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Accura, Acon Mobil, Adamfresh, Alde, Alfsee Ferien- und Erlebnispark, Al-Ko, Alphatronic, Amazonas, Autarker.de, Autocamp, Bartolucci Design, Beckmanns Management Systeme, Brand-Zelte, Bresler Mobile, BR-Systems, Brunner, Bürstner, Büsching Tuning, Campster, Carado, Caratec, Caravanboat, Cinderella Eco, Citroen, Clever Mo- bile, Comet Pumpen, Concorde, Cowan Texles, Crosscamp, CS Rei- semobile, Daalmann Mo- bilheime, Deutscher Caravan Handels-Verband, Dethleffs, Dekalin, Die Gasfachfrau, Domec, Do- mo ReiseVan Manufac- tur, Dopfer, Dorema, Eberspächer, Emuk, En- gel, Eriba, Estorfer Kunst- stoetrieb, Etrusco, Euro Motorhome Club, FK- Reisemobilservice, Frankana-Freiko, Froli, GOK, Globecar, Gold- schmi, G+S Die Polster- macher, Haba, Heosolu- on, Holtkamper, HRZ, Hymer, Jehnert, Kuga- Tours, Laika, Leading Cam- pings, Liberco Systems, Limatec, Lippert Compo- nents, LMC, Maxview, McRent, Mercedes-Benz, Mir Tours, Movera, Niesmann + Bischoff, Mul- man, Peggy Peg, Peugeot, Phaesun, Phoenix, Pössl, Poly- plasc, Pro Car, Prostor, Ququq, Reich, Rei- semobil Un- ion, Remis, Rent easy, Riepert, Roadcar, Sawiko, Schaudt, Schickramm Manage- mentsysteme, SMV, SOG, Solar Swiss, Sprite Caravans, Südsee Camp, Summer- mobil, Sunlight, Tegos, Theord, Thitronik, Thule, Tischer, Top Camping Austria, Tourismusverband Kvarner, Truma, Unico Vorzelte, Vanster, Wesield Outdoors, WOF Ohne uns Corona-Online-Sonderausgabe Nr. 10 — 16.6.2020

orona Online Sonderausgabe Nr. 10...orona-Folgen Nur mit der Maske zum Salon 2020? Liebe Freundinnen und Freunde im EMH, liebe Partner des EMH, Bürstner, Carado, Citroen, Clever Mobile,

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Accura, Action Mobil, Adamfresh, Alde, Alfsee Ferien- und Erlebnispark, Al-Ko, Alphatronic, Amazonas, Autarker.de, Autocamp, Bartolucci Design, Beckmanns

Management Systeme, Brand-Zelte, Bresler Mobile, BR-Systems, Brunner, Bürstner, Büsching Tuning, Campster, Carado, Caratec, Caravanboat, Cinderella Eco, Citroen, Clever Mo- bile, Comet Pumpen,

Concorde, Cowan Textiles, Crosscamp, CS Rei-semobile, Daalmann Mo- bilheime, Deutscher

Caravan Handels-Verband, Dethleffs, Dekalin, Die Gasfachfrau, Dometic, Do- mo ReiseVan Manufac-

tur, Dopfer, Dorema, Eberspächer, Emuk, En-gel, Eriba, Estorfer Kunst- stoffbetrieb, Etrusco,

Euro Motorhome Club, FK- Reisemobilservice, Frankana-Freiko, Froli, GOK, Globecar, Gold-

schmitt, G+S Die Polster- macher, Haba, Heosolu-tion, Holtkamper, HRZ, Hymer, Jehnert, Kuga-

Tours, Laika, Leading Cam- pings, Liberco Systems, Limatec, Lippert Compo- nents, LMC, Maxview, McRent, Mercedes-Benz, Mir Tours, Movera,

Niesmann + Bischoff, Mul-timan, Peggy Peg, Peugeot,

Phaesun, Phoenix, Pössl, Poly- plastic, Pro Car, Prostor, Ququq, Reich, Rei- semobil Un-

ion, Remis, Rent easy, Riepert, Roadcar, Sawiko, Schaudt, Schickramm Manage-mentsysteme, SMV, SOG, Solar Swiss, Sprite Caravans, Südsee Camp, Summer-mobil, Sunlight, Tegos, Thetford, Thitronik, Thule, Tischer, Top Camping Austria,

Tourismusverband Kvarner, Truma, Unico Vorzelte, Vanster, Westfield Outdoors, WOF

Ohne uns

Corona-Online-Sonderausgabe Nr. 10 — 16.6.2020

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Corona-Folgen

Nur mit der Maske zum Salon 2020? Liebe Freundinnen und Freunde im EMHC, liebe Partner des EMHC,

Bürstner, Carado, Citroen, Clever Mobile, Concorde, Crosscamp, Dethleffs, Eriba, Etrusco, Globecar, Goldschmitt, Hymer, Niesmann+Bischoff, Laika, LMC, Movera, Pössl, Reisemobil-Union, Roadcar, Sun-light… Das sind die bislang bekannten Aussteller, die dem Caravan-Salon in Düsseldorf eine Absage erteilt haben. Und damit nicht genug: euromotorhome weiß, dass bald noch weitere Absagen bei der veranstaltenden Messe Düssel-dorf eintrudeln werden. „Wir haben es bisher geschafft, mit unseren 200 Be-schäftigten ohne Krankheitsfälle durch die Corona-Krise zu kommen—da riskie-ren wir doch nichts auf dem Caravan-Salon“, erklärte vor drei Tagen ein Mana-ger eines Unternehmens, das seit vielen Jahrzehnten an jedem Salon in Düssel-dorf teilgenommen hat, 2020 aber nicht in die NRW-Metropole kommen wird. Eines einigt all die Skeptiker: Sie glauben nicht daran, dass eine Großveranstaltung mit den amtlich verordneten Abstands– und Hygienebestimmungen Anfang Sep-tember sinnvoll durchgeführt werden kann. Concorde verweist etwa darauf, dass Fahrzeuge in den Messehallen nach jeder Besichtigung desinfiziert werden müssten. Zudem sei ein Salonbesuch mit Gesichtsmaskenzwang sowohl für die Besucher wie auch für das Standpersonal eine Zumutung. Dieser Meinung ist auch EMHC-Ehrenpräsident Rüdiger Zipper: Er betont, dass viele Reisemobilisten im fortgeschrittenen Alter, also auch zahl-reiche EMHC-ler, dem Kreis der Hochrisi-ko-Personen in Corona-Zeiten angehören würden. Zipper warnt: „Wenn da auch nur einem einzigen etwas passiert, wird der gesamte Vorstand seines Lebens nicht mehr froh. Und dort ständig mit eingezogenem Genick zu stehen oder zu sitzen, ist niemandem zuzumuten.“

Wen wundert es, dass die Messe Düssel-dorf das anders sieht? „Wir versichern

Ihnen, dass wir derzeit im engen Aus-tausch mit dem Gesundheits- und Wirt-schaftsministerium der Landesregierung sowie weiteren Messegesellschaften ein tragfähiges Gesundheitskonzept erarbei-ten, das Messen unter den derzeit not-wendigen Rahmenbedingungen und Standards durchführbar macht. Dieses wird die Durchführung erfolgreicher Messen ermöglichen“, schrieb die Messe am Freitag an die Salon-Aussteller. Frei-lich: Wie das Konzept aussieht, weiß der-zeit noch niemand zu sagen. Aus den Reihen des EMHC, dem ältesten Reise-mobilclub Deutschlands, gibt es viele Stimmen von Mitgliedern, die unter den Corona-Bedingungen des Jahres 2020 auf gar keinen Fall nach Düsseldorf reisen werden. Vorerst halten wir es da noch mit Franz Beckenbauer: Schaun mer mal…

Doch es gibt auch Erfreuliches in diesen Tagen zu berichten: Immer mehr Stell-plätze werden gerade wieder geöffnet. Das mobile Reisen ist nach dem harten Corona-Lockdown endlich wieder mög-lich—wenn auch mit regionalen Ein-schränkungen. Ein Lichtblick ist‘s alle-mal.

Und langsam hellen sich auch die Mie-nen der Caravaning-Fachhändler wieder auf. Wochenlang mussten die Betriebe ihre Pforten schließen—eine Situation, die die meisten Händler noch nie erlebt haben. Lesen Sie auf den nächsten Seiten das äußerst interessante Interview mit Kai Dhonau, dem Präsidenten der Händ-lervereinigung DCHV. Spannend: Er

meint, dass der Fachhandel sogar ge-stärkt aus der Krise hervorgehen könnte, weil immer mehr neue Interessenten die Urlaubsform Caravaning für sich ent-deckten.

Wir sollten nach den (zu) ruhigen vergan-genen Wochen sowohl die Fachhändler wie auch die Camping- und Stellplatzbe-treiber mit Besuchen unterstützen und ihnen zeigen, dass wir ihren Service schätzen. Das Schöne dabei: Mit den Ausfahrten tun wir uns ja auch was Gu-tes. Und das ist es doch genau, was wir in diesen Zeiten immer wieder von den Ärzten zu hören bekommen.

Also: Packen wir‘s an. Wir treffen uns schon bald wieder mit unseren Reisemo-bilen auf den Stellplätzen.

Bleiben Sie gesund!

Joachim Sterz Redaktionsleiter euromotorhome

Massenveranstaltung Caravan-Salon. Ist die Messe 2020 unter den Corona-Einschränkungen sinnvoll? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Foto: Messe Düsseldorf

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Soll man sich so am Stand auf dem Caravan-Salon 2020 in Düsseldorf präsentieren? Das Team von Tür– und Klap-penhersteller Tegos machte die Probe aufs Exempel und entschied dann: Nein. Das Unternehmen aus Baden-Württemberg hat die Teilnahme am Caravan-Salon abgesagt. Diverse andere Aussteller ebenfalls.

MAGAZIN

Weitere Absagen für den Caravan-Salon: DCHV, Peggy Peg, Tegos, Thetford, Swift, G+S

„Die Unwägbarkeiten sind zu groß“ Es sind zweifelsohne schwere Tage für die Messe Düsseldorf und den Herstel-lerverband CIVD: Sie mussten weitere Absagen für den Caravan-Salon 2020 hinnehmen. Immer mehr Aussteller lehnen die Teilnahme im Corona-Jahr 2020 ab, weil sie das typische Messeflair und die Abstands- und Hygieneregelun-gen für nicht vertretbar halten. Seit un-serer letzten euromotorhome-Ausgabe sind auch noch die Absagen dieser Stammbeschicker des Caravan-Salons bekanntgeworden: Händlerverband DCHV, Peggy Peg, Tegos, Thetford, Spri-te Caravan und G+S Die Polstermacher. Weitere Unternehmen wollen sich in dieser Woche über eine Salon-Teilnahme äußern.

DCHV-Händler ohne eigenen Stand

„Nach gründlicher Abwägung aller Aspek-te hat das Präsidium des Deutschen Cara-

vaning Handels-Verbands ( DCHV) ein-stimmig entschieden, nicht mit einem eigenen Stand am Caravan-Salon 2020 teilzunehmen. Auch der traditionell mit über 400 Gästen am ersten Samstag der Messe stattfindende DCHV-Branchen-Treff wird ausfallen“, schrieb der Fach-händlerverband in seiner Absage. Und: „Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen.“ Mit seinen Angeboten auf dem Caravan-Salon richte sich der DCHV je-doch traditionell in erster Linie an seine Mitglieder und damit an Fachbesucher. Der fachliche Austausch, die Kontaktpfle-ge und die Anbahnung neuer Geschäfts-kontakte stünden somit im Fokus des Messeauftritts, erläutert Kai Dhonau, der Präsident des DCHV, die Entscheidung des DCHV-Präsidiums.

Dhonau: „In Anbetracht der Absagen verschiedener Aussteller und aufgrund der Erfahrungen aus den aktuellen Ge-

sprächen mit unseren Mitgliedern müs-sen wir in diesem Jahr von einer reduzier-ten Zahl von Fachbesuchern ausgehen.“ Vor diesem Hintergrund sieht der DCHV-Vorstand das Erreichen der mit dem Messeauftritt verfolgten Ziele zu stark in Frage gestellt. Die zum Schutz von Besu-chern und Ausstellern gebotenen Hygie-ne- und standbaulichen Vorgaben erhöh-ten zudem den mit dem Messeauftritt verbundenen Aufwand, so Dhonau wei-ter. All dies hat den DCHV folglich dazu bewogen, seine Teilnahme am Caravan Salon 2020 als Aussteller mit eigenem Messestand abzusagen.

Von dieser Absage betroffen ist auch der DCHV-Branchen-Treff, der traditionell am ersten Samstag des Caravan-Salons im Congress Center Ost der Messe Düssel-dorf stattfindet. „Es ist nicht vorstellbar, den DCHV-Branchen-Treff mit seinen regelmäßig über 400 Gästen unter den

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Bedingungen so zu planen und durchzu-führen, dass er den an ihn gerichteten Erwartungen und Ansprüchen gerecht werden kann,“ begründet DCHV-Präsident Kai Dhonau. Ein bisschen will die Händlerorganisation dann aber doch noch in Düsseldorf präsent sein: Vor-stand und Geschäftsführung wollen wäh-

rend der Messe das fachliche und part-nerschaftliche Gespräch mit Ausstellern, DCHV-Mitgliedern und den Veranstaltern suchen.

Tegos: „Restrisiko bleibt“

Auch die Tegos GmbH & Co. KG, Zuliefe-rer von Türen, Klappen, Insektenschutz,

Kabel- und Schließsystemen für Freizeit-mobile, wird nicht am diesjährigen Cara-van Salon teilnehmen. Zwar ist das mittelständische Familienunternehmen überzeugt, dass die Messe Düsseldorf und der CIVD ein in sich schlüssiges Si-cherheits- und Hygienekonzept erarbei-ten können, aber bei einem internatio-nalen Großevent, mit Ausstellern, Besu-chern und Servicekräften aus aller Welt, könne ein Restrisiko hinsichtlich der glo-balen Corona-Pandemie nicht ausge-schlossen werden. „Diese Faktoren un-beeinflussbarer höherer Gewalt zwingen uns eine Absageentscheidung auf", be-dauert Tegos-Geschäftsführer Peter Mül-ler den Schritt. Die verschobenen Termi-ne durchkreuzten zudem Produktions-planungen der zweiten Jahreshälfte, wenn Lieferanfragen der Fahrzeugher-steller just in time erfüllt werden müs-sen. „Wir sind gezwungen, Prioritäten zu setzen", so Tegos-Chef Müller.

Die privaten Endkunden der Tegos-Manufaktur zählten altersbedingt oft-mals zur Corona-Hochrisikogruppe, auch Mitglieder des Messeteams, Geschäfts-führung eingeschlossen, gehören als 50-/60-plus Generation zur Gruppe mit er-

Thetford hat die Teilnahme an allen Messen 2020 abgesagt. Dies betrifft auch den Caravan-Salon in Düsseldorf. Fotos: Messe Düsseldorf

Armaturen– und Reglerspezialist GOG aus Marktbreit kommt 2020 nicht zum Caravan-Salon.

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erhöhtem Corona-Gesundheitsrisiko. "Es wäre in jeder Hinsicht unverantwortlich, wenn sich jemand in Düsseldorf, trotz aller Bemühungen der Veranstalter und penibler Einhaltung aller Maßnahmen, mit Covid-19 infizieren und den Virus in Belegschaft, Familien und in die Boden-see-Region einschleppen würde", denkt Junior-Chef Matthias Müller einen Schritt weiter. Quarantänemaßnahmen, Unter-nehmensschließungen und Tourismusbe-schränkungen wären für jede betroffene Region dramatisch, ernste Krankheitsver-läufe oder Schlimmeres die absoluten Worst-Case-Szenarien.

Thetford sagt Messen 2020 ab

Zu den größten Ausstellern in der Zube-hörhalle 13 zählt seit vielen Jahren Thetford. Das niederländische Unterneh-men hat nun aber beschlossen, bis Ende 2020 an keiner Ausstellung teilzuneh-men. „ Nach sorgfältiger Überlegung hat Thetford beschlossen, dieses Jahr eine langjährige Tradition zu brechen“, heißt es in einer Presseerklärung. Es bedeutet, dass die Toiletten- und Kühlspezialisten auch nicht zum Caravan Salon in Düssel-dorf kommen. Stéphane Cordeille, der Chef von Thetford: „Es war sehr schwer für uns, diese Entscheidung zu treffen, aber am Ende stellte sich heraus, dass dies die vernünftigste Wahl für uns ist.“ Wie andere meldete auch Thetford Zwei-fel am Hygienekonzept der Veranstalter an: „Diese Maßnahmen würden es uns wahrscheinlich sehr schwer machen, eines unserer Ziele während der Showpräsenz zu erreichen, und damit fällt unser Hauptzweck der Teilnahme weg“, heißt es in der Erklärung aus Hol-land. Kompensieren will Thetford dies durch mehr digitaler Kommunikation. Cordeille: „Wir sind davon überzeugt, dass wir auf diese Weise unsere professi-onellen Partner und Endbenutzer über unsere neues-

ten Produktentwicklungen auf dem Lau-fenden halten können.“

Sprite bleibt auf der Insel

Eine weitere Absage musste die Messe Düsseldorf aus Großbritannien hinneh-men. Sprite Caravans zeigt 2020 keine Fahrzeuge auf dem Caravan-Salon. Die Briten zweifeln an der Umsetzbarkeit des von der Messe vorgestellten Hygiene-konzepts, mit dem der Salon machbar sein soll. In der Abmeldung von Sprite heißt es: „Dieses Protokoll bietet eine Reihe restriktiver Maßnahmen für Aus-steller, die in der Praxis nur sehr schwer einzuhalten sind.“ So bleiben die Briten in diesem Jahr auf der Insel: „Nach einge-hender Überlegung haben wir beschlos-sen, nicht mit Sprite-Caravans zur Messe zu kommen. Es war keine leichte Ent-scheidung, aber unserer Meinung nach war sie letztendlich die beste.“

Sprite Caravans bedauert, „dieses Jahr Fahrzeuge nicht so präsentieren können, wie es unsere Kunden gewohnt sind. Normalerweise herrscht eine ungezwun-gene und gemütliche Atmosphäre am

Stand, aber aufgrund aller zu treffenden Maßnahmen bleibt nicht viel von Atmo-sphäre und Geselligkeit übrig.“

GOK: „Schwierig bis unmöglich“

Gas-Zubehörspezialist GOK hat ebenfalls entschieden, 2020 an keinen Messen sowie Veranstaltungen mehr teilzuneh-men. Die Begründung steht in einer Pres-semitteilung: „Die Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus sind unter dem Strich zu groß. Gesundheit und Sicherheit der Mit-arbeiter stehen ohne Wenn und Aber an erster Stelle - genauso wie der Schutz der Besucher auf den Veranstaltungen, wie zum Beispiel Kunden, Lieferanten oder Interessierte.“ Deshalb sieht es die GOK-Geschäftsleitung als „schwierig bis un-möglich“ an, aufgrund der Hygiene- und Verhaltensauflagen eine vertrauensvolle Willkommensatmosphäre zu schaffen. Das Unternehmen aus dem fränkischen Marktbreit hofft, dass sich im kommen-den Jahr die Lage normalisiert und GOK 2021 wieder wie gewöhnlich an Messen und Veranstaltungen teilnehmen kann. Den Organisatoren des Caravan-Salons bestätigte das Unternehmen: „Das ist kein Beschluss von GOK gegen sie oder deren Entscheidungen, sondern eine Maßnahme zum Wohl unserer Mitarbei-ter und aller Beteiligten. Und hoffentlich ein Beitrag, um ein erneutes Aufflammen der Pandemie in der zweiten Jahreshälfte zu vermeiden.“

Darüber hinaus haben nach euromo-torhome-Informationen auch G+S Die Polstermacher aus Rheinland-Pfalz und Peggy Peg, die Spezialisten für Schraub-hering-Systeme, die Teilnahme am Salon abgesagt. jst-

Der traditionelle Branchentreff des DCHV fällt in diesem Jahr in Düsseldorf aus. Fotos: Messe Düsseldorf

Dicht an dicht

sollen die

Salon-

Besucher

2020 nicht

zusammen-

stehen.

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Corona-Salon? Nein, danke Liebe Freundinnen und Freunde im EMHC, liebe Partner des EMHC,

auch in dieser—voraussichtlich letzten außerplanmäßigen—Digitalausgabe von euromotorhome dreht sich verständli-cherweise fast alles wieder um das The-ma Corona und Reisen. Und natürlich beschäftigen wir uns auch in dieser Nummer zunächst wieder mit dem Cara-van-Salon in Düsseldorf, der in den ver-gangenen Tagen weitere Absagen von Ausstellern hinnehmen musste. Anbieter, die in der Vergangenheit mindestens ein Drittel der Ausstellungsflächen in den Düsseldorfer Messehallen belegt haben, sagten inzwischen die Teilnahme zum Caravan-Salon 2020 in Düsseldorf. Alle stimmen in ihren Begründungen überein, dass ein Salon unter Corona-Einschränkungen eine Zumutung für Aus-steller wie auch für Besucher sei.

Auch wir vom EMHC haben beschlossen, dem Caravan-Salon in diesem Jahr fern-zubleiben. Die Entscheidung ist niemand im Vorstand leichtgefallen, aber sie fiel einstimmig: Der Euro Motorhome Club will nicht riskieren, dass der Salon zum

nächsten Hotspot für eine Corona-Infektion wird. Auch Gespräche mit Besu-chern am Stand, bei denen ein Mindest-abstand von anderthalb Metern einzu-halten ist oder alle gar Schutzmasken tragen müssen, halten wir nicht zur sinn-voll. Keine Frage: Wir kommen sehr gern wieder nach Düsseldorf—aber erst dann, wenn die Verhältnisse wieder normal sind. Von uns kommt deshalb die Ansa-ge: Corona-Salon? Nein, danke.

Ein bisschen mehr Normalität kommt ja langsam wieder in Sicht: Erst gestern gab beispielsweise das Bundesland Thüringen bekannt, bereits am 6. Juni alle Corona-Beschränkungen aufheben zu wollen, wenn sich die Gesundheitslage nicht we-sentlich verschlechtert. Also kein Mund-schutz mehr, keine einzuhaltenden Min-destkontakte. Ein Lichtblick ist das auch für uns Reisemobilisten. Warum sollten wir angesichts dieser Aussichten nicht auch einmal mit unseren Freizeitfahrzeu-gen nach Mühlhausen, Erfurt, Saalfeld, Geraberg, Nordhausen, Arnstadt oder zum Rennsteig fahren? Thüringen ist in jedem Fall ein höchst attraktives Ziel. Und einladende Camping– und Stellplät-ze gibt es dort ja auch zuhauf.

Wie sehr die Reisemobilisten danach lechzen, endlich wieder ausfahren zu können, zeigen die zahlreichen Nachfra-gen auf Stellplätzen und Campingplätzen. Vielerorts sind die Anlagen auf absehba-re Zeit bereits ausgebucht. Man kann wohl auch davon ausgehen, dass die Rei-sesaison in diesem Corona-Jahr länger als sonst dauern wird.

Spannende Zeiten sind es in diesem Jahr auch für die Reisemobilhersteller: Fast alle haben Corona-bedingt in diesem Jahr ihre Händlertagungen abgesagt—und so erfahren die Handelspartner wie auch die Endkunden in diesem Jahr erstmals digital, was es an Neuheiten im Modell-jahrgang 2021 gibt. Dass die Innovations-kraft der Planer ungebrochen ist, machen wir in dieser Ausgabe auch deutlich: Als einer der ersten Hersteller lüftete LMC das Geheimnis, was im nächsten Jahr alles neu sein soll. Lassen Sie sich überra-schen.

Improvisation ist Trumpf in diesem Jahr. Kaum zu glauben, was wir in dieser Hin-sicht alles in den vergangenen Wochen erlebt haben. Ein tolles Beispiel für hohe Improvisationskraft ist auch Reiseveran-stalter Mir Tours, der angesichts der ver-änderten Lage in kürzester Zeit neue Angebote aus dem Boden stampfte. Statt schwerpunktmäßig nach Osteuropa füh-ren die organisierten Mobiltouren nun halt durch Deutschland. Es lohnt sich in jedem Fall, sich diese Angebote einmal näher anzuschauen.

Auch wir im EMHC haben in den letzten Wochen improvisiert. Statt Clubtreffen und Vorstandssitzungen von Angesicht zu Angesicht hielten wir per Mail oder WhatsApp Kontakt. Es hat durchaus funktioniert. Dennoch bleibt bei uns allen die Überzeugung, dass nichts über einen persönlichen Kontakt geht—aber bitte-schön ohne Gesichtsmaske und Mindest-abstand. Und darum: Ich freue mich darauf, Sie bald wieder zu treffen.

Gedränge gehört zum Caravan-Salon wie die Modelle des neuen Jahrgangs. Wie wird die Messe in diesen (Corona-) Jahr aussehen? Wir sind gespannt.

Joachim Sterz Redaktionsleiter euromotorhome

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MAGAZIN

Warum die Erwin Hymer Group 2020 nicht zum Caravan-Salon kommt

„Eine absolute Ausnahmesituation“Die Bombe platzte am Freitag: Da teilte die Erwin Hymer Group (EHG)mit, dass sie wegen der Corona-Beschränkungen die Teilnahme an allen Messen in die-sem Jahr absagen würde. Damit sind weder die Marken Hymer, Bürstner, Dethleffs, Niesmann + Bischoff und andere auch nicht auf dem Caravan-Salon 2020 vertreten.

Die Erwin Hymer Group und ihre Mar-ken Bürstner, Carado, Crosscamp, Dethl-effs, Eriba, Etrusco, Hymer, Nies-mann+Bischoff, Laika, LMC und Sunlight sagten ihre Teilnahme an allen für 2020 geplanten Messen in Europa ab. Im Hin-blick auf die hohe Besucherdichte bei Messen wie dem Caravan Salon Düssel-dorf und die Maßnahmen, die aufgrund der Infektionsgefahr durch das Corona-Virus notwendig sind, seien Messe-auftritte in diesem Jahr nicht sinnvoll durchzuführen.

Martin Brandt, CEO der Erwin Hymer Group (EHG), erklärte: ,,Die Gesundheit unserer Kunden, Mitarbeiter und Han-delspartner steht für uns an erster Stelle – diese Verantwortung können wir nichtauf die leichte Schulter nehmen. in derCorona-Krise mit ihren speziellen Anfor-derungen an Abstand und Hygiene isteine ungezwungene Atmosphäre beiInformation, Beratung und Kauf nichtmehr gegeben. Diese betrachten wirjedoch als fundamentale Voraussetzungfür eine erfolgreiche Messe. Daher se-hen wir als EHG gemeinsam mit unserenMarken von einer Teilnahme an den2020 geplanten Messen bis zum Jahres-ende ab.“ Von dieser Entscheidung istauch der der Caravan-Salon Düsseldorfbetroffen, der Anfang Septemberstattfinden soll.

Mit über 1.200 Handelspartnern in Deutschland und Europa verfügten die Marken der Erwin Hymer Group über ein starkes und professionell aufgestell-tes Händler- und Servicenetz, Damit könnten sich Interessenten statt auf dem Salon in ihrer Heimatregion direkt beim EHG-Händler vor Ort über Produk-te und Dienstleistungen informieren und kompetent beraten lassen.

Durch flächendeckende Vorkehrungen

für eine kontaktlose Beratung und den verstärkten Einsatz von Direktmarketing werde sichergestellt, so dass die Pro-duktneuheiten 2020/21 und die Ange-bote der EHG-Handelspartner europa-weit in einem gesundheitlich unbe-denklichen Umfeld erlebt werden könn-ten.

Der EHG-Vorstandssitzende betonte, dass die aktuelle Absage einer „absoluten Ausnahmesituation“ ge-schuldet sei: „Caravaning steht für fle-xiblen und individuellen Urlaub in Deutschland und allen Regionen Euro-pas. Das wird auch in Zukunft so blei-ben, zumal unsere Kunden aufgrund der Autarkie ihrer Fahrzeuge in der aktuel-len Situation weniger stark einge-schränkt sind und in ihrem Zuhause auf Rädern automatisch Distanz halten. Vie-le Caravaning-Fans werden so ihren Ur-laub voraussichtlich auch in diesem Jahr unter den geltenden Reisebeschränkun-gen genießen können.“

Optimistischer Blick nach vorn

In die Caravaning- und Messe-Saison 2021 blickt Martin Brandt optimistisch: „Die gegenwärtige Krise wird den Trend zum bewussten und entschleunigten Reisen weiter verstärken. Auch wenn wir unsere Messeteilnahmen in diesem Jahr absagen müssen, freuen wir uns schon jetzt darauf, unsere Neuheiten und Innovationen im kommenden Jahr einem breiten Publikum wieder im Rah-men von Messen präsentieren zu kön-nen. Die Begeisterung für Caravaning und Slow Travel – dem entspannten und sicheren Reisen mit Reisemobil, Caravan und Camper Van – wird weiter zuneh-men.“

Wie die Muttergesellschaft EHG verzich-tet auch die Marke Hymer auf die Teil-nahme in Düsseldorf. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter, Kunden und Han-delspartner haben für uns oberste Prio-rität. Die Anforderungen, die die Corona-Pandemie auch in den kommendenMonaten mit sich bringen werde, ma-chen eine ungezwungene Atmosphäreund intensiven Austausch nicht mög-lich.“ Das betreffe auch den hohen An-spruch, den bei Hymer seit jeher in Be-

ratung und Serviceleistungen hochge-halten habe, erklärte Christian Bauer, der Geschäftsführer der Hymer GmbH & Co. KG. „Wir sind überzeugt, dass wir unseren Kunden über unser starkes Händlernetzwerk und unsere reichwei-tenstarken digitalen Angebote und Plattformen auch in den kommenden Monaten ein ebenso emotionales wie informatives Produkterlebnis bieten“, so Christian Bauer weiter. Durch die flä-chendeckenden Vorkehrungen für eine kontaktlose Beratung und den verstärk-ten Einsatz innovativer, digitaler Plattformen und Formate werde sicher-gestellt, dass Kundenberatung in ge-sundheitlich unbedenklichem Umfeld erfolgen kann.

Und was sagt der Herstellerverband CIVD zur spektakulären Absage der Er-win Hymer Group an den Caravan-Salon? „Wir bedauern diese Entschei-dung sehr. Die Messe Düsseldorf und wir sind aber weiterhin der Überzeu-gung, dass der Caravan-Salon für die gesamte Caravaningbranche einen wich-tigen Impuls setzen kann und es uner-lässlich ist, den Unternehmen wieder eine Bühne für ihre Neuheiten, Innovati-onen und Trends zu bieten“, erkärte CIVD-Marketingreferent Daniel Rätz heute gegenüber euromotorhome. Und: „Wir arbeiten in enger Kooperation mit den Behörden an einem tragfähigen Gesundheitskonzept, denn die Sicher-heit und Gesundheit unserer Besucher, Aussteller und Mitarbeiter hat selbstver-ständlich höchste Priorität.“

So leer ist es am Hymer-Stand auf dem Caravan-Salon in Halle 17 übli-cherweise nur vor oder nach der Öff-nung. 2020 nimmt die EHG-indessen nicht Caravan-Salon teil.

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Der nächste Schock ereilte die Organisa-toren des Caravan-Salons 2020 am Mitt-woch: Nur wenige Tage nach der Erwin Hymer Group teilte auch Concorde mit, „auf keinen Fall“ an der Messe in diesem Jahr teilzunehmen. Zu groß sind die Be-denken des Ober-klasse-Herstellers aus Schlüsselfeld gegen einen Caravan-Salon in Corona-Zeiten. Die wesentli-chen Gründe fürConcorde für dieAbsage: „Eine ver-antwortliche Organi-sation des Messe-stands ist kaum mög-lich; umfassende Hygienestandards sind nicht optimal kontrollierbar.“ Und klipp und klar erteilt Concorde auch ver-meintlichen Ökonomie-Zwängen eine Absage: „Gesundheit geht vor Profit“, heißt es klipp und klar in der Erklärung des Unternehmens.

„Die Concorde Reisemobile GmbH wird auf keinen Fall am Caravan Salon Düssel-dorf 2020 teilnehmen“. Zu dieser Aussa-ge fühlte sich das Unternehmen genö-tigt, nachdem aus Düsseldorf von der Messe die Meldung kam, dass der Cara-van Salon 2020 stattfinden und lediglich (Zitat:„…In enger Absprache mit dem Caravaning Industrie Verband, großen Ausstellern sowie vielen weiteren Part-nern konnten wir uns auf den neuen Termin verständigen…“) um eine Woche verschoben werden soll. Die Concorde-Geschäftsführung und der Beirat waren wurden indessen nicht von den Düssel-dorfer Messemachern konsultiert und waren letztendlich von dieser Entschei-dung überrascht.

Die Verantwortlichen bei Concorde wa-

ren sich sehr schnell einig, dass eine Messebeteiligung beim Caravan Salon als besucherstärkster Branchentreff mit zu-sätzlichen sehr aufwändigen und kost-spieligen Zusatzmaßnahmen verbunden sei. Schon die Einhaltung der strengen Corona-Hygienemaßnahmen zeigten die Grenzen des Möglichen auf. So sei eine strikte Wegeführung notwendig, um Gruppenbildung oder dem Aufeinander-treffen von flanierenden Menschen, die den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern unterschreiten würden, zu vermeiden. Und nach der „Inspektion“ eines Reise-mobils durch einen oder eventuell zwei Besucher müssten jeweils sofort Desin-fektionsmaßnahmen an allen berührten Stellen wie Klappen, Schubladen, Türen oder Polstern durchgeführt werden.

Das Abstandhalten im Reisemobil und die Kommunikation durch Gesichts-schutzmasken würde sich für Besucher wie auch für das Beratungspersonal im Tageseinsatz als äußerst schwierig erwei-sen. Auch das Catering und die Beratung

MAGAZIN

„Das Wohl der Menschen kommt vor jeglichem Profitdenken“

Concorde kommt nicht zum Caravan-Salon

Dieses Bild aus dem Jahr 2019 wird sich 2020 nicht wiederholen: Concorde hat die Teilnahme am Cara-van-Salon in Düsseldorf abgesagt. Der Hersteller kritisiert das Vorhaben, den Salon unter Corona-Rahmenbedingungen stattfinden zu lassen. Foto: Joachim Sterz

Die Concorde-Geschäftsführung: der kaufmännische Leiter Michael Schmitt, Geschäftsführer Joachim Baumgartner und Vertriebsleiter Markus Freitag.

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könnten unter den Corona-Bedingungen nur sehr eingeschränkt und mit sehr ho-hen Auflagen betrieben werden, heißt es in der Concorde-Erklärung. Vor diesem Hintergrund sei „die gewohnt angeneh-me, informative und kommunikative“ Standatmosphäre nicht möglich.

Außerdem verweist Concorde darauf, dass es dem Unternehmen nicht möglich sei, auf dem Caravan-Salon 2020 die Ver-antwortung gegenüber seinen Mitarbei-tern und den Kunden übernehmen zu können. Es könne auch niemand für de-ren Sicherheit garantieren. Der unter-fränkische Nobel-Hersteller verweist

darauf, dass gerade die Caravaning-Klientel mehrheitlich zur Hoch-Risiko-Gruppe zähle. Concorde: „Dies erfordert eine erhöhte Verantwortungsbereit-schaft.“ Schließlich gibt der Hersteller auch noch zu bedenken: „Es ist kaum auszudenken, wenn in Düsseldorf durch die Zusammenkunft so vieler Risiko-behafteter Menschen eine zweite Pande-mie-Welle losgetreten werden würde.“

„Auch unter der Abwägung von wirt-schaftlichen Interessen und Zwängen steht bei Concorde das Wohl der Men-schen vor jeglichem Profitdenken“, heißt es in der Presseerklärung der Salon-

Absage. Trotz allem blicken die Concorde-Manager optimistisch in die Zukunft:„Auch wenn sich die gesamte Industriemomentan in einer temporär wirtschaft-lich schwierigen Situation befindet, sindwir durchaus positiv gestimmt, dass dieCaravaningbranche und Concorde ge-stärkt aus der Krise hervorgehen wer-den.“ Es wird darauf verwiesen, dassbesonders Concorde-Reisemobile auf-grund desautarken Fahrzeugkonzeptsmit hohem Wohnkomfort und vorbildli-chen hygienischen Sanitäreinrichtungenideale Freizeitfahrzeuge für„distanzierte“ und sichere Urlaubsreisenseien.

Auch die Reisemobil-Union sagt Teilnahme am Caravan-Salon 2020 ab

„Das Risiko ist uns einfach zu groß“

Auch die Reisemobil-Union hat die Teil-nahme am diesjährigen Caravan Salon in Düsseldorf abgesagt und die avisierte Standbuchung storniert. Dazu sah sich die RU veranlasst, nachdem die Düssel-dorfer Messegesellschaft publiziert hatte, dass der Caravan Salon nach der offiziellen Aufhebung der Corona-Beschränkungen zur Großveranstaltun-gen bis zum 31. August lediglich um eine Woche verschoben werden soll.

Nach intensiver Diskussion des gesamten Präsidiums von Europas größtem natio-nalen Dachverband für Reisemobilisten wurde einstimmig beschlossen, sich 2020 nicht auf der weltgrößten Carava-ning-Messe zu präsentieren. Dem Präsi-

denten und dem Präsidium war und ist das Risiko einer Messebeteiligung zu groß.

So heißt es in der Erklärung der Reisemo-bil-Union: „Denn auch wenn der RU-Stand zu den kleineren auf der Messe gehört, so besteht doch eine erhöhte Ansteckungsgefahr.“ Die RU hält es zu-dem für unzumutbar, dass die freiwilli-gen Helfer auf dem Messestand neun Tage in ständigem Kontakt und unter verschärften Bedingungen mit „Gesichtsmaske“ den Verein und seine Ziele kommunikativ präsentieren müss-ten. Außerdem betont die RU, dass eine gewohnte Kommunikationsatmosphäre mit den geforderten Hygieneabstanden

kaum zu schaffen sei und auch nicht kontrolliert eingehalten werden könne.

Die Tatsache, dass Reisemobilisten in Corona-Zeiten mehrheitlich zur Hoch-Risiko-Gruppe gehörten, erfordere eine erhöhte Verantwortungsbereitschaft, betont die Reisemobil-Union: „Es ist nicht zu verantworten, wenn in Düssel-dorf durch das Zusammentreffen so vie-ler Risiko-behafteter Menschen eine zweite Pandemie-Welle entstehen wür-de“ konstatiert RU-Präsident Winfried Krag. Statt auf die Kommunikation am Messestand setzt die RU aktuell ver-stärkt auf das Internet und verweist auf ihre Homepage www.reisemobil-union.de.

Massenandrang am Ein-gang Süd des Caravan-Salons. Diesem Geschehen will sich die Reisemobil-Union 2020 nicht ausset-zen.

Foto: Messe Düsseldorf

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„Wir haben uns entschieden, in diesem Jahr auf eine Teilnahme am Caravan-Salon zu verzichten - die Gesundheit aller Beteiligten steht für uns hier an erster Stelle!“ Dies schrieb Reisemobilausbauer Dopfer aus Neuburg an der Kammel an Kunden und Partner. Und weiter: „Unserer Ansicht nach ist eine solche Veranstaltung unter Einhaltung der mo-mentan gültigen Hygiene- und Abstands-regeln für niemanden befriedigend durchzuführen. Ein entspanntes Ge-spräch auf dem Messestand ist ebenso wenig möglich wie das Genießen des Ambientes einer Messe mit allen Ihren Angeboten und Attraktionen. Wir heißen Sie deshalb gerne bei uns hier vor Ort willkommen.

Eine Beratung ist dadurch umfangreich und kompetent möglich. Die Schutzmaß-nahmen können voll und ganz eingehal-ten werden, ohne die Qualität oder den Umfang des Beratungsgesprächs zu be-schränken.“ Wer will, kann auch gern im eigenen Reisemobil anreisen und auf dem Betriebsgelände übernachten.

Nach Wochen der Schließung konnte auch Dopfer Reisemobile seine Verkaufs-ausstellung nun wieder für Kunden öff-nen. Freilich gilt es auch dort, Auflagen einzuhalten: Beratungsgespräche sind nur nach vorheriger Terminabsprache unter 08283-2610 oder per Mail unter

[email protected] möglich. Bei den Terminen gilt die Maskenpflicht. In der Ausstellungshalle werden die aktu-ellen Dopfer-Modelle 402A, 422A und 421 AK gezeigt. Mehr Informationen unter www.dopfer-reisemobilbau.de

MAGAZIN

Caravan-Salon-Absage von Dopfer-Reisemobilbau

„Für niemanden befriedigend“

Leading Campings kritisieren die Messe Düsseldorf

„Geschickt aus Verbotszone herausmanövriert“ „Wir sind überzeugt davon, dass Carava-ning Caravantäne ist, also ein Urlaub mit größtmöglichem Schutz vor Infektionen. Wir glauben indes nicht, dass dies für eine Publikumsmesse gelten kann, die in den vergangenen Jahren stets über 200.000 Besucher angelockt hat“, mit dieser Begründung sagen auch die Lea-ding Campings die Teilnahme am Cara-van-Salon ab. Direktor Eicke Schüür-mann: „Auch wenn der Caravan-Salon in Düsseldorf nun durch geschicktes Schie-ben um eine Woche aus der Verbotszone aller Großveranstaltungen bis zum 31. August herausmanövriert wurde: Die Leading Campings haben ihre Teilnahme bereits im April abgesagt.“ Die Marke-tingvereinigung von 38 Spitzencampings in elf Ländern Europas kann sich eine Teilnahme aktuell nicht vorstellen.

Zwar kündigt die Messegesellschaft ein Hygienekonzept an, ungeachtet dessen

zählen nach Ansicht der Leading Cam-pings aber sehr viele Messebesucher zur besonders gefährdeten Personen-gruppe über 60 Jahre. Zudem zeichne sich am Buchungsverhalten der Lea-ding Campings-Gäste deutlich ab, dass der Herbst 2020 sehr intensiv zum Reisen genutzt werden wird – eine verständliche Kompensation der Früh-jahrs-Enthaltsamkeit. Nach Eicke Schüürmanns Meinung sei also mit einem generell stark verringerten Be-sucheraufkommen zu rechnen. Diese Vermutung dürfte sich nach seiner Ansicht verstärken, nachdem immer mehr große Aussteller ihre Teilnahme am Caravan-Salon absagen. Die Lea-ding Campings bauten seit vielen Jah-ren ihren Stand in Düsseldorf auf.

Mehr Informationen unter www.leadingcampings.com

Die Dopfer-Modelle—hier der 421 AK—kann man in diesem Jahr am Firmensitz in Neuburg an der Kammel bestaunen.

Die Leading Campings fehlen 2020 auf dem Caravan-Salon.

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Zubehörspezialist Lippert Components (LCI) hat beschlossen, wegen der COVID-19-Pandemie weder am Caravan Salon2020 in Düsseldorf noch an anderen eu-ropäischen Fachmessen teilzunehmen.Die Entscheidung zum Verzicht auf Mes-seauftritte gilt auch für LCIs neueste Ak-quisition, Polyplastic, dem führendenAnbieter von Acrylfenstern für die euro-päische Caravanindustrie.

Michele Checcucci, der CEO von RV Euro-pe, und Jan Peter Veeneman, der CEO von Polyplastic, gaben dazu folgende Erklärung ab: „Obwohl dies eine sehr harte Entscheidung war, wurde letztlich jedoch einstimmig zwischen unseren nordamerikanischen und europäischen Zentralen beschlossen, auf die verblei-benden Fachmessen in diesem Jahr zu verzichten. Die Gesundheit unserer Teammitglieder hat für uns Vorrang. Und angesichts der anhaltenden Pandemie sowie all ihrer Unsicherheiten macht es

einfach keinen Sinn, unnötige Gesund-heitsrisiken derzeit einzugehen.”

LCI RV Europe hat stattdessen beschlos-sen, eine virtuelle Produktschau zu er-stellen, bei der man Kunden und Konsu-menten Live- und virtuelle Präsentatio-nen bieten kann. „Wir freuen uns darauf, unseren Kunden die Möglichkeit zu bie-ten, sich an LCI zu wenden, wann immer sie wollen“, meint Checcucci. „Mit der neuen virtuellen Produktschau bekom-men unsere Kunden aufregende neue Produkte genau dann zu sehen, wenn diese verfügbar werden – kein Grund mehr, auf eine jährliche Messe zu war-ten.“

Zu LCI Industries gehören über 90 Betrie-be in Nordamerika und Europa. Diese liefern ein breites Spektrum hochwerti-ger Produkte an führende Erstausrüster (OEM) von Freizeitfahrzeugen, Bussen, Anhängern, Lkw, Booten, Zügen, Fertig-

häusern und Hausmodulen. Darüber hinaus versorgt das Unternehmen auch Anschlussmärkte dieser Branchen mit Komponenten, hauptsächlich über den Verkauf an Einzel- und Großhändler so-wie Servicezentren. Die LCI-Produktpalette umfasst unter anderem Stahlchassis und zugehörige Komponen-ten, Achsen und Fahrwerkslösungen, Slide-Out-Mechanismen und -Lösungen, thermogeformte Produkte für Bad, Kü-che und andere, Vinyl-, Aluminium- und rahmenlose Fenster, manuelle, elektri-sche und hydraulische Stabilisator- und Nivellierungssysteme, Möbel und Mat-ratzen, Eingangs-, Gepäckfach-, Veranda- und Rampentüren, elektrische und ma-nuelle Einstiegstreppen, Markisen und Markisenzubehör, elektronische Kompo-nenten, TV- und Soundsysteme, Naviga-tionssysteme und Rückfahrkameras. Mehr Infos unter www.lippertcomponents.eu.

MAGAZIN

Warum Lippert Components und Polyplastic dem Caravan-Salon absagen

„Keine unnötigen Risiken eingehen“

In zahlreichen Reisemobilen sind Teile von Lippert Components eingebaut. Dem amerikanischen Hersteller ist das Risiko angesichts der Corona-Pandemie aber zu groß—er kommt nicht um Caravan-Salon 2020 in Düsseldorf.

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In diesem Jahr werden die Besucher des Caravan-Salons Reisemobile der Marken Pössl, Globecar, Roadcar und Clever Mo-bile vergeblich suchen. Die Pössl Group im bayrischen Ainring ist nicht bereit, Messestände aufzubauen, solange im Rahmen der Corona-Krise Gesundheitsri-siken nicht absehbar seien. In einem Schreiben begründeten die Kastenwa-genausbauer die Entscheidung. Wir ge-ben die Absage hier wieder.

„Liebe Pössl Fans, nach reiflichen Überle-gungen haben wir die Entscheidung ge-troffen, an dem diesjährigen Caravan Salon Düsseldorf nicht teilzunehmen. Wie sich die COVID-19-Pandemie in die-

sem Jahr noch weiterentwickeln wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Die gesund-heitlichen Risiken für Besucher, Kunden, Händler und Mitarbeiten sind nach heu-tigem Stand noch nicht absehbar.

Die Gesundheit sollte immer im Vorder-grund stehen und dieser Verantwortung möchten wir gerecht werden. Wir kön-nen uns nicht vorstellen, wie die gelten-den Hygieneregeln – besonders hinsicht-lich Abstand und Schutz – eine atmo-sphärisch ansprechende, informative und für alle erfolgreiche Messe zulassen. Und mit “erfolgreich” meinen wir nicht nur für uns und unsere Händler, sondern insbesondere auch für Sie, die mit einem

guten Gefühl und vielen positiven Ein-drücken die Messe betreten und auch wieder verlassen möchten.

Unsere Handelspartner in ganz Europa werden von uns besonders unterstützt und so werden sie oben erwähntes gutes Gefühl auf den Handelsplätzen und auch in den digitalen Medien finden. Die mo-bile Freiheit beginnt nicht neu wegen COVID-19. Sie hat nie geendet. Und dafür stehen wir mit den Marken der Pössl Group und dem erfolgreichen Netzwerk an Handelspartnern und Händlern. Be-sondere Zeiten erfordern neue Wege, die wir mit Ihnen gemeinsam gehen. Vielen Dank für Ihre Markentreue.”

MAGAZIN

Absage an den Caravan-Salon aus Ainring

Warum Pössl nicht nach Düsseldorf fährt

Ein historisches Bild von 2019 ohne Wiederholung in diesem Jahr: Auf dem Caravan-Salon 2020 werden definitiv keine Kas-tenwagen von Pössl und Concorde zu sehen sein. Die Unternehmen haben die Teilnahme wegen der Corona-Auswirkungen abgesagt. Foto: Messe Düsseldorf

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MAGAZIN

Exklusivinterview mit DCHV-Präsident Kai Dhonau zur aktuellen Lage des Caravaning-Fachhandels

„Gestärkt aus der Krise hervorgehen“ Wie geht der Caravaning-Fachhandel mit den Einschränkungen und Auswirkungen der Corona-Krise

um? euromotorhome holte dazu Antworten von berufener Stelle ein. Kai Dhonau, der Präsident des

Deutschen-Caravaning-Handels-Verbandes (DCHV), stellte sich den Fragen von Joachim Sterz.

Und dann kam Corona… Mal ehrlich, Herr Dhonau: Hätten Sie sich einmal eine solche Ausnahmesituation im Cara-vaning-Fachhandel und der gesamten Wirtschaft vorstellen können?

Kai Dhonau: Das, was wir in den zurück-liegenden Wochen erlebt haben, lag si-cher nicht nur außerhalb meiner Vorstel-lungskraft und hat die Caravaning-Branche genauso unvorbereitet ge-troffen wie alle anderen Wirtschafts-zweige.

Die Handelsbetriebe mussten ja zwangsweise wochenlang schließen – auch Ihr Unternehmen, das Hymer-Zentrum B1 in Mülheim an der Ruhr. Welche Rückmeldungen haben Sie von Ihren Kollegen erhalten? Wie gingen sie mit der Situation um?

Kai Dhonau: Dank des überwiegend gu-ten Auftragsvorlaufs aus dem vierten Quartal 2019 und des guten Auftragsein-gangs im Januar und Februar dieses Jah-res waren die Auftragsbücher des Han-dels recht gut gefüllt. Durch den Lock-down kam jedoch die Auslieferung an die Kunden ins Stocken und der Fahrzeug-

verkauf in den umsatzstarken Monaten März und April zum Erliegen. Die Zulas-sung von Freizeitfahrzeugen war vieler-orts nicht mehr möglich und in der Ver-mietung häuften sich die Stornierungen. Dadurch entstanden in vielen Betrieben

Liquiditätsengpässe wegen denen auch die Unternehmen des Caravaning-Fachhandels auf die Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern zurückgreifen mussten.

Die Werkstätten waren im Gegensatz zum Verkauf meistens geöffnet. Haben die Kunden das Angebot angenommen oder sich in Zurückhaltung geübt?

Kai Dhonau: Dass die Werkstätten wei-terarbeiten durften, war für den Handel eine Hilfe. So konnten Kundenaufträge sowie interne Arbeiten wie die Ausliefe-rungsvorbereitung und – im Vertrauen auf bessere Zeiten – die Vorbereitung der Mietflotten fortgeführt werden. Si-cherlich haben einige Kunden ihre Ser-vicetermine abgesagt oder aus Angst vor einer Ansteckung den Gang in die Werk-statt gescheut oder waren auf Grund von Ausgangsbeschränkungen am Werkstatt-besuch gehindert. Durch die betriebli-chen Pandemieplanungen standen aller-dings die Werkstattkapazitäten auch nicht in vollem Umfang zur Verfügung. Unter den gegebenen Umständen waren die Werkstätten auch während des Lock-

Kai Dhonau, der Präsident des Deutschen-Caravaning-Handels-Verbandes (DCHV)im Gespräch mit euromotorhome: „Die außergewöhnlichen Umstände werden uns sicher noch eine Zeit lang begleiten.“ Foto: DCHV

Erst seit wenigen Tagen herrscht bei den Reisemobil- und Caravanhändlern wieder Betrieb. In der Corona-Krise waren die Unternehmen zwangsweise wochenlang geschlossen. Foto: Joachim Sterz

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downs gut ausgelastet und konnten so zur Bewältigung der Liquiditätsengpässe beitragen.

Ist es eigentlich schwierig, zur Zeit bald einen Werkstatttermin in den Fachbe-trieben zu bekommen?

Kai Dhonau: Die Einhaltung der Hygiene-regeln und der Schutz der Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter hat nach wie vor absolute Priorität. Die da-rauf ausgerichteten Maßnahmen lassen einen Werkstattbetrieb mit voller Kapazi-tät noch nicht zu. Hinzu kommt, dass mit den Lockerungen und der Wiederöffnung der Camping- und Stellplätze die Nach-frage nach Serviceleistungen zunimmt. Das heißt man sollte sich frühzeitig um einen Werkstatttermin bemühen, wenn man eine Reise plant.

Kann man im Caravan-Handel inzwi-schen wieder von „normalen“ Zeiten sprechen – oder dauert es noch, bis sich das Geschehen wieder einspielt?

Kai Dhonau: Die außergewöhnlichen Umstände werden uns sicher noch eine Zeit lang begleiten. Bis dahin würde ich davon sprechen, dass sich im Caravaning-Fachhandel eine neue Routine einge-spielt hat. Bis wir im Verkauf, Serviceund in der Vermietung wieder das Ni-veau von vor der Krise erreichen werden,wird es allerdings noch ein Weilchendauern – aber ich bin optimistisch.

Ferien im Ausland sind ja im Sommer 2020 Corona-bedingt nur schwer mög-lich. Klassische Urlaubsformen wie Pau-schalreisen oder Kreuzfahrten werden

durch die Krise besonders gebeutelt. Wie reagiert der Caravaning-Handel auf die Situation? Spüren Sie mehr Interes-se an der doch individuelleren Urlaubs-form Caravaning?

Kai Dhonau: Fast einhellig sind unsere Mitglieder positiv von der Kundenreso-nanz der letzten drei Wochen über-rascht. Es haben wieder erste Verkaufs-gespräche und sogar Fahrzeugverkäufe stattgefunden. Dabei stimmen uns einige neue Beobachtungen für die nähere Zu-kunft zuversichtlich. Zu diesen neuen Beobachtungen zählen zum Beispiel ver-mehrt Kunden, die aus anderen Urlaubs-formen kommen, wie Pauschalreisen

oder Kreuzfahrten und die jetzt das Rei-semobil als Urlaubsalternative entde-cken. Besonders die hohe Autarkie des Reisemobils spielt dabei eine wichtige Rolle. Zum anderen haben die Kunden auch die Produktionsunterbrechungen, die auch die Caravaningindustrie be-treffen, zur Kenntnis genommen. Dieser an sich unerfreuliche Umstand entwi-ckelt auf den Höfen der Händler aber einen positiven Effekt: Als Folge daraus sind Käufer derzeit vermehrt kompro-missbereit und kaufen auch Ausstel-lungsfahrzeuge „wie gesehen“. Damit umgehen sie das Risiko einer derzeit schwer kalkulierbaren Lieferfrist für ein maßgeschneidertes Fahrzeug.

Immer mehr Camping- und Reisemobil-stellplätze öffnen in diesen Tagen wie-der. Das macht das Reisen im Mobil besonders interessant. Merken das die Händler an den Verkaufszahlen?

Kai Dhonau: Weniger an den Verkaufs-zahlen. Aber die Stornierungswelle bei der Reisemobilvermietung ist abgeflacht. Die Aussicht, dass bis Pfingsten viele touristische Ziele sowie Reisemobilstell-plätze und Campingplätze wieder öffnen dürfen, lassen die Kunden wieder auf einen Sommerurlaub hoffen. Neue Inte-ressenten, die in den Sommerferien ein Wohnmobil mieten möchten, melden sich auch wieder.

In der letzten Digitalausgabe von euro-motorhome hatten wir die überspitzte und verkürzte Aussage getroffen, dass der DCHV, dessen Präsident Sie sind, nicht viel von der Durchführung des

Wird es solche Bilder in diesem Jahr wieder in Düsseldorf geben? Etliche Ausstel-ler haben dem Caravan-Salon 2020 bereits einen Korb gegeben.

Foto: Messe Düsseldorf

Zu den Ausstellern, die 2020 definitiv nicht auf dem Caravan-Salon dabei sein werden, gehört auch die Marke Roadcar. Foto: Messe Düsseldorf

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diesjährigen Caravan-Salons hält und damit gegen den Caravaning Industrie Verband (CIVD) opponiert. Viele Carava-ner und Reisemobilisten fragen sich tatsächlich, ob sie 2020 den Caravan-Salon in Düsseldorf besuchen sollen. Was raten Sie ihnen?

Kai Dhonau: Das ist eine ganz persönli-che Entscheidung, die jeder nach seinen eigenen individuellen Motiven, Erwar-tungen und Risikofaktoren sowie nach den zum Zeitpunkt der Messe gegebenen Umständen und Rahmenbedingungen treffen muss. Der DCHV ist in der Tat nicht gegen die Durchführung des dies-jährigen Caravan-Salons. Aber in Anbe-tracht der außergewöhnlichen Umstände in diesem Jahr, halten wir eine kritische Betrachtung aller Aspekte für durchaus angebracht. Wir sind jedoch zuversicht-lich, dass es der Messe gelingen wird, ein Konzept zu präsentieren, auf dessen Grundlage auch in diesem Jahr ein er-folgreicher Caravan Salon darstellbar ist.

Zweifelsohne wird der Caravan-Salon 2020 einer wie keiner zuvor in der 53-jährigen Geschichte, weil auch etliche namhafte Aussteller – etwa alle Marken der Erwin Hymer Group, Concorde und die Pössl-Gruppe – wegen der Rahmen-bedingungen abgesagt haben. Wie ge-hen die Händler mit der Situation um?

Kai Dhonau: Wie die Absagen zeigen, gehen die Meinungen bei den Herstel-lern bezüglich des diesjährigen Caravan-Salons auseinander. Unter den Händlern ist das nicht anders. Jeder Händler wird für sich entscheiden müssen, ob er unter den gegebenen Rahmenbedingungen bereit ist, am diesjährigen Caravan-Salon teilzunehmen. Dabei werden die wirt-schaftlichen Aspekte und die Verantwor-tung gegenüber Kunden und Mitarbei-

tern in die Entscheidungen einfließen.

Ist es nicht auch eine Chance für die Fachhändler, wenn der Caravan-Salon nicht im gewohnten Rahmen stattfinden kann?

Kai Dhonau: Für die Marken, die dieses Jahr nicht am Caravan Salon teilnehmen werden, rückt sicher der Vertrieb über die Fachhandelsbetriebe in dieser Zeit noch stärker in den Fokus. Ich sehe den Handel in seinen Betrieben und mit sei-ner hohen Beratungsqualität gut gerüs-tet für die derzeit realistischen Absatzzie-le – ohne einem übertriebenen Wettbe-werbs- und Preisdruck ausgesetzt zu sein.

Ziehen Hersteller und Händler an einem Strang, wenn es um die Präsentation von Fahrzeugen auf dem Salon geht?

Kai Dhonau: Ich gehe davon aus, dass die Hersteller unter diesen besonderen Um-ständen ihrer Verantwortung gerecht werden und die Präsentation ihrer Fahr-zeuge mit ihren Handelspartnern abstim-men.

Kann man in einem Ausnahmejahr wie 2020 überhaupt mit Neuheiten rech-nen?

Kai Dhonau: Der Caravan Salon ist die Neuheiten-Schau der Branche; und ich gehe davon aus, dass es auch in diesem außergewöhnlichen Jahr das Ziel der Messe ist, diesem Anspruch gerecht zu werden.

Ist dieses Jahr für die Caravaning-Fachbetriebe in wirtschaftlicher Hinsicht noch zu retten?

Kai Dhonau: Die Unternehmen des Cara-vaning-Fachhandels werden in diesem Jahr sicherlich Abstriche gegenüber den

Ergebnissen der Vorjahre hinnehmen müssen. Inwieweit sich die fehlenden Verkaufsumsätze der Monate März und April im Laufe des Jahres nachholen las-sen, bleibt abzuwarten und hängt stark davon ab, wie sich die wirtschaftlichen Aussichten für die Kunden entwickeln werden. Die fehlenden Mieteinnahmen vom Saisonstart an Ostern werden sich nicht nachholen lassen und werden im Jahresergebnis fehlen. Das wahrnehmba-re Interesse neuer Zielgruppen lässt mich aber hoffen, dass wir langfristig gestärkt aus der Krise hervorgehen werden.

Und zum Schluss die Gretchenfrage: Wann werden wieder normale Zeiten im Caravan-Fachhandel und auf den Stell- und Campingplätzen einkehren?

Kai Dhonau: Das vermag ich nicht zu prognostizieren. Hier sind die Virologen und Mediziner sowie die Politik gefragt. Wenn es gelingt, das Infektionsrisiko dauerhaft niedrig zu halten, einen Impf-stoff zu entwickeln und die Erkrankungen zuverlässig zu therapieren, werden wir zur alten Normalität zurückkehren kön-nen. Bis dahin müssen wir unsere Kun-den, Gäste, Mitarbeiter und uns selbst durch rücksichtsvolles und verantwor-tungsbewusstes Handeln schützen. Aber ich sehe uns im Vorteil, denn im Reise-mobil und im Caravan kann man auch unterwegs immer zu Hause bleiben und so die Hygiene- und Abstandsregeln auch auf Reisen wahren und hat so kein höhe-res Risiko als daheim.

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Impressum

Herausgeber: Euro Motorhome Club (EMHC). Ver-treten durch Dieter Steinacker, Präsident. www.emhc.eu Redaktion: Joachim Sterz, [email protected].

Immer mehr Reisemobilstellplätze und Campingplätze öffnen in diesen Tagen nach den Pandemie-Zwangsschließungen wie-der die Pforten. Den Fachhandel freut es, denn die Nachfrage nach Neu-, Gebraucht– und Mietfahrzeugen zieht wieder an.

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EMHC INTERN

Messe Düsseldorf will euromotorhome-Fragen frühestens in zwei Wochen beantworten

Warum hier kein Interview zu lesen ist Es war unser kleines digitales EMHC-Vereinsblättchen, das am 23. Mai als erstes Medium darüber berichtete, wie die Messe Düsseldorf mit einem ausge-klügelten Hygienekonzept den Caravan-Salon 2020 — immerhin die wichtigste Schau der Caravaningbranche weltweit — doch noch retten will. Denn anders als das Münchner Oktoberfest (6,3 Millio-nen Besucher 2019), der Canstatter Wasen in Stuttgart (4 Millionen Besu-cher) oder Pützchens Markt in Bonn (1,4 Millionen Besucher) trauen sich die Mes-semacher in Düsseldorf zu, eine der größten Publikumsmessen im Land trotz der Corona-Einschränkungen stemmen zu können. Auch unter den Messegesell-schaften steht Messe Düsseldorf GmbH recht solitär da, denn ähnliche Messen wie die IAA Nutzfahrzeuge in Hannover oder die große Werkzeugmesse AMB in Stuttgart, die auch im September 2020 stattfinden sollten, wurden abgesagt. Die Messe Stuttgart entschied sich für den Schritt, nachdem sie alle der mehr als 1000 Aussteller nach dem Sinn einer Messe im Corona-Jahr 2020 befragt hatte: Nur 11,9 Prozent der Aussteller stimmten dafür— 88,1 Prozent votierten aber für eine Verlegung. Eine vergleich-bare Befragung gab es unter den Beschi-ckern des Caravan Salons nicht. Mit ei-ner Verschiebung versuchte die Messe Düsseldorf , den rigiden Corona-Restriktionen zu entgehen, die auch in Nordrhein-Westfalen Großveranstaltun-gen bis zum 31. August untersagten. Mit dem verschobenen Messestart retteten sich die Massengesellschaft und der ide-

elle Träger des Salons, der Herstellerver-band CIVD, über das kritische Datum: Nun soll der Caravan-Salon 2020 erst eine Woche später am 5. September beginnen. Als dann die Messe Düsseldorf am 27. Mai, am vergangenen Mittwoch, eine Pressemitteilung herausgab, in der sie die Richtigkeit des von uns bereits vorgestellten Hygienekonzepts bestätig-te, keimte bei euromotorhome eine Idee auf: ein Interview mit Caravan-Salon-Direktor Stefan Koschke. Schließlich könnte kein anderer profunder sagen, wie es zu den Entscheidungen kam und wie die Messe Düsseldorf den Salon gestalten will. Zahlreiche Fragen lagen

uns auf der Zunge: Warum etwa traut sich die Messe Düsseldorf die Veranstaltung zu, während reihum zahlreiche Großevents abgesagt sind?

Noch am gleichen Tag fragten wir also bei der Messe Düsseldorf nach einem Interview an. Zufall? Die glei-che Idee hatten da auch Journalis-ten von Promobil-Online. Und sie hatten definitiv mehr Glück: Stefan Koschke beantwortete die Promobil-Fragen prompt. euromotorhomeging dagegen leer aus. Warum? Dasschrieb Pressesprecher AlexanderKempe tags darauf in seiner Vertrös-tungs-Mail: „Da wir uns derzeit mitder Aufplanung und allen Detailfra-gen rund um den Caravan-Salonbeschäftigen, müssten Sie zunächsteinmal mit den Inhalten der Presse-mitteilung klarkommen.“ Erst vom16. Juni an—also fast drei Wochen

nach unserer Anfrage—stünde Caravan-Salon-Direktor Stefan Koschke für ein Interview zur Verfügung. Da aber aktuel-le Fragen, deren Antworten sicher auch zahlreiche Aussteller interessieren, erst in nunmehr fast zwei Wochen gestellt werden können, verzichten wir auf das Interview. Mit wochenlanger Verspätung macht es keinen Sinn.

Gern hätten wir die Antworten von Ste-fan Koschke auf unsere Fragen hier ver-öffentlicht, doch wir konnten sie —anders als Promobil — erst gar nicht stellen. Schade eigentlich.

Joachim Sterz

Gestern öffnete auch Litauen seine Grenzen für Besucher aus dem Ausland

Baltikum-Touren im Mobil sind wieder möglichVon sofort an sind Mobiltouren in das Balltikum wieder möglich. Seit gestern entfällt die 14-tägige Selbstisolationsre-gel für Reisende aus 24 europäischen Ländern.

„Der Schritt, der als ‚Baltische Reisebla-se‘ bezeichnet wurde, war ein Erfolg und hatte keine negativen Auswirkungen auf

die Infektionsraten aller drei Länder. Jetzt öffnet sich Litauen für Geschäfts- und Urlaubsreisen für Einwohner ande-rer Länder, die von der litauischen Regie-rung als epidemiologisch sicher einge-stuft werden“, sagt Dalius Morkvėnas, der Geschäftsführer von Lithuania Tra-vel. Aufgehoben wurden die Einreisebe-schränkungen für Bürger und rechtmäßi-

ge Einwohner der Länder des Europäi-schen Wirtschaftsraums sowie des Verei-nigten Königreichs – sofern die Inzidenz von COVID-19 innerhalb der letzten 14 Tage in diesen Ländern, weniger als 15 Fälle pro 100.000 Einwohner betrug. Die „sichere Liste“ umfasst unter ande-rem Deutschland, Österreich, Luxemburg und die Schweiz.

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Unter welchen Bedingungen kann der Caravan-Salon unter den Corona-Bedingungen 2020 doch stattfinden? Die Messe Düsseldorf und der Herstellerver-band CIVD haben den Ausstellern ein

Hygienekonzept vorgestellt. Beide sind davon überzeugt: „dass der Caravan-Salon mithilfe unserer Maßnahmen für die gesamte Branche gerade in dieser schwierigen Zeit einen wichtigen Impuls

setzen kann.“

In der ersten Ar-beitsversion des Hygienekonzepts ist festgehalten, dass höchstens 20.000 Besucher pro Tag auf das Messegelände gelassen werden. An den Ständen sollen die Besu-cher 1,5 Meter Abstand wahren. Als Faustformel geben die Messe-

organisatoren den Ausstellern vor,

dass eine Person pro vier Quadratmeter zugänglicher Standfläche möglich sein soll. Es soll indessen keine Überprüfung einer Anzahl erfolgen. Die derzeit gelten-den Ausnahmen für Ehepartner, Familien und Personen eines gemeinsamen Haus-standes dürften auch auf dem Messe-stand in Anspruch genommen werden. Die Verteilung der Personen in den Hal-len und die Einhaltung des Mindestab-stands will die Messe Düsseldorf mit vorhandenen Videosystemen sowie ver-stärktem Personaleinsatz sicherstellen.

Nach dem Hygienekonzept müssen die Messestände so aufgeplant werden, dass das Standpersonal und die individuell festzulegenden maximalen Besucherzah-len am Stand einen Mindestabstand von mehr als 1,50 Meter gewährleisten kön-nen. Das Konzept klärt auch auf, wie vie-le Personen sich maximal in einen Aus-stellungsfahrzeug aufhalten dürfen: So dürfen sich in einem Ausstellungsmobil

MAGAZIN

Messe Düsseldorf stellte Hygienekonzept für die Großveranstaltung vor

Wie der Caravan-Salon gelingen soll

Solche Massenszenen soll und wird es auf dem Caravan-Salon 2020 nicht geben. Gegebenenfalls sollen die Besucher über eine „Überlaufhalle“ kanalisiert werden. Fotos: Messe Düsseldorf

1,5 Meter Abstand sollen die Messebesucher in diesem

Jahr mindestens halten.

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gemeinsam Personen aufhalten, für die keine Kontaktbeschränkungen gelten (also Ehepartner oder Familien) Der ge-meinsame Aufenthalt mit einem Verkäu-fer oder fremden Besuchern ist möglich, wenn alle Personen im Fahrzeug einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Grundsätz-lich empfiehlt die Messe Düsseldorf die Verwendung eines Mund-Nasen-Schutzes.

Die Aussteller werden angehalten, für ihr Standpersonal und Besucher Handdesin-fektionsmittel vorzuhalten. Für die Reini-gung exponierter Kontaktflächen gilt: Die Aussteller müssen mindestens zweimal täglich „eine der Besucherfrequenz ange-messene“ regelmäßige Reinigung der Arbeitsflächen, Türklinken sowie an Ex-ponaten (also Fahrzeugen) vornehmen. Gastronomisch genutzte Kontaktflächen wie Stühle, Tische, Speisekarten etc. müssen nach jedem Gästewechsel gerei-nigt werden. Hierzu ist es für die Messe-macher ausreichend, wenn fettlösende Haushaltsreiniger eingesetzt werden.

Die eventuelle Kontaktnachverfolgung erfolgt nach Angaben der Messe Düssel-dorf über digitale Besuchertickets, Aus-stellerausweise, Dienstleisterausweise und Standbauerpersonallisten. Dies be-deutet, dass der Verkauf von Besuche-reintrittskarten und die Einlösung von Gutscheinen in diesem Jahr ausschließ-lich über den Online-Shop der Messe stattfindet.

P1 ohne Duschen

Wichtige Frage für viele Salon-Besucher: Gibt es die Möglich-keit zur Übernachtung am Caravan Center P1? Dazu sagt die Messe Düsseldorf: „Die Parkflächen zur Übernachtung auf P1 können wie in den Vor-jahren genutzt werden. Alle Personen werden aufgefor-dert, die Abstands- und Hygie-neregeln eigenverantwortlich einzuhalten. Die gastronomi-schen Angebote von Essen und Getränken werden im Rahmen der gültigen Corona-Schutzverordnung derzeit geplant.“ Die Toiletten stehen auf dem P1 zur Verfügung, indessen müssen die Duschen müssen nach dem aktuellem Stand geschlossen bleiben.

Die Besucher sollen wie bisher auch in diesem Jahr mit Bus-sen vom P1 zu den Eingängen

gebracht werden. Da wird man sich vo-raussichtlich auf längere Wartezeiten einstellen müssen, da die Busse nach den gültigen Vorgaben nur mit wenigen Fahr-gästen besetzt werden dürfen.

Eine „Überlaufhalle“ für alle Fälle

Falls es an den Eingängen zu voll wird, will die Messe die Halle 8A als „Überlauf“ ausweisen Somit müssen auch die Besu-cher, die mit der Straßenbahn anreisen, damit rechnen, zunächst in diese Über-laufhalle geleitet zu werden. Die Messe verspricht, an allen Hotspots – also Ein-gängen oder Gastronomiebereichen – verstärkt Ordnungskräfte einzusetzen.

Eines wollen die Messemacher auf dem Caravan-Salon 2020 aber vermeiden: „Falls möglich, wollen wir das Tragen von Mundschutz nicht explizit vorschreiben.“

Die Vorgaben der Messe orientieren sich an der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung. Deshalb ist die Messe Düs-seldorf optimistisch: „Wir sind der Über-zeugung, dass gemeinsam mit allen be-teiligten Partnern durch Einhaltung der im Konzept genannten Vorgaben, Emp-fehlungen und Erwartungen ein verant-wortungsvoller und erfolgreicher Messe-betrieb möglich ist.“ jst-

Typisch Caravan-Salon: Der Besucherandrang ist riesig. In diesem Jahr sollen maxi-mal 20.000 Menschen pro Tag auf das Messegelände eingelassen werden.

Besucherparkplätze stehen für Mobilisten wieder auf dem P1 zur Verfügung. Die Duschen bleiben auf dem Caravan-Center aber voraussichtlich geschlossen.

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MAGAZIN Corona-Auswirkungen: Immer mehr Absagen für den Caravan-Salon 2020

Wer in diesem Jahr in Düsseldorf fehlt Keine Frage: Es wird uns in diesem Jahr etwas fehlen, wenn wir an den Caravan-Salon in Düsseldorf denken. Täglich trudeln immer mehr Absagen von promi-nenten Herstellern ein. So steht fest: Der Caravan-Salon 2020 wird einer wie kei-ner zuvor. Aktuell sind die Absagen von diesen Ausstellern bekannt: Alphatronic, Brunner, Bürstner, Carado, Caratec, Cit-roen, Clever Mobile, Concorde, Cros-

scamp, Dethleffs, Dopfer Reisemobile, Eriba, Etrusco, Euro Motorhome Club, Frankana, Freiko, GOK, Globecar, Gold-schmitt, Hymer, Niesmann + Bischoff, Laika, Lippert Components, LMC, Maxxview, McRent, Movera, Peugeot, Pössl, Polyplastc, Reich, Reisemobil-Union, Rent easy, Roadcar, Sunlight und Thitronik.. Man muss kein großer Pro-phet sein, um zu sagen, dass bestimmt

noch weitere Absagen hinzukommen werden. Ganze Hallen werden leer oder fast leer bleiben; die Attraktivität der Messe leidet in diesem Jahr in jedem Fall. Wir haben ein paar Bilder von Aus-stellern zusammengestellt, um zu zeigen, wer uns in diesem Jahr schmerzhaft in fehlen wird. Es bleibt die Hoffnung, dass der Caravan-Salon 2021 wieder im ge-wohnten Rahmen stattfinden kann.

LMC Hymer

Dopfer Reisemobile Concorde

Goldschmitt Lippert Components

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EMHC INTERN

Der EMHC nimmt 2020 nicht an der Messe in Düsseldorf teil

„Sagen Sie den Caravan-Salon ab“Der Euro Motorhome Club (EMHC) ver-zichtet 2020 auf die Teilnahme am Cara-van-Salon in Düsseldorf. Deutschlands ältester Reisemobilclub (gegründet 1977), der seit vielen Jahren regelmäßig seinen Stand auf dem Salon aufbaute, hält die Rahmenbedingungen für Besu-cher und Aussteller unter Corona-Einschränkungen für nicht akzepta-bel. „Es macht keinen Sinn, auf dem Caravan-Salon für unseren Club zu werben, wenn Standperso-nal und Interessenten eventuell Schutzmasken tragen müssen“, sagt EMHC-Präsident Dieter Stein-acker. Auch hält er Gespräche in angenehmer Atmosphäre auf einer Messe unter Corona-Bedingungen für nicht umsetzbar. „Ein Auftritt auf dem Caravan-Salon 2020 ist im Rahmen der Corona-Pandemie nicht mit den Ansprüchen des EMHC vereinbar“, begründet Diet-er Steinacker die Absage weiter. Gespräche mit Clubfreunden oder Interessenten mit 1,5 Metern Min-destabstand seien keine gute Idee, um eine attraktive Messe zu orga-nisieren. Trotz aller Sicherheitsvor-kehrungen hält der EMHC den Caravan-Salon 2020 für nicht sinn-voll: „Eine Messe kann sich sehr leicht zu einem Hotspot zur weite-ren Verbreitung des Corona-Virus entwickeln. Daran wollen wir nicht mitwirken“, betont EMHC-Vizepräsidentin Michaela Kirch-hoff: „angesichts der nach wie vor nicht berechenbaren Lage sehen wir keine Möglichkeit, dieses Jahr den Salon in einer Form zu veran-stalten, die den Ansprüchen der Besucher und des EMHC gerecht wird.“

Der EMHC verweist auch auf die Absagen von weiteren Ausstellern in der direkten Nachbarschaft in der Messehalle 5: Von den Stamm-beschickern haben dort bereits die Fahrzeughersteller Niesmann + Bischoff, Concorde und Dopfer Reisemobile ihre Teilnahme abge-sagt.

Angesichts der „unbefriedigenden Rah-menbedingungen“ wird auch der EMHC 2020 keinen Stand in Düsseldorf aufbau-en, verweist aber darauf, dass er unter normalen Umständen gern wieder als Aussteller auf die weltgrößte Messe der Caravaningbranche kommen wird. An

die Messe Düsseldorf und den mitveran-staltenden Herstellerverband CIVD ap-pelliert Präsident Dieter Steinacker an-gesichts der potentiellen Gesundheitsge-fährdung und der rigiden Abstands- und Hygienebestimmungen: „Sagen Sie den Caravan-Salon ab.“

Der EMHC wird 2020 keinen Stand auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf aufbauen. Foto: Joachim Sterz

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Editorial

2020: Ein Salon wie keiner zuvor Liebe Freundinnen und Freunde im EMHC, liebe Partner des EMHC,

wetten, dass die Titelseite unserer zehn-ten Corona-Digitalausgabe ein bisschen Furore machen wird und manchen in der Caravaning-Branche ungläubig staunen lässt? Die uns bekannten Absagen von Ausstellern des Caravan-Salons konnte man so nämlich bisher nirgendwo sonst lesen. Wahnsinn, wer in diesem Corona-Jahr definitiv nicht zum Caravan-Salon nach Düsseldorf kommen will. Mehr als 100 (!) Namen aus der Branche haben wir zusammengetragen. Ob Reisemobil-hersteller, Zubehöranbieter, Camping– und Stellplätze oder Reiseveranstalter und Dienstleister: Die Absagen ziehen sich durch wirklich alle Bereiche, die irgendetwas mit der Reisemobil– oder Caravanwelt zu tun haben. Und noch längst ist nicht klar, ob unsere Auflistung komplett ist und alle zeigt, die der Messe Düsseldorf 2020 einen Korb gegeben haben. Wir gehen davon aus, dass sogar noch mehr Namen folgen werden, denn die Recherchen unseres kleinen EMHC-Clubmagazins erheben nicht den An-spruch auf Vollständigkeit.

So oder so fragt man sich: Was für ein Caravan-Salon wird der des Jahres 2020? Ganz bestimmt wird es einer wie keiner zuvor in der Geschichte. Waren die Mes-se Düsseldorf und der ideelle Träger des Salons, der Caravaning Industrie Ver-band (CIVD), wirklich gut beraten, stur und um jeden Preis an der Veranstaltung unter den Corona-Rahmenbedingungen festzuhalten? All die auf der Titelseite aufgeführten Aussteller sehen das offen-sichtlich anders. Auch wenn man die Messehallen nun wegen der zahlreichen Absagen viel „luftiger“ belegen kann als bisher (was ja durchaus im Interesse der Corona-Abstandsregeln ist), wird sich mancher verbliebene Aussteller wohl vorkommen wie „Kevin—allein zuhau-se“, wenn vertraute Standnachbarn feh-len und die Publikumsströme reguliert werden. Bitter auch: Durch den Herstel-

lerverband zieht sich nun ein tiefer Riss, denn die Entscheidung pro Caravan-Salon 2020 war entgegen der eigenen CIVD-Behauptung längst nicht mit allen Mitgliedern abgesprochen. Hinter vor-gehaltener Hand wird deshalb in Herstel-ler– und Händlerreihen jede Menge Kri-tik laut am CIVD-Vorstand, der per Ordre de Mufti verfügte, den Salon 2020 durchzuziehen. Vor eine ähnliche Ent-scheidung gestellt, agierte hier die Mes-se Stuttgart deutlich geschickter: Sie befragte einfach die mehr als 1000 Aus-steller der großen Werkzeugmesse AMB, ob solch eine Veranstaltung 2020 Sinn machen würde. Macht sie nicht, befanden mehr als 88 Prozent der Be-fragten. Das Fazit: Die AMB 2020, die wie der Caravan-Salon ebenfalls im Sep-tember stattfinden sollte, wurde abge-sagt. In Düsseldorf glaubt man hinge-gen, die große Publikumsmesse ausrich-ten und beherrschen zu können; ein Corona-Hygienekonzept soll dies ermög-lichen (über das wir ja auch als erstes Medium überhaupt berichtet haben).

Ganz ohne Häme: Wir drücken den Mes-se-Verantwortlichen die Daumen, dass dies gelingen möge. Aber wehe, es wird nur eine einzige Infektion von Covid 19 im Zusammenhang mit dem Caravan-Salon bekannt—dann werden sich die Befürworter noch einmal erklären müs-sen.

„Es interessiert doch niemanden, ob der EMHC am Caravan-Salon teilnimmt oder nicht“, beschied vor einigen Wochen ein Mitglied des CIVD-Präsidiums ein bisschen herablassend gegenüber unse-rem Magazin. Mag sein. Damals war die Absagen-Liste noch relativ kurz. Ob der Präside das auch nach der deutlich

größeren Auflistung wiederholen würde? Wir werden nicht darüber spekulieren.

Stattdessen macht die kleine euromo-torhome-Redaktion nun erst einmal Ur-laub. Ich freue mich darauf, im Reisemo-bil mit Frau und Hund kreuz und quer durchs eigene Land zu fahren. Somit endet nun definitiv auch das Kapitel un-serer digitalen Corona-Sonderausgaben, die spontan für die leider ausgefallene letzte Printausgabe kreiert wurden. Zehn improvisierte Nummern—mal kürzer, mal länger—sind es geworden, deren Produktion mir viel Spaß bereitet hat. Danke für die zahlreichen positiven Rückmeldungen aus den EMHC-Reihen aber auch aus Industrie und Handel.

Das nächste EMHC-Magazin erscheint im August wieder in gedruckter Form. Bis dahin gilt: Bleiben Sie gesund!

Joachim Sterz Redaktionsleiter euromotorhome

Der Caravan-Salon in Düsseldorf ist das größte Schaufenster für die Caravaning-Branche auf der Welt. Zahlreiche Aussteller wollen im Corona-Jahr 2020 aber nicht an den Rhein reisen. Foto: Messe Düsseldorf

Impressum: Herausgeber Euro Motorhome Club (EMHC), vertreten durch Präsident Dieter Steinacker, www. emhc.eu, Redaktion: Joachim Sterz, [email protected]

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