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PASTORALE IMPULSE 2014 | 1 Hin zu den Menschen: 40 Tage Zeit?! … und ein Stück Brot zum Kauen 2 Ein Bericht aus der Pfarreien-Gemeinschaft Borgloh /Wellendorf: Gemeinschaftsunternehmen Taufe 4 Werkzeuge für die Arbeit an der Zukunft: Die „Utopia Toolbox.1“ der Künstlerin Juliane Stiegele 6 Keiner geht allein: Begleitung „einsamer“ Beerdigungen 7 In der PG St. Christophorus Sulzbach werden die Taufeltern zum Frühstück eingeladen: Der Kaffee ist fertig! 8 Ein Modellprojekt mit muslimischen Familien Begegnung verändert – Integration gelingt! 9 Noch freie Plätze KURSANGEBOT 2014 10 Institut für Theologische und Pastorale Fortbildung Domberg 27 D-85354 Freising Telefon + 49.8161.181-2222 Telefax + 49.8161.181-2187 E-Mail: [email protected] www.TheologischeFortbildung.de IMPRESSUM EIN PROJEKT DER DIöZESE ROTTENBURG-STUTTGART Ein Abend mit guten Freunden, ein Glas Wein oder eine Tasse Tee: Die besten Voraussetzungen für einen gemein- samen Abend. Wir treffen uns zwanglos in kleinem Kreis. Wir führen angeregte Gespräche. Ich öffne das Starterkit „Vom Suchen und Finden“. Mein Fund: Mode- rationskarten, die mich an die Hand nehmen und durch den Abend führen, Sinnspruchkarten, Erinnerungskarten und ein Spiel. Das Material lädt ein, sich spielend auf die Suche zu machen. Wir lachen und scherzen, denken nach, verweilen. Nicht alles muss bierernst genommen werden, aber gleichzeitig kann man das doch auch tun. Und dann plötzlich … ist der erste Abend vorbei. Es hat Spaß gemacht. Wir beschließen, weiterzumachen! So oder so ähnlich könnte ein Abend mit „Sinnsucher“ aussehen. Was „Sinnsucher“ ist? „Sinnsucher“ ist ein Versuch, einen neuen, anderen Zugang bei der Suche nach dem Lebenssinn zu eröffnen. Die Suche nach dem Sinn hinter unserem Leben ist so alt wie die Menschheit und aktueller denn je. Der Trend in unserer Gesellschaft, dass früher Selbstverständ- liches immer mehr verschwindet, fordert den Einzelnen heraus, sich immer neu zurechtfinden zu müssen. Jeder sucht für sich und versucht dabei, das für ihn Passende zu finden. Doch hat er gefun- den, was er suchte, wechselt auch schon die Frage (Gabor Steingart), und alles beginnt wieder von vorn. So findet der Mensch sich selbst immer wieder neu auf der Suche nach dem Weg – nach dem Sinn – nach seinem „Ich“. Wo aber suchen Menschen? Die Sinus- Kirchenstudie zeigt auf, dass immer weniger im kirchlichen Kontext gesucht wird. Die Kirche ist nicht mehr alleiniger Antwortgeber auf die zentralen Fragen des Lebens. Der Mensch ist emanzipiert genug, selbst nach Antworten zu suchen – allein und im Gespräch mit anderen. Auch eine Projektgruppe kann nach dem Sinn des eigenen Handelns suchen, wie wir im Frühjahr 2013 festgestellt haben. Die Zeit war reif, ein neues Angebot zu kreieren – eines, das genau zu dieser gesellschaftlichen Entwicklung und zu den Bedürfnissen der Menschen passt. Die Beschäftigung mit der Sinnfrage ist auch nach mehr als zweitausend Jahren essentiell. Dies aber in aller Freiheit – auch jenseits kirchlicher Angebote. Auf diese Erkenntnisse folgte eine Zeit des Denkens, Reifens, intensiven Diskutie- rens und konzentrierten Entwickelns. Herausgekommen sind sechs „Sinn- sucher“-Briefe (DIN A5) zu folgenden Themen: „Vom Suchen und Finden“ (Brief 1, Starterkit), „Von Mir und Ande- ren“ (Brief 2), „Vom Hin und Her“ (Brief 3), „Von Mensch und Gott“ (Brief 4), „Von Traum und Wirklichkeit“ (Brief 5), „Von Gestern und Morgen“ (Brief 6). Themen, die das Leben aller bewegen. Die Briefe sollen Gesprächsanregungen für kleine Gruppen bieten. Die Aktion „Sinnsucher 2014“ setzt Impulse zu den Themen Sinn, Suche, Leben, Gott und Welt – gerade auch für interessiert Suchende außerhalb der kirchlichen Kontexte. Das Starterkit sowie die Briefe 2 – 6 können über die Website www.sinnsucher2014.de bestellt werden. Der erste Brief ist kostenlos. Die Idee ist, diesen als Einla- dung auch bewusst an Orten, die nicht mit der Kirche im Zusammenhang stehen (Bäckerei, Arztpraxis, Bibliothek, Kinder- garten usw.) zum Mitnehmen auszulegen. Dort kann er von jedem Interessierten mitgenommen werden. Fortsetzung auf Seite 2 ZUSAMMENGESTELLT VOM INSTITUT FüR THEOLOGISCHE UND PASTORALE FORTBILDUNG FREISING 20 14 PASTORALE IMPULSE Sinnsucher 2014

Pastorale Impulse 2014

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Zusammengestellt vom Institut für Theologische und Pastorale Fortbildung Freising

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Page 1: Pastorale Impulse 2014

PASTORALE IMPULSE 2014 | 1

Hin zu den Menschen: 40 Tage Zeit?! … und ein Stück Brot zum Kauen 2

Ein Bericht aus der Pfarreien-Gemeinschaft Borgloh /Wellendorf: Gemeinschaftsunternehmen Taufe 4

Werkzeuge für die Arbeit an der Zukunft: Die „Utopia Toolbox.1“ der Künstlerin Juliane Stiegele 6

Keiner geht allein: Begleitung „einsamer“ Beerdigungen 7

In der PG St. Christophorus Sulzbach werden die Taufeltern zum Frühstück eingeladen: Der Kaffee ist fertig! 8

Ein Modellprojekt mit muslimischen Familien Begegnung verändert – Integration gelingt! 9

Noch freie Plätze KUrSanGeBoT 2014 10

Institut für Theologische und Pastorale FortbildungDomberg 27D-85354 Freising

Telefon + 49.8161.181-2222Telefax + 49.8161.181-2187E-Mail: Institut@TheologischeFortbildung.dewww.TheologischeFortbildung.de

I m p r e s s u m

ein ProJeKT Der DiöZeSe roTTenBUrG-STUTTGarT

Ein Abend mit guten Freunden, ein Glas Wein oder eine Tasse Tee: Die besten Voraussetzungen für einen gemein- samen Abend. Wir treffen uns zwanglos in kleinem Kreis. Wir führen angeregte Gespräche. Ich öffne das Starterkit „Vom Suchen und Finden“. Mein Fund: Mode-rationskarten, die mich an die Hand nehmen und durch den Abend führen, Sinnspruchkarten, Erinnerungskarten und ein Spiel. Das Material lädt ein, sich spielend auf die Suche zu machen. Wir lachen und scherzen, denken nach, verweilen. Nicht alles muss bierernst genommen werden, aber gleichzeitig kann man das doch auch tun. Und dann plötzlich … ist der erste Abend vorbei. Es hat Spaß gemacht. Wir beschließen, weiterzumachen!

So oder so ähnlich könnte ein Abend mit „Sinnsucher“ aussehen. Was „Sinnsucher“ ist? „Sinnsucher“ ist ein Versuch, einen neuen, anderen Zugang bei der Suche nach dem Lebenssinn zu eröffnen.

Die Suche nach dem Sinn hinter unserem Leben ist so alt wie die Menschheit und aktueller denn je. Der Trend in unserer Gesellschaft, dass früher Selbstverständ-liches immer mehr verschwindet, fordert den Einzelnen heraus, sich immer neu zurechtfinden zu müssen. Jeder sucht für sich und versucht dabei, das für ihn Passende zu finden. Doch hat er gefun-den, was er suchte, wechselt auch schon die Frage (Gabor Steingart), und alles beginnt wieder von vorn. So findet der Mensch sich selbst immer wieder neu auf der Suche nach dem Weg – nach dem Sinn – nach seinem „Ich“.

Wo aber suchen Menschen? Die Sinus- Kirchenstudie zeigt auf, dass immer weniger im kirchlichen Kontext gesucht wird. Die Kirche ist nicht mehr alleiniger Antwortgeber auf die zentralen Fragen

des Lebens. Der Mensch ist emanzipiert genug, selbst nach Antworten zu suchen – allein und im Gespräch mit anderen.

Auch eine Projektgruppe kann nach dem Sinn des eigenen Handelns suchen, wie wir im Frühjahr 2013 festgestellt haben. Die Zeit war reif, ein neues Angebot zu kreieren – eines, das genau zu dieser gesellschaftlichen Entwicklung und zu den Bedürfnissen der Menschen passt. Die Beschäftigung mit der Sinnfrage ist auch nach mehr als zweitausend Jahren essentiell. Dies aber in aller Freiheit – auch jenseits kirchlicher Angebote. Auf diese Erkenntnisse folgte eine Zeit des Denkens, Reifens, intensiven Diskutie-rens und konzentrierten Entwickelns. Herausgekommen sind sechs „Sinn- sucher“-Briefe (DIN A5) zu folgenden Themen: „Vom Suchen und Finden“ (Brief 1, Starterkit), „Von Mir und Ande-ren“ (Brief 2), „Vom Hin und Her“ (Brief 3), „Von Mensch und Gott“ (Brief 4), „Von Traum und Wirklichkeit“ (Brief 5), „Von Gestern und Morgen“ (Brief 6). Themen, die das Leben aller bewegen.

Die Briefe sollen Gesprächsanregungen für kleine Gruppen bieten. Die Aktion „Sinnsucher 2014“ setzt Impulse zu den Themen Sinn, Suche, Leben, Gott und Welt – gerade auch für interessiert Suchende außerhalb der kirchlichen Kontexte.

Das Starterkit sowie die Briefe 2 – 6 können über die Website www.sinnsucher2014.de bestellt werden. Der erste Brief ist kostenlos. Die Idee ist, diesen als Einla-dung auch bewusst an Orten, die nicht mit der Kirche im Zusammenhang stehen (Bäckerei, Arztpraxis, Bibliothek, Kinder-garten usw.) zum Mitnehmen auszulegen. Dort kann er von jedem Interessierten mitgenommen werden. Fortsetzung auf Seite 2

ZUSammenGeSTellT vom inSTiTUT für TheoloGiSche UnD PaSTorale forTBilDUnG freiSinG2

014 Pastorale

IMPUlse

sinnsucher 2014

Page 2: Pastorale Impulse 2014

Gut begleitet durch geprägte Zeiten

Eine Gruppe engagierter Christen und Christinnen bildet im Pfarrverband fürstenfeld (Erzdiözese München und Freising) das Redaktionsteam für einen professionell und mit viel Liebe zum Detail erstellten Kalender für die Advents- und Weihnachtszeit, der allen Haushalten zugestellt wird. Es ist ein Begleiter durch die geprägte Zeit mit viel lokaler Verortung, mit Hinweisen auf Heiligenfeste, Gottesdienste im Pfarrverband, Konzerte und Begegnungsmöglichkeiten. Unter dem Leitwort „Machet die Tore weit“ finden sich anregende Texte und photografisch hoch-wertige Ausschnitte aus den Kirchen des Pfarrverbandes.

Pfarrer Albert Bauernfeind schreibt im Geleitwort: „Wir alle, jeder an seinem Platz, wollen heute und in Zukunft diesen Ort und unser Zusammenleben gestalten. Wir Katholiken im Pfarr-verband Fürstenfeld tun dies aus unserem Glauben an Jesus Christus heraus. Ich freue mich deshalb besonders, dass in diesem Jahr viele junge Menschen, Firmlinge, Ministrantinnen und Ministranten, für diesen Kalender ihre Gedanken zu Advent und Weihnachten formuliert haben.“

Nähere Informationen (und möglicherweise auch Ansichtsexemplare) gibt es unter

[email protected]

40 Tage Zeit?! … und ein Stück Brot zum Kauen.

Mal weg vom Schreibtisch und hin zu den Menschen vor Ort

Mit großen Körben unter den Armen machten sich der Pastoral- assistent Alfons Meindl und der Pastoralpraktikant Johannes Andreas van Kaick zu Beginn der Fastenzeit gemeinsam auf den Weg in das Ortszentrum von Hard (Diözese Feldkirch).

Bepackt mit dutzenden frischer Scheiben Brot und mit Veranstal-tungs-Flyern der Pfarre Hard für die bevorstehende Fastenzeit, machten sich die Beiden in grünen Jacken mit der Aufschrift „KirchTurmGespräche ... und was globscht du?“, eine Aktion der Katholischen Kirche Vorarlberg, zu zweit auf den Weg.

Für einen halben Vormittag verließen sie am Aschermittwoch- morgen ihren Schreibtisch im Pfarrbüro und begegneten Menschen auf dem Harder Wochenmarkt, machten einen Besuch im Lehrerzimmer der Volksschule und der Mittelschule, besuchten das Rathaus sowie diverse Harder Geschäfte und begegneten auf ihrem Weg unterschiedlichsten Menschen. So verschieden wie die einzelnen Begegnungen, waren auch die Gespräche mit den jeweiligen Personen.

Im Rahmen der Aktion „KirchTurmGespräche“ kamen sie mit den Menschen ins Gespräch und luden ein zu fastenzeitlicher Besinnung, zum Bußgottesdienst mit Aschenauflegung, zum Ver-söhnungsgottesdienst am Mittwoch vor Palmsonntag, sowie zur sogenannten Frühschicht in der Karwoche.

Insgesamt verschenkten sie etwa 170 Scheiben Brot, die von den Menschen mit Dankbarkeit und zum Teil mit überraschend freudigem Erstaunen entgegengenommen wurden. Dabei entstanden unzählige gute Gespräche über das Fasten und den Glauben, aber auch über so manche persönlichen Sorgen und Nöte. Aufgrund der positiven Resonanz ist bereits ein weiteres temporäres Verlassen der Schreibtische geplant …

Joh. Andreas van KaickQuelle: Harder Pfarrblatt 2/2014

2 | PASTORALE IMPULSE 2014

Fortsetzung von Seite 1

Das Material in jedem Brief ist so aufbereitet, dass der Abend ohne besondere Vorkenntnisse und Vorbereitungen begonnen werden kann. Einfach den Umschlag öffnen, und schon kann es losgehen. Das Material lädt ein, damit zu spielen. Jeder Umschlag enthält Material für bis zu sechs Personen.

Die Texte sind kurz und öffnen den Raum für Gespräche. Sie lassen jedoch offen, wie weit und tief sich die Gruppe oder der Einzelne auf das jeweilige Thema einlassen will. Die Gruppen bilden sich auf Zeit oder bestehende Gruppen nutzen das Angebot. Die Bildung neuer Gruppen kann unterschiedlich angestoßen werden: durch Auslegung der Starterkits an günstigen Orten, durch offene Ausschreibung im Gemeindebrief, oder es werden Termine für offene Gesprächsrunden angeboten.

Die Aktion „Sinnsucher 2014“ ist eine Initiative von Seel- sorgerinnen und Seelsorgern der Diözese Rottenburg- Stuttgart, die Menschen zu Gesprächen über den Sinn des Lebens einladen wollen, ungeachtet ihrer Einstellung zur Kirche. Die Projektgruppe besteht aus Christiane Bund-schuh-Schramm, Elisabeth Dörrer-Bernhardt, Annegret Hiekisch, Angelika Kamlage, Kirstin Kruger-Weiß, Thomas Leopold, Eckhard Raabe, Maria Riedl, Michael Schindler, Markus Vogt.

Mehr Informationen zur Aktion „Sinnsucher 2014“ finden sich auf www.sinnsucher2014.de

Hier werden auch die Fotos von Aktionen und Zuschriften gepostet. Die Sinnsucherwelt ist vielfältig.

Quelle: Euangel 1/2014, Magazin für missionarische Pastoral

neue Wege an fronleichnam

„Wir feiern an Fronleichnam einen Gott, der Gemeinschaft stiftet, indem er Menschen zusammenführt, mit uns auf unserem Lebens-weg wandelt und verwandelnd in unserer Mitte wirken möchte, damit wir zu erfülltem Leben finden. Das zentrale Geheimnis unseres Lebens und Glaubens ist von Wandlung geprägt. Mit diesen Gedanken feiern wir Fronleichnam und machen uns auf den Weg.“

In der Pfarrei St. Josef in Kamp-lintfort (Diözese Münster) wurde auf diesem Hintergrund 2013 das Fronleichnamsfest in neuer Weise „begangen“. Nach einem Zeltgottesdienst begann die Prozession, die als Wandelweg konzipiert wurde. Im Flyer heißt es: „Anders als bisher gehen wir einen neuen Weg von der ältesten Kirche, „sozusagen der Keimzelle unserer Gemeinde“, über den Wandelweg zu unserer Pfarrkirche St. Josef – mal betend, mal singend, mal nachdenkend und auch im Austausch miteinander – und ER geht mit.“

An fünf Stationen wurde der Weg für kurze Impulse und Gedan-ken unterbrochen. Die Prozession endete mit dem Abschlusssegen in der Pfarrkirche. Anschließend erfolgte eine Einladung zu einem Brotbuffet mit Heißwürstchen und Getränken.

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PASTORALE IMPULSE 2014 | 3

liebe leserin, lieber leser,

„Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen.“ So lautet der erste Satz der oft als „Regierungser- klärung“ bezeichneten Enzyklika „Evangelii gaudium“ von Papst Franziskus.Selten hat in den vergangenen Jahrzehnten ein Apostolisches Lehrschreiben mehr Resonanz gefunden als dieses Dokument, das alle Kirchenglieder ermun-tert, die „ursprüngliche Frische der frohen Botschaft“ neu zu erschließen. Papst Franziskus behandelt in der Enzyklika Themen, die ihm ein Herzens- anliegen sind. Das Schreiben ist insgesamt ein Plädoyer für eine offene Kirche. „Alle können in irgendeiner Weise am kirchlichen Leben teilnehmen, alle können zur Gemeinschaft gehören, und auch die Türen der Sakramente dürften nicht aus irgendeinem beliebigen Grund geschlossen werden. Das gilt vor allem, wenn es sich um jenes Sakrament handelt, das ‚die Tür‘ ist: die Taufe.“ Menschen auf der Suche ertrügen nicht die „Kälte einer verschlossenen Tür“, so Papst Franziskus.

„Evangelii gaudium“ ist ein bedeutender pastoraler Impuls. Einer, der ankommt, und der in der Folge sicher auch Wirksamkeit zeigen wird. Er hilft, die eingefahrenen Gleise gut in den Blick zu nehmen und neue Weichen zu stellen.

Anregungen für die konkrete Praxis in der Seelsorge sollen auch die Pastoralen Impulse 2014 geben. Wir haben verschiedene Ideen von einfallsreichen Prak-tikern und Praktikerinnen gesammelt und zusammengestellt, um Ihnen Anregungen zu geben, den Menschen in ihren unterschiedlichen Bezügen die Freude am Evangelium wieder oder in neuer Weise zu erschließen.

Dass dies oft gelingen möge, wünschen wir Ihnen und freuen uns, wenn wir Sie weiterhin oder wieder einmal bei uns in Freising begrüßen dürfen!

Dr. Anna HennerspergerDr. Rudolf HäselhoffDr. Barbara HaslbeckBarbara GlasslJutta Messner

nacht des feuersFirmvorbereitung für Jungs und Paten

Der Fachbereich Männer der Diözese Augsburg nimmt die Firmung zum Anlass, für Jungs und Männer eine „Nacht des Feuers“ anzubieten. 24 Stun-den – von Samstag 14.00 Uhr bis Sonntag 14.00 Uhr – sind als erfahrungsreiche Vor-bereitung auf die Firmfeier konzipiert. Auf der Grundlage der alttestamtentli-chen Josefsgeschichte werden die Jugendlichen herausgefordert zusam-men mit ihren Paten verschiedene Auf-gaben zu bewältigen. Sie sollen sich dabei als Person wertgeschätzt und mit ihren besonderen Begabungen als gewürdigt erfahren. Höhepunkt dieser gemeinsamen Unternehmung ist eine Feier, in der die heranwachsenden Män-ner durch ihre Begleiter gesegnet wer-den.

Nähere Informationen beimmaennerbuero.augsburg@bistum- augsburg.de

fürbittgottesdienst für kranke menschen und ihre Begleiter und BegleiterinnenIn St. Michael, in der Fußgängerzone der Münchener Innenstadt, befindet sich ein Reliquienschrein der heiligen Märtyrer Kosmas und Damian. Sie gelten als Für-sprecher aller unheilbar Kranken und als Schutzpatrone der Ärzte, Apotheker und aller, die in Heilberufen tätig sind.

Jeden 3. Samstag im Monat, um 11.00 Uhr findet in der Kirche St. Michael ein Fürbittgottesdienst für kranke Menschen und diejenigen statt, die sie begleiten.

Bis eine Stunde vor dem Gottesdienst können in ein Fürbittbuch vor dem Kos-mas- und Damian-Schrein persönliche Anliegen eingetragen werden. Dieses Buch wird im Gottesdienst in einer Prozession zum Altar geführt. Damit bekommen die Anliegen Raum und einen zentralen Platz.

Page 4: Pastorale Impulse 2014

4 | PASTORALE IMPULSE 2014

Die Feier der Kindertaufe steht oft in der Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Taufe ist einerseits das erste Sakrament und stellt den sichtbaren Eintritt in die Gemeinschaft der Christen dar. Taufe ist andererseits zu einer priva-ten Familienfeier geworden, bei der die Taufe oft nur eine Gelegenheit für ein schönes Beisammensein ist und das Kind unter Gottes Segen gestellt wird. Mit dem Ziel, Anspruch und Wirklichkeit in besseren Einklang zu bringen, haben wir uns in der Pfarreiengemeinschaft Borgloh/Wellendorf (Diözese Osnabrück) entschlossen, neue Wege in der Taufvor-bereitung zu gehen.

Warum verändern?Immer mehr Taufeltern konnten sich, trotz vorangehender Gespräche, nicht auf den tieferen Sinn der Taufe einlassen. Häufig waren sie aufgrund ihrer Distanz zur Kirche auch nicht mehr in der Lage, die Feiern mitzugestalten. Den Anstoß zur Entwicklung eines neuen Taufkonzepts gab schließlich das neue Taufrituale im Jahr 2007. Unser Ziel: Den Taufeltern soll ein Zugang zur Bedeutung der Taufe ermöglicht werden; sie sollen besser verstehen, was es heißt, dass sie sich in der Feier der Taufe dazu bereit erklären, ihr Kind christlich zu erziehen.

Den Pfarrgemeinderäten der Pfarreien-gemeinschaft wurde das neue Konzept vorgestellt, das Akzeptanz fand.

von der idee zum KonzeptWir Hauptamtlichen haben einen Semi-nartag zum neuen Taufrituale besucht. Dort hat uns „Die Feier der Kindertaufe in zwei Stufen“ im Anhang des Rituals begeistert, da die anderen Sakramenten-vorbereitungen (Erstkommunion- und Firmvorbereitung) ebenfalls diesen Wegcharakter verfolgen. Genau diesen Aspekt wollten wir auch in der Tauf- katechese deutlich machen. Besonders die Segnungsfeier zu Beginn des Weges, in der die Täuflinge mit Katechumenenöl gesalbt werden, sollte einen besonderen Stellenwert bekommen.

Zusammen mit einer Mitarbeiterin aus dem Seelsorgeamt haben wir beiden Gemeindereferentinnen anschließend die einzelnen Schritte der Ausbildung von ehrenamtlichen Katecheten und Katechetinnen überlegt und ausgearbei-tet. Danach haben wir Katecheten gesucht, indem wir Gemeindeglieder persönlich angesprochen und durch einen Aufruf im Pfarrbrief für unser Anliegen geworben haben.

Bei der Auswahl der Katecheten und Katechetinnen waren uns folgende Krite-rien wichtig: Sie sollten katholisch und am kirchlichen Leben interessiert sein, sel-ber Kinder haben und die Taufe ihrer Kin-der erlebt haben; eine Altersbeschrän-kung gab es nicht.

Nach ca. drei Wochen lagen uns zwölf positive Rückmeldungen vor, zehn davon hatten wir persönlich angesprochen, zwei hatten sich auf den Aufruf im Pfarr-brief gemeldet. Nach einem Informati-onstreffen hat sich eine Gruppe von zehn Taufelternkatechet/innen gebildet.

In sechs Treffen, wovon eines ganztägig war, haben wir, die Taufelternkatechet/ innen, die Gemeindereferentinnen und die Mitarbeiterin aus dem Seelsorgeamt, uns auf die neue Form der Taufeltern- katechese vorbereitet. Grundlegend war die Auseinandersetzung mit dem eigenen Glaubensweg. Weitere Themen waren: die veränderte Situation als Familie nach der Geburt des Kindes, die Taufsymbole, der Ablauf der Taufe und die Bedeutung des Taufsakramentes. Im Laufe dieses Prozesses entwickelten die Katecheten und Katechetinnen ein eigenes Konzept für unsere Pfarreienge-meinschaft.

In zwei weiteren Treffen wurde fest- gelegt, dass einmal im Monat ein fester Vorbereitungs- und Tauftermin angebo-ten wird, monatlich örtlich wechselnd. Dadurch versuchen wir, mehrere Familien, maximal vier Kinder pro Tauf-termin, zusammenzuführen, um so den gemeindlichen Aspekt der Feier und den Gemeinschaftscharakter über die Grenzen der einzelnen Familie hinaus erfahrbar werden zu lassen. Die Taufen selbst finden am Sonntagmorgen nach dem Hochamt oder am Samstag- nachmittag statt.

Die neue Form der Taufvorbereitung wurde im Advent 2009 eingeführt und startete durch die erste Anmeldung eines Täuflings Anfang 2010.

Unser KonzeptDie Taufelternkatechese umfasst zwei thematische Treffen mit den Eltern, die Segnungsfeier für den Täufling und zum Abschluss die Taufe.

Der Erstkontakt zwischen Tauffamilie und Gemeinde läuft über die Pfarrbüros, die die Termine für das Elterngespräch mit dem Pfarrer vereinbaren. Es folgt ein Hausbesuch des Pfarrers, bei dem auch die Formalitäten erledigt werden.

Das erste Treffen mit den Taufeltern- katechet/innen findet an einem Samstagnachmittag statt. Inhaltlich stehen das gegenseitige Kennenlernen der Tauffamilien, die Namensgebung und die neue Familiensituation im Mittelpunkt. Anschließend erwartet der Pfarrer die Familien und Täuflinge in der Kirche beim Taufbecken, um die Kinder mit Katechumenenöl zu salben. Diese Feier dauert ca. 30 Minuten und beschließt den ersten Schritt des neuen Weges. In der folgenden Woche werden an einem Abend die Taufsymbole und die Tauffeier thematisiert. Teile der Tauffeier können dabei von den Eltern gestaltet werden. Ein Wochenende später findet die Tauffeier statt.

Begleitende maßnahmen – rückmeldungen – ausblickBekannt gemacht wurde das neue Kon-zept durch selbstgestaltete Flyer, die in den Kindergärten, in einer Hebammen-praxis und einem Secondhand-Shop für Babys/Kleinkinder ausgelegt wurden. Außerdem hat der Pfarrer über die Taufe gepredigt, und das Konzept wurde bei verschiedenen gemeindlichen Veranstal-tungen vorgestellt.

Zu Beginn haben erwartungsgemäß viele Gemeindeglieder Skepsis und Ablehnung geäußert. In einer Reflexi-onsrunde nach den ersten drei Treffen meldeten die beteiligten Katechet/innen zurück, dass die Eltern das Konzept nach anfänglicher Skepsis sehr gut angenom-men haben: Die Segnungsfeier wird als Aufwertung der gesamten Taufe empfunden, die Zusammenarbeit mit den Taufkatechet/innen findet in einer guten Atmosphäre statt und macht Spaß. Erwachsene, die der Kirche eher fern stehen, erfahren Sicherheit im Ablauf der Taufe und können jetzt bes-ser ihren Sinn verstehen. Insgesamt wird die Einbindung in die Vorbereitung wie auch in die Feier selbst als sehr positiv beurteilt.

In Zukunft soll einmal im Jahr ein Treffen der getauften Kinder und deren Familien stattfinden, das mit einer Segensfeier beginnen und mit einem gemütlichen Beisammensein ausklingen soll. Damit verbindet sich die Hoffnung, dass sich dadurch evtl. neue (Familien-)Kreise bilden, in denen sich die Familien gegen-seitig stützen und zu einem lebendigen Teil der Kirchengemeinde werden.

Mechthild Revermann, Gemeindereferentin

Quelle: Gottesdienst 3/2012, 20-21.

Gemeinschaftsunternehmen Taufe Ein Bericht aus der Pfarreien-Gemeinschaft Borgloh /Wellendorf

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PASTORALE IMPULSE 2014 | 5PASTORALE IMPULSE 2014 | 5

„ein König hat Geburtstag“

Bachs Weihnachtsoratorium für Kinder

Wenn Kinder in der Kirche immer nur „kindgerechte Lieder“ kennenlernen, kann leicht der Eindruck entstehen: „Religion – das ist nur etwas für Kinder!“ Kein Wunder, dass spätestens mit der Pubertät der Abschied von der Kirche vorprogrammiert ist!

Einen anderen Weg geht die Osnabrücker evangelisch- lutherische Kirchengemeinde St. Marien und ihr Kirchenmusik-direktor Carsten Zündorf: Unter dem Motto „Ein König hat Geburtstag“ wird für Kinder und ihre Eltern eine kluge Kurz- fassung des Weihnachtsoratoriums geboten – in nicht einmal 40 Minuten und mit Original-Auszügen für Chor, Solisten und Orchester. Ein Sprecher verbindet die Teile, erklärt Bachs musikalisch-theologische Absichten, stellt einzelne Instrumen-talstimmen vor und erzählt wesentliche Stationen der Geburts-, Hirten- und Magiergeschichte – immer (der Intention des Oratoriums folgend) behutsam bezogen auf das Hier und Heute der versammelten „Gemeinde“, die allerdings nicht mehr nur aus „Christgläubigen“ besteht. Auch darauf nimmt der Sprechtext Rücksicht.

Das Projekt scheint am Puls der Zeit zu sein: die Uraufführung war innerhalb von zwei Tagen ausverkauft. Ein Live-Mitschnitt ist auf CD erschienen und kann nicht nur als Geschenk, sondern auch als pastorale Anregung dienen, selbst ähnliche Projekte zu wagen, wenn die musikalischen Möglichkeiten dazu gegeben sind.

Die CD (mit komplettem Text im Booklet) ist unter dem Titel „Ein König hat Geburtstag“ im Label „Kaleidos Musikeditionen“

erschienen: www.musikeditionen.de Weitere Informationen: www.musikanmarien.de Max-Josef Schuster

„heiteitei, tralala, Weihnachten ist wieder da!“Kreativ-freche Töne zum „fest aller feste“

Eine neue Generation von Kreativen denkt, lebt und arbeitet noch stärker als früher grenzüberschreitend: nicht nur stilistisch-ästhetisch, sondern auch inhaltlich-weltanschaulich. Es lohnt sich daher, zu beobachten, wie heute christliche Themen gesehen oder übersehen, gemixt, gesampelt oder neu gerahmt werden.

Ein Beispiel: Seit Jahren sind in Nürnberg die adventlichen „Engelesingen“-Konzerte restlos ausverkauft. Was als experimentelles Insider-Projekt begann, hat längst Kultstatus: Junge Profi-MusikerInnen des innovativen Vereins „Metropol-musik“ spielen selbstkomponierte schräge, ironische, tief- sinnige, skurrile, ernsthafte, freche oder doppelbödige Advents- und Weihnachtslieder – „garantiert kitschfrei und musikalisch auf hohem Niveau zwischen allen Stühlen von Jazz, Rock, Pop und der so genannten ‚ernsten’ Musik“ (so ein Kritiker). Beim ersten Hören scheinen manche weit weg von der traditionellen Weihnachtsbotschaft, manche bringen Facetten der Botschaft ungeahnt neu zu Gehör, manche sind rabenschwarze Abrech-nungen mit Weihnachtskitsch oder Konsumwahn. Spätestens beim zweiten oder dritten Hören aber erweisen sich alle Lieder als erstaunliche Zeugnisse einer intensiven, höchst kreativen Suchbewegung zum Thema „Weihnachten heute“. Die Ergeb-nisse können sich hören lassen – und finden Resonanz. Pastoral tätige Menschen können hier viel lernen!

Hörtipp: CD Engelesingen. Edition Metropolmusik Nr. 4. Zu beziehen über www.metropol-musik.de

Max-Josef Schuster

lesung der leidensgeschich-ten am Karfreitagvormittag

Geboren wurde die Idee, um die Johanneskirche auf dem Frei-singer Domberg mit mehr Leben zu erfüllen. Daraus entwickelte sich eine eigenständige Veranstaltung am Karfreitagvormittag. Zu Dritt lesen wir die Leidensgeschichten nach Matthäus (26,1-27,66), Markus (14,1-15,47) und Lukas (22,1-23,56); Johan-nes wird ja bei der Karfreitagsliturgie am Nachmittag gelesen. Wir sind keine professionellen Sprecher, aber das Sprechen vor Zuhörenden gewohnt (Lektoren usw.). Die Übersetzung von Fridolin Stier finden wir besonders geeignet, da sie sich – nahe am Urtext – von der allzu geläufigen Einheitsübersetzung abhebt. Beginn ist um 10:30 Uhr und Ende etwa um 12:00 Uhr. Jeder liest einige Kapitel, etwa eine gute Seite, dann übernimmt der nächste. Wir sitzen auf Stühlen im Chor der kleinen Kirche, ausgerichtet auf das (leere) Kirchenschiff, in dem wir in lockerer Anordnung etwa 12 Stühle aufgestellt haben. Ein Plakat vor der Kirche lädt ein: „Karfreitag – 10:30 Uhr – Die Leidensgeschichte – Offene Kirchentür – Treten Sie ein!“ Das ist so gewollt. Wir denken, dass die zufälligen Domberg- besucher einfach hereinschauen, vielleicht ein wenig zuhören und dann wieder gehen. So geschieht es dann auch. Außerdem werben wir mit einer Notiz in der lokalen Presse. Daher sind auch Gäste da, die mehrere Leidensgeschichten hören. Die Rück-meldungen sind sehr positiv. Vor allem auch das Vergleichen der Texte regt zum Nachdenken an. Für uns selbst ist diese Lesung inzwischen zu einem persönlichen Erlebnis geworden, auf das wir nicht mehr verzichten möchten.

Hans-Christoph Bartscherer, Arbeitskreis Johanneskirche, Freising

Kirche unterwegs im Stadtteil

Die idee

Das mobile Café ist ein Angebot der Evangelischen Brücken-schlag-Gemeinde (Köln-Flittard und Köln-Stammheim) in Kooperation mit der ökumenischen Begegnungsstätte Lichtblick Café + mehr. Ziel des Projektes ist es, als Gemeinde dorthin zu gehen, wo die Menschen des Veedels (Stadtteils) sich aufhalten. Dabei kommt man miteinander über „Gott und die Welt“ ins Gespräch und auch Nachbarn lernen einander besser kennen. Geringer aufwand – große Wirkung

Der Aufwand ist gering: Ein oder zwei Mitarbeitende gehen einmal pro Woche mit einem Bollerwagen an einen Spielplatz oder anderen Treffpunkt im Stadtteil. Dort werden ein Sonnenschirm bzw. Pavillon und Stühle aufgebaut und den Passanten Getränke angeboten. Die Mitarbeitenden stehen für Gespräche zur Verfügung. Für die Getränke (Kaffee und Wasser) wird kein Geld genommen.

Für Nachahmer sind eine Packliste für das mobile Café und weitere Informationen einsehbar unter:

www.brueckenschlag-gemeinde.de

Page 6: Pastorale Impulse 2014

6 | PASTORALE IMPULSE 2014

Das evangelium in einfachen Worten bedenkenWöchentlich liegen in der Stadtpfarre Gmunden (Diözese Linz) Meditationen zum Sonntags- evangelium auf. Der geistliche Impuls erfreut sich seit sechs Jahren großer Beliebtheit.

Weil die Stadtpfarre Gmunden für einen großen Beitrag zur Landesausstellung 2008 keine Möglichkeiten hatte, entschied sie sich für einen bescheidenen Impuls. Dieser aber war dafür nachhaltig und er besteht bis heute. „Wir wollten während des Ausstellungsjahres den Mitfeiernden nach den Sonntags-gottesdiensten ein Blatt mit dem Evangelium und einem kur-zen Kommentar in die Hand drücken“, erzählt Pastoralassis-tentin Maria-Anna Kolmbauer vom Beginn der Aktion. Am Ende der Überlegungen stand die Entscheidung, auf kurze Texte zeitgenössischer Autoren und Autorinnen zurückzugrei-fen. So fand sich auf der einen Seite der Bibeltext des Sonn-tags, auf der anderen z.B. Gedanken von Pierre Stutz, Andrea Schwarz oder Anselm Grün. Von Anfang an gingen die Zettel weg wie die warmen Semmeln. So beschloss die Pfarre, über die Ausstellungsdauer hinaus weiterzumachen – bis sich niemand mehr einen Text nimmt. Das ist aber nicht der Fall.

Doch inzwischen hat sich das Konzept geändert. Da die Pastoral- assistentin, die für die Textsuche verantwortlich war, in ihrem Bücherstapel nicht immer fündig wurde, begann sie, selbst ab und zu einen Impuls zu verfassen. Inzwischen macht sie das –mit großer Freude – wöchentlich: „Ich bemühe mich abseits der theologischen Fachsprache Gedanken zu formulieren, die den Menschen helfen, das Evangelium mit dem Leben in Ver-bindung zu bringen.“ Bis zu 40 kopierte Blätter werden wöchentlich schon ab Mittwoch im Kirchenvorraum aufgelegt.

Manche benutzen die Texte als Vorbereitung auf die Sonntags-messe, andere zur Nachlese und wieder andere nehmen sie für die „Jungen“ mit nach Hause, die nicht in den Gottesdienst gehen. Maria-Anna Kolmbauer freut sich, dass ihre Gedanken ankommen, auch wenn sie nicht immer gleich gut gelingen. „Da muss man sich auch in Demut üben. So ist das Leben.“ Das schönste Lob aber hat sie von einem Rechtsanwalt erhalten, der ihr sagte: „Im Büro muss ich Juristendeutsch reden, bei der Messe höre ich Kirchendeutsch, du schreibst, wie wir zu Hause reden. Das tut gut.“

Quelle: KirchenZeitung Diözese Linz, 6. März 2014

Werkzeuge für die arbeit an der Zukunft:

Die „Utopia Toolbox.1“ der Künstlerin Juliane Stiegele

Für alle, die Veränderungen und Zukunftsorientierung nicht als technokratisch machbare Projekte empfinden, gibt es eine auf-regende „Anstiftung zur radikalen Kreativität“: Die Utopia Tool-box.1 der international tätigen Künstlerin Juliane Stiegele, die 2007 auch in kirchlichen Kreisen Aufsehen erregte mit ihrem Projekt „void_“ : der zeitweisen Freiräumung der Moritzkirche in Augsburg (vgl. Pastorale Impulse 2007: Geheimnis-voller Leer-Raum).

„Welche offene Frage bewegt Sie am meisten?“Juliane Stiegele ist davon überzeugt: Kreativität ist eine der wichtigsten Ressourcen, um auf Situationen der Gegenwart und Herausforderungen der Zukunft wirkungsvoll eingehen zu können. Ihr 455 Seiten dickes, künstlerisch ansprechend gestal-tetes Buch versteht sie als „Feuerwerk an Texten, Bildwerken, Gesprächen, Zitaten und Do-it-yourself-Aktionen“, als Praxis-buch mit leeren Seiten für eigene Ideen. Gerade weil hier keine neuen pastoralen Konzepte oder theologischen Grund- satzfragen dargeboten werden, sondern unzählige scheinbar fachfremde Stimmen zu Wort kommen – von Dante Alighieri und Joseph Beuys über Hans-Peter Dürr und Gert Heidenreich, John Maynard Keynes und Anais Nin bis zu Rainer Maria Rilke, Albert Schweitzer und Götz W. Werner – kann die Lektüre den Kopf frei räumen, die Sinne schärfen, eingefahrene Wahrneh-mungsmuster in Frage stellen, neue Perspektiven aufreißen – und die Lust wecken, neugieriger und mutiger als bisher auch pastoral zu denken und zu forschen, zu planen und zu handeln.

„nowhere – now here“Auch wenn nicht alle Beiträge das insgesamt hohe Niveau errei-chen, kann das Buch doch uneingeschränkt empfohlen werden als (theologisch gesprochen) „prophetische Werkzeugkiste“: es enthält ermutigende prophetische Zeugnisse und Aktionen, stif-tet aber vor allem dazu an, selbst prophetisch tätig zu werden. Genau das dürfte ganz im Sinne unseres Herrn und Meisters sein!

Nähere Informationen: www.utopiatoolbox.org und www.juliane-stiegele.de

Max-Josef Schuster

für literaturinteressierte – internetportal zu Theologie und literatur

Auf http://www.theologie-und-literatur.de sind Infor-mationen, aktuelle Hinweise und gut recherchierte Literaturtipps zu finden. Diese Seite ist ein Internet- Angebot der Deutschen Bibelgesellschaft in Zusammen-arbeit mit Prof. Dr. Georg Langenhorst, Lehrstuhl für Religionspädagogik und Religionsdidaktik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg.

4 elements on fireoutdoor-erlebnisnacht für Gefirmte & deren Paten

Zu einem besonderen Outdoor-Event für Patinnen/Paten und gefirmten Jugendlichen lud die KJ Salzburg an den Prebersee bei Tamsweg im Lungau ein. Es sollte Erlebnis-raum geschaffen werden, Zeit miteinander zu verbrin-gen, sich besser kennenzulernen, über Gott und die Welt zu reden und gemeinsam Spannendes zu erleben. Geplant war überdies – so die Einladung im Flyer – ein cooler Jugendgottesdienst im Freien.

Nähere Informationen unter www.kj-salzburg.at/4elements

Kontaktperson: Lukas Fö[email protected]

Page 7: Pastorale Impulse 2014

PASTORALE IMPULSE 2014 | 7

Immer mehr Menschen verbringen die letzten Jahre ihres Lebens alleine. Diese Einsamkeit setzt sich bis ans Grab fort. Die Seelsorger in der Pfarrei St. Severin in der Kölner Südstadt (Erzdiözese Köln) – einer Gemeinde mit zahlreichen Altenheimen –machen die Erfahrung, dass sie immer häufiger den Sarg oder die Urne alleine auf dem letzten Gang begleiten.

Die Gründe für diese Entwicklung liegen auf der Hand: Familien mit weniger Kin-dern, kinderlose Ehen, Leben als Single, die steigende Lebenserwartung. Der Le-benspartner stirbt. Sehr hohes Alter führt häufig dazu, dass die letzten Jahre in ei-nem Seniorenheim und/oder auf einer Pflegestation gelebt werden müssen, ins-besondere dann, wenn man alleinstehend ist. Der Umzug ins Altenheim lässt beste-hende nachbarschaftliche Beziehungen schnell verkümmern, die Nachricht vom Tode erreicht die ehemaligen Nachbarn nur selten. Das Pflegepersonal hat dank der Leistungsvorgaben nicht mehr die Zeit, an einem Begräbnis teilzunehmen. Da häufig die vorhandenen Ersparnisse und die eigenen Rücklagen für die Bestat-tung zur Pflege genutzt werden müssen, steht am Ende oft eine Sozialbeerdigung: Einäscherung, wenn nicht anders aus-drücklich festgelegt, anonyme Bestattung, keine Begleitung, kein Gebet, keine Blume, von Kerzen ganz zu schweigen.

Ein christliches Begräbnis drückt zeichen-haft aus, dass jeder Mensch von Gott ge-wollt ist, wertvoll und damit in den Augen Gottes unersetzbar. Als „sein Kind“ ver-dient jeder Verstorbene hohen Respekt. Um dem gerecht zu werden, schrieb eine Kirchenordnung aus den Anfängen unse-rer Kirche vor, dass ein Diakon jeden Mor-gen am Strand entlang zu gehen hatte, um die angeschwemmten Leichen Ertrun-kener würdig zu bestatten. Die gleiche Überzeugung lag den Beerdigungsbruder-schaften und speziellen Orden zugrunde, die im Mittelalter auch in Köln existierten, und deren alleinige Aufgabe es war, für jeden Menschen eine würdige Bestattung sicherzustellen.

Eine solche Begräbnisbruder/schwestern-schaft hat sich im Jahr 2009 in der Pfarrei St. Severin auf Initiative des Diakons und der Pfarrcaritas-Verantwortlichen konsti-tuiert. Der Caritas-Kreis lädt seither Ge-meindemitglieder ein, unter dem Leitwort „Keiner geht allein“ einsame Beerdigun-gen zu begleiten. Nach sehr kurzer Zeit fanden sich zehn Personen bereit dazu, inzwischen ist der Kreis auf annähernd zwanzig Frauen und Männer angewach-sen. Es sind Menschen mit unterschiedlich starker Kirchenbindung, und es sind Men-schen unterschiedlichen Alters, vornehm-lich ältere. Allen gemeinsam ist der

Wunsch, ein Zeichen der Verbundenheit und der Wertschätzung für die unbe-kannte verstorbene Person zu setzen. Wichtig ist einigen auch die Gelegenheit, sich bei dieser Begleitung mit dem eige-nen Sterben und Tod auseinanderzuset-zen.

Eine koordinierende Person aus dem Cari-taskreis informiert über Email oder Tele-fon-Stafette, wenn eine entsprechende Bestattung ansteht. In der Anlaufphase nahmen vier oder fünf Personen an einer Beerdigung teil, inzwischen folgen zehn bis fünfzehn Personen dieser „Begräbnis-bruder/schwesternschaft“ in unterschiedli-cher Zusammensetzung der Einladung –unabhängig von Jahreszeit und Wetter. Alle Anwesenden bringen eine Rose mit als Zeichen dafür, dass die Gemeinde die Verstorbene/den Verstorbenen nicht ver-gessen hat und wird. Mehr als 40 Beerdi-gungen wurden bisher in dieser Weise be-gleitet, im Durchschnitt etwa eine im Monat. Nicht selten trinkt man nach der Beerdigung noch miteinander einen Kaf-fee und tauscht sich über die Erfahrungen aus.

Der Gang zum Grab beginnt mit einem Gebet an der Trauerhalle. Als Zeichen un-seres Glaubens und unserer Hoffnung trägt ein Mitglied der Begleitergruppe ein Kreuz mit auf dem Weg zum Grab. Das ist in unseren Tagen nicht mehr selbstver-ständlich. Bislang gibt es (noch) eine Scheu, die Urne selbst zu tragen; sie wird auf ei-nem Wagen gefahren, und die Begleiter/innen legen ihre Rose um die Urne, die sonst sehr einsam und schmucklos bleibt. Der Weg zum Grab ist schweigend.

Keiner geht alleinBegleitung „einsamer“ Beerdigungen

Am Grab findet die gleiche Trauerfeier statt, wie sie auch in der Trauerhalle statt-gefunden hätte. Allen Seelsorgern ist es wichtig, im Vorfeld etwas herauszufinden über das Leben und die Persönlichkeit des verstorbenen Menschen. Das ist nicht sel-ten mit großem Aufwand verbunden, aber es erweist sich als ungemein wichtig. Nur mit dem Erzählen und Benennen sei es noch so kleiner Begebenheiten und In-formationen gewinnt der/die Tote ein menschliches Antlitz und erschöpft sich nicht in einem Namen. Nach der Liturgie am Grab wird eine 24-Stunden-Kerze an-gezündet, in der Dunkelheit ein Zeichen des Nicht-Vergessen-Seins. Die mitge-brachten Rosen bilden einen kleinen Kranz um die Urne herum...

Mit dieser Begleitung zum Grab durch Mitglieder der Gemeinde unter dem Kreuz wird die Vorstellung durchkreuzt, am Ende menschlichen Lebens stehe die Ver-endung, und wird die Hoffnung auf Voll-endung sichtbar gemacht. Es wird auch die Vorstellung durchkreuzt, ein Leben könne ohne Bedeutung und Wert sein, und die Überzeugung, dass jeder Mensch für Gott unersetzbar ist, zum Ausdruck gebracht. Es wird auch die Vorstellung durchkreuzt, jeder sei für seine Einsamkeit selbst verant-wortlich, und nach Jesu Beispiel wird der Verzicht auf Urteil und Verurteilung ange-mahnt. Damit wird nicht zuletzt auch die Vorstellung durchkreuzt, Sinnlosigkeit und Zufall bestimme das menschliche Le-ben, und es wird der Glaube an einen lie-benden Gott verkündet, der jeden von uns zu einem guten Ende führen wird.

Barthel Schröder/Ingrid RaschQuelle: Pastoralblatt 12/2013, S. 375-376.

Bibelclouds – Die Bibel anders sehen

Die Bibel, einmal überraschend anders dargestellt: Bibelclouds schaffen einen Zugang zur Bibel, der auch Jugendliche und junge Erwachsene anspricht.

Wer die Bibel von vorne bis hinten lesen will, muss ausdauernd sein. Sogenannte Tagclouds, eine aus dem Internet stammende Darstellungsform, bieten eine Alternative. Tagclouds sind Grafiken, die verblüffend einfach den wesentlichen Gehalt eines Textes auf den Punkt bringen. Begriffe werden entsprechend der Häufigkeit ihres Vorkommens im Text unterschiedlich groß dargestellt.

Martin Wolters nutzt diese Methode und stellt jedes biblische Buch in einer „Bibelcloud“ dar. Das erlaubt eine Begegnung mit biblischen Texten, wie sie bisher nicht möglich war: visuell ansprechend, modern und überraschend anders.

Weitere Infos unter: www.bibelclouds.de

Page 8: Pastorale Impulse 2014

8 | PASTORALE IMPULSE 2014

Sonntagmorgen. Der zarte Duft von Kaffee und Brötchen liegt in der Luft. Mehrere junge Eltern mit Kindern genießen um einen schön gedeckten Tisch die entspannte Atmosphäre und das leckere Frühstück. Die älteren Kin-der schauen schon einmal neugierig in den Nebenraum, wo die Kinderbetreu-ung auf sie wartet.

Seit diesem Jahr laden Frauen und Männer der Pfarreiengemeinschaft St. Christophorus Sulzbach (Diözese Würzburg) Eltern mit ihren Säuglingen als Vorbereitung auf die Taufe zu einem gemeinsamen Frühstück ein. Als über eine neue Form der Taufvorbereitung nachgedacht wurde, war für Pfarr- gemeinderäte von Anfang an klar, dass die Situation junger Eltern ernst genommen werden sollte. Sie wollten ein Angebot konzipieren, dass Eltern mit einem Säugling nicht als zusätzliche Belastung empfänden, sondern als Bereicherung.Dabei waren eigene Erfahrungen genauso richtungsweisend wie die Angebotsgestaltung von Hebammen-praxen, Krabbelgruppen und familien-freundlichen Restaurants.

Eine Gruppe junger Eltern verfolgte das Konzept weiter und einigte sich am Ende auf das gemeinsame Frühstück am Sonntagmorgen als Beginn der Tauf- vorbereitung. Die Taufvorbereitung sollte dabei als Kontaktplattform dienen, auf der sich junge Eltern ken-nen lernen und miteinander in den Austausch kommen über das, was ihnen gemeinsam ist: Die Geburt eines Kindes und der Wunsch, es taufen zu lassen. Die Betreuung der älteren Geschwisterkinder, säuglingsgerechte Einrichtung des Pfarrheims mit genügend Platz für Kinderwägen, ein ansprechend gedeckter Tisch und gutes Frühstück wurden dabei ebenso als grundlegend betrachtet wie die Haltung der Offenheit und Gastfreund-schaft gegenüber allen, die ihr Kind zur Taufe angemeldet hatten.

Als Katecheten fanden sich sechs „Tandems“, jeweils zwei Frauen oder Männer, die bei einem gemeinsamen Tag von Diözesanreferent Klaus Becker inhaltlich wie methodisch auf ihre Aufgabe vorbereitet wurden.

„Leichte Sprache“ ist ein Fachbegriff in der Arbeit mit Lernbehinderten und Demenzkranken sowie mit Menschen, die Sprach- oder Lese-schwierigkeiten haben. Texte in „Leichter Sprache“ sind kurz und entwickeln Sinnzusammenhänge in kleinen Schritten, sie sind mög- lichst verbal (nicht substantvisch) formuliert, sie beschränken sich auf einen Grundwortschatz und vermei-den Fremdwörter und Abkürzungen.

Texte in „Leichte Sprache“ zu for-mulieren ist nicht einfach. Noch schwieriger ist es, fremdsprachige Texte ins Deutsche in „Leichte Sprache“ zu übertragen.

Das Katholische Bibelwerk Stuttgart bietet seit Advent 2013 unter www.bibelwerk.de die Sonntags- evangelien in „Leichter Sprache“ an.

Nach dem Text des Evangeliums in „Leichter Sprache“ findet man jeweils allgemeine Hinweise für diese besondere Art der Übersetzung sowie Erläuterungen speziell zur jeweiligen Perikope. Darauf folgen Links zu fachexegetischen Erschließungen.

Quelle: Gottesdienst 4/2014, S. 38

Der Kaffee ist fertig!in der PG St. christophorus Sulzbach werden die Taufeltern zum frühstück eingeladen.

Sonntagsevangelien in „leichter Sprache“

Diese Sonntagmorgen – sechs in einem Jahr – gliedern sich in zwei Teile: Nach einem ausgiebigen Frühstück laden die beiden Taufkatecheten die Eltern und Paten in den Stuhlkreis ein. Anschaulich erschließen sie im Gespräch die Zeichen und Symbole der Taufe, deuten das Leben und bringen es in sei-ner Vielfalt mit Botschaft und Leben Jesu in Verbindung. Dabei eröffnen sie sensibel einen Raum für all das, was Eltern im Blick auf ihr Kind beschäftigt.

Am Ende des Vormittags wird es ganz praktisch: Die Eltern erhalten einen Materialkoffer zur Gestaltung der Tauf-feier mit Liedheften, Gebetsvorschlägen und weiteren Ideen. Jetzt sind sie gefragt, sich zu organisieren, sich abzusprechen und Kontaktdaten aus- zutauschen. Zehn Tage später folgt ein zweites Treffen mit dem Pfarrer, bei dem es um den Ablauf der Tauffeier geht und die konkrete Gestaltung der Liturgie vereinbart wird.

Die Rückmeldungen auf die beiden ersten Taufelternfrühstücke waren durchweg positiv, vor allem die offene Gesprächsatmosphäre, die anschauliche Erarbeitung der Zeichen und Symbole

der Taufe sowie das leckere Frühstück wurden gelobt. Als Zwischenbilanz ist ein kleiner Trend für Katecheten wie Hauptamtliche interessant: Entgegen so mancher Befürchtung lassen sich die Eltern nicht nur auf die beiden Vor- treffen ein, sondern auch auf den gemeinsamen Tauftermin, selbst wenn er nicht in der Heimatkirche ist oder ein anderer eigentlich günstiger wäre.

Auch die Alternative und bisherige Pra-xis, das Kind im Sonntagsgottesdienst taufen zu lassen, erschien den bis- herigen Eltern weniger attraktiv als das gemeinsame Fest am Ende dieses kleinen gemeinsamen Weges. Wahr-scheinlich stimmt es doch, was der Exeget Franz Mussner knapp und präzise formuliert hat: „Christ sein heißt, miteinander essen”.

KonTaKT: Andreas Bergmann, Pastoralreferent

[email protected]

Quelle: Themenheft der Hauptabteilung Seelsorge

Bistum Würzburg, Heft 3/April 2013, S. 42-43.

Page 9: Pastorale Impulse 2014

PASTORALE IMPULSE 2014 | 9

In Würzburg leben etwa 3.500 Muslime; ein größerer Teil davon im Stadtteil Lind-leinsmühle. Viele muslimische Frauen leben zurückgezogen; sie sprechen zu schlecht Deutsch, um sich um ihre Angele-genheiten in Kindergärten, Schulen oder Behörden oder auch bei Ärzten kümmern zu können. Angesichts dieser Ausgangs- situation wurde ein Projekt im Lebens-raum muslimischer Familien initiiert.

von der idee zur KonkretionDie Idee ging von einer Mitarbeiterin der städtischen Erziehungsberatungsstelle und der damaligen Pfarrbeauftragten aus. Beide boten zusammen ein Mütter-cafe im Kinderhaus St. Albert, einer Kindertagesstätte in Trägerschaft der Pfarrei, an. Dort lernten sie eine muslimische Frau mit einem abgeschlossenen Ger-manistikstudium kennen. „Diese Frau ist bestens geeignet als Brücken-bauerin zwischen der musli-mischen und der deutschen Kultur!“, dachten die zwei Frauen. Gegenseitig bestärk-ten sie sich, um ein Modell-projekt zur Integration muslimischer Familien zu ent-wickeln – unter Federführung genau dieser muslimischen Frau, die als Projektleiterin gewonnen werden konnte. Als Bündnispartner zur Finan-zierung holte man die Caritasstiftung ins Boot. Außerdem wurde das Projekt mit dem Sozialreferat der Stadt Würzburg vernetzt. So konnte das Schlagwort „Integration“, das politisch und sozial Verantwortliche seit 2005 im Munde führen, mit Leben erfüllt und in die Tat umgesetzt werden: zum Wohl der muslimischen Kinder und ihrer Fami-lien im Würzburger Norden. Sprache, information und Begegnung: Tore zur integrationEin Deutsch-Sprachkurs für muslimische Frauen fand zweimal in der Woche statt. Kinder unter drei Jahren wurden in der benachbarten Krabbelstube betreut. Die Kursteilnehmerinnen lernten über die Lerninhalte auch die deutsche Kultur und Tradition kennen. Die Begegnung der Kulturen fiel leicht bei Koch- und Back-projekten mit ehrenamtlich engagierten Frauen aus der Pfarrei.

Kinder zu fördern, ist ein weiteres Tor zur Integration. Deshalb wurde außerschuli-sche Hausaufgabenhilfe für Grund-, Haupt- und Realschüler in Zusammen- arbeit mit verschiedenen Einrichtungen organisiert. Die Projektleiterin mode-rierte Lehrer-Eltern-Schüler-Gespräche an Schulen, Horten und Kindergärten und bahnte Wege für Einzelfall- betreuungen. Durch das Modellprojekt wurde auch Vertrauen zur Erziehungsberaterin auf-gebaut, so dass muslimische Familien zur kommunalen Erziehungsberatungsstelle Kontakte aufnahmen, die dieses Unter-stützungsangebot bisher nie in Anspruch genommen hatten. Neben Vorträgen

einer Mitarbeiterin der Erziehungs- beratungsstelle zu psychosozialen, gesundheitlichen und schulischen Themen wurden Einzelberatungen zu Erziehungs- und Entwicklungsfragen von Kindern durchgeführt. Ein Elterntraining fand in Kooperation mit dem Kinder-schutzbund statt. Behördengänge, beispielsweise zur Schwangerenbera-tungsstelle oder zum Arbeitsamt, waren fester Bestandteil des Trainings.

Das Wunder geschiehtUnklar war, ob und wie das Projekt weitergeführt werden konnte, weil die Projektleiterin aus beruflichen Gründen wegging. Es gelang, weil die Kommune, die dieses Projekt sehr aufmerksam verfolgte, als Kooperationspartner und Unterstützer gewonnen werden konnte.

Inzwischen wurde das Integrations- projekt sogar um mehrere Angebote erweitert: Neben dem Sprachkurs gibt es Frauenschwimmen, eine Walking- Gruppe, Nachhilfeangebote, kulturelle Programme und vieles mehr. Selbst ein Besuch im Bayerischen Landtag mit einer Begegnung mit der Landtagspräsidentin Barbara Stamm stand schon auf dem Programm. Mit Tränen in den Augen sagte eine muslimische Frau: „Vor einigen Jahren lebte ich noch in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewer-ber. Heute stehe ich neben der Landtags-präsidentin!“

rückenwind für das ProjektWichtig war, dass in der Startphase eine

Person gefunden wurde, die sowohl in der muslimischen als auch in der deutschen Kultur zu Hause war. So konnte sehr schnell sowohl das Vertrauen der muslimischen Frauen und Familien als auch der deut-schen Kooperationspartner gewonnen werden. Dieses Vertrauen wurde auf alle anderen Bezugspersonen übertragen, so dass eine sehr konstruktive Zusammenarbeit entstanden ist. Mehrmals wurde die Projektleiterin in die Pfarrversammlung der Gemeinde eingeladen, um über die Entwicklung zu berichten. Dadurch wurde das Modellprojekt zu einem Anlie-gen der gesamten Pfarrei, die stolz darauf war, diesen unge-wöhnlichen Weg zu gehen.

Die Kirche ist gesandt, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein. Wo ein wenig mehr Hoffnung bei ausge-grenzten Menschen wächst, dort breitet sich das Reich Jesu Christi aus - das Reich Jesu Christi als Tor zum Leben für alle Menschen. Deshalb lohnt es sich, das zu tun, was Papst Franziskus den Priestern und der gesamten Kirche ins Stammbuch schreibt: Herauszugehen aus der büro-kratischen Mentalität, aus der „Komfort-zone“, in der alles Routine, altbekannt und ungefährlich ist. Herauszugehen an die „Ränder“ – und dort etwas zu riskie-ren. Es lohnt sich! Brigitte Hofstätter

Kontaktadresse: Katholisches Pfarramt St. Albert

Frankenstr. 2197078 Würzburg

Email: [email protected]

Begegnung verändert – integration gelingt!ein modellprojekt mit muslimischen familien

Es lohnt sich, das Ungewöhnliche zu wagen; es lohnt sich, Partei zu ergreifen und sich zu engagieren! Pastoralreferentin Brigitte Hofstätter berichtet von einem gelungenen Modell- projekt zur Integration muslimischer Familien in einer Würzburger Pfarrgemeinde.

Frauen aus dem Würzburger Modellprojekt zu Gast bei Barbara Stamm (Mitte) im Bayerischen Landtag.

Page 10: Pastorale Impulse 2014

Kursangebot ab Herbst 2014In den folgenden Kursen sind derzeit noch Plätze frei. Bei manchen Kursen gibt es noch eine ausführlichere Kursausschreibung, die Sie bei uns anfordern oder auf unserer Homepage www.TheologischeFortbildung.de abrufen können. Dort finden Sie auch Angaben zu den ReferentenInnen.

Traumland IntensivstationAls Seelsorger(in) zwischen den WeltenZweiteiliger Kurs in Kooperation mit dem Fachbereich Krankenhausseelsorge der Erzdiözese München und Freising

Auf den Intensivstationen befinden sich Menschen in vitalen Grenzsituationen, Menschen, die ohne diesen (vom Menschen geschaffenen) Raum nicht (mehr) leben würden. Unsicherheit, Angst, Sorge und Hoffnung sind wohl die primären Gefühle, die Patienten und Angehörige, aber auch das Personal in diesen Räumen in je eigener Weise bestimmen.Welche Rolle haben Seelsorgerinnen und Seelsorger in diesen Prozessen? Wie nähern wir uns Menschen, deren Kommunikation nicht über die Sprache erfolgt, um sie in dieser Zeit geistlich zu unterstützen? Wie finden wir eine Orientierung? Der Kurs ist für Krankenhausseelsorger(innen) gedacht, die in einer Klinik mit Intensivstation oder einer vergleichbaren Einrichtung mit Patienten in Koma und veränderten Bewusstseinszuständen arbeiten. Ein sechswöchiger KSA-Kurs (oder Äquivalent) ist Voraussetzung zur Teilnahme. Die weiteren Details des Kurses sowie zur Anmeldung entnehmen Sie der Ausschrei-bung, die Sie bei unsanfordern oder auf unserer Homepage oder unter www.traumland-intensivstation.de als PDF-Datei abrufen können.

Seelsorge für EinsatzkräfteStressbearbeitung nach belastenden Ereignissen in Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Bundeswehr.

Seelsorger und Seelsorgerinnen werden immer wieder von Einsatzkräften aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei um seelsorgliche Begleitung nach extremen Erfahrungen gebeten. Der Kurs vermittelt Fähigkeiten und Kenntnisse, um sowohl einzelne Einsatzkräfte zu begleiten als auch strukturierte Gruppeninterventionen (‚Debriefing‘, Einsatznachbesprechung) durch- zuführen. Die dazu hilfreichen humanwissenschaftlichen Grundlagen (Psychotraumatologie) werden erarbeitet. Ebenso werden die Chancen und Möglichkeiten der Betreuung aufgezeigt und spezifische Gefahren und Grenzen einschätzen gelernt. Vorschläge, wie der/die Seelsorger/in im Unterricht vor Einsatzkräften das Thema aufgreifen kann, werden in den Blick genommen.Schließlich soll im Kurs nicht nur über Einsatzkräfte gesprochen werden, sondern es wird die Möglichkeit zum Gespräch und Austausch mit Einsatzkräften geben.Arbeitsformen: Inputs, Gruppenarbeit, Rollenspiele zur Einübung von Einzel- wie Gruppenin-terventionen. Der Kurs wird anerkannt als SbE-Kurs I und II (nach SbE-Bundesvereinigung e.V.) und als Basis-CISM-Kurs der International Critical Incident Stress Foundation (identisch mit Critical Incident Stress Management Basis-Kurs).

Kursleitung: Peter Ammann Thomas Kammerer

Einführungskurs mit Praxisfeld: Mo 13.10.2014, 10 Uhr bis Fr 17.10.2014, 15 Uhr

Praxisreflexion und Vertiefung:Mo 16.03.2015, 10 Uhr bis Fr 20.03.2015, 17 Uhr Anmeldung bis 30.08.2014Kursgebühr: € 1300,– (o. Üb./Verpfl.) Teilnehmer: max. 12Veranstaltungsort: Klinikum der TU München

M E h R T E I l I g E R K U R S :

PASTORALE IMPULSE 2014

10 | PASTORALE IMPULSE 2014

E I n z E L K U R S E

Kursleitung: Matthias HolzbauerDr. Andreas Müller-Cyran M.A.

Mo 20.10.2014, 14 Uhr bis Fr 24.10.2014, 13 Uhr

Anmeldung bis 20.09.2014Kursgebühr und Anzahlung: € 130,– Pensionskosten: € 216,–

PASTORALE IMPULSE 2014

Page 11: Pastorale Impulse 2014

Eine arme Kirche für die ArmenImpulse aus lateinamerika

Wenige Tage nach seiner Wahl brachte Papst Franziskus zum Ausdruck, wie sehr er sich eine arme Kirche für die Armen wünsche. Schon als Erzbischof von Buenos Aires nannte man ihn den Kardinal der Armen. Damit machte er sich zum Anliegen, was sich die Kirche in Lateinamerika im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil zum Programm gemacht hatte: die vorrangige Option für die Armen. P. Martin Maier SJ, der seit 25 Jahren in einem intensiven Austausch mit der Kirche und Theologie Lateinamerikas steht, wird in dieser Fortbildung den spirituellen und theologischen Wurzeln der Option für die Armen nachgehen und nach deren Bedeu-tung für uns fragen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei Erzbischof Oscar Romero aus El Salvador geschenkt, der 1980 wegen seines Kampfes für Glaube und Gerechtigkeit am Altar ermordet wurde.

Judit – fromme Frau oder femme fatale?Ein Modell für die gottesrede im 21. Jahrhundert

Ein brisanter Stoff, in Kunst und Literatur von der Renaissance bis zur Gegenwart höchst unterschiedlich bearbeitet: Judit ermordet im gegnerischen Lager den trun-kenen General Holofernes auf seinem eigenen Bett. Judit – eine fromme Frau oder eine femme fatale?In der biblischen Erzählung geht es allerdings nur vordergründig um eine reißerische Story. Die Geschichte fragt tiefgründig nach Gott. Judit zeigt, was es bedeutet, in einer aussichtslosen Situation an den Gott Israels zu glauben, der den Kriegen ein Ende setzt: Sie handelt – und rettet dadurch ihr Volk aus größter Not.Die Fortbildung erweist die Aktualität dieser antiken Geschichte und ihr fast modern anmutendes Gottes- und Weltverständnis. So kommt Gott im Buch Judit als han-delnde Person nicht vor. In gemeinsamer Lektüre der Judit-Erzählung entdecken Sie modellhaft, wo und wie in der heutigen scheinbar gottfernen Welt Gott „ins Spiel“ kommt – in Verkündigung und entschiedener Praxis. Außerdem erscheint Judit nicht als niedergedrückte Witwe, sondern als eine völlig souveräne, unabhängig handelnde Frau in einer gewalttätigen Männerwelt. Welche Zumutungen ergeben sich daraus für Rollenzuschreibungen von Frauen und Männern?

Strukturierte Offenheit –Nähe und Distanz in der Seelsorge

Nah am Menschen, aber nicht zu nah! So lässt sich die Haltung vieler Seelsorger/innen beschreiben, mit der sie den Gemeindemitgliedern und Begleitung Suchenden begegnen sollen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Menschen (zu) nahe zu kommen: sozial, spirituell, körperlich… Und umgekehrt machen Seelsorger/-innen immer wieder die Erfahrung, dass Gemeindemitglieder ihnen zu sehr „auf die Pelle rücken“ und die notwendige Distanz vermissen lassen. Abgrenzung ist nötig – wenn da nicht die Sorge wäre, andere „vor den Kopf zu stoßen“.In diesem Seminar geht es neben der sachlichen Auseinandersetzung mit Themen wie Macht und Achtsamkeit auch um die Reflexion der eigenen Bedürfnisse nach Nähe und/oder Distanz. Weiterhin wird gefragt, wie asymmetrische Beziehungen (zwischen Seelsorger/-in und Gemeindemitglied) verantwortungsbewusst gestaltet werden können. Die Teilnehmenden gewinnen so Sicherheit im alltäglichen Umgang mit Gemeindemitgliedern oder Unterstützungsuchenden und schützen ihre eigenen Bedürfnisse und Werte.

Referentin:Prof. Dr. Barbara Schmitz

Mi 22.10.2014, 14 Uhr bis Fr 24.10.2014, 13 Uhr

Anmeldung bis 22.09.2014Kursgebühr und Anzahlung: € 150,– Pensionskosten: € 108,–

E I n z E L K U R S E

PASTORALE IMPULSE 2014 | 11

Referent:P. Dr. Martin Maier SJ

Di 04.11.2014, 14 Uhr bis Do 06.11.2014, 13 Uhr

Anmeldung bis 04.10.2014Kursgebühr und Anzahlung: € 120,– Pensionskosten: € 108,–

PASTORALE IMPULSE 2014

Referent:Dr. Hubert Klingenberger

Mo 17.11.2014, 14 Uhr bis Mi 19.11.2014, 13 Uhr

Anmeldung bis 17.10.2014Kursgebühr und Anzahlung: € 155,– Pensionskosten: € 108,–

Page 12: Pastorale Impulse 2014

Was meinem leben Richtung gibt Eine persönliche Standortbestimmung

Kirchliche MitarbeiterInnen arbeiten viel und mit hohem persönlichen Engagement. Nicht selten werden ihnen Aufgaben gegeben, die sie sich nicht ausgesucht haben: die Arbeit in großen pastoralen Räumen – ein Arbeitsfeld, das unbedingt abgedeckt werden muss – die personelle oder organisatorische Verantwortung für komplexe Arbeitsstrukturen.In diesem Kurs können Sie Ihren Blick wenden: weg von der Menge pastoraler Anfor-derungen hin zu Ihren persönlichen spirituellen Quellen. Die eigenen Grundwerte, Fähigkeiten und Stärken kommen wieder neu in den Blick. Das sind Orientierungs-punkte für Ihre Lebensgeschichte und Ihre berufliche Laufbahn. Aus tiefer persönlicher Überzeugung getroffenen Lebens- und Berufs-Entscheidungen sind wichtige Wegmar-ken, gerade wenn es ansteht, sich neu zu orientieren. Mit Hilfe gestalttherapeutischer Methoden stellen Sie sich den Fragen: Womit bin ich zufrieden? Was möchte ich noch erreichen? Ziel ist es, dass Ihre persönliche und berufliche Biographie nicht nur wächst, sondern sich zu einer neuen, stimmigen Identität zusammenfügt.

Frauenvielfalt ist Frauenstärke – Ermutigung durch die „Philosophie“ des „affidamento“

Eine Philosophie von Frauen für Frauen? Ist so etwas denn alltagstauglich?In Mailand und Verona haben sich in den 70er- und 80er Jahren Philosophinnen mit der Frage auseinandergesetzt, welche Bedeutung weibliche und sexuelle Differenz für das Leben von Frauen untereinander und für die Gesellschaft hat. Aus dieser Auseinander-setzung entstand ein Denken, das bei uns unter dem Namen „affidamento“ bekannt geworden ist.Im Zentrum des affidamento steht die Gestaltung von Frauenbeziehungen durch das „Wachsen am Mehr der Anderen“ (Dorothee Markert). Gemeint ist damit das gegen- seitige und wechselseitige Zugestehen von Autorität und Unterschiedlichkeit. In diesem Kurs werden wir zunächst versuchen, uns die Grundidee des affidamento zu erschließen und sie ins Verhältnis zu unserer eigenen Haltung zu setzen: Was bedeuten weibliche Vielfalt, Stärke und Autorität für mich? Wie wirken sie sich aus auf die Gestaltung von Beziehungen? In einem zweiten Schritt soll es darum gehen, ob und wie die Idee des affidamento in der Gestaltung der pastoralen Arbeit eine Rolle spielen kann. Der dritte Teil des Kurses lenkt den Blick auf die Frauen in der Bibel: Wie haben sie Beziehungen gestaltet? Welche Rolle spielten bei ihnen Vielfalt, Stärke und Autorität? Und was können wir heute von diesen Frauen lernen?

Referentin:Dr. Annemarie BauerKursleitung:Anne Kurlemann

Mi 19.11.2014, 10.30 Uhr bis Fr 21.11.2014, 13 Uhr

Anmeldung bis 19.10.2014Kursgebühr und Anzahlung: € 140,– Pensionskosten: € 120,–

E I n z E L K U R S E

12 | PASTORALE IMPULSE 2014

Referentinnen: Ulrike GerdikenAnneliese Kunz-DanhauserKursleitung:Anne Kurlemann

Di 02.12.2014, 14.00 Uhr bis Do 04.12.2014, 13.00 Uhr

Anmeldung bis 02.11.2014Kursgebühr und Anzahlung: € 110,–Pensionskosten: € 108,–

Aufgrund des großen Interesses am Kurs „Wo taucht Gott im Pastoralplan auf? Gemeindeentwicklung als geistliche Aufgabe“ mit Theres Spirig-Huber und Thomas Berger-Holzknecht wird das Angebot wiederholt:

Wo taucht gott im Pastoralplan auf? gemeindeentwicklung als geistliche AufgabeBei der Begleitung von Pfarrgemeinden in kirchlichen Wandlungs-Prozessen stellt sich immer wieder die Frage, wie solche Prozesse gleichzeitig spirituell fundiert und fachlich kompetent gestaltet werden können. Die spirituelle Beheimatung der Beteiligten an-zusprechen und geistliche Kraftquellen erfahrbar werden zu lassen, sind eine wichtige Hilfe, um auf organisatorischer Ebene die angemessenen Weichen zu stellen. Diese Fortbildung wendet sich an diözesane MitarbeiterInnen in Gemeinde-Entwicklung und Gemeinde-Beratung und an SeelsorgerInnen in größeren Pfarreien-Gemeinschaften, die ein Pastoralkonzept erarbeiten wollen. Sie vermittelt methodische Kompetenz, Gemeindeentwicklungs-Projekte geistlich fundiert zu leiten und zu begleiten. Die Teil-nehmenden üben Schritte hin zu einer Haltung innerer Aufmerksamkeit und Freiheit ein. Es werden Traditionen und Kriterien spiritueller Entscheidungsfindung, sowie Instrumente und Anregungen aus Organisationsberatung und Supervision vermittelt.

Referentin:Theres Spirig-HuberReferent: Thomas Berger-Holzknecht

Mo 02.03.2015, 10.30 Uhr bisMi 04.03.2015, 16 Uhr

Anmeldung bis 02.02.2015Kursgebühr und Anzahlung: € 195,–Pensionskosten: € 125,–

Vorschau 2015