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Patrick Carman Voyagers Omegas Kampf

Patrick Carman Voyagers Omegas Kampf - … · Hier spricht Dash Conroy, Kapitän der Alphamann-schaft. Alles, was nur schiefgehen konnte, ist schief-gegangen. Wir können froh sein,

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Patrick CarmanVoyagers

Omegas Kampf

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Aus dem Englischen vonBettina Obrecht

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Verlagsgruppe Random House FSC® N001967

1. Auflage 2016© 2016 der deutschsprachigen Ausgabe

cbj Kinder- und Jugendbuch Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenAlle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

© 2015 PC Studios Inc.Die amerikanische Originalausgabe erschien 2015 unter dem Titel:

»Voyagers, Omega Rising« bei Random House Children’s Books, a division of Penguin RandomHouse LLC, New York

Übersetzung: Bettina ObrechtUmschlagkonzeption: init . Kommunikationsdesign, Bad Oeynhausen

unter Verwendung des Originalmotivs © Random House Children’s Books, New York. Hintergrundbild: © Thinkstock/Stocktrek Images

CK . Herstellung: UKSatz: Uhl + Massopust, Aalen

Druck: GGP Media GmbH, PößneckISBN 978-3-570-17315-2

Printed in Germany

www.cbj-verlag.de

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Logbuch der Cloud Leopard:(für die Alphamannschaft: Dash Conroy)(Common Link: Audio Feed, Cloud Leopard)

Hier spricht Dash Conroy, Kapitän der Alphamann-

schaft. Alles, was nur schiefgehen konnte, ist schief-

gegangen. Wir können froh sein, dass wir noch leben.

(Sieben Sekunden Unterbrechung)

Im Moment vermissen wir ein Mitglied unserer

Mannschaft. Die Situation auf der Planetenober-

fläche ist zu instabil für einen erneuten Eintritt in die

Atmosphäre. Ich befinde mich auf dem Steuerdeck

der Cloud Cat und beobachte von hier aus, wie ein

Tornado die Wasseroberfläche von Aqua Gen zum

Brodeln bringt.

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(an dieser Stelle folgt eine Pause von vier Sekunden)

Wenn es mir nicht gelingt, unsere Mannschafts-

kameradin zu retten, werde ich mit sofortiger

Wirkung von meinem Posten zurücktreten.

(Ende der Übertragung)

26 Stunden vorher Ein Schwarm von ZRKs schwirrte laut brummend über

das Flugdeck der Cloud Leopard. Carly Diamond trat näher an das gewölbte Vorderfenster heran. Erst vor ein paar Stunden hatten sie den Flug in Gammageschwindig-keit beendet und die ZRKs waren jetzt damit beschäftigt, jedes System des Schiffs auf etwaige Schäden zu überprü-fen. Carly starrte hinunter auf die flüssige Oberfläche des Planeten, die im Sonnenlicht schimmerte – im Licht einer Sonne, die nicht Carlys vertraute Sonne war.

»Also, das nenne ich mal einen Ozean.« Sie schüttelte verwundert den Kopf. »Das ist doch einfach eine Wasser-kugel vom Ausmaß eines Planeten.«

Gabriel Parker und Piper Williams traten neben sie.»Ich wusste doch, ich hätte meine Angelausrüstung ein-

packen sollen«, sagte Gabriel. »Ich hätte doch zu gerne irgendeines der Wesen am Haken, die da unten herum-schwimmen.«

Piper ließ ihren Blick von einer Seite ihres Luftstuhls

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zur anderen wandern und spürte, wie er auf ihre Bewe-gung reagierte: Er schwankte ein bisschen.

»Ich kann nicht schwimmen«, erklärte sie. »Es sei denn, dieses Gerät hier hat für solche Fälle eine Vorrichtung, von der ich nichts weiß.«

Dash sah auf sein MTB – Mobile Tech Band –, auf dem gerade eine Nachricht von Chris erschienen war. Informa-tionen zum Planeten auf der Hauptbrücke in zwei Minuten. Ich bin gleich da.

Als Dash aufsah, begegnete er Pipers Blick. Er wusste, dass er sich in dieser Situation diplomatisch verhalten musste.

»Aqua Gen ist vollständig von Wasser bedeckt. Und das Wasser ist tief«, sagte er. »Tiefer als unsere tiefsten Ozeane auf der Erde.« Er schüttelte den Kopf, um seine Aussage zu unterstreichen. »Wir müssen damit rechnen, dass das Bergungsteam sich irgendwann einmal im Wasser aufhal-ten wird.«

Piper runzelte die Stirn, sie biss die Zähne zusammen. Dash kannte diesen entschlossenen Ausdruck.

»Ist ja nicht so, dass du damit nicht umgehen könn-test«, sagte er hastig. »Aber es ist ein Fehler, einen von uns unnötig in Gefahr zu bringen. Nicht, wenn es sich vermei-den lässt.«

Das schien Piper einzuleuchten. Ein bisschen.STEAM 6000 piepte ein paarmal, als würde sein elek-

tronisches Gehirn eine große Rechenaufgabe auswer-ten, dann ratterte er mit seiner Blechstimme Statistiken herunter.

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»Die kombiniere Auswertung des Unterseeboot- und Motorboottrainings hat folgende Daten ergeben: Gab-riel – für die Mission geeignet. Carly – für die Mission geeignet. Dash – zu 91 Prozent für die Mission geeignet. Piper …«

»Sei still«, unterbrach ihn Piper. Sie ließ ihren Luft-stuhl einen Meter über die Köpfe der anderen steigen und flog wütend einmal im Kreis herum. Mit dieser Methode konnte sie sich manchmal abreagieren.

»Sie kann das Ding wirklich fliegen«, sagte Carly.»Eindrucksvoll, jawohl!«, sagte STEAM 6000. »Piper –

zu 67 % geeignet für die Mission.«Dash schüttelte den Kopf und starrte zu Boden.

»STEAM, du machst mich hier fertig.«Piper steuerte den Stuhl bis dicht vor STEAMs Kopf und

starrte ihn wütend an. »Ich könnte es schaffen, wenn es sein müsste. Aber so viel Wasser macht mir einfach Angst. Ich hab das Gefühl, ich würde ertrinken.«

»Vollkommen verständlich«, sagte Dash schnell.»Das kriegen wir schon!«, fügte Gabriel hinzu. Er ließ

seine Gelenke knacken, um seine Worte zu unterstreichen. »Ich kann es kaum erwarten, mit einem unserer Boote los-zutoben. Los, auf geht’s!«

Gabriel war sich seiner Sache immer so sicher – einer-seits bereitete Dash das Sorgen, andererseits riss es ihn mit. Gabriel stürzte sich stets mit Haut und Haaren in jede neue Aufgabe, darauf konnte man sich verlassen. Aber er ging dabei hohe Risiken ein. Dashs Mannschaft war klein,

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sie befand sich Lichtjahre von der Erde entfernt  – da konnte er Risiken nur in kleiner Dosierung gebrauchen.

Chris tauchte auf dem Deck auf. Er hielt ein Tablet in einer Hand, tippte ein paar Befehle ein und legte den Computer dann auf dem Boden ab. Zwischen den Mit-gliedern der Mannschaft tauchte das Hologramm eines Wasserplaneten auf. »Aqua Gen. Hat keinerlei Ähnlich-keit mit dem, was wir bisher angetroffen haben. Hier wird es gefährlich.«

»Das höre ich gern«, sagte Gabriel. »Der ganze Planet besteht aus giftigem Wasser, oder? Nein, Moment. Da un-ten schwimmt das Ungeheuer von Loch Ness, nur dass es größer ist als Godzilla. So groß wie ein Haus mit Klauen und Zähnen.«

»Gabriel, hör auf«, bat Dash.»Tut mir leid«, sagte Gabriel, aber er konnte sich nicht

beherrschen. »Weißt du, was es auf einem Wasserplaneten geben muss? Piraten! Nein, halt, Zombiepiraten!«

Carly boxte Gabriel in die Schulter. »Zombiepiraten!«, wiederholte sie und verdrehte die Augen.

Dash lächelte. »Carly, hör auf, deine Mannschaftskame-raden zu schlagen.«

Chris streckte die Hand aus und drehte die holografi-sche Kugel. Seine Miene war sehr ernst.

»Gabriel, du ahnst gar nicht, wie recht du hast.«Piper schwebte näher. STEAM wurde wieder lebendig,

er wirbelte herum und rollte ebenfalls dichter heran. Gab-riel beugte sich vor.

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»Ich muss das wissen«, verlangte Gabriel. »Was ist es – Piraten? Monster? Oder beides?«

Das war die einleitende Frage – und Chris beantwor-tete sie und informierte die Mannschaft damit über ihre gefährliche Reise in die Tiefsee von Aqua Gen.

»Na gut, das ist also verzwickter, als ich erwartet habe«, stellte Gabriel fest.

Chris hatte beinahe alles Wesentliche gesagt, als das Piepsen seines MTBs ihn unterbrach. Er überflog die ein-gegangene Nachricht, dann griff er nach seinem Tablet. Das Hologramm von Aqua Gen verschwand.

»Ein Team von ZRKs hat Probleme mit der Cloud Cat – sie schaffen es nicht, das Fahrwerk zu reparieren. Ich sehe mir das mal an. Inzwischen könnt ihr den Plan zu Ende besprechen.«

Mit einem Nicken überreichte Chris Dash den Tablet-Computer und machte sich auf den Weg zur Cloud Cat.

»Und diese Thermiten sind wirklich acht Meter lang?«, fragte Carly.

»Die ausgewachsenen schon«, bestätigte Dash, der durch die Daten auf dem Bildschirm scrollte.

»Und sie sind so was wie Schlangen, nur mit Saugnäp-fen wie Tintenfische und in den Saugnäpfen drin sind massenweise kleine Zähne?«, fragte Piper.

»Das ist richtig«, sagte Dash sachlich. Er tippte auf der Suche nach weiteren Informationen noch ein paarmal auf den Bildschirm des Tablets. »Da unten leben ungefähr

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sechs Millionen von diesen Viechern. Aber sie sind lang-sam und leicht auszumachen. Sie bewegen sich in Schu-len von mehreren Tausend Tieren und die kann man von Weitem sehen. Das dürfte kein Problem sein.«

»Für mich klingt das schon wie ein Problem«, sagte Carly.

Dash war entschlossen, die Gefahren, die sie auf Aqua Gen erwarteten, herunterzuspielen, denn die Wahrheit war viel zu schrecklich. Er bemühte sich, ruhig und zuver-sichtlich zu klingen.

»Dann kommen wir zum Prädator Z«, sagte Dash. »Die sind allein unterwegs, das ist gut so. Die Daten bestätigen, dass sie wie große prähistorische Alligatoren aussehen. Ein ausgewachsener Prädator Z ist etwa zwanzig Meter lang. Und sie sind ziemlich schnell. Und gefräßig. Denen sollten wir wirklich aus dem Weg gehen.«

»Und wie viele von ihnen leben da unten?«, fragte Gabriel.

STEAM piepte ein paarmal. »Mehr als achttausend, weniger als eine Million.«

Gabriel verdrehte die Augen. »Das ist ja eine große Hilfe.«

»Leute, das klappt schon alles. Wir fliegen hin und ver-schwinden sofort wieder«, sagte Dash. »Aqua Gen ist ein großer Planet. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir auf irgendein Lebewesen treffen, ist gering.«

STEAM fing wieder an zu piepsen und Dash durch-bohrte ihn mit Blicken. Er konnte jetzt keine statistischen

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Angaben zur Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit lebensgefährlichen einheimischen Seeungeheuern gebrau-chen. Es war alles viel schwieriger, wenn sie mit dem Ge-fühl aufbrachen, sie würden vielleicht nie zurückkehren.

»STEAM, tu mir doch einen Gefallen und hol Chris her. Wir brauchen ihn hier oben noch mal.«

Der Roboter fing an zu sprechen, aber Dash fiel ihm ins Wort.

»Bitte jetzt gleich. Danke, Kumpel.«STEAM wandte sich müde um und trottete langsam

über das Flugdeck davon – aber bevor er die Tür erreichte, wandte er sich um.

»Siebenundvierzig Prozent Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit einem Prädator Z, sechzig Prozent Wahr-scheinlichkeit einer Begegnung mit Thermiten.«

STEAM schaltete auf doppelte Geschwindigkeit und verließ das Deck.

»Er konnte doch einfach nicht sein großes Robotermaul halten, oder?«, murmelte Carly.

»Seht mal, Leute, uns wird nichts passieren. Ihr habt Chris doch gehört – der Landeplatz ist sicher und wir sind bestens ausgerüstet. Wir haben einen Raptogon erledigt. Wir haben einen Roboterkrieg und einen Lavafluss über-lebt. Dieser Planet da unten kann doch gar nichts aufbie-ten, womit wir nicht fertig werden. Wir sind die Voyagers. Wir kriegen das hin.«

Alle sahen nervös auf die blau-grüne Wasseroberfläche von Aqua Gen.

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»Was noch?«, fragte Carly. »Und jetzt sag nicht, dass es da unten auch noch Zombiepiraten gibt.«

Dash sah verlegen zur Decke und dann auf seine Mann-schaft.

»Keine Zombies. Aber … ähm, da unten gibt es tatsäch-lich Piraten.«

»Quatsch!«, sagte Piper. »Das hast du jetzt erfunden.«»Schön wär’s«, seufzte Dash, und gerade jetzt, wo er

dringend Verstärkung gebrauchen konnte, tauchte Chris wieder auf dem Deck auf.

Er marschierte voller Zuversicht herein. Fünf ZRKs schwebten um ihn herum wie Bienen um einen Bienen-stock, doch dann äußerte er schnell eine Reihe von Be-fehlen und einen Augenblick später waren die ZRKs ver-schwunden – sie waren wieder unterwegs zur Cloud Cat, um dort letzte Reparaturarbeiten auszuführen.

Rocket trabte fröhlich hinter Chris her, dann entdeckte er das Alphateam und stürzte auf sie los. Rocket war Chris’ Golden Retriever und alle betrachteten ihn als das Mas-kottchen des Schiffs. Er war der freundlichste Hund im bekannten Universum.

»Ich bin gerade zu dem Teil mit den Piraten gekom-men«, erklärte Dash.

»Ach ja, die …«, sagte Chris. In seiner Stimme schwang eine gewisse Sorge mit – und das wollte bei Chris etwas heißen.

Chris näherte sich mit großen Schritten und sah mit den anderen auf den Planeten hinunter. »Die AquaGens

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hatten schon einmal Besuch«, sagte er bedrückt. »Das ist nicht gut ausgegangen.«

»Was soll das heißen?«, fragte Gabriel.Chris schien seine Antwort so genau abzuwägen wie ein

Schachweltmeister seine nächsten Züge überdenkt.»Die AquaGens verhalten sich kriegerisch, wenn es

nötig ist«, sagte er langsam. »Aber im Grunde sind es friedliche Leute. Sie sind intelligente Wesen mit einer hochentwickelten Sprache, die ihr mit der neuesten Tech-nologie übersetzen könnt.«

»Und diese Piraten?«, fragte Carly. »Was ist mit denen?«»Als ich auf Aqua Gen zu Besuch war, sind andere Inva-

soren auf den Planeten gekommen. Diese fremden Besu-cher haben sich zu einer Art von Piraten entwickelt, und die stiften seither Unheil auf dem Planeten. Sie haben die Ordnung der AquaGens auf den Kopf gestellt.«

»Das sind ja Idioten. Wer kassiert denn einfach einen fremden Planeten?« Carly runzelte die Stirn.

Chris sah noch einmal hinunter auf die Wasseroberflä-che. »Sie sind falsch und sie sind gefährlich, diese Piraten. Aber viel mehr wissen wir über sie nicht.«

»Na super«, sagte Gabriel. »Aber Zombies sind sie jedenfalls nicht, oder?«

»Nein, Gabriel. Zombies sind sie nicht«, versicherte Chris. Er trat in die Mitte des Flugdecks und Rocket folgte ihm gehorsam und wedelte mit dem Schwanz. Als Chris sich wieder umdrehte, war seine Miene sehr ernst. »Am besten wäre es, wenn euch überhaupt niemand entdecken würde.«

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»Kapiert«, sagte Dash. »Die AquaGens haben die Nase voll von Besuchern aus dem Weltraum, also sollten wir auf diesem Planeten allen aus dem Weg gehen, wenn das möglich ist.«

Chris sah hinunter auf Rocket und machte mit der Hand eine Bewegung, die sehr außerirdisch wirkte. Rocket marschierte zu Pipers Luftstuhl, setzte sich und sah sie glücklich an.

STEAM kehrte zurück und stellte sich neben Chris. »Die ZRKs berichten, dass es Probleme mit dem Slogger gibt.«

Chris widmete dem Roboter jetzt seine ganze Aufmerk-samkeit. »Wie lautet der Status?«

In STEAMs Innerem rotierte etwas, dann antwortete er: »Code Rot Strich Neun.«

Ein zweites Mal innerhalb weniger Minuten trat ein besorgter Ausdruck in Chris’ Gesicht.

»Das Schiff und die Mission unterstehen dir«, sagte er und sah Dash mit ernster Miene an. »Sei äußerst vorsich-tig.«

Und dann verließ er mit schnellen Schritten das Deck.Dash starrte ein letztes Mal auf die blau-grüne Oberflä-

che von Aqua Gen.»Sieht so aus, als wären wir diesmal auf uns allein

gestellt.«

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»Das Element, das wir auf Meta Prime ge-borgen haben, ist instabil«, erklärte Dash. »Wenn un-sere kleine Sloggerfreundin ein Leck hat, dann frisst sich das Element direkt durch den Schiffsrumpf. Mag-nus 7 ist ein Element, das man sorgfältig überwachen muss.«

»Die arme TULPE«, sagte Piper. »Sie hat ja eine wich-tige Aufgabe.«

»Wieso haben wir uns keinen Slogger mit einem robus-ter klingenden Namen ausgesucht?«, fragte Gabriel. »Mir wäre es wohler, wenn ich wüsste, dass die heißeste Subs-tanz im Universum von Vlad dem Magnus 7-Bändiger gehütet würde.«

Alle Alphas mussten lachen. Es war für den Moment eine kleine Erleichterung.

»Na ja, mir gefällt TULPEs Name«, sagte Carly dann. »Ich werde die Ehre unserer tapferen kleinen Sloggerin

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verteidigen, wenn es kein anderer tut. Sie wird uns nicht im Stich lassen.«

»Es ist nichts, womit Chris nicht fertigwerden könnte«, sagte Dash zuversichtlich. »Er hat immerhin die Cloud Leopard gebaut. Ich gehe davon aus, dass er auch den Slogger ein bisschen umbauen kann.«

»Dann möge der geniale Außerirdische seine Arbeit tun«, sagte Gabriel. »Wir kriegen ihn schon, den  – wie heißt das Zeug noch?«

»Pollenschleim«, sagte Carly.»Wenn du es ganz langsam sagst, merkt er es sich

vielleicht jetzt«, witzelte Piper. »Poooooolllleeeeen-schlaaaaaaaaaaim!«

»Schollenpein?«, fragte Gabriel, der Piper nicht den letzten Lacher gönnte.

»Ich freue mich, dass ihr alles so locker nehmt«, sagte Dash und es war ihm völlig ernst. »Wir müssen Chris zei-gen, dass die Bergung dieses Elements ganz unproblema-tisch ist. Wir fliegen runter, wir fliegen zurück, und zack – sind wir unterwegs zum nächsten Planeten.«

»Mir gefällt, wie du führst, oh Führungspersönlichkeit«, spöttelte Gabriel.

Dash erteilte jedem Mitglied der Mannschaft Aufträge zur Startvorbereitung und sie sausten in unterschiedliche Richtungen davon. In nicht einmal einer Stunde würde es losgehen und er musste noch etwas erledigen, bevor sich alle auf der Andockbucht der Cloud Cat trafen.

Dash blieb vor dem ersten Röhreneingang stehen, den

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er erreichte, und gab auf dem darunter angebrachten Steuerfeld ein paar Befehle ein. Diese Röhren gehörten zu den Dingen, die er an der Cloud Leopard am liebsten mochte. Auf dem Raumschiff gelangte die Besatzung nicht über Treppen oder Aufzüge von einem Ort zum anderen. Statt dessen nutzten sie ein kompliziertes Röhrensystem, das auf tausend verschiedene Arten durch das ganze Schiff führte.

»Gabriel, wie hast du das geschafft?«, fragte Dash.Die Rangliste auf dem Display zeigte an, dass Gabriel

erst vor wenigen Stunden die bisher längste Route einge-geben hatte. Das hatte er gar nicht erwähnt. Dash sollte es von alleine merken.

Dash starrte eine Weile auf den Röhrenplan und zog mit dem Finger eine Linie über mehrere Punkte, die seine Route bestimmen würden – er wollte den längsten, um-ständlichsten Weg von Punkt A nach Punkt B nehmen. Dann packte er die Stange über dem Röhreneingang mit beiden Händen und schwang sich mit den Füßen voran in das Loch, als wäre es eine Wasserrutsche. In wilder Fahrt schoss er auf seinem Luftkissen um scharfe Biegun-gen herum, auf und ab, hin und her durch das verzweigte Röhrennetz.

Dash erreichte sein Ziel: den eindrucksvollen, riesi-gen Maschinenraum. Er warf einen Blick zurück auf die Röhre und stellte fest, dass er Gabriels Rekord nicht gebro-chen hatte – noch nicht einmal den von Carly. Das Steuer-feld zeigte ihm an, dass er noch mehrere Meter hinter den

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beiden lag. Dash war einen Moment lang versucht, einen neuen Versuch zu starten, aber dann siegte doch die Ver-nunft.

»Chris? Bist du hier drin?«Dampf drang aus Rohren und gewaltigen Metallstruk-

turen – alles Teile eines Antriebs, der eine Geschwindig-keit weit über der des Lichts erzeugen konnte. ZRKs saus-ten überall herum, ersetzten kleine Nieten und wechselten Einzelteile aus. Chris antwortete nicht, aber Dash ent-deckte ihn am anderen Ende des Maschinenraums.

Dash sah auf sein MTB  – ein Gerät, das der obe-ren Hälfte einer Sportsocke ähnelte. Alle Mitglieder der Mannschaft streiften sich morgens nach dem Aufstehen ein solches Gerät über den Arm. Dash war spät dran – er brauchte seine nächste Spritze. Wenn er diesen Termin versäumte, konnte das schlimme Folgen für ihn haben. Ein Geheimnis, in das nur Chris eingeweiht war – und Dash war froh, dass er wenigstens eine Person hatte, die ihn unterstützte, wenn es um Leben und Tod ging. Als Dash die Voyagers-Mission angetreten hatte, war ihm klar gewesen, dass er eigentlich sechs Monate zu alt dafür war. Die Gammageschwindigkeit würde bald seinen gesam-ten Stoffwechsel aus den Angeln heben, und die täglichen Spritzen hatte Chris entwickelt, um ihn am Leben zu hal-ten.

»Hey, Chris«, sagte Dash. »Ich hätte etwa vor fünf Minuten meine Spritze gebraucht. Hast du den Koffer dabei?«

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Chris hob eine Hand, um Dash zum Schweigen zu brin-gen. Selbst die ZRKs reagierten auf Chris’ Wink und stell-ten sofort alle Tätigkeiten ein. Chris stand über TULPE gebeugt da, den kleinen Sloggerroboter vom Planeten Meta Prime, und lauschte wie ein Safeknacker. Unver-mittelt packte er einen Schlosserhammer und ließ ihn auf die Flanke von TULPEs Rumpf sausen. TULPE entwich ein Ton, der wie »Ack Gack Gark« klang, und sie bebte etwa drei Sekunden lang heftig. Dann verstummte sie wie-der.

Chris legte den Hammer zur Seite und wandte sich Dash zu. Die ZRKs brummten wieder los und kümmerten sich um ihren Auftrag.

»Sieht aus, als würdest du hier echte Präzisionsarbeit leisten«, sagte Dash.

»Ist heikler, als es den Anschein hat«, sagte Chris.Einerseits konnte Dash das kaum glauben, andererseits

hatte Chris die Slogger immerhin erfunden. Man konnte eigentlich davon ausgehen, dass er wusste, was er tat.

»Also, was ist mit der Spritze?«, fragte Dash.Chris hob einen kleinen Koffer vom Boden auf und

entnahm ihm ein Instrument, das wie ein Thermometer aus einem Science-Fiction-Film aussah.

Dash runzelte dir Stirn. »Mann, das komische Ding stecke ich mir aber nicht in den Mund.«

Bevor Dash ein weiteres Wort sagen konnte, steckte das Thermometer zur Hälfte in seiner Nase.

»Halt still«, sagte Chris ungerührt. »Es steckt ziemlich

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dicht neben deiner Stirnhöhle. Eine Sekunde noch, dann sind wir fertig.«

Dash stand stocksteif da und stellte sich das merkwür-dige Metallobjekt so nah an seinem empfindlichen Gehirn vor. Als Chris es wieder herauszog, spürte er ein leich-tes Prickeln im Kopf, als hätte er an einem Elektrozaun geleckt.

»Was war das?«, schrie er. »Es hat sich angefühlt, als hättest du mir einen Taser in die Nase gestopft.«

Chris sagte nichts, sondern starrte nur auf das Gerät. Er griff mit seiner freien Hand nach dem Schlosserham-mer und verpasste TULPE einen weiteren Schlag. TULPE machte einen lauten »Fuiiiiiiiiiiii«-Ton und schien dann zu niesen.

»Deine lebenswichtigen Organe halten sich gut«, be-richtete Chris. »Aber unsere Reisegeschwindigkeit hat uns jetzt schon sieben Komma sechs Tage hinter den Plan zu-rückgeworfen. Wir müssen so schnell wie möglich wieder in die Gammageschwindigkeit zurück.«

Dash rieb sich die Seite seiner Nase. Während Chris die tägliche Dosis des Biologicums vorbereitete, mit des-sen Hilfe Dash im Weltraum überleben sollte, fragte sich Dash ernsthaft, wie er mehr als eine Woche verlorene Zeit wieder einholen sollte.

Dash verabreichte sich die Injektion selbst. Chris wandte sich wieder seiner Arbeit an TULPE zu.

»Wenn es nicht unbedingt nötig ist, dann unterbrecht mich jetzt nicht. Diese Phase der Arbeit an TULPE erfor-

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Patrick Carman

Voyagers - Omegas Kampf

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Gebundenes Buch, Pappband, 224 Seiten, 13,5 x 21,5 cmISBN: 978-3-570-17315-2

cbj

Erscheinungstermin: Oktober 2016

Auf dem Planeten Aqua Gen müssen Dash und seine Freunde vom Alpha Team gefährlicheMeeres-Monster, blutrünstige Piraten und außerdem das feindliche Team Omega bekämpfen.Als ein Mitglied des Alpha Teams in Gefahr gerät, stehen die Freunde vor der schwerstenEntscheidung ihres Lebens: Ist es wichtiger einen Freund zur retten – oder die ganzeMenschheit?