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Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg September 2010 | 3 € Ausgezeichnete Partnerschaft Ehrendoktorhut für Anthony Windebank Ehrenzeichen für Herbert Resch Guter Abschluss Gratulation: 43 Humanmediziner und elf Pflegewissenschaftler haben ihre Ausbildung absolviert Höchste Kompetenz Topmedizin im Topgebäude: Wolfgang Sperls Bilanz nach 15 Jahren Kinderklinik Heikles Thema Geschäft & Gesundheit: Das Dilemma rund ums Cholesterin

Paracelsus Today September 2010, Teil1

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Paracelsus Today September 2010, Teil1

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Page 1: Paracelsus Today September 2010, Teil1

Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg

September 2010 | 3 €

AusgezeichnetePartnerschaft

Ehrendoktorhut für Anthony Windebank Ehrenzeichen für Herbert Resch

Guter AbschlussGratulation: 43 Humanmediziner

und elf Pflegewissenschaftler

haben ihre Ausbildung absolviert

Höchste KompetenzTopmedizin im Topgebäude:

Wolfgang Sperls Bilanz nach

15 Jahren Kinderklinik

Heikles ThemaGeschäft & Gesundheit:

Das Dilemma rund

ums Cholesterin

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Der Leitfaden in Ausgabe Nummer neun ist die Gesundheit und die Freude daran. Wir haben einige Themen für Sie aufgearbeitet, wir sparen auch nicht mit gut gemeinten und – wohlgemerkt – nicht be­lehrenden Ratschlägen. Gesund zu sein ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit – nicht als Kind, nicht im Alter.

Die Paracelsus Universität durfte in den vergan­genen Wochen feiern. 43 frischgebackene Dokto­ren der Humanmedizin haben unsere Universität mit viel Vorfreude auf ihren Beruf verlassen, erstmals graduierten auch elf Pflegewissenschaftler. Ein Bil­derbogen (Seite 10 ff.) soll Ihnen die Emotionen, die Freude aller, näherbringen. Freuen Sie sich mit.

Das Land Salzburg hat erkannt, welche Bedeu­tung die Paracelsus Universität mittlerweile erlangt hat, und Rektor Herbert Resch wird für seine Verdiens­te ausgezeichnet. Ehre, wem Ehre gebührt. Wir sind natürlich stolz auf unseren Chef. Dieser wiederum hat einen langjährigen Freund geadelt: Anthony Winde­bank, vormaliger Rektor der Mayo Medical School, erhielt den Ehrendoktorhut aufgesetzt. Dieser passt und gebührt ihm. Warum – das steht im Blattinneren.

Noch ein Hinweis in eigener Sache: Bitte lesen Sie auf Seite 38 über „Paracelsus Today“.

Und viel Vergnügen dabei. –Dr. Gottfried Stienen

Editorial | Inhalt

4Short Cuts.NeuesausderUni. 6Spotlight.SowurdeHerbertReschals BotschaftereinergroßenIdeegeehrt. 8Spotlight. WarumAnthonyWindebankder EhrendoktorhutderParacelsusUnigutsteht. 10Promotion & Sponsion. ErhebendeMomente: Wie43frischgebackeneDoktorender HumanmedizinihrePromotionund elfPflegewissenschaftlerihreSponsion anno2010erleben. 14Alumni.BewegtesSommertreffen:frische Kräfte,vieleIdeen,einneuerVorstandund mehrbeimzweitenTreffenderJungmediziner. 16Twin Doctors II.NeuesausderZwillings- studievon„ParacelsusToday“mitLaurenzund LennartWeitgasser. 18Focus On. MitDopplergegenTabak.Vonden NebenwirkungeneinesrauchfreienLebens. 20Research. GalleoderGift:dasDilemmarund umsCholesterin. Plus:WasParacelsusdazusagenwürde. 24Focus On. H2OundandereLebenselixiere: Wiegesundesist,überdenDurstzutrinken. 26Research: AllergutenDingesinddrei: dasParacelsusScienceGetTogether2010. 28Body-Check: Wasist„refraktiveChirurgie“? VonLaser-Techniken,Linsen,Implantaten undderRollefachlichkompetenterBeratung. 30 Inside:GeballteKompetenz,LiebezumFach undmehr:NeuesausderSalzburgerUni- KlinikfürKinder-undJugendheilkunde. 34Research. Intensiv-Training:derNotfallam HumanPatientSimulator. 36 Sponsoring. FreundundFördererChristoph PappimGesprächmit„ParacelsusToday“. 38Point of View.Warumessichfür„Paracelsus Today“zuspendenlohnt:einPlädoyer.

Ehre, wem Ehre gebührtZuvielenAnlässenwünschtmansich„vorallemGesundheit“.Dafürmussmanetwastun…

Dr. Gottfried Stienen ist verantwortlich

für das Fundraising und

die Unternehmens-kommunikation der Paracelsus Medizinischen

Privatuniversität.

Impressum: „Paracelsus Today“ ist das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg • Auflage: 28.600 Stück • Medieninhaber und Herausgeber: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg – Privatstiftung, Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Tel. (+43) 0662/44 2002­0, www.pmu.ac.at • Projektleitung Paracelsus Universität: Dr. Gottfried Stienen, Projektkoordination: Stefanie Illmer • Verlag: Styria Multi Media Corporate GmbH & Co KG, Geiselbergstraße 15, 1110 Wien, Geschäftsführung: Oliver Olbrich, Mag. Erich Schönberg • Chefredaktion: Dr. Katrin Seidel • Art-Direktion: Sigrid Raditschnig • Textchef: Andrea Fehringer, Xpertmedia • Produktion: Dr. Katrin Seidel • Redaktion: Andreas Aichinger, Dr. Alexander Berzler, Eva Brutmann, Mag. Martin Haidinger, OA Univ.­Doz. Dr. Josef Ruckhofer, Ilse Spadlinek, Dr. Gottfried Stienen, Mag. Silke Weineck • Fotos: Wild&Team Fotoagentur GmbH, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Getty Images • Coverfoto: Wild&Team Fotoagentur GmbH • Produktion: m4! • Druck: Neografia, a.s. • Alle Angaben ohne Gewähr, Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satz­ und Druckfehler sowie alle Rechte vorbehalten.

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Inhalt

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methode, manch einer der Kuscheltier-Patien-ten musste operiert wer-den. Die Studierenden der Paracelsus Uni hat-ten jedenfalls alle Hände voll zu tun. Und sie verwandelten die Tränen der Kinder ob ihrer kranken Teddys in ein freudestrahlendes Lächeln nach der erfolgreichen Behandlung. –

Die Austrian Medical Students Association (AMSA) hat als Ausrichter des vierten Teddybärenkrankenhauses schon eine anständige Portion Erfahrung gesammelt. Die Freude, Kindern auf spielerische Weise die Angst vor Spital und Ärz-ten zu nehmen, und der Elan, die Veranstaltung durchzu-führen, sind ungebrochen. Schon um neun Uhr früh war die erste Gruppe des Kindergartens Josefiau in die Teddyklinik gekommen, um die kleinen Patienten in aller Form anzumel-den. Die Teddy-Docs fanden immer die beste Behandlungs-

Felicitas Gerhardt und Roman Wodnar erhielten den Preis mit einer Dotation von jeweils 500 Euro für die zweimalige Orga-nisation der Free Your Elements Party. Ein Fest für alle Stu-dierenden in Salzburg, bei der Premiere 2009 im Gusswerk bei Salzburg/Bergheim mit rund 1.400 Partygästen und heuer im Terminal II am Salzburger Flughafen mit 1.700 feiernden Menschen. Das Besondere dieser Veranstaltung ist nicht nur die Qualität der Musiker, der Künstler, der Drinks – kurz des Gebotenen –, sondern der karitative Zweck. Bei beiden Ver-anstaltungen wurden einige tausend Euro gesammelt und sozialen Zwecken zugeführt. Felicitas Gerhardt und Roman Wodnar haben sich viele Stunden ihrer ohnehin kargen Frei-zeit für die Planung und Abwicklung von Free Your Elements genommen und zwei großartige Events auf die Beine gestellt. Auch sie spendeten ihren Geldpreis für die gute Sache. –

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Operation TeddybärWenn Teddys operiert werden müssen, leiden ihre Besitzer. Außer sie bringen sie ins Kuscheltier-Krankenhaus.

Die Premiere im Vorjahr hat alle Erwartungen über-troffen. Das Jahres-abschlussfest der

Paracelsus Uni ist eine große Party nach einem

anstrengenden Jahr und ein Abend der Auszeichnun-

gen, der Ehrungen für besondere Leistungen von Lehrenden, Kliniken und Studierenden.

Dermaßen einstimmig wie diesmal war die Wahl für den Social Award – gestiftet vom vormaligen Rektor der Mayo Medical School, Anthony Windebank – wohl noch nie.

Ein Fest für die Studierenden, ein Preis für die Organisatoren. Felicitas Gerhardt und Roman Wodnar erhielten den Social Award 2010.So was nennt man ausgezeichnete Arbeit.

Short Cuts

Anerkennung für die „Free Your Elements“-Crew

Spendete seinen Preis: Roman Wodnar

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Für die Paracelsus Universität ist Internationalität täglich Brot. Die Gäste aus dem Oman lebten in Tausendundeiner Nacht.

Die Bemühungen waren intensiv und dauerten gemäß der orientalischen Gelassenheit entsprechend lang. Erst-mals waren vier Medizin-Studierende aus dem Oman zum zweimonatigen Austausch an der Paracelsus Uni und an den Salzburger Universitätskliniken. Kleine Sprachprobleme wurden mit Unterstützung der begleitenden Salzburger Ärzte gemeistert. In den Bewertungen ihrer Arbeit waren interessan-te Vermerke zu lesen: „Niemand weigerte sich, von mir unter-sucht zu werden, obwohl ich aus dem Oman bin“, schrieb Tuqa Al-Lawati. Rana Salama, Studentin im sechsten Jahr an der Sultan Qaboos University, und ihre jungen Kollegen wa-ren von der hohen Fitness der heimischen Patienten über 55 überrascht. Gemeinsamer Tenor der vier Gäste: „Eine wun-derbare Erfahrung, zwei Monate voll positiver Erinnerungen an die Stadt, das Land und die freundlichen Leute. Wir kommen gerne wieder.“ –

Die Schulter hat Herbert Resch schon als Jungmediziner fasziniert. Nun wird dem Primar der Uni-Klinik für Unfallchi-rurgie und Sporttraumatologie am Landeskrankenhaus Salzburg eine große Ehre zuteil, die für seine weltwei-te Anerkennung als „Schulter-Spezialist“ spricht. Beim 11. Internationalen Kongress in „Shoulder and Elbow Sur-gery“ vom 5. bis 8. September in Edinburgh hält er die „Codman Lecture“ – einen Vortrag, der als Höhepunkt des Kongresses gilt. –

Finanziell war das Projekt „Gesundes Salzburg 2010“ eines der größten Gesundheitsvorsorge-Vorhaben Salzburgs. Der medizinisch-wissenschaftliche Erfolg ist ebenso beein-druckend. In zehn Gemeinden wurden 2.500 Salzburger über fünf Jahre hinweg von Experten begleitet. Auf den fünf Säulen Ernährung, Bewegung, Entspannung, Nichtrauchen und Re-duzierung des Bauchumfangs wurde eine gewünschte Ände-rung des Lebensstils angestrebt und teilweise auch erreicht.

Es wurden Kneipp-Anlagen, Laufstrecken, neue Märkte mit gesundem Lebensmittelangebot geschaffen, aber auch Nordic-Walking- sowie Yogagruppen gegründet und auch Kochkurse abgehalten. Das Ergebnis: eine verstärkte Teil-nahme an Vorsorgeuntersuchungen und ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein. Bei der Abschlussfeier wurden die besten und fleißigsten Gemeinden dann ausgezeichnet: Bischofshofen vor Mauterndorf heißt das Spitzenduo des gesunden wie nachhaltigen Wettbewerbs. –

Salzburg wurde gesünder

Das Gemeindeprojekt „Gesundes Salzburg 2010“ zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf- Erkrankungen ist nach fünf Jahren beendet.

Der Oman zu Gast

Teacher of the YearVon den verschiedenen Humanmedizin-Studienjahrgängen wurden gewählt:

Jahrgang 2009: Univ.-Prof. Dr. Peter Kainz (NaWi Salzburg)Jahrgang 2008: Priv.-Doz. Dr. Martin Jakab (Institut für Physiologie und Pathophysiologie, Paracelsus Uni)Jahrgang 2007: OA Dr. Josef Koller (Uni-Klinik für Dermatologie)Jahrgang 2006: Univ.-Prof. Dr. Klaus Hergan (Uni-Klinik für Radiologie)Klinische Lehrabteilung des Jah-res: Uni-Klinik für Innere Medizin II

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So eine Ehre nimmt man nicht auf die leichte Schulter: Herbert Resch erhält die Einladung zur „Codman Lecture“ in Edinburgh.

Medizinischer Ritterschlag

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Herbert Resch hat getan, was vielleicht mehrere tun woll­ten. Sich aber nicht getraut oder zugemutet haben. Herbert Resch hat etwas getan, was er selbst in diesem Umfang und dieser Intensität vielleicht gar nicht wollte. Wozu er aber bestimmt wurde. Herbert Resch hat etwas getan, was im 21. Jahrhundert selten, sehr gewagt und bislang fast einmalig ist. Er hat eine private medizinische Universität gegründet und wurde ihr erster Rektor. Logisch eigentlich.

Die Gründung der Paracelsus Medizinischen Privatuniver­sität im Jahr 2002 und deren Anerkennung durch den Akkreditierungsrat war eine fast unglaubliche Geschichte. „Paracelsus Today“ hat sie erzählt. Groß­artig ist das Wachstum dieser einzigartigen Universität in einer Zeit der Wirtschaftskrise. Die Paracelsus Universität ist eine Erfolgs­geschichte! Das haben auch jene erkannt, die einst – gelinde gesagt – skeptisch waren. Das haben auch jene erkannt, die einst – und vielleicht noch heute – meinen, der private Weg sei der falsche, es gebe ohnehin drei öffentliche medi­zinische Unis. Und das freut jene, die einst das kleine Schiff namens Paracelsus Universität bestiegen, um auf rauer See bei hohem Wellengang den Kurs Richtung Erfolg zu nehmen.

Herbert Resch, gebürtiger Steirer und seit Mai 60 Jahre alt, wurde zu Recht geehrt. Die Komplimente wurden in den har­

Botschafter einer grossen idee

Spotl ight

Österreich ist das Land der Orden und der Ordensträger. Das lässt einen Hauch von Monarchie wehen, aber gute Traditionen sollten aufrechterhalten werden. Insbesondere, wenn es einen triftigen Grund für die Auszeichnung gibt. Wie bei Herbert Resch, der das

Ehrenzeichen des Landes Salzburg mehr als verdient hat. Von Gottfried Stienen

ten Jahren seit der Gründung zahlreicher, die Kritiker weniger, die Neider mehr. Landeshauptfrau Gabriele Burgstaller sparte bei der Verleihung des Verdienstzeichens in der „Joseph und Brigitta Troy­Bibliothek“ der Paracelsus Uni nicht mit anerken­nenden Worten: „Herbert Resch ist unermüdlicher Initiator und Motor für die Etablierung einer hervorragenden medizi­nischen Ausbildung. Eine wirklich große Leistung ist es, im 21. Jahrhundert eine Universität zu gründen. Herbert Resch verdient den uneingeschränkten Titel: Mister PMU.“ Landes­hauptmann­Stellvertreter Wilfried Haslauer ergänzte: „Seriös, ernsthaft, beharrlich, ehrlich um seine Patienten besorgt – für

diese Eigenschaften steht Herbert Resch, der seine Energie aus der Überzeugung schöpft, dass es sich lohnt, für eine Idee, die den Menschen dient, einzutreten.“

Bei der Feierstunde für den Rektor der Paracelsus Uni haben sich Familie, Freunde – der vormalige Rektor der Mayo

Medical School, Anthony Windebank, reiste mit Gattin Karen Weavers aus den USA an –, ärztliche Kollegen und Mitarbei­ter mitgefreut. Viele von ihnen haben in einem Buch (Auflage: ein Stück) Erinnerungen und Begegnungen mit ihrem Rektor schriftlich und bildlich festgehalten. Kein offizielles Verdienst­zeichen! Aber kleine gedruckte Geschichten von der täglichen gemeinsamen Arbeit und Wertschätzung ihres Chefs. –

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Gabi Burgstaller, Herbert Resch und

Wilfried Haslauer (v.li.n.re.) bei der

Verleihung des Ehrenzeichens des

Landes Salzburg.

„Herbert Resch verdient

den uneingeschränkten

Titel: Mister PMU.“

Gabi Burgstaller

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Nach dem Amerikaner Donald Kahn und dem Schweizer Hansjörg Wyss, beide Mäzene der Paracelsus Universität, ist Windebank der Dritte unterm Ehrendoktorhut. Der Dr. h.c. wurde dem gebürtigen Iren für seine außergewöhnlichen Ver-dienste um die Paracelsus Uni verliehen. Windebank hat schon vor der Gründung sein gewichtiges Scherflein zur Entstehung der Uni beigetragen. Rektor Herbert Resch in seiner Festrede: „Tony meinte im Kreis mit Primarärzten der Landeskliniken, dass der private Weg zur Gründung einer ,medical faculty‘ in Salzburg möglich sei.“ Windebank war der verbale Antreiber. Er ermutigte die Chefärzte – allen voran Herbert Resch –, den privaten Weg, den auch Mayo gegangen war, zu versuchen. Resch bei der Verleihung: „Du, lieber Tony, hast uns den Geist und die Motivation geschenkt und über all die schwierigen Anfangsjahre hinweg viel Unterstützung gegeben.“

Der frischgebackene Ehrendoktor blieb wie immer zu-rückhaltend, doch seine Freude konnte und wollte er nicht unterdrücken. „Das ist einer der größten Momente meines Le-bens“, sagte er in seiner Dankesrede und meinte es auch so. „Ich habe gar nicht so viel getan, einige Worte für frischen Mut gesprochen, nicht mehr. Ich sah rasch den Enthusiasmus von

Herbert Resch und seinem Team. Alle nahmen die Herausforde-

rung an und leben mit Elan in der täglichen Arbeit.“

Anthony Windebank ist nicht mehr Rektor

der Mayo Medical School. Der Neuro-loge forscht wieder an der Klinik. Nach-folger Keith Lindor saß ebenfalls unter den Ehrengästen bei der Verleihung in der „Joseph und Brigitta Troy-Bibliothek“ der

„Ich habe nIcht vIel getan“Spotl ight

Dieser Mann hat eine seltene Eigenschaft: er ist bescheiden. Das macht ihn noch sympathischer, als er ohnehin schon ist. Anthony Windebank, vormaliger Rektor der

berühmten Mayo Medical School in Rochester, ist seit 14. Juli 2010 Ehrendoktor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Von Gottfried Stienen

Paracelsus Uni. Auch der ehrenvolle Besuch des amtierenden Rek-tors ist Windebank zuzuschreiben. Er hat die offizielle Partner-schaft der Mayo Me-dical School mit der Paracelsus Universität im Jänner 2003 in der Residenz zu Salzburg mit dem damaligen Landeshauptmann Franz Schausberger vertraglich unterzeichnet. Die Partner-schaft wird intensiv gelebt. Allein im Rahmen des Forschungs-trimesters waren bisher mehr als 30 Studierende für vier Mo-nate in den USA, einige arbeiten heute dort als Ärzte und Forscher. Mayo-Studenten waren schon in Salzburg, auch Lehrende. Die Tradition der Mayo Medical School kann die Paracelsus Uni nicht aufholen. Aber ihr Geist ist schon einge-zogen. Beide leben das Prinzip: „The first need is the patient.“ Und wollen eine exzellente Ausbildung ihrer Studierenden. Zum Wohle der Patienten. Danke, Tony Windebank. –

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Die Verleihung des Ehrendoktors ist für Windebank „einer der größten Momente“.

Mayo und Paracelsus:eine Partnerschaft mit

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Page 10: Paracelsus Today September 2010, Teil1

Der erste tag eines neuen Lebens

Promotion & Sponsion

43 Humanmediziner und elf Pflegewissenschaftler haben es geschafft. Die einen kamen unter den Doktorhut, die anderen zu ihrem Bachelor of Science. Gratulation! Von Gottfried Stienen

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Bewegende Momente: Auf diesen Tag arbeitet man hin und kann es kaum glauben, wenn er da ist.

Rektor Herbert Resch

(li.) wünscht den Absolventen

Neugierde und Engagement. Rektor Keith Lindor (Mi.)

gratuliert mit einer beeindruckenden

Festrede.

Page 11: Paracelsus Today September 2010, Teil1

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Paracelsus Today

Würdigt die Gesundheits- und Krankenpflege als akademische Profession und Praxis-disziplin: der Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft, Jürgen Osterbrink (unten).

Hoher Besuch: John Geibel von der Yale University (Mi.) undTony Windebank, der ehema-lige Rektor der Mayo Medical School, mit Gattin.

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Promotion & Sponsion

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Das Studium der Pflegewissenschaft an der Paracelsus Uni kann ich wärmstens empfehlen.

Wer einen Blick über den Tellerrand der gängigen Pflegelehrbücher hinaus riskieren möchte, ist hier sicherlich gut aufgehoben.

Benedikt Grobbauer, BSc,Jahrgang 2007, Pflegewissenschaft

Durch mein Parallelstudium der Erziehungswissenschaft an der Paris-Lodron-

Universität Salzburg hatte ich den direkten Vergleich und konnte die vielen Vorzüge einer

Privatuniversität – individuelle Betreuung, moder-ne Ausstattung, keine Massenveranstaltungen

etc. – nun auch drei Jahre lang genießen.Kerstin Illichmann, BSc,

Jahrgang 2007, Pflegewissenschaft

Meine fünf Jahre an der Paracelsus Universität waren lehrreich und spannend. Von Beginn an

stand der Kontakt mit dem Patienten im Mittelpunkt, später boten sich exzellente

Möglichkeiten zur Forschung. Das Studium war eine Herausforderung.

Sie gemeistert zu haben, verleiht mir Sicherheit für meine Zukunft als Ärztin.

Dr. med. univ. Nina Buchinger,Jahrgang 2005, Humanmedizin

Die Entscheidung, in Salzburg zu studieren,

werde ich nie bereuen. Neben einer umfang-reichen Ausbildung darf ich ganz besondere

Freunde aus Salzburg mitnehmen. Ich bin stolz auf euch!

Dr. med. univ. Matthias Pumberger,Jahrgang 2005, Humanmedizin

Ich glaube, dass ich in diesen Jahren von der Universität in hervorragender Art auf meine

medizinische und praktische Zukunft vorbereitet wurde. Zugleich muss ich auch immer wieder erkennen, dass Menschlichkeit und Empathie

zwei nicht lernbare, sondern nur erfahrbare Stützpfeiler der Medizin sind. Ich wünsche uns

allen, dass wir vor allem menschliche Ärzte wer-den, die die Freude und Erfüllung dieses Berufs

suchen, finden und festhalten können.Dr. med. univ. Katharina Paulmichl,

Jahrgang 2005, Humanmedizin

Resümee

Stimmen der Absolventen

Ein Tag voller Emotionen, unvergesslich und der erste Tag als Doktor. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität feierte Promotion, 43 Studierende wurden dabei in der Salz-burger Residenz am 16. Juli zum Dr. med. univ. ernannt. Es ist der dritte Studienjahrgang, zusammengezählt sind es bereits 122 Ärztinnen und Ärzte, die an der Paracelsus Universität ihr Studium der Humanmedizin nach nur fünf Jahren erfolg-reich absolviert haben. Gemeinsam mit den Jungmedizinern feierten zum ersten Mal auch elf Pflegewissenschaftler den Abschluss ihres dreijährigen Bachelor-Studiums der Pflege-wissenschaft an der Paracelsus Universität, ihnen wurde der „Bachelor of Science“ verliehen.

Die Paracelsus Universität wurde vor sieben Jahren in Salzburg gegründet – „als Universität, die es sich zur Aufga-be gestellt hat, eine in Europa neuartige Form der Mediziner-

Wenn einem die Worte fehlen, schreibt einem die Freude das ins Gesicht, was man sagen wollte.

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Page 13: Paracelsus Today September 2010, Teil1

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ausbildung zu verwirklichen“, sagte Rektor Herbert Resch in seiner Ansprache. Praxisnahe Ausbildung, Kommunikations-training, ein Forschungstrimester und Teamarbeit seien wich-tige Aspekte der Ausbildung – und gerade was die Team-arbeit mit anderen Disziplinen betreffe, sei die Etablierung der Pflegewissenschaft auch als Teil dieses neuen Konzepts zu verstehen. „Wir sind angetreten, um Bewegung in manch Eingefahrenes zu bringen, aber auch, um Neues zu schaf-fen“, betonte der Rektor.

Vorbild und wichtigster Partner der Paracelsus Universität bei der Verwirklichung des Konzepts war von Anfang an die weltberühmte Mayo Medical School (Rochester, Minnesota/USA). Deren Rektor, Keith Lindor, war Festredner bei der Pro-motionsfeier in der Salzburger Residenz. Auch er appellierte an die Zusammenarbeit und gab den frischgebackenen Me-dizinern und Pflegewissenschaftlern einen wichtigen Grund-satz der Mayo Clinic mit auf den Weg: „Was es zu beachten gilt, ist einzig und allein das Interesse der Patienten. Damit die Kranken auch wirklich von den fortschreitenden Erkennt-nissen in der Medizin profitieren können, bedarf es aber der Vereinigung aller Kräfte …“ –

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Viele ideen und frische Kräfte

Alumni

Rhetoriktraining für den klinischen Alltag, Sautrogrennen im glasklaren Wasser des Wolfgangsees, Public Viewing der Fußball-WM und eine Vorstandswahl. Bunter

kann man einen Tagesablauf kaum gestalten. Zwölf Stunden Gemeinsamkeit beim Alumni-Sommertreffen der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Von Gottfried Stienen

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Zum zweiten Mal lud der Vorstand der Alumni zum Som­mertreffen in Salzburg ein. Das Fazit der Rückkehrer an die Paracelsus Universität war zufriedenstellend. 34 ehemalige Studierende waren aus mehreren Ländern angereist, um das Wiedersehen mit Weiterbildung und einem Unterhaltungs­angebot zu feiern. Der abendliche Höhepunkt war die Neu­wahl des Vorstandes, sie endete mit einer Pattstellung. Jeweils 17 Stimmen vereinten der bisherige Vorstand Othmar Kofler und sein Gegenkandidat Sebastian Rösch. Das „Problem“ wurde gemäß Statut in einem Vieraugengespräch geklärt, der neue Vorstand heißt nun seit dem 3. Juli 2010 Sebastian Rösch. Gewählt wurde er für zwei Jahre, unter den ersten Gratulan­ten war Rektor Herbert Resch.

Im Gespräch mit „Paracelsus Today“ skizzierte Rösch seine ersten Überlegungen für die Zukunft. Er, der das Prinzip Alumni für richtig hält, betonte auch sofort den ge­wünschten Zusammenhalt untereinander und die Aufrechterhaltung der Verbindung zur eigenen Uni­versität, der Alma Mater. „Der Alumni­Club ist wichtig für uns als Alumni, für die Studierenden der Paracelsus Uni und für

die Universität“, sagt Rösch. Ihm sei im Moment nicht die Zahl der Mitglieder eine prioritäre Aufgabe, vielmehr wolle er die Leute begeistern, jeder solle gerne dabei sein. „Mit Gewissheit wird es ein Sommer­ und ein Wintertreffen der Alumni geben.“ Schwierig sei die Planbarkeit, „weil wir weit über Europa und auch Amerika verstreut leben und arbeiten“. Skype heißt das Zauberwort, auf diesem modernen Weg wird hauptsächlich kommuniziert: Einmal monatlich tauscht der Vorstand Über­legungen, Arbeitsaufgaben und Neuigkeiten aus.

Der Nürnberger Sebastian Rösch, der zurzeit als Tur­nusarzt seine Gegenfächer für Hals, Nasen und Ohren an der Universitätsklinik in Salzburg absolviert, ist kein Mann der großen Worte und eher von der ruhigen Sorte. Forde­rungen will der 27­Jährige keine stellen – zumindest keine großen Wünsche nach Geld. „Unsere Universität hat viel in den Aufbau unseres Alumni­Clubs investiert. Wir haben ein

Budget für die ersten fünf Jahre, gesichert durch die Sponsoren Salzburger Sparkasse und Sallmann. Dafür sind wir dankbar und jetzt sind wir dran.“ Sebastian Rösch hat da bereits einige Projekte im Hinterkopf, um vielleicht später der Paracelsus Universität auch wie­der etwas zurückgeben zu können. Vor allem strebt er die enge Vernetzung seiner ärztlichen Studienkollegen an. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreterin Klara Mörwald, ebenfalls Ab­

solventenjahr 2009, Otto Stundner, Othmar Kofler, Emanuel Bauer und Florian Santner. Die Universität ist durch Kanzler Michael Nake im Alumni­Vorstand vertreten. –

„Wir haben ein Budget

für die ersten fünf Jahre,

dafür sind wir dankbar.

Jetzt sind wir dran.“

Sebastian Rösch

Es war ein Duell zwischen Othmar Kofler (re.) und Sebastian Rösch (li.). Der neue Alumni-Vorstand heißt: Sebastian Rösch.

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Bleiben Sie im Gespräch.

Unbenannt-3 1 03.08.2010 11:05:46

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„Wir bleiben jedenfalls dran“, hatte „Paracelsus Today“ versprochen, damals im März 2008. Das Schicksal in Form der Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium an der Paracelsus Uni hatte es gewollt, dass die Zwillingsbrüder Laurenz und Lennart Weitgasser erstmals getrennte Wege eingeschlagen hatten. Während Laurenz in Salzburg unter den 42 Auserwähl-ten gewesen war, schlug Lennart seine Zelte in Innsbruck auf. Schon zu Beginn des Studiums hatten beide ziemlich klare Vorstellungen von den unterschiedlichen Ausformungen des Humanmedizinstudiums an der staatlichen Uni in Innsbruck und an der privaten Paracelsus Uni in Salzburg gehabt.

„Laurenz muss mehr Zeit investieren, ich habe viel mehr Freizeit als er“, bekannte damals der Innsbrucker. „Die Anfor-derungen sind ähnlich hoch, aber anders verteilt“, befand der Salzburger. Einig waren sich die Zwillingsbrüder im Großen und Ganzen über die zentralen Unterschiede. Forschungs-trimester und permanente Prüfungen da, frühes Anatomie-Praktikum und eine riesige Jahresprüfung (SIP – „Summativ Integrative Prüfung“) dort. Und da war und ist natürlich noch

Twin DocTors ii

Very Personal

Laurenz und Lennart Weitgasser studieren Medizin. Einer in Salzburg, einer in Innsbruck. Seit fünf Semestern. Einen praktischeren Vergleich

zwischen den Unis wird man kaum finden. Von Andreas Aichinger

die unterschiedliche Studiendauer: mindestens sechs Jahre in Innsbruck, nur fünf und somit ein „gewonne-nes“ Jahr in Salzburg. Bleibt die Frage: Halten die Erwartun-gen der Studienanfänger dem Reality-Check der mittlerweile routinierten Studierenden stand?

Prüfungsangst löst sich in Luft auf. „Die vergangenen zweieinhalb Jahre waren zeitweise sehr anstrengend. Ich musste oft großes Durchhaltevermögen und eine gehörige Portion Sitzfleisch aufbringen“, zieht Laurenz Weitgasser eine Zwischenbilanz. Die größte Herausforderung in Salzburg sei bisher der „große Berg an Prüfungen im dritten Jahr“ gewe-sen. „Das Gute daran ist, dass Prüfungen alltäglich werden und sich die Prüfungsangst schnell in Luft auflöst.“ Im Uni-Alltag schätzt Laurenz Weitgasser die enge Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Professoren und nach wie vor die Möglichkeit, ein Forschungstrimester absolvieren zu können. Weniger gut in Erinnerung hat der Paracelsus-Studierende „so manche Organisationsprobleme der Uni“, etwa rund um

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Page 17: Paracelsus Today September 2010, Teil1

Mit gutem Grund: Der Paracelsus-Studierende Laurenz, der neben dem Studium regelmäßig als wissenschaftlicher Mitar-beiter im Labor der Christian-Doppler-Klinik arbeitet, wird sich zwischen Jänner und April 2011 Forschungs-Sporen verdie-nen dürfen. An der Yale University.

Laurenz Weitgasser hat sich aber gerade angesichts all der Chancen und Herausforderungen im Studium einen brei-teren Horizont bewahrt: „Um ein guter Arzt zu werden, darf man nicht nur für die Medizin allein leben, sondern sollte auch

anderen Interessen und Hob-bys nachgehen. Ich denke, damit erhält man sich sowohl das Interesse als auch die Freude am Beruf.“ Das rich-tige Gleichgewicht zwischen (Uni-)Stress und Freizeit sei schließlich enorm wichtig, um „leistungsfähig und glücklich“ zu bleiben, findet Weitgasser.

Und wie zum Beweis des Gesagten ist er auch auf der Social-Networking-Plattform Facebook aktiv, etwa als Fan des US-Präsidenten Barack Obama. Weitgasser: „Er ist ein Symbol dafür, dass alles möglich ist, wenn man hart dafür arbeitet.“

USLME als Chance. Hart arbeiten, das ist auch für beide Weitgassers gelebte Realität. Etwa wenn Laurenz in Salzburg derzeit der USMLE-Prüfung („United States Medical Licen-sing Examination“) entgegenfiebert: Das einzigartige Prüfungs-angebot sieht er als zusätzliche Chance, nicht zuletzt weil die Leistungen der Salzburger Studierenden dadurch weltweit verglichen werden können, aber auch als „sehr große Mehr-belastung“. Bruder Lennart in Innsbruck hingegen muss wie-

der einmal mit der ungeliebten SIP („eine extrem große Herausforderung“) vorliebnehmen. Sein Fazit: „Mittlerweile bin ich den Stress am Ende des Jahres gewohnt, zittere aber trotzdem noch immer vor jeder SIP.“ Gar nicht bange hin-

gegen muss dem Beobachter wohl um den weiteren Weg

der beiden Jung-Mediziner sein.

Einen Wunsch hat Laurenz, der die Entwick-lung seiner Uni „toll und beeindruckend“ findet, für die Zeit bis zum großen Finale: eine ordentliche Bib-liothek. „Mit vielen brauch-baren Büchern, Lernplät-zen, Ruhe und angenehmer Atmosphäre.“ –

die Vorbereitung und Anmeldung zur USMLE-Prüfung. Posi-tive Highlights seien mit Sicherheit der Sezierkurs und auch die klinischen Praktika auf den verschiedenen Stationen ge-wesen. „Und natürlich unsere Uni-Feste.“

„Die vergangenen zweieinhalb Jahre waren die wohl an-strengendste und gleichzeitig mit die beste Zeit meines bis-herigen Lebens“, berichtet Zwillingsbruder Lennart von seinen Erfahrungen in Tirol. „Das Studium gefällt mir immer besser. Ich habe viele Leute kennengelernt und wohne mittlerweile in einer Vierer-WG mit Studienkollegen.“ Be-sondere Herausfor-derungen seien bisher vor allem die ersten beiden SIPs und auch der große Sezierkurs im dritten Semester

gewesen: „Auch wenn ich einen Se-ziersaal nicht unbe-dingt noch einmal von innen sehen muss, war es doch eines der spannendsten und lehrreichsten Praktika bisher.“ Weniger gut in Innsbruck: „Was mich stört, ist die eher schlechte Informationsvermitt-lung und die teils verwirrende, nervige Bürokratie der Uni. Es gibt keine einheitliche Plattform, wo alle Neuigkeiten und Infor-mationen für die Studierenden erscheinen.“

Schnupperkurs oder Forschungstrimester. Signifikante Unterschiede orten die Brüder nach wie vor in Sachen Praxis-erfahrung. Lennart gibt zu: „Die klinischen Praktika auf der Uni sind meist eher knapp gehalten und mei-ner Meinung nach eher Schnupper-kurse für die einzelnen Disziplinen. Für die praktische Erfahrung gibt es die Famulaturen und das klinisch-praktische Jahr im elften und zwölf-ten Semester.“ Laurenz hinge-gen durfte bisher „schon einige Praxiserfahrung“ sammeln, im OP-Saal, in den Ambulanzen und auch in Hausarzt-Praxen. Lau-renz mit Blick nach Inns-bruck: „Mein Bruder hat durch seine Famulaturen in Sachen Praxis auch schon gut aufgeholt.“ Lennart gesteht: „Ob ich Laurenz wegen des Forschungs-trimesters beneide? Klar!“

Paracelsus Today

„Die Uni wächst und

wächst. Nicht nur die

Studierendenzahl hat

zugenommen, es werden

auch immer wieder neue

Laboratorien, Institute

und Gebäude aus dem

Boden gestampft. Das

finde ich toll.“

Laurenz Weitgasser

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„Ob ich Laurenz

wegen des For-

schungstrimesters

beneide? Klar!“

Lennart Weitgasser

Page 18: Paracelsus Today September 2010, Teil1

Irgendwie ist es paradox. Im Grunde weiß man auch in Österreich, dass Rauchen zu den ungesündesten Tätigkeiten überhaupt gehört. Das steht in jeder Statistik und auf jeder Zigarettenpackung. Anlässlich des Auslaufens der Über-gangsfrist zum Tabakgesetz konnte man gelegentlich aber an so etwas wie eine Themenverfeh-lung glauben. Da zetert Gastronom X, da jammert Cafetier Y, doch die Ge-sundheit der aktiven und passiven Raucher war nur am Rande Thema. Dass in keinem anderen EU-Land so viele Jugendliche zum Glimmstängel greifen wie in Österreich, wurde zwar besorgt zur Kenntnis genommen. An-lass zu politischen Mutanfällen war das – ganz im Vergleich zu vielen anderen europäischen Staa-ten – aber nicht, wie vor allem viele Mediziner beklagten.

Wischiwaschi. „Ein möglicher Herzinfarkt ist einem Teen-ager so was von egal.“ Josef Rieder(1), Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Krankenhaus Schwarzach,

Blauer Dunst

Fokus On

18

machte unlängst in einem Vortrag das Strategie-Dilemma deut-lich. Im Gegensatz zu allzu drastisch formulierten Warnungen würde eine Argumentation mit Mundgeruch oder möglicher Impotenz bei den Jugendlichen eher fruchten, so Rieder bei einer von der Initiative „Gesundes Salzburg 2010“ und dem

Arbeitskreis Vorsorgemedizin Salzburg (AVOS, www.avos.at) durchgeführten Veranstaltung. Und er verwies auch auf erste Erfolge von Aktionen wie „Ich brauch’s nicht“. Zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen nahm sich der Primar kein Blatt vor den Mund: „Eine Wischiwaschi-Lösung wie in Österreich ist die schlechteste aller Varianten, be-sonders für die Jugendlichen.“

Küsse einen Nichtraucher und schmecke den Unterschied. Schon vor Jahr und Tag wurde auf Plakaten verkündet, was sich ohnedies nicht verheimlichen lässt. Auch anno 2010 setzt das Gesundheitsministerium mit seiner neuen Nicht-raucher-Kampagne und dem Slogan „Rauchen ist grauslich/uncool/ung’sund/sauteuer“ auf eine ähnliche Strategie. Und

„Eine Wischiwaschi-Lösung

wie in Österreich ist die

schlechteste aller Varianten,

besonders für die Jugendlichen.“

Josef Rieder

Die Übergangsfrist zum Tabakgesetz ist ausgelaufen. Es gibt Aufregung in der

Gastronomie. Aktive und passive Raucher scheinen fast eine Nebenrolle zu spielen.

Sie sind grauslich, sie sind giftig, sie sind gefährlich. Zigaretten sind Kuss-Killer, kosten bis zu 25 Lebensjahre und sorgen dafür, dass jeder zweite

Raucher seine Enkelkinder nicht mehr erlebt. Von Andreas Aichinger

Page 19: Paracelsus Today September 2010, Teil1

Entschuldigung, stört es Sie, wenn ich esse, während Sie rauchen? Längst existieren tragfähige Daten aus verschiede-nen Ländern, die zeigen, dass sich durch Passivrauchen ver-ursachte Herzinfarkte um zehn bis 15 Prozent reduzieren lie-ßen. Die deutsche Krebshilfe verweist seit Jahren darauf, dass Passivrauchen das Brustkrebsrisiko speziell bei Frauen unter 50 Jahren dramatisch erhöht. Und die Problematik lässt sich weiterdenken: Verschiedene Forschungsberichte hinsicht-lich der Möglichkeit auch epigenetischer Schädigungen (be-stimmte Krebsgene werden aktiviert beziehungsweise Krebs-schutzgene deaktiviert) legen nahe, dass selbst die Enkel von Rauchern in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

Spirometrie, Doppler und Selbsttest. Auf Einladung der österreichischen Lungenfachärzte gab es im Vorjahr das An-gebot kostenloser Spirometrie-Tests in ganz Österreich. Bei satten 17,8 Prozent der fast 7.000 Getesteten fand man Hin-weise auf eine obstruktive Lungenerkrankung. An anderer Front setzen so genannte Gefäß-Doppler-Untersuchungen an, die Hinweise auf Durchblutungsstörungen (Infos etwa un-ter www.schaufensterkrankheit.at) und somit auf Verkalkun-gen geben können. Studnicka hält das für eine „sinnvolle Un-tersuchung“, sofern Beschwerden bestehen. Und wie steht es um die Nikotinsucht selbst? Der so genannte Fagerström-Test (online etwa unter http://bit.ly/9hMgvC) gibt Auskunft. –

tatsächlich: Selbst eingefleischte Raucher gestehen gern ein, wie sehr speziell der kalte Rauch danach Nasen und Anti-peristaltik reizt. Die besorgte Frage vieler Ex-Raucher spricht überhaupt Bände: „Habe ich auch so gestunken?“ Nur eine bunte Vielfalt an Argumentationslinien kann etwas bewirken.

„Jeder zweite Raucher verliert 25 Lebensjahre.“ Sagt der Lungenspezialist und Dekan für Akademische Angelegen-heiten der Paracelsus Universität, Michael Studnicka(2). Und: „Jeder zweite Raucher hat seine Enkelkinder nie erlebt.“ Ne-ben dem Lungenkrebs ist es besonders die chronisch obstruk-tive Atemwegserkrankung (COPD), die als Damoklesschwert über Rauchern schwebt. Sie ist mittlerweile auch eine der

häufigsten Todesursachen, im Gegensatz zu Schlaganfällen und Herzerkrankungen sogar mit steigender Tendenz. Schon 2005 hatte Studnicka erstmals in Österreich tragfähige Daten erhoben, und zwar im Rahmen der so genannten BOLD-Stu-die („Burden of Obstructive Lung Disease“). Erschreckendes Ergebnis: COPD ist in der Alpenrepublik wesentlich weiter verbreitet als angenommen und vor allem stark unterdiagnos-tiziert. Hintergrund: Erste Anzeichen wie Husten, Auswurf und geringe Fitness werden von den betroffenen Rauchern als „normal“ hingenommen.

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Paracelsus Today

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Nichtraucher-Tipps

Der gute Vorsatz ist gefasst: Schluss mit dem Rauchen. Aber wie? Einige subjektive Vorschläge ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

n Definieren Sie eine attraktive Grundmotivation (von „ich will meine Enkel erleben“ bis „ich will beim Küssen besser schmecken“).n Auch ein finanzielles Belohnungssystem („ich spare mein Zigarettengeld an und erfülle mir einen lang gehegten Wunsch“) wirkt oft Wunder.n Ziehen Sie eine Nikotinersatztherapie in Betracht (eventuell mit einem kleinen Inhalator, den Sie in „gefährlichen“ Situationen wie eine Zigarette in der Hand halten und „rauchen“ können).n Beginnen Sie gleichzeitig mit einer Ausdauer- sportart, um von Anfang an der Gewichtszunahme entgegenzusteuern.

Rauchzeichen

(1) Univ.-Prof. Prim. Dr. Josef Rieder ist Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Kardinal Schwarzenberg’schen Krankenhaus in Schwarzach im Pongau.(2) Univ.-Prof. Prim. Dr. Michael Studnicka ist Vorstand der Universitätsklinik für Pneumologie, Dekan für Akademische Angelegenheiten der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg sowie Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie.

Nebenwirkung Rauchfrei

„Nachweislich die beste Nichtrau-cher-Methode der Welt“ will die Grazer Gesundheitspsychologin

Ursula Grohs gefunden haben und beschreibt ihr „psychodynamisches

Modelltraining“ in einem gut lesbaren Sachbuch. Interessant: Erste Tests

der Steirischen Gebietskrankenkasse sollen eine hohe Erfolgsquote ergeben haben.

Nebenwirkung Rauchfrei, Ursula Grohs, Ecowin Verlag,184 Seiten, 19,95 Euro, ISBN: 978-3-902404-82-4

Seiten-WeiSe

Von 7.000 Testpersonen fanden sich bei fast 18 Prozent Hinweise auf eine Lungenerkrankung.