sein menschli-ches Aussehen, in dem die ewige Herrlichkeit des ein-zigen Sohnes des Vaters erstrahlt (vgl. Joh 1,14): Aufdem Antlitz Christi erstrahlt göttliche Glorie (ebd., 1).Das Betrachten des Antlitzes Christi führt zu einertiefen und ergreifenden Erkenntnis seines Geheim-nisses. Jesus mit den Augen des Glaubens anzuschau-en bedeutet, in das Geheimnis des dreifaltigen Gotteseinzudringen. Jesus hat gesagt: „Wer mich gesehenhat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14,9). Durch denRosenkranz gehen wir diesen mystischen Weg inGemeinschaft und in der Schule seiner allerseligstenMutter (Rosarium Virginis Mariae, 3). Ja, Mariaselbst wird unsere Lehrerin und Führerin sein. Unterdem Wirken des Heiligen Geistes hilft sie uns, jeneunaufdringliche Kühnheit zu erlangen, die dazu anlei-tet, die Erfahrungen mit Jesus und die Hoffnung, diedie Gläubigen erfüllt, anderen mitzuteilen (vgl.Redemptoris missio, 24).

Schauen wir immer auf Maria, das unübertrefflicheVorbild! In ihrem Herzen finden alle Worte desEvangeliums tiefsten Widerhall. Maria ist das kon-templative Gedächtnis der Kirche, die in der Sehn-sucht lebt, sich mit ihrem Bräutigam tiefer zu verei-nen, um in unserer Gesellschaft mehr Einfluss zu neh-men. Wie soll man reagieren angesichts der schwerenProbleme, angesichts der Leiden unschuldigerMenschen, der Ungerechtigkeiten, die mit Überheb-lichkeit und Rücksichtslosigkeit verübt werden? Inder fügsamen Schule Mariens, die unsere Mutter ist,lernen die Gläubigen, im scheinbaren SchweigenGottes jenes Wort zu erkennen, das zu unserem Heilim Schweigen widerhallt.

Eine Kirche mit mehr Heiligkeit: das Antlitz Christilieben und ihm ähnlich werden

4. Alle Gläubigen sind durch die Taufe zur Heiligkeitberufen. Das II. Vatikanische Konzil unterstreicht in derdogmatischen Konstitution Lumen gentium, dass dieuniversale Berufung zur Heiligkeit darin besteht, dassalle zur Vollkommenheit der Liebe aufgerufen sind.

18

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 18

Heiligkeit und Sendung sind die untrennbarenAspekte der Berufung jedes Getauften. Die Verpflich-tung, heiliger zu werden, ist eng verbunden mit derPflicht, die Heilsbotschaft zu verbreiten. In derEnzyklika Redemptoris missio wies ich darauf hin,dass „jeder Gläubige zur Heiligkeit und zur Missionberufen ist“ (Nr. 90). Wenn er die Rosenkranz-geheimnisse betrachtet, wird der Gläubige ermutigt,Christus nachzufolgen und dessen Leben zu teilen,bis er mit dem Apostel Paulus sprechen kann: „Nichtmehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal2,20).

Alle Geheimnisse des Rosenkranzes sind eine bedeut-same Schule der Heiligkeit und Evangelisierung. Dielichtreichen Geheimnisse stellen einzelne Aspekteunserer evangeliumsgemäßen Nachfolge heraus. DieTaufe Jesu im Jordan erinnert daran, dass jederGetaufte erwählt ist, in Christus „Sohn im Sohn“ zuwerden (vgl. Eph 1,5; Gaudium et spes, 22). Bei derHochzeit von Kana lädt Maria zum gehorsamenHören des Wortes des Herrn ein: „Was er euch sagt,das tut!“ (Joh 2,5). Die Ankündigung des ReichesGottes und die Aufforderung zur Umkehr sind eindeutlicher Auftrag für alle, den Weg der Heiligkeit zubeschreiten. In der Verklärung Jesu erfährt derGetaufte die Freude, die ihn erwartet. Wenn er überdie Einsetzung der Eucharistie nachdenkt, kehrt erimmer wieder in den Abendmahlssaal zurück, wo dergöttliche Meister seinen Jüngern das Wertvollstehinterlassen hat: sich selbst im Sakrament desAltares.

Die Worte, die die Jungfrau in Kana gesprochen hat,bilden gewissermaßen den marianischen Hintergrundfür die lichtreichen Geheimnisse. Denn dieAnkündigung des nahen Gottesreiches, der Ruf zurUmkehr und Barmherzigkeit, die Verklärung auf demBerg Tabor und die Einsetzung der Eucharistie findenim Herzen Mariens einen einzigartigen Widerhall.Maria hält die Augen auf Christus gerichtet, machtsich jedes seiner Worte zu eigen und zeigt uns allen,wie wir wahre Jünger ihres Sohnes werden können.

Kirche mit missionarischer Lebendigkeit: das AntlitzChristi verkünden

5. Zu keiner Zeit hat die Kirche so viele Mög-lichkeiten wie heute gehabt, Christus zu verkündigen,

dank der Entwicklung der Kommunikationsmittel.Gerade deshalb ist die Kirche heute aufgerufen, dasAntlitz ihres Bräutigams durch eine noch heller strah-lende Heiligkeit durchscheinen zu lassen. Sie weiß,dass sie bei dieser nicht leichten Aufgabe von Mariagestützt wird. Von ihr lernt sie, Jungfrau zu sein, ganzihrem Bräutigam, Jesus Christus, hingegeben undMutter der vielen Kinder, die sie zum unsterblichenLeben hervorbringt.

Unter den wachsamen Augen der Mutter wächst diekirchliche Gemeinschaft wie eine von der mächtigenAusgießung des Heiligen Geistes belebte Familie undist bereit, die Herausforderungen der Neuevange-lisierung aufzunehmen; sie betrachtet das barmherzi-ge Antlitz Jesu in den Brüdern und Schwestern, ins-besondere in den Armen und Not Leidenden, und inall jenen, die dem Glauben und dem Evangelium fernstehen. Die Kirche hat keine Angst, der Welt zuzuru-fen, dass Christus „der Weg und die Wahrheit und dasLeben ist“ (Joh 14,6); sie fürchtet sich nicht, froh zuverkünden, dass „die gute Nachricht ihren Mittel-punkt, besser: ihren ganzen Inhalt, in der Person JesuChristi, im fleischgewordenen Wort, dem einzigenErlöser der Welt, hat“ (Rosarium Virginis Mariae,20).

Es müssen dringend kompetente und heilige Glau-bensverkünder herangebildet werden; der Eifer in denAposteln besonders für die Mission „ad gentes“ darfnicht nachlassen. Dazu bietet der Rosenkranz, wenner vollständig wiederentdeckt und genutzt wird, eineallgemeine fruchtbare geistliche und pädagogischeHilfe, um das Volk Gottes zur Arbeit im weitenBereich der apostolischen Tätigkeit anzuleiten.

Ein präziser Auftrag

6. Die Aufgabe der missionarischen Animation sollweiterhin die ernste und konsequente Pflicht jedesGetauften und jeder kirchlichen Gemeinschaft sein.Eine ganz besondere und spezifische Rolle stehtgewiss den Päpstlichen Missionswerken zu, denen ichfür alles danke, was sie großmütig tun.

Allen möchte ich empfehlen, das Gebet des heiligenRosenkranzes auf persönlicher und gemeinschaft-licher Ebene zu verstärken, um vom Herrn dieGnaden zu erlangen, derer die Kirche und die

19

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 19

Menschheit ganz besonders bedürfen. Ich lade wirk-lich alle ein: die Kinder und Erwachsenen, die Jungenund die Alten, die Familien, die Pfarrgemeinden unddie Ordensgemeinschaften.

Unter den vielen Anliegen möchte ich auf das desFriedens hinweisen. Der Krieg und die Unge-rechtigkeiten haben ihre Wurzel im geteilten Herzen.„Wer das Christusgeheimnis verinnerlicht, und genaudarauf zielt der Rosenkranz ab, eignet sich dasGeheimnis des Friedens an und macht es zu seinemLebensentwurf“ (Rosarium Virginis Mariae, 40).Wenn der Rosenkranz unseren Lebensrhythmusbestimmt, wird er zu einem bevorzugten Mittel, das inden Herzen der Menschen, in den Familien und unterden Völkern Frieden schafft. Mit Maria können wirvon Jesus, dem Sohn, alles erlangen. Von Mariagestützt, werden wir nicht zögern, uns hochherzig füreine umfassende Verkündigung des Evangeliums bisan die Enden der Erde zu widmen.

Mit diesen Empfindungen segne ich euch alle vonHerzen.

Aus dem Vatikan, am Fest der Taufe des Herrn,12. Januar 2003

Johannes Paul II.

5.Hirtenbrief der Erzbischöfe und

Bischöfe Österreichszum Sonntag der Weltkirche

am 19. Oktober 2003

Liebe Schwestern und Brüder in Christus!

Die Weltkirche ist im Werden. Sie wirkt wie derSauerteig im Mehl. Die Wirkung kommt vonChristus, dem in der Kirche Fortlebenden. Die Basisfür alles, was auf der Welt als fortschrittlich undmodern angesehen wird, entspringt der christlichenGlaubensgemeinschaft. Die modernen Grund- undFreiheitsrechte sind zwar gegen den Widerstand derKirche durchgesetzt worden, was aber nichts daranändert, dass sie aus dem Geist des Christentums her-

aus entwickelt wurden. Durch die Besinnung aufseine christlichen Wurzeln kann sogar das „erkalteteEuropa“ wieder erwärmt werden.Verglichen mit der langen Menschheitsgeschichte ste-hen wir wohl erst am Anfang der Christen-tumsgeschichte. Erst seit zweitausend Jahren entfaltetsich weltweit, was am ersten Pfingstfest grundgelegtwurde. Seit damals geht eine völlig neue Froh-botschaft in die Welt hinaus: Jesus Christus – wahrerGott und wahrer Mensch – ist der universaleHeilsbringer für alle Menschen.

Seit dem Ostermorgen ist ein neuer Mensch da, überden der Tod nicht mehr herrscht. Eine neue Schöpfungist im Werden. Das ist die befreiende Mission desChristentums – ein Auftrag des Herrn – allenMenschen Hoffnung zu bringen. Die „Mission derKirche“ ist die Fortsetzung der „Mission Jesu“ bis zuseiner Wiederkunft. Diese Hoffnung auf das „ReichGottes“ wird bereits zeichenhaft vergegenwärtigtdurch Christen in aller Welt.

Die Besinnung auf die Einzigartigkeit Jesu Christiwird gerade heute wieder angemahnt, in einer Zeit,die von einem vielfältigen, auch religiösen Pluralis-mus geprägt ist. Wie fügt sich das Christentum in dasKonzert der Religionen ein? Ist es am Ende doch nureine beliebige Religion unter anderen Religionen?Oder besteht es zu Recht auf der besonderenHeilsbedeutung Jesu Christi?

Auf diese Fragen ging der Papst bei einem Treffenmit Jugendlichen in der Universität „Eurasia“ inAstana/Kasachstan Ende September 2001 ein – voreiner weitgehend muslimischen Zuhörerschaft. DerPapst suchte zunächst das Verbindende zwischenallen Menschen und ihrer religiösen Suche nach Sinnund Bestimmung darzulegen und legte dann einZeugnis für seinen Glauben an Jesus Christus ab:„Erlaubt mir, vor euch in Demut und Stolz denGlauben der Christen zu bekennen: Jesus vonNazareth, der vor zweitausend Jahren Mensch-gewordene Sohn Gottes, hat uns diese Wahrheit durchseine Person und seine Unterweisung eröffnet... DieReligion selber wird ohne Entdeckung des SohnesGottes und ohne Gemeinschaft mit ihm, der unserBruder geworden ist, nur zu einer Reihe vonPrinzipien, die immer schwerer zu verstehen sind,und zu Regeln, die immer schwerer zu akzeptierensind.“

20

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 20

Dieses Bekenntnis des Papstes war ein hervorragen-des Beispiel von Dialog und Mission. Es war einBeispiel dafür, dass Christen die Anhänger der ver-schiedenen Religionen achten und anerkennen, undgleichzeitig ein Zeugnis für Jesus Christus. DasChristentum ist zuvorderst eine Person-, nicht eineSachgröße. Es ist mehr als eine von vielen Reli-gionen, weil Jesus Christus nicht einfach nur einReligionsstifter neben anderen Religionsstiftern ist.In Jesus von Nazareth ist der Sohn in der Welt da, undzwar als das schlechthin Neue, das nicht mehr über-holt werden kann. Denn Größeres als den SohnGottes gibt es in der Welt nicht mehr. Durch alleKrisen und Rückschläge hindurch wird dieseFrohbotschaft hinausgetragen in alle Welt von begei-sterten Christen.

Das Werkzeug für diese befreiende Mission ist dieInstitution Kirche. Um den Aufbau und Ausbau welt-weit zu fördern, hat Papst Pius XI. im Jahre 1926 diegrößte Solidaritätsaktion initiiert. Überall auf derWelt – selbst in den materiell ärmeren Gemeinden derJungen Kirchen – sammeln die Katholiken für dasAnliegen dieser Mission. Dies ist ein überzeugendesZeichen der geschwisterlichen Verbundenheit imGlauben, ein Freundschaftszeichen der Einen Welt.

Die Kollekte am heutigen Sonntag der Weltkircheist die größte Solidaritätsaktion weltweit. Nurdurch einen zentralen Solidaritätsfonds kann vermie-den werden, dass einige Ortskirchen, womöglich dieärmsten, ohne jede Hilfe bleiben. Das Geld ist gutangelegt. Es ist eine Investition für eine Zukunft inmehr Würde und Gerechtigkeit.

Wie jedes Jahr, so möchten wir auch heuer auf einBeispielland hinweisen. Es ist RUANDA in Ost-afrika. Dort begann am 6. April 1994 einer der grau-samsten Völkermorde. Die Tragödie entstand, als dasFlugzeug mit den Staatsoberhäuptern Burundis undRuandas abgeschossen wurde. Dies war derZündfunke zu einer der blutigsten Auseinander-setzungen in der jüngeren Geschichte Afrikas, imschon jahrelang anhaltenden Stammeskonflikt zwi-schen einer Hutu-Mehrheit und einer Tutsi-Minderheit. Fast eine Million Tutsi und gemäßigteHutu waren innerhalb weniger Wochen getötet wor-den, zum Teil von den eigenen Nachbarn.

Um das Schicksal der traumatisierten Überlebenden

kümmern sich seither vor allem kirchliche Hilfs-organisationen, die sich für die Friedens- undVersöhnungsarbeit einsetzen. Mit Versöhnungs-Zeremonien im ganzen Land sind in Ruanda sogenannte Rehabilitationszentren für mutmaßlicheTäter beim Völkermord von 1994 eröffnet worden.Denn Rache, Beschuldigungen und Vergeltung kön-nen diesem Land nicht helfen.

Daher wollen wir heuer auch die HilfsorganisationenRuandas unterstützen mit Ihrer finanziellen Hilfe.

In Verbundenheit mit Jesus Christus grüßen wir euchalle und wünschen uns allen den Geist Gottes, der inuns betet und der die Geschichte für das Evangeliumdes Gekreuzigten und Auferstandenen öffnet.

Die Erzbischöfe und Bischöfe Österreichs

6.Grußwort der Bischofskonferenz

zur 50. Sternsingeraktionder Katholischen Jungschar Österreichs

im Jänner 2004

Die Bischöfe gratulieren der KatholischenJungschar Österreichs zu einem bemerkenswertenJubiläum: Die Sternsingeraktion wird rund umden 6. Jänner 2004 zum 50. Mal durchgeführt.

Angeregt von einer Idee Karl Kumpfmüllers, desGründers der MIVA (Missionsverkehrsarbeits-gemeinschaft), gingen engagierte Gruppenleiterinnenund -leiter der Katholischen Jungschar im Jänner1955 zum ersten Mal Sternsingen für die Mission.Die Begeisterung und die Resonanz in derBevölkerung übertraf alle Erwartungen. Mittlerweilesind die Sternsinger aus dem Weihnachtsfestkreisnicht mehr wegzudenken. Sie verkünden die froheBotschaft unseres Herrn, bringen den Segen für dasneue Jahr und rufen uns auf zu Solidarität und zumehr Bewusstsein für die Anliegen der Weltkircheund der Menschen in den Entwicklungsländern.

In den vergangenen 50 Jahren wurde Beein-druckendes erreicht. Insgesamt wurden mehr als 210Millionen Euro gesammelt (das sind mehr als 2,9

21

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 21

Milliarden Schilling). Mit diesen Geldern konntenunzählige Projekte in Entwicklungsländern finanziertwerden, in den Bereichen Pastoral, Bildung, Soziales,Menschenrechte und indigene Völker. So konnte anvielen Orten der Welt die befreiende Botschaft unse-res Herrn für Menschen in Not spürbar und erfahrbarwerden.

Freude und Hoffnung, Trauer und Angst derBedrängten in den Entwicklungsländern durchBildungs- und Öffentlichkeitsarbeit hier in Österreichbekannt und bewusst zu machen, ist derDreikönigsaktion ein wichtiges Anliegen. In derTradition der Kirche stehend, die seit ihren Anfängenjene stützt, verteidigt und befreit, die materielle Not,Unrecht oder Unterdrückung erleiden, ruft dieDreikönigsaktion der Katholischen Jungschar in ihreranwaltschaftlichen Arbeit die Reichen dieser Weltauf, sich aller benachteiligten Menschen in Not anzu-nehmen und hilfreich zur Seite zu stehen.

Die Sternsingeraktion verbindet in gelungener Weisegelebtes Brauchtum, die befreiende Botschaft des lie-benden Gottes und das ehrenamtliche Engagementunzähliger Kinder, Frauen und Männer in den Pfarrenund Gemeinden. Sternsingen zu gehen ist Teil des

Jungscharjahres – die Verkündigung der FrohenBotschaft und der Einsatz für eine gerechtere Weltgehören zusammen. Die Kinder lernen von Anfangan, wie wichtig Solidarität ist, wie sehr es geradeheute darauf ankommt, die Bedürfnisse und Nöteunserer Nächsten zu sehen und dementsprechend zuhandeln. Die Projektpartner in den Entwick-lungsländern sind jedes Mal aufs Neue berührt, wennsie erfahren, mit wie viel Mühe die Hilfe, die ihnen zuGute kommt, von den Kindern ersungen wird.

Globalisierung ist ein neuer Begriff, dochVerantwortung für die ganze Welt, und Verantwortungfür alle Menschen, „damit sie ein Leben in Füllehaben“, das setzt die Katholische Jungschar mit ihrerSternsingeraktion seit 50 Jahren vorbildlich um. Wir,die Bischöfe Österreichs, sind stolz auf das Enga-gement aller Beteiligten, wir danken allen Kindern,den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfernund den Pfarren für ihren Einsatz und wünschen die-ser Aktion und ihren Zielen auch in Zukunft GottesSegen:

Möge die Sternsingeraktion auch in den nächsten 50Jahren ein Zeichen der Hoffnung sein; wahrhaftigeine Hilfe unter gutem Stern.

22

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 22

23

1.Schriftenreihe der Österreichischen

Bischofskonferenz / Heft 3„Versöhnte Nachbarschaft

im Herzen Europas“

Erschienen ist das dritte Heft der Schriftenreihe „Dieösterreichischen Bischöfe“ unter dem Titel„Versöhnte Nachbarschaft im Herzen Europas.Gemeinsame Erklärung der Österreichischen und derTschechischen Bischofskonferenz“, hrsg. vomGeneralsekretariat der Österreichischen Bischofs-konferenz, Wien 2003.

Dieses Heft ist erhältlich zum Preis von € 1,00 (exkl. Versandkosten) im Generalsekretariat derÖsterreichischen Bischofskonferenz, Wollzeile 2,A-1010 Wien; Tel. +43 / 1 / 516 11-3427; E-Mail: [email protected].

2.Schriftenreihe der Österreichischen

Bischofskonferenz / Heft 4„Mitteleuropäischer Katholikentag

2003/2004“

Erschienen ist das vierte Heft der Schriftenreihe „Dieösterreichischen Bischöfe“ unter dem Titel„Mitteleuropäischer Katholikentag 2003/2004.Hirtenwort und pastoral-liturgische Texte zurBegleitung“, hrsg. vom Generalsekretariat der Öster-reichischen Bischofskonferenz, Wien 2003.

Dieses Heft ist erhältlich zum Preis von € 2,20 (exkl. Versandkosten) im Generalsekretariat derÖsterreichischen Bischofskonferenz, Wollzeile 2,A-1010 Wien; Tel. +43 / 1 / 516 11-3427; E-Mail: [email protected].

V. Generalsekretariat der Österreichischen Bischofskonferenz

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 23

IMPRESSUM:Amtsblatt der Österreichischen BischofskonferenzInhaber: Österreichische Bischofskonferenz (Alleininhaber)Herausgeber: Generalsekretariat der ÖsterreichischenBischofskonferenzFür den Inhalt verantwortlich:Msgr. Mag. Dr. Ägidius J. ZsifkovicsRedaktion: Mag. Walter LukasederAlle: Rotenturmstraße 2, A–1010 WienDruck: REMAprint, Neulerchenfelderstraße 35, A-1160 Wien

Das „Amtsblatt der Österreichischen Bischofskonferenz“ ist das offizielle Amtsblatt der Österreichischen Bischofskonferenz.Offenlegung nach § 25 MG: Die Österreichische Bischofs-konferenz ist Alleininhaber des fallweise erscheinendenMedienwerks „Amtsblatt der ÖsterreichischenBischofskonferenz“.

Erscheinungsort WienVerlagspostamt 1010 Wien P.b.b.

Amtsblatt_36_ok 16.10.2003 10:50 Uhr Seite 24