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Participatory Design

WS 02/03Veranstalterin: Prof. Dr. S. Maaß

Derya Bozkurt

Nataliya Hustey

Markus Möhrke

Isaac Puch Rojo

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EthnografieEthnografie

Eine etwas andere Wissenschaft

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Definition

Ethnografie (von gr. ethnos – „Volk“ und graphein – „beschreiben“)

ist eine allgemeine Bezeichnung für eine meist monografische Beschreibung eines Volkes, einer Lebensweise oder einer Kultur.

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Was macht Ethnografie?Was macht Ethnografie?

• Untersuchung der kulturellen Besonderheiten und alltäglichen Lebensweise bestimmter sozialer Gruppe

• Ganzheitsbetrachtung

• Beobachtung und Interpretation

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•Natural settings(natürliche Umgebung)•Holism(Ganzheitstheorie)•Descriptive (Beschreibung)•Member‘s Point-of-View (mit Augen der Zielgruppe)

Leitprinzipien der Ethnografie:Leitprinzipien der Ethnografie:

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- Was erfordert ethnographische Feldarbeit?

„Ethnographische Feldarbeit erfordert die persönliche Einbeziehung des Forschers bzw. Ermittlers, eine Bereitschaft für Situationen außerhalb der eigenen Kontrolle sowie Aufgabe der strikten wissenschaftlichen Kontrolle.“

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1. Beobachtung

- Interesse in menschlichen Verhaltensformen im Alltag

- Motivation für den Einsatz der Beobachtungs-methode

- Der Unterschied zwischen dem besagten und einermenschlichen Handlung ist groß

- Ideelle (ideal) und kundgegebenes (manifest) Verhalten

Methoden

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Der Unterschied zwischen„ideelem“ und „kundgegebenem“

Verhalten

„ideeles“ Verhalten:

- sind Verhaltensweisen, die von der Gesellschaft von einem „guten“ Mitbürger abverlangt werden

„kundgegebenes“ Verhalten:

- alltägliche menschliche Verhaltensweisen

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Die Rolle des Beobachters (observational role)

• unobtrusive („fly on the wall“)

• observer participant ( „hang around“)

• participant observer

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Focus der Beobachtung• Beantwortung der vier W-Fragen

- Wen oder was werde ich beobachten?- Wann beobachte ich?- Wo beobachte ich?- Wann habe ich genug beobachtet?

Whiting & Whiting (1970) unterscheiden dabei vier Fokusgruppen:

- event focus- person focus- place focus- object focus

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2. Aufnahme von Notizen (Note Taking)

Die Aufnahme von Notizen ist eine individuelle Aktivität.

wichtig für die Interpretation der Erfahrungen während einer Felduntersuchung (Jackson, 1990)

Es exisitieren verschiedene Strategien und Methoden für „note taking“ wie zum Beispiel „Videoaufzeichnungen“.

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Beobachtungen gekoppelt mit Interviews

Beobachtungen werden heute nicht mehr unter dem Aspekt der reinen Beobachtung, sondern viel mehr in gekoppelter Form mit Interviews geführt.

Weil die Feldforscher durch Beobachtungen unter anderem zu den richtigen Fragestellungen gelangen.

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3. Interviews (a)

• früher/heute- früher: vorsätzlich unstrukturiert, offenes

Ende- heute: klar strukturiert

• Interviewort

• Inhaltliche Interviews

• Interviewpartner

• Daumenregeln für die Interviewdurchführung

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4. Videoanalysen

Einsatzgebiete:

- Zusatz zu Feldnotizen- Lehre- Situationsberichte- Primärdaten für Analysen

Gründe für den Einsatz:

- Menschliche Handlungen sind sehr schnell, deshalb unterstützt hier eine Videoaufzeichnung die Nach- vollziehbarkeit von Handlungen, aber auch für die Interpretation sowie Unterstützung von Feldnotizen ist sie ebenso ein Vorteil.

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Probleme bei der Videoaufzeichnung

• größere Datenmengen Analyse wird schwieriger

• zeitaufwändig

• menschliche Handlungen teilweise zu komplex für Videoaufzeichnungen

• Lautstärke muß angemessen sein

• Qualität der Kamera ist je nach Auzeichnungsintention besonders wichtig.

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1 Die Entwerfer entwickeln Produkte für eine bestimmte Arbeit, die sie nicht gut kennen. Sie müssen die Bedürfnisse von den Angestellten kennen, um ihnen befriedigende Lösungen zu geben.

2. Die Technologie bestimmt die Arbeit von den Benutzern. Die Entwerfer sollten keine ungeeignete Technologie entwerfen, die die Arbeitsbedingungen verschlechtern.

3. Die Entwerfer können technologische Löschung entwerfen, die die Angestellter nicht kennen.” technology in search of an application“.

4. Die Benutzer lernen die Möglichkeiten der Technologie, und können bessere Vorschläge machen für die Entwicklung.

5. Wenn die Entwerfer radikale neue Technologien entwickeln, sind die Benutzer nicht in der Lage, die Bedingungen für die neue Technologie zu formulieren. Hierbei müssen Entwerfer und Angestellter zusammen arbeiten.

6. Die Arbeit ist meistens so verteilt, dass ein Mitarbeiter nur seinen Teil von dem Prozess kennt und ignoriert wie der Rest funktioniert. Die Entwerfen sollen die komplette Prozess verstehen.

Warum ist Ethnographie wichtig für den Entwurf?

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1. Die Ethnographen analysieren den Arbeitprozess und schreiben Berichte davon. Diese werden später für die Entwerfer benutzt. Die Ethnographen sollen von der Arbeit der Entwerfer wissen.

2. Ein Ethnographie-Studium ist von der Zusammenarbeit zwischen Ethnographen und Entwerfen entwickeln. Je enger diese Zusammenarbeit ist, desto besser können die Ergebnisse benutzt werden.

3. Dieses Studium kann man auch als eine Zusammenarbeit zwischen Ethnographen, Entwerfen und Benutzern betrachten. Die Ethnographen vermitteln zwischen den anderen beiden.

Die Verbindung zwischen Ethnographie und Entwurf

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Traditionelle Methoden

• Customer Surveys : Kunden Umfragen

• Operability Assessmensts : Bewertung von der Durchführbarkeit

• Focus Groups : Focus-Gruppen

• Field Trips

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Customer Surveys : Kunden Umfragen

Die Kunden werden gefragt: Welche Technologie benutzen; wie

oft sie die verwenden; welche Ideen Über eine neue Technologie

haben usw. Diese Umfragen werden später von den Entwicklern

benutzt.

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Operability Assessmensts : Bewertung von der Durchführbarkeit

Diese Methode folgt einer Statistik von der Zeit, die die Angestellter

benutzen um eine bestimmte Aufgabe zu machen. So werden die

Probleme von einer komplexen Arbeit identifiziert. Diese Studien

werden sehr spät in eine neue Technologie implementiert.

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Focus Groups : Focus-Gruppen

Die Focus-Gruppe wertet die Produkte oder die Produkt-Konzepte

aus. Diese Methode wird in der letzten Zeit des Entwurfes benutzt.

„storyboards, scenarios of use“. Hier wird versucht, neue

Lösungen zu finden, die die Benutzer berücksichtigen.

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Field Trips

Diese Methode besteht aus zwei Teilen: • Feld Visit: Die Entwickler besuchen die Kunden für ca. 2

Stunden und sie unterhalten sich mit den Angestellten, machen

Notizen Über die Arbeit, Formulare, usw. • Feld Test: Die Benutzer testen das neue Produkt, sie bringen

Kritik an und schlagen mögliche Verbesserungen vor. Die

Entwickler unterstützen das Produkt auch.

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Vergleich zwischen traditionellen Methoden und Ethnographiemethoden (1)

Die traditionellen Systeme haben selten Kontakt mit dem Benutzer in der

wichtigen Phase des Entwurfes. Oft haben die Benutzer die Technologie

erst in der Testphase gesehen, oder sogar erst, wenn das Produkt fertig

war.

• Keine Interaktion zwischen Entwerfer und Benutzer

• Fokus in der Technologie, nicht in der Arbeit

• Benutzer haben keinen Einfluss auf den Entwurf der Technologie

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Vergleich zwischen traditionellen Methoden und Ethnographiemethoden (2)

• Bei dem ethnographischen Entwurf gibt es einen engen Kontakt

zwischen Entwerfer und Benutzer in alle Phasen des Prozesses.

Die Benutzer können von den Entwerfern lernen und umgekehrt.

• Einer der Nachteile der Ethnographie ist die fehlende

Spezialausbildung der Entwerfer, wie auch Beobachtung, Analyse

und Interpretation. Die Ethnographie ist auch teuer, da die

Entwerfer viel Zeit brauchen, um mit dem Benutzern zu diskutieren.

Aber das Leistungsvermögen ist sehr groß.

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Exercises (1)Exercises (1)

Beobachtet, wie der freie Raum in einigen Bereichen des Gebäudes aufgeteilt ist. Erforscht, in welchem Umfang die Möblierung die Leute aus dem Raum vertreibt oder sie animiert, in diesem Raum gerne zu arbeiten oder zu sein.

Wie beeinflusst die Anordnung von Wänden, Eingängen, Korridoren, Möbeln, Maschinen, usw. das Schema der Interaktion, das ihr beobachtet habt?

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Exercises (2)Exercises (2)

Erstellt einen Plan eines Büros. Auf der Karte sollte zu erkennen sein, wo die Leute sitzen, ihre Beziehungen zueinander, welche Tätigkeiten wo in dem Büro ausgeübt werden, wo „bedeutende“ Gegenstände stehen. Beschreibt, wie ihr an die Informationen auf der Karte gekommen seid (z.B. Beobachtung, Interview, Dokumente usw.). Möglicherweise ist eine kurze Legende notwendig.

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Exercises (3)Exercises (3) Sucht einen Spezialisten (Steuerberater, Maschinist, Mathematiker, usw.), der bereit wäre, mit euch über die Arbeit zu reden, die er verrichtet. Bittet ihn darum, euch zu zeigen, wie er einige Tätigkeiten seiner Arbeit erledigt (Steuererklärung erstellen, Anlage bedienen, Beweis führen). Erstellt eine Notiz, wie die Tätigkeit vollbracht wird, welche Materialien oder Gegenstände verwendet werden, welche Leute zu Rate gezogenen werden, usw., so daß jemand, der von der Tätigkeit überhaupt keine Ahnung hat, eine gutes Bild davon bekommt, worum es geht.Der Zweck dieser Übung ist es, eure Fähigkeiten in Beobachtung und Beschreibung zu schärfen, und eure Fähigkeit zu entwickeln, immer genauere Fragen zum Thema zu stellen. Zeichnet das Interview akustisch auf.

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Exercises (4)Exercises (4)Sammelt die gesamte Arbeitsgeschichte eines Mitarbeiters (was er wann und wo gemacht hat). Um diese Informationen zu erfahren, sollte sich der Fragesteller so diskret wie möglich verhalten. Er sollte die befragte Person frei reden lassen und nur selten eingreifen. Ein guter Anfang wäre z.B.: “Erzählen Sie mir über die verschiedene Jobs, die sie in ihrem Leben hatten“.Sollte die Erzählung in eine falsche Richtung gehen, könnt ihr ja mit einer direkten Frage den Verlauf beeinflussen. Z.B. könntet ihr nach einer speziellen Arbeit fragen, was er an jedem Arbeitsplatz erreicht hat, welche Erfahrungen er wo sammeln konnte, wie er sich seine Zukunft vorstellt, usw. Zeichnet auch dieses Interview auf.

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Exercises (5)Exercises (5)Erstellt eine semantische Analyse von allen Arten von Dokumenten, die ihr in jemandes Büro gefundenen habt, oder der Arten der Anrufe, die er tätigte oder annahm. Bittet die Person darum, euch den Namen jeder Art von Dokument in ihrem Büro oder den Zweck jedes Anrufes anzugeben, die sie machte oder empfing.Wenn die Person keinen Namen für einige Kategorien von Dokumenten oder Anrufen hat, erfindet eine Beschreibung für diese Kategorie. Achtet aber darauf, nicht eure Kategorien zu verwenden, sondern die der Person. Fragt, ob es Unterkategorien innerhalb der Kategorien gibt (persönliche Anrufe von weniger als 2 Minuten, routinemäßigen Rundschreiben, usw.). Bittet sie um die Unterscheidungsmerkmale jedes Dokumentes oder jedes Anrufes dieser Unterkategorien, und bittet sie darum, zu erklären, wie die Dokumente voneinander unterschieden werden. Wenn möglich, bittet die Person um eine Klassifizierung der Dokumente oder Telefongespräche, die während eurer Anwesenheit eingegangen sind. Vielleicht müsst ihr das Klassifizierungssystem etwas anpassen, um die neuen Dokumente oder Gespräche einzuordnen. Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr das Verfahren mit einer anderen Person wiederholen und dann ihre Klassifizierungssysteme vergleichen.

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Exercises (6)Exercises (6)

Diese Übung sollte in Verbindung mit Übung 7 gemacht werden. Sucht einen öffentlichen Ort, wo eine Videokamera aufgestellt werden kann. Macht euch Gedanken über den optimalen Standort für die Kamera. Beachtet dabei Aspekte wie: eine gute Position, um Gesichtsausdrücke einzufangen, eine gute Beleuchtung, Bewegungen in und aus den Aufnahmefokus heraus, Nahaufnahme. Keine Aufzeichnung sollte mehr als 30 Minuten an dem ausgesuchten Standort dauern. Während der Dreharbeiten achtet darauf, was passiert. Richtet euer besondere Aufmerksamkeit darauf, was in dem Bereich geschieht, den die Kamera nicht aufzeichnet.

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Exercises (7)Exercises (7)

Eine andere Gruppe nimmt an dem gleichen Standort von Punkt 6 zehn Fotos auf. Wählt die Aufnahmen so, dass sie Vorgänge in diesem Bereich und die Anordnung der Gegenstände (Möbel usw.) repräsentieren. Versucht, signifikante Handlungen festzuhalten und achtet dabei, den Grund für dieses Verhalten mit auf das Foto zu bekommen. Beschreibt jedes Foto ( wann wurde es aufgenommen, was stellt es dar, seine Beziehung zu den anderen Foto, usw.). Vergleicht mit der Gruppe aus Punkt 6, welche Eindrücke mit der Kamera gewonnen werden konnten im Vergleich zu den Einsichten auf den Fotos.

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Exercises (8)Exercises (8)

Sucht einen Ort, an dem ihr unbemerkt Interaktionen zwischen verschiedenen Personen beobachten könnt. Beobachtet die Szene etwa eine halbe Stunde. Notiert euch, was passiert, fertigt eine kleine Skizze des Ortes an, haltet die Zeiten fest, wann sich etwas verändert, beschreibt die Beziehung der Teilnehmer zueinander. Ihr könntet dazu einen Tisch benötigen, um eure Beobachtungen besser aufzuzeichnen. Besprecht eure Notizen und fasst zusammen, was ihr beobachtet habt.

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Exercises (9)Exercises (9)

Interviewt jemanden mit dem Ziel, eine Beschreibung seines "gesellschaftlichen Netzes" zu entwickeln. Beschreibt die Zusammenhänge (Ranghierarchien, die Beziehung zwischen Aufgaben, mit denen sich die Mitarbeiter beschäftigen, usw.), die zwischen den Mitarbeitern herrschen. Fasst eure Erkenntnisse in einer "Organisations-Tabelle" dar, wo die Natur der Beziehung zwischen den Mitarbeitern festgehalten wird.

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Exercises (10)Exercises (10)

Begebt euch zu einem öffentlichen Ort, wo sich Leute treffen (Cafeteria, Mensa, Projektraum, Ebene 4, usw.). Wählt eine kleine Gruppen von 2 bis 6 Personen aus, die ihr beobachten wollt. Versucht, nur mit euerer Beobachtungsgabe herauszufinden, wer diese Leute sind (Alter, Beschäftigung, Bildung, usw.), ihre Beziehung zueinander, worüber sie reden könnten, usw. Nachdem ihr die Gruppe ein paar Minuten beobachtet und eure Eindrücke notiert habt, befragt sie und findet heraus, ob eure Vermutungen stimmen. Besprecht, wie eventuell vorhandene Fehlinterpretationen zustande gekommen sind oder welche Informationen man durch das Beobachten allein nicht herausbekommen kann.

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Exercises (11)Exercises (11)

Interviewt jemanden über die Lebensgeschichte einiger Dokumente, beispielsweise jene, die sich momentan auf seinem Schreibtisch oder in seinem Eingangskorb befinden. Befragt andere Leute, die bei der Erstellung der Dokumente mitgewirkt haben oder die auf eine andere Art mit den Dokumenten zu tun hatten. Fertigt einen „Lebenslauf“ jedes Dokumentes an.

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