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1
ORGANISCHE CHEMIE
Chemie der KohlenwasserstoffverbindungenLavoisier: Zusammensetzung der Naturstoffe aus den lebenden Organismen:
Kohlenstoff, Wasserstoff Sauerstoff, Stickstoff: organogene Elemente
Antoine Lavoisier1743-1794
Es dauert nur Sekunden, um einen Kopf abzuhacken,aber hunderte Jahre dürften keinen ähnlichenhervorbringen können wie diesen Lavoisier. (Lagrange)
2
Berzelius (XVIII-XIX sz.): organische und anorganische Chemie
5 H C NN
N N
N
H
NH2
adenin
Vis vitalis Prinzip: Naturstoffe aus den lebenden Organismen können nicht künstlichhergestellt werden
Wöhler (1828)
K OCN + NH4 Clmelegítés
H2N C
O
NH2 + K ClErhitzen
Jöns Jakob Berzelius(1779-1848)
3
Sonderstellung der Verbindungen des Kohlenstoffs:
Die Vielzahl der Kohlenstoffverbindungen
Isomerie: isomere Verbindungen weisen bei gleicher Summenformel verschidene chemische und physikalische Eigenschaften.
Konstitutionsisomerie:die Isomerie beruht auf der unterschiedlichen Atomordnung (d.h. unterschidlichen Reihenfolge der Atome innerhalb des Moleküls).
4
Summenformel Nummer der Konstitutionsisomere
C6H14 5C7H16 9C8H18 18C9H20 35C10H22 75C15H32 4.347C20H42 366.319C30H62 4.111.846.763
Die Anzahl der Konstitutionsisomere nimmt mit steigender Anzahl der C-Atome sehr stark zu.
Konstitutionsisomerie
5
KOHLENWASERSTOFFE
gesättigt ungesättigt aromatisch
CH3 CH3 CH2 CH2
ofenkettig oder cyclisch(aliphatisch oder alicyclisch)
cyclisch
6
KOHLENWASSERSTOFFE
Gruppen der Kohlenwasserstoffe:
Gruppe charact. Bindung allg. Formel
•Alkane -CH2–CH2- CnH2n+2
•Cycloalkane -CH2–CH2- CnH2n
•Alkene -CHCH- CnH2n
•Alkyne -CC- CnH2n-2
•Aromatische Benzol und polycyc- C6H6, C10H8, etc..Kohlenwasserstoffe lische Aromaten
7
ALKANE CnH2n+2
Methan CH4
Ethan CH3-CH3
Propan CH3-CH2-CH3
Butan CH3-CH2-CH2-CH3
Pentan CH3-CH2-CH2-CH2-CH3
Hexan CH3-CH2-CH2-CH2-CH2-CH3
Heptan CH3-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH3
Octan CH3-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH3
Nonan CH3-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH3
Decan CH3-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH2-CH3
CH4
C2H6
C3H8
C4H10
C5H12
C6H14
C7H16
C8H18
C9H20
C10H22
Homologe Reihe der Alkane:zwei aufeinanderfolgende Kohlenwasserstoffe differieren stets um eine –CH2 Gruppe.
8
Grundlagen der Nomenklatur in der organischen Chemie
Namen der organischen Verbindungen:
- systematische Namen (oder IUPAC-Namen) IUPAC = International Union of Pure and Applied Chemistry
- Trivialnamen (z.B. Oxalsäure anstelle Ethandisäure).(Anwendung der Trivialnamen ist von IUPAC-Nomenklatur also
genehmigt.)
9
verzweigte Alkane = substituierte Derivate der unverzweigten (geradkettigen) Alkane
Substitution = Ersetzen von H-Atomen eines Alkans durch Alkylgruppen
Alkylgruppen
Als Alkylgruppen bezeichnet man die Reste, die nach Entfernen eines H-Atoms aus den Alkanen zurückbleiben.Die unverzweigte Alkylgruppen werden in der systematischen Nomenklatur durch die Änderung der Endung -an -yl genannt.
Alkan Alkyl
Anwendung der IUPAC-Nomenklatur („Substitutions-Nomenklatur”)
Benennung der Alkane:
lateinische oder griechische Vorsilbe + -an Endsilbe (Suffix)
Pent + an Pentan
(Die Vorsilbe gibt die Anzahl der beteiligten C-Atome an.)
10
Beispiele:
Alkan Alkylgruppe
Formel Name
CH4 (Methan) CH3- Methyl-
C2H6 (Ethan) CH3CH2- Ethyl-
C3H8 (Propan) CH3CH2CH2- Propyl-
Nomenklatur
11
Benennung der verzweigten Alkane nach den IUPAC Regeln
1./ Die längste C-Kette (Hauptkette ohne Verzweigung) wird durchnumeriert und nach der Anzahl ihrer C-Atome als eine geradkettige Verbindung genannt.
2./ Jede Verzweigung wird gesondert gekennzeichnet, und zwar so, daß man die Zählung an dem Kettenende beginnt, das der Verzweigungsstelle am nächsten steht.
3./ Die Alkylgruppen, die an die Hauptkette gebunden sind, werden identifiziert. Die Position der Alkylgruppen wird durch Nummern angegeben. Für jeweilige Substituenten muss gesonderte Nummer verwendet werden. Wenn eine Gruppe mehrmals auftritt, wird die Vorsilbe (Prefix) di-, tri-, tetra-, usw. vorangelegt.
4./ Schreiben des Namens der Verbindung!Nummer(n) + Alkylgruppe(n) (ABC Reihenfolge!) + Hauptkette
12
CH3 CH2 C
CH3
CH3
CH2 CH CH2 CH3
CH3
1 2 3 4 5 6 7
3,3,5-Trimethyl-heptan
Positions-nummer
Endsilbe
Name des Substituentes
Vorsilbe Name der Hauptkette
3-Methyl-pentanCH3 CH2 CH CH2
CH3
CH3
1 2 3 4 5
CH3 CH2 CH CH2
CH
CH2
CH3 CH3
CH3
1 2
3 4 5 63-Ethyl-2-methyl-hexan
Nomenklatur der Alkane
13
Unterschiedliche C-Atome in verzweigten Alkanen
(primäre, sekundäre, tertiäre und quartäre C-Atome)
C C C CC
C
C
C
primäres
sekundäres
tertiäresquartäres
14
Bindungsstruktur der Alkane
Die Elektronenkonfiguration des Kohlenstoffatoms
1s22s22p2 Promotion Hybridisierungsp3
Das sp3 hybridisierte Kohlenstoffatom bildet 4 equivalente kovalente Bindungenpl.: CH4, CH3-CH3
15
Struktur der Alkane
Methan
Überlappung von den 4 sp3 Hybridorbitalen des Kohlenstoffatoms mit den 4 s atomorbitalen der Wasserstoffatome
4 equvalente Bindungen (C-H)
Gleiche Bindungslängen (C-H 109 pm), und Bindungswinkel (109.5°)
KalottenmodelKugel-StabModelwedge-and-dash model
16
Konformation der Alkane
Als Konformation eines Moleküls bezeichnet man die räumlichen Strukturen,die sich nur durch Drehung um eine Einfachbindung unterscheiden und nichtmiteinander zur Deckung zu bringen sind.
Konformere (Konformationsisomere) sind im allgemeinen nicht isolierbar.
17
Konformationen des Ethans
perspektivischeDarstellung:(„sawhorse” representation) Rotation
verdeckte (ekliptische)oder Atom-Atom-Konf.
anti-periplanare (gestaffelte)oder Atom-Lücke-Konf.
H-C-C-H Dieder-Winkel: 0o 60o
Newman-Projektion:
HH
HH
HH H
H
H
HH
H
18
19
Cycloalkane: gesättigte Kohlenwasserstoffe (d.h. nur C-C Einfachbindungen), mit einer cyclischen Struktur der C-Atome
- allgemeine Formel CnH2n, homologe Reihe
CH2CH3
CH3 CH3
CH3
2
34
5
61
- IUPAC-Nomenklatur: Vorsilbe (Präfix) „Cyclo” + Name des entsprechenden Alkans
(z. B. Pentan Cyclopentan).
Ethylcyclopentan 1,1,3-Trimethylcyclohexan
CYCLOALKANE CnH2n
20
H
H
H
H
H
H
Molekülstruktur (Konformation) der Cycloalkane
Raumstruktur (dreidimensionale structur) i.e. Konformation der Cycloalkane wird durch die Anzahl der C-Atome im Ring bestimmt.
Cyclopropan- Molekül mit ebener, symmetrischer Struktur- H-C-C-H Diederwinkel: 0o Torsionsspannung (Pitzer-Spannung)- C-C-C Bindungswinkel: 60o Winkelspannung (Baeyer-Spannung)
CH2CH2
CH2
CH3CH2CH3
CH3CH2CH2Br48% HBr
H2/kat
- Cyclopropan ist existenzfähig und stabil, troztdem kann seiner Ring relativ leicht aufgespalten werden.
Gasförmig, Anästhetikum
21
H
H
H
H
H
H
H
HHH
H H
H
H
H
HH
H
H
H
H
H
H
H27o
• C-C-C Bindungswinkel 90o,
•in einer hypothetischen planaren Konformation: alle C-H Bindungen sind in ekliptischen (verdeckten)
Stellung Torsionsspannung,
•in einer multiplanaren Konformation:H-C-C-H Diederwinkel sind größer als zero energetisch günstigere Anordnung
Cyclobutan
planare Konformation nicht-planare („Hausdach”) Konformation
Molekülstruktur (Konformation) der Cycloalkane
22
H
H HH
HHH
HH
H
H
H
HH
HH
H
H
H
H
Cyclopentan
gleichseitiger Fünfeck: 108o, sehr nahe dem Tetraederwinkelpraktisch keine Baeyer-Spannung
5 ekliptische C-H Bindungen an beiden Seiten des Ringes!beträchtliche Torsionsspannung (Pitzer-Spannung)
wesentlich günstigere Anordnungen: Briefumschlag und Twist Konformationgegenseitige Umwandlung: Pseudorotation)
Briefumschlag-KonformationTwist-Konformation
Molekülstruktur (Konformation) der Cycloalkane
23
Cyclohexane
- gleichseitiger Sechseck (planar!): C-C-C Bindungwinkel 120o Winkel-Spannung (Baeyer-Spannung)
- non-planare Form:C-C-C Bindungwinkel 109,5o, d.h. Tetraederwinkel
keine Winkel-Spannung
H-C-C-H Diederwinkel: 60o, keine Torsionsspannungsehr stabile, spannungsfreie Struktur: Sessel-Konformation
günstige Anordnung der Bindungen in Sesselform
Sesselform
60o
H
CH2 H
H
H
CH2
HH
H H
H
H
H
HH
H
HH
HH
H
H
Molekülstruktur (Konformation) der Cycloalkane
24
Sessel-Sessel-Ringumwandlung (Ringumklappen, -inversion)
(konformationelle Beweglichkeit des Cyclohexans)
• Die Sesselform ist beweglich (mobil)
Sesselform andere Sesselform
• Vorgang des Umklappens, vorübergehend auftretende Anordnungen:
Wannen- und Twist-Konformation
Inversion
Sessel TwistWannen Sessel
Molekülstruktur (Konformation) der Cycloalkane
25
energetisch ungünstige intramolekulare Wechselwirkungen(z.B. ekliptische Bindungen, Abstoßung zw. 1-H und 4-H Atomen)
EWannen – ESessel 25 kJ/mol
Wannenform
ekliptische Bindungen in Wannenform
Wannenform
HH
H
HH
HH
HH
HH H
0o
HH
HH
HH
CH2 HH CH2
Molekülstruktur (Konformation) der Cycloalkane
26
Axiale und äquatoriale Bindungen
Xa
e
Ye
X
Ya
Derjenige Substituent bzw. die H-Atome, die in der einen Konformationaxial angeordnet sind, befinden sich nach dem Umklappen in äquatorialer Lageund umgekehrt.(ae, und ea).
sehr schnelle Ringinversion
axiale und equatoriale C-H-Bindungen
equatoriale C-H-Bindungenaxiale C-H-Bindungen
a
a
aa
a
ae
ee e
ee
Molekülstruktur (Konformation) der Cycloalkane
27
Umklappungsisomere der Cyclohexanderivate
95 % 5 %
Methylcyclohexan
energetisch günstigere Konformation
H
CH3
HH
H
CH3
H
Molekülstruktur (Konformation) der Cycloalkane
https://www.youtube.com/watch?v=bPLREpfZ63I
28
Physikalische Eigenschaften der Alkane
• unpolare Moleküle, schwache intermolekulare Wechselwirkungen(schwache Dispersionskräfte)
•Schmelzpunkt und Siedepunkt : niedrig- C1-C4 gasförmig- C5-C16 flüssig- C16 halbfest oder fest
••Löslichkeit: - wasserunlösliche Stoffe,
- gute Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln
• benzinänlicher Geruch
29
Schmelzpunkte und Siedepunkte der geradkettigen Alkane
Verbindung Formel Schmelzpunkt (Co) Siedepunkt (Co)Methan CH4 -183 -161Ethan C2H6 -183 -89Propan C3H8 -188 -42Butan C4H10 -139 -1Pentan C5H12 -130 36Hexan C6H14 -95 69Heptan C7H16 -91 98Octan C8H18 -57 126Nonan C9H20 -54 151Decan C10H22 -30 174Heptadecan C17H36 23 303Oktadecan C18H38 28 317Ikosan C20H42 37 20515 Hgmm
Triacontan C30H62 66 2583 Hgmm
30
CH3. + .CH2CH2CH2CH2CH3
CH3CH2CH2CH2CH2CH3Hexan
CH3CH2. + .CH2CH2CH2CH3
Chemische Reaktionen der Alkane
- Thermische Crackung (600 °C)Überführung von Mitteldestillaten und Destillationsrückständen in ein Gemisch niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe
CH3. + .CH2CH3 CH3CH2CH3 Propan
CH3. + .CH2CH2CH2CH3 CH3CH2CH2CH2CH3 Pentan
CH3CH2. + .CH2CH2CH2CH3 CH3CH3 + CH2 = CHCH2CH3
Ethan Buten
31
Cl2 2 Cl. Startreaktion
Cl. + CH4 CH3. + HCl
CH3. + Cl2 CH3Cl + Cl.
ChloromethanKettenreaktion
CH3Cl + Cl. .CH2Cl + HCl
.CH2Cl + Cl2 CH2Cl2+ Cl.Dichlormethan
- Halogenierung (Chlorierung, Bromierung) -Radikalische Substitution SR
(Photohalogenierung nach radikalischem Mechanismus)
Licht
Cl. + Cl. Cl2CH3
. + CH3. CH3- CH3
CH3. + Cl. CH3- Cl
Kettenabbruch
Chemische Reaktionen der Alkane
32
Natrium-Salze der höheren Alkansulfonsäuren: Detergentien, synthetische Waschmittel, Tenside(wichtige praktische Anwendung)
- Sulfonierung
R-H + H2SO4 R-SO2OH + H2OAlkansulfonsäure
R-H + ClSO2OH R-SO2OH + HCl
R-H + SO2 + Cl2 R-SO2Cl R-SO2OHAlkansulfonylchlorid
Substitutionen
Reaktionen der Alkane
33
- Nitrierung
unter Einwirkung von Salpetersäure bei hoher Temperatur in Gasphase
R-H R-NO2 + H2ONitroalkan
HNO3
- Verbrennung der Alkane (Oxidation)
stark exotherme Reaktionen (wichtige Energiequellen, Treibstoffe)
CnH2n+2 + (3n+1)/2 O2 n CO2 + (n+1)H2O
Reaktionen der Alkane
34
Magische Säure
CH4 + FSO3H SbF5 CH5+ CH3
+H2 -
CH3 ORR O H
Nucleophil
György (George) Oláh (1927-2017)
Nobel Preis (1994)
CH
HHH
+ H+ CH
HH
H
H
Reaktionen der Alkane
35
Vorkommen derAlkane
Erdgas: hauptsächlich Methan und Ethan
Erdöl: Gemisch von unterschiedlichen KohlenwasserstoffeTechnische Verarbeitung des Rohöls:Fraktionierte Destillation – Fraktionen (Produkte)
Sdp. Bereich,oC Fraktion Verwendung•30-200 C5 - C10 Benzin (Gasolin)•200-325 C10 - C15 Petroleum (Kerosin)•325-400 C15 - C18 Diesel-öl (Gasöl)•über 400oC C18 Paraffin, Schmieröl•Vakuumrückstand Asphalt
Medizinische Anwendung:• Ligroin (Desinfection der Körperoberfläche)• Paraffinöl (Verw. in Dermathologie)• Vaseline (Verw. in Fabrikation von Salben)
36
Produkte aus Erdöl
37
Alkene (Olefine)
Benennung: -en Endsilbe
Kohlenwasserstoffe, die eine C = C Doppelbindung enthalten
R1-CH=CH-R2Summenformel: CnH2n
Homologe Reihe
Ethen
Propen1 2 3
1-Buten3 41 2
CH2 CH CH3
CH2 CH CH2 CH3
CH2 CH2
Alkenyl - Gruppe
Ethenyl-, Vinyl-
2-Propenyl- , Allyl-
3-Butenyl-
CH2 CH CH2
CH2 CH CH2 CH2
CH2 CH
38
Konstitutionsisomerie
CH3
3-Methyl-cyclohepten
1-Buten
CH2 CH CH2 CH3
2-Buten Lage der Doppelbindung
CH3 CH CH CH3
4-Methyl-2-hepten
CH3 CH CH CH CH2
CH3
CH2 CH3
Kettenverzweigung
2-Methyl-2-hepten
CH3 C CH CH2 CH2 CH2 CH3
CH3
39
Die C=C Doppelbindung
C Cp
s
133 pm
sp2 Hybridisierungs: 347 kJ/mols+p: 610 kJ/mol
Ethen
40
Die C=C Doppelbindung
41
Die cis-trans-Isomerie der Alkene
CIP - (Cahn-Ingold-Prelog) System
(E)-Formentgegen
(Z)-Formzusammen
Sdp. 4oCSchmp. -139
Sdp. 1oCSchmp. -106
C CH
CH3
H
CH3
trans-2-Buten
C CH
CH3
CH3
H
cis-2-ButenAbstoßung
stabiler
42
Isomerie
Konstitutionsisomerie:die Isomerie beruht auf der unterschiedlichen Atomordnung (d.h. unterschidlichen Reihenfolge der Atome innerhalb des Moleküls).
Als Konformation eines Moleküls bezeichnet man die räumlichen Strukturen,die sich nur durch Drehung um eine Einfachbindung unterscheiden und nicht miteinander zur Deckung zu bringen sind.
cis-trans Isomerie:Stereoisomerie - KonfigurationsisomerieStereoisomere haben grundsätzlich die gleiche Struktur (Konstitution),unterscheiden sich aber durch die räumliche Anordnung der Atome.
43
Darstellung der Alkene
b./ aus Alkylhalogeniden durch Dehydrohalogenierung
CH2 CH2
ClHCH2 CH2
KOH- HBr
Im Labor
a./ aus Ethanol durch Dehydratisierung
CH2 CH2
OHHCH2 CH2
H2SO4, T
-H2O
- durch thermische Dehydrierung (750 °C)
C2H6 C2H4 + H2T
Eliminierungen
44
Reaktionen der Alkene
Addition:
C C C CYX
XY
Radikalmechanismus: XY X• + Y•
Ionenmechanismus: XY X+ + Y-
Hydrierung
C C
Katalysatoren: Pt, Pd und Ni
C CHH
H2
45
C CCH3 H
H H
H Cl
C CH
H
HH
CH3
Cl
langsam
CH3 CH CH3
Cl
schnell
2-Chlor-propan
Addition von Halogenwasserstoffsäuren
elektrophile Addition (AE)
46
secundäres Carbenium-ion R-CH=CH2 + HX R-CH+-CH3 + X- R-CHX-CH3
primäres Carbenium-ion
R-CH=CH2 + HX R-CH2-CH2+ + X- R-CH2-CH2X
Elektronendonatoren stabilisieren das Carbenium-Ion
R2C=CH2 + HX R2CX-CH3,
Regioselektivität
Markownikow-Regel: besitzen die beiden C-Atome der Doppelbindung eineverschiedene Anzahl von H-Atomen, so wandert das Halogen vorzugsweisean das wasserstoffarmere C-Atom .
Addition von Halogenwasserstoffsäuren
47
Halogenaddition
C
C+ Br Br
C
CBrBr
C
C
Br
Br
Elektrophyle Addítion (AE)
CH2 CH2 CH2 CH2
Br Br
CH2 CH2
Br Cl
Br2 / NaCl
1,2-Dibrom-ethanNachweis der Doppelbindungen
+ -
48
Wasseraddition der Alkene AE
H+- C
C
H
OH
C
C
H
OH2
Elektrophil
C
C+ H
C
C
H
OH2
NukleophilElektrophilNukleophil
49
C CH2
CH3
CH3
H+
C CH3
CH3
CH3H+-
H2OC OH
CH3
CH3
CH3
2-Methyl-1-propenIzobuten terc-Butylkation terc-Butylalkohol
Markownikow-Regel
50
Spaltung von Alkenen
C C C O O C+KMnO4
Carbonylverbindungen(Aldehyde, Ketone)
Baeyer-Probe
Carbonsäuren
KMnO4
Bei niedriger Temperatur, in neutralemoder basischem Milieu:
C COHOH
51
Ethylen kommt auch in der Natur vor:
1-Aminocyclopropan-1-carbonsäure EthylenPflanzenhormon (Phytohormon)
Verwendung der Alkene
Polyethylen Ethylenoxid Vinyl-chlorid Styrol
Ausgangsmaterialien in der chemischen Industrie
Ethylenglykol
Kunststoffe
Ethylen
Das größte organische Massenprodukt: Weltproduktion über 100 Millionen t pro Jahr
52
53
Pflanzenhormon (Phytohormon)
54
Ethylen kommt auch in der Natur vor:
1-Aminocyclopropan-1-carbonsäure EthylenPflanzenhormon (Phytohormon)
Verwendung der Alkene
Polyethylen Ethylenoxid Vinyl-chlorid Styrol
Ausgangsmaterialien in der chemischen Industrie
Ethylenglykol
Kunststoffe
Ethylen
Das größte organische Massenprodukt: Weltproduktion über 25 Millionen t pro Jahr
Polypropylen: Kunststoffdarstellung (Reifen, Verpackungsmaterialien)
Monomere Polymere
n CH2=CH2 -CH2-CH2-(CH2-CH2)n-2-CH2-CH2-200 MPa
200oCPolyethylen
55
- kurze Benennung: Diene
- Nomenklatur: Alkan Alkadien -adien Endung
- Kohlenwasserstoffe mit zwei C = C Doppelbindungen
1,2-Pentadien 1,3-Pentadien 1,4-Pentadien CH2 C CH CH2 CH3 CH2 CH CH CH CH3 CH2 CH CH2 CH CH2
- allgemeine Formel: CnH2n-2
Akadiene
kumulierte konjugierte isolierte
KLASSIFIZIERUNG
D i e n e
C C C C C C C C C C C Cn
56
Kumulierte Diene
AllenSdp. -34 °C
C
H
H
C C
H
Hp pH2C C CH2
Umlagerung:
Allen Propin
C C C
H
H
H
HCH3 C CH
57
Bindungsstruktur der konjugierten Alkadiene
auf Grund der Molekülorbital-Theorie
CC C
C CC C
CCC C
C
- nicht-hybridisierte pz Atomorbitale
CH2 CH CH CH2
- sp2 hybridisierte C-Atome - seitliche Überlappung
- delokalisiertes p-Bindungssystem
CH2 CH2CH CH137 148 137 pm
133 133CH2 CH2CH CH
154 pm
58
F1
F2
F3
F4 anti-
bindende
bindende
Molekülorbitale von 1,3-Butadien
59
Stabilität der konjugierten Diene
DE = 253 - 238 = 15 kJ/molQ(gemessen) = 238 kJ/mol
2H2
Q(berechnet) = 253 kJ/mol
CH3-CH2-CH2-CH3CH2=CH-CH=CH2
Energie isolierte Doppelbindungen
konjugierte Doppelbindungen
Q(gemessen)Q(ber.)
DE
DE= Stabilisationsenergie
H2C CH CH CH2
H2C CH CH CH2
H3C CH2 CH2 CH3
60
Ambidentes KationH2C CH CH CH2
Br
Mesomerie(Grenzformeln)
Bromaddition der konjugierten Diene
H2C CH CH CH2 + Br2
H2C CH CH CH2
Br
H2C CH CH CH2
Br
schnellerlangsamer
stabiler
1,4-Dibrom-2-buten1,4-Addition
3,4-Dibrom-1-buten1,2-Addition
H2C CH CH CH2
Br Br
H2C CH CH CH2
Br Br
Br
61
C H 2
C H
C H
C H 2
C H 2
C H 2
2 0 0 o C
3 0 M P a
Dien Dienophyl Cyclohexen
"4 + 2" Addition+
1,4-Cycloaddition
konzertierte Reaktion
Diels-Alder Reaktion
62
Isopren
CH2 C CH CH2
CH3
2-Methyl-1,3-butadien
cis
Kautschuk
elastisch
trans
Guttapercha
nicht elastisch
Isopren wird von Pflanzen in die Atmosphäre abgegeben
Tausendgüldenkraut
63
Hevea Brasiliensis
Guttapercha
Polyisoprene
64
Acetylene (Alkin-Kohlenwasserstoffe)
Charakteristische Bindung: C C
Acetylen = Ethin
HC CH H3C C CH H3C CH2 C CH
Ethin Propin 1-Butin
CHCCH H2C
1-Buten-3-in
1 2 3 4
Acetylen
C HCH
Allgemeine Formel : CnH2n-2
Nomenklatur: Alkan Alkin Endsilbe: -in
65
C CH HAcetylenEthin
Linear, Bindungswinkel: 180o, Bindungslänge: 120,3 pm
sp Hybridzustand 1s und 2p Bindungen
Bindungsstruktur von Acetylen
66
Physikalische Eigenschaften, Verwendung
Farblos, geruchlos, nicht giftig Sdp.: - 84 C
Beim Inhalieren führt es zu Schwindel und Teilnahmlosigkeit
Beim Komprimieren explodiert
Kieselgur (Kieselerde) – Aceton, Acetylen: Dissous-GasSchweißung (3200 C)
Karbidlampe, Monomere in der Kunststoffherstellung,wichtige Ausgangsstoffe der chemischen Industrie
67
Acetylen
Darstellung: CH41500 oC
0,01 - 0,1 sec CH CH + 3H22
CaO + 3C2500 oC
CaC 2 + CO
CH CH+CaC 2 + H 2O CaO
KalciumacetylidKalciumkarbid
R CH CH R
X X
KOH- 2HX
R C C R
68
Chemische Eigenschaften
CH CH H2 CH3 CH3Hydrierung
HCl Addition
CH CH HClCH2 CH Cl
VinylchloridAE
Wasseraddition
CH CH H2O CH2 CH OH CH3 CO
H
VynilalkoholEnol
AcetaldehydOxo
Tautomerie
69
Acidität von Acetylen, Bildung von Acetylide
NatriumacetylidNa+
-:C - Na+ :C NaNH2 or NaH
C C HH
C C HR pKa = 25 +
R HC C NaNH2 or NaH
C CR : Na+-
Polymerisierung von Acetylen
2-Chlorbutadiene
HC CH + HC CH C CH2C=CH HHCl (Cu+)
H2C=CH-C=CH2
ClPolymerisierung
synthetische Gummi- Herstellung
70
Polyethin
Isolator
Durch Dotierung mit Oxidationsmitteln elektrisch leitfähiges Polimer
(1976)
71
KOHLENWASERSTOFFE
gesättigt ungesättigt aromatisch
CH3 CH3 CH2 CH2
ofenkettig oder cyclisch(aliphatisch oder alicyclisch)
cyclisch
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Aromatische Kohlenwasserstoffe
- im 19. JahrhundertVerbindungen, die aus Aromapflanzen in reiner kristallinen Form isoliert wurden.
- moderne Interpretation des Begriffes „aromatisch”:aromatische Verbindungen: Derivate des Benzols bzw. anderer aromatischen Kohlenwasserstoffe, unabhängig von den Aromaeigenschaften
Aromatische Kohlenwassestoffe = Arene
Stammverbindung: Benzol, C6H6
erste Isolierung: aus dem Leuchtgas (Faraday, 1825)erste Herstellung: aus Benzoesäure (Mitscherlich, 1834)
C6H5-COOH + CaO C6H6 + CaCO3
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Struktur des Benzols
erste Struktur-Hypothese von Kekulé (1866)
- sechs C-Atome in einem 6-Ring- die C-H Gruppen abwechselnd durch C-C und C=C Bindungen verknüpft
Kekulé-Formel des Benzols
H
H
H
H
H
H
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In 1,2-Stellung disubstituierte Isomere (d.h. I und II) sind nicht aufgefunden worden
Argumente gegen die Kekulé-Formel
X
H
H
H
H H H
H
H
X XX
I II
1 12 2
Oszillationstheorie: die Bindungen im Benzolkern sind nicht fixiert(schneller Platzwechsel)
H
H
H
H
H
H
HH
H
H
H
H
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Weitere Besonderheiten des Verhaltens von Benzol:
- Benzol ist relativ reaktionsträg,
keine Reaktion mit Br2 und HBr, mit Kaliumpermanganat (KMnO4)
Das Benzol-Molekül enthält keine Doppelbindungen von Alken-Typ.
- Das Benzol-Molekül muss sehr stabil sein.
Struktur des Benzols
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Orbitalhybridisierungs-Modell des Benzols
Ergebnisse der modernen Strukturaufklärung (z.b. Röntgen-strahlbeugung):
- Bindungslänge der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen: 140 pm(C-C 154 pm, C=C 134 pm)
- jedes C-Atom bildet Bindungen mit drei benachbarten Atomen,die in einer Ebene liegen,
- C-C-C Bindungswinkel: 120o
-sp2 hybridisierte C-Atome- Die Hybridorbitale sind an drei kovalenten Bindungen von Typ
(zwei C-C und eine C-H) beteiligt.- planare Anordnung der C-Atome in einem ebenen gleichseitigen
Sechseck (-Gerüst)
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Nicht-hybridisierte 2pz Orbitale: - parallele Anordnung zueinender- senkrechte Orientierung zur Ringebene
Überlappen der 6 Atomorbitale: 6 Molekülorbitale (3p und 3p*), die sich über das gesamte System der 6 C-Atome erstrecken .
Bereiche von Maxima der p-Elektronendichte: oberhalb und unterhalb der Ringebene
Orbitalhybridisierungs-Modell des Benzols
-Gerüstpz Atomorbitale
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Bindende Molekülorbitale (p)
Antibindende Molekülorbitale (p*)
Orbitalhybridisierungs-Modell des Benzols
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Aromarischer Charakter
- Planare Ringstruktur
- Die Anzahl der delokalisierten Elektronen 4n+2; n = 1,2,3... (Hückel-Regel)
- Alle Ringatome verfügen über ein pz Atomorbital (kontinuierliche Konjugation))
Kekulé-Formel (oder Lewis-Formel)Benzol-Formel (nach Robinson)
80
Reaktionen der aromatischen Kohlenwasserstoffe
Elektrophile Substitution (SE)
- H++E
EH
E
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Benzol + Brom + FeBr3
Br Br FeBr3
Elektrophyl s- Komplex4p - 5C
FeBr4-+
H
Br
Reaktionen der aromatischen KohlenwasserstoffeHalogenierung
H+-
BrRearomatisierung
Elektrophyle Substitution SE
82
Sulfonierung
Benzolsulfonsäure
SO2OH
+ H2SO4 H2O+
NitrierungHNO3 + H2SO4 HSO4
- + H2O NO2++
NO2
+ HNO3 H2O+
Nitrobenzol
Reaktionen der aromatischen Kohlenwasserstoffe
83
Alkylierung
R
Benzol Alkylbenzol
+ R HCl+ClBr)(R (HBr)
Alkylchlorid(Alkylbromid)
AlCl3
Acylierung
R
Benzol
Alkyl-phenyl-keton
+
R HCl+ClC
O CO
Säure-chlorid
AlCl3
Reaktionen der aromatischen Kohlenwasserstoffe
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Mehrfache elektrophile Substitution am Benzolkern
Eintritt eines zweiten Substituenten
Orientierung und Geschwindigkeit hängt in erster Linie von der Natur des schon vorhandenen ersten Substituenten ab.
Höhere Elektronendichte an den Ringatomen
schnellere Reaktion (SE)
Niedrigere Elektronendichte an den Ringatomen
langsamere Reaktion (SE)
85
+ I-Effekt
Induktive Effekte
Elektronendichte im Ring:
Induktiver Effekt (Verschiebung der -Elektronen)
CH3 C CH3
H
H3C
Cl OCH3
- I-Effekt Elektronendichte im Ring:
86
NH2 NHH H H
NH H
N+ + +
..
.. .._
_
_
+ M-Effekt: Elektronendichte im Ring:
Mesomerieeffekt (Verschiebung der -Elektronen)
NH2
N NOO O O
NO O
N+ + +
_ _ _O O.. .. .. .... .. ...
.. ... ......
.. . ... .. .
.. ........ ._ _ _ _
+
+
+
+
- M-Effekt: Elektronendichte im Ring:
NO2
Mesomere Effekte
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Orto- und para-OrientierungAktivierung
Orto- und para-Orientierung
DesaktivierungMeta-Orientierung
Desaktivierung
-NH2, -NHR, -NR2 -F -CHO
-OH, -OR -Cl -COOH, -COOR
Alkyl -Br -COR
Phenyl -I -CN
-NO2
-N+R3
Orientierung der Substituenten
88
Hydrierung von Arenen
D H = 244 kJ/mol
(Ni)
Benzol Cyclohexan
+6H
BenzolHexachlor-cyclohexan
Gammexan(Lindan)
3Cl2UV Licht
HClH
ClH
ClCl
Cl
ClH
HH
Cl
Cl
ClCl
ClCl
Photohalogenierung
Reaktionen der aromatischen Kohlenwasserstoffe
89
Oxidation der Alkylbenzol-Derivate mit KMnO4
Benzoesäure
(H2SO4)KMnO4
COOHCH2R
CH3 CH2Cl CHCl2 CCl3
Cl2 Cl2 Cl2-HCl -HCl-HCl
Toluol Benzylchlorid Benzaldichlorid Benzotrichlorid
Photochlorierung
Reaktionen der aromatischen Kohlenwasserstoffe
90
Vertreter der aromatischen Kohlenwasserstoffe
Benzol Sdp. 80 CBrennt mit rußiger FlammeKrebserregend!
Darstellung: Aromatisierung der C6 ErdölfraktionenAcetylenDesalkylierung von HomologenSteinkohlenteer
Verwendung: industrieller Rohstoff
Toluol CH3 Sdp. 110 C
Darstellung: Aromatisierung der C7 Erdölfraktionen
Verwendung: Rohstoff (Farbstoffe, Sprengmittel)
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Styrol (Vinylbenzol) CH CH2
Sdp. 146 C
Darstellung: katalytische Dehydrierung von Ethylbenzol
Verwendung: Polystyrol
Vertreter der aromatischen Kohlenwasserstoffe
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Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe
BenzpyrenePyren
Naphtalin PhenanthrenAnthracen
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Krebserregende chemische Agenzien
Carcinoge Verbindungen: chemische Stoffe, die Krebsentstehung hervorrufen können, z. B. Benzpyren.
Oxidation
Diol-EpoxidBenzpyrenOH
HO
O
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H2
H
H H
H
Hydrierung von Naphtalin
H
H
trans-Decalincis-Decalin
H
H
Naphtalin
95
SO3HH
H H
SO3H
H
H2SO480 C
H2SO4165 C
H2SO4165 C
Sulphonierung von Naphtalin
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Substituierte Benzolderivate
Aromatische Gruppen
para-Xylol meta-Xylol
Vinylbenzol Styrol
Methylbenzol Toluol
CH=CH2CH3
ortho-Xylol
1,2-Dimethyl- benzol
CH3
CH3
CH3
CH3
CH3CH3
1,3-Dimethyl- benzol 1,4-Dimethyl-
benzol
CH2 CCH CH3 CH3 CH3
Benzyl- Benzotri-Benzal- p-Tolylm-Tolylo-Tolyl -