Ohr-Suchtprogramme

8/10/2019 Ohr-Suchtprogramme

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1CO MED 03/04

TH M

Dr. med Achim Kürten und Michael Noack

Wirkungsvolle SuchtprogrammeOhrakupunktur als Therapiegrundlage

Der Ohrakupunktur kommt als Therapieform bei der Suchtbehandlung eine beson-dere Bedeutung zu. Die Möglichkeit, auf die individuellen (personotropen) Erschei-nungen der Abhängigkeit beim Patienten einzuwirken und die intensive Einwirkungauf den Organismus machen diese Therapie zu einem der gegenwärtig wirksamstenInstrumente der Suchtbehandlung.

Es gibt in diesem Rahmen verschiedene er-probte Behandlungsprogramme zur Ent-wöhnung bei Alkohol-, Drogen- oder Me-dikamentenabusus, zur Raucherentwöh-nung oder bei der Bekämpfung von Adi-

positas in Verbindung mit der Esssucht, dieIhnen im Folgenden vorgestellt werden.

Was die meisten nicht wissen:Die Ohrakupunktur existiert als Therapie-konzept erst seit Mitte der 60er Jahre. Einfranzösischer Arzt namens Nogier hat1957 auf einem Akupunkturkongress daserste Mal über seine Erfahrungen mit derOhrakupunktur (Auricolotherapie) berich-tet. Kernpunkt seiner Erkenntnisse: AlleStörungen des Körpers bilden sich im Ohrab und können von dort aus wirksam be-einflusst (therapiert) werden. Medizinchi-nesisch ausgedrückt heißt das: Neurophy-siologische Mechanismen führen zur Pro-

jektion von peripheren Störungen auf dasOhr und damit zur Möglichkeit, durch Rei-ze (z. B. mit Hilfe der Nadelakupunktur)zurück auf den Körper zu wirken.

Das heißt, die Ohrakupunktur ist eine Re-flexzonentherapie und hat, was Funktionund Wirkungsfaktoren betrifft, (am Randesei es vermerkt) wenig mit der Traditionel-len Chinesischen Medizin gemein. Dochgibt es mit Sicherheit übergreifende Wir-kungen, Zusammenhänge von nervalerReizübertragung und energetischer Beein-flussung von Meridianen. Das Ohr ist derOrt, an dem alle Meridiane sich treffen. Sosteht es bereits im Huang Ti Nei Ching SuWen1.

Ganz offenbar ist die Ohrakupunktur des-halb über die rein organotrope Reaktionhinaus so wirksam, denn sie ermöglichteinerseits auf den Punkt exakte Reize überdas Nervensystem und hat offenbargleichzeitig eine regulierende energeti-sche Wirkung über die Meridiane.

Das Besondere der Behandlung überdas Ohr ist die Unmittelbarkeit der

Wirkung und die „Treffsicherheit“, mit

der man den Ort der Störung imKörper erreicht.

Besonders geeignet ist die Ohrakupunk-tur für die Behandlung von:

Schmerzen

Sie werden beeinflusst, gelindert und häu-

fig ganz ausgeschaltet. Die Möglichkeitenreichen vom traumatischen Schmerz nachUnfällen über Neuralgien, rheumatischeSchmerzen, Kopfschmerzen jeder Formund Genese, Ischias, Phantomschmerzenbis zum Herpes-Zoster.

Leiden, die das zentrale Nervensystem betreffen

Ihre ausgleichende und entspannendeWirkung auf beispielsweise Furcht, Platz-angst, Besessenheit, Konzentrationsmän-gel, Schwindel, Stottern usw. ist erstaun-lich.

Sucht Die praktischen Erfahrungen beweisen,dass es sich hier um eine besondere Do-mäne der Ohrakupunktur handelt. Suchtist für den betroffenen Menschen in jedemFalle etwas Unausweichliches, nicht mehraus eigener Kraft zu Regulierendes. Und essind nicht nur die so genannten „Schwa-chen“, die ihr nachzugeben gezwungensind. In manchen Fällen, das hängt von derKonstitution des Patienten und der Artund Schwere der Abhängigkeit ab, ist esdaher notwendig, die Ohrakupunkturdurch begleitende, z. B. ausleitende Thera-pien zu ergänzen. In diesem Fall erfüllt dieOhrakupunktur zunächst die Aufgabe, ei-nen Zugang in den Zwangskreislauf derAbhängigkeit zu schaffen. In einfacherenFällen reicht ihre regulierende Kraft, umdas Suchtverhalten aufzubrechen.

Die nachfolgenden Suchtprogramme sindentsprechend solcher Unterschiede ein-fach oder mehrgleisig strukturiert.

Raucherentwöhnung

Der Einschnitt in die normalen Körper-funktionen ist meist so gravierend, dassman es sich überlegen muss, ob man z. B.

einem akut erkrankten oder alten Men-schen empfehlen soll, mit dem Rauchenaufzuhören. Denn der Entzug benötigthäufig mehr Kraft, als jemand im Krank-heitsfalle zur Verfügung hat.

Es ist sicher, dass die Ohrakupunkturin der Regel jede Entzugsfolge wieTremor, Nervosität, Aggressivität,

Kreislaufbeschwerden, Übelkeit usw.nimmt, und es ist bewiesen, dass derbehandelte Patient kein körperliches

Bedürfnis nach einer Zigaretteverspürt.

Das Konzept: Ohrakupunktur / Dauer- nadel

ist Facharzt für Gynäkologie und Ge-burtshilfe. Er genoss eine umfangreicheTCM-Ausbildung in China, Deutschlandund Österreich und ist Chefarzt des Zen-trums für Traditionelle Chinesische undIntegrative Medizin in Berlin. Seine Ar-beitsschwerpunkte liegen bei gynäkolo-gischen-, Wirbelsäulen- und Gelenker-krankungen, Maculadegeneration undTinnitus. Darüber hinaus ist er als Dozentfür TCM an der Charité Berlin tätig.

DR. MED A. KÜRTEN

1 (VEITH 1972) Abb. 1: Rauchen / Dauernadeln



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• Drei Behandlungen im Abstand von zweiWochen

• Dauer pro Behandlung ca. 30 Minuten /erste Behandlung ca. 45 Minuten (sieheAbb. 1)

Die Behandlung beginnt mit einer norma-len, öffnenden Grundbehandlung (Be-handlungsstrahl, Polster, Korrespondenz-

punkt) in beiden Ohren. Danach werdendie Dauernadeln in einem Ohr gesetzt. Manbeginnt damit bei einem Rechtshänder imrechten Ohr.

Die Punkte für die Dauernadeln sind:„Antiagression“, „Begierde“ und ein akuterPunkt im Lungenfeld in der unteren Con-cha. Hier muss ein Punkt in einem Bereichzwischen Schlundpunkt und Magenein-gang gesucht werden. Er zeichnet sich

beim starken Raucher in der Regel durchbesondere Einziehungen und starkeSchmerzempfindlichkeit aus.

Das Konzept: Ohrakupunktur / Normal- nadel

• Behandlung einmal wöchentlich, insge-

samt fünf Behandlungen• Dauer pro Behandlung ca. 30 Minuten /

erste Behandlung ca. 45 Minuten

Die Form der wöchentlichen Behandlungist bei den so genannten „unsicheren Kan-didaten“ angezeigt. Die regelmäßige und inkürzeren Intervallen erfolgte Behandlungnimmt den Patienten gewissermaßen „andie Hand“ (siehe Abb. 2).

Die Behandlung erfolgt immer in beidenOhren und, wie gesagt, einmal wöchent-lich. Es sind in der Regel fünf bis sechs Be-handlungen notwendig. Neben der

„Grundbehandlung“ (Behandlungsstrahl,Polster, Korrespondenzpunkt) werden fürdie Sucht relevante Punkte gesucht und -nur sofern sie vorhanden sind - zusätzlichgenadelt.

Es handelt sich dabei um:Lunge (der richtige Punkt ist analog zuoben sorgfältig zu suchen), Atmungsbe-fehlspunkt, Polster, Sonne, Anti-Aggres-sion, Vegetativum I, Shen-men, Frustration,Begierde und einige Punkte auf der Helix.Für die Behandlung sind nur die Punktewichtig, die auch wirklich aktiv sind.

Eine begleitende Behandlung während derBehandlung ist in der Regel nicht notwen-dig.

Drogenentzug

Hier braucht es neben der Ohrakupunkturhäufig begleitende Maßnahmen, die in ei-ner kleinen Praxis ohnehin nicht geleistetwerden können. Selbst wenn die Befreiungvon der Sucht gelingt, existieren häufignoch die Probleme im sozialen Bereich, die

Spuren, die ein Abhängiger hinterlässt. Al-lein der Weg zur Wiedererlangung gesell-schaftlicher Anerkennung durch die Insti-tutionen, über Amtsärzte, Arbeitsämterund Sozialbehörden ist ohne Hilfe durchDritte kaum zu bewältigen. Die Ohraku-punktur, mit ihrer regulierenden, ausglei-

chenden Wirkung auf den Organismus unddamit auch auf die psychischen Zu-sammenhänge ist für dieses Klientel abergrundsätzlich von großer Wirksamkeit.


• Insgesamt zehn Behandlungen im Ab-stand von zunächst einer Woche (drei bisvier Behandlungen) und danach im Ab-stand von je zwei Wochen. Gesamtdau-er ca. vier Monate. Kann in Absprachemit dem Patienten angepasst und/oderverkürzt werden. (Mindestdauer: fünf Behandlungen).

• Dauer der Behandlung 30 bis 45 Minu-ten.

• Zusätzliche Betreuung: Gesprächsthera-pie, Homöopathie, Phytotherapie (sieheAbb. 3)

Neben der Behandlung der allgemein vor-handenen Symptome über den Behand-lungsstrahl (Grundbehandlung, siehe oben)und der ergänzenden Organ- und psycho-vegetativen Punkte (wie Omegapunkteoder Vegetativum 1 oder 2) und relevantenPunkte (wie Antiaggression, Begierde undLunge) wirkt ein so genanntes „Lungen-dreieck“ (drei Punkte im Lungenfeld, sieheAbb. 3) besonders entspannend. Leider gibtes kein für alle gleichermaßen verwertba-res Rezept. Das aufgezeigte Beispiel stelltOrgan- und psychovegetative Steuerungs-punkte dar, die im Suchtfall natürlich im-mer wieder auftauchen.

Eine Behandlung mit Dauernadeln ist nichtzu empfehlen.

Eine Veränderung und Besserung ist be-reits nach der ersten Behandlung zu spü-ren. Aber deren Wirkung hält häufig zu-nächst nur zwei bis drei Tage an.

Die Behandlungsintervalle aber liegenzwingend zwischen fünf und sieben Tagen.Kürzere Behandlungsintervalle führen zu

Verschlimmerungen, die insbesonderedann eintreten, wenn der Patientzwischendurch zur Droge zurückkehrt. Mitder Zeit sind die Veränderungen zwarnachhaltiger und länger wirksam, eine Be-gleitherapie ist aber meist durchaus er-wünscht.

Als eine hilfreiche Begleitmaßnahme hatsich der Einsatz pflanzlicher Mittel wieAvenna sativa und/oder Alfalfa besondershilfreich gezeigt. Die beruhigenden Wir-kungen auf Gehirn und Nervensystem sindsehr wirksam und unterstützen und er-leichtern den Entzug. Sie werden regelmä-ßig, üblicherweise drei- bis fünfmal täglich(besonders abends) als Urtinktur (20 Trop-

ist Heilpraktiker mit eigener Praxis inBerlin, in der er mit den SchwerpunktenOhrakupunktur, Homöopathie und Irisdi-agnose arbeitet. Er ist Leiter des Fachbe-reichs Ohrakupunktur der Arbeitsge-meinschaft für Klassische Akupunkturund Traditionelle Chinesische Medizin

e.V. und Autor des Buches: ArbeitsbuchOhrakupunktur (akapit Verlagsservice,Berlin 2000)

MICHAEL NOACK

Abb. 2: Rauchen / begleitende Akupunk-tur

Abb. 3: Drogenentzug



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fen in etwas temperiertem Wasser) einge-setzt.

Alkoholentzug

Die Abhängigkeit vom Alkohol wirkt we-sentlich tiefer, wesensverändernd und zer-

störerischer auf den Menschen, und es be-darf seitens des Behandlers unglaublicherGeduld, hier einzuwirken. Abgesehen da-von ist der Alkoholiker in unserer Praxis inder Regel nur dann anzutreffen, wenn sei-ne erstaunliche Fähigkeit, sich und anderezu belügen und seine Handlungen zu be-schönigen, dazu geführt hat, dass er wirk-lich „am Boden zerstört“ ist. Häufig führtdie Behandlung zu nichts, wenn man dar-auf besteht, einen solchen Patienten als Al-koholiker zu behandeln. Es ist dann tak-tisch klüger, ihn wie jeden Kranken anHand seiner Symptome zu behandeln. Die-se aktuellen Krankheitszusammenhänge

ersieht der erfahrene Behandler ohnehinaus dem Ohr und handelt entsprechend.

Grundsätzlich muss man davon ausgehen,dass der Therapieaufwand hier größer istals bei anderen Suchttherapien. Obwohldie Ohrakupunktur entspannend unddurchaus wesensverändernd wirkt, bestehtdas Problem darin, dass die Wirkungen derAkupunktur so stark sind, dass sie bei zukurzen Behandlungsintervallen (wenigerals fünf Tage) zu Verschlimmerungen füh-ren können. Aus diesem Grund sind Beglei-tungen, die besondere Belastungen (Ent-zug) des Patienten, z. B. in den Abendstun-

den und eben dann, wenn die Wirkung derOhrakupunktur vor dem nächstmöglichenBehandlungstermin nachlässt, abfedernkönnen, enorm wichtig.

Insbesondere für Menschen, die durch ihreAlkoholsucht noch nicht ausgegrenzt sindund ihren sozialen Status noch aufrechterhalten konnten, kann eine auf längereZeit angelegte, teilstationäre Behandlung(abends/nachts) die Defizite einer Mono-therapie auffangen.


• Insgesamt zehn Akupunkturbehandlun-gen im Abstand von zunächst einer Wo-che (der bis vier Behandlungen) und da-nach im Abstand von je zwei Wochen.

• Besonderheit: Zusätzliche Betreuung,berufsbegleitend, stationär, nur abendsund nachts (Nachtsanatorium) Wasser-anwendungen, Gesprächstherapien, Be-wegungsangebote (Fitness, Wellness)usw.

• Ergänzende Therapien: Homöopathie,Phythotherapie.

• Gesamtdauer vier bis fünf Monate (Min-

destrahmen). Muss in Absprache mitdem Patienten angepasst und/oder ver-kürzt werden.

Die Strategie Ohrakupunkturbehandlungist analog zum Drogenentzug auf den Pa-

tienten auszurichten. Wichtig sind Ent-spannung generell (siehe „Lungendreieck“)und Entlastung des Nieren- und Leber-stoffwechsels (besonders: Lebersteue-rungspunkte auf der Helix). Gleichzeitigmuss, da der Stuhlgang des Alkoholikershäufig Probleme macht, der Darm behan-

delt werden.Der Alkoholiker ist in der Regel enormschmerzempfindlich, sodass u. U. Behand-lungen auch deshalb abgelehnt werdenkönnten. In solchen Fällen kann der Einsatzeines Lasers angezeigt sein.

Gewichtsreduktion oder das Drama mit dem Essen

Die Skala solcher Störungen reicht vonFressanfällen (Bulimia nervosa), vergesell-schaftet mit der panischen Angst, dick zuwerden (Anorexia nervosa), bis zum krank-

haften Übergewicht, - reicht von der Fress-Sucht bis zur Fettsucht (Adipositas). Abernicht jeder „runde“ Mensch ist krank. Derverantwortungsvolle Behandler muss sichdaher zunächst vergewissern, weshalbdie/der „Dicke“ so ist, wie sie/er ist. Wenndieser Patient eigentlich gesund ist undseine Ausmaße seiner Veranlagung ent-sprechen, sollte man ihr/ihm klar machen,dass die angestrebte Magerkeit für sie/ ihnnur „Krankheit“ bedeuten kann.

Deutliches Übergewicht mit unpro- blematischer Genese

Das Konzept: Ohrakupunktur / Dauerna- del

• Behandlung im Abstand von jeweils zweiWochen

• Dauer pro Behandlung ca. 30 Minuten /erste Behandlung ca. 45 Minuten

Fast jeder Patient kennt den Spruch: „Mor-gens sollst du essen wie ein Kaiser, mittagswie ein König und abends wie ein Bettel-

mann“, und verwiesen werden soll in demZusammenhang auf ganz ähnliche Schlüs-se, die uns aus den Erkenntnissen der chi-nesischen Medizin (siehe Organuhr) be-kannt sind. Unsere Großmütter habenRecht! Es hat sich erwiesen, dass jede kon-sequente Umstellung der Essgewohnheiten

auf Grundlage dieser einfachen Weisheitinnerhalb kürzester Zeit eine Gewichtsre-duktion von drei bis vier Kilogramm er-bringt, ohne dass der Patient weniger essenmuss (siehe Abb. 4).

Bei der Suchtakupunktur verwenden wirfür diese Problemgruppe Dauernadeln. D.h., es werden in den Punkten Antiaggres-sion, Sucht und Essverlangen Dauernadelnappliziert. Der Punkt „Essverlangen“ liegtauf dem Magensegment (in Höhe C7;Th1/Anthelix) in der Kurvatur der Conchaim endokrinen Bereich und ist ein endokri-ner Steuerungspunkt.

Er ist sehr sorgfältig zu suchen undentsprechend zu nadeln, denn in

unmittelbarer Nähe, auf dem gleichenSegment, etwas näher am Magenfeld,

liegt ein Punkt, der den Appetiterhöht.

Vor dem Einsatz von Dauernadeln sollteman grundsätzlich eine öffnende Grund-behandlung (siehe oben) an beiden Ohrendurchführen. Wir setzen die Dauernadelnimmer erst dann, wenn diese Behandlungabgeschlossen ist. Die Dauernadeln werdeneinseitig, bei einem Rechtshänder zunächst

nur im rechten Ohr, appliziert (bei einemLinkshänder wird im linken Ohr begon-nen!). Dort verbleiben sie 14 Tage. Danachwerden sie, sofern sie im Ohr verbliebensind, entfernt, und die Behandlung wird imanderen Ohr vorgenommen.

In der Regel wird die Behandlung eindrittes Mal wiederholt:Diese dritte Behandlung wird wieder imanderen Ohr vorgenommen. Eine Wieder-

Abb. 4 Abb. 5



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holung der Behandlung sollte nicht vor Ab-lauf eines halben Jahres durchgeführt wer-den. Allein die Akupunktur verändert be-reits das Essverhalten des Patienten. Werdabei auch noch richtig abnehmen will,muss ergänzende Maßnahmen (Diät) in Be-tracht ziehen. Die durch Behandlung be-

wirkte Einwirkung auf das suchtartige Ess-verlangen macht den Übergang zum Fa-sten erträglich, und konsequente Fasten-kuren können leichter durchgeführt wer-den.

Der „Ersatzfresser“


• Behandlung einmal wöchentlich, sechsBehandlungen

• Dauer pro Behandlung ca. 30 Minuten /erste Behandlung ca. 45 Minuten

Wenn es sich herausstellt, dass der Patientim Zusammenhang mit psychischen Grün-den (Kummer, Sorgen oder Stress) ent-gleist, wenn er allgemein sorgenvoll undvoller Frust ist, dann muss bei der Behand-lung mit der Dauernadel im Ohr auf diesenZusammenhang eingegangen werden. Sol-che Patienten wollen eigentlich umfassen-der betreut werden. In diesem Sinn wird zueiner Begleitbehandlung für diese Klientelgeraten, die nicht mit Dauernadeln, son-dern ganz normal einmal pro Woche er-folgt und den Vorteil hat, dass der Patienthäufiger in der Praxis ist und so bessermental begleitet werden kann (siehe Abb.5).

Neben der auch in diesem Fall durchzu-führenden Grundbehandlung (sieheoben) sind folgende Punkte, wenn siedenn virulent sind, zusätzlich zu behan-deln:Essverlangen, Frustration, Omega 1, Anti-aggression, Vegetativum 1 oder 2, Begier-de, Shen-men, endogener Steuerungs-punkt. Man sollte auch prüfen, ob statt desoben genannten „Fresspunktes“ eher derso genannte „Frustpunkt“ (im Schnittpunkt

von Helixwurzel und Tragus am Ohransatz)angezeigt ist und behandelt werden muss.

Die weitere Behandlung kann natürlichdurch ein homöopathisches Konstitutions-mittel wirkungsvoll ergänzt werden.

Übergewichtigkeit ist eine Krankheitdes Stoffwechselgeschehens!

AusschließlicheNahrungseinschränkungen führen nurvorübergehend zur Gewichtsreduktion!

Nur die Kombination mit einerTherapie, z. B. der Suchtakupunkturführt auch zu einer längerfristigen

Heilung.

Begleitprogramme, die als Bausteine zum Basisprogramm hinzugefügt werden können

Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass dieSuchtakupunktur im Wesentlichen eineRegulation zum normalen Verhalten er-zeugt. Das heißt, dass sich unter der Be-handlung das Verhältnis zum Essen so ver-ändert, dass man nicht mehr zu jeder Ge-legenheit und maßlos „reinhaut“.

Aber es bedeutet auch, dass man im Fallvon Übergewichtigkeit auf eine ergänzen-de Behandlung nicht verzichten kann, willman entschlacken oder in kürzerer Zeitspürbar abnehmen.

Die Form und die Konsequenz, mit der dieBegleitbehandlung eingesetzt werdenkann, hängen immer von Konstitution undZielstellung des Patienten ab.

Wenn man nicht nur abnehmen, sondernauch entschlacken will, ist eine so genann-te Null-Diät unumgänglich. Das entspre-chende Programm ist nur dann wirklichgut, wenn der Patient während der Durch-führung keine Probleme bekommt. Werwährend einer solchen Therapie leidet,macht etwas falsch! Für viele ist die Kon-sequenz einer Null-Diät nicht der richtigeWeg. Aber auch hier ist eine wirkungsvolleFettreduktion möglich. Versuche mit einerReduktionsdiät haben fast die gleichen Ge-wichtsreduktionen erbracht.

Ablaufplanung einer Reduktions-und/oder FastenkurDie Gewichtsreduktion erfolgt auf derGrundlage von Ohrakupunktur, einer Diät

und viel Bewegung. Die Kur ist auf die Dau-er von vier Wochen ausgelegt. Es gibt aberauch Kuren, die fünf, sechs oder auch achtWochen laufen und deren Effekt dann na-türlich größer ist.

Fünf Schritte für ein neues Lebens- gefühl

1. Den ersten Schritt leiten Sie durch Ihreeigene Entscheidung ein, aktiv etwasfür Ihren Körper und damit etwas für IhrSelbstgefühl zu tun.

2. Der zweite Schritt besteht aus einer Ein-

leitungsphase (eine Woche): Die Einlei-tungsphase beginnt mit einer ausführ-lichen Untersuchung und Beratungdurch einen Medizinmann. Hier wird derfür den Kurnehmer mögliche Weg fest-gelegt. Es ist der Einstieg in die Fasten-oder Reduktionskur.

Das bedeutet im Klartext:

Einführung in veränderte Ernährungs-gewohnheiten, Festlegung der Form derKur und als praktischer Einstieg eineAnleitung zur Reinigung des Darms. Fürdie Darmreinigung werden fünf Tage

vorgesehen. In dieser Zeit sollten Sie be-reits aktive Bewegung suchen.

3. Der dritte Schritt ist die aktive Reduk-tionsphase. Sie soll mindestens zweiWochen dauern!

Wie im vorigen Schritt festgelegt, be-ginnt jetzt die eigentliche Reduktion.Sie wird durch die Ohrakupunktur ein-geleitet. Diese Behandlung erfolgt ins-gesamt drei- bis sechsmal, je nach vor-heriger Absprache wöchentlich (sechs-mal) oder nur alle zwei Wochen(drei-

mal). Allein die Ohrakupunktur verän-dert bereits das Essverhalten des Pa-tienten. Sie reguliert und verhindert diegefürchteten Effekte nach einer Kur. Siemacht den Übergang zum Fasten er-träglich, und auch konsequente Fasten-kuren (Null-Diät) können leichterdurchgeführt werden.

4. Vierter Schritt: Bewegung, Bewegung,Bewegung! Man sollte in einer Kurpha-se möglichst jeden Tag Bewegung überdas gewöhnliche Tagewerk hinaus pla-nen.

5. Fünfter Schritt: Ausstiegsphase / Fa-stenbrechen (eine Woche).Bei denen, die rigoros gefastet haben(Null-Diät), erfolgt nach Beendigungder Entzugsphase das so genannte Fa-stenbrechen. Damit wird die allmählicheUmstellung des Körpers auf die norma-le Ernährung gewährleistet. DieserSchritt ist für die Sicherung des Kurer-folges und zur Vermeidung des so ge-nannten Jojo-Effektes unumgänglich.

Grundlage für eine erfolgreiche Umstel-lung und Regulierung ist auch eine ständi-ge gesundheitliche Betreuung (auf Proble-

me während des Fastens wird bei Bedarf auch homöopathisch eingegangen!).

Und für die Zeit „danach“ bieten kluge Be-handler zusätzliche Beratungen: Lifestyle-, Frisur- und Bekleidungsempfehlungen,kosmetische Beratung und Bewegungsan-gebote (Fitness, Wellness).

C

Anschriften der Autoren:HP Michael NoackMatterhornstr. 14a

14163 Berlinwww.ak-ohrakupunktur.de

Dr. Achim KürtenZentrum für Traditionelle Chinesischeund Integrative MedizinGroße Hamburger Str. 5-11

10115 Berlin

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