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CHAM 27 Mauer schützt noch nicht Pegelstand am Regen steigt innerhalb eines Tages um 1,50 Meter – Bangen um die Baustelle Cham. (ge) In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, kurz vor Mitternacht, wird Sepp Altmann unruhig. Der Pegelstand am Regen steigt und steigt. „Innerhalb eines Tages ist der Fluss um 1,50 Meter nach oben geklettert“, berichtet Altmann, als Ordnungsamtsleiter für den Hochwasserwarndienst ver- antwortlich. So lässt er das übliche Procedere anlaufen, informiert die Feuerwehr, organisiert Sand, hält Rücksprache mit dem für das Frei- bad zuständigen Schwimmmeister- team. „Wir standen Gewehr bei Fuß“, betont er tags darauf. Ge- braucht hat es die Vorsichtsmaß- nahmen letztlich nicht, die Regen- wolken verzogen sich. Seitdem sinkt der Pegel wieder. Sehr zur Erleichterung von Al- fons Lerch. Der Ingenieur ist beim Wasserwirtschaftsamt Regensburg für die Neubauten zuständig. Er bangte, dass nach der Meldeskala drei in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auch noch die vierte Stufe erreicht werden könnte. Mit unab- sehbaren Folgen für die Baumaß- nahme am Floßhafen. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekom- men“, zieht Lerch bei einem Orts- termin am Mittwoch Bilanz. Die Schutzmauer ist zwar weitgehend fertig, doch geschützt hätte sie noch nicht. „Wirksam ist der Hochwas- serschutz erst, wenn die Pumpen eingebaut und in Betrieb sind. Nur dann funktioniert die Binnenent- wässerung“, betont der Fachmann. Ganz im Gegenteil, manche Stel- len sind momentan sogar sensibler als vor Baubeginn. Schließlich gibt es unterhalb der Kaimauer einige Öffnungen, die später einmal Was- ser vom Regenüberlaufbecken in den Fluss lassen werden. Doch der Bau ist eben nicht abgeschlossen, die Auslässe noch ungeschützt. Gerade 30 Zentimeter haben ge- fehlt und das Wasser wäre über den Floßhafen geschwappt, berichtet Lerch. Im Freibad war die hintere Liegewiese unterhalb des Schwim- merbeckens bereits überschwemmt. Besondere Angst hatte Lerch um die metertiefe Baugrube, die derzeit auf dem Großparkplatz klafft. „Wir sind mitten bei der Schalung. Wäre uns da das Schmutzwasser hinein- gelaufen, hätte das Probleme berei- tet“, überlegt der Wasserwirtschaft- ler. Die Grube hätte leergepumpt und gesäubert werden müssen. „Aber so können die Bauarbeiten ganz normal ihre Fortsetzung fin- den“, ist Lerch erleichtert. Allerdings brachte das Hochwas- ser der vergangenen Tage überra- schende Erkenntnisse. Besonders an der Ecke vor dem Parkdeck. Dort drückte bislang stets das Wasser aus dem Gully und überflutete eine Fahrspur. „Diesmal war alles tro- cken“, stellt Altmann erstaunt fest. Nicht einmal die Fachleute haben dafür eine schlüssige Erklärung. Ob die laufenden Baumaßnahmen doch schon etwas zum Besseren verän- dert haben? Lerch zuckt mit den Schultern: „Das kann ich mir der- zeit nicht erklären.“ Nachdem die Wintermonate in puncto Hochwasser immer gefähr- lich sind, hat Lerch vorgesorgt. Im Freibad wird in den nächsten Tagen Erde aufgeschüttet, um die Lücken zwischen und nach der Mauer pro- visorisch zu schließen. Nach Badevergnügen sieht das Freibadareal derzeit nicht aus. Die Mauer steht, die Deiche werden im Frühling aufgeschüttet. Den Floßhafen im Fokus: Ingenieur Johannes Posel, Stadtbaumeister Franz Pamler, Ordnungsamtsleiter Josef Altmann, Bürgermeisterin Karin Bucher und Alfons Lerch (von links). Der Parkplatz bleibt bis auf weiteres Baustelle. Es bleibt bei der Sperrung Bauarbeiten am Floßhafen dauern noch bis Juni Seit dem Sommer müssen sich die Autofahrer auf dem Floßhafen an zwei Großbaustellen vorbeimogeln. Und so bleibt es auch auf absehbare Zeit. Denn die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz sind in Verzug geraten. „Wir sind drei Monate hin- ter dem Zeitplan“, bestätigt Matthi- as Weichs, Bauleiter der Firma Räd- linger. Schuld daran seien „tausend Sachen“. Also wird der Großparkplatz nicht, wie ursprünglich vorgesehen, im Dezember wieder komplett nutz- bar sein, sondern erst im Mai oder Juni. Zunächst müssen das Schöpf- werk fertiggestellt und alle An- schlüsse verlegt werden. Das dau- ert. Einen strengen Winter mit einer langen Frostperiode hat Weichs da noch gar nicht eingerechnet. Bis 18. Dezember werden die Mannen um Weichs noch werkeln. Dann beginnt für drei Wochen die Weihnachtsruhe. Mitte Januar geht es weiter. Auch auf der Promenade wollen die Arbeiter dann letzte Hand anlegen. Auf dem Geh- und Radweg fehlen noch Oberbau, Bäu- me, Bänke und Geländer. Die jetzt gültige Verkehrsführung bleibt also bestehen. Die Obere Re- genstraße ist weiterhin nur einseitig befahrbar. Auch bleibt die ringför- mige Einbahnregelung über Brun- nendorf aktuell. „Eine Änderung während der Bauferien würde die Autofahrer nur verwirren“, über- legt Ordnungsamtsleiter Josef Alt- mann. Über die Feiertage will Weichs dafür Sorge tragen, dass der Um- griff der Baustelle möglichst gering gehalten wird und weitere Park- plätze zur Verfügung gestellt wer- den können. Bürgermeisterin Karin Bucher sieht’s gelassen: „Wir haben Ersatzparkplätze ausgewiesen, die die Lücke kompensieren und gut angenommen werden.“ -ge- t e t , r t n g n f . g - - . e r - u e s e - e s , 3 r - t e - m - - l e s - - - : r h i : - r 4 - g r . - t t . e - e , - e - - Chamer Zeitung 03.12.2015

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Donnerstag, 3. Dezember 2015 CHAM 27

Mauer schützt noch nichtPegelstand am Regen steigt innerhalb eines Tages um 1,50 Meter – Bangen um die Baustelle

Cham. (ge) In der Nacht vonDienstag auf Mittwoch, kurz vorMitternacht, wird Sepp Altmannunruhig. Der Pegelstand am Regensteigt und steigt. „Innerhalb einesTages ist der Fluss um 1,50 Meternach oben geklettert“, berichtetAltmann, als Ordnungsamtsleiterfür den Hochwasserwarndienst ver-antwortlich. So lässt er das üblicheProcedere anlaufen, informiert dieFeuerwehr, organisiert Sand, hältRücksprache mit dem für das Frei-bad zuständigen Schwimmmeister-team. „Wir standen Gewehr beiFuß“, betont er tags darauf. Ge-braucht hat es die Vorsichtsmaß-nahmen letztlich nicht, die Regen-wolken verzogen sich. Seitdemsinkt der Pegel wieder.

Sehr zur Erleichterung von Al-fons Lerch. Der Ingenieur ist beimWasserwirtschaftsamt Regensburgfür die Neubauten zuständig. Erbangte, dass nach der Meldeskaladrei in der Nacht von Dienstag aufMittwoch auch noch die vierte Stufeerreicht werden könnte. Mit unab-sehbaren Folgen für die Baumaß-nahme am Floßhafen. „Wir sind miteinem blauen Auge davongekom-men“, zieht Lerch bei einem Orts-termin am Mittwoch Bilanz. DieSchutzmauer ist zwar weitgehendfertig, doch geschützt hätte sie nochnicht. „Wirksam ist der Hochwas-serschutz erst, wenn die Pumpeneingebaut und in Betrieb sind. Nurdann funktioniert die Binnenent-wässerung“, betont der Fachmann.

Ganz im Gegenteil, manche Stel-

len sind momentan sogar sensiblerals vor Baubeginn. Schließlich gibtes unterhalb der Kaimauer einigeÖffnungen, die später einmal Was-ser vom Regenüberlaufbecken inden Fluss lassen werden. Doch derBau ist eben nicht abgeschlossen,die Auslässe noch ungeschützt.

Gerade 30 Zentimeter haben ge-fehlt und das Wasser wäre über denFloßhafen geschwappt, berichtetLerch. Im Freibad war die hintereLiegewiese unterhalb des Schwim-merbeckens bereits überschwemmt.

Besondere Angst hatte Lerch umdie metertiefe Baugrube, die derzeit

auf dem Großparkplatz klafft. „Wirsind mitten bei der Schalung. Wäreuns da das Schmutzwasser hinein-gelaufen, hätte das Probleme berei-tet“, überlegt der Wasserwirtschaft-ler. Die Grube hätte leergepumptund gesäubert werden müssen.„Aber so können die Bauarbeitenganz normal ihre Fortsetzung fin-den“, ist Lerch erleichtert.

Allerdings brachte das Hochwas-ser der vergangenen Tage überra-schende Erkenntnisse. Besonders ander Ecke vor dem Parkdeck. Dortdrückte bislang stets das Wasser ausdem Gully und überflutete eine

Fahrspur. „Diesmal war alles tro-cken“, stellt Altmann erstaunt fest.Nicht einmal die Fachleute habendafür eine schlüssige Erklärung. Obdie laufenden Baumaßnahmen dochschon etwas zum Besseren verän-dert haben? Lerch zuckt mit denSchultern: „Das kann ich mir der-zeit nicht erklären.“

Nachdem die Wintermonate inpuncto Hochwasser immer gefähr-lich sind, hat Lerch vorgesorgt. ImFreibad wird in den nächsten TagenErde aufgeschüttet, um die Lückenzwischen und nach der Mauer pro-visorisch zu schließen.

Nach Badevergnügen sieht das Freibadareal derzeit nicht aus. Die Mauer steht, die Deiche werden im Frühling aufgeschüttet.

Den Floßhafen im Fokus: Ingenieur Johannes Posel, Stadtbaumeister Franz Pamler, Ordnungsamtsleiter Josef Altmann,Bürgermeisterin Karin Bucher und Alfons Lerch (von links).

Der Parkplatz bleibt bis auf weiteres Baustelle.

Es bleibt bei der SperrungBauarbeiten am Floßhafen dauern noch bis Juni

Seit dem Sommer müssen sich dieAutofahrer auf dem Floßhafen anzwei Großbaustellen vorbeimogeln.Und so bleibt es auch auf absehbareZeit. Denn die Bauarbeiten für denHochwasserschutz sind in Verzuggeraten. „Wir sind drei Monate hin-ter dem Zeitplan“, bestätigt Matthi-as Weichs, Bauleiter der Firma Räd-linger. Schuld daran seien „tausendSachen“.

Also wird der Großparkplatznicht, wie ursprünglich vorgesehen,im Dezember wieder komplett nutz-bar sein, sondern erst im Mai oderJuni. Zunächst müssen das Schöpf-werk fertiggestellt und alle An-schlüsse verlegt werden. Das dau-ert. Einen strengen Winter mit einerlangen Frostperiode hat Weichs danoch gar nicht eingerechnet.

Bis 18. Dezember werden dieMannen um Weichs noch werkeln.Dann beginnt für drei Wochen dieWeihnachtsruhe. Mitte Januar geht

es weiter. Auch auf der Promenadewollen die Arbeiter dann letzteHand anlegen. Auf dem Geh- undRadweg fehlen noch Oberbau, Bäu-me, Bänke und Geländer.

Die jetzt gültige Verkehrsführungbleibt also bestehen. Die Obere Re-genstraße ist weiterhin nur einseitigbefahrbar. Auch bleibt die ringför-mige Einbahnregelung über Brun-nendorf aktuell. „Eine Änderungwährend der Bauferien würde dieAutofahrer nur verwirren“, über-legt Ordnungsamtsleiter Josef Alt-mann.

Über die Feiertage will Weichsdafür Sorge tragen, dass der Um-griff der Baustelle möglichst geringgehalten wird und weitere Park-plätze zur Verfügung gestellt wer-den können. Bürgermeisterin KarinBucher sieht’s gelassen: „Wir habenErsatzparkplätze ausgewiesen, diedie Lücke kompensieren und gutangenommen werden.“ -ge-

KREISSTADT CHAMwww.chamer-zeitung.de

Adventsfeier fürbedürftige MitbürgerCham. Der Malteser Hilfsdienst

im Landkreis Cham lädt Bedürftigedes Landkreises in den Treffpunktfür alle Generationen (O)MaPa‘s,Altenstadter Straße 13, Cham, zurAdventsfeier ein. Diese Feier findetam Donnerstag, 17. Dezember, von14 bis 17 Uhr statt. Die Einladunggilt allen bedürftigen Mitbürgernmit Kindern, die gerade nicht aufder Sonnenseite des Lebens stehen.

Es gibt am frühen NachmittagKaffee, Glühwein und weihnachtli-ches Gebäck und am späten Nach-mittag noch eine kleine Brotzeit.Für die Kinder steht das großeSpielzimmer zur Verfügung. DerBesuch dieser Feier ist für alle ange-meldeten Mitbürger kostenfrei.

Neben den Maltesern lädt dazuauch der SV Mitterkreith ein. EineGruppe des SV hat aus dem Erlösihres Herbstbasars eine Geldspendean die Malteser gegeben. Eine An-meldung in der Kreisgeschäftsstelleist erforderlich. Nähere Infos gibt esbei der Kreisgeschäftsstelle Cham,Altenstadter Straße 13, 93413Cham, Telefon 09971/803888 oderMartina.Vogl@malteser. org.

Senioren von SanktJosef feiern den Advent

Cham. Die Adventfeier der Senio-ren der Pfarrei Sankt Josef findetam Dienstag, 8. Dezember, statt. DieVeranstaltung beginnt mit der Teil-nahme am Pfarrgottesdienst um14.30 Uhr zum Fest Mariae Emp-fängnis. Im Anschluss wird die vor-weihnachtliche Feier im Pfarrsaalabgehalten – mit Gedanken an dieMutter Gottes, Vorbereitung auf dasWeihnachtsfest und weihnachtli-cher Musik. Alle Senioren und Inte-ressierte sind eingeladen. Abfahrts-zeiten der Zubringerbusse: Route 1:14 Uhr Katzberg–Mitte; 14.04 UhrWackerling; 14.06 Uhr Katzbach(Allescher); 14.08 Uhr BäckereiHutterer (Bushaltestelle). Route 2:14 Uhr Loibling (Ecke Holderbühl-weg/Max-Reger-Straße); 14.02 UhrLoibling (Brücke Pfeilhof); 14.04Uhr Loibling (Ulmenstraße – Bus-haltestelle); 14.06 Uhr Loibling(FFW-Haus).

Bürgerstammtischder Freien Wähler

Cham. Ein Bürgerstammtisch derFreien Wähler findet am Sonntag, 6.Dezember, um 10 Uhr im Neben-zimmer der „Wasserwirtschaft“statt. Reden über Gott und die Weltin ungezwungener Atmosphäre istbei diesen Stammtischen möglich.Derzeit gibt es ja viele Themen, diedie Menschen in Cham beschäfti-gen, ob Flüchtlingswelle, Attentateoder Baustellen, Hochwasserschutz,Stadthalle, Marktplatzumgestal-tung. Die Freien Wähler laden alleein, mit der Bürgermeisterin zu re-den, Fragen zu stellen und Anre-gungen zu geben.

Sammelstelle fürProblemmüll öffnetCham. Morgen, Freitag, von

13 bis 16 Uhr und am Mittwoch,9. Dezember, von 13 bis 17 Uhrist die Problemmüllsammelstel-le am Chamer Wertstoffhof ge-öffnet.

525747Chamer Zeitung 03.12.2015