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One Method fits all? Zur Inerkulurellen Passung parizipaiver organisaionspädagogischer Forschungsmehodik Susanne Maria Weber und Fan Guo Vor dem Hintergrund der Internationalisierung organisationspädagogischer Forschung einerseits (Göhlich, Weber, Schröer et al 2014) und dem grundsätzli‑ chen Interesse der Organisationspädagogik an kultureller Differenz andererseits (Göhlich et al. 2012) greiſt der folgende Beitrag die bislang recht wenig bearbeitete Frage nach der Universalität qualitativer Forschungsmethodiken auf (Aneas und Sandin 2009; Otten et al. 2009). Ausgehend von der Annahme, dass kulturelle Passung ein zentrales Gütekriterium qualitativer pädagogischer Organisationsfor‑ schung darstellt, diskutiert der Beitrag im Anschluss an die von Hofstede (1980) vorgelegten Kulturdimensionen die Anschlussfähigkeit partizipativer Organisati‑ onsforschungsmethodik im internationalen Kontext. Wie im Beitrag exemplarisch für den Anwendungsfall China gezeigt wird, stellt sich hier durchaus die Frage, vor welchem kulturellen Hintergrund partizipative organisationspädagogische Forschungsmethoden als angemessen, „passend“, geeignet und zielführend emp‑ funden werden. Argumentierend für eine reflexive organisationspädagogische Forschungsmethodik zeigt der Beitrag Dimensionen der Differenz und ihre Relevanz für Konstruktionsprinzipien partizipativer Forschungsdesigns im internationalen organisationspädagogischen Forschungskontext auf. 1 Gestaltungsorientierte organisationspädagogische Forschungsmethodologie Der folgende Beitrag zielt damit auf den Entwurf einer interkulturell bewussten und gestaltungsorientierten organisationspädagogischen Forschungsmethodo‑ logie. Er zielt auch auf die Öffnung des Blicks für interkulturell unterschiedliche forschungsmethodische Anschlüsse (Bettmann und Roslon 2013; Mullings 1999). © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 M. Göhlich et al. (Hrsg.), Organisation und Methode, Organisation und Pädagogik 19, DOI 10.1007/978-3-658-13299-6_20

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One Method fi ts all? Zur Interkulturellen Passung partizipativer organisationspädagogischer Forschungsmethodik

Susanne Maria Weber und Fan Guo

Vor dem Hintergrund der Internationalisierung organisationspädagogischer Forschung einerseits (Göhlich, Weber, Schröer et al 2014) und dem grundsätzli‑chen Interesse der Organisationspädagogik an kultureller Diff erenz andererseits (Göhlich et al. 2012) greift der folgende Beitrag die bislang recht wenig bearbeitete Frage nach der Universalität qualitativer Forschungsmethodiken auf (Aneas und Sandin 2009; Otten et al. 2009). Ausgehend von der Annahme, dass kulturelle Passung ein zentrales Gütekriterium qualitativer pädagogischer Organisationsfor‑schung darstellt, diskutiert der Beitrag im Anschluss an die von Hofstede (1980) vorgelegten Kulturdimensionen die Anschlussfähigkeit partizipativer Organisati‑onsforschungsmethodik im internationalen Kontext. Wie im Beitrag exemplarisch für den Anwendungsfall China gezeigt wird, stellt sich hier durchaus die Frage, vor welchem kulturellen Hintergrund partizipative organisationspädagogische Forschungsmethoden als angemessen, „passend“, geeignet und zielführend emp‑funden werden. Argumentierend für eine refl exive organisationspädagogische Forschungsmethodik zeigt der Beitrag Dimensionen der Diff erenz und ihre Relevanz für Konstruktionsprinzipien partizipativer Forschungsdesigns im internationalen organisationspädagogischen Forschungskontext auf.

1 Gestaltungsorientierte organisationspädagogische Forschungsmethodologie

Der folgende Beitrag zielt damit auf den Entwurf einer interkulturell bewussten und gestaltungsorientierten organisationspädagogischen Forschungsmethodo‑logie. Er zielt auch auf die Öff nung des Blicks für interkulturell unterschiedliche forschungsmethodische Anschlüsse (Bettmann und Roslon 2013; Mullings 1999).

© Springer Fachmedien Wiesbaden 2016M. Göhlich et al. (Hrsg.), Organisation und Methode,Organisation und Pädagogik 19, DOI 10.1007/978-3-658-13299-6_20

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Hierfür wird an drei Themensträngen angesetzt und soll im Verlauf des Beitrages eine Integration dieser Perspektiven erfolgen: Gestaltungsorientierte Forschung greift wesentlich auf partizipative forschungsmethodische Zugänge zu (Pallot et al. 2010; Bergold und Thomas 2012; Fishman et al. 2013; von Unger 2014). Im organi‑sationspädagogischen Kontext und mit Blick auf ihre Nähe zu Organisationsent‑wicklung sind hier vor allem auch Großgruppenverfahren besonders interessant als innovative gestaltungsorientierte methodische Zugänge einer transformativen Organisationsforschung (Weber 2009). Diese lassen sich hinsichtlich der Art und Weise des methodischen Prozessierens und Organisierens von Wissensgenese systematisch unterscheiden (Weber 2014a). Der zweite thematische Strang der internationalen und interkulturellen Kommunikationsforschung knüpft an den Arbeiten Hofstedes (Hofstede 1980; 1991; 1993; 2001) zu „Culture‘s Consequences“ an. Basierend auf quantitativ erhobenen empirischen Daten arbeitete Hofstede in aggregierter Form kulturelle Orientierungsmuster heraus, die im Kulturkontakt differenter Referenzgruppen oder –Akteure wirksam werden. Eine solche kultur‑differenzierende Perspektive setzt an der Ebene von Gesellschaften und (National‑)Kulturen an. Während eine praxisorientierte Nutzung das Feld des interkulturellen Managements entstehen ließ (Trompenaars und Hampden‑Turner 2008), kann eine interkulturelle Forschungsmethodologie mit diesem Beitrag erst in Umrissen angedeutet werden.

Daher wird drittens die Perspektive einer interkulturellen Methodologie qua‑litativer partizipativer Forschung eingenommen. Interkulturell angelegte qua‑litative Sozialforschung stellt bislang eher ein Desiderat als eine ausformulierte Methodologie dar (Shimada 2001). Handbücher der Aktionsforschung greifen die Frage einer interkulturellen Methodologie qualitativer und gestaltungsorientierter Forschung nicht auf (Bock und Miethe 2010; Friebertshäuser et al. 2010; Noffke und Somekh 2009). Der dritte Teil dieses Beitrages widmet sich daher der Frage der (An‑)Passung organisationspädagogischer partizipativer Forschungsmethodiken (Weber i. E. b) an kulturell differente Kontexte, hier diskutiert am Beispiel China. Organisationspädagogische Arbeiten z. B. von Robak (2012) untersuchen angelehnt an die Kulturstandards von Thomas (1996) das organisationale Wirken verschiedener Lerndimensionen in transnationalen Unternehmen. Im Anschluss an Gieseke et al. (2005) wird vorgeschlagen, den kulturellen Raum als Raum kultureller Bildung über die „Partizipationsportale“ verstehend‑kommunikativer, systematisch‑rezep‑tiver und selbsttätig‑kreativer Zugänge zu erschließen (Robak 2012, S. 235). Eine systematische, auch in der chinesischen Sprache realisierte Literaturprüfung zeigt jedoch den Mangel und damit das Desiderat einer Diskussion und Nutzung partizi‑pativer Methoden der Organisationsforschung auf. Aus organisationspädagogischer Perspektive erscheint es sowohl forschungspolitisch wie forschungsmethodologisch

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wünschenswert, diese Lücke im Forschungs‑ und Methodendiskurs zu schließen. Damit antwortet organisationspädagogische Methodenforschung auf eine bereits Anfang der 1980er Jahre im Kontext der interkulturellen Managementforschung gestellten Forderung nach einer kultursensiblen Forschungsmethodologie und ‑methodik (von Keller 1982).

1.1 Organisationspädagogische Forschungsstrategien

Wie im Forschungsmemorandum der Kommission Organisationspädagogik (Göhlich, Weber, Schröer u.a. 2014) umrissen, sind organisationspädagogische Forschungsstrategien an der komplexen Rekonstruktion organisationaler Welten interessiert. Um Komplexität angemessen einzuholen, stellen multiperspektivische Zugänge, triangulierende Verfahren und auch die Kombination quantitativer und qualitativer Verfahren Kennzeichen organisationspädagogischer Forschungsstrate‑gien dar. Gerade für das Desiderat interkulturell angepasster Methodologien und Forschungsdesigns verweisen historisierende und komparative Analysen auf ergän‑zende Potenziale einer pädagogischen Organisationsforschung. Zentrale Perspektiven einer am Lernen von und in Organisationen interessierten Forschung sind aber auch Prozess‑Orientierung und Längsschnittlichkeit. Insbesondere die Frage kulturell angemessener partizipativer und gestaltungsorientierter Forschungsformate verweist auf die Potenziale der Ästhetisierung von Forschungsstrategien. Diese öffnen sich immer mehr hin zu ganzheitlich die Sinne einbeziehenden Forschungsdesigns, in welchen Videographie, Theater, Tanz, Film, etc. fruchtbar gemacht werden können. Solche ästhetisierend angelegten partizipativen Forschungsdesigns bringen unter‑schiedlichen Anspruchs‑ und Interessengruppen miteinander in Dialog (Weber 2013), greifen hierbei auf das breite Spektrum partizipativer Analyseformate zurück, nutzen diese jedoch nicht ausschließlich für Forschungs‑, sondern auch für Zwecke der Organisationsgestaltung (Weber i. E. a).

1.2 Multi‑Stakeholder‑Partizipation in offenen (Innovations‑ und Forschungs‑)Formaten

Auch die aktuellen innovations‑ und forschungspolitischen Trends verweisen auf eine deutliche Stärkung partizipativer und gestaltungsorientierter Forschung. In den integrierten Plattformstrategien (Etzkowitz und Leydesdorff 2000, Nowotny et al. 2001) europäischer ebenso wie nationaler Forschungs‑ und Förderstrategien wird deutlich, dass akademische Wissensproduktion immer stärker „in+für die

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Gesellschaft“ (Clark 1998; Etzkowitz und Leydesdorff 1998; Godin und Gingras 2000) realisiert werden soll. Solche innovativen partizipativen Multi‑Stakehol‑der‑Formate einer vernetzten Wissensgenese zielen zunehmend auf die simultane Erbringung von Forschung und Entwicklung. Sie beziehen integrativ eine Vielzahl von Akteuren ein und adressieren auf diese Weise systematisch Expertise in mehr‑perspektivischen Arrangements. Als transdisziplinär angelegte Forschungs‑ und Entwicklungsdesigns verschränken solche Plattformarrangements verschiedene disziplinäre und professionelle Felder und zielen darauf ab, Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft zu generieren, sowie Beteiligung, Entwicklung und Gestaltung zu ermöglichen (Weber 2014a). Als responsive, konstruktivistische Forschung sind solche Forschungszugänge an der Rekonstruktion der Multiperspektivität unterschiedlicher Beteiligtengruppen interessiert und zielen auf die Überschrei‑tung bestehender Differenzen mittels Kommunikation und Dialog. Dem Prinzip der Zukunftsorientierung folgend, nähern sie sich oftmals auch dem Projekt einer nutzungsgesteuerten Forschung an und fragen dabei auch nach Werten und Wirkun‑gen. Daher finden sie durchaus auch bereits Anwendung im Feld der systemischen und transformativen Evaluation (Weber 2006, 2012).

Solcherart systemisch angelegte Forschungs‑, Evaluations‑ und Gestaltungs‑ansätze untersuchen die Wirklichkeitskonstruktionen eines Systems und beob‑achten den selbstläufigen Herstellungsprozess, wie ein organisationales System sein Wissen produziert. Es wird untersuchbar, welche Konsequenzen sich daraus für das Verhältnis zu seiner Umwelt ergeben, welches Forschungs‑Wissen sich im Kontakt mit Organisationen und Stakeholdern perspektiviert, welche Kommuni‑kationsprozesse sich zwischen ForscherIn und Organisation entfalten. Auch die Frage der kollektiven Analyse der Vergangenheit und des Entwurfs der Zukunft in gestaltungsorientierten Forschungsprozessen wird hier adressierbar. Dabei weisen die verschiedenen Modellierungen solcher Strategien durchaus Unterschiede auf: So orientiert sich das Modell von Etzkowitz und Leydesdorff an der Achse Indus‑trie – Staat – Wissenschaft, während das wissenstheoretische Modell des „Modus II“ von Nowotny et al. (2001) hier durchaus auch die Zivilgesellschaft mitdenkt. In diese aktuellen Debatten bettet sich organisationspädagogische Forschung ein. Sie formuliert hier auch den forschungsethischen Auftrag, die immanent mitgeführten Sinngehalte plattformbasierter Forschungsstrategien reflexiv zu bearbeiten und zu problematisieren.

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2 Kulturelle Differenz und interkulturelle Passung

Das Desiderat der Reflexivierung von Forschungsstrategien und ‑methodologien stellt sich auch für die Frage kultureller „Biases“ und vermeintlicher impliziter Normalitäten. Es stellt sich hinsichtlich der Anschlussfähigkeit und Passung von Forschungsmethodiken an kulturelle Orientierungsmuster (Göhlich et al. 2012). Diese Frage nach Passfähigkeit von Kontext und Forschungsstrategie stellt, wie oben bereits angedeutet, ein bislang vernachlässigtes Forschungsfeld dar und soll im Folgenden daher genauer ausgeleuchtet werden. Die kulturvergleichende Studie von Hofstede (1980) „Culture‘s Consequences“ erschließt relevante Kulturdimensionen, die für die Frage nach kultureller Passung partizipativer Forschungsmethodologien in der organisationspädagogischen Forschung fruchtbar gemacht werden können.

Hofstede (1980) wertete nachträglich eine IBM‑interne Befragung von 116.000 IBM‑Mitarbeitern aus (1966‑1971) und untersuchte hierbei 72 Niederlassungen in zunächst 40, später 50 Ländern und drei Weltregionen bzw. Kulturräumen (Ost‑/Westafrika, arabischer Raum). Die von ihm realisierte aggregierte Datenanalyse ließ vier bzw. sechs unterschiedliche Kultur‑Dimensionen hervortreten, welche grundlegende kulturelle Orientierungsmuster und Wertesets erschließen. Es wird davon ausgegangen, dass diese Grundorientierungen auch heute noch Hinweise auf mögliche Friktionen von Forschungsmethodologien und ‑designs in differenten kulturellen Kontexten geben können.

Wie lassen sich diese Kulturdimensionen nach Hofstede (1980, 2001, 2010) für Organisationen, organisationale Kulturen und partizipative Forschungsformate fruchtbar machen? Die bekanntesten vier Kulturdimensionen sind a) „Individualis‑mus vs. Kollektivismus“ (Individualism vs. Collectivism), b) die Akzeptanz ungleich verteilter Macht (Power‑Distance); c) Vermeidung von Ungewissheit (Uncertainty Avoidance); d) Materielle Wertorientierung vs. Orientierung an Lebensqualität (Masculinity vs. Femininity). Diese wurden im Laufe der Zeit ergänzt um die bei‑den Kulturdimensionen e) Langfristige vs. kurzfristige Orientierung (Longterm vs. short‑term orientation) (1991) sowie f) Beherrschung vs. Nachgiebigkeit (Restraint vs. Indulgence) (2010). Im Folgenden werden diese Kulturdimensionen kurz hin‑sichtlich ihrer organisationspädagogischen und organisationsforschungsbezogenen Relevanz vorgestellt (vgl. Abb. 1):

2.1 Individualismus vs. Kollektivismus

Während individualistisch orientierte Gesellschaften auf Individualität hin so‑zialisieren, ist dies in kollektivistischen Gesellschaften nicht der Fall. Hier ist

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Eigenverantwortung und Autonomie kein Eigenwert und demnach auch kein relevanter Wert im Organisieren. Während organisationale Steuerungsmuster in individualistisch orientierten Gesellschaften auf die Gewährung von Freiräumen und Spielräumen im Organisieren setzen und dabei aber klare Abgrenzungen zwischen Beruf und Privatleben kultivieren, folgen kollektivistische Gesellschaften der Logik des „Wir“ – sie sozialisieren auf Zugehörigkeit zu einem engmaschigen sozialen Gefüge hin. Organisationale Steuerungsmuster setzen auf Vertrautheit, Zugehörigkeit und Sympathie – erwartet werden hier aber auch Folgsamkeit und Orientierung an der Gruppe. Zusammengehörigkeit geht auch mit Abgrenzung nach außen einher – Organisation und Führung bietet Schutz und soziale Sicherheit. Organisationen reichen hier weit in die Privatsphäre der Mitarbeiter hinein. Ab‑grenzungen erfolgen nicht zwischen den Mitgliedern einer Organisation und auch nicht entlang der Grenzziehung zwischen Arbeit und Freizeit – sie werden entlang des „Wir“ und der „Anderen“ gezogen – in der „In‑Group“ kann man Solidarität und soziale Wärme erwarten – um den Preis einer hohen sozialen Kontrolle und Konformismuserwartung (Heringer 2010; Dahl 2000).

Diese grundlegend differenten Orientierungsmuster werden erwartbar relevant für die Ausgestaltbarkeit partizipativer Forschungsdesigns in kulturell differenten Systemen. Hohe Autonomieerwartungen, die in partizipative Verfahren durchaus eingelagert sind (maximal gegeben beispielsweise im Verfahren „Open Space“, das ganz auf der Eigenaktivität der Teilnehmenden beruht) (Weber 2009) – können hier durchaus kollidieren mit kulturellen Erwartungen an „Zugehörigkeit“ zu Gemeinschaften. Die Eigenständigkeitserwartung der Forschungsmethodik kann hier mit der „Inklusions‑„ und Vertrauenserwartung bzw. ‑erfordernis kollidieren – z. B. in den Erwartungen der Führung. Darf und soll es ein individuelles Recht auf Äußerung von Meinungen oder Kritik geben – oder wird „Folgsamkeit und Orientierung an der Gruppe“ erwartet? Die Frage nach „Ich“ oder „Wir“, die bereits für organisationale Steuerungslogiken relevant wird, stellt sich auch in Forschungs‑ und Gestaltungsdesigns als konkrete Materialisierungen von Werteordnungen.

2.2 Geringe und hohe Machtdistanz

Auch die Dimension einer hohen oder geringen Akzeptanz ungleich verteilter Macht wird relevant als kulturelle Orientierungsmuster in sozialer Forschungspraxis (Földes 2007). In Gesellschaften wird in unterschiedlichem Maße die ungleiche Verteilung von Macht akzeptiert. Weniger egalitär strukturierte Gesellschaften erwarten eine durchgängige und hohe gesellschaftliche Vertikalisierung und Hierarchie und ak‑zeptieren, dass Macht ungleich verteilt ist. Eher egalitär orientierte Gesellschaften

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akzeptieren demnach in geringerem Maße die Ungleichverteilung von Macht und benötigen für die Zuweisung von Macht spezifische Legitimationsmuster – seien sie charismatisch legitimiert, rational über Regeln und Gesetze oder traditional legitimiert (Weber 1985). Während ungleiche Machtverteilung hier an Personen, Rollen oder Status gebunden ist, bezieht sich diese Akzeptanz in vertikalen Ge‑sellschaften auf alle gesellschaftlichen Sphären und wird also in Familie, Schule, Hochschule, Unternehmen oder Politik als legitim erachtet (Hofstede et al. 2011).

Welche Herausforderungen liegen in diesen kulturellen und normativen Ord‑nungen für die konkrete Ausgestaltung einer partizipativen Forschungs‑ und Gestaltungspraxis? Wie methodisch umgehen mit der Frage nach „Gleichheitso‑rientierung“ bzw. einer möglichen „Orientierung am sozialen Status“? Während in vergleichsweise egalitärer orientierten Gesellschaften (z.B. Skandinavien) eher ein partizipativer Führungsstil kultiviert wird, werden in hierarchischeren Ge‑sellschaften alle Formen von Handlungs‑ und Entscheidungsmacht bis hin zur Verfügungsmacht über materielle und immaterielle Besitztümer hierarchisch strukturiert (Hofstede et al. 2011). Welche Relevanz hat dies für Autonomie und Heteronomie? Wie weit können alle im Raum sprechen? Welchen Stellenwert haben Statusunterschiede und welche Rituale autokratischer und patriarchaler Inszenierungs‑ oder Entscheidungsmuster sind hier erforderlich? Inwieweit kann ein partizipatives Forschungsformat mit egalitären und partizipativen Zugängen hier kulturell anschlussfähig sein? Wieviel „vertikale Strukturierung“ braucht es und welche Implikationen hat dies für die Prozesse kollektiver Wissensgenerierung in Organisationen und Netzwerken?

2.3 Schwache und starke Unsicherheitsvermeidung

Drittens wird die Dimension der geringen oder hohen Unsicherheitsorientierung bzw. Unsicherheitsvermeidung relevant. Hierbei geht es um das Ausmaß, in dem unklare und mehrdeutige Situationen für Verunsicherung, Ängstlichkeit und Stress sorgen. In Gesellschaften mit hoher Unsicherheitsvermeidung fühlen sich die Mit‑glieder eher von Unsicherheiten und Ungewissheiten bedroht und versuchen diese zu vermeiden bzw. zu verringern (Hofstede et al. 2010). Für den Einsatz partizipa‑tiver Forschungsverfahren stellt sich also die Frage, ob offene und „undefinierte Situationen“ im Forschungsprozess entsprechend eher geschätzt oder als avers empfunden werden (Heringer 2010). Sind also vorstrukturierte und transparente Situationen oder offene, prozessuale Erhebungsverfahren geeigneter? Ist die Unsi‑cherheitsvermeidung in Gesellschaften eher schwächer ausgeprägt, ist die Affinität zu explorierenden, risikoorientierten Strategien höher. Unsicherheiten und Risiken

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werden eher akzeptiert. Desorientierung und Aggression bei uneindeutigen Situa‑tionen werden hier weniger zu erwarten sein. Welche Akzeptanz kann also einem suchenden, explorativen Forschungsmodus und ‑design entgegengebracht werden? Inwieweit wären ggf. vordefinierte Aufgaben und ihre Umsetzung wünschenswert? Wird Ungewissheit als Chance oder als Bedrohung empfunden? Gilt es, sich zu exponieren, oder nicht? Gilt es, abweichende Auffassungen und Verhaltensmuster zu vermeiden und eher übereinstimmend und synchron zu agieren als different? Ist „Offenheit“ in Strukturen, Abläufen und Diskursen in Organisationen akzeptiert, oder nicht? Werden „Überraschungen“ geschätzt oder möchte man offene Situation lieber vermeiden oder kontrollieren? Wieviel Offenheit und Prozessorientierung im Prozess der Forschungs‑ und Organisationsprozesse ist erträglich – und wieviel Ordnungs‑ und Regelbedürfnis wird zentral für die Akzeptanz von Forschungs‑designs? Wo und wann kann ungewissheitsarm oder prozessorientiert gearbeitet werden? Sollen partizipative Forschungsformate überraschend „partizipatorisch“ oder kontrolliert und „vertikal strukturiert“ angelegt werden, um einen produktiven Prozess kollektiver Wissensgenerierung zu ermöglichen?

2.4 Feminität vs. Maskulinität

Die vierte, von Hofstede als „Femininität“ und „Maskulinität“ bezeichnete, Differenz unterscheidet „Lebensqualität“ und „materielle Wertorientierung“ Während sich die sogenannten „feminin orientierten“ Gesellschaften eher an „Lebensqualität“, Wohlbefinden, Harmonie und Sorge um Andere orientieren, schreibt man den sogenannt „maskulinen“ Gesellschaften eher die Orientierung an Wettbewerb und materiellem Erfolg zu (Hofstede et al. 2011). Wie wichtig ist der Aufbau von Vermögen und Macht? Was sind motivierende Arbeits‑ aber auch Forschungsziele – „Lebensqualität“ oder „materieller Erfolg“? Welche Arbeitsformen sind anschluss‑fähig – kompetitive oder kollektive? Sollten eher Harmonie‑ und Konsens orientierte Prozesse der Wissensgenese oder eher leistungsbezogene Differenzierungen, eine starke Ergebnis‑ und Outputorientierung kultiviert werden? Soll es „Gewinner“ geben, die ggf. gar individuell oder kollektiv auszuzeichnen wären? Sollten Einzelne in Gruppenpräsentationen ihre Gruppe repräsentieren – oder sollte ein Inszenieren von Erfolg, von „Gewinnern“, ggf. auch von einem wettbewerbsartigen Stil ganz vermieden werden? In welchen Ausdrucksformen manifestieren sich die Werte der Harmonie, Gemeinschaft, der individuellen Repräsentation und des Wettbewerbs?

Sollte Führung an der Spitze oder im Kollektiv und partizipativ erfolgen? Sollte eine „Ethik der Fürsorge“ kultiviert werden – oder soll sich der Stärkste durchset‑zen, wird Aggressivität und die zur Schau Stellung von Leistung belohnt? Wirken

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symbolische Hervorhebungen aus der Gruppe oder materielle „incentives“ motivie‑rend oder nicht? Möchten Einzelne herausgestellt werden oder ist ihnen dies avers? Steuerungserfolge könnten hier eher über Wertschätzung, soziales Wohlergehen und Solidarität erreicht werden. Eine hohe Differenzierung von Gehältern und Motivation über unternehmerische Ansätze, also eine anreizbasierte Steuerung wären hier weniger anschlussfähig (Hofstede et al. 2011).

Entsprechend stellt sich dann die Frage, wie partizipative Forschungsdesigns sich an solche Kulturstandards anpassen oder orientieren müssten: Sollte der kollektive Forschungs‑ und Wissensbildungsprozess eher auf eine sozial‑koope‑rative oder eher auf eine „unternehmerische“ Wissensgenerierung abheben? Die Grundorientierungen der „Kooperation vs. Wettbewerb“ führen zu unterschied‑lichen Forschungsdesigns und dahinter liegenden Rationalitäten (Földes 2007). Ähnliches kann hier für die letztgenannte Dimension der „Durchsetzung vs. Nachgiebigkeit“ erwartet werden: Kooperatives Verhalten vs. Durchsetzungsver‑halten gehen einher mit „Fürsorge“ für das gemeinsame Projekt und die Suche nach gemeinsamen Lösungen – eine durchsetzungsorientierte Wissensstrategie führt zu gänzlich anderen kulturellen Akzeptabilitäten und entsprechend auch partizipativen Forschungsdesigns.

2.5 Kurzfristige vs. Langfristige Orientierung

Auch der Blick auf Zeitlichkeit wird relevant für die Frage nach Gegenwarts‑ und Kurzfristigkeitsorientierung oder Langfristigkeitsorientierungen. Wird Vergan‑genheit, Gegenwart und Zukunft als eine relevante Größe mitgeführt? Wird eine gemeinschaftliche Ausgestaltung der Zukunft auch im Sinne einer langfristigen Perspektive kultiviert? Oder geht es vordringlich um ad hoc Relevantes und um Problemlösung für die Gegenwart? Während gegenwartsorientierte und eher kurz‑fristig denkende Gesellschaften sich am Neuen und an Verbesserungsmöglichkeiten orientieren, sind langfristig orientierte Kulturen an Erhaltung von Beziehungen, an Kontinuität und an Stabilität orientiert. In beiden kulturellen Ordnungen wird mit Multioptionalität als Grundlage von Entscheidungen sehr unterschiedlich umgegangen. Gegenwartsbezogene Gesellschaften sind eher an konkurrierenden Möglichkeiten orientiert (Hofstede 1991; 1993; 2001; 2011). Hier können wechselnde Geschäfts‑ und Kooperationspartner auftreten, Flexibilität und Innovation sind erwartbar und erforderlich. Eine an Langfristigkeit orientierte Gesellschaft ist eher am Aufbau stabiler Kooperationsbeziehungen orientiert und setzt sich für Stabilität und das Wahren von Traditionen ein (Trompenaars und Hampden‑Turner 2008). Lernen ist auf das Lernen aus der Erfahrung der Älteren bezogen und weniger auf

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das egalitäre Austauschen aller Beteiligtengruppen. Entsprechend stellt sich auch die Frage nach der Ertragserwartung: Erwartet man „schnelle Erfolge“ und sofortige Effekte oder langfristige Ergebnisse und Nachhaltigkeit in systemischer Perspektive?

Implikationen für Forschungsdesigns können sich auf die Frage beziehen, ob Gruppen im Forschungsprozess eher zusammenbleiben oder wechseln sollten. Sollten diese durch Führungskräfte gebildet werden? Soll es Flexibilität und Inno‑vation aller geben oder sollte ein Design eher berücksichtigen, dass ein Lernen „von den Erfahrenen“ als angebracht empfunden würde? Wie sollte ein partizipatives Forschungsdesign das strukturelle Spannungsfeld zwischen sofortigen Effekten und schnellen Erfolgen bzw. der Langzeitperspektive und systemischer und nach‑haltiger Effekte aufnehmen? Welche Fragen können hier gestellt werden, welche Konstellierungen im Forschungsdesign wie angelegt werden?

3 Die Frage nach kultureller Passung in Forschungsdesigns am Beispiel China

Beziehen wir diese Überlegungen auf die beiden empirischen Kontexte von China und Deutschland, so stellt sich die – von Hofstede (1980, 1991, 1993, 2001, 2011) generierte – Datenbasis different und überlappend zugleich dar (vgl. Abb. 1). Es wird deutlich, dass China eine vergleichsweise extreme Langzeitorientierung im Unterschied zu Deutschland aufweist, eine erheblich höhere gesellschaftliche Akzeptanz unterschiedlicher Machtverteilung hat und damit auch sehr viel ver‑tikaler strukturiert ist als Deutschland. Beide Länder treffen sich allerdings exakt hinsichtlich des Maßes an materieller Wertorientierung. Die für Deutschland erkennbare höhere Ungewissheitsvermeidung wird in China durch eine höhere Ungewissheitsbereitschaft konterkariert – die mit etwa dem gleichen Ausmaß an materieller Wertorientierung einhergeht. Die stärkere unternehmerische Orien‑tierung Chinas konterkariert mit dem deutlich höheren Maß an Individualismus im deutschen Kulturkreis. Diese empirische Datenbasis soll im Folgenden genutzt werden, um Implikationen für partizipative Forschungsdesigns in China abzuleiten.

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Abb. 1 Chinas nationale Kultur: Hoher Kollektivismus mit einer langfristigen Orientierung

Quelle: ZIM

Basierend auf den Überlegungen, empirischen Daten und Befunden Hofstedes sowie ihrer Weiterbearbeitung im Feld des interkulturellen Management (Tang und Reisch 1995) sowie unter Einbezug der von Thomas angelegten Kulturstandards (1996) lassen sich Hypothesen für die Durchführung partizipativer Forschungsformate in China ableiten. So nennt Thomas beispielsweise die Orientierungsmuster „Ge‑sicht wahren“, „Hierarchieorientierung“, „soziale Harmonie“ sowie „Bürokratie“, „Etikette“ und „Danwei“ (Einheit, Arbeitseinheit, Studiengruppe) sowie „Guanxi“ (Beziehungsnetz), List und Taktieren und Humor (Thomas 1996, S. 125).

3.1 Implikationen von hohem „Kollektivismus“ für partizipative Forschungsformate in China

Das hohe Ausmaß an Kollektivismus legt nahe, dass Einzelne nicht dazu neigen, für sich selbst zu sprechen. Es ist zu erwarten, dass in China Situationen in einem Design partizipativer Organisationsforschung bevorzugt werden, in dem eine Per‑son als zugehörig zu einer (Organisations‑)gemeinschaft sprechen kann. Erwartbar wird der Wunsch nach einem vertrauenswürdigen Anleiter, einem Experten im Prozess gegeben sein. Auch der Wunsch, Teil einer stabilen Gruppe zu sein, legt

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nicht nahe, dass allzu viele Wechsel – beispielsweise heterogener und homogener Gruppenperspektiven – Teil des partizipativen Organisationsforschungsdesigns sein sollte. Teilnehmende werden voraussichtlich eher Wert auf die Sicherheit legen, dass niemand öffentlich „sein Gesicht verliert“ – d. h. dass Loyalität durch soziale und organisationale Bindungen gewährleistet ist. Zu erwarten ist auch, dass durchaus neue Lösungen gesucht werden, hier Denken aber kollektiv von statten gehen sollte – also koproduktiv angelegt sein sollte. Präsentationen von Ergebnissen des Erarbeiteten sollten im Namen der Gruppe präsentiert werden – das Sprechen sollte also nicht für das Individuum selbst erfolgen.

3.2 Implikationen von hoher „Machtdistanz“ für partizipative Forschungsformate in China

Auch die Ausprägung der „hohen Machtdistanz“ legt Kriterien für die Gestaltung von Formaten partizipativer Organisationsforschung nahe. Da partizipative For‑schungsformate eher dazu tendieren, den sozialen Status der Mitwirkenden zu negieren oder zu de‑inszenieren, ist dies eine relevante und erfolgskritische Größe. So zielt beispielsweise das Verfahren „Open Space“ auf eine vollständig egalitäre Repräsentation der teilnehmenden Akteure ab. Passfähigkeit und kulturelle An‑schlussfähigkeit erfordert hier allerdings die Inszenierung des sozialen Status. Dennoch soll aber ein partizipatives Design Anwendung finden. Wie kann das Sprechen der Mitwirkenden möglich werden in einer öffentlichen und kollektiven Situation? Partizipative Forschungsdesigns sollten also berücksichtigen, inwiefern Teilnehmende im Forschungsdesign auch beispielweise Respekt gegenüber der Leitung der Organisation zeigen müssten. Forschungsformate, die Beteiligung auf der Ebene von Vorschlägen „bottom up“ zulassen, können hier anschlussfähig sein. Hohe Vertikalität, Hierarchie und Statusdifferenz durch Alter, formale Position, Geschlecht sind im Prozess entsprechend symbolisch zu adressieren und zu adres‑sieren. Wissensentwicklung wäre dementsprechend gleichermaßen partizipativ wie auch vertikal zu organisieren und zu strukturieren. So könnten beispielsweise die Rangniedrigsten zunächst aufgefordert werden zu sprechen, damit die Ranghöchs‑ten zum Schluss ihre Position darstellen können, die die Kommentierungen der Rangniedrigen mit integriert.

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3.3 Implikationen der geringen Unsicherheitsvermeidung für partizipative Forschungsformate in China

Die vergleichsweise geringere Unsicherheitsvermeidung legt ebenfalls Hypothesen für die Anschlussfähigkeit partizipativer Forschungsformate in China nahe: Einer‑seits kann erwartet werden, dass eine „Vorstrukturierung“ des Rahmens gewünscht würde – UND gleichzeitig auch eine recht hohe explorative Qualität gegeben sein müsste, um Erkundung, Lernen und die Aneignung von Wissen zu ermöglichen. Es wäre anzunehmen, dass eine hohe experimentelle Orientierung und das große Interesse an der „Suche“ gegeben ist, wenn niemand das Gesicht verliert und der soziale Status der sequenziell vorgruppierten TeilnehmerInnen berücksichtigt wird. Eine unternehmerische Grundorientierung und die explorative Haltung, gepaart mit materieller Wertorientierung und dem Interesse des Lernens vom „Meister“ legt methodische Zugänge nahe, in dem sich die Organisation zu einem „benchmarking“ verhalten kann. So stellt die Integration von Experten in einen strukturierten Forschungs‑ und Erarbeitungsprozess – wie es z. B. das Verfahren RTSC vorsieht – eine hohe Anschlussfähigkeit dar. Das problemorientiert ansetzende Verfahren wäre allerdings so nicht anzuraten, sondern eher ein lösungsorientier‑ter Zugang. Es ist erwartbar, dass eine hohe Innovationsorientierung erwartbar ist, sofern Loyalität zur Leitung gesichert ist und Respekt vor den Leistungen der Vergangenheit gezeigt wird.

3.4 Implikationen für die relativ hohe materielle Wertorientierung (Masculinity) für partizipative Forschungsformate in China

Implikationen der mit Deutschland vergleichbar hohen materiellen Wertorientierung legen nahe, dass „materieller Erfolg“ als motivierender Faktor und „Treiber“ für die Forschungseinstellungen der Organisation insgesamt wie auch der Teilnehmenden wirksam werden könnte. Auch das Anliegen des Erreichens einer „kollektiven Meisterschaft“ und die erwartbare „Sichtbarkeit des Gruppenerfolgs“ könnte wert‑voll sein, um kulturelle Anschlussfähigkeit zu sichern. Wichtig wäre im Sinne der Hofstede‘schen Unterscheidungen, dass ein „kooperativer Modus des Wettbewerbs“ gegen andere Gruppen wirksam werden könnte – hier könnten auch Abwesende oder auch Andere, nicht zur eigenen Bezugsgruppe Zugehörige, als Wettbewerbs‑folie dienen. Ein kooperativer Modus effektiver und effizienter Wissensgenerierung wäre voraussichtlich anschlussfähig an die kulturellen Bedürfnisse. Motivierende

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Forschungsziele könnten auf die Ergebnisorientierung für materielles Wachstum und wirtschaftlichen Erfolg im Kollektiv verweisen.

3.5 Implikationen für die hohe Langzeit‑Orientierung für partizipative Forschungsformate in China

Welche Implikationen hat die hohe Langzeit‑Orientierung für die Realisierbarkeit partizipativer Forschungsformate in China? Die Dimension Zeit sollte generell im methodischen Design aufgenommen werden – so arbeitet beispielsweise das Verfah‑ren der Zukunftskonferenz mit Zeitlichkeit und einer systematischen Adressierung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Hier kann angenommen werden, dass Stabilität und Kontinuität in den sozialen Gruppen eher gewünscht würde als Gruppenwechsel. Da Kontinuität bevorzugt wird, müssten sich Veränderungen durch erwartete Erträge begründen. Vor dem Hintergrund der kulturellen Praxis des „Lernens vom Meister“ geht es um das Reproduzieren der Best Practices und des Erfahrungslernens im mehrgenerationalen Gefüge und im Gefüge der differenzier‑ten Status. Insgesamt würde das soziale System an systemischen und nachhaltigen Verfahren interessiert sein und sich auf soziale Bindungen und wirtschaftlichen Erfolg hin orientieren. „Schnelle Erfolge“ wären dann integrierbar, wenn sie zur generellen Langzeitorientierung passen.

4 Kulturelle Anschlussfähigkeit als Desiderat für partizipative Forschungsdesigns im Kontext internationaler Forschung

Wie deutlich wurde, ist die Annahme Harrison Owens (2001), das Verfahren Open Space sei ohne weiteres universell einsetzbar, zwar abstrakt richtig, aber nicht unbedingt der kulturellen Voraussetzungshaftigkeit von partizipativer Forschung bewusst. Wie die vorangegangenen Überlegungen zeigen, weisen partizipative Forschungsdesigns organisationspädagogischer Forschung in unterschiedlichem Maße kulturelle Anschlussfähigkeiten auf – so scheinen insbesondere das Verfah‑ren der Wertschätzenden Erkundung (Cooperrider 2000) kulturell eher eine hohe Anschlussfähigkeit aufzuweisen – während das Verfahren Open Space (Owen 2001) mit seiner Offenheit, der hohen Orientierung an Selbstorganisation und Partizipa‑tion aller eher Anschlussfähigkeit an die US‑amerikanische und deutsche Kultur erkennen lässt. Das Verfahren Zukunftskonferenz (Weisbord und Janoff 1995)

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weist zwar ebenfalls Anschlussfähigkeiten an die chinesischen Kulturdimensionen auf, insofern es vorstrukturiert ist bis hin zur Sitzordnung, und auch Zeitlichkeit systematisch einbezieht mit Blick auf Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Einige Elemente deuten damit auf kulturelle Passung hin. Das Verfahren World Cafe (Brown und Isaacs 2007) scheint aufgrund der Sicherung des Wissens durch die „Chairs“ ebenfalls anschlussfähig zu sein an relevante Kriterien – so z. B. der Repräsentation von Seniorität oder Status. Anschlüsse an Elemente des Verfahrens RTSC (Dannemiller und Tyson 2000) beziehen sich auf die Differenzierung in der symbolischen Repräsentation von Leitung.

Wie deutlich wurde, sollten partizipative Formate der Organisationsforschung nicht einfach übernommen und in differente kulturelle Kontexte transferiert werden, sondern durchaus ihrer eigenen kulturellen Verortetheit bewusst werden und auf die hier eingelagerten „Biases“ der Erzeugung von Daten hin reflektiert werden (Weber 2014c). In diesem Sinne steht eine interkulturelle oder kulturvergleichende Metho‑denforschung in der Organisationsforschung und organisationspädagogischen For‑schung sicherlich an ihrem Anfang – nichts desto trotz gilt es, sie weiterzuentwickeln und weitergehend zu systematisieren. Hierzu möchte der vorliegende Artikel einen ersten Beitrag leisten und auf die Voraussetzungshaftigkeit kultureller Passungen auch mit Blick auf Erhebungs‑ und Forschungsformate aufmerksam machen. Das hier einliegende konzeptionelle Verständnis von „Passung“ folgt damit nicht einer mechanistischen Anwendbarkeitsvorstellung, sondern einer – sozialökologischen – Vorstellung alltagskultureller Anschlussfähigkeit an die Orientierungsrahmen der Mitglieder von Organisationskulturen im Kontext nationaler Kulturen. „Passung“ wird damit perspektivisch auch zu einem Rahmenkonzept für die Analyse und Entwicklung geeigneter Forschungsmethodiken in kulturell differenten Kontexten.

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