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Personal Leadership: 24 Bausteine f¼r pers¶nlichen Erfolg und Spitzenleistung im Team

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Brian Tracy / Frank M. Scheelen

Personal Leadership

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Brian Tracy / Frank M. Scheelen

Personal Leadership

24 Bausteine für persönlichen Erfolg und Spitzenleistung im Team

Page 5: Personal Leadership: 24 Bausteine f¼r pers¶nlichen Erfolg und Spitzenleistung im Team

Brian Tracy / Frank M. ScheelenPersonal Leadership24 Bausteine für persönlichen Erfolg und Spitzenleistung im TeamFrankfurt: Redline Wirtschaft, 2005ISBN 3-636-01168-5

Unsere Web-Adresse:

http://www.redline-wirtschaft.de

3., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage 2005

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitungsowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeinerForm (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftli-che Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektroni-scher Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlag: Vierthaler & Braun, MünchenCopyright © 2005 by Redline Wirtschaft, Redline GmbH, Frankfurt/M. EinUnternehmen der Süddeutscher Verlag Hüthig FachinformationenSatz: Redline GmbH, J. EchterDruck: Himmer, AugsburgPrinted in Germany 01168/020501

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur 3. Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

1 Personal Leadership – eine Einführung . . . . . . . . . . . . 13

2 Sieben geistige Gesetze, die zur Spitzenleistungbefähigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

3 Das Unterbewusstsein mit neuen Botschaftenprogrammieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

4 Verantwortung übernehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

5 Lösen Sie Ihre Bremsen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

6 Loslassen und vergeben lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

7 Programmieren Sie Ihre Psyche auf Erfolg . . . . . . . . . . 78

8 So ändern Sie Ihr Selbstkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

9 Die neue mentale Diät und ihre Zutaten. . . . . . . . . . . . 96

10 Ziele stecken – die sieben wichtigsten Regeln . . . . . . . . 104

11 Ziele erreichen – die sieben Stufen . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

12 Die Macht der Konzentration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

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Inhaltsverzeichnis6

13 Veränderungen effektiv vollziehen – die sieben „R“ . . 127

14 Tipps zum Karrieremanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

15 Spitzenleistung im Team. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

16 Stress und Anspannung lindern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

17 Nutzen Sie Ihr Genie! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

18 Kreative Problemlösungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

19 So steigern Sie Ihren Popularitätsgrad . . . . . . . . . . . . . 184

20 Persönlichkeitstypen und wie Sie am bestenmit ihnen umgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

21 Interne und externe Kundenzufriedenheitgarantieren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206

22 Erfüllende Beziehungen aufbauen. . . . . . . . . . . . . . . . . 215

23 Erfolgreiche Kinder großziehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

24 Die Balance in Ihrem Leben wiederherstellen . . . . . . . 235

Seminartipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

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Vorwort zur 3. Auflage

Sehr geehrter Leser,

willkommen in Zeiten nahezu unbegrenzter Möglichkeiten.Dank des laufenden Fortschritts in Wirtschaft, Forschung undTechnik haben wir heute die Freiheit, Dinge zu tun und einLeben zu führen, von dem unsere Vorfahren nur geträumthaben. Raum und Zeit haben in der Internet-Ära eine völligandere Bedeutung als noch vor einigen Jahren. Daraus ergebensich riesige Chancen und Herausforderungen. Chancen, die zuoft ungenutzt bleiben, und Herausforderungen, vor denen vieleMenschen zurückschrecken, weil sie ihre wahren Fähigkeitenunterschätzen oder gar nicht kennen. „Personal Leadership – Sowird Spitzenleistung möglich“ von Brian Tracy und Frank M.Scheelen zeigt, wie man die Zeichen der Zeit erkennt, dasOptimum aus sich herausholt und sein Leben erfolgreichergestaltet. Basierend auf den Erfolgsstrategien des gleichnamigenSeminars, das bereits von mehr als einer Million Teilnehmernweltweit besucht wurde, veranschaulicht dieser Ratgeber, wieleistungsfähig ein Mensch wirklich sein kann. Schritt für Schrittwerden auch Sie Ihr enormes Potenzial entdecken und Ihreberufliche wie private Kompetenz deutlich steigern. Mithilfedieses Buches nehmen Sie Ihr Leben aktiv in die Hand, statt nurpassiv auf die Ereignisse in Ihrem Umfeld zu reagieren. Diezahlreichen Beispiele verdeutlichen, wie Notlösungen und fauleKompromisse, sowohl beruflich wie privat, vermieden werdenkönnen. Es ist Zeit, lang gehegte Lebenswünsche in die Tatumzusetzen und Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Hierund jetzt. Jeder kann das. Selbst die größte Fachkompetenznutzt nichts, wenn sie nicht effektiv eingesetzt und gut vermark-

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Vorwort zur 3. Auflage8

tet wird. Brian Tracy und Frank M. Scheelen präsentierenerprobte Strategien, mit denen Sie es schaffen, mehr Verantwor-tung zu übernehmen, hoch motivierte Teams um sich aufzubau-en, kreativ an Probleme heranzugehen und durch intelligentesZeitmanagement Stresssituationen zu vermeiden. Glückliche Menschen haben aber nicht nur Erfolg im Beruf,sondern auch ein erfülltes Privatleben. Der eine Lebensbereichist ohne den anderen wert- und sinnlos. Deshalb bietet dieseLektüre auch professionelle Ratschläge und Denkanstöße fürden richtigen Umgang mit Familienmitgliedern, Freunden undBekannten. Nur wer privat eine optimale Umgebung vorfindet,kann auch beruflich Höchstleistungen bringen. Zeigen Sie denMenschen in Ihrem nächsten Umfeld, dass sich jeder zu100 Prozent auf Sie verlassen kann. Ihnen wird dasselbe Maß anSympathie und Anerkennung entgegengebracht werden, das Siein andere investieren. Das Ziel, ein glückliches Leben zu führen, rückt mit diesemRatgeber ein großes Stück näher. Er zeigt Wege zur Balancezwischen Beruf und Privatleben. Realisieren Sie Ihr Potenzialzur Selbstverwirklichung. Tracy und Scheelen verraten, wie Siezum Vorbild für Arbeitskollegen, Freunde und Ihre Familiewerden. Viele Ziele werden dadurch erreichbar. Dabei ist dieHerkunft unbedeutend. Alles, was zählt, ist, wohin Ihr Lebens-weg geht. Die Richtung bestimmen Sie ganz alleine. GestaltenSie Ihr Leben nach dem Motto: „Ich will das, ich schaffe das!“Sehen Sie Grenzen als Herausforderungen, die erfolgreich ge-meistert werden können.Das geeignete Werkzeug hierfür bekommen Sie von zwei ausge-wiesenen Experten, die ich selbst sehr schätze. Brian Tracy, derseit 1984 als Trainer aktiv ist und als Grandseigneur der Branchegilt, wird seit langem als einer der besten Persönlichkeits- undVerkaufstrainer der Welt angesehen. Seine Trainingssystemewurden bislang in 18 Sprachen übersetzt und in 37 Ländernangewendet. Frank M. Scheelen, der selbst seit über 10 Jahrendie Erkenntnisse von Brian Tracy für sich nutzt, gibt dieseerfolgreich an tausende Führungskräfte, Unternehmen, Verkäu-

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fer und Privatpersonen in Deutschland, der Schweiz und Öster-reich weiter. Mit diesem Buch werden auch Sie von derlangjährigen Erfahrung dieser beiden Top-Trainer profitierenund zu einem glücklicheren Leben gelangen. Ich wünsche Ihnennun viel Vergnügen beim Lesen dieser hochinteressanten Lek-türe und viel Erfolg bei der Umsetzung der zahlreichen Tippsund Strategien.

Jörg Löhr

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Vorwort

Herzlích willkommen zum Buch Personal Leadership. DiesesBuch entstand aus dem gleichnamigen Seminar, das bereits1 Million Teilnehmer weltweit besuchten. Ich selbst nutze dieseErkenntnisse seit 10 Jahren und habe sie in Deutschland, derSchweiz und Österreich an Tausende von Führungskräften,Unternehmen, Verkäufern und Privatpersonen weitergegeben.Die Resonanz und die Ergebnisse sprechen für sich.Wir wissen, dass Sie die Herausforderung des 21. Jahrhundertsnicht allein durch Ihre Fachkompetenz und bewährten Arbeits-und Erfolgstechniken bewerkstelligen können. Das 21. Jahrhun-dert verlangt neue Kompetenzen.Wir stehen vor einem goldenen Zeitalter. Nie zuvor hatten wirbessere Chancen. Jedoch 80 Prozent Ihres Erfolgs basieren aufmentaler Stärke. Sie werden das, was Sie selbst aus Ihrem Lebenmachen.In diesem Buch erhalten Sie ausschließlich bewährte und er-probte Methoden, wie Sie sich im Beruflichen und Privaten zueiner positiven Leitfigur entwickeln, Verantwortung für sichund andere übernehmen, wie Sie sich selbst als Unternehmerbegreifen, auch wenn Sie angestellt sind. Sie lernen, Ihre Visionin Lebensziele umzuwandeln und diese Ziele bewusst anzuge-hen und zu erreichen.Mit diesem Ratgeber erhalten Sie Ihren Schlüssel zu persönlicherSpitzenleistung und Leadership. Im Beruf arbeiten Sie effizient,als Mensch haben Sie die Chance, sich zu einer positivenLeitfigur zu entwickeln. Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand,planen Sie Ihre Karriere, bauen Sie Höchstleistungsteams umsich herum auf, steigern Sie Ihre personelle und interpersonelleKompetenz, bauen Sie Kundenbeziehungen auf, die anderen

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Vorwort12

verborgen bleiben. Nur so werden Sie erfolgreich und schaffenes, die zum Glück notwendige Balance zwischen Ihren wichti-gen Lebensbereichen herzustellen.Brian Tracy und ich haben die wichtigsten Erkenntnisse unsererArbeit in diesem Thema zusammengestellt. Lassen Sie diesesBuch zu Ihrem persönlichen Coaching-Guide werden!Herzlichen Glückwunsch zum nächsten Schritt auf der Reise zupersönlicher Höchstleistung und maximalem Erfolg!

Ihr Frank M. ScheelenGründer Tracy College, Director SCHEELEN® Institut inDeutschland

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1 Personal Leadership – eine Einführung

Vor vielen Jahren, mit 20, begann für mich, Brian Tracy, einelebenslange Suche. Ich wollte herausfinden, warum einige Men-schen erfolgreicher sind als andere. Es gibt ein psychologischesPrinzip, das besagt: Als Erwachsene suchen wir nach dem,wovon wir meinen, dass es uns als Kind vorenthalten wurde.Meine Eltern hatten wenig Geld und ich konnte keinen Ab-schluss auf einer höheren Schule machen. Ich war ohne Examen,ohne Arbeit und alles in allem ziemlich unfähig. Mit 20 begannich zu reisen. Seit dieser Zeit bin ich in mehr als 80 Länderngewesen. Ich habe vier Sprachen gelernt. Erst las ich Dutzende,dann Hunderte und schließlich Tausende von Büchern. MitAnfang 30 ging ich an die Universität und machte meinenAbschluss in Wirtschaft. Unzählige Stunden widmete ich derFrage, die mich so brennend beschäftigte, und ich glaube, einigeAntworten gefunden zu haben.

Warum sind manche Menschen erfolgrei-cher, gesünder, glückli-cher als andere?

Wie kommt es, dass einige Menschen länger leben, mehr verdie-nen, ein schöneres Zuhause haben oder ein intakteres Familien-leben? Wie ist es möglich, dass manche Menschen erfolgreichersind als andere? Zuerst wendete ich mich der Geschichte zu,dann der Psychologie, Philosophie, Wirtschaft, Volkswirtschaft,Religion und Metaphysik. Mein Material, das teilweise bis 3000v. Chr. zurückging, brachte folgende Enthüllung: Durch alleZeiten hindurch haben weise Männer und Frauen die Frageuntersucht, warum einige Menschen glücklicher und gesündersind als andere. In den letzten 100 Jahren wurden die Nachfor-schungen zu dieser Frage intensiviert: Man wollte wissen,warum in der Geschichte bestimmte Menschen erfolgreicher

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waren als andere. Die Bücher dazu könnten ganze Bibliothekenfüllen. Millionen von Dollar wurden ausgegeben, nur um demeinen Faktor auf die Spur zu kommen, der zum Erfolg imVerkauf, im Management, in der Medizin, als Eltern oderFührungskräfte prädestiniert. Dies würde nämlich wiederumMillionen von Dollar bei der Auswahl und Ausbildung vonberuflichem Nachwuchs sparen.Tausende Stunden, ja ganze Leben wurden mit der Suche nachden Antworten verbracht, die uns Hinweise liefern, warumeinige Menschen in ihrer individuellen Art erfolgreicher sind alsandere. Heute kennen wir den Grund – und das ist das Aufre-gendste überhaupt. In der Geschichte der Menschheit haben wirnie in einer aufregenderen Zeit gelebt als heute, weil wir dieAntworten kennen. Wir haben erkannt, dass, sobald man he-rausgefunden hat, was andere Menschen erfolgreich in einembestimmten Bereich macht, und dasselbe tut, man zu dengleichen positiven Ergebnissen gelangt.

Wie lautet die richtige Zahlenkombination, um die Schatztruhe zu öffnen?

Ich nenne das die Kombinationsschloss-Analogie des Lebens.Ich sage, wenn Ihnen jemand eine mit einem Kombinations-schloss gesicherte Truhe gäbe und sich in der Truhe alle Schätzebefänden, die Sie gerne hätten, welche Frage würden Sie wohlstellen? Richtig: Sie würden nach der Zahlenkombination fra-gen. Wenn ich Ihnen dann die Zahlen nennen würde, könntenSie mich nach der korrekten Reihenfolge fragen. Sie würden diestun, weil Sie wissen, dass es einen vernünftigen Weg gibt, Dingezu tun. Sie müssten dann nur noch die richtigen Zahlen in derrichtigen Reihenfolge drehen, um das Schloss zu öffnen. Wennalle diese Informationen vorliegen, kann jedes Kind das Schlossöffnen.Wenn Sie herausfinden, was erfolgreiche Menschen in jedemBereich ihres Lebens getan haben, und sich bemühen, dieselbenDinge immer wieder zu tun, werden Sie womöglich die gleichenErgebnisse erzielen. Ich habe vor vielen Jahren angefangen, dieseIdeen und Dinge in Kursen zu vermitteln, und die erste Handvoll Teilnehmer meinte, es sei, als erhielte man einen Blanko-scheck für die Zukunft. Als begänne man das Leben neu. Zuerst

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waren es wenige, dann kamen immer mehr Menschen, die dieseIdeen verinnerlichten und nun in der ganzen Welt umsetzen.Und sie haben Erfolg in ihren Geschäften, Aktivitäten oderUnternehmungen – gleich welcher Sparte. Jetzt können auch Sievon diesen Ideen profitieren. Lassen Sie uns mit einer Definitiondes Begriffs „Erfolg“ beginnen. Erfolg, hören wir manchmalLeute sagen, Erfolg bedeutet, Geld zu haben. Ich sage: Nein!Warum ich nein sage? Wenden wir uns an die frühesten griechi-schen Philosophen Sokrates, Plato und Aristoteles, wenn wirErfolg zu definieren versuchen.

Die Suche nach dem Glück

Aristoteles betrachtete den Menschen als Individuum und fragtenach dem Ziel menschlichen Lebens. Er kam zu dem Schluss,dass das Ziel allen menschlichen Lebens ist, glücklich zu sein. Sieund ich haben eins gemeinsam: Wir alle möchten in unseremLeben glücklich sein. Aristoteles begann nun, nach den Gründenfür die Sehnsucht nach dem Glück zu forschen. Auf seinegrundlegenden Erkenntnisse haben wir 2000 Jahre lang aufge-baut. Wir alle tragen die Suche nach dem Glück in uns. Wir allewünschen uns Glück und Zufriedenheit. Jeder möchte sich gutund wohl im Leben fühlen. Jeder möchte mit sich selbst imReinen sein. Das ultimative Ziel aller Religionen, Philosophienund jeder Art von Psychologie ist, jedem Menschen Werkzeugean die Hand zu geben, die er dazu benutzen kann, noch höhereGrade der Zufriedenheit zu erfahren. Frei zu sein von Angst,Ärger und negativen Gefühlen. Nur Frieden in sich zu fühlen.Das alles ist aber nur ein Teil dessen, was Erfolg bedeutet.

GesundheitDer zweite elementare Aspekt unserer Erfolgsdefinition ist derWunsch nach Gesundheit. Wir wollen fit sein. Wir wollenenergiegeladen sein. Wir wollen frei sein von Schmerz, Be-schwerden und Krankheiten. Wir wollen lange leben. Wirwollen morgens aufstehen und uns gut fühlen. Wir wissen heute,dass fast alle Krankheiten und Symptome die Folge schlechterLebensgewohnheiten sind. Wir wissen aber auch, dass wir nurherausfinden müssen, was gesunde Menschen tun, und unsdisplinieren, dasselbe zu tun, um am Ende wesentlich gesünderund energiereicher zu sein, als wir es je zuvor waren. Gute

Erfolg ist nicht gleich Geld

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Beziehungen sind der dritte Bestandteil von Erfolg. Die viel-leicht tragischste Figur in der Literatur ist Scrooge von CharlesDickens. Denn er hat alles Geld der Welt, aber keine Freunde.Gute Beziehungen – das bedeutet, dass Sie Menschen um sichhaben, die Sie mögen und lieben und um die Sie sich sorgen. Esbedeutet umgekehrt, dass Sie mit den Menschen zurechtkom-men, von denen Sie gemocht und respektiert werden und die sichum Sie kümmern.Es ist wichtig, dass Menschen Sie lieben, Sie sich in der Bezie-hung zu anderen sicher und aufgehoben fühlen. Ihre Fähigkeit,eine hohe Qualität in Ihren Beziehungen herzustellen und dieseauch zu bewahren, ist ein Gradmesser, denn lang anhaltendeBeziehungen sind das wahre Maß, wie viel Sie als Menschtaugen. Probleme in Beziehungen werden sich sehr bald negativauf Ihre Zufriedenheit und Gesundheit auswirken.

Sinn in der Arbeit Auch Ihre Arbeit soll bedeutsam sein. Sie brauchen das Gefühlvon Bedeutung und Sinn in der Arbeit. Sie wollen, dass das, wasSie tun, effektiv ist und anderen Menschen nutzt. Sie können nurglücklich sein, wenn Sie wissen, dass das, was Sie tun, wichtig ist,dass Sie Ihre Sache gut machen und wenn Sie positive Reaktio-nen darauf erfahren. Sinn in der Arbeit ist wichtig.

Finanzielle Unabhän-gigkeit

Der fünfte Aspekt unserer Definition ist finanzielle Unabhän-gigkeit. Sie möchten genügend Geld, damit Sie sich keine Sorgendarum machen müssen. Sie wollen finanziell unabhängig sein.Manche Menschen sagen, Geld sei das Ziel von Erfolg. Das istfalsch. Geld zu haben ist ein Grundbedürfnis wie Hunger. WennIhr Magen knurrt, denken Sie die ganze Zeit nur ans Essen. SindSie jedoch satt, können Sie Ihre Gedanken auf andere Dingekonzentrieren. Es gab nie bessere Möglichkeiten für Sie, erfolgreicher zu seinund Ihre finanzielle Unabhängigkeit zu sichern.

Persönliches Wachs-tum

Als weiteres Erfolgskriterium wünschen Sie sich ein Gefühlpersönlichen Wachstums. Das Gefühl, alles werden zu können,wenn Sie es nur wollen. Sie wollen das, was Abraham Maslowmeint, wenn er von der Realisierung des Potenzials zur Selbst-

Gute Beziehungen

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verwirklichung spricht. Morgens aufstehen und positiv erregtsein, was der Tag bringen mag.Sie sind glücklich und genießen Ihre Arbeit. Wenn Menschen Siezu Ihrer Arbeit befragen, sagen Sie, dass Sie lieben, was Sie tun.Womit Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen, ist die wichtigsteSache überhaupt. Die vielleicht beste Definition von Erfolgkönnte lauten: Fähig zu sein, sein Leben in vollen Zügen und miteigenem Stil zu leben: Wenn Ihr Leben in jeder Hinsicht perfektwäre, wenn Sie alle Ziele erreicht hätten, es keine Grenzen gäbefür das, was Sie sein könnten oder machen wollten. Wie würdenSie Ihr perfektes Leben gestalten? Was würden Sie tun, wenn Sieheute damit beginnen könnten? Wenn dies alles der Input vonErfolg ist, seine Bestandteile, wie sieht dann der Output aus?Wie sehen die Ergebnisse, Vorzüge, positiven Attribute desErfolgs aus? Ich werde Ihnen sagen, wie sie aussehen: DieVorzüge sind Selbstbewusstsein, sich gut fühlen, wertvoll undfür sich selbst wichtig sein. Sie sind Selbstachtung und persönli-cher Stolz. Selbstbewusstsein bedeutet, sich als guten Menschenzu empfinden. Sie haben dieses Gefühl, wenn Sie ein Lebenleben, das gut ist in Bezug auf Ihre menschlichen Beziehungen.Selbstachtung bedeutet, sich selbst zu achten und zu wissen, dassman von anderen geachtet wird. Sie verdienen sich die Achtungder wichtigen Menschen in Ihrem Leben. Der Respekt derMenschen, die für Sie besonders wichtig sind, und der persönli-che Stolz, den Sie aus der Gewissheit beziehen, gut in IhremLeben zurechtzukommen, stärken Ihre Persönlichkeit. Je besserSie in Ihrem Job sind, umso mehr mögen Sie sich. Je mehr Siesich mögen und je höher Ihr Selbstbewusstsein ist, desto erfolg-reicher werden Sie Ihren Job erledigen. Je höher Ihr Selbstbe-wusstsein ist und je erfolgreicher Sie sind, umso mehr steigt IhreSelbstachtung. Alle Faktoren sind untrennbar miteinander ver-woben.Gewiss fragen Sie jetzt: Und wie bringe ich es zu mehr Selbstbe-wusstsein, Selbstachtung und Stolz? Ganz einfach: BeobachtenSie andere erfolgreiche, glückliche Menschen, die einen hohenGrad an Selbstbewusstsein, Selbstachtung und persönlichem

Wie würden Sie Ihr perfektes Leben ge-stalten?

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Stolz besitzen. Beobachten Sie immer und immer wieder, wasdiese Menschen tun. Wenn ich mich in der Welt umsehe – unddas tue ich seit 30 Jahren –, dann sehe ich Männer und Frauen,die als Führungspersönlichkeiten sowohl in ihrem privaten alsauch im geschäftlichen Leben gelten.

Leadership bedeutet mehr, was du bist, als das, was du tust

Sie besitzen die Qualitäten des Personal Leadership. PersonalLeadership ist eine Voraussetzung für Erfolg und Spitzenleis-tung und bedeutet, dass Sie Ihr persönliches Potenzial bestmög-lich ausschöpfen. Überlegene Menschen vergleichen sich nie mitanderen. Sie vergleichen sich immer nur mit ihrem eigenenPotenzial und das ist unbegrenzt. Ein weiser Mann sagte einmalzu mir: „Brian, Leadership bedeutet mehr, was du bist, als das,was du tust.“Wenn Sie einen Raum betreten, werden die Leute, noch bevorSie etwas gesagt haben, erkennen, dass Sie eine Füh-rungspersönlichkeit sind. Man wird es an Ihrem Charaktererkennen – nicht an dem, was Sie tun. Leadership bedeutet dieFähigkeit, Menschen und Ereignisse zu beeinflussen. Sie habennur zwei Wahlmöglichkeiten im Leben: Sie können anderebeeinflussen oder sich beeinflussen lassen. Sie können andereführen oder ihnen folgen. Sie können die Ereignisse in IhremUmfeld bestimmen oder passiv bleiben.

Leadership bedeutet die Fähigkeit, Men-schen und Ereignisse zu beeinflussen

Ihre Aufgabe ist, eine Führungspersönlichkeit zu sein und damithandlungsorientiert. Führungspersönlichkeiten ergreifen die In-itiative. Führer gehen dorthin, wo noch niemand vor ihnengewesen ist. Sie sind diejenigen, die überlegen, was getan werdenmuss. Sie spielen, setzen die Ziele und dann bewegen sie sich sehrschnell. Andere warten stets darauf, dass die Anführer den erstenSchritt tun.Zur näheren Bestimmung typischer Führungsqualitäten habeich mehr als 3000 Untersuchungen zum Thema studiert. DieDiskussion reicht bis in die Zeit um 600 v. Chr. zurück. MeineStudien zeigten mir die „Großen Vier“ der Führungsqualitätenauf. Einen gemeinsamen Nenner findet man überall: Visionen.Eine Vision ist die Fähigkeit, das gegenwartsübergreifende Ge-samtbild zu sehen. Führungspersönlichkeiten können 10 bis 15

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Jahre in die Zukunft blicken – wohin sie wollen und was siedafür tun müssen. Sie können sogar projizieren, wie ihre Pläne inder Realisation aussehen und wie sich ihre Umwelt gestaltet,wenn sie alle ihre Ziele erreicht haben. Dann blicken sie in dieGegenwart zurück und fragen: Was muss ich jetzt tun, um vomheutigen Punkt dorthin zu gelangen, wo ich hin will? Füh-rungspersönlichkeiten haben zudem die Fähigkeit, ihre Visionenmit anderen zu teilen und zu bewegen. Auch Sie brauchenVisionen für Ihre Familie, für sich selbst, für Ihre Ehe, IhreAbteilung, Ihre Firma. Sie werden sehen, allein die Tatsache, eineübergreifende Vision zu haben, wird Ihr Selbstbewusstseinheben, Ihre Selbstachtung und Ihren persönlichen Stolz stärken.

Werte und TugendenVisionen basieren auf Werten und Tugenden. Führungs-persönlichkeiten wissen, woran sie glauben. Sie sind sich ihrerWerte sehr bewusst. Und sie wissen, was diese Werte bedeutenund wofür sie stehen. Führungspersönlichkeiten können ihreStärken genau einschätzen. Ihnen ist klar, welches ihre Interes-sen und Fähigkeiten sind. Sie sind bereit, zu akzeptieren, dass esDinge gibt, an die sie nicht heranreichen. Wer sind Sie? Wofürstehen Sie ein? Je mehr Sie darüber nachdenken, desto mehrentwickeln Sie sich zur Führungspersönlichkeit, umso mehrreifen Ihre Visionen. Visionen und Werte drücken sich auch inIhrer Mission aus. Führungspersönlichkeiten haben immer eineMission.

Ziele und MissionenWelches ist Ihre Mission? Worauf arbeiten Sie in der Zukunfthin? Führungspersönlichkeiten haben ebenfalls Vorsätze undihre Ziele oft klar niedergeschrieben, zusammen mit den Strate-gien, wie sie jene erreichen wollen. Führungspersönlichkeitenhaben Visionen, Werte, Ziele, Missionen und Gründe. Welchehaben Sie? Diese Dinge zu klären hebt Ihr Selbstbewusstsein,Ihr Selbstwertgefühl und Ihren persönlichen Stolz. WinstonChurchill hat einmal gesagt, Mut sei zu Recht als die wichtigstealler Tugenden, auf der alle anderen aufbauen, zu bezeichnen.Führungspersönlichkeiten sind couragiert genug, sich mit ihrenÄngsten auseinander zu setzen. Dinge zu tun, vor denen sie sichfürchten. Ohne Garantien zu handeln. Andere warten dagegen

Vision

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stets auf Garantien, brauchen für alles entsprechende Sicherhei-ten. Führer wagen das Risiko.Sie wagen es, um ihre Visionen zu erfüllen, ihre Werte zu leben –und das, obwohl es keine Garantien für ihren Erfolg gibt. Siewagen es, vorwärts zu gehen, obwohl sie Angst haben. Und dasist ein Zeichen von Führungskompetenz.

Realismus Führungsqualität Nummer drei ist Realismus. Realismus meintdie Fähigkeit, die Welt so zu sehen, wie sie ist, nicht so, wie wirsie gerne hätten. Jack Welch, CEO von General Electric, hält dasRealitätsprinzip für die wichtigste Führungsqualität. Realistensind bereit, die Welt, den Markt, das Geschäft, sich selbst, ihreMitmenschen so zu sehen, wie sie sind. Sie verlieren sich nicht inWunschgedanken, Selbsttäuschung und Gehirnakrobatik, son-dern sehen die Dinge offen und ehrlich. Wir wissen, dasserfolgreiche Menschen objektiv und realistisch sind – egal, inwelcher Situation sie sich befinden, welche Stärken oder Schwä-chen sie haben. Sie halten Ausschau nach Gebieten, in denen sieihre Stärken einsetzen können. Aber sie spielen niemals Spielemit sich selbst. Die Essenz ihrer realistischen Sichtweise istIntegrität.

Integrität Integrität bedeutet, die Wahrheit zu sagen, in Ehrlichkeit mitsich selbst und anderen zu leben und den Ruf einer ehrlichenPerson zu haben. Die Kernqualität der Integrität ist die Ehrlich-keit. Wirklich erfolgreiche Menschen sind integer und wahr-heitsliebend, unerbittlich darin, die absolute Wahrheit zu leben.Integrität ist ein Charaktermerkmal und die am meisten gesuch-te Führungsqualität.

Verantwortung Die vierte große Führungsqualität ist Verantwortungsgefühlund das ist mit Selbstvertrauen gekoppelt. Die führenden Kräftein jeder Gesellschaft sind die, die sich auf ihre eigenen Ressour-cen verlassen und nicht erwarten, dass andere etwas für sie tun.Sie rechtfertigen sich nicht und sie schieben die Schuld auchnicht auf andere. Wenn sie mit einer Situation unzufrieden sind,dann ändern sie diese. Führungspersönlichkeiten kritisierennicht und reden nicht schlecht über andere. Sie akzeptieren

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Verantwortung. Führungspersönlichkeiten sind verantwortungs-bewusst!Wenn Sie höher hinauswollen, bitten Sie um mehr Verantwor-tung. Führungspersönlichkeiten übernehmen freiwillig undgern Verantwortung, denn sie wissen, dass sie damit ihre Verant-wortlichkeitskompetenz stärken.Personal Leadership ist der Schlüssel und es gibt sieben Regeln,die Sie diesem Konzept näher bringen und Ihren Erfolg im 21.Jahrhundert sichern.

Ihr Leben wird nur bes-ser, wenn Sie selbst besser werden

❏ Erste Regel: Ihr Leben wird nur besser werden, wenn Sieselbst besser werden. Wenn Sie eine bessere Familie wollen,werden Sie ein besserer Ehepartner. Wenn Sie bessere Kinderwollen, werden Sie ein besserer Elternteil. Wenn Sie einebessere Belegschaft wollen, werden Sie ein besserer Chef.Wenn Sie irgendeinen Aspekt in Ihrem Leben verändernwollen, verändern Sie sich selbst. Ihr Leben kann nur besserwerden, wenn Sie besser werden.

Wichtig ist, wohin Sie gehen

❏ Zweite Regel: Es ist nicht wichtig, woher Sie kommen. Es istwichtig, wohin Sie gehen. Vergangenheit ist Vergangenheit.Möglicherweise haben Sie eine Menge alberner, dummer, zeit-und geldverschwendender Dinge getan. Die spielen nur nochdann eine Rolle, wenn Sie aus Ihren Fehlern nicht gelernthaben. Es interessiert nicht im geringsten, woher Sie kommen.Es ist nur wichtig, wohin Sie gehen, und diese Richtungbestimmen ganz allein Sie.

Es lohnt sich immer, Neues zu tun

❏ Dritte Regel: Es lohnt sich immer, Neues zu tun. Am Anfangmacht man es vielleicht schlecht. Aber wissen Sie, warumMenschen wachsen? Sie wachsen, weil sie bereit sind, neueDinge zu versuchen, und das Versagensrisiko einkalkulieren.Sie können wachsen und wachsen und immer besser werden,indem Sie bereit sind, zu versuchen, zu versagen und zulernen.

Alles ist lernbar❏ Vierte Regel: Alles, was Sie brauchen, um Ihre Ziele zuerreichen, ist lernbar. Sie können ein besserer Manager, Chef,Ingenieur, Techniker, Elternteil, Ehepartner oder Koch wer-

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den. Sie können Sprachen lernen und sich andere Fertigkeitenaneignen. Sie können einfach alles lernen, was Sie Ihrem Zielnäher bringt.

Sie haben viele Wahlmöglichkeiten

❏ Fünfte Regel: Sie sind nur so frei, wie es Ihre Möglichkeitenzulassen, wie Sie Alternativen und Entscheidungsmodelleentwickelt haben. Es ist also enorm wichtig, permanent neueOptionen, Wahlmöglichkeiten und Varianten zu entwickeln.Wenn etwas nicht funktioniert, können Sie sich somit schnellin eine andere Richtung orientieren. Wenn Sie nur eineWahlmöglichkeit hätten, wären Sie nicht frei. Sie wären ohneKontrolle, würden durch die Umstände um Sie herum kon-trolliert.

Für jedes Problem gibt es eine Lösung

❏ Sechste Regel: Alle Schwierigkeiten bergen das Potenzial einesgleich großen, wenn nicht gar größeren Nutzens. Für jedesProblem gibt es eine Lösung. Die größten Probleme dienendazu, daraus das zu lernen, was Sie benötigen, um in derZukunft erfolgreich zu sein. Alle wirklich erfolgreichen Män-ner und Frauen erkennen, dass Probleme wertvolle Vorteileund Nutzen verstecken. Wenn man sie findet, kann man diesewertvollen Lektionen für eine positivere Zukunft einsetzen.

Grenzen erlegen Sie sich selbst auf

❏ Siebte Regel: Die einzigen wirklichen Grenzen bei dem, wasSie sind oder tun, erlegen Sie sich selbst auf. Das ist daswichtigste aller Prinzipien. Wenn Sie das begreifen, haben Siein diesem Moment die Möglichkeit, mehr zu erreichen alsjemals zuvor in Ihrem Leben. Indem Sie sich mit demKonzept des Personal Leadership verbinden, können Siemehr Selbstbewusstsein, Selbstachtung und persönlichenStolz aufbauen. Sie können alles werden, was in Ihnen steckt.Dieses Buch hilft Ihnen dabei.

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Übungsteil Modul 1

1. Listen Sie die sieben Zutaten des Erfolgs auf, die uns allengemeinsam sind. Bewerten Sie dann, wie Sie Ihrer Meinungnach in jedem dieser Bereiche stehen, indem Sie Notenzwischen eins (niedrig) und zehn (hoch) geben.

1 ________________________________________ Note_____

2 ________________________________________ Note_____

3 ________________________________________ Note_____

4 ________________________________________ Note_____

5 ________________________________________ Note_____

6 ________________________________________ Note_____

7 ________________________________________ Note_____

2. Welche dieser Zutaten ist Ihnen zurzeit am wichtigsten?

_____________________________________________________

3. Welches sind die drei Folgen oder Vorzüge des Erfolgs?Definieren Sie sie:

1________________2________________3________________

4. Definieren Sie Personal Leadership für sich selbst. Was bedeu-tet Ihnen Leadership?

_____________________________________________________

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5. Bestimmen und definieren Sie die wichtigsten Qualitäten vonLeadership.

1 ______________________ 2__________________________

3 ______________________ 4__________________________

6. Wie lauten die Regeln für Spitzenleistung und Leadership im21. Jahrhundert? Wie können Sie sie anwenden, um heute IhrLeben zu verbessern?

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2 Sieben geistige Gesetze, die zur Spitzenleistung befähigen

Sie sind ein UnikatSie sind außergewöhnlich! In der Menschheitsgeschichte hat esnoch nie jemanden wie Sie gegeben. Laut Genforschung beträgtdie Wahrscheinlichkeit, dass es in der Geschichte identischeMenschen geben wird, 1 : 50 Billionen. Es wird also niepassieren. Es wird niemals jemanden mit Ihrer speziellen Mi-schung aus Ideen, Einstellungen, Erfahrungen, Erziehung, Ge-danken, Gefühlen, Worten und Meinungen geben. Was Sieabsolut einzigartig macht, ist Ihre Fähigkeit zum Denken.Perfektion und Spitzenleistungen sind nur möglich, wenn Sieverstehen, wie Ihr Geist arbeitet, und dann das Beste aus sichherausholen – bei allem, was Sie tun.

Würden Sie einen Com-puter ohne Anleitung kaufen?

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Computer gekauft, dasneueste und modernste Gerät auf dem Markt, im besten Ge-schäft der Stadt. Zu Hause packen Sie ihn aus dem Karton,finden aber keine Gebrauchsanweisung. Was würden Sie tun?Ohne Gebrauchsanweisung wären Sie ziemlich aufgeschmissen.Sie könnten durch Probieren herausfinden, welche Steckerwohin gehören. Sie könnten auch durch viele Versuche irgend-wann einmal die Software richtig auf den Computer laden undherausfinden, wie alles funktioniert. Dieser mühsame Kampfwürde Sie allerdings Wochen, Monate oder gar Jahre kosten. Erkönnte aber auch Ihr ganzes Leben dauern und trotzdem könntees passieren, dass Sie niemals richtig herausbekommen, wie IhrComputer funktioniert. Lange bevor Sie es herausbekommen,geben Sie womöglich auf und kehren zu Ihrer alten, unprodukti-

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ven Arbeitsweise zurück. Glauben Sie mir, dieser Versuchungerliegt jeder schnell: Sie und ich sind da nicht anders.Wir kommen auf diese Welt mit dem ausgereiftesten Computer,den man sich nur vorstellen kann. Unser Gehirn hat 100Milliarden Zellen; viele davon sind mit 20 000 anderen Zellengleichzeitig verbunden. Das ergibt Trillionen möglicher Gedan-ken und Ideen – und wir besitzen keine Gebrauchsanweisung!Wir haben allerdings herausgefunden, dass einfache geistigeGesetze oder Prinzipien existieren, die aufzeigen, wie unserGehirn funktioniert. Diese „Gebrauchsanweisungen“ gehen bisin die Zeit 3000 v. Chr. zurück und beschreiben, wie unser Geistarbeitet. Sobald Sie herausgefunden haben, wie Ihr Geist funkti-oniert, seine Regeln und Gesetze gelernt haben, können Sie inwenigen Monaten oder Jahren mehr erreichen als andere inihrem ganzen Leben.

Naturgesetze machen keine Ausnahme

Viele geistige Gesetze sind wie die Schwerkraft: Man kann sieselbst nicht erkennen, wohl aber ihre Auswirkungen sehen. Wiedie Schwerkraft funktionieren diese Grundsätze zu 100 Prozentimmer gleich, ohne Ausnahme. Wenn Sie aus dem zehnten Stockeines Hauses in Frankfurt, Taipeh oder New York springen,fallen Sie, erreichen eine bestimmte Geschwindigkeit und landenunsanft auf dem Boden. Es spielt keine Rolle, ob Sie das Gesetzder Schwerkraft kennen oder jemand Ihnen davon erzählt hat.Es spielt auch keine Rolle, ob Sie nett und freundlich sind unddie Sache Ihnen nicht ins Konzept passt. Tatsache ist, wenn Sieein Naturgesetz verletzen, müssen Sie immer einen Preis dafürzahlen. Wenn Sie mit überhöhter Geschwindigkeit auf einerStraße fahren und keinen Strafzettel bekommen, dann haben Sieein von Menschen geschaffenes Gesetz übertreten. Brechen Siejedoch ein Naturgesetz, dann müssen Sie in jeder Lebenssituati-on die Konsequenzen tragen, denn diese Gesetze treffen jeder-zeit zu 100 Prozent zu.Lassen Sie uns nun einige dieser Naturgesetze des Geistesbetrachten.Das erste – zugleich die Quintessenz dessen, was ich lehre – istdas Gesetz der Kontrolle. Das Gesetz der Kontrolle ist der

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Schlüssel zu geistigem Wohlbefinden und persönlicher Macht.Seine Botschaft: Wenn Sie sich selbst positiv wahrnehmen,haben Sie die Kontrolle über Ihr Leben. Wenn Sie eine negativeEinstellung zu sich haben, besitzen Sie keine eigene Kontrolle,sondern sind fremdbestimmt.

Das Gesetz der Kontrolle

Wenn Sie das Gefühl haben, am Steuer Ihres Lebens zu sitzen,dann fühlen Sie sich in Ihrem Leben wohl. Wenn Sie sich durchIhren Chef, Ihre offenen Rechnungen oder irgendwelche äuße-ren Umstände beherrscht fühlen, trübt das Ihr Verhältnis zu sichals Person.Psychologen haben sich jahrelang mit dem Thema Kontrollebeschäftigt. Sie fanden heraus, dass Menschen entweder eineninneren oder äußeren Sitz der Kontrolle haben. Die ersteGruppe fühlt sich für sich selbst verantwortlich, die zweitebildet sich ein, dass andere Kontrolle über sie hätten. Bei eineminneren Sitz der Kontrolle ist Ihr Stresspegel niedrig, Sie zeigenHöchstleistungen und fühlen sich für sich selbst verantwortlich.Im zweiten Fall sind Sie stressanfällig, schlecht belastbar und nurin geringem Maße leistungsfähig. Kontrolle ist also der Schlüs-sel. Kontrolle bedeutet, dass Sie Ihr Leben selbstständig steuern.Sie allein entscheiden über Ihr Schicksal.

Kontrolle beginnt bei den Gedanken

Wir wissen, dass erfolgreiche Männer und Frauen ein hohes Maßan Selbstvertrauen, Selbstbestimmung, Selbstkontrolle undSelbstbeherrschung zeigen. Ihr Sinn für Kontrolle ist starkdadurch bestimmt, wie sie sich Dinge und Geschehnisse selbsterklären. Wir nennen das den Erklärungsstil. Wenn zum Beispieletwas in Ihrem Alltag passiert und Sie es als gut interpretieren,reagieren Sie positiv, konzentriert und kontrolliert. EmpfindenSie die Sache jedoch als problematisch oder gar als ärgerlich,dann werden Sie ärgerlich, nervös, ängstlich und besitzen nurwenig Kontrolle. Kontrolle beginnt bei den Gedanken undgreift von dort auf das Fühlen und Tun über. Denken Sie daran:Alles beginnt bei Ihren Gedanken. Ihre Art zu denken bestimmt,wie Sie sich fühlen. Wenn Sie mir eine Neuigkeit erzählen undich zu dem Schluss komme, dass es eine tolle Neuigkeit ist, fühleich mich gut. Wenn Sie mir die gleiche Information geben und

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ich sie als Rückschlag empfinde, dann fühle ich mich schlecht.Alles hängt von Ihrem Erklärungsstil ab und den können Siesehr wohl steuern.

Das Gesetz des Zufalls Der Umkehrschluss dieses ersten Gesetzes der Kontrolle ist dasGesetz des Zufalls. Das Gesetz des Zufalls ist kein richtigesGesetz, es sei denn, Sie leben danach und machen es sich zumGesetz. Es ist vielmehr ein metaphysisches Konzept, aberunglücklicherweise leben die meisten Menschen danach. Esbesagt, dass alles nur zufällig passiert, Glückssache ist. Jemandarbeitet etwa 5, 10 oder 15 Jahre lang und ist irgendwann einmalerfolgreich, eben weil er hart arbeitet und sein Geld zu-sammenhält. Prompt drehen sich die Leute zu ihm um undbehaupten: „Sie hatten aber ganz schön Glück, dass Sie in diesenBereich einsteigen konnten!“ Dabei handelt es sich aber nichtum Glück. Viele Menschen leben unabsichtlich nach dem Gesetz des Zu-falls. Es ist ihnen oft nicht bewusst, dass durch ihre EinstellungDinge außerhalb ihrer Kontrolle geschehen. Indem sie bei derPlanung versagen, planen sie ihr Versagen. Indem sie versäumen,sich klare Ziele zu setzen, werden sie niemals erfolgreiche Zielefür ihr Leben formulieren. Das Gesetz des Zufalls verhält sich vollkommen gegensätzlichzum Gesetz der Kontrolle. Dies ist der Grund, warum diemeisten Menschen unglücklich, negativ und zynisch sind. Siefühlen sich ohne Kontrolle ohnmächtig. Ihr Stresspegel ist hoch.Nach dem Gesetz des Zufalls zu leben, das bedeutet: Macht-losigkeit zu empfinden. Und dieses Gefühl wiederum ist eineWurzel von Kriminalität, Gewalt, Armut und Krankheit. WennSie das Gesetz des Zufalls für sich akzeptieren, führt das dazu,dass Sie sich hilflos und unfähig fühlen, Dinge in Ihrem Lebenzu ändern oder zu verbessern. Psychologen sprechen von erlern-ter Hilflosigkeit und die wiederum mündet in erlernten Pessi-mismus. Eine der wichtigsten Aufgaben ist demnach, sich vomGesetz des Zufalls loszusagen.Das bringt uns zum Gesetz von Ursache und Wirkung, demUralt-Gesetz, das seit jeher das Universum beherrscht. Sokrates

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erwähnte es als Erster im Jahre 425 v. Chr. In einer Zeit, in der dieMenschheit an Götter glaubte, an Zeus und den Berg Olymp,sagte Sokrates, dass es einen Grund für alles geben müsse, einenGrund für jede Wirkung. Sokrates taufte es das Gesetz derKausalität. Wir nennen es das Gesetz von Ursache und Wirkung:Alles passiert aus einem bestimmten Grund.

Das Gesetz der Kausalität

Es gibt Gründe für Erfolg und Gründe für Misserfolg. Es gibtGründe für Krankheit und Gesundheit, Armut und Reichtum.All diese Dinge sind vorhersehbar, sie haben ganz bestimmteUrsachen und Sie können ihre Wirkung auf Ihr Leben ändern,indem Sie diese Ursachen ändern. Wenn Sie eine gewünschteWirkung vergrößern möchten, können Sie diese bis zur Ent-stehung zurückverfolgen. Sie finden jemanden, der an dergleichen Stelle begann und diese Wirkung erreicht hat. Tun Sienun die gleichen Dinge wie diese Person, dann werden Sie auchdie gleichen Ergebnisse erhalten. Jede Handlung hat eine Konse-quenz. Alle Ursachen haben Wirkungen, aber auch Tatenlosig-keit hat Konsequenzen. Sowohl die Dinge, die wir tun, als auchdie, die wir nicht tun, zeigen Konsequenzen. Und dies zuverstehen erklärt eine Menge über Erfolg und Versagen.

Jede Handlung hat eine Konsequenz

Wir wissen jetzt, dass nichts zufällig ist. Auch wenn wir dieGründe nicht kennen, warum etwas passiert, heißt das nicht,dass es keine Gründe dafür gäbe. In der Geschichte konnten wirimmer Gründe entdecken, die bestimmte Entwicklungen beein-flusst haben. Die Menschheit hat niemals diese Urgesetze erfun-den – in keinem Bereich. Alles, was wir tun können, ist, sie zuentdecken und unser Leben mit ihnen in Einklang zu bringen.Intelligente Männer und Frauen akzeptieren das. Sie akzeptie-ren, dass wir in einem geordneten Universum leben, einemUniversum, das durch Ursache und Wirkung erklärt werdenkann.

Sie bestimmen den Inhalt Ihrer Gedanken

Wie lautet nun die wichtigste Anwendung für das Gesetz vonUrsache und Wirkung? Ganz einfach: Gedanken sind Ursachenund Umstände sind Wirkungen. Gedanken sind die primäreUrsache für sämtliche Lebensumstände. Wenn Sie Ihre Le-bensumstände ändern wollen, dann müssen Sie zuerst den

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Grund, den Gedanken, der alles verursacht hat, ändern. DasGute ist, dass Sie die Kontrolle über Ihre Gedanken haben. Siehaben die Freiheit, den Inhalt Ihrer Gedanken zu bestimmen,und somit kontrollieren Sie Ihr Leben. Das Gesetz von Ursacheund Wirkung ist, wie Sie sehen, ohne weiteres mit dem Gesetzder Kontrolle vereinbart.

Das Gesetz des Glau-bens

Wir leben in einem geordneten Universum, und wenn Sie IhrLeben mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung in Einklangbringen, werden Sie mehr Kontrolle und Macht besitzen. Siewerden sich an die Spitze durchsetzen. Damit sind wir beimvierten Gesetz, dem Gesetz des Glaubens. Dieses außerordent-lich wichtige Gesetz besagt, dass alles, was Sie aus tiefstemHerzen glauben, Ihre Wirklichkeit wird. Ihr Glaube bildet das,was wir ein Schutzschild der Logik nennen. Dinge, die Sie nichtsehen wollen, werden ausgeblendet und Sie bekommen eine ArtTunnelblick. Sie glauben nicht das, was Sie sehen, sondern sehennur das, was Sie entschieden haben, über sich und andere denkenzu wollen. Ihr Glaube bildet die Paradigmen Ihres Lebens, denRahmen, in dem Sie Menschen, Situationen und Lebensumstän-de sehen wollen. Unglücklicherweise haben einige Menscheneinen guten, andere einen schlechten Glauben. Ihr Glaubezensiert ankommende Informationen und macht sie für be-stimmte Inputs blind. Jeder von uns hat „blinde Zonen“, weilwir beschlossen haben, die Dinge, die dort passieren, nicht zuglauben. Man entwickelt etwas, das selektive Wahrnehmunggenannt wird: Manches, was man sieht, glaubt man, andereszieht man vor zu ignorieren. Wenn Sie in einem Bereich vielTalent besitzen, aber selbst nicht so ganz an Ihren Erfolgglauben, und jemand kommt und lobt Sie für Ihre gute Arbeit,dann erwidern Sie, dass es nichts weiter als Zufall war.Eine 87-jährige Frau, Laura Schultz aus Florida, war im Haus,als ihr Sohn, der sein Auto reparierte, plötzlich aufschrie. Sie liefhinaus und sah, dass ihr 55-jähriger Sohn hilflos unter dem Autolag. Der Wagenheber hatte sich gelöst und das Auto war auf dieBrust des Sohnes gefallen. Die Frau rannte zum Auto und hobdas fast 1000 Kilogramm schwere Fahrzeug an, so dass er

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darunter hervorrutschen konnte. Auf die spätere Frage, wie siedas wohl geschafft habe, stritt sie ab, das schwere Auto jemalsbewegt zu haben, obwohl die Nachbarn und der Sohn daseindeutig bestätigten. Der Punkt ist, dass man immer nur dasglaubt, von dem man beschlossen hat, es zu glauben.Wenn Sie daran glauben, zum Erfolg bestimmt zu sein – egal,was passiert –, wird sich der Erfolg einstellen. Wenn Sie wirklichdaran glauben, wird es wahr werden. Wir können das aus derGeschichte belegen. Das Alte Testament sagt, wenn ein Mann inseinem Herzen denkt und fest genug glaubt, dann lebt er. DasNeue Testament sagt, dass alles, was einem geschieht, dempersönlichen Glauben entspricht. William James, Begründer deramerikanischen Philosophie und Psychologie, sagte, dass derGlaube die Realität schafft, weil man immer in Übereinstim-mung mit dem Glauben handelt.

Selbstbeschränkung aufgrund eines Irrtums

In Psychology Today erschien vor einiger Zeit ein Bericht übereinen Jungen aus einer kleinen Stadt im mittleren WestenAmerikas. Dieser Junge hatte an der höheren Schule stets mitbesten Noten geglänzt und wurde zu einem Aufnahmetest fürdie Universität gebeten. Wochen später erhielt er Nachricht,dass er eine 98 im Test erreicht habe und damit für die Universi-tät zugelassen sei. Der Junge aber dachte, die Zahl 98 müsse sichauf seinen Intelligenzquotienten beziehen. Ihm war klar, dassdies unter dem Durchschnitt lag. So ging er zur Universität mitder Einstellung, dass er nicht fähig wäre, seine Kurse zu beste-hen. Im Semester fiel er tatsächlich überall durch. Er ging zuseinem Studienberater, der ihn fragte, was los sei. Der Jungeantwortete, dass er mit einem IQ von 98 nicht für die Ergebnisseverantwortlich gemacht werden könnte. Der Berater schaffte es,das Missverständnis aufzuklären. Der Junge hatte den Testbesser als 98 Prozent aller Bewerber abgeschlossen und warsomit einer der intelligentesten Köpfe an der ganzen Universität.Nachdem er dies wusste, erzielte er nur noch Bestnoten.Die wichtigste Botschaft im Gesetz des Glaubens lautet, dass Siesich durch Ihren Glauben selbst beschränken. Denn dieserGlaube wird zur Realität – egal, ob er auf Fakten beruht oder

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nicht. Dieser sich selbst einschränkende Glaube hält Sie davonab, Ihr Potenzial auszuschöpfen. Denken Sie an ein beliebigesZiel, das Sie immer erreichen wollten, und fragen Sie sich dann,warum Sie noch nicht dort angelangt sind. Diese hemmendenGedanken existieren nur in Ihrer Vorstellung. Sie sind kluggenug, all das zu tun, was Sie tun wollen. Sie sind kreativ genug,Lösungen für alle Probleme zu finden. Sie haben genug Talent,um jedes Ziel zu erreichen. Sie sind gut – wenn nicht sogar besserals andere –, aber Ihr Glaube hält Sie zurück. Gewiss gehört Mutdazu, sich damit auseinander zu setzen. Wenn Sie sich aber dazudurchringen, können Sie Ihre Realität und Ihr Auftreten syste-matisch verändern. Es wird lange dauern und es bedeutet einhartes Stück Arbeit. Aber das Ergebnis wird Sie für alle Müheentschädigen.

Das Gesetz der Erwar-tung

Das nächste Gesetz ist das der Erwartung. Was immer Siezuversichtlich erwarten, wird zu Ihrer sich selbst erfüllendenProphezeiung. Ihre Erwartungen bestimmen Ihre Ergebnisse.Es spielt keine Rolle, ob sie auf falschen Voraussetzungengründen. Sie verhalten sich immer Ihren Erwartungen gemäß.Wir wissen, dass erfolgreiche Menschen eine positive Selbster-wartung haben. Sie erwarten im Voraus, erfolgreich zu sein. Sierechnen damit, dass die Dinge gut für sie ausgehen. Sie erwarten,gemocht zu werden und beliebt zu sein. Sie erwarten, erfolgreichzu sein – und sie sind es. Dr. Robert Rosenthal von der HarvardUniversity führte zahlreiche Experimente über den Zusammen-hang zwischen Erwartungen und Ergebnissen durch. In derNähe von San Franzisko initiierte er ein Experiment an einerSchule. Der Schulleiter bat drei Lehrer zu sich und teilte ihnenmit, dass sie aufgrund ihrer hervorragenden pädagogischenLeistungen jeweils eine Klasse mit hochintelligenten Schülernbekommen sollten. Weder die Schüler noch die Eltern solltendarüber informiert werden. Lehrmethoden und Lehrplan solltenso bleiben wie bisher. Natürlich ist es der Traum eines jedenLehrers, eine Klasse mit hochintelligenten Kindern zu betreuen.Und so waren die ausgewählten Lehrer mit ganzem Herzen beider Sache. Sie wollten auf jeden Fall zeigen, dass man mit ihnen

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die richtigen Lehrer ausgewählt hatte. Am Ende des Schuljahreslagen die drei Klassen mit ihren Leistungen 20 bis 30 Prozentüber dem Schuldurchschnitt. Man holte die Lehrer zusammenund meinte, dass sie ein fantastisches Jahr absolviert hätten. DieLehrer erwiderten, diese Kinder seien einfach zu unterrichtenund überdurchschnittlich aufnahmebereit gewesen. Daraufhinwurde ihnen eröffnet, dass diese „Elite“ wahllos aus der Ge-samtheit aller Schüler zusammengewürfelt worden waren. Manwusste nichts über den IQ der Schüler, die auf die drei Klassenverteilt wurden. Einer der Schüler konnte seinen IQ im Unter-richt mit diesen in positiver Erwartung tätigen Lehrern um25 Punkte verbessern. Wenn die Schüler sich so verbesserthatten, bemerkte ein Lehrer, dann müsse das wohl an denbesonders guten Lehrern liegen. Der Schulleiter verriet darauf-hin, dass man die drei Top-Lehrer nach dem Zufallsprinzip mitKärtchen aus einem Hut gezogen hatte. Der wirklich interessan-te Faktor war, dass sich nur die Erwartungen geändert hatten.Die Erwartungen der Lehrer an sich selbst und an ihre Schülerbasierten auf falschen Informationen, nämlich dass die Kinderwie auch die Lehrer extrem begabt wären.Es gibt vier Hauptbereiche, in denen Erwartungen Ihr Lebenbeeinflussen. Da sind einmal die Erwartungen Ihrer Eltern. Wieimmer diese auch aussahen, sie nahmen einen entscheidendenEinfluss auf die Person, die Sie heute sind – positiv oder negativ.Viele Menschen können sich ihr Leben lang nicht von denErwartungen ihrer Eltern frei machen. Als Nächstes kommenErwartungen Ihres Chefs oder anderer Respektspersonen. Auchvon diesen Erwartungen werden Sie geprägt. Wir wissen, dasserfolgreiche Unternehmen von Menschen mit hohen Erwartun-gen an sich geführt werden, die wiederum Menschen mit demWillen zur Höchstleistung um sich scharen. Der dritte Bereichsind die Erwartungen, die Sie Ihren Kindern, Ihrem Ehegatten,Mitarbeitern und anderen Menschen gegenüber an den Taglegen. All die Menschen, die zu Ihnen aufschauen. Und viertensgeht es um die Erwartungen, die Sie an sich selbst stellen. Siekönnen niemals besser sein als Ihre eigenen Erwartungen. Ihre

Die (positive) Erwar-tung versetzt Berge

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Erwartungen setzen die Grenzen für das, was Sie erreichenkönnen. Beginnen Sie ab sofort jeden Tag mit den Worten: „Ichglaube, dass mir heute etwas Wundervolles passieren wird.“Somit kreieren Sie ein Kraftfeld positiver Erwartungen und Siewerden erstaunt sein, wie viele wundervolle Dinge tatsächlichpassieren werden.

Das Gesetz der Anziehung

Das sechste Gesetz ist das der Anziehung. Ihm zufolge sind Sieein Magnet, eine lebendige Radiostation, die ständig Gedanken-kraft über weite Entfernungen sendet. Und Sie holen Menschenund Situationen in Ihr Leben, die mit Ihren wichtigsten Gedan-ken harmonieren. Mit Ihren Gedanken der Aufregung, desEnthusiasmus, des intensiven Begehrens, der Furcht und desNegativen ziehen Sie Menschen und Situation an. Musikalischoffenbart sich dieses Gesetz in der „sympathischen Resonanz“.Wenn zwei Klaviere in einem großen Raum stehen und Siezuerst auf dem einen, dann auf dem anderen das eingestricheneC anschlagen, werden beide Klaviere in Harmonie vibrieren. Siehaben sicher auch schon vom Gesetz der Vibration gehört,demzufolge das gesamte Universum bewegte Energie ist undalles in ihm vibriert. Sogar Stahl und andere harte Materialienbestehen aus Molekülen und Atomen, die permanent in Bewe-gung sind. Das Gesetz der Vibration besagt also, dass alle Dingevibrieren, und das Gesetz der Abstoßung geht davon aus, dassalle ungleichen Dinge sich abstoßen. Wenn Sie alle diese Gesetze mit dem Gesetz der Anziehungkombinieren, kommen Sie zu dem Ergebnis, dass die Gedanken-energie sich ebenfalls in einem Zustand der Vibration befindet,der durch Gefühle noch intensiviert wird. Diese Energie vibriertkonstant. Sie beeinflusst die Menschen und Dinge in IhrerUmgebung. Sie haben alles in Ihrem Leben angezogen, weil Sieder Mensch sind, der Sie sind. Und Sie können mehr in IhremLeben erreichen, weil Sie die Person, die Sie sind, kraft IhrerGedanken verändern können.

Das Gesetz der Entsprechung

Das siebte Gesetz ist das Gesetz der Korrespondenz oderEntsprechung. Ihre äußere Welt ist meist ein Spiegel Ihrerinneren Welt. Wo immer Sie hingehen, treffen Sie sich selbst. Das

Die sympathische Resonanz

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Gesetz der Korrespondenz wird in Ihren Beziehungen, IhrerGesundheit, Ihrem Einkommen, Ihren Einstellungen deutlich.Wo immer Sie im Leben hinblicken, sehen Sie sich selbst. Wasimmer in Ihrem Inneren passiert, beeinflusst, was sich in IhremUmfeld abspielt. Mit anderen Worten: Um Ihre Außenwelt zuändern, müssen Sie zuerst Ihr Innenleben ändern.Zum Schluss eine Zusammenfassung der Gesetze des Geistes.Erstens: Alle Kausalität ist mental bedingt. Ihre Gedankenwerden Ihre Wirklichkeit. Ihre Gedanken kontrollieren IhrLeben. Zweitens: Sie werden in der Regel das, was Sie denken.Das wichtigste Gesetz von allen: Indem Sie Ihre Gedankenverändern, verändern Sie Ihr Leben. Wenn Sie Ihre Ansichtenüber sich selbst und Ihre Möglichkeiten ändern, wird sichdaraufhin Ihr ganzes Leben verändern, um sich Ihrer neuenDenkweise anzupassen. Es gibt dann für Sie keinen anderen Wegals den des Erfolgs. Fangen Sie sofort an und sagen Sie sich jedenMorgen: „Ich glaube, dass mir heute etwas Wundervolles ge-schehen wird.“ Sie werden staunen, was passiert!

Übungsteil Modul 2

1. Das Gesetz der Kontrolle Listen Sie zwei Bereiche in Ihrem Leben auf, in denen Sie einstarkes Gefühl der Kontrolle, der Zuversicht und der Sicher-heit empfinden:

1 _______________________ 2 _________________________

Listen Sie zwei Bereiche auf, in denen Sie Kontrollmangel,Unbehagen, Sorge oder Stress empfinden:

1 _______________________ 2 _________________________

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Was können Sie tun, um Ihre Kontrolle zu verstärken bezie-hungsweise Ihren Kontrollmangel zu verringern?

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2. Das Gesetz des Zufalls Listen Sie zwei Bereiche auf, in denen Sie sich auf den Zufallverlassen:

1 ______________________ 2__________________________

3. Das Gesetz von Ursache (Gedanken) und Wirkung (Umstände) Nennen Sie einen Ihrer Erfolge. Welches waren die konkretenUrsachen – mental und physisch – für diesen Erfolg?

_____________________________________________________

Nennen Sie einen Bereich des Scheiterns in Ihrem Leben.Welches waren die Ursachen – mental und physisch – dafür?

_____________________________________________________

Nennen Sie einen Bereich im Leben, wo Sie dieses Gesetzwirksam sehen (Finanzen, Gesundheit, Familie etc.).

_____________________________________________________

4. Das Gesetz des Glaubens Welche kraftgebenden Überzeugungen haben Ihnen geholfen,dahin zu kommen, wo Sie jetzt sind?

_____________________________________________________

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Welche selbstbegrenzenden Überzeugungen haben Sie, die Sievon mehr Erfolg abhalten könnten?

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5. Das Gesetz der ErwartungIn welchen Lebensbereichen neigen Sie zu Optimismus undSelbstvertrauen?

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In welchen Lebensbereichen neigen Sie zu Pessimismus undZynismus?

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In welchen dieser Bereiche sind Sie am erfolgreichsten und amglücklichsten? Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser Erkennt-nis?

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6. Das Gesetz der AnziehungAlles, was Sie haben, haben Sie durch Ihre ganz eigenePersönlichkeit an sich gezogen. Ändern Sie Ihre Persönlich-keit, können Sie auch Ihre Lebensumstände ändern.Welche persönlichen Qualitäten verdanken Sie Ihrer Familie,Freunden und Bekannten?

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Welche Qualitäten Ihres Denkens sind im Positiven oderNegativen für Ihre berufliche oder finanzielle Situation ver-antwortlich?

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Was können Sie an Ihrem Denken verändern, um es in größereHarmonie mit den Menschen und Umständen zu bringen, dieSie sich wünschen?

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7. Das Gesetz der Korrespondenz Betrachten Sie Ihre problematischen Beziehungen. NennenSie die Person, deren Beziehung zu Ihnen Ihre eigeneninneren Schwierigkeiten und Probleme widerspiegelt.

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Ihre berufliche und finanzielle Erfahrung – was gibt es inIhrem Denken, das sich in Erfolgen und Misserfolgen wider-spiegelt?

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Ihre Gesundheit und Harmonie – körperlich und geistig:Welche Einstellungen oder Gewohnheiten führen zu Gesund-heit oder auch Krankheit?

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3 Das Unterbewusstsein mit neuen Botschaften programmieren

Angeborene und benö-tigte Attribute

Was verstehen wir unter dem Potenzial des Menschen? Wie vielPotenzial haben Sie persönlich? Ich habe eine einfache Formelfür menschliche Potenziale entwickelt. Da sind einmal die„angeborenen Attribute“, die ich AA nennen möchte. Sie bein-halten all die Qualitäten, Fähigkeiten und Talente, mit denen Sieausgerüstet sind, und wir wissen, dass jeder Mensch eine„Grundausstattung für den Erfolg“ besitzt. Dann gibt es die BA,die „benötigten Attribute“. Hierbei handelt es sich um dieDinge, die Sie lernen. Da sind Ihre Erziehung, Ihre Erfahrungen,die Bücher, die Sie lesen, Ihre Gedanken und die Entscheidun-gen, die Sie treffen. Ihr individuelles menschliches Potenzialergibt sich aus der Addition von AA und BA, multipliziert mitIhrer Einstellung. Über die Einstellung wissen wir nur, dass siegrößtenteils durch Erwartungen bestimmt wird. Wenn Sie er-warten dass die Dinge positiv verlaufen, dann haben Sie einepositive Einstellung. Rechnen Sie mit einem schlechten Verlauf,dann haben Sie eine negative Einstellung. Woher stammen Ihre Erwartungen? Ihre Erwartungen dringendirekt in den Kern Ihres Unterbewusstseins vor. Sie basieren aufIhren Werten und Ihrem Glauben, was die Realität betrifft.

Der Glaube bestimmt das Selbstkonzept

Und woher kommt dieser Glaube? Ihr Glaube bildet sich schonsehr früh in Ihrem Leben und bestimmt Ihr Selbstkonzept. IhrSelbstkonzept besteht aus einem Bündel von Ideen, Gefühlenund Überzeugungen. Alles, was Sie während Ihres Lebens alswahr akzeptiert haben – auch Dinge, die objektiv gesehen nicht

Einstellungen werden von Erwartungen be-stimmt

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wahr sind –, wird ein Teil Ihres Selbstkonzepts. Ihre Sichtweiseder Welt gründet auf diesem Konzept. Die meisten Psychologenstimmen überein, dass das Selbstkonzept die wichtigste Ent-deckung des 20. Jahrhunderts ist, denn es bietet eine umfassendeErklärung für alle menschlichen Verhaltensweisen. Ihr Selbst-konzept ist das Master-Programm Ihres Computers. Jede IhrerErfahrungen wird dauerhaft in Ihrem Unterbewusstsein gespei-chert – alles, was Sie sehen, lesen, lernen, erfahren oder fühlen.Über Ihr Unterbewusstsein werden Ihre Handlungsweisen undGefühle konditioniert.

Der durchschnittliche Mensch nutzt weniger als 10 Prozent seines Potenzials

Was wissen wir also über das menschliche Potenzial? Die größteOffenbarung war für mich, als ich erfuhr, dass der durchschnitt-liche Mensch nicht einmal 10 Prozent seines Potenzials nutzt.Von Einstein wird gesagt, dass er während seines ganzen Lebens15 Prozent genutzt hat, und er gilt als eines der größten Geniesder Geschichte. Was ist dann mit den restlichen 90 Prozent? DieArbeiten des Stanford Gehirnforschungsinstitutes gehen nochweiter. Sie ergaben, dass der Durchschnittsmensch nicht 10Prozent, sondern sogar nur 2 Prozent seines Potenzials nutzt.Aber lassen Sie uns großzügig sein. Trotzdem bleiben in jedemFall 90 Prozent Ihres Potenzials ungenutzt. Wir wissen, dasszwischen individuellem Potenzial und Selbstkonzept eine direk-te Relation besteht.

Das Selbstkonzept Ihr Selbstkonzept geht voraus und bestimmt Ihre Effektivitätund Ihr Auftreten in allen Bereichen. Wir wissen, dass IhrSelbstkonzept subjektiv ist, denn es basiert auf Ihrem Glauben,der richtig oder falsch sein kann. Da das Selbstkonzept jedesMenschen schwächer ist, als es sein sollte, ist Ihr Maß anEffektivität ebenfalls niedriger. Ferner gibt es eine Reihe vonMini-Selbstkonzepten, die Handlungen, Reaktionen, Denkenund alles, was im Leben als wichtig empfunden wird, bestim-men. Hier ein Beispiel: Sie haben ein Selbstkonzept in Bezug aufIhre Klugheit oder fehlende Sportlichkeit. Oder ein Konzeptbezüglich Ihres Körpergewichts, Ihrer Eignung als Elternteiloder Ehepartner, Ihrer Qualitäten als Sohn oder Tochter, Freundoder Freundin, Ihres Kreativitätslevels, Schreibtalents oder Ihrer

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Das Unterbewusstsein mit neuen Botschaften programmieren 41

Art, wie Sie Golf oder Tennis spielen. Sie haben ein Selbst-konzept für Ihr Einkommen. Fest steht, dass Sie nie mehr oderweniger können, als Ihr Selbstkonzept zulässt. Wenn Sie IhrEinkommen, Ihr Auftreten oder Ihre Ergebnisse verbessernwollen, müssen Sie Ihr Selbstkonzept in diesem Bereich vergrö-ßern.Unser Selbstkonzept lässt sich in drei Teile zerlegen. Diese Teilegleichen den Teilen eines aufgeschnittenen Kuchens und jedesTeil beeinflusst das andere.

Das SelbstidealDer erste Teil entspricht Ihrem Selbstideal. Es setzt sich zusam-men aus Idealen, Zielen, Werten und Qualitäten, die Sie bei sichund anderen am meisten bewundern. Es besteht aus IhrenSehnsüchten, Träumen, Hoffnungen und allen Qualitäten, dieSie besonders schätzen. Bekannt ist, dass erfolgreiche Menschensehr klare Selbstideale besitzen, genau wissen, wer sie sind, wassie bewundern und wohin sie wollen. Hingegen haben wenigerfolgreiche Menschen sehr diffuse Ideale. Je klarer Sie sich überIhr Selbstideal werden, umso selbstbestimmter, positiver undmotivierter agieren Sie. Sie werden immer stärker zur Füh-rungspersönlichkeit, weil Ihr Selbstkonzept Ihre Vision deridealen Zukunft spiegelt.

Das SelbstbildDer zweite Teil des Selbstkonzepts ist Ihr Selbstbild, die Art undWeise, wie Sie sich sehen und über sich denken. Die Psychologieweiß, dass wir nach außen stets so handeln, wie es unser inneresBild verlangt. Wenn Sie Ihr inneres Bild im Hinblick auf besseresAuftreten, positivere Ausstrahlung, mehr Kontrolle, Kompe-tenz und Selbstvertrauen verändern, werden Sie auch nachaußen besser auftreten. Alle sehr erfolgreichen Männer undFrauen haben sehr positive Selbstbilder. Und das führt dazu,dass sie wesentlich erfolgreicher in ihrem Alltag sind als andere.Sie können Ihr Selbstbild optimieren, indem Sie die Art, wie Siesich sehen und über sich denken, verbessern.

Das SelbstbewusstseinDer dritte und wichtigste Teil des Selbstkonzepts ist Ihr Selbst-bewusstsein. Das Selbstbewusstsein bestimmt Ihre Persönlich-keit, Energie und Ihre Gefühle. Es bestimmt den Eindruck, denSie auf andere Menschen machen. Ihr Selbstbewusstsein hängt

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davon ab, wie sehr Sie sich mögen. Wie sehr Sie sich als Sportler,Elternteil, Verkäufer, Manager oder Golfer mögen. Wie sehr Siesich selbst als wertvolle und umgängliche Person mögen. Jemehr Sie sich selbst mögen und respektieren, umso besserkommen Sie mit Ihrem Leben zurecht. Der einfachste Wegbesteht darin, neue positive Botschaften in Ihr Unterbewusst-sein zu senden und es davon zu überzeugen, dass Sie sich mögen.Sobald Sie sagen „Ich mag mich!“, werden Sie sich selbst mehrmögen. Sie werden auch andere mehr mögen und umgekehrtwerden andere Menschen Sie mehr schätzen. Sie werden mitIhrer Umwelt besser zurechtkommen. Ich selbst habe dieseWorte vor Jahren gelernt und sage sie jeden Tag unzählige Male:„Ich mag mich!“

Ich mag mich! Wann immer Sie diese drei Worte aussprechen, wird Ihr Selbst-konzept davon profitieren. Sie werden in Beruf, Freizeit undFamilienleben besser werden, Ihre Gesundheit und Kreativitätsteigern. Sie werden besser schlafen und länger leben. Es wirdIhnen einfach alles gelingen. „Ich mag mich!“ – wiederholen Siediese Worte immer und immer wieder.

Je mehr Liebe ein Kind bekommt, desto gefes-tigter wird seine Per-sönlichkeit

Kommen wir zum Ursprung des Selbstkonzepts. Kinder werdenohne ein Selbstkonzept geboren. Die gute Neuigkeit ist, dass Siemit vollem Potenzial auf die Welt kommen. Bei Ihrer Geburtwaren Sie mit einer Menge Fähigkeiten ausgestattet und hattenkeine Ahnung, was Sie damit anfangen sollten. Sie hatten keineVorstellung von Ihrem Selbstkonzept oder Ihren Fähigkeiten.Alles, was Sie heute sind, haben Sie sich im Laufe Ihres Lebensangeeignet. Ein Neugeborenes hat ein extremes Bedürfnis nach Liebe undBerührung. Es braucht Liebe, so wie eine Rose Wasser braucht.Welche Persönlichkeit es entwickelt, hängt von der Qualität undQuantität der Liebe ab, die es in den ersten drei bis fünfLebensjahren empfängt. Je mehr Liebe ein Kind bekommt,umso gefestigter wird seine Persönlichkeit. Fehlt es dem Kind anLiebe, wird das Fundament seiner Persönlichkeit rissig sein. Siekönnen dieses Fundament reparieren, indem Sie sich ständigsagen: „Ich mag mich!“

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Das Unterbewusstsein mit neuen Botschaften programmieren 43

Kleine Kinder kennen keine Angst

Kinder werden mit zwei fantastischen Eigenschaften geboren.Erstens kennen sie keine Angst. Fast alle Ängste, die wir alsErwachsene haben, wurden uns anerzogen. Zweitens sind Kin-der vollkommen spontan und unbelastet, wenn sie auf die Weltkommen. Haben Sie jemals einen negativen Säugling erlebt? EinKind lacht, schreit, weint, gurgelt, schläft und macht, was immeres will. Es fühlt sich vollkommen frei von Zwängen. Dannbeginnt das Kind auf zwei verschiedene Arten zu lernen. Einmallernt es durch Imitation. Es imitiert die Eltern beziehungsweiseden Elternteil, der für es dominanter ist. Zwei unserer Kinderimitieren mich und zwei imitieren meine Frau Barbara. Derzweite Weg zu lernen ist für Kinder der Wechsel von Unwohl-sein zu Wohlbefinden. Der Grund, warum ein Kind etwas tut,zum Beispiel die Toilette benutzt, ist der, dass es die nasse oderschmutzige Windel als unangenehm empfindet.

Die Prinzipien des Vergnügens

Es strebt immer in Richtung Genuss und Wohlgefühl. SigmundFreud sprach von den Prinzipien des Vergnügens und fügtehinzu, es handele sich um die Hauptmotivationsprinzipien imLeben erwachsener Menschen. Kinder lernen sehr früh negativeVerhaltensmuster. Sie sind das Ergebnis von Fehlern, die Elternin der Erziehung machen, besonders was emotionale und physi-sche Bestrafungen angeht. Die größte Strafe, die einem Kindwiderfahren kann, ist Liebesentzug, der als Hauptursache für diemeisten Probleme im Erwachsenenalter angesehen wird. AufLiebesentzug, die Distanzierung oder Verärgerung der Elternreagiert das Kind traumatisch und ängstlich. Es passt sein Verhal-ten zwanghaft an, um die Liebe seiner Eltern zurückzuerobern.

Destruktive Kritik schwächt

Auch destruktive Kritik raubt den Kindern ihre Spontanität undFurchtlosigkeit, besonders wenn die Kritik von den Elternkommt. Destruktive Kritik schwächt das Selbstkonzept des Kin-des, ebenso sein Selbstbewusstsein und seine Effektivität. Wennein Kind in jungen Jahren sehr viel negative Kritik erfährt, wird esdas kritisierte Verhalten im Erwachsenenalter unter allen Umstän-den vermeiden.Infolge mangelnder oder verweigerter Liebe und destruktiverKritik lernen Kinder zwei negative Verhaltensmuster, die uns

Liebesentzug ist die größte Strafe

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das ganze Leben begleiten. Das erste negative Verhaltensmusterist die Angst vor dem Versagen. Sie fühlen sich gehemmt. JedesKind hat den Drang, zu entdecken, zu berühren, zu schmecken,Dinge zu versuchen und herauszufinden, was in seiner Welt allesvor sich geht. Ungeduldige Eltern bremsen ihr Kind in solchenMomenten, indem sie sagen: „Lass das! …“ „Geh weg da! …“„Stopp! …“ „Hör auf! …“ Das Kind wird diese Botschaftschnell akzeptieren. Jedes Mal, wenn es etwas versucht, wird esgebremst oder bestraft. Es muss daran liegen, dass es unfähig ist.In diesem Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit wurzeln dieVersagensängste vieler Erwachsener. Das zweite negative Ver-haltensmuster ist die Folge konditionierender Liebe. Anstatt esbedingungslos zu lieben, sagen Eltern ihrem Kind, dass es ihreLiebe nur bekommt, wenn es etwas Bestimmtes dafür tut. Odersie entziehen ihre Liebe, wenn sie mit einem Verhalten nichteinverstanden sind. Das Kind wird sehr bald lernen, dass es vorLiebesentzug nur sicher ist, solange es tut, was Mama und Papavon ihm verlangen. „Ich werde nur geliebt, solange ich ihreErwartungen erfülle. Was immer sie wollen, muss ich tun! Ichmuss ihnen gefallen.“ Die Angst vor dem Versagen und dieAngst vor Zurückweisung führen zu Verlustangst, Angst vorSchande, Angst vor Lächerlichkeit, Angst vor der Zukunft,Angst vor Veränderungen. Sie alle basieren auf der Angst vorVersagen und Zurückweisung. Wir wissen, dass negative Verhal-tensmuster physisch erfahren werden. Wir spüren unsereHauptängste und emotionalen Schmerzen körperlich. Als Erstesspüren wir Druck und Angst vor Versagen im Solarplexus, dememotionalen Zentrum des Körpers. Mit wachsender Angst wirdder Herzschlag schneller, wir schwitzen, Mund und Hals wer-den trocken, wir bekommen Kopfschmerzen und die Blasemeldet sich. Die Angst vor der Zurückweisung wird ebenfallskörperlich erfahren, und zwar primär im Rückenbereich. Aus-gehend von Nacken und Schultern bewegt sich der Schmerz denRücken hinunter. Alle Muskeln im Rücken verhärten sich, wirfühlen uns nervös und angespannt. Der Druck „Ich muss!“ kannzu Krampfadern, Magengeschwüren und einer Palette anderer

Konditionierende Liebe

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Das Unterbewusstsein mit neuen Botschaften programmieren 45

Krankheiten führen. Destruktive Kritik reduziert das Selbst-konzept eines Menschen.Deshalb muss mit hypersensiblen Erwachsenen, die als Jugend-liche heftig kritisiert wurden, sehr vorsichtig umgegangen wer-den. Nehmen Sie sich Zeit, um ihr Vertrauen zu gewinnen. DieseMenschen ertragen keinerlei Kritik. Versuchen Sie, ihren Blickauf die Zukunft zu lenken. Schlagen Sie vor, dass sie in einerbestimmten Situation diese oder jene Sache einmal versuchen.Richten Sie den Fokus nicht auf ihre Person, sondern auf ihreHandlungen und wie sie diese optimieren können – eine wun-dervolle Möglichkeit, neue Verhaltensmuster zu entwickeln.Diese werden durch Wiederholung immer wieder neu erlerntund bilden den Schlüssel zu einer vielversprechenden Zukunft.Den Schlüssel zu Spitzenleistung und zum Glücklichsein. DenSchlüssel, um sich absolut gut zu fühlen.Die Methode ist einfach. Ihr Bewusstsein nimmt Informationenvon außen auf. Diese Informationen werden verarbeitet undwandern in Ihr Unterbewusstsein, das wie eine riesige Daten-bank sämtliche Informationen und Erfahrungen speichert, mitdenen Sie je konfrontiert waren. Wenn Sie Ihr Selbstkonzeptändern und neue positive Gedanken- und Verhaltensmusterentwickeln wollen, müssen Sie deren Inhalte vom bewussten inden unterbewussten Bereich transportieren.

Neue positive Verhal-tensmuster entwickeln

Diese neuen Botschaften sind das genaue Gegenteil Ihrer altennegativen Verhaltensmuster. Das negative Muster, die Angst vordem Versagen, blockiert: „Ich kann nicht!“ Stattdessen sagen Sie,wann immer Sie etwas tun wollen: „Ich kann! Ich kann alles, wasich will!“ Wann immer Sie sich unter Druck fühlen nach demMotto: „Ich muss!“, reagieren Sie, indem Sie sagen: „Ich mussnicht! Ich muss nicht tun, was ich nicht möchte!“Sie werden neue positive Verhaltensmuster entwickeln, indemSie sich eintrichtern: „Ich kann es, wenn ich es will, und ich mussnicht, wenn ich es nicht will!“ Am stärksten profitiert IhrSelbstbewusstsein aber von der Erinnerung: „Ich mag mich! Ichmag mich! Ich mag mich!“ Wiederholen Sie es immer wieder:„Ich mag mich!“ – 50, 100 Mal am Tag, so lange, bis es in Ihrem

Ich mag mich wirklich!

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Unterbewusstsein verankert ist. Der Schlüssel zu Spitzenleis-tungen besteht darin, Ihre neuen Ziele und Ideen mit Gedankenan Vergnügen und Erfolg, nicht an Schmerz und Verlust, zuverbinden. Denken Sie nur an das, was Sie wollen, und weigernSie sich, über das zu sprechen, was Sie nicht wollen. Undwiederholen Sie im gesamten Tagesverlauf: „Ich mag mich! Ichmag mich! Ich mag mich wirklich!“

Übungsteil Modul 3

1. Listen Sie je die drei Bereiche in Ihrem Leben auf, in denenIhre Einstellung weitgehend positiv und weitgehend negativist:

1 ______________________ 1__________________________

2 ______________________ 2__________________________

3 ______________________ 3__________________________

2. In welchem Bereich könnte eine Änderung Ihrer Einstellungbessere Resultate erbringen?

_____________________________________________________

3. Welche drei lebenden oder toten Personen bewundern Sie ammeisten? Welche drei Eigenschaften an diesen Personen be-wundern Sie am meisten? Bewerten Sie die Eigenschaftennach ihrer Wichtigkeit mit Noten zwischen eins und neun:

1 ___________________________________________________

2 ___________________________________________________

3 ___________________________________________________

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Das Unterbewusstsein mit neuen Botschaften programmieren 47

4. Nennen Sie drei Aktivitäten, bei denen Ihr Selbstbild gut ist.Wo trauen Sie sich viel zu und bringen gute Leistungen?

1________________2________________3________________

Nennen Sie drei Bereiche, in denen Ihr Selbstbild nicht sopositiv ist. Wo sind Sie unsicher oder fühlen sich unfähig?

1________________2________________3________________

Überlegen Sie nun, wie Sie „sich selbst sehen“ würden, wennSie in diesen Bereichen gut wären:

1________________2________________3________________

5. Nennen Sie drei Faktoren in Ihrer Erziehung, die Sie alsErwachsenen beeinflussen – positiv oder negativ:

1________________2________________3________________

6. Welches ist Ihre größte Angst im Leben?

_____________________________________________________

In welcher Weise hat diese Angst Ihnen in Ihrer Vergangen-heit geschadet? Unter welchen Umständen?

_____________________________________________________

In welcher Weise hat Ihnen diese Angst genützt? Unterwelchen Umständen?

_____________________________________________________

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Was würden Sie verändern, wenn Sie diese Angst verlierenwürden?

_____________________________________________________

Was würde sich in Ihrem Leben, Ihrer Beziehung, IhrerKarriere ohne diese Angst verändern?

_____________________________________________________

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4 Verantwortung über-nehmen

Wer ist für Ihr Leben verantwortlich?

Eine bedeutende Eigenschaft von Spitzenleistern ist Selbstbe-wusstsein: Wie sehr mögen Sie sich selbst? Und die zweiteEigenschaft, die ebenso wichtig ist, ist Selbstverantwortung: Wiesehr übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Leben? Selbst-verantwortung ist eine Schlüsselqualität von Personal Leader-ship. Führungskräfte, die nicht bereit sind, Selbstverantwortungzu tragen, sind undenkbar. Die Akzeptanz persönlicher Verant-wortung ist essenziell für einen hohen Grad an Selbstbewusst-sein, Selbstwertgefühl und persönlichem Stolz. Für Ihr LebenVerantwortung übernehmen bedeutet, dass Sie fest am LenkradIhres Lebens sitzen und für alles, was passiert, einstehen. DieseEigenverantwortung ist unverzichtbar, um Spitzenleistungen zuerbringen.

Sie sind Ihr eigener Chef!

Selbstverantwortung macht den Unterschied aus zwischen derAktion, Ihr Leben in die Hand zu nehmen, und der Reaktion,ein passives Opfer Ihres Lebens zu sein. Die Primärfrage, die Siesich stellen sollten, lautet: „Wer ist für mein Leben verantwort-lich?“ Ihr Chef, Ihre Eltern, Ihr Bankkonto, die Regierung oderSie selbst? Wer ist für Ihr Leben verantwortlich? Die Antwort isteindeutig: Sie sind für Ihr Leben verantwortlich! Die Rolle IhrerEltern war, sie von der Kindheit über die Jugend bis zu demPunkt zu erziehen, an dem Sie vollkommen selbstverantwortlich– Ihr eigener Chef – sind.

Keine Beschwerden, keine Rechtfertigun-gen!

Egal, ob Ihre Eltern diese Rolle gut erfüllt haben oder nicht – abdem 18. Lebensjahr sind Sie nach dem Gesetz für sich selbstverantwortlich – für alle Ihre Entscheidungen, für den Rest IhresLebens. Und alles, was Ihnen passieren wird, das bestimmen Sie.

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Die Kontrolle können Sie abgeben, aber niemals die Verantwor-tung. Sie können die Kontrolle abgeben, indem Sie versuchen,andere für die Probleme in Ihrem Leben verantwortlich zumachen, ihnen die Schuld geben, Kritik üben und sich beschwe-ren. Eine der großen Erfolgsregeln lautet: Keine Beschwerdenund keine Rechtfertigungen! Überlegene, erfolgreiche Men-schen beschweren sich nicht. Wenn sie mit einer Situation nichtzufrieden sind, dann tun sie etwas dagegen. Aber sie beschwerenund rechtfertigen sich nie. Die Akzeptanz der Verantwortung istbeides: angsteinflößend und erheiternd zugleich – ein ver-blüffendes Gefühl.Ich erinnere mich, als ich 21 war, saß ich in meinem kleinenAppartement mutterseelenallein. Ich hatte keine Ausbildung,keine Arbeit und keine besonderen Fähigkeiten. Ich hatte keinGeld und keine Zukunft. Genau in diesem Moment, ich erinneremich genau, wurde mir klar, dass ich allein für den Rest meinesLebens verantwortlich bin – was für ein aufregendes Gefühl!Ebenso sind Sie die primäre kreative Kraft in Ihrem Leben,welche die Dinge geschehen macht. Und alles, was Sie jemals inIhrem Leben wollen, ist insoweit möglich, wie Sie akzeptieren,dass nur Sie verantwortlich sind.

Wechsel von der Unrei-fe zur Reife

Die Übernahme der Verantwortung markiert einen Wechsel vonder Unreife zur Reife. Um Ihren Grad an Verantwortlichkeit zutesten, denken Sie an etwas, das Sie in Ihrem Leben wollen.Möchten Sie gesund sein? Glücklich? Finanziell unabhängig?Wollen Sie eine gute Arbeit haben? Dann fragen Sie sich selbst,warum Sie all das noch nicht sind oder haben. Wenn Sie gesundund schlank sein wollen, warum sind Sie es nicht schon? WennSie finanziell unabhängig sein wollen, warum haben Sie nichtbereits genügend Geld?Was immer Sie darauf antworten, es wird Ihre liebste Entschul-digung sein, auf die Sie sich immer wieder bequem zurückzie-hen. Aber das alles sind bloß Entschuldigungen. Auch hier gibtes einen guten Weg, diese zu testen. Fragen Sie sich, ob es nochjemanden auf dieser Welt gibt, der die gleichen Probleme oderBegrenzungen hat wie Sie und trotzdem erfolgreich ist.

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Sicher gibt es jemanden, und wenn Sie ehrlich sind, müssen Siezugeben, dass es Tausende gibt, denen es sogar noch vielschlechter geht und die mit ihrem Leben sehr gut zurechtkom-men. Was sagen Sie jetzt?

Die Entschuldigungs-krankheit

Entschuldigungen zu suchen ist eine Gewohnheit. Sie lernen esvon Eltern und Freunden und relativ schnell praktizieren Sie esimmer öfter, irgendwann haben Sie dann die Entschuldigungs-krankheit. In Entschuldigungen zu versinken führt unvermeid-lich zu Versagen. Ein Indiz für Reife ist, zu erkennen, dassniemand zu Ihrer Rettung unterwegs ist. Niemand wird kom-men, um sie zu retten. Ihre Situation ist, wie sie ist, und nichtswird sie ändern. Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben. Ichnenne es das „Tal der Entschuldigungen“. Was heißt das? Siewachsen heran – erst ein Baby, dann ein Kleinkind und nähernsich immer mehr diesem Tal. Sie werden älter, reifer undübernehmen ein wenig Verantwortung. Sie werden ein Teenagerund tragen mehr Verantwortung. Sie werden 18, erwachsen undsind jetzt vollkommen verantwortlich. Auf der einen Seite habenwir das Land der Kindheit und der Unreife, auf der anderen Seitedas Land der Erwachsenen und der Reife. Wenn Sie nun zudiesem Tal kommen, ist es Ihre Aufgabe, tief einzuatmen, dieLuft anzuhalten und das Tal zu überspringen, um auf deranderen Seite der Reife zu landen und dort mit dem Rest IhresLebens weiterzumachen. Sie sind verantwortlich. Was meinen Sie, was die meistenMenschen an dieser Klippe tun? Anstatt mutig zu springen,drehen sie sich erst einmal um und gehen zurück. Viele versu-chen es mit zwei Sprüngen. Aber natürlich kann man ein Talnicht mit zwei Sprüngen überqueren. Diese Menschen landendann mitten im Tal der Entschuldigungen. Und dort werden siefür den Rest ihres Lebens kleben bleiben. Sie stecken im Tal derEntschuldigungen und finden weiter Entschuldigungen, warumsie nicht erfolgreich sind. Erkennen Sie, wann Sie die volleVerantwortung für Ihr Leben übernehmen müssen! Springen Sieüber das Tal und Sie werden sehen: Auf der anderen Seiteangekommen, gehen Sie nie mehr zurück.

Springen Sie über das Tal der Entschuldigun-gen!

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Die Herausforderung-Antwort-Theorie der Geschichte

Vor einigen Jahren gewann ein überaus heller Kopf namensArnold Toynbee den Nobelpreis für Literatur. Toynbee schriebund forschte in der Mitte des 20. Jahrhunderts über eine Reiheerstaunlicher Dinge. Er beschäftigte sich mit dem Aufstieg undFall von Zivilisationen, studierte den Lebenszyklus von rund 30großen Zivilisationen. Seine Erkenntnis, dass Zivilisationen ei-nen Zyklus durchlaufen, nannte er die Herausforderung-Ant-wort-Theorie der Geschichte. Die Herausforderung-Antwort-Theorie der Geschichte ist deshalb faszinierend, weil sie auchden Lebenszyklus von uns Menschen beschreibt. Sie beschreibtden Pfad Ihres und meines Lebens und enthält eine sehr wichtigeLektion. Toynbee fand heraus, dass Zivilisationen manchmal mit einereinzigen Familie begannen, die dann an Herausforderungengeriet, meistens in Gestalt äußerer Bedrohungen. Diese Zivilisa-tion musste sich neu organisieren, um sich den Herausforderun-gen stellen zu können. Wenn sie sich effektiv organisierte unddie Herausforderungen meisterte, entwickelte sich diese Zivili-sation weiter. Wenn sie aber wuchs, dann traf sie unweigerlichauf immer größere Herausforderungen, die wiederum zu Reor-ganisationen führten, zum Beispiel einen Stadtstaat zu bilden,Mauern zu errichten, Armeen aufzustellen, die Verteidigungauszubauen. Je mehr die Zivilisation sich vergrößerte, umsomehr neue Herausforderungen kamen auf sie zu. Wann immer eine Zivilisation an einen Punkt gelangte, an demsie sich den notwendigen Herausforderungen nicht mehr stellte,begann sie, wie etwa das große Römische Reich, zu zerfallen.

Das Leben ist eine Se-rie von Herausforde-rungen und Reaktionen

Eine wichtige Lektion für uns Menschen: Wir beginnen eben-falls jung, klein und unreif. Wenn wir älter werden, treffen wirauf Herausforderungen. Wenn wir auf diese Herausforderungenreagieren, „wachsen“ wir weiter, werden stärker, weiser, clevererund reifer. Wir werden bessere Menschen, entwickeln Tiefe undCharakter. Und schon wartet die nächste Herausforderung! Dasgesamte Leben ist eine Serie von Herausforderungen und Reak-tionen. Und solange Sie auf diese richtig „antworten“, werdenSie eine reifere und bessere Persönlichkeit. Hier ist ein entschei-

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dender Punkt: Als intelligenter Mensch werden Sie alles tun, umHerausforderungen, Schwierigkeiten, Problemen jeglicher Artaus dem Weg zu gehen. Aber egal, wie sehr Sie sich bemühen –Herausforderungen, Schwierigkeiten, Rückschläge und Proble-me sind auf Dauer unvermeidlich. Das Einzige, was Sie kontrol-lieren und steuern können, ist Ihre Antwort auf die Herausfor-derungen, die Ihnen tagtäglich begegnen. Effektiv und kreativ zureagieren, das bedeutet kontinuierliches Wachstum in SachenReife und Weisheit. Wie ein Reich werden auch Sie wachsen und wachsen – solangeSie effektiv reagieren. Wir nennen das den Grad der Verantwor-tung und nur den können Sie kontrollieren. Indem Sie IhreReaktionen kontrollieren, lenken Sie Ihr gesamtes Leben. Undin Ihren Reaktionen sind Sie stets frei. Wenn Sie ärgerlichwerden, ist das Ihre Entscheidung, wenn Sie unglücklich wer-den, ebenso. Reagieren Sie kreativ, ist das Ihre Entscheidung. Siehaben immer die Freiheit zu wählen.

Viele Menschen mei-nen, die Regierung – oder die Firma – müsse sich um sie kümmern

Heute wird in der Politik weltweit über Verantwortlichkeit undUnverantwortlichkeit debattiert. Menschen suchen nach Sicher-heit in ihrem Leben und blicken dabei auf die Regierung. Als sieKinder waren, kümmerten sich ihre Eltern um sie, als Erwachse-ne wollen sie, dass die Regierung oder manchmal auch die Firmasich um sie kümmern. Aber jedes Mal, wenn sie die Regierungbitten, sie unter die Fittiche zu nehmen, geben sie ihre Freiheitund Kontrolle auf, behalten aber trotzdem 100 Prozent ihrerVerantwortung. Niemand kümmert sich wirklich um sie, wennsie es nicht selbst tun. Unser Rechtssystem und unser Strafsys-tem basieren auf dem Prinzip der Unverantwortlichkeit. Einerverklagt den anderen und macht andere verantwortlich fürNegatives, das ihm widerfährt. Jemand geht aus, betrinkt sich,kommt von der Straße ab, wird verletzt und versucht prompt,den Automobilhersteller oder das Straßenbauunternehmen zuverklagen. Vielleicht versucht er sogar, den Barbesitzer, der ihmdie Getränke verkauft hat, oder die Brauerei zu verklagen.Wenn in unserem Strafrechtssystem ein offensichtlich Schuldi-ger geschnappt wird, dann sagt derjenige gewiss: „He, wartet

Reagieren Sie effektiv auf Herausforderun-gen!

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mal! Ich bin nicht verantwortlich, weil ich eine schlimmeKindheit hatte.“ Oder: „Ich war teilweise nicht zurechnungsfä-hig und deshalb könnt ihr mich nicht zur Verantwortung ziehen,dass ich getötet, betrogen, gestohlen oder sonst etwas verbro-chen habe.“ Und viele Gerichte sprechen solche Menschentatsächlich frei!

Verantwortung für sich selbst zu übernehmen ist keine Option, son-dern obligatorisch

In unserem medizinischen System gibt es mehr Kranke undÜbergewichtige denn je. Dabei waren Medikamente, Ärzte undKrankenhäuser zu keiner Zeit besser. Wie kann das angehen?Weil Menschen sich weigern, die Verantwortung für ihre eigeneGesundheit zu übernehmen. Die meisten Gesundheitsproblemewerden durch schlechte Gewohnheiten verursacht, die absolutin der Kontrolle des Einzelnen liegen. Verantwortung ist heutekeine Option, sondern obligatorisch. Es ist nicht etwas, für dasman sich vielleicht entscheidet oder auch nicht. Sie sind verantwortlich für Ihre Familie, Ihre Finanzen, IhreGesundheit, Ihre Karriere, Ihr Einkommen. Sie sind verant-wortlich für jeden Bereich Ihres Lebens. Sie sind, was Sie sind,weil Sie die Person sind, die Sie sind. Sie haben eine Entschei-dung getroffen, dort zu stehen, wo Sie heute stehen. Sie stehendort aufgrund Ihrer eigenen Entscheidungen und Wahlmög-lichkeiten.

Selbstverantwortung ist die Basis für Spit-zenleistungen

Welches sind die Merkmale einer durch und durch verantwortli-chen Persönlichkeit? Erst einmal ist ein verantwortlicherMensch eher positiv als negativ, eher aktiv als passiv. Er übt dieKontrolle aus, statt kontrolliert zu werden. Er sucht nachLösungen – nicht jemanden, dem er die Schuld in die Schuheschieben kann. Eine verantwortliche Person macht Fortschritte,eine unverantwortliche Person gebraucht Ausreden. Der verant-wortliche Mensch ist reif, der unverantwortliche ist unreif; erlebt noch immer wie ein Kind, stets hoffend, dass die Eltern, eineRegierung oder irgendjemand sich seiner annimmt. Und schließ-lich wissen wir, dass verantwortungsvolle Menschen eher Führerals Gefolgschaft sind. Der Schlüssel zu Spitzenleistungen undPersonal Leadership sind Selbstverantwortung und Selbstbe-wusstsein. Selbstverantwortung ist die Basis für Spitzenleistun-

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gen. Sie erzeugt einen hohen Grad an Selbstbewusstsein,Selbstwertgefühl und persönlichem Stolz. Man kann sich nie-manden vorstellen, der ein großes Selbstwertgefühl hat undnicht gleichzeitig selbstverantwortlich handelt. Genauso wenigist jemand vorstellbar, der stolz, aber nicht selbstverantwortlichist. Das Wundervolle daran ist: Je mehr Verantwortung Sieübernehmen, umso mehr respektieren Sie sich und umso mehrStolz entwickeln Sie. Unser ganzes Leben wird durch Auswahlund Entscheidungen bestimmt. Sie sind, was Sie sind. Und Siesind es aufgrund der Auswahl und Entscheidungen, die Sie inIhrem bisherigen Leben getroffen haben. Natürlich haben Siedie Möglichkeit, neue, bessere und andere Entscheidungen zutreffen. Damit heute zu beginnen – darin liegt der Schlüssel zuSpitzenleistung und Personal Leadership. Vergessen Sie nie, dassSie ganz allein für Ihr Leben verantwortlich sind. Alles, wasIhnen passiert, hängt von Ihnen ab. Wenn Sie uneingeschränkteSelbstverantwortung übernehmen, gibt es keine Grenzen beidem, was Sie erreichen wollen und werden.

Übungsteil Modul 4

1. In welchen Bereichen Ihres Lebens empfinden Sie das stärksteKontrollgefühl?

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2. Gibt es in Ihrem Leben etwas, worauf Sie sich nicht nocheinmal einlassen würden?

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3. Was würden Sie ändern, wenn Sie die totale Alleinherrschafthätten und alles ohne Rechenschaft nach Ihren Wünschenformen könnten?

Ehe-/Lebenspartner:

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Kinder, Freunde, Kollegen:

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Job, Karriere:

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Gesundheit, Angewohnheiten:

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Lebensstil, Reisen, Sport:

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Finanzen:

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5 Lösen Sie Ihre Bremsen!

Selbstverantwortung ist der Schlüssel zu Kontrolle und persön-licher Kraft

Wir wissen, dass Selbstverantwortlichkeit essenziell für Spitzen-leistungen ist. Wir können uns niemanden vorstellen, der erfolg-reich ist, der andere Menschen inspiriert, der sein Leben im Griffhat – und der keine Selbstverantwortung zeigt! Wir wissen auch,dass diese Verantwortung die Basis für ein hohes Maß anSelbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und persönlichem Stolz ist,die wiederum für ein glückliches und erfolgreiches Leben prädes-tinieren. Selbstverantwortung gilt als Schlüssel zu einem Gefühlder Kontrolle und persönlicher Kraft. Je verantwortlicher Siewerden, umso besser fühlen Sie sich, desto mehr haben Sie IhrLeben im Griff und umso mehr werden Sie von anderen Men-schen bewundert. Ein hohes Maß an persönlicher Verantwortungbedeutet ein hohes Maß an Kontrolle und ein hohes Maß anKontrolle führt zu einem Gefühl von Freiheit. Dieses Freiheits-gefühl wiederum bedingt eine positive mentale Haltung, die sichaus positiven Gefühlen zusammensetzt. Umgekehrt geht einGefühl von Verantwortungslosigkeit mit mangelnder Kontrolleeinher. Und mangelnde Kontrolle bedeutet auch, dass wir dieFreiheit vermissen. Mangelnde Kontrolle und Freiheit führenzum Schlimmsten überhaupt: negative Emotionen.

Verantwortungslosig-keit ist die Wurzel aller negativen Gefühle

Wenn wir über Verantwortung sprechen, reden wir in ersterLinie über den Unterschied zwischen positiven und negativenGefühlen. Wir reden sogar über mehr als das. Wir reden überdas, was wirklich den Mittelpunkt des Lebens ausmacht. Ichhabe mich viele Jahre damit beschäftigt und war überwältigt vonder Erkenntnis, dass Verantwortungslosigkeit die Wurzel allernegativen Gefühle ist. Sie ist die Wurzel von Unglück und Ärger,negativer Ausstrahlung sowie geistiger und physischer Krank-heiten. Negative Gefühle können einen Menschen depressiv

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machen, das Immunsystem schwächen und für viele Arten vonKrankheiten anfällig machen. Negative Gefühle verzerren diePersönlichkeit und sind der Hauptgrund für Probleme in per-sönlichen Beziehungen. Negative Gefühle sind das Schlimmste,das uns in unserem Leben widerfahren kann. Thomas Saz, einbedeutender Psychoanalytiker, sagte, dass es so etwas wie nega-tive Emotionen überhaupt nicht gäbe, sondern nur verschiedeneStufen der Verantwortung oder Verantwortungslosigkeit. Men-schen, die viel Verantwortung zeigen, agieren sehr positiv undkontrolliert. Sie sind Spitzenleister und haben trotzdem einenniedrigen Stresspegel. Menschen, die Verantwortungslosigkeitan den Tag legen, sind negativ und unglücklich. Auf der einenSeite haben wir mentale Gesundheit, auf der anderen mentaleKrankheit. Dr. Carl Meninger meinte, zwischen mentalen, geis-tigen und sonstigen Krankheiten gäbe es keinen Unterschied.Physische Krankheiten lauerten überall, sie würden durch ver-schiedenste Viren und Bakterien ausgelöst. Aber geistige Krank-heiten, so behauptete er, entstünden entlang einem Spektrumhoher Verantwortungsgrade bis hin zur Verantwortungslosig-keit.

Der Baum der negati-ven Emotionen

Sprechen wir über den „Baum der negativen Emotionen“.Dieser Baum ist sehr bekannt. Hunderttausende von Menschenhaben ihn bereits gesehen. Der Baum der negativen Emotionenhat Früchte wie ein Apfelbaum. Diese Früchte stehen beispiels-weise für Zweifel und Furcht, die ich als Paar sehe. Dann gibt esNeid und Groll, die auch wie ein Zwillingspärchen zu-sammenhängen. Und dann haben wir Eifersucht und Gier undnoch einen Haufen – sagen wir vielleicht 60 oder 70 – anderernegativer Gefühle.

Rechtfertigung und Identifikation sind die Wurzeln

Alle diese negativen Gefühle verbinden sich zu einem ultimativenSammelgefühl, dem Ärger. Ärger ist der ultimative Ausdrucknegativer Emotionen, ein Gefühl, das sich wie ein Feuer durchIhr Leben bewegt. Wenn Sie Ihre negativen Gefühle loswerdenwollen, müssen Sie an ihre Wurzel gelangen. Das Wurzelsystem,das den Baum der negativen Emotionen stützt, besteht aus zweiWurzeln. Die erste ist die Rechtfertigung. Es ist unmöglich,

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negative Gefühle zu nähren, ohne sich zu rechtfertigen, ohneandere Menschen zu verurteilen oder gar zu verdammen. Ich binsauer, weil er oder sie dies oder das gemacht hat. Ich bin ärgerlich,weil dies oder jenes passiert ist. All das sind Rechtfertigungenund eine Hauptstütze der negativen Emotionen.Die zweite Wurzel ist die Identifikation. Es ist fast unmöglich,ein negatives Gefühl zu nähren, wenn Sie einen Sachverhalt nichtpersönlich nehmen oder sich persönlich davon betroffen fühlen.Wenn Sie hören, dass in Afrika ein Flugzeug abgestürzt ist undüber zwei Dutzend Menschen ums Leben kamen, dann betrifftes Sie nicht unmittelbar. Hätte sich aber ein geliebter Menschunter den Opfern befunden, wären Sie massiv getroffen. Mitanderen Worten: Solange Sie sich nicht mit einem Menschenoder einer Situation identifizieren, sind Sie auch emotional nichtverwickelt und empfinden keine negativen Gefühle.

Urteilen Sie nicht!Wie entledigen wir uns unserer negativen Gefühle? Ein Beginnkönnte das Aushungern der Baumwurzeln sein. Trocknen Siedie Wurzeln aus und der Baum der negativen Emotionen stirbt.Die erste Voraussetzung: Urteilen Sie nicht! Sie werden erstauntsein, wie schwierig es dann ist, negative Gefühle zu haben. WennIhnen etwas missfällt, sollten Sie, statt ärgerlich zu werden,sagen: „Ach, lasst uns das doch erst einmal objektiv betrachten.Wir sollten uns die Sache einmal leidenschaftslos ansehen.“ Sichdes Urteils zu enthalten ist der Beginn der Eliminierung negati-ver Gefühle.

Lassen Sie los!Der zweite Schritt, den Sie tun können, ist loszulassen. ImBuddhismus wird das Loslassen gelehrt. In der Psychologiesprechen wir von „De-Identifikation“. Sie weigern sich, dieDinge persönlich zu nehmen, sich in Situationen einfangen zulassen. Sagen Sie: „Lasst uns ein Stück zurücktreten und dieSache ruhig und gelassen betrachten.“ Das ist übrigens derGrund, warum man nie als sein eigener Rechtsanwalt auftretensollte. Vor Gericht ist man gefühlsmäßig so involviert, dass mansich selbst nicht qualifiziert vertreten kann. Eine De-Identifika-tion findet nur sehr begrenzt statt. Deshalb beauftragen wir eineobjektivere Person mit unserer Verteidigung.

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Der Stamm des Baumes der negativen Emotionen heißt Schuld.Der schnellste Weg zur Eliminierung negativer Emotionenbesteht darin, den Baum abzusägen. Stellen Sie sich diesen Baumals Ihren Weihnachtsbaum vor. Die negativen Emotionen sindwie elektrische Kerzen an Ihrem Weihnachtsbaum, die einge-schaltet sind. Nun ziehen Sie den Stecker aus der Wandsteckdo-se. Was passiert, wenn Sie den Stecker herausziehen? Richtig:Alle Lichter gehen gleichzeitig aus. Sobald Sie den Steckerherausziehen, indem Sie aufhören, die Schuld auf andere zuschieben, stoppen Sie alle negativen Gefühle automatisch.Der Schlüssel, negative Emotionen zu stoppen und positiv zudenken, ist das Gesetz der Substitution, das besagt, dass Sieniemals zwei konträre Gedanken gleichzeitig im Kopf habenkönnen. Sie können nur einen Gedanken festhalten und der istentweder positiv oder negativ.

Positive Affirmationen vertreiben negative Gedanken

Eine positive Affirmation schlägt alle anderen Gedanken in dieFlucht. „Ich bin verantwortlich! Ich bin verantwortlich!“ – dassind die wohl machtvollsten Worte, mit denen Sie negativeGedanken überwinden können. Wenn Sie diese Worte sagen,können Sie nicht negativ, ärgerlich, urteilend, zurückweisend,eifersüchtig, ängstlich oder zweifelnd sein. Sie können sich nichteinmal Sorgen machen. „Ich bin verantwortlich“ – damit entzie-hen Sie dem Baum Ihrer negativen Emotionen die Energie undmachen Schuldzuweisungen unmöglich. Negative Gefühle re-sultieren zu 99 Prozent daraus, anderen Menschen die Schuld füretwas zuzuweisen.

Negative Gefühle sind wie Bremsen

Negative Gefühle lähmen Ihre Weiterentwicklung, Ihr Wachs-tum und Ihre Fortschritte. Sie sind der Hauptgrund, weshalbMenschen sich nicht zu ihrem vollen Potenzial entwickeln.Negative Gefühle sind wie Bremsen, die Sie an einem Ortfesthalten und Ihr Vorankommen blockieren. Wie fangen Sie esan, Ihre negativen Gefühle abzuwerfen? Als Erstes hören Sie mitden Schuldzuweisungen auf. Dann übernehmen Sie Ihre gesamteVerantwortung und als Nächstes vermeiden Sie das Ausdrückennegativer Emotionen. Das Ausdrücken negativer Emotionen –negativ reden, erzählen, denken – führt zu einer Verbreitung der

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negativen Emotionen wie bei einem Lauffeuer, das schließlichaußer Kontrolle gerät.

Fassen Sie negative Emotionen nicht in Worte

Gewiss haben Sie Leute sagen hören, negative Gefühle seiennormal und natürlich, ein Teil des Lebens. Falsch! Nur positiveGefühle sind im Unterbewusstsein verankert, nur positive Ge-fühle bringen Ihr Leben voran. Wenn behauptet wird, negativeDinge seien die Triebfeder für bestimmte Taten, dann stimmtdas. Aber es sind nur die positiven Dinge, die Sie tun und die IhrLeben verbessern. Das schaffen Sie auch ohne negative Emotio-nen. Fassen Sie Ihre negativen Emotionen nicht in Worte. Wennetwas Negatives geschieht, sagen Sie: „Was nicht geheilt werdenkann, muss eben ausgehalten werden.“ Wenn jemand einenanderen kritisiert, erwidern Sie: „Dieser Mensch hat andere guteQualitäten.“ Wenn Probleme auftauchen, dann fragen Sie sich:„Was kann ich daraus lernen?“ Finden Sie Gründe, um keinenegativen Emotionen zu äußern. Sie sollten von Beginn annegative Emotionen vermeiden, damit wie bei einer Kerze dieFlamme erlischt. Der Ärger kann nicht wachsen, wenn er IhrenGeist nicht ausfüllt. Finden Sie Gründe, ihn nicht auszudrücken.

Wenn ein Rad blockiert ist ...

Eine der wichtigsten Methoden, negative Gefühle loszuwerden,besteht, wie wir es nennen, im Lösen der Bremsen. Dieses Bildist sehr anschaulich. Stellen Sie sich vor, Sie haben ein brandneu-es Auto gekauft, ein erstklassiges Fahrzeug, wunderschön undperfekt in jeder Hinsicht. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in diesemAuto und wollen losfahren. Aber das eine Vorderrad ist blo-ckiert, die Bremse löst sich nicht. Sie starten den Motor, legenden Gang ein und treten auf das Gaspedal. Was passiert? Na klar,das Auto dreht sich immer im Kreis, bewegt sich immer nur umdas defekte Vorderrad. Verstehen Sie den Vergleich? Sie trageneine negative Restemotion in sich, die dazu führt, dass Sie sich inIhrem Leben im Kreis bewegen. Die meisten Menschen sindbereit, ihre negativen Gefühle aufzugeben – ganz einfach, sonebenbei. Gleichzeitig wenden sie ein: „Ich gebe alle meinenegativen Gefühle auf, nur eins nicht. Auf dieses eine habe ichein Anrecht. Ich habe dafür bezahlt. Ich habe dafür gelitten. Ichwerde es nicht aufgeben.“ Behalten Sie aber nur ein negatives

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Restgefühl zurück, kann das Ihre gesamte Zukunft sabotieren.Ein einziges negatives Gefühl kann Sie auf Jahre blockieren undIhre Räder durchdrehen lassen. Wenn Sie einem netten Men-schen begegnen, der aber nur Probleme zu haben scheint, hältdieser mit Sicherheit ein negatives Gefühl in seinem Unterbe-wusstsein verankert. Lassen Sie Ihre negativen Gefühle hintersich und machen Sie weiter mit dem Rest Ihres Lebens.Sie sollten andere Menschen ebenfalls zur Verantwortung ermu-tigen. Denken Sie daran: Indem Sie andere ermutigen, motivie-ren Sie auch sich selbst. Menschen lieben es zu leiden, trennensich ungern von ihren Leiden. Helfen Sie ihnen, ihre Leidenaufzugeben. Hier ein Beispiel: die Straße des Lebens. Als Kind kennen Siekeine negativen Emotionen. Wenn Sie etwas älter werden,entwickeln Sie ein paar negative Emotionen, die Sie mit IhrenFreunden bereden.

Werfen Sie den großen Sack negativer Emotio-nen auf den Müll!

Als Teenager haben Sie Ärger mit der ersten Liebe, mit IhrenEltern usw. Sie sammeln negative Emotionen und fangen an, siewie in einem Sack mit sich herumzutragen. Sie schleppen einengroßen Sack voll negativen Emotionen mit, und wann immer Siejemanden treffen, der bereit ist, Ihnen Zeit und Aufmerksamkeitzu schenken, stellen Sie Ihren Sack wie auf einem Basar aus. Siegeben all Ihre negativen Gefühle, schrecklichen Erfahrungen,Konflikte mit Vorgesetzten, Finanzprobleme, Ehe- und Bezie-hungsschwierigkeiten, Gesundheitsängste preis. Aber das kann nicht die Antwort sein. Wenn Sie erwachsenergeworden sind, sollten Sie diese negativen Gefühle wie einenHaufen Müll am Rande der Straße absetzen. Und dann gehen Sieweiter und sind frei für den Rest Ihres Lebens. Das ist derSchlüssel zum Erfolg.

„Du bist verantwort-lich, was wirst du tun?”

Als junger Mann entwickelte ich eine Technik, die ich den „Rat“nannte und die Sie mit allen Ihren Freunden praktizierenkönnen. Sie werden dann bald herausfinden, wer Ihre wahrenFreunde sind. Hier also mein Rat: Wenn jemand Ihnen seinProblem verrät, sagen Sie: „Das ist sehr interessant. Aber du bistdafür verantwortlich. Was wirst du jetzt tun?“ Heute benutzen

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viele Menschen ihre negativen Emotionen und Probleme alsMittel, das Gespräch zu dominieren. Sie sind nicht wirklich anLösungen interessiert, sie wollen nur reden. Diese Menschenbenutzen ihre Probleme und Sie als sympathischer Menschhören brav zu. Sie kommen jede Woche wieder mit den gleichenProblemen, den gleichen Schwierigkeiten, manchmal jahrelang,und Sie werden als Müllschlucker missbraucht. Wenn das dasnächste Mal passiert, dann geben Sie den Rat: „Das ist sehrinteressant, aber weißt du was? Du bist verantwortlich. Waswirst du jetzt tun?“ Ihre wahren Freunde werden zustimmen.„Du hast Recht. Ich bin verantwortlich!“ Und sie werden ihrSchicksal in die Hand nehmen. Die anderen werden sagen: „Ichweiß nicht, ob ich mit dir noch reden will.“ Sie werden sichverabschieden und nicht wiederkommen.

Kontrollieren Sie Ihre Reaktion auf negative Emotionen

Natürlich hat jeder Mensch eine Reihe wunder Punkte, Erinne-rungen an negative Erfahrungen. Sobald Sie an sie denken,setzen sie negative Gefühle in Gang. Menschen, Beziehungen,Ehe, Kindheitserinnerungen, Politik, Religion, Weltanschauun-gen oder Meinungen – wann immer die wunden Punkte berührtwerden, reagieren Sie ärgerlich. Sie brausen auf, werden defensiv.Emotionen, die sich aufbauen, können wir nicht mehr aufhalten.Wir können nur die Reaktion auf diese Emotionen kontrollie-ren. Sie sollten sich auf diese Gefühle vorbereiten wie auf einenathletischen Wettbewerb, eine Präsentation oder ein Interview.Am besten bereiten Sie sich vor, indem Sie sich die Situationvorstellen, die Sie ärgerlich, wütend oder depressiv macht. Dannstellen Sie sich vor, dass Sie ruhig, voller Vertrauen, positivreagieren. Sie denken an einen Namen, einen Menschen, eineSituation, aber es berührt Sie nicht. Sie bleiben gelassen. Sienehmen einen tiefen Atemzug, und wenn die Situation danntatsächlich auf Sie zukommt, sind Sie bereit.

Wollen Sie Recht haben oder glücklich sein?

Die große Entscheidung im Leben lautet: Wollen Sie Rechthaben oder glücklich sein? Alle negativen Emotionen sind mitRechthaberei verbunden, mit Urteilen und mit Schuld. Wenn Sierechthaberisch argumentieren, dann sagen Sie, dass Sie anderenüberlegen sind. Wenn Sie über einen Menschen urteilen, bedeu-

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ten Sie ihm, dass Sie besser sind als er. Wenn Sie jemandem dieSchuld zuweisen, dann lösen Sie bei sich selbst negative Gefühleaus und stimmen sich ärgerlich. Aber Ihr Ziel im Leben alsSpitzenleister, als „Personal Leader“ heißt: ruhig, vertrauensvoll,positiv, glücklich und effektiv zu sein. Es ist nicht Ihre Aufgabe,Recht zu haben. Der Schlüssel zu Selbstbewusstsein, Selbst-wertgefühl und persönlichem Stolz liegt darin, Ihre Bremsen zulösen – rückhaltlos. Wenn Sie Ihre Bremsen lösen – egal, waspassiert, welche negativen Emotionen in Gang kommen –,können Sie sie einfach ausblenden oder neutralisieren, indem Siesagen: „Ich bin verantwortlich! Ich bin verantwortlich!“

Übungsteil Modul 5

1. Das Ausschalten negativer Emotionen ist wesentlich, umGlück und Harmonie zu erlangen. Welche der folgendennegativen Emotionen erleben Sie? Wann oder wem gegenübererleben Sie sie?

Angst_____________________________________________________

Zweifel_____________________________________________________

Neid_____________________________________________________

Eifersucht_____________________________________________________

Groll_____________________________________________________

Schuld_____________________________________________________

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Haß_____________________________________________________

Zorn_____________________________________________________

Sorge_____________________________________________________

2. Identifikation – Dinge persönlich oder subjektiv auffassen –ist wesentlich für negative Emotionen. Eine wirkungsvolleMethode, diese Tendenz zu neutralisieren, ist der Prozess der„De-Identifizierung“, bei dem Sie bewusst Abstand einneh-men. Z. B.:„Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper.“„Ich empfinde Sorge, aber ich bin nicht meine Sorge.“„Ich denke bestimmte Gedanken, aber ich bin nicht meineGedanken.“Wählen Sie nun eine negative Situation in Ihrem Leben ausund deidentifizieren Sie sich davon.Stellen Sie sich vor, diese Situation wäre jemand anderempassiert. Wie würden Sie sich fühlen?

_____________________________________________________

Stellen Sie sich vor, es wären zehn Jahre vergangen. Wie ernstwar die Situation rückblickend?

_____________________________________________________

Stellen Sie sich vor, die Situation sei eingefädelt worden, umIhnen eine wertvolle Lektion zu erteilen. Welche wäre das?

_____________________________________________________

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6 Loslassen und vergebenlernen

Negative Emotionen sind flüchtige Emotio-nen

Welches Hauptziel verfolgen Sie in Ihrem Leben? Eine Ihrerwichtigsten Aufgaben sollte sein, dass Sie eine Führungs-persönlichkeit werden, die im beruflichen, sozialen und privatenBereich Spitzenleistungen vollbringt. Versuchen Sie, all das zuwerden, wozu Sie fähig sind! Sie können das, wenn Sie sich nurdazu entschließen. Voraussetzung ist, dass Sie vollkommeneKontrolle über Ihre Gefühle erlangen. Wenn Sie überragende Persönlichkeiten auf der ganzen Weltbetrachten – egal, auf welchem Gebiet –, sehen Sie, dass dieseeinen Punkt erreicht haben, an dem sie die vollständige Kontrol-le über sich, speziell über ihre negativen Emotionen, besitzen.Das einzig Gute an negativen Emotionen ist, dass sie erlerntwerden und nicht dauerhaft sind. Ich nenne sie deshalb auchflüchtige Emotionen. Sie kampieren in Ihrem Unterbewusstseinund wandern umher, jedoch ohne permanente Bleibe. Sogar Freud betonte, dass negative Emotionen keinen festenPlatz im Unterbewusstsein haben. Hätten sie einen solchenständigen „Wohnsitz“, wäre es nicht möglich, sie loszuwerden.Glücklicherweise sind sie jedoch erlernt und Sie können siewieder loswerden. Um negative Emotionen und Reaktionen zueliminieren, können Sie positive Gefühle und Verhaltensmustererlernen – so wie Sie besser Schreibmaschineschreiben, Golf-oder Tennisspielen lernen. Sie können alles lernen und besserdarin werden, wenn Sie immer und immer wieder üben. Unab-dingbar ist dabei das Verständnis, dass der Ursprung der negati-ven Emotionen in Ihrem Unterbewusstsein liegt.

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Negative Emotionen entwickeln sich auf-grund frühkindlicher Erlebnisse

Doch woher kommen die negativen Emotionen genau und wiekamen sie dorthin? Psychologen wissen, dass negative Emotio-nen sich vorrangig aufgrund von Erlebnissen vor dem sechstenLebensjahr entwickeln. Vor dem sechsten Lebensjahr, das alsAnfangspunkt bewussten Handelns und Denkens gilt, erinnernSie sich an kaum etwas, danach an umso mehr. Alles, was manIhnen sagt, wird von Ihrem Unterbewusstsein zunächst als Faktakzeptiert. Ihr Bewusstsein hat dann die Fähigkeit zum Wertenund Sortieren. Wenn Ihre Eltern schimpfen, Sie seien ein böserJunge, dann sagen Sie: „In Ordnung, ich bin ein böser Junge!“Sie mögen diskutieren, aber Ihr Unterbewusstsein akzeptiertdiese Aussage als Realität. Wenn jemand sagt, dass Sie einschlechtes Mädchen, faul, chaotisch oder verlogen sind, habenSie bis zum sechsten Lebensjahr keinerlei Möglichkeiten, demzu widersprechen. Diese Informationen treten in Ihr Unterbe-wusstsein ein und setzen sich dort fest. Die Programmierung istbesiegelt, wenn Sie später in der Phase des Bewusstseins verges-sen haben, was damals passiert ist.

Destruktive Kritik und das Fehlen von Liebe führen zu negativen Emotionen

Wir wissen, dass negative Emotionen Automatismen in Gefühlund Reaktion auslösen. Der Reiz tritt auf und Sie reagierennegativ. Sie haben oft keine Ahnung, warum Sie so reagieren.Das Verhalten ist in Ihrem Unterbewusstsein programmiert,aber es gibt einen Weg, wie Sie diese Programmierung ausradie-ren können. Negative Gefühle beginnen mit zwei Dingen. Da istzum einen die destruktive Kritik. Destruktive Kritik ist dieHauptursache für die verschiedensten negativen Emotionen. Siehat mehr Menschen zerstört als alle Kriege der Weltgeschichtezusammengenommen. Denn destruktive Kritik wird von Kin-dern bis zum Alter von sechs Jahren als gerechtfertigt akzeptiert.Die Programmierung manifestiert sich für den Rest ihres Le-bens. Der zweite Faktor, der zu negativen Emotionen führt, istdas Fehlen von Liebe. Wir wissen, dass das Vorenthalten vonLiebe die Wurzel der emotionalen Probleme ist, die Erwachsenein ihrem späteren Leben haben. Viele Eltern sagen, dass sie ihreKinder lieben. Ich frage: „Sagen Sie dem Kind, dass Sie es lieben,schätzen und stolz auf es sind?“ Die Eltern antworten meist:

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„Nein. Meine Kinder wissen das. Ich muss ihnen das nicht erstsagen!“ Woher sollen sie es aber wissen?! Kinder brauchenLiebe. Sie ist essenziell für das gesunde Wachstum ihrer Persön-lichkeit. Sie würden von einer Pflanze auch nicht erwarten, dasssie wächst, wenn Sie sie nur einmal im Jahr gießen. Kinderbrauchen häufige Liebesbezeugungen. Ich habe vier Kinder undsage ihnen oft, wie sehr ich sie liebe, dass sie wundervoll sind,intelligent, lieb und dass ich stolz auf sie bin. Ich sage ihnen dasimmer und immer wieder. Glauben Sie, dass das einen Einflussauf ihre Persönlichkeit hat? Ich versichere Ihnen: Es hat einenwunderbaren Einfluss.

Kinder lernen zu lieben, indem sie ihre Umge-bung beobachten

Damit Kinder sich wirklich geliebt fühlen, müssen drei Faktengegeben sein. Erst einmal müssen die Eltern sich selbst lieben.Eltern mit gutem Selbstbewusstsein erziehen Kinder mit gutemSelbstbewusstsein. Sie können Ihren Kindern nicht geben, wasSie selbst nicht haben. Zweitens müssen die Eltern sich gegensei-tig lieben und diese Liebe füreinander ausdrücken. Kinderlernen zu lieben, indem sie ihre Umgebung beobachten. Wennsie in ihrer Umgebung keine Liebe erleben, können sie nichtnachvollziehen, was Liebe ist. Als Erwachsene wissen sie nicht,wie sie den Partner behandeln sollen, weil sie es nie mitbekom-men haben.

Für Kinder bedeutet Liebe: Zeit!

Der dritte Fakt, der gegeben sein muss, ist, dass die Eltern ihrKind wirklich und aufrichtig lieben. Viele Eltern denken, dasssie ihre Kinder lieben. Aber wie buchstabiert ein Kind Liebe?Ein Kind buchstabiert: Z-E-I-T. Wenn Eltern sehr beschäftigtsind oder ihre eigenen Probleme – auch mit dem Ehepartner –und ungelösten Konflikte haben, nehmen sie sich oft nicht dieZeit, ihr Kind wirklich zu lieben. Das Kind wächst auf in demtiefen Gefühl, nichts wert, nicht wirklich liebenswert zu sein.Destruktive Kritik und fehlende Liebe, die leider allzu oft inKombination auftauchen, führen dazu, dass ein Kind sichunzureichend und minderwertig fühlt. Das Kind sagt: „Ich weißnicht, warum Mama und Papa mich nicht lieben und sich nichtum mich kümmern. Es muss daran liegen, dass ich nicht gut bin,nichts wert, ein nutzloses Kind. Ich bin nicht gut genug!“ Als

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Erwachsene kämpfen wir unermüdlich, dieses Gefühl zu über-tünchen, abzulegen oder irgendwie zu überwinden. Das Gefühlder Unzulänglichkeit ist ein Ergebnis von destruktiver Kritikund fehlender Liebe und vor allem ist es die Wurzel von Schuld.

Schuldgefühle, Bestra-fung, Kontrolle, Mani-pulation

Schuld zeichnet sich als Hauptproblem des 21. Jahrhunderts ab –als Hauptursache für Geisteskrankheiten, Selbsthass und Selbst-verdammung. Schuld und Schande, die großen Zerstörer, sinddie bedeutenden emotionalen Probleme unserer Zeit. DasSchuldspiel wird oft mit Kindern praktiziert, und zwar aus zweiGründen. Eltern, die das Schuldprinzip auf ihre Kinder anwen-den, haben es in ihrer Kindheit selbst erfahren. Es ist für sie alsovollkommen natürlich. Sie denken nicht einmal darüber nach.Der erste Grund, warum Eltern damit arbeiten, ist der Aspektder Bestrafung. Emotionale Bestrafung. Die Kinder werdenbestraft, damit sie sich schlecht fühlen, und das funktioniert auchin der Regel. Die Kinder hören, wie schlecht sie sind und wieviele Probleme sie verursachen. Die Eltern „impfen“ das Kindmit Schuldkomplexen und unterdrücken seinen Willen. Derzweite Grund, warum Eltern mit Schuld arbeiten, ist der Aspektder Kontrolle. Es wird einfacher, das Kind zu manipulieren, eszu Dingen zu bewegen, die es sonst nicht tun würde. Außerdemist es überaus bequem, mit Schuld zu arbeiten. Man brauchtnoch nicht einmal aufzustehen. Man kann sie über das Telefonund in fast allen Lebenslagen mit minimalem Aufwand einset-zen. Jedes Mal, wenn Sie jemandem erlauben, Sie zu manipulie-ren, damit Sie sich schuldig fühlen, sind Sie als Folge zukünftignoch einfacher zu manipulieren. Wenn Sie als Kind destruktiveKritik und fehlende Liebe erfahren haben, manifestieren sich inIhrem Erwachsenenleben höchstwahrscheinlich Gefühle vonSchuld.Welches sind die Hauptmanifestationen von Schuld im Lebenvon Erwachsenen?

Fühlen Sie sich un-zulänglich?

Auf Platz eins steht das Gefühl der Unterlegenheit. Sie empfin-den Unzulänglichkeit. Sie haben den Eindruck, dass Sie dieguten Dinge, die Ihnen widerfahren, nicht verdienen. Sie fühlensich machtlos, hilflos. Sie vergleichen sich mit anderen Men-

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schen und meinen, dass Sie nicht gut genug oder nicht so gut wiediese sind. Oder kein Recht haben, Schönes zu erleben.

Machen Sie sich selbst nieder?

Auf Platz zwei rangiert die destruktive Selbstkritik: Sie machensich selbst nieder, verkaufen sich unter Preis. Sie behaupten, diesoder jenes nicht zu können, furchtbar vergesslich zu sein,notorisch zu spät zu kommen und keinerlei Disziplin zu besit-zen. Sie erzählen allen Menschen, wie schlecht Sie sind, was IhreSchuld- und Minderwertigkeitskomplexe selbstverständlich un-termauert.

Lassen Sie sich manipu-lieren?

Der dritte Punkt ist der, dass Sie durch die Schuld selbstbereitwillig manipulierbar werden. Menschen können an IhrenSchuld-Fäden ziehen. Sie werden zur Marionette. Sogar Men-schen, die Sie gar nicht kennen, die Sie im Flugzeug oderRestaurant treffen, können veranlassen, dass Sie sich schuldigfühlen. Auf die Frage „Haben Sie noch einen Wunsch?“ antwor-ten Sie mit Nein, obwohl Sie noch hungrig oder durstig sind.Menschen, die Sie noch nie getroffen haben, erkennen, dass Siedurch Schuld manipulierbar sind, und betätigen Ihre Fäden.Die vierte Manifestation von Schuld ist ihr Gebrauch beianderen. Wenn bei Ihnen als Kind das Schuldprinzip benutztwurde, dann werden Sie es vermutlich auch bei anderen benut-zen. Weil es funktioniert, einfach und effektiv, automatisch.

Ich will, aber ich kann nicht

Die fünfte Manifestation von Schuld hängt mit Ihrer Sprachezusammen. Sie benutzen eine Sprache, die Sie als Opfer entlarvt.Ich bin ein Opfer. Ich bin schuldig. Ich bin wertlos. Ich binmachtlos. „Ich kann nicht. Ich kann nicht. Ich will, aber ich kannnicht!“ – Solche Sätze drücken aus, dass Sie hilflos sind wie einKind, ein Baby. Anstatt zu sagen, dass Sie etwas können, gebenSie vor, es sei Ihre Entscheidung, es nicht zu tun, weil Sie es nichtwollen. Sagen Sie nicht: „Ich kann das nicht.“ Ihr Unterbewusst-sein merkt sich das und spürt Ihre Machtlosigkeit und das wirdSie dann in anderen Bereichen wirklich machtlos machen. Diezweite „Opfer-Formulierung“ lautet: „Ich würde gerne diesmachen, aber ich muss das machen!“ Damit suggerieren Sie,keinerlei Kontrolle oder Wahlmöglichkeit zu haben. Sagen Sie

Ich muss!

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nicht: „Ich muss!“ Sagen Sie, dass es Ihre Entscheidung odereben nicht Ihre Entscheidung ist, etwas zu tun.

Ich werde es versuchenEin anderer gängiger Gebrauch der Opfer-Sprache lautet: „Ichwerde es versuchen!“ Wenn Sie etwas versuchen wollen, dannentschuldigen Sie sich damit im Vorfeld für Ihr Versagen. HabenSie jemals jemanden zu einer Party oder Besprechung eingeladenund als Antwort erhalten, dass dieser versuchen würde, zukommen? Später sagten Sie dann, dass Sie mit seinem Erscheinengerechnet haben, und hören als Antwort: „Ich habe doch gesagt,dass ich es versuchen werde!“ Das bedeutet, wenn man etwasversucht, ist das Scheitern vorprogrammiert und später kannsich niemand beschweren, denn man hat es ja versucht. BenutzenSie diese Worte nicht! Sagen Sie „Ich werde es tun!“, undverlangen Sie auch von anderen die gleiche Verbindlichkeit. Dasletzte Merkmal der Opfer-Sprache sind die Worte: „Ichwünschte …“, „Ich wünschte, ich könnte“, „Ich wünschte, ichkönnte mehr Geld verdienen.“ Die unausgesprochene Fortset-zung lautet: „… aber ich weiß, dass es nicht möglich ist, weil ichnicht gut genug bin, wertlos, ein Nichtskönner.“ Sagen Siestattdessen: „Ich werde“ oder „Ich werde nicht“. Sagen Sie abernicht: „Ich kann nicht“, „Ich muss“, „Ich wünschte oder ichversuche“ – all diese Formulierungen verschlimmern IhreSchuldgefühle.

Verbitten Sie sich des-truktive Kritik

Wie werden Sie jetzt aber Ihre Schulgefühle los und gewinnenneue Kraft? Da gibt es einige sehr einfache Wege: Erstens solltenSie auf jede destruktive Selbstkritik verzichten. Erlauben Sie sichnicht, negative Dinge über sich selbst zu sagen. Und auchanderen sollten Sie es nicht gestatten. Fordern Sie auf: „Sprichnicht so über mich.“ „Nicht so über dich reden?“ „Nein, redenicht so über mich!“ Das gilt übrigens auch, wenn Ihr Vorgesetzter Sie abkanzelt.Klären Sie ihn auf: „Bitte sprechen Sie nicht so über mich. Dastrifft meine Persönlichkeit und mindert meine Effektivität.Reden Sie mit anderen so, aber nicht mit mir.“ Wissen Sie, wasdann passiert? Ihr Chef wird Ihre Haltung akzeptieren und baldauch Ihren Kollegen mehr Respekt entgegenbringen. Denken

Die Opfer-Sprache ver-schlimmert die Schuldgefühle

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Sie daran: Es gibt immer Leute, die keiner herumschubst. Zudenen müssen Sie gehören!

Lassen Sie sich keine Schuldgefühle aufla-den!

Der zweite Weg, Gefühle der Schuld zu eliminieren, bestehtdarin, sich den Schuldzuweisern zu verweigern. Lassen Sie nichtan Ihren Fäden ziehen! Lassen Sie nicht zu, dass andere IhnenSchuldgefühle einjagen. Hier sind Abwehrmethoden aus demArgumentationstraining: Erstens: Bleiben Sie vollkommen still,wenn jemand versucht, Ihnen ein Schuldgefühl zu vermitteln.Sagen Sie nichts. Verweigern Sie eine Reaktion oder Antwort.Darauf angesprochen, ob Sie nicht irgendetwas dazu sagenwollen, erwidern Sie einfach: „Nein! Nein, ich werde daraufnicht antworten.“ Fragt man nun weiter „Was ist mit diesemoder jenem?“, dann können Sie die zweite Methode anwenden,indem Sie sagen: „Entschuldigung, Sie versuchen doch nichtgerade, mir ein Schuldgefühl einzureden? Oder?“ Gibt IhrGegenüber das irgendwann zu, stellen Sie unumstößlich fest:„Das wird aber nicht funktionieren.“ Und von diesem Augen-blick an verbieten Sie jedem, Ihnen Schuld aufzuladen. Sobald esjemand versucht, sagen Sie: „Einen Moment mal. Sie versuchendoch nicht gerade, mir Schuld zuzuweisen? Hören Sie aufdamit!“ Sprengen Sie das Muster Ihrer Generation!

Schieben Sie nieman-dem die Schuld in die Schuhe!

Der nächste Weg besteht darin, andere von Schuld und Schandezu verschonen. Weigern Sie sich, jemandem Schuld in die Schuhezu schieben – in Gesprächen, am Arbeitsplatz, im sozialenLeben, im Familienkreis. Verzichten Sie auf Klatsch und Tratsch.Hören Sie auf, schlecht über andere Leute zu reden oder sie zukritisieren. Keine Klagen oder Beschwerden mehr! Erinnern Siesich: Sich beschweren, kritisieren und verurteilen schafft denNährboden, auf dem negative Emotionen wachsen. Werden Sieab sofort eine durch und durch positive Person!

Das Gesetz der Verge-bung

Das wichtigste Prinzip, um negative Emotionen und Schuldge-fühle zu eliminieren, ist Vergebung. Wir sprechen sogar vomGesetz der Vergebung. Die Fähigkeit zu vergeben ist ein Grad-messer für mentale Gesundheit. Sie zeigt ebenso klar den Gradder Integration als Mensch. Wenn Sie Menschen, die Sie verletzthaben, nicht vergeben können, verleihen Sie ihnen die Kontrolle

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über Ihre Gefühle – sogar über weite Entfernungen. Jemand, dertausende Kilometer entfernt wohnt, kann Sie ärgerlich undnervös stimmen, nur weil Sie an ihn denken. Er kann an IhrenFäden ziehen, ohne eine Ahnung zu haben, wo Sie sind und wasSie tun.

Während Sie grollen, tanzen die anderen

Der Komödiant Buddy Hackett hat einmal gesagt, dass erniemals Groll empfindet. Denn während er seinen Groll hegt,würden die anderen tanzen! Um Ihr ganzes Potenzial freizuset-zen, müssen Sie vergeben und vergessen können. Nur so könnenSie ein hohes Maß an Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl undpersönlichem Stolz genießen. Fangen Sie frühzeitig damit an.Verzeihen Sie jedem in Ihrem Leben, der Sie jemals verletzt hat.Denn während Sie grollen, tanzen die anderen! Wenn Sie aneinen Menschen oder eine Erfahrung denken und dabei ärgerlichoder traurig werden, dann sagen Sie einfach: „Ich vergebe alles!“Lassen Sie los!

Wenn Sie Ihren Eltern vergeben, wird sich Ih-re Beziehung zu ihnen dramatisch verbessern

„Ich vergebe ihr oder ihm und ich lasse los.“ Diese Worte fallenanfangs sehr schwer. Je öfter Sie sie aber üben, umso kleiner wirdIhr Ärger. Das negative Gefühl wird erst gar nicht aufflammen,sondern wie ein Feuer, das keine Luft bekommt, bald erlöschen.Beginnen Sie jetzt! Wem sollten Sie vergeben? Vergeben SieIhren Eltern! Ihr reifes Erwachsensein beginnt erst, nachdem SieIhren Eltern jeden Fehler, den sie in Ihrer Erziehung begingen,verziehen haben. Sobald Sie ihnen vollständig vergeben habenund loslassen, werden Sie erwachsen. Bis dahin bleiben Sie dasärgerliche Kind. Ich habe Menschen getroffen, die 40 oder 50 Jahre alt und immernoch ärgerliche Kinder waren. Weil sie ihren Eltern nichtvergeben hatten. Wie stellen Sie es an, wenn Sie Ihren Elternvergeben wollen? Ganz einfach: Sie können ihnen in IhremHerzen vergeben. Oder Sie greifen zum Telefon: „Ich möchte,dass ihr wisst, dass ich euch jeden Fehler verzeihe, den ihrgemacht habt, und euch immer noch liebe!“ Sie können sienatürlich auch besuchen oder einen Brief schreiben. Am wich-tigsten ist, dass Sie Ihren Eltern vergeben und alles vergessen,was sie Ihnen jemals angetan haben. Von diesem Moment an

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wird sich die Beziehung zu Ihren Eltern dramatisch verbessern.Und sollten Ihre Eltern bereits tot sein, so werden Sie sichplötzlich von Ihrer Vergangenheit befreien können.

Vergeben Sie allen Per-sonen, die Sie jemals verletzt haben

Nachdem Sie Ihren Eltern vergeben haben, vergeben Sie allenanderen Personen, die Sie jemals in irgendeiner Weise verletzthaben, ob im privaten Bereich, im geschäftlichen Leben, in derEhe, egal, in welcher Beziehung. Vergessen Sie alles, was vorge-fallen ist und Sie immer noch ärgerlich macht. Denn all das hältSie von der Erfüllung Ihres Potenzials ab. Sie sind verantwort-lich für jede Situation, in die Sie als Erwachsener geraten undwomöglich länger stecken als notwendig. Nur Sie sind verant-wortlich. Sie sind wütend, aber einer der Hauptgründe, warumSie noch wütend sind, ist, dass Sie sich überhaupt in dieseSituation laviert haben. Sie müssen sich gefühlsmäßig da heraus-holen, indem Sie vergeben. Sie können die betreffenden Perso-nen anrufen, ihnen schreiben oder sie persönlich treffen.

Der Brief zur Freiheit Vielleicht nutzen einige, die eine schlechte Beziehung hatten,das, was ich den Brief nenne. Der Brief wurde bereits vonunzähligen Männern und Frauen auf der ganzen Welt genutzt,um sich vom negativen Nachhall gescheiterter Beziehungenoder Ehen zu befreien. Er besteht aus drei Teilen und ist sehreinfach zu realisieren. Im ersten Teil schreiben Sie, dass Sie dievollständige Verantwortung für alles, was passiert ist, überneh-men: „Ich akzeptiere die komplette Verantwortung für unsereBeziehung. Ich habe mich da selbst hineingeritten und gebeniemandem die Schuld.“ Im zweiten Teil des Briefes schreibenSie: „Ich vergebe dir hundertprozentig alles, was du jemals getanund mir damit an Verletzung zugefügt hast.“ Ein wichtigerPunkt, denn so können Sie loswerden, was exakt Sie demanderen vorwerfen. Einer meiner Freunde hat seiner Ex-Frauacht Seiten voll geschrieben mit Dingen, die er ihr vergeben hat.Wichtig ist zu betonen, dass Sie hundertprozentig vergeben, unddas auch niederschreiben. Der dritte Teil des Briefes ist der wohlschwierigste. Sie schreiben: „Ich wünsche dir alles Gute.“ Damitsignalisieren Sie, dass Sie die Verantwortung akzeptieren. „Ichvergebe dir alles. Ich wünsche dir alles Gute.“ Dann schreiben

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Sie die Adresse auf den Umschlag, kleben die richtige Briefmar-ke drauf und werfen den Brief bei der Post ein. Glauben Sie mir:Sobald der Brief aus Ihrer Hand ist, wird sich Ihr ganzes Lebenändern. Sie werden ein wahnsinniges Gefühl der Freiheit undErleichterung spüren. Ich habe Männer und Frauen getroffen,deren Leben sich über Nacht geändert hat. Nur weil sie diesenBrief geschrieben und ihn zur Post gebracht haben. Auch Siemüssen sich zu diesem Brief durchringen. Manchmal wendenLeute ein: „Was ist, wenn der andere den Inhalt falsch aufnimmtoder die Beziehung wieder aufleben lassen will?“ Das ist seinProblem, nicht Ihres. Ihre Angelegenheit ist es, durch den Brieffrei zu werden. Frei zu werden, indem Sie loslassen.

Vergeben Sie sich selbst

Die dritte Stelle, der Sie nun vergeben müssen, sind Sie selbst. Siemüssen sich jede sinnlose, blöde, alberne, hirnlose, hinterhältigeSache, die Sie jemals gemacht haben, vergeben. Sie müssen sichjeden Fehler vergeben. Sie müssen den Mut aufbringen, sichselbst zu verzeihen. Erinnern Sie sich: Bedauern ist die Weige-rung, sich selbst zu vergeben – eine schwache und negativeEmotion. Die meisten nutzen sie, um sich gegen Veränderungenzu sperren. Nicht Sie! Vergeben Sie sich! Sagen Sie: „Ich habeeinen Fehler gemacht. Das war damals. Jetzt ist jetzt. Ich habegelernt. Ich werde es nicht wieder tun.“ Und dann fahren Sie mitdem Rest Ihres Lebens fort.

„Es tut mir leid” – das wirkt Wunder!

Der letzte Punkt zum Ausmerzen von negativen Emotionen undSchuldgefühlen ist die Entschuldigung. Wenn Sie jemandemetwas angetan haben und sich immer noch schlecht fühlen,gehen Sie zu dem Menschen hin, den Sie verletzt haben, undsagen Sie: „Es tut mir leid.“ Das sind so kraftvolle Worte. 99Prozent der Menschen, zu denen Sie hingehen und sich ent-schuldigen, werden Ihre Entschuldigung annehmen. Und siewerden Ihren Mut und Charakter anerkennen. Ich habe Freund-schaften gesehen, die nach jahrelanger Funkstille innerhalb vonMinuten wieder in Ordnung waren, nur weil einer den erstenSchritt getan hat: „Es tut mir leid, was passiert ist.“ Beziehungenzwischen Eltern und Kindern, Ex-Ehemännern und -Ehefrauen,die plötzlich gekittet waren, nur weil ein Mensch sich für seine

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Fehler entschuldigt hat. Alle Probleme sind mit einem MalSchnee von gestern.Sobald Sie gelernt haben, sich zu entschuldigen, bringen Sie esIhren Kindern, Ihren Mitarbeitern und anderen Menschen bei.Bringen Sie ihnen bei, dass es in Ordnung ist, sich zu entschuldi-gen – das ist eine Stärke, keine Schwäche. Erinnern Sie sich: Es istIhre Aufgabe, sich Ihren Seelenfrieden, Ihr Glück und dasErzielen von Spitzenleistungen als höchste Ziele zu setzen.Lassen Sie den Rest los. Vergebung, das Loslassen negativerEmotionen, die Befreiung von eigenen Schuldgefühlen sind diewahren Schlüssel zu Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl undpersönlichem Stolz und damit die Basis für Spitzenleistungenund Personal Leadership.

Übungsteil Modul 6

1. Negative Emotionen werden in der frühen Kindheit infolgedestruktiver Kritik, Liebesmangel oder Strafe erlernt. Versu-chen Sie sich zu erinnern, wer Sie für was kritisierte, als Sie einKind waren. Welche Wirkungen könnte das heute auf Siehaben?

Vater:_____________________________________________________

Mutter:_____________________________________________________

Verwandter:_____________________________________________________

Lehrer:_____________________________________________________

Freunde:_____________________________________________________

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Loslassen und vergeben lernen 77

2. Vergebung ist der Schlüssel zu innerem Frieden, Glück,Gesundheit und Harmonie in den verschiedenen Beziehun-gen. Nennen Sie drei Personen, denen Sie vergeben müssen,um sich von Ihrer Vergangenheit zu befreien:

1 __________________________________________________

2 __________________________________________________

3 __________________________________________________

3. Vier Schritte, um sich von einer gescheiterten persönlichenBeziehung zu befreien:

1. Schreiben Sie einen Brief.2. Sagen Sie: „Ich übernehme die hundertprozentige Verant-

wortung für unsere Beziehung.“3. „Ich vergebe dir vollkommen für alles, was du je getan hast,

das mich verletzt hat.“ (Gehen Sie in die Details, wenn Siewollen) – und:

4. „Ich wünsche dir Gutes.“

Schicken Sie dann den Brief ab – und wenden Sie sich demRest Ihres Lebens zu!

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78

7 Programmieren Sie Ihre Psyche auf Erfolg

Das Gesetz der Korres-pondenz

William James formulierte 1905 eine der größten Entdeckungender Psychologie des 20. Jahrhunderts. Er betonte, die größteRevolution seiner Generation sei die Erkenntnis, dass man seineäußeren Lebensumstände ändern kann, indem man seine Geis-teshaltung ändert. Er meinte, dass man dort ist, wo man ist, undso ist, wie man ist, einfach aufgrund der Art und Weise, wie mandenkt. Ihre gesamte Welt wird durch Ihr Denken bestimmt.Wenn Sie Ihre äußere Welt verändern wollen, müssen Sie IhrDenken im Innern verändern. Das Gesetz der Korrespondenzbesagt, dass die äußere Welt ein Spiegelbild der Innenwelt ist.Beziehungen, Einstellungen, Reichtum, Gesundheit – jeder TeilIhres Lebens spiegelt sich dort wider. Wenn Sie Ihre äußere Weltändern wollen, wenn Sie ändern wollen, was sich Ihnen wider-spiegelt, dann müssen Sie sich selbst ändern. Das Gesetz derAnziehung besagt, dass wir wie ein Magnet Menschen, Umstän-de, Ideen und Mittel in unser Leben ziehen, die in Harmonie mitunseren Hauptgedanken stehen. Sie denken an einen Menschen– und das Telefon klingelt. Sie denken an etwas, das Sie habenwollen, und jemand gibt es Ihnen. Sie ziehen immer sowohlpositive als auch negative Menschen und Umstände in IhrLeben. Je emotionaler Ihre Gedanken sind, umso schnellerziehen Sie die Dinge in Ihr Leben.

Das Gesetz der Konzentration

Das Gesetz der Konzentration besagt, wenn Sie Ihre Aufmerk-samkeit auf etwas richten, permanent darüber nachdenken, wirdes in Ihrem Leben wachsen und sich ausbreiten. Sie werden mehrund mehr davon bekommen. Indem Sie intensiv über etwasnachdenken und der größte Teil Ihrer mentalen, unterbewussten

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Programmieren Sie Ihre Psyche auf Erfolg 79

Kraft gebunden ist, findet eine Fixierung auf diese Sache statt.Die Erkenntnis, dass man das, worüber man in regelmäßigemTurnus nachdenkt, auch bekommen kann, markierte für micheinen großen Durchbruch.

Richten Sie Ihre Gedan-ken auf das, was Sie wollen!

Denken Sie einfach mal darüber nach. Der beste Test, ob Sietatsächlich etwas haben wollen, die Entscheidung, ob es wirklichso wichtig für Sie ist, ergibt sich aus Ihrer Fähigkeit, permanentund „exklusiv“ darüber nachzudenken. Wichtig ist, nicht überviele andere Dinge nachzudenken, vor allem nicht über Dinge,die im absoluten Gegensatz zu dem stehen, was Sie wirklichwollen. Denken Sie nur über das nach, was Sie wollen, visualisie-ren Sie es, stellen Sie es sich im Detail vor. Jede Veränderung inIhrem Leben beginnt mit einer Veränderung Ihres Selbstkon-zepts – der Art, wie Sie sich selbst sehen, mögen und zufriedenmit sich sind.

Psychologie des Wer-dens

Tatsächlich gibt es in der Psychologie einen Bereich, der alsPsychologie des Werdens bezeichnet wird. Diese Psychologiedes Werdens geht davon aus, dass jeder von uns sich im Rahmenpermanenten Wachstums hin zu seinen dominanten Gedankenentwickelt. Es ist so, als wären Sie ein Raumschiff und befändensich auf dem Weg zu einem entfernten Planeten. Wo immer derPlanet liegt, Sie bewegen sich stets in seine Richtung. Woran Sieimmer wieder denken, das zieht Sie unablässig in seine Richtung.Wenn Sie positive, glückliche und erhebende Gedanken haben,bewegen Sie sich in diese positive Richtung. Wenn Sie negative,angstvolle, ärgerliche Gedanken haben, tendieren Sie in diesenegative Richtung. Sicher ist, Sie befinden sich in einem kontinu-ierlichen Prozess der Evolution und des Wachstums. Hieroffenbart sich uns ein wichtiges Gesetz: das Gesetz der Ge-wohnheit. Alles, was Sie tun, denken und sagen, resultiert ausGewohnheit. Die Zahncreme, die Sie kaufen, die Nahrung, dieSie essen, den Weg, den Sie zur Arbeit nehmen, was Sieantworten, wenn jemand Sie fragt, wie es Ihnen geht – allesGewohnheit. Jeder Aspekt Ihres Lebens basiert auf Gewohn-heit. 90 Prozent von dem, was Sie tun, erfolgt automatisch. Wirwissen: Eine der großen Erfolgsregeln besteht darin, gute Ge-

Das Gesetz der Ge-wohnheit

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wohnheiten zu entwickeln und diese zu perfektionieren. Es istschwierig, gute Gewohnheiten zu entwickeln, aber einfach, mitihnen zu leben. Schlechte Gewohnheiten sind dagegen leicht zuformen, aber es ist schwer, mit ihnen zu leben. Die guteNachricht: Alle Gewohnheiten sind erlernbar. Keine der Ge-wohnheiten, die Sie heute haben, hatten Sie, als Sie geborenwurden. Das bedeutet, dass Sie neue Gewohnheiten, die Sie alswichtig oder wünschenswert erachten, jederzeit erlernen kön-nen. Wenn Sie zum Beispiel lernen wollen, positiv zu denken,dann üben Sie positives Denken und Handeln. Sie könnenlernen, kreativer zu werden, indem Sie kreative Denkpraktikentrainieren. Sie können lernen, gesünder, glücklicher, freundlicherzu werden. Sie können lernen, netter und liebevoller zu werden,indem Sie diese Gewohnheit auf demselben Weg entwickeln, wieSie alle anderen entwickelt haben.

Das Gesetz der Übung Das bringt uns zum Gesetz der Übung. Alles, was Sie wiederund wieder üben, entwickelt sich zu einer neuen Gewohnheit.Mit anderen Worten: Sie bilden sämtliche Gewohnheiten, indemSie bestimmte Dinge wiederholt praktizieren. Diese neuen erset-zen irgendwann Ihre alten Gewohnheiten. Was die Entwicklungneuer Gewohnheiten angeht, so unterscheide ich vier „D-Kriterien“. Das erste „D“ steht für DESIRE, englisch fürVerlangen. Das heißt: Menschen wollen wirklich neue Gewohn-heiten des Denkens und Handelns entwickeln. Das zweite „D“steht für DECISION, englisch für Entscheidung. Treffen Sieeine Entscheidung – und zwar jetzt! Treffen Sie eine klare,unzweideutige, unumstößliche Entscheidung, dass Sie etwasmachen, sein oder erreichen werden. Wussten Sie, dass derHauptunterschied zwischen Erfolg und Misserfolg im Lebender ist, dass erfolgreiche Menschen die Entscheidung treffen,erfolgreich zu sein, und nicht erfolgreiche Menschen dieseEntscheidung niemals treffen? Das dritte „D“ bedeutetDETERMINATION, englisch für Entschlossenheit. Es bedeu-tet Willenskraft, die Konsequenz, Dinge so lange zu tun, bis siesich als Gewohnheit etabliert haben. Das vierte „D“ steht fürDISCIPLINE, englisch für Disziplin. Das heißt, beharrlich zu

Desire, Decision, De-termination, Discipline

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üben, auch wenn Sie sich nicht danach fühlen. Es ist eine Kunst,die neue Gewohnheit im Denken und Handeln zu üben, wennSie keine Lust dazu haben. Aber gerade dann werden Sie diegrößten Perioden des Wachstums und der Evolution IhrerPersönlichkeit erfahren!

Fangen Sie an!Es gibt sechs Schlüssel für den Aufbau positiver, neuer Gewohn-heiten. Erstens: Wenn Sie sich entschieden haben, fangen Sie an.Tun Sie es sofort, ohne Aufschub.

Erzählen Sie anderen davon!

Zweitens: Erzählen Sie anderen von Ihrem Vorhaben, dass SieGewicht verlieren wollen, mit dem Rauchen aufhören, früheraufstehen, eine nettere, sanftere Persönlichkeit oder geduldigerwerden wollen. Sagen Sie anderen, was Sie beabsichtigen. Siewerden sehen: Das ist eine ausgezeichnete Kontroll- und Moti-vationshilfe. Man wird Sie nämlich an Ihre Worte erinnern! Undgestatten Sie sich von Anfang an keine Ausrutscher!

Handeln Sie!Drittens: Gedanken ohne Handlungen sind sinnlos. Nur Hand-lungen setzen Veränderung in Gang. Handeln Sie! Viertens: Erfahrungswerte liefern Feedback. Sie versuchen et-was, Sie erhalten Feedback, Sie verändern und lernen. Fünftens: Sie modifizieren Ihr Verhalten. Alle Untersuchungenzeigen, dass die Verhaltenskorrektur und -anpassung nach Feed-back ein Merkmal von Spitzenleistern ist. Denken Sie daran: Siewerden eine Menge Fehler machen, aber die sind bei Ihremlangfristigen Ziel, eine außergewöhnliche Persönlichkeit zu wer-den, unvermeidlich und wichtig. Das Merkmal eines Spitzen-leisters ist nicht, dass er hinfällt, sondern dass er immer wiederaufsteht.

Bleiben Sie beharrlich!Sechstens: Bleiben Sie beharrlich, bis sich Ihre neue Gewohnheitfest verankert hat. Beharrlichkeit ist die eiserne Qualität desErfolgs. Wenn Sie beharrlich sind, werden Sie schlanker, positi-ver, konzentrierter, rundum besser und erfolgreicher in allenLebensbereichen. Lassen Sie uns nun über das Gesetz desGefühls sprechen.

Alles wird vom Gefühl bestimmt

Das Gesetz des Gefühls, das Ihre Psyche auf Erfolg program-miert, besagt Folgendes: Sie werden in allem, was Sie tun odersagen, zu 100 Prozent vom Gefühl dominiert – nicht zu 50, 70

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oder 80 Prozent. Sie sind zu 100 Prozent gefühlsgesteuert! Wirbehaupten, dass Sie Entscheidungen nicht rationell, sonderngefühlsmäßig treffen – instinktiv. Erst danach rechtfertigen Siediese Entscheidungen logisch. Alles wird vom Gefühl bestimmt.Der Grund für Erfolg und Misserfolg im Leben rührt daher, dasserfolgreiche Menschen stärkere Gefühle für den Erfolg habenund diese schwächere Gefühle, die sie hätten zurückhaltenkönnen, übertrumpfen. Nicht erfolgreiche Menschen haben ihreintensivsten Gefühle in der Angst vor Versagen und Zurückwei-sung. Und diese bremsende Übermacht ersetzt die schwächerenGefühle ihrer Bedürfnisse nach Erfolg und Veränderung.

Furcht oder Verlangen bestimmt das Verhal-ten

Die stärksten Gefühle im Leben sind die Angst vor und derWunsch nach etwas. Auf der einen Seite des Spektrums sind dieEmotionen, die Ihr Verhalten lähmen, weil Sie Angst haben, aufder anderen Seite die Dinge, die Sie motivieren, weiter vorwärtszu gehen. Was auch immer stärker ist – Furcht oder Verlangenbestimmt Ihr Verhalten. Wenn die Furcht größer ist, entscheidetsie, was Sie tun, denken und wie Sie sich verhalten. Wenn dasVerlangen intensiver ist, überwindet es Ihre Furcht und be-stimmt, was Sie sagen, denken und fühlen. Was Sie tun müssen, ist, Ihr Verlangen mit dem Gesetz derKonzentration zu füttern. Beharren Sie auf Ihrem Verlangen undlassen Sie Ihre Angst absterben. Wenn Sie aufhören, über dieDinge, die Sie fürchten, nachzudenken, weil Sie zu beschäftigtsind, an das zu denken, wonach Sie sich sehnen, wird Ihre Angstmangels Aufmerksamkeit sterben. Das, worauf Sie sich konzen-trieren, wird wachsen. Beginnen Sie mit einem kleinen Wunsch,an den Sie die ganze Zeit denken. Denken Sie an die Belohnun-gen, das Vergnügen des Erfolgs und verbieten Sie sich Gedankenan Schmerzen und Strafen oder Versagen. Je mehr Sie an dieBelohnungen und an den Erfolg denken, umso motivierter undpositiver werden Sie. Je mehr Sie sich von den Gedanken anMisserfolge überwältigen lassen, an die daran gekoppeltenSchmerzen oder Zurückweisungen, umso negativer werden Sie.Erfolgreiche Menschen sagen: „Toll, wenn das funktioniert!“

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Der Rest zweifelt: „Und wenn es nicht funktioniert?“ Sie solltensagen: „Was ist, wenn es funktioniert?“

Das Gesetz der Um-kehrbarkeit

Das Gesetz der Umkehrbarkeit ist ein wichtiges Gesetz. SeineBotschaft: Der subjektive Status, so wie Sie sich fühlen, schafftden objektiven Status dessen, was in Ihrer Welt passiert. Erin-nern Sie sich, was wir beim Gesetz des Glaubens gesagt haben?Was immer Sie gefühlsmäßig glauben, wird zu Ihrer Realität.Umgekehrt funktioniert diese Regel auch. Wenn Sie einenäußeren, objektiven Status kreieren, dann kreieren Sie damitauch ein Gefühl. Wenn Sie sich positiv, glücklich, konzentriertfühlen und danach handeln, werden Sie ein entsprechendesErgebnis erhalten. Wenn Sie sich nicht sonderlich positiv, enthu-siastisch oder couragiert fühlen und nur so tun als ob, dann wirdIhr Ergebnis Ihr tatsächliches Fühlen reflektieren. Das Handelnerzeugt die Gefühle. Wenn Sie in einer bestimmten Art undWeise handeln, erzeugen Sie Gefühle, die mit Ihrem Handelnübereinstimmen. Ihr Handeln obliegt Ihrer eigenen Kontrolle.Sie können den Weg zum Gefühl schneller über das Handelnerreichen als umgekehrt. Dazu später mehr.

Stellen Sie sich das po-sitive Ende des Films vor

Eine der kraftvollsten Techniken, die jemals von Erfolgstrainerneingesetzt wurde, wird als „Ende-des-Films-Technik“ bezeich-net und gelingt sehr einfach. Stellen Sie sich vor, Sie wollen einenFilm besuchen und kommen im Kino an, bevor der vorherge-hende Film zu Ende ist. Anstatt im Foyer zu warten, gehen Sie inden Vorführraum und sehen sich die letzten zehn Minuten desFilms an. Am Ende treten Sie wieder ins Foyer, um sich danachden Film erneut in ganzer Länge anzusehen. Achten Sie darauf,was in Ihrem Kopf passiert. Sie haben das Ende des Films bereitsgesehen. Sie kennen die Auflösung, wissen, dass die Heldin oderder Held triumphierte und der Bösewicht am Ende besiegtwurde. Wenn Sie nun den Film noch einmal von Anfang sehen,können Sie vollkommen entspannt sein, denn Sie kennen ja denAusgang. Diese Technik für Ihr Leben umzumünzen ist sehreinfach: Stellen Sie sich für sich selbst ein ideales Ende vor!Positiv, vertrauensvoll, sicher, konzentriert, optimistisch, erfolg-reich, glücklich, gesund, geliebt – alle diese Attribute malen Sie

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sich aus, als ob sie tatsächlich schon eingetreten wären. Dannbetrachten Sie vollkommen entspannt Ihr Leben, denn Siewissen, dass alles gut ausgeht, und umso schneller wird diesespositive Resultat eintreten.

Dumme Beständigkeit öffnet die Hölle für kleine Geister

Das größte Hindernis für positive Veränderungen in IhremLeben ist Ihre Bequemlichkeitszone, in der Sie sich, oft unbe-wusst, gegen Veränderungen wehren. Viele Menschen verharrenlieber in dieser Bequemlichkeitszone, in der sie aber auch nichtglücklich sind, als sich in fremde Bereiche vorzuwagen. IhrBedürfnis nach Beständigkeit führt zu einer Starre, der Sie sichkeinesfalls ergeben dürfen. Ralph Waldo Emerson hat einmalgesagt: „Dumme Beständigkeit öffnet die Hölle für kleineGeister.“ Sie müssen ferner einer Psychosklerose – einer Verhär-tung Ihrer Einstellungen – widerstehen. Vier Aussagen helfenIhnen, mental flexibler und offen für Veränderungen und neueMöglichkeiten zu sein. Die erste Aussage lautet: „Ich habe einenFehler gemacht.“ Wenn Sie einen Fehler gemacht haben, danngeben Sie ihn auch zu. Das ist für die meisten Menschenfurchtbar schwierig. Erinnern Sie sich: 70 Prozent aller Ent-scheidungen, die Sie treffen, werden sich als falsch herausstellen.Seien Sie also nicht ängstlich und gestehen Sie für den Rest IhresLebens jeden Fehler ein. Vermeiden Sie, Fehler totzuschweigen!Die zweite Aussage, die hilft: „Ich hatte Unrecht!“ „Es erschiendamals als gute Idee, aber ich hatte Unrecht.“ Oder Sie könnensagen: „Ich habe meine Meinung geändert.“ „Ja, aber sagten Sienicht …?“ „Ja, aber ich habe trotzdem meine Meinung geän-dert!“ Wenn Sie Ihre Meinung ändern, kann niemand Sie davonabhalten. Die vierte Aussage, die Sie offen hält: „Ich weiß esnicht.“ „Was ist mit diesem oder jenem?“ „Ich weiß es nicht.Wenn es wichtig ist, kann ich es herausfinden.“ Haben Sie keineAngst zuzugeben, dass Sie etwas nicht wissen. „Ich habe einenFehler gemacht.” „Ich hatte Unrecht.“ „Ich habe meine Mei-nung geändert.“ „Ich weiß es nicht!“ Bleiben Sie mit diesenAussagen flexibel – jetzt und in Zukunft.

Die Kraft der Suggestion

Die Kraft der Suggestion ist eine universelle Kraft, die ständigauf uns einwirkt. Sie beeinflusst und formt unsere Gedanken,

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Gefühle und Einstellungen. Wir werden von allem beeinflusst,was auf unser Unterbewusstsein und unser Bewusstsein trifft –von allem, was wir sehen, hören, beobachten. Was immer inIhren Kopf kommt, was immer Sie denken, beeinflusst Sie imSchlechten und im Guten. Die Kraft der Suggestion manifestiertsich in dem, was Sie reden, lesen, worüber Sie nachdenken,womit Sie Ihren Geist regelmäßig füttern. Es ist absolut wichtig,dass Sie die Kontrolle über Ihre suggestive Außenwelt haben; beiallem, was um Sie herum vorgeht, was Sie sehen, lesen undhören, sollten Sie den Überblick bewahren. Nur so wissen Sie,dass Ihre Außenwelt Sie positiv beeinflusst im Hinblick auf diePersönlichkeit, zu der Sie sich entwickeln wollen.

Die Macht der LiebeDen größten Einfluss auf die Persönlichkeit übernimmt wohldie Macht der Liebe. Sie formt Persönlichkeit, Haltung, Gefüh-le, Verhalten. Alles, was wir im Leben tun, geschieht, um Liebezu empfangen oder um für den Mangel an Liebe entschädigt zuwerden. Alle emotionalen Probleme haben nach Ansicht derPsychologen ihre Wurzeln im Vorenthalten von Liebe – demVorenthalten von Liebe oder der Furcht vor dem Verlust derLiebe unserer Eltern oder anderer Menschen in unserem Leben.Es ist absolut wichtig, ja sogar lebensnotwendig, dass Sie dieQualität und Quantität der Liebe in Ihrer suggestiven Umge-bung kontrollieren. Viele Geschehnisse haben mit der Liebe zutun, die Sie geben, die wiederum bestimmt, was Sie an Liebezurückbekommen. Machen Sie eine 20-tägige mentale Einstel-lungs-Diät. Denken und reden Sie 20 Tage lang nur über das, wasSie wollen. Weigern Sie sich, an etwas anderes zu denken oderdarüber zu sprechen. Warum 20 Tage? Ganz einfach: Es dauert20 Tage, bis ein Huhn ein Ei ausgebrütet hat – 20 Tage Geduldund Wärme. Am 21. Tag schlüpft das Küken.Wir sind überzeugt:Wenn eine Henne mit ihrem erbsengroßen Gehirn 20 Tage langklaglos auf einem Ei hockt, müssen wir Menschen es schaffen, in20 Tagen eine neue Gewohnheit zu entwickeln. Tatsächlichdauert der Vorgang 14 bis 20 Tage. Aber: Denken oder reden Siein dieser Zeit nur über die Dinge in Ihrem Leben, die Sie aktivwollen. Weigern Sie sich, darüber zu sprechen oder zu diskutie-

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ren, was Sie nicht wollen. Sie besitzen die vollständige Kontrolleüber den Inhalt Ihres Bewusstseins. Wenn Sie die vollständigesystematische, bewusste und absichtsvolle Kontrolle über IhrDenken ausüben, können Sie neue, positive Verhaltensmusterentwickeln und Ihre Psyche auf Erfolg programmieren – ohnejegliche Grenzen.

Übungsteil Modul 7

1. Inwiefern sind Sie, wo Sie sind und was Sie sind, wegen IhrerArt, wie Sie denken?

_____________________________________________________

2. Inwiefern ziehen Ihre Gedanken und Gefühle ähnliche Men-schen und Umstände in Ihrem Leben an?

_____________________________________________________

3. Inwiefern wird das, womit Sie sich ausgiebig beschäftigenoder worauf Sie sich konzentrieren, in Ihrem Leben wachsenund sich ausdehnen?

_____________________________________________________

4. Wie erlernen Sie Gewohnheiten, die Sie brauchen, um erfolg-reicher und effektiver zu sein?

_____________________________________________________

5. Welche drei Gewohnheiten möchten Sie so entwickeln?

1________________2________________3________________

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6. Welche konkreten Schritte können Sie sofort tun, um mit derEntwicklung dieser drei Gewohnheiten zu beginnen?

1 __________________________________________________

2 __________________________________________________

3 __________________________________________________

7. Welches sind die wichtigsten Emotionen, die Ihr Lebenbestimmen?

_____________________________________________________

8. Welche Emotionen, die Sie entwickeln können, würden ammeisten dazu beitragen, dass sich Ihre Lebensqualität verbes-sert und die Geschwindigkeit, mit der Sie Ihre Ziele erreichen,steigt?

_____________________________________________________

9. Welche Menschen oder Situationen in Ihrem Leben beeinflus-sen Ihr Denken und Fühlen am meisten?

_____________________________________________________

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8 So ändern Sie Ihr Selbstkonzept

Ein Hauptziel in Ihrem Leben sollte darin bestehen, einepositive Persönlichkeit zu werden. Dieses Bestreben wird jedenTeil Ihres Lebens auf eine gesunde Art und Weise beeinflussen.Ihr Ziel sollte sein, kreativer zu werden und Ausschau zu haltennach Möglichkeiten, sämtliche Lebensbereiche effektiver zumeistern. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Ihnen das gelingt.Sie wissen bereits, dass alle Verbesserungen im Leben mit einerVerbesserung des Selbstkonzepts beginnen, indem Sie sich bes-ser fühlen, mehr von sich halten, weil Sie stets im Einklang mitIhrem Selbstkonzept, Ihrer Programmierung, Ihrem Innerenhandeln. Sobald Sie sich innerlich ändern, werden dramatischeäußerliche Veränderungen sichtbar.

Sind Sie bereit, Ihr Selbstkonzept zu än-dern?

Wie ändern Sie nun Ihr Selbstkonzept? Der Anfang ist ganzeinfach, er setzt nur Bereitschaft voraus. Sie würden staunen, wieviele Menschen überlegen, positiver, kreativer, produktiver,glücklicher, gesünder und beziehungstauglicher möchten sein,dann aber innehalten: „Ich weiß nicht, ob ich anders seinmöchte.“ Sie sagen sich: „Das ist einfach die Art, wie ich bin.“Oder: „Ich bin schon immer so gewesen.“ Ihre bewusste Ratiomeint, gern etwas ändern zu wollen, aber im Unterbewusstseinsind sie nicht bereit, diese Änderungen vorzunehmen.

Lassen sie Ihr altes Ego los!

Seien Sie bereit, sich zu ändern, Ihr altes Ego loszulassen. ZögernSie nicht, alte, negative, unproduktive Gewohnheiten gegenneue, kreative Verhaltensweisen einzutauschen. Weiterhin müs-sen Sie bereit sein, sich anzustrengen, am Ball zu bleiben, bis IhreWandlung komplett ist. Menschen sind die einzigen Wesen imUniversum, die sich allein kraft ihres Willens ändern können.

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So ändern Sie Ihr Selbstkonzept 89

Wenn Sie beschlossen haben, sich zu ändern, beginnen Sie sichvorzustellen, wie Ihr neues Ich aussehen, fühlen, denken, sichverhalten würde. Stellen Sie sich die neue positive Persönlichkeitvor, die Sie werden möchten. Napoleon meinte, Imagination regiert die Welt. Und auchEinstein hielt die Vorstellungskraft für kraftvoller als Fakten.Wir wissen, dass unsere Fantasie eine Leitfunktion für unserUnterbewusstsein erfüllt. Denken Sie an andere Menschen, dieQualitäten besitzen, die Sie selbst gern hätten, und sagen Sie:„Ich werde wie dieser Mensch werden.“ Sie stellen sich bereitsvor, dieser Mensch zu sein. Vergessen Sie nicht: Was immer einanderer erreicht hat, auch er hat bei null angefangen und esdorthin gebracht, wo er heute steht. Was andere geschafft haben,das können Sie auch. Sobald Sie Ihre Fantasie spielen lassen,beginnt der Prozess der Gestaltung Ihres neuen Selbstideals. DasIdeal des Menschen, der Sie sein wollen, mit den Qualitäten, dieSie bewundern, den Attributen, die Sie sich am meistenwünschen.

Artikulieren Sie Ihre Wünsche

Die nächste Stufe ist das Verbalisieren. Artikulieren Sie IhreWünsche eindeutig und klar. Worte sind Werkzeug des Den-kens. Je besser und positiver Ihre Worte sind, je genauer Siedenken, umso schneller werden Sie Dinge erreichen. Am meis-ten Kraft entfalten die Worte, die Sie sich selbst sagen. Sie sindkraftvoller als irgendetwas, das Sie auf Papier geschrieben sehen.Wir wissen ferner: Laut Ausgesprochenes ist ungleich wirkungs-voller. Wenn Sie sich vor einem Spiegel laut sagen, dass Sie sichtoll fühlen, prima aussehen, sich mögen, alles können, das ist vieleffektiver, als wenn Sie es nur im Geiste sagen. Je eindeutiger SieIhre Ziele und Ambitionen verbalisieren, umso schneller kannIhr Unterbewusstsein mit der Arbeit beginnen und sie in dieRealität umsetzen.

Verzichten Sie lieber aufs Frühstück als auf eine positive Affirma-tion

Affirmationen sind extrem hilfreich. Es handelt sich um Befehle,die Sie vom Bewusstsein ins Unterbewusstsein schicken unddamit Ihre gesamte Zukunft neu programmieren. Ein Schrift-steller gestand vor kurzem: „Ich beginne lieber einen Morgenohne Frühstück als ohne Affirmationen.“ Die Art, wie Sie zu

Was andere geschafft haben, das können Sie auch

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sich selbst sprechen, bestimmt Ihre Gefühle, Ihren Grad anEnthusiasmus, an Optimismus, kurz: Ihr Glück. 95 ProzentIhrer Gefühle werden geprägt durch die Art, wie Sie regelmäßigmit sich selbst reden. Mit Affirmationen können Sie Ihr Unter-bewusstsein programmieren und Ihre Persönlichkeit positivverändern.

Formulieren Sie per-sönlich, im Präsens und positiv

Um das Werkzeug der Affirmationen optimal zu nutzen, müs-sen Sie die drei „P“ beachten. Die drei „P“ ermöglichen denZugang zu Ihrem Unterbewusstsein. Das Unterbewusstseinkann nur Informationen aufnehmen, die in einer bestimmtenSprache formuliert sind. Persönlich, im Präsens und positiv – somuss die Sprache sein. „Persönlich“ heißt, dass Sie das Wort„Ich“ benutzen müssen. „Ich mag mich!“ Wann immer Sie zusich selbst reden, benutzen Sie das Wort ICH. „Ich mag mich.Ich verdiene diese Anerkennung. Ich gefalle mir. Ich mag mich.“Ihr Unterbewusstsein hört ICH und akzeptiert es als Komman-do. Verwenden Sie die Gegenwartsform: „Ich bin verantwort-lich“, nicht: „Ich werde verantwortlich sein.“ Die vage Zukunftinteressiert Ihr Unterbewusstsein nicht. Es kann nur Befehle ausdem Jetzt, dem Präsens, der Gegenwart annehmen – als wärenSie schon die Person, die Sie sein wollen. Schließlich müssenAffirmationen positiv formuliert sein. Sie dürfen nicht sagen„Ich rauche nicht mehr!“; statt dessen sagen Sie: „Ich binNichtraucher!“ Wenn Sie Ihre Befehle persönlich, im Präsensund positiv formulieren, wandern sie direkt in Ihr Unterbe-wusstsein und beeinflussen Ihre Gefühle und Ihr Verhaltenunmittelbar.

Schicken Sie positive Bilder in Ihr Unterbe-wusstsein

Eine weitere Stufe zur Änderung Ihres Selbstkonzepts ist dieVisualisierung – ein Werkzeug, wie Sie es sich effektiver kaumerträumen können. Visualisierungen sind der Schlüssel für IhreZukunft, denn Ihre mentalen Bilder werden von Ihrem Unter-bewusstsein als Kommandos akzeptiert. Sie handeln immer inÜbereinstimmung mit den Bildern, die Sie in sich tragen. SobaldSie Ihre inneren Bilder ändern, ändern Sie damit Ihre sichtbareHandlungsweise und deren erkennbare Ergebnisse. Ihr Unter-bewusstsein bemüht sich, Ihre Worte und Taten in Übereinstim-

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mung mit Ihrem Selbstkonzept zu bringen. Es erkennt nicht denUnterschied zwischen etwas, das Sie sich nur lebhaft vorstellen,und etwas, das tatsächlich geschehen ist. Wenn Sie sich lebhaftausmalen, erfolgreich zu sein, dann wird Ihr Erfolg von IhremUnterbewusstsein als wahr akzeptiert. Sobald das Unterbe-wusstsein ein Bild als wahr akzeptiert, aktiviert es das Gesetz derAttraktionen, indem es neue Menschen und Umstände in IhrLeben zieht. Es aktiviert das Gesetz der Erwartungen: Siebeginnen, Gutes zu erwarten. Und es aktiviert das Gesetz derKorrespondenz: Ihre äußere Welt wird mehr und mehr zumSpiegel Ihrer Innenwelt. Sämtliche Verbesserungen im Lebenbeginnen mit einer Optimierung Ihrer mentalen Bilder. WennSie Ihre mentalen Bilder verbessern, profitiert gleichzeitig jederAspekt Ihres Lebens. Nichts spricht Ihr Unterbewusstseinstärker an als Emotionen. Es gibt eine einfache Formel: Gedanken mit Emotionen multi-pliziert ist gleich Realität. Bei Gedanken ohne Emotionenbleiben Sie unbeeinflusst. Bei Emotionen ohne Gedanken fehltIhnen die Richtung. Wenn Sie aber einen klaren Gedanken, einklares Bild mit intensiven Emotionen multiplizieren, bereitenSie damit Ihre unmittelbare Realität vor. Je intensiver IhreGefühle sind, umso schneller werden Sie Ihre Ziele erreichen.Man könnte sie als Gaspedal Ihrer unterbewussten Fähigkeitenbezeichnen. Auf Ihre Gefühle zu achten steigert Ihren Enthusi-asmus und Ihre Überzeugung und bringt Sie schneller ans Ziel.Alle Ihre mentalen Kräfte sind aktiviert. Sie nähern sich IhremZiel und Ihr Ziel nähert sich Ihnen – mit raschem Tempo.

Woher kommt die Angst vor dem öffentli-chen Reden?

Lassen Sie mich anhand des Beispiels öffentliches Reden de-monstrieren, wie Sie Ihr Selbstkonzept über mentale Program-mierung ändern können. Den meisten jagt der Gedanke anöffentliches Reden wahnsinnige Angst ein, sie werden nervös,wenn sie nur daran denken, vor einer Gruppe reden zu müssen.Wir wissen, dass es sich hierbei um eine erlernte Angst handelt.Kein Kind kommt mit Angst vor dem öffentlichen Reden auf dieWelt. Ihr erstes öffentliches Statement gaben Sie wenige Sekun-den nach Ihrer Geburt splitterfasernackt, mit dem Kopf nach

Das Gesetz der Erwar-tung und der Korres-pondenz

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unten, in einem Raum voller Fremder ab. In den ersten fünf,sechs Jahren Ihres Lebens haben Sie gelacht, gerufen, geschrien,Sie haben mit jedem geplappert und hatten überhaupt keineAngst. Erst als Sie zur Schule gingen und unter dem Spott undHohn anderer Kinder gelitten haben, wurden Sie unsicher.Jetzt sind Sie erwachsen und können dieser Angst, die Sie in derfrühen Kindheit entwickelt haben, eine klare Absage erteilen.Nun entscheiden Sie, ein guter öffentlicher Redner zu werden.Wenn Sie ungehemmt reden könnten, könnten Sie besser mitIhren Geschäftspartnern, vor Ihren Vereinskameraden sprechen.Sie hätten mehr Vertrauen, wären effektiver im Umgang mitanderen. Sie könnten viel mehr aus Ihrem Leben machen, wenn Sie nichtso viel Angst hätten, sich größeren Gruppen zu stellen. Jetztbeginnen Sie den Prozess. Sie visualisieren sich als perfekterRedner. Sie sehen sich Menschen im Fernsehen, Kino, in Semi-naren und Kursen an und sagen sich: „Ich kann das auch. Alles,was die können, kann ich auch.“ Hier ein kleines Geheimnis, dasSie vielleicht überrascht: Jeder gute Redner kennt Ihre Ängsteund hat sie überwunden. Viele waren so ängstlich, dass sie nochnicht einmal ein stilles Gebet in einer Telefonzelle sprechenkonnten. Heute stehen sie auf und sprechen ohne Probleme vorhunderten Menschen. Sie können das auch! Es beginnt damit,dass Sie sich in der Rolle des erfolgreichen Redners vorstellen.

„Ich lerne, gut zu re-den”

Auf der zweiten Stufe kommt das Verbalisieren. Sagen Sie: „Ichlerne, gut zu reden.“ Damit haben Sie Ihr Ziel in Worte gefasstund konkretisiert: „Wenn andere gut sprechen, kann ich dasauch. Wenn andere die Kluft zwischen Angst und Selbstvertrau-en überbrücken, kann ich das auch. Es ist nur eine Frage derZeit.“ Als Nächstes formulieren Sie eine positive, im Präsensgehaltene und persönliche Affirmation über die Person, die Siesein wollen, mit allen Talenten und Fähigkeiten, die Sie sichwünschen. Zum Beispiel: „Ich bin ein exzellenter Redner. Ichspreche selbstbewusst und kompetent vor Publikum.“ Sie kreie-ren eine Affirmation, wiederholen sie und schicken sie in IhrUnterbewusstsein. Als Nächstes füttern Sie Ihr Gehirn mit

Sehen Sie sich als per-fekten Redner

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So ändern Sie Ihr Selbstkonzept 93

neuen Informationen, Sie studieren öffentliche Reden. Sie besor-gen sich Bücher, besuchen Kurse, Sie lesen über öffentlichesReden. Sie üben vor Testpublikum und nutzen das Feedback,das Sie bekommen. Sehen Sie sich als guten Redner.

Ihre persönliche Visua-lisierung

Es gibt zwei Arten, neue Verhaltensweisen zu visualisieren. Dieerste wird persönliche Visualisierung genannt. Dabei sehen Siesich durch Ihre eigenen Augen. Sie stellen sich ein Publikum vor,das Ihnen aufmerksam zuhört, lächelt, applaudiert und IhrenVortrag genießt. Das alles sind Ihre Freunde und sie wollen, dassSie Ihre Sache gut machen. Ihnen gefällt alles, was Sie sagen. Siesehen das durch Ihre eigenen Augen und Sie füttern Ihr Gehirnmit diesen Bildern. Denken Sie daran: Ihr Unterbewusstseinakzeptiert diese Bilder, als wenn sie bereits real wären. Diezweite Art der Visualisierung ist die unpersönliche. Sie sind inder Beobachterrolle. Es ist, als ob Sie im Hintergrund stündenund sich selbst als guten Redner erlebten. Sie überzeugen sichdavon, dass Sie gut reden. Betrachten Sie die Art, wie Sie dortstehen. Beobachten Sie Ihre Bewegungen. Nehmen Sie IhreStimme und Ihr Gesicht wahr. Leiten Sie diese Bilder ebenfalls inIhr Unterbewusstsein. Wechseln Sie zwischen persönlicher undunpersönlicher Sichtweise und geben Sie diese Bilder an IhrUnterbewusstsein weiter.

Vermischen Sie Bilder und Worte mit Emotio-nen und Enthusiasmus

Dann rufen Sie Ihre Emotionen auf den Plan. Schaffen Sie in sichein brennendes Verlangen, ein genialer Redner zu sein. „Ichkann es! Ich kann es! Ich mag mich! Ich liebe es, vor Publikumzu sprechen!“ Sie peitschen Ihre Motivation mit Emotionenhoch. Wenn Sie Ihre Worte und Bilder mit Emotionen undEnthusiasmus vermischen, wird Ihr Unterbewusstsein umsoschneller reagieren. Und schließlich erkennen Sie an, dass Sieeine neue Realität für sich erschaffen haben. Eines Tages findenSie sich vor einem Publikum wieder – genauso, wie Sie es sichvorgestellt haben!Wenn Sie lernen wollen, öffentlich zu sprechen, oder sichirgendeine andere positive Qualität aneignen möchten, verhaltenSie sich, als ob Sie bereits die Person wären, die Sie gern seinmöchten. Handlungen erzeugen Gefühle, genauso wie Gefühle

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Personal Leadership94

Handlungen erzeugen. Verhalten Sie sich, als hätten Sie bereitseine Reputation als guter Redner oder eine andere Reputation,die Sie begehren. Stellen Sie sich vor, dass Sie eine Rolle in einemStück spielen, und gehen Sie auf die Bühne als souveränerRedner. Tun Sie als ob, bis Sie es tatsächlich können! VerhaltenSie sich, als ob Sie bereits die Person wären, die Sie sein wollen,bis das neue Gefühl und das neue Verhalten „einrasten“ undautomatisch werden. Sobald dieser Automatismus einklickt,werden Sie sich als vollständig neuen Menschen wahrnehmen.Und das funktioniert oft schneller, als Sie glauben!

Übungsteil Modul 8

1. Formulieren Sie die drei „Ps“, um sich so zu beschreiben, wieSie idealerweise sein möchten:

1 __________________________________________________

2 __________________________________________________

3 __________________________________________________

2. Listen Sie drei Fähigkeiten auf, die Sie gerne entwickelnmöchten und die für Sie in Ihrem persönlichen oder berufli-chen Leben sehr wertvoll wären:

1________________2________________3________________

3. Greifen Sie eine Fähigkeit auf und wenden Sie die dreiSchlüsseltechniken – Verbalisierung, Visualisierung und Emo-tionalisierung – an, um sie zu erreichen:Verbalisierung – formulieren Sie eine klare Selbstaussage, dieSie beschreibt, wie Sie mit dieser Fähigkeit sein würden:

_____________________________________________________

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So ändern Sie Ihr Selbstkonzept 95

Visualisierung – sehen Sie sich selbst mit dieser Fähigkeit.Beschreiben Sie sich, wie Sie sein würden:

_____________________________________________________

Emotionalisieren – wie würden Sie sich idealerweise fühlen,wenn Sie in diesem Bereich herausragend wären?

_____________________________________________________

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9 Die neue mentale Diät und ihre Zutaten

Wenn ich Sie auffordern würde, Ihre Ernährungsweise umzu-stellen – eine andere Diät zu praktizieren –, dann hätte dasnatürlich Auswirkungen auf Ihren Körper. Angenommen, Siewürden Makrobiotiker im nächsten Jahr und nur makrobioti-schen Reis oder vielleicht nur Obst, etwa Weintrauben, essen?Und wenn ich Ihnen dann erzählte, dass Sie damit jede einzelneZelle Ihres Körpers und seine gesamte chemische Strukturverändern würden, dann würden Sie sagen: „Na klar, das weißdoch jeder!“ Wenn Sie Ihre physische Diät umkrempeln, wird sich allmählichjeder Teil Ihres Körpers verändern. Genauso funktioniert es beieiner mentalen Diät. Wenn Sie Ihre mentale Diät radikal umstel-len, und das lange genug, dann wird das jeden Aspekt IhrerPersönlichkeit verändern – Ihre Beziehungen, Ihre Ergebnisse,Ihre Gesundheit und Ihr Glück. Alles, was Ihnen passiert, kannmit einer neuen mentalen Diät beeinflusst werden.

Ihr Ziel: eine außerge-wöhnliche Persönlich-keit zu werden

Ihr Ziel ist, eine außergewöhnliche Persönlichkeit zu werden –ein Rollenmodell im Berufs- und Privatleben. Als „Leader“praktizieren Sie Qualitäten wie visionäre Kraft, Realismus undVerantwortung. Sie haben eine Vision, wohin Sie möchten. Siehaben den Mut, diese Vision zu verfolgen. Sie sind realistisch,ehrlich mit sich selbst und Sie akzeptieren Verantwortung. Mehr noch: Auf dem Weg zur außergewöhnlichen Persönlich-keit sind Sie positiv, kreativ, konstruktiv und hilfsbereit in IhrerInteraktion mit anderen Menschen. Als ein Ergebnis genießenSie ein hohes Maß an Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl undpersönlichem Stolz.

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Die neue mentale Diät und ihre Zutaten 97

Das Gesetz der Akku-mulation

Eines der Prinzipien der neuen mentalen Diät, die Ihnen hilft,Ihre Persönlichkeit zu verändern, ist das Gesetz der Akkumula-tion. Es besagt, dass jedes große Ziel, das wir im Lebenerreichen, die Summe von hunderten, ja tausenden Versuchenist. Niemand hat sie je ernsthaft gezählt oder geschätzt. DasGesetz der Akkumulation, bezogen auf die persönliche Ent-wicklung, sagt aus, dass Ihre Wandlung zur außergewöhnlichenPersönlichkeit ein langer, langer Prozess ist. Und für diesenProzess gibt es eine eiserne Regel: Alles zählt. Nicht nur das, vondem Sie möchten, dass es zählt. Alles zählt. Nichts ist unbedeu-tend oder neutral.

Führen Sie Ihrem Geist nur Stoffe zu, die ihm bekommen

Einige der klügsten Köpfe der Geschichte sind zu dem Schlussgelangt, das Leben sei sehr fair, denn alles, was man tue, habeeinen Effekt. Sie erkannten, dass der Teufel im Detail steckt.Alles hilft oder schadet. Alles addiert sich auf oder wirdabgezogen. Alles nähert oder entfernt Sie von Ihrem Ziel. Bei derneuen mentalen Diät füttern Sie Ihren Geist kontinuierlich mitpositiven Einflüssen und Botschaften. Sie wissen, dass alles,wovon er beeindruckt ist, auch wieder nach außen gestrahltwerden kann. Was immer Sie in Ihren Geist schleusen, wird sichin Ihrer Realität wieder zeigen. Stellen Sie also sicher, dass Sie, wie bei der Nahrung, Einflüssezuführen, die positiv auf Ihre Gedanken, Ihre mentale Gesund-heit und alles, was um Sie herum passiert, wirken. Ernähren SieIhren Geist mit mentalem Protein statt mit mentalen Süßig-keiten. Führen Sie ihm nur Stoffe zu, die nahrhaft und gut für Siesind, für Ihr momentanes Leben und für Ihre Zukunft. Meidensollten Sie hohle, negative, zeitverschwendende Informationen,die Ihnen keinerlei Nutzen bringen.

Beginnen Sie den Mor-gen mit einer guten Lektüre

Beginnen Sie mit 30 bis 60 Minuten aufbauender oder erzieheri-scher Lektüre jeden Morgen. Diesen Rat habe ich vielen Men-schen über Jahre hinweg gegeben. Und viele teilten mir mit,diese Gewohnheit habe ihr Leben verändert. Zusammengerech-net ergibt die allmorgendliche Lektüre pro Woche ein Buch. ProJahr sind das schon gut 50 Bücher. Und diese 50 Bücher im Jahrbringen Sie in die Spitzenliga unserer Gesellschaft. Wir befinden

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uns im Informationszeitalter und die Fähigkeit, weiterhin zulernen, ist ein Schlüssel für den Erfolg. Lesen ist für den Geist,was Sport für den Körper ist. Wenn Sie Ihren Geist aufbauen,ihn stark, flexibel und positiv machen wollen, müssen Sie ihnregelmäßig mit Informationen versorgen.

Nutzen Sie die Zeit im Auto zum Lernen!

Hören Sie sich im Auto Audiokassetten an, schließlich verbrin-gen Sie unzählige Stunden pro Jahr hinter dem Steuer. Dasreicht, um Sie zu einem Experten auf jedem gewählten Gebiet zumachen. Führen Sie sich Audio-Studienprogramme zu Gemüte.Machen Sie Ihr Auto zu einer Universität auf Rädern, zu einemLernmobil oder besuchen Sie regelmäßig Seminare – der andereWeg, Ihren Geist zu nähren. Nehmen Sie alle Trainings wahr, dieIhnen angeboten werden. Denken Sie daran: Bücher, Bänder undTrainings sind konzentriertes Leben. Sie ersparen Ihnen Wo-chen, Monate und Jahre, in denen Sie sich das gebotene Wissenmühsam selbst erarbeiten müssten. Verwöhnen Sie Ihr Gehirnmit mentalem Protein!Die Spitzenleister unserer Gesellschaft verbringen jedes Jahrzwei, drei oder vier Wochen mit Trainingsprogrammen. Die amhöchsten dotierten Köpfe, die Top-Leute in ihren Bereichen,investieren mindestens so viel Zeit in ihren Geist und ihreFortbildung wie in ihre Arbeit. Finden Sie heraus, wer die Experten sind, von denen Sie ammeisten lernen können. Und dann gehen Sie in ihre Seminare,lesen ihre Bücher, hören ihre Audiokassetten an. Wenn Siekönnen, stellen Sie ihnen Fragen. Lesen Sie alle Artikel undInterviews, die Sie in die Finger bekommen.

Erfolgreiche Menschen sind handlungsorien-tiert

So stellen Sie sicher, dass Sie stets mit neuen Informationenversorgt sind. Der wahre Unterschied zwischen erfolgreichenund erfolglosen Menschen liegt darin, dass erfolgreiche Men-schen extrem handlungsorientiert sind. Sie hören eine gute Ideeund handeln sofort. Erfolglose Menschen sind Zauderer. Siehören die gleiche gute Idee, schieben aber auf: „Vielleicht macheich später etwas daraus.“ Dabei ist die Gefahr groß, dass die Ideevergessen und nie genutzt wird.

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Die neue mentale Diät und ihre Zutaten 99

Umgeben Sie sich mit erfolgreichen Men-schen

Umgeben Sie sich mit den richtigen Menschen – eine wichtigeZutat der neuen mentalen Diät. Suchen Sie Kontakt zu Men-schen, von denen Sie etwas lernen können. Dr. David McClellanvon der Harvard University hat 25 Jahre über das Thema Erfolgund Perfektion geforscht. Er fand heraus, dass die Menschen,mit denen wir regelmäßig zusammenkommen, im Wesentlichenüber Erfolg oder Versagen im Leben bestimmen. Er fandweiterhin heraus, dass 90 Prozent von allem, was uns im Lebenpassiert, durch die Leute bestimmt ist, mit denen wir täglichumgehen.

Knüpfen Sie Netzwer-ke!

Wir denken, reden, kleiden uns, haben die gleichen Meinungenund Einstellungen wie die Menschen, mit denen wir die meisteZeit verbringen. Erfolgreiche Menschen suchen Kontakte, diemit ihrer Arbeit zu tun haben. Sie bilden Netzwerke. Sie lassensich ein auf Aktivitäten in ihren Verbänden, Vereinen, Clubs etc.Sie übernehmen freiwillig Aufgaben. Sie gehen nicht nur einfachzu Treffen und sitzen passiv herum. Sie melden sich freiwillig,mischen aktiv mit.

Bilden Sie Master-Mind-Gruppen

Gemäß dem Gesetz der Attraktion wird sich Ihr Leben ändern,sobald Sie sich mit Leuten verbinden, die auf Erfolgskurs sind.Bilden Sie Master-Mind-Gruppen mit Menschen, die Zielehaben, mit Menschen aus Ihrem Bereich oder aus fremdenBereichen. In jahrelanger Forschung haben wir festgestellt, dass Ihr Lebendann eine Wendung nimmt, wenn Sie sich mit zwei odermehreren Gleichgesinnten zusammenschließen, sich regelmäßigmit ihnen treffen und reden. Das Master-Mind-Prinzip ist einErfolgsprinzip. Werden Sie selektiv in Ihren Beziehungen, denndiese nehmen erheblichen Einfluss auf Ihre Persönlichkeit. DieMenschen, mit denen Sie reden, arbeiten und leben, bestimmen,ob Sie glücklich oder traurig sind, positiv oder negativ, kreativoder destruktiv, ob Sie den Weg zu Ihren Zielen fortsetzen oderauf der Hälfte stecken bleiben. Sie bestimmen nahezu alles, wasin Ihrem Leben passiert. Selektive Beziehungen sind ein Eck-pfeiler Ihrer neuen mentalen Diät.

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Es ist nicht wichtig, woher Sie kommen, sondern wohin Sie ge-hen

Eine der Hauptregeln des Erfolgs lautet, dass es uninteressantist, woher Sie kommen – wichtig ist nur, wohin Sie gehen.Löschen Sie alle negativen Aussagen über sich selbst. Sagen Sienichts, von dem Sie nicht wollen, dass es wahr wird. Bei Fehlernsagen Sie beispielsweise: „In der Vergangenheit war ich immerzu spät bei Terminen, aber jetzt bin ich sehr pünktlich.“ Oder:„Früher konnte ich morgens schlecht aufstehen. Aber heutestehe ich auf und bin putzmunter.“ „In der Vergangenheit habeich nicht viel Zeit mit meiner Selbstentwicklung verbracht, aberheute ist sie ein fester Bestandteil in meinem Leben.“ Sehen Siesich so, wie Sie in Zukunft sein wollen, nicht so, wie Sie in derVergangenheit waren. Sie wissen ja: Die Bilder, die Sie IhremGeist vermitteln, werden von Ihrem Unterbewusstsein akzep-tiert. Diese Bilder werden zu Ihrer Persönlichkeit, Ihrem Image,der Art, wie Sie reden, gehen, sich verhalten. Erwarten Sievertrauensvoll, dass Ihre Interpretation Ihre Gefühle determi-niert. Die Art, wie Sie die Dinge auslegen, bestimmt IhreGefühle. Mit anderen Worten: Wenn Sie eine Erfahrung alspositiv bewerten, werden Sie positive Gefühle haben. Im umge-kehrten Fall sind Ihre Gefühle negativ. Ihre Emotionen werdendurch die Art, wie Sie mit sich selbst sprechen, manipuliert. Unddiesen inneren Dialog können Sie kontrollieren.

Werden Sie „revers paranoid“!

Zu Ihrer neuen mentalen Diät gehört auch, dass Sie „reversparanoid“ werden. Wie Sie wissen, nennt man Menschen para-noid, die überzeugt sind, dass eine Konspiration gegen sie imGange ist. Machen Sie es umgekehrt! Seien Sie überzeugt, dassdie ganze Welt konspiriert, um Ihnen zum Erfolg zu verhelfen.Sehen Sie in allem und jedem nur das Gute. Jemand hat einmalgesagt, wenn Gott ein Geschenk schicken möchte, dann wickelter es in ein Problem ein. Je größer das Problem ist, mit dem Siezu kämpfen haben, umso größer wird das Geschenk sein, das esverbirgt. Erfolgreiche Menschen haben dieses Geheimnis ver-standen. Bei jedem Rückschlag oder Nachteil halten sie nacheinem ebenso großen oder größeren Nutzen Ausschau. Wennauch Sie diese Haltung entwickeln können, eher nach Lösungenzu suchen, als sich von Problemen aus der Bahn werfen zu

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lassen, eher auf das zu achten, was positiv ist, als das, was negativist, überzubewerten, dann werden Sie immer etwas Gutesfinden. Suchen Sie die Lektion in jeder Erfahrung: „Was kannich daraus lernen, damit ich beim nächsten Mal besser bin?“ DasWichtigste im Leben ist, aus Erfahrungen zu lernen. Sehen Sie,jeder von uns macht Fehler. Der einzige Unterschied ist, dassmanche aus ihren Fehlern lernen und sie nicht wiederholen,während andere nichts lernen, die gleichen Fehler wieder undimmer wieder begehen.

Notieren Sie jeden Morgen Ihre Ziele

Üben Sie jeden Morgen das schriftliche Affirmieren – eineeffektive Technik in Ihrer neuen mentalen Diät. Sie sollten sichjeden Morgen mit einem Notizblock bewaffnet hinsetzen undIhre Ziele aufschreiben. Das dauert nur fünf bis zehn Minuten,programmiert aber Ihren Geist für den ganzen Tag. DieseTechnik aktiviert Ihr Unterbewusstsein. Sie aktiviert das Gesetzder Attraktion. Sie macht Sie zu einer positiven und zentriertenPersönlichkeit. Notieren Sie Ihre Ziele im Präsens, in einempersönlichen und positiven Ton, so als wären sie schon Realität.Ich wiege x Kilo. Ich verdiene x Euro. Ich habe x Qualitäten.Sobald Sie Ihre Ziele schriftlich fixiert haben, visualisieren Siesie. Stellen Sie sich vor, sie wären bereits erreicht. Je mehrEnthusiasmus Sie entwickeln, umso wahrscheinlicher ist es, dassSie während des Tages Chancen in Ihr Leben ziehen, die dieseZiele Realität werden lassen.

Das mentale ProbenEin weiteres wichtiges Werkzeug der neuen mentalen Diät istdas mentale Proben, das seit Jahrzehnten vor allem von Sport-lern eingesetzt wird. Hierbei wird ein bevorstehendes Ereignis –Wettkämpfe, Prüfungen, Jobinterviews, Präsentationen – imVoraus mental „geprobt“, bis es perfekt läuft. Dann wird dasideale Ergebnis verbal bestätigt. Sie sagen: „Dieses Treffen wirdin jeder Hinsicht perfekt laufen.“ Sie visualisieren sich selbst alsruhig und entspannt. Sie haben alles unter Kontrolle. AndereMenschen reagieren positiv auf Sie. Als Verkäufer stellen Sie sichvor, wie Ihr Kunde den Vertrag unterschreibt. Im Bewerbungs-gespräch fühlen Sie, dass Sie gut ankommen. Sie nehmen das

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Gefühl des Erfolgs vorweg – ein Gefühl des Glücks, Vergnügensund der Befriedigung.Das letzte Rezept der mentalen Diät ist, einfach zu entspannenund loszulassen. Und dann zu handeln in dem absoluten Ver-trauen, dass sich die Situation genau so entwickeln wird, wie Siesie im Geist geplant haben.Tausende von Menschen haben dies als eine überaus effektiveTechnik erlebt, die bei Wettkämpfen, Vorträgen, Verkaufsprä-sentationen und Verhandlungen gleichermaßen funktioniert.Wenn Sie an eine Herausforderung denken, die Sie nervösmacht, visualisieren Sie ihren perfekten Ausgang.

Werden Sie ein Vor-bild!

Und noch etwas: Sie sollten versuchen, andere auf den Ge-schmack der neuen Diät zu bringen. Denn sie werden, was Sielehren. Seien Sie ein Vorbild für Ihre Familie, Freunde, IhreKollegen und Mitarbeiter. Führungspersönlichkeiten gehen stetsmit gutem Beispiel voran. Auf sie blickt jeder, weil sie so sind,wie andere sein wollen. Je mehr Sie lehren, umso schnellerwerden Sie selber lernen. Starten Sie jeden Tag mit Ihrer neuenmentalen Diät. Frühmorgens ist Ihr Geist offener und empfäng-licher als zu jeder anderen Tageszeit. Bevor Sie abends einschla-fen, schicken Sie Befehle in Ihr Unterbewusstsein, sagen etwa so:„Ich wache morgen auf und fühle mich prächtig. Morgenfunktioniert alles perfekt, in jeder Hinsicht.“ Wenn Sie amnächsten Morgen wach werden, werden Sie sich prächtig fühlenund sagen: „Ich fühle mich prächtig. Ich fühle mich prächtig.“Wiederholen Sie den Satz, bis Sie das Gefühl deutlich spüren.Nutzen Sie die goldene Stunde, die erste Stunde des Tages, umIhren Geist mit positiven, inspirierenden und motivierendenGedanken zu füllen. Schreiben Sie regelmäßig Ihre Hauptzieleauf. Bewegen Sie sich vom Unglauben zum Glauben.Sobald Sie mental glauben, die Person – mit den Qualitäten – zusein, die Sie sein wollen, wird Ihr Glaube Realität werden.Erinnern Sie sich: Ihr Glaube muss vorausgehen. Erst dann kannsich die entsprechende Realität einstellen. Sie müssen IhrenGeist ändern, bevor Sie die Welt um sich herum ändern können.Mit den Programmierungstechniken der neuen mentalen Diät ist

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Ihr Potenzial unbegrenzt. Sie können alles tun, was Sie wollen.Sie können jedes Ziel, das Sie sich setzen, erreichen, solange esklar genug formuliert ist und Sie kontinuierlich daran arbeiten.

Übungsteil Modul 9

1. Ihr Ziel ist, ein Leader und ein Rollenmodell zu werden, inallem, was Sie tun. Listen Sie drei Leadership-Eigenschaftenauf, die Sie wichtig finden:

1________________2________________3________________

2. Welche Vorteile haben Sie, wenn Sie ständig durch Bücher,Audiokassetten und Trainingsprogramme lernen?

1________________2________________3________________

3. Listen Sie drei Eigenschaften der Menschen auf, die Sie gernein Ihrer Master-Mind-Gruppe haben wollen:

1________________2________________3________________

4. Die Suche nach dem Guten in jeder Situation ist das Kennzei-chen für eine überlegene Persönlichkeit. Listen Sie drei Pro-blemsituationen Ihres Lebens auf und erkennen Sie darin dasGute:

1________________2________________3________________

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10 Ziele stecken – die sie-ben wichtigsten Regeln

Zielorientierung ist eine Qualität aller Spitzenleister

Die Fähigkeit, Ziele zu setzen und schriftliche Pläne für ihreVerwirklichung zu erstellen, ist eine elementare Voraussetzungfür Erfolg – die wichtigste Sache, die Sie jemals lernen. Ich habediese Fähigkeit den Absolventen renommiertester Universitätenbeigebracht. Und wissen Sie was? Die meisten hielten sie fürwichtiger als jahrelanges berufliches Training. Wenn Sie natür-lich diese Fähigkeit plus jahrelange berufliche Erfahrung vor-weisen können, dann gibt es keine Grenzen mehr für das, was Siezu tun in der Lage sind. Erfolg haben heißt: Ziele haben – allesandere ist nur Verzierung. Mit Zielen können Sie Außergewöhn-liches erreichen, ohne sie fast nichts. Zielorientierung ist eineQualität aller Spitzenleister, egal auf welchem Gebiet.

Alles, was Sie tun, ist zielorientiert

Die gute Nachricht: Sie sind bereits eine zielorientierte, sinner-füllte Persönlichkeit. Denn Sie sind nur glücklich, wenn Sieeinen eindeutigen Sinn im eigenen Tun finden. Wenn Ihr Ziel ist,abends nach Hause zu kommen und fernzusehen, Zeitung zulesen, dann sind Sie am Ziel angelangt. Wenn Sie jedoch große,aufregende Ziele verfolgen, werden Sie auch diese erreichen.Alles, was Sie tun, ist grundsätzlich zielorientiert. Sie bewegensich immer auf ein Ziel zu. Ein Erfolgsprinzip besagt, dass Glückdie progressive Realisation eines erstrebenswerten Ziels oderIdeals ist. Sie sind nur dann glücklich, wenn Sie sich vorwärtsbewegen, um etwas zu erreichen, das für Sie wichtig ist. Zieleentfesseln Ihre mentalen Kräfte und aktivieren sämtliche Geset-ze der Attraktion, Erwartung, Reversibilität, Gewohnheiten,Emotionen. Sie geben ein Gefühl von Kraft und Sinn im Leben.

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Sie bewirken, dass Sie sich stärker fühlen und Ihr Schicksal in dieHand nehmen.

Ziele setzen Energie frei

Ziele setzen einen permanenten Energiefluss im Körper frei. Siewissen noch nicht einmal, woher diese Energie kommt. WennSie klare Ziele haben, werden Sie schier sprudeln vor lauterIdeen, die in Ihrem Kopf kreisen und zur schnelleren Verwirkli-chung Ihrer Pläne beitragen. Sie werden kreativer sein als jemalszuvor. Ziele bauen Schwung auf, bedeuten aber auch zäheBeharrlichkeit. Sie werden ein stärkerer Charakter, wenn Sieklare Ziele haben und genau wissen, wie Sie sie realisieren. JederMensch besitzt beides, einen Versagens- und einen Erfolgsme-chanismus, die beide in der Kindheit wurzeln. Ihr Versagensme-chanismus ist Ihre Bequemlichkeitszone – die natürliche Ten-denz, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, dasEinfache dem Schwierigen vorzuziehen. Es handelt sich umeinen Automatismus, weshalb die meisten Menschen versagen,ohne zu wissen, warum. Auch der Erfolgsmechanismus funktioniert automatisch, aber erwird durch ein Ziel ausgelöst. Ihr Erfolgsmechanismus schaltetsich ein, sobald Sie für sich selbst ein klares Ziel gesteckt haben,und er schließt die Möglichkeit des Versagens aus. Deshalb gibtes viele Leute, die ihr Leben lang gut zurechtkommen, unauffäl-lig, ohne große Glanztaten, und mit einem Mal haben sie eineVision vor Augen. Das ist der Moment, wo ihr Leben in eineneue Dimension abhebt. Ziele sind essenziell für ein glücklichesLeben – die Grundlage für ein hohes Maß an Selbstbewusstsein,Selbstwertgefühl und persönlichem Stolz. Je mehr Sie sich IhrenZielen nähern, desto mehr werden Sie sich selbst mögen. WennSie Ihre Ziele erreichen, wächst Ihr Selbstwertgefühl und damitder Respekt, den andere Ihnen entgegenbringen.

Ergebnisse einer Studie an der Yale University und an der Harvard Business School

1953 wurden die Abgänger der berühmten Yale Universitätbefragt, wie viele klare, niedergeschriebene Ziele oder Pläne siefür die Zukunft hätten. Nur 3 Prozent verfügten über schriftlichfixierte Ziele. 13 Prozent hatten ihre Ziele nicht schriftlichfixiert. 84 Prozent hatten überhaupt keine Ziele. 20 Jahre späterwurden dieselben Personen nach ihrer Lebenssituation befragt.

Der Versagens- und der Erfolgsmechanis-mus

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Die 3 Prozent, die zum Zeitpunkt ihres Examens schriftlicheZiele hatten, waren finanziell wesentlich besser gestellt als dierestlichen 97 Prozent. 1979 stellte man den Abgängern derHarvard Business School die gleiche Frage. 3 Prozent derBefragten hatten ihre Ziele schriftlich fixiert, 13 Prozent hattennicht fixierte Ziele und 84 Prozent hatten gar keine Ziele. Undauch die erneute Befragung zehn Jahre später ergab verblüffen-derweise identische Prozentzahlen wie beim Yale-Experiment.Die 3 Prozent mit schriftlichen Zielen waren zehnmal wohlha-bender und finanziell erfolgreicher als die übrigen 97 Prozent,die sich keine Ziele gesteckt oder sie nicht schriftlich fixierthatten.

Menschen und Brief-tauben haben etwas gemeinsam: die kyber-netische Zielsuchfunk-tion

Jeder Mensch bewegt sich automatisch auf die Erreichung seinerZiele hin. Wir wissen, dass es in unseren Köpfen eine ArtLeitrakete gibt – eine kybernetische Zielsuchfunktion. Wirbewegen uns auf unser Ziel zu, bekommen zwischendurchFeedback und ändern unseren Kurs entsprechend. Es gibt zweiKreaturen auf der Welt, die mit dieser kybernetischen Zielsuch-funktion ausgestattet sind: Menschen und Brieftauben. Mankann eine Brieftaube in einen verhüllten Käfig setzen und 1000Kilometer vom heimatlichen Schlag entfernt freilassen. DieTaube wird in die Luft steigen, einige Male kreisen und schnur-stracks nach Hause fliegen. Sie verfügen über denselben kyber-netischen Mechanismus. Wenn Sie es nur klar genug formulie-ren, werden Sie sich schnurgerade auf Ihr Ziel zubewegen undIhr Ziel wird sich auf Sie zubewegen. Ziele zu erreichen ist nichtdas Problem – das funktioniert mehr oder weniger automatisch.Ich habe Menschen viele Jahre lang beobachtet, um herauszufin-den, warum sie sich keine Ziele setzen – selbst dann nicht, wennman ihnen sagt, wie wichtig diese sind. Wie gesagt: Nur 3Prozent besitzen schriftlich festgehaltene Ziele. Warumso weni-ge? Ich unterscheide vier Hauptgründe.

Erkennen Sie die Wich-tigkeit von Zielen

Der erste Hauptgrund ist die simple Tatsache, dass sie dieWichtigkeit von Zielen nicht erkennen. Wenn sie in einer Familieaufgewachsen sind oder in einem Umfeld verkehren, wo Zielekeine Rolle spielten beziehungsweise spielen, haben Ziele, so-

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weit es sie betrifft, nichts mit ihrem Leben zu tun. Sie haben niegesehen, wie man sich Ziele steckt und waren nie Zeuge, dassdiese etwas taugen.

Viele Menschen wissen nicht, wie Ziele gesetzt werden

Zweitens wissen die meisten nicht, wie der Prozess funktioniert.Sie können 10 oder 15 Jahre auf den besten Schulen verbracht,die besten Noten bekommen und niemals auch nur eine Unter-richtsstunde erlebt haben, die erklärt hätte, wie Ziele gesetztwerden. Ich persönlich denke, dass man diese Fähigkeit in jederSchule und Universität lehren sollte, weil Ziele alles in Bewe-gung bringen. Aber das wissen die meisten Leute nicht, und weilsie es nicht wissen, bleibt alles beim Alten.

Die Furcht vor Zurück-weisung

Der dritte Grund ist die Furcht vor Zurückweisung und Lä-cherlichkeit. Kinder plappern ihre Ziele unerschrocken heraus:„Ich will dies tun.“ Oder: „Ich will das werden.“ Promptkritisiert man sie, nimmt sie nicht ernst – „Wie albern!“ – oderlacht sie aus. Wenn sie ihre Ziele nicht erreichen, lacht man siewieder aus und sehr bald erkennen sie, dass Ziele keine guteSache sind. Merken Sie sich: Wenn Sie als Erwachsener anfangen,Ziele zu setzen, erzählen Sie keinem davon! Alle erfolgreichenMenschen haben gelernt, ihre Ziele zunächst vertraulich zubehandeln. Sie sollten nur den Auserwählten von Ihren Zielenerzählen, die Ihnen helfen, sie zu erreichen: Ihrem Ehepartner,Vorgesetzten, Ihrem Master-Mind-Netzwerk oder Freunden,die Sie unterstützen wollen. Sonst erzählen Sie niemandemdavon. Anderen Menschen berichten Sie erst von Ihren Zielen,wenn diese Realität geworden sind.

Die Angst vor dem Ver-sagen

Der vierte und schlimmste Grund ist die Angst vor demVersagen – die Hauptursache für Misserfolge im Erwachsenen-alter. Dabei geht es nicht um das Versagen an sich: Jeder von unsversagt täglich in irgendeiner Form. Viele Menschen haben so oftversagt, dass sie es gar nicht mehr zählen können. Versagenbringt Sie nicht um – es macht Sie sogar stärker. Aber die Angstvor dem Versagen wirkt lähmend und hält Sie ab, sich überhauptZiele zu setzen. Was denken Sie: Wie oft versucht jemand, eingestecktes Ziel zu erreichen, bevor er aufgibt? Die Antwort: imDurchschnitt weniger als ein Mal, weil die meisten schon vor

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dem ersten Versuch aufgeben. Der Grund, warum MenschenAngst vor dem Versagen haben, liegt darin, dass sie eine Tatsachenicht erkennen: Versagen ist unabdingbar für den Erfolg. Siekönnen keinen Erfolg haben, ohne hin und wieder zu scheitern.Der Umstand, dass Sie scheitern und lernen, garantiert, dass Siedem Erfolg immer näher kommen. Aber Sie dürfen nicht imVersagen „schwelgen“, nicht ständig daran denken.

Henry Ford Henry Ford ging dreimal Pleite, bevor er das Automobil erfand,und wurde dann einer der reichsten Männer der Welt. SeineDevise: „Versagen ist eine Gelegenheit, noch einmal intelligenteranzufangen!“ Versagen ist einfach eine Lernerfahrung, die Siebefähigt, noch einmal – klüger – von vorne zu beginnen.

Thomas J. Watson Thomas J. Watson Senior, der aus dem National Cash Registerhinausgeworfen wurde, gründete IBM und wurde ebenfallseiner der reichsten Männer der Welt. Einmal fragte ihn einjunger Mann: „Wie kann ich schneller erfolgreicher werden?“Watson antwortete: „Wenn Sie schneller erfolgreicher werdenwollen, verdoppeln Sie Ihre Versagensquote!“ Was er sagenwollte: Je schneller Sie versagen, umso schneller lernen Sie dieLektion, die garantiert, dass Sie letztendlich Erfolg haben wer-den.

Thomas Edison Thomas Edison, der vielleicht größte Erfinder der Neuzeit, hattebeschlossen, die elektrische Glühbirne zu entwickeln. Er führteTausende von Experimenten durch, bevor er beim 11.000.Experiment die richtige Lösung fand. Nach 5.000 Fehlversuchenwurde er von einem Journalisten interviewt: „Mister Edison,warum machen Sie weiter nach 5.000 Misserfolgen?“ Daraufhinerwiderte Edison: „Junger Mann, Sie verstehen nicht. Ich habenicht im Geringsten versagt. Ich habe lediglich 5000 Wegegefunden, wie es nicht funktioniert. Dies wiederum bringt mich5000-fach näher dahin, wie es funktioniert.“ Das war EdisonsPhilosophie. Mit dem Ziel vor Augen musste er einen Prozessdes Eliminierens durchlaufen – alle Wege finden, wie es nichtfunktionierte, bis er auf den einen stieß, der funktionierte. AmEnde gelang ihm der große Coup – die elektrische Glühbirne.Erinnern Sie sich, dass auch Sie viele Misserfolge in Ihrem Leben

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erlebt haben. Aber jeder einzelne Misserfolg war eine Lernerfah-rung, die Sie Ihrem jeweiligen Ziel ein gutes Stück nähergebracht hat.

Veränderungen sind unvermeidlich

Es gibt sieben Regeln, die Sie beachten sollten, wenn Sie sichZiele setzen. Die erste hat mit dem Phänomen der Veränderungzu tun. Veränderungen sind unvermeidlich in unserem Lebenund oftmals angsteinflößend. Menschen haben Angst vor Verän-derungen – aus Furcht, die Situation könnte nachher schlimmersein als vorher. Keiner fürchtet sich vor Veränderungen, die zueiner Verbesserung der Lage führt. Mit Zielen können Sie IhreVeränderungen im Leben so lenken, dass sie in die positiveRichtung gehen, die Ihnen vorschwebt. Ziele geben Kontrolleund Kraft.

Entdecken Sie Ihr spe-zielles Begabungsge-biet

Die zweite Regel bezieht sich auf Ihr spezielles Begabungsge-biet. Sie tragen natürliche Talente und Begabungen in sich, dieSie entwickeln müssen und zur Blüte bringen. Fragen Sie sich,welche Talente für Ihre bisherigen Erfolge im Leben verantwort-lich waren. Welche Dinge wecken Ihre Aufmerksamkeit und IhrInteresse, nehmen Sie völlig gefangen? Fragen Sie Ihre Mutter:„Was habe ich als Kind gern gemacht? Gibt es etwas, bei dem ichmein Zeitgefühl vollkommen verloren habe?“ Das könnte Ihrspezielles Begabungsgebiet sein.

Gehen Sie auf Dia-mantsuche!

Das dritte Prinzip schickt Sie auf Diamantsuche. Es besagt, dassdie großen Chancen möglicherweise, ohne dass Sie es wissen,unter Ihren Füßen liegen. Ausgangspunkt ist die Geschichteeines alten afrikanischen Bauern, der fortzog, um Diamanten zusuchen. Er fand sie nie und ist schließlich arm und einsamgestorben. Der neue Bauer, der sein Land und Anwesen erwarb,entdeckte, dass der Boden hier voller Diamanten steckte. Woversteckt sich Ihr Diamantschatz? Bedenken Sie: Ihre großenChancen können in Ihrem momentanen Beruf, in der Branche,in der Sie tätig sind, in Ihrer jetzigen Position liegen. Sie müssenalso unter Umständen gar nicht weit suchen.

Fangen Sie mit kleinen Zielen an!

Hier die vierte Regel: Ziele müssen harmonisch miteinandervereinbar sein, dürfen sich nicht gegenseitig ausschließen. Siekönnen nicht jeden Nachmittag Golf spielen wollen und gleich-

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zeitig eine Karriere anstreben. Ihre Ziele sollten Sie herausfor-dern, aber auch realistisch und glaubwürdig sein. Die bestenZiele, die man sich anfangs setzen kann, sind die mit 50/50-Erfolgschancen. Angenommen, Sie wollen zehn Kilogrammabnehmen: Setzen Sie sich ein Kilogramm als Ziel. Das ist etwas,das Sie gut erreichen können. Sobald Sie ein Kilogramm abge-nommen haben, nehmen Sie noch ein Kilogramm ab und soweiter. Wenn Sie sich Ziele setzen, bei denen die Erfolgschancen50/50 stehen, wächst das Vertrauen in Ihre Fähigkeiten. Mitmehr Vertrauen können Sie sich immer größere, schwierigereZiele setzen und Sie werden immer daran glauben, auch dieseerreichen zu können.

Sie brauchen kurz- und langfristige Ziele

Regel fünf hängt mit dem Zeitraum zusammen. Sie brauchenkurzfristige Ziele – 30, 60 oder 90 Tage. Und Sie brauchenlangfristige Ziele – 18 Monate, zwei, drei Jahre, auch fünf biszehn Jahre, wenn Sie so weit im Voraus denken können.Die sechste Regel fordert, dass Sie unterschiedliche Ziele haben,die sich in einem ausgewogenen Gleichgewicht befinden sollten.Man unterscheidet drei Haupttypen von Zielen: Da sind zualler-erst Ihre familiären und persönlichen Ziele – das „Warum“ IhresLebens. Ihre familiären und persönlichen Ziele sind der primäreGrund, weshalb Sie morgens aufstehen. Bleiben Sie sich stetsbewusst, „warum“ Sie etwas tun und „was“ Sie tun. AlsNächstes kommen dann Ihre Karriere, Ihre materiellen undfinanziellen Ziele. Das sind die „Was“-Ziele, die Sie benötigen,um Dinge zu erreichen, die Sie das „Warum“ Ihrer familiärenund persönlichen Ziele genießen lassen. Was wollen Sie in IhrerKarriere erreichen? Was wollen Sie finanziell erreichen? Waswollen Sie umsetzen? Der dritte Typ sind persönliche undberufliche Ziele des Wachstums und der Weiterentwicklung –das „Wie“. Sie hängen damit zusammen, wie Sie Fähigkeiten undFertigkeiten entwickeln, um das „Was“ erreichen und das „Wa-rum“ genießen zu können.

Ihr allerwichtigstes Ziel

Zwischen allen drei Zieltypen sollte eine Balance bestehen.Schließlich besagt die siebte Regel, dass Sie einen Primärzweckim Leben haben müssen, ein übergeordnetes, allerwichtigstes

Warum?

Was?

Wie?

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Ziele stecken – die sieben wichtigsten Regeln 111

Ziel. Diesen Primärzweck müssen Sie erst finden, und sobald Sieihn gefunden haben, können Sie alle anderen Ziele um ihn herumorganisieren. Ihr Primärzweck ist das organisierende Prinzip inIhrem Leben. Wenn Sie ihn realisieren, werden Sie auch diemeisten Ihrer anderen Ziele erreichen.

Welches ist der Pri-märzweck in Ihrem Le-ben?

Welches ist also Ihr Primärzweck im Leben? Lassen Sie unssehen, ob wir ihm gemeinsam auf die Spur kommen können.Hier einige Fragen und eine Übung, die Sie regelmäßig durch-führen sollten. Ich habe diese Frage mittlerweile Hunderttau-senden von Menschen gestellt und in vielen Fällen verändertensie ihr Leben. Fangen Sie mit dieser Frage an: Welches sind diefünf grundlegendsten Werte und Tugenden in Ihrem Leben?Wofür stehen Sie? Woran glauben Sie am meisten? Ehrlichkeit?Liebe? Mitgefühl? Großzügigkeit? Mut? Beharrlichkeit? Inte-grität? Ihre grundlegenden Werte und Tugenden bilden denKern Ihrer Persönlichkeit – das Fundament, auf dem Sie einherausragendes Leben aufbauen können. Spitzenleister sind sichüber ihre Werte absolut im Klaren.

Ihre drei wichtigsten Ziele

Für die zweite Frage haben Sie eine halbe Minute Zeit. Listen SieIhre drei wichtigsten Ziele auf. Wenn Sie nur 30 Sekunden Zeithaben, filtert Ihr Unterbewusstsein alles Unwichtige aus undnur Ihre drei wichtigsten Ziele treten an die Oberfläche. Siekönnen diese Frage auch Ihrem Ehepartner, Ihren Kollegen,Kindern oder anderen Menschen stellen. Geben Sie ihnen einBlatt Papier in die Hand, 30 Sekunden Zeit für die Antwort.

Sie haben noch sechs Monate Zeit

Eine weitere aufschlussreiche Frage: Was würden Sie tun, wennman Ihnen heute sagte, dass Sie nur noch sechs Monate zu lebenhätten? Sechs perfekt gesunde Monate, bevor Sie tot umfallen?Wie würden Sie diese letzten sechs Monate Ihres Lebens ver-bringen wollen? Wie auch immer die Antwort ausfällt – an ihrerkennen Sie, was in Ihrem Leben wirklich wichtig für Sie ist.

Sie gewinnen eine Mil-lion im Lotto

Die nächste Frage, die Sie stellen können, lautet: Was würden Sieverändern, wenn Sie morgen eine Million im Lotto gewinnenwürden? Sie hätten eine Million Euro auf dem Konto undkönnten alles tun, wonach Ihr Herz gelüstet. Mit anderenWorten: Wenn Sie alle Zeit und alles Geld der Welt hätten, Ihr

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Leben perfekt nach Ihren Wünschen zu gestalten, was würdenSie anders machen?

Was wollten Sie schon immer tun?

Die fünfte Frage: Was wollten Sie im Leben schon immer einmaltun, hatten aber immer zu viel Angst davor oder wurdensonstwie gebremst? Wollten Sie sich um eine höhere Positionbewerben? Einen Titel ergattern? Vorträge halten? Ein Geschäfteröffnen? Was wollten Sie schon immer tun, waren aber bisherzu ängstlich? Egal, was es ist – es könnte Ihr Diamantschatz sein,Ihr spezielles Begabungsgebiet. Auch die nächste Frage istinteressant: Welche Aktivitäten in Ihrem Leben gaben Ihnen dasgrößte Gefühl von Bedeutung? Was gewährt Ihnen den höch-sten Grad an Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und persön-lichem Stolz? Es könnte sich um einen Hinweis handeln, wozuSie in Ihrem Leben bestimmt sind.

Die Zauberpille Die siebte Frage ist meine Lieblingsfrage. Stellen Sie sich vor, esgäbe eine Zauberpille. Wenn Sie diese Pille nehmen, ist Ihnenjeder Erfolg auf der Welt garantiert. Hier meine Frage: Waswürden Sie zu träumen wagen, wenn Sie wüßten, Sie könnennicht versagen? Welches große Ziel würden Sie sich setzen –kurz- oder langfristig, groß oder klein – wenn Ihr Erfolggarantiert wäre? Wenn Sie dieses Ziel identifizieren und auf-schreiben können, werden Sie es erreichen, sofern Sie es intensivgenug wollen und bereit sind, beharrlich daran zu arbeiten.

Schreiben Sie Ihre Mis-sion nieder

Sie sind nun bereit, Ihren Primärzweck zu bestimmen – keineleichte, aber eine überaus wichtige Aufgabe. Theodore Roose-velt sagte einmal: „Tu, was du kannst, mit dem, was du hast,genau dort, wo du bist.“ Mit anderen Worten: Beginnen Sie anIhrem momentanen Standort und bestimmen Sie Ihren Pri-märzweck zunächst für die nächste Woche, den nächsten Monat.Sie können auch einen kurz-, mittel- oder langfristigen Pri-märzweck unterscheiden. In jedem Fall müssen Sie sich konzen-trieren und Ihre Richtung festlegen. Sobald Sie IhrenHauptzweck, Ihre Mission, gefunden haben, schreiben Sie esnieder. Es ist eine eindeutige Definition Ihrer idealen Zukunft.Wie soll Ihr Leben irgendwann später, in zwei oder drei Jahren,aussehen? Wenn Ihr Leben in jeder Hinsicht perfekt wäre, wenn

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Sie in jeder Hinsicht perfekt wären, wie würde es dann ausse-hen? Erstellen Sie eine Beschreibung im Präsens, als Bestätigungder Person, die Sie gern sein möchten, und der Art des Lebens,das Sie gern führen würden. Schreiben Sie auf, wie Sie wollen,dass man über Sie denkt. Sie können zum Beispiel schreiben:„Ich bin ein warmherziger, freundlicher, liebender, geduldiger,fleißiger Mensch. Meine beruflichen Leistungen sind exzellent.Ich werde von jedem respektiert, der mich kennt. Ich bin eineInspiration für alle meine Freunde und werde von meinerFamilie geliebt.“ Dieser Beschreibung Ihrer Mission sollten Sienoch eine Aussage über Methode und Resultat hinzufügen.Wenn Sie sagen, dass Sie ein prima Verkäufer sind, geben Sie alsMethode an: „Weil ich lerne und jeden Tag an meinen Fä-higkeiten arbeite. Jeden Tag, jede Woche, jeden Monat.“ DasResultat wäre: „Als Folge davon gehöre ich zu den besten 10Prozent auf meinem Gebiet!“ Ihre Mission zu kennen und klarauszudrücken wird Sie befähigen, mehr zu erreichen, als Sie sichje erträumt haben. Exakt herauszufinden, was Sie im Lebenwirklich wollen, und dann jeden Tag etwas zu unternehmen, dasSie der Realisierung Ihres Primärzwecks näher bringt – das istder Schlüssel zum Erfolg.

Übungsteil Modul 10

1. In welchen Bereichen Ihres Lebens müssen Sie sich höhere,herausfordernde und begeisternde Ziele setzen?

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2. Misserfolg ist unerlässlich für den Erfolg. Nennen Sie zweiSituationen, in denen Sie anfangs scheiterten und dann Erfolghatten:

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3. Welches sind im Augenblick Ihre fünf wichtigsten Wertvor-stellungen?

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3 __________________________________________________

4 __________________________________________________

5 __________________________________________________

4. Welches sind momentan Ihre drei wichtigsten Ziele im Leben?

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5. Was haben Sie schon immer einmal tun wollen, aber sich nichtgetraut?

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11 Ziele erreichen – die sieben Stufen

Jeder Plan ist besser als keiner

Sie haben soeben gelernt, wie man sich erfolgreiche Ziele steckt.Erreichen können Sie diese Ziele aber nur unter der Prämisse,dass Sie einen durchdachten Plan haben. Nur wenn Sie einenwirklich guten Plan haben, können Sie außergewöhnliche Dingeerreichen. Und jeder Plan ist besser als keiner. Der Sinnspruch„Das Versagen zu planen heißt: planen zu versagen“ drückt aus,dass der Versuch, ein Ziel ohne Plan zu realisieren, einemgeplanten Scheitern gleichkommt, zumindest aber der Gewiss-heit, nur einen Bruchteil des Möglichen zu erreichen. Tatsacheist: Jede Minute, die Sie in Planungsarbeiten investieren, spart 10bis 20 Minuten in der Ausführung – keine schlechte Rendite!

Ein Ziel muss Ihr per-sönliches Anliegen sein

Am Anfang Ihrer Ziele steht ein intensives, brennendes Begeh-ren. Je mehr Sie sie erreichen wollen, umso eher werden Sie sieauch erreichen. Ihre Ziele müssen Ihr persönliches Anliegensein. Sie müssen außerdem fest daran glauben, dass Ihre Ziele fürSie realistisch machbar sind. Sie müssen vollkommen überzeugtsein, jedes Ziel zu erreichen, wenn Sie nur am Ball bleiben. Siebenötigen ein Ziel, das innerhalb Ihrer Kapazitäten liegt, das Sievisualisieren und an das Sie glauben können. Später können Siesich allmählich anspruchsvollere Ziele setzen.

Denken Sie auf dem Papier

Die Zielsetzungs-/Zielerreichungsformel ist in sieben Stufengegliedert, die Sie auswendig lernen können, weil Sie sie immerwieder brauchen. Ich verspreche Ihnen, genau wie jemand, dernach dem Adler-Suchsystem fünf bis acht Wörter in der Minutetippt, werden Sie, sofern Sie die Zielsetzungs-/Zielerreichungs-formel fleißig üben, schon bald – im übertragenen Sinn – in derLage sein, 50, 80 oder gar 100 Worte in der Minute zu tippen. Sie

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werden größere Fortschritte machen, als Sie es sich jemalsausgemalt haben.

Formulieren Sie Ihr Ziel für einen Zwölfjähri-gen

Hier der Startschuss für Stufe eins, die Ihnen bereits bekannt ist:Entscheiden Sie exakt, was Sie in Ihrem Leben wollen. Diemeisten Menschen haben keine Ahnung, was sie wirklich wol-len. Was wollen Sie wirklich? Was würden Sie wollen, wenn Siealle Möglichkeiten hätten? Schreiben Sie es auf. Denken Sie aufdem Papier. Ein Ziel, das nicht notiert wird, ist wie Dunst in derLuft – nicht fassbar. Erst aufgeschrieben entfaltet es Kraft undDynamik. Wenn Sie Ihre Ziele notieren, formulieren Sie sie klar,spezifisch und detailliert. Ich benutze die Analogie eines zwölf-jährigen Kindes. Stellen Sie sich vor, Ihr Ziel so genau zuformulieren, dass Sie diese Beschreibung einem Zwölfjährigen indie Hand drücken und der loslaufen und Ihr Ziel exakt sozurückbringen würde, wie Sie es haben wollten. Je detaillierter und spezifischer Sie Ihr Ziel gestalten, je mehr Siees sehen und fühlen, desto eher glauben Sie, dass Sie es erreichen,und desto motivierter sind Sie. Machen Sie Ihr Ziel messbar undobjektivierbar. Fragen Sie stets: „Wie würde ich erkennen, dassich mein Ziel erreicht habe?“ Manche Menschen sagen, dass esihr Ziel ist, glücklich zu sein oder gesund zu sein oder reich. Dassind aber keine Ziele, sondern Wünsche, die jeder hat.

Beschreiben Sie, wa-rum Sie ein Ziel errei-chen wollen

Ein Ziel ist etwas klares, spezifisch Fixiertes. Gestalten Sie IhreZiele interessant und aufregend. Setzen Sie sie nicht zu niedrigan. Beschreiben Sie sie so, dass sie wirklich spannend klingenund Sie motiviert sind, die notwendigen Schritte zu ihrerUmsetzung zu unternehmen. Und schließlich, indem Sie entscheiden, was Sie wollen, und esaufschreiben, überlegen Sie, warum Sie es wollen. Warum sollenSie ausgerechnet dieses Ziel erreichen? Was steckt für Sie darin?Welche Nutzen und Vorteile? Je mehr Gründe Ihnen einfallen,umso besser, denn dann wird Ihr Elan kaum zu bremsen sein.Der Grund, warum Menschen keinen Erfolg haben, ist oft der,dass sie nicht einmal wissen, warum sie ein Ziel erreichen wollen.„Ich möchte viel Geld.“ Warum? „Weiß ich nicht.“ EntscheidenSie, was Sie damit tun wollen, und je mehr Gründe Sie haben,

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Ziele erreichen – die sieben Stufen 117

umso motivierter werden Sie sein und umso wahrscheinlicherIhre Ziele erreichen.

Setzen Sie Deadlines!Ein ganz wichtiger Punkt sind Deadlines – die zweite Stufe inIhrem Zielerreichungsprozess. Wenn Sie ein langfristiges Ziel indrei Jahren erreichen wollen, dann setzen Sie mittel- undkurzfristige Deadlines nach einem Jahr, sechs Monaten, dreiMonaten und einem Monat. Stecken Sie eine Reihe von Etap-penzielen auf dem Weg zu Ihrem langfristigen Ziel. Ein Zielohne Deadline ist ein bloßer Wunsch, eine Fantasie – es hat keineKraft und es motiviert Sie nicht. Wenn Sie eine Deadline setzen, programmieren Sie sie in IhrUnterbewusstsein und bemerkenswerte Dinge werden gesche-hen. Indem Sie eine Deadline setzen, beginnen Sie, Ihre momen-tane Situation zu analysieren. Wo stehen Sie im Augenblick?Wenn Sie zum Beispiel abnehmen wollen, wiegen Sie sichzunächst, um Ihr Ausgangsgewicht festzustellen.

Analysieren Sie Ihre momentane Situation

Wenn Sie einen bestimmten Grad der finanziellen Unabhän-gigkeit erreichen wollen, müssen Sie zuerst Ihren momentanenStandort analysieren. Wie viel verdienen Sie, wie viel geben Sieaus, wie viel können Sie sparen etc.? Seien Sie ehrlich undobjektiv, spielen Sie keine Spiele mit sich. Sagen sie nicht, dass Sieeine Million Jahresgehalt wollen, wenn Sie arbeitslos und pleitesind. Klare Deadlines, die auf einer sorgfältigen Analyse IhrerSituation basieren, aktivieren Ihre mentalen Kräfte. Sie konzen-trieren Ihre Energien und stimulieren Ihre Kreativität.

Identifizieren Sie die Hindernisse

Die dritte Stufe besteht in der Identifikation der Hindernisse, dieSie von Ihrem Ziel trennen. Wo immer große Erfolge möglichsind, gibt es auch große Hindernisse. Fragen Sie sich, warum Sienoch nicht an Ihrem Ziel sind. Was hält Sie ab, dorthin zugelangen? Was blockiert Ihren Weg? Welches ist der begrenzen-de Faktor? Der Flaschenhals? Bedenken Sie: 80 Prozent allerBlockaden, die Sie von der Erreichung Ihres Zieles abhalten,liegen in Ihnen selbst. Nur 20 Prozent der Hindernisse kommenvon außen.

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Wissen erwerben und in praktische Fertigkei-ten und Fähigkeiten umwandeln

Auf der vierten Stufe folgt die Notwendigkeit, die Kenntnisseund Fertigkeiten zu identifizieren, die Sie zur Zielerreichungbrauchen. Die Zukunft gehört denjenigen, die in den verschie-densten Bereichen kompetent sind, Wissen und Know-howbesitzen. Das ist der Schlüssel zum Informationszeitalter. Sieerreichen wenig, indem Sie länger oder härter arbeiten, aber viel,wenn Sie Ihre Intelligenz benutzen. Das bedeutet, sich Wissenanzueignen und dieses Wissen in praktische Fertigkeiten umzu-wandeln. Es gibt fünf bis sieben Schlüsselkompetenzen in einem Job, einerPosition oder auch in der Rolle als Ehegatte oder Elternteil –fünf bis sieben Dinge, in denen Sie absolut gut sein sollten, umeinen hohen Grad an Perfektion zu erreichen. Wir wissen auch:Sie können in fünf oder sechs von sieben Gebieten exzellent sein,aber wenn Sie in einem Bereich schlecht sind, wird dieserBereich Sie zurückhalten. Daher die Frage: Welche Fähigkeit,wenn Sie gut darin wären, würde den größten Unterschied fürIhre Zukunft bringen? Wenn Sie die Antwort auf diese Fragenicht wissen, sollten Sie sich mehr mit sich und Ihrer Arbeitbeschäftigen, sollten Sie möglicherweise Ihren Chef, Kollegenoder Ihren Ehepartner um Feedback bitten. Welche eine Fähig-keit brauchen Sie? Wie können Sie sie möglichst schnell lernen?Finden Sie einen Fachmann, der Sie Ihnen beibringt. AlsNächstes sollten Sie Ihre Kernkompetenzen identifizieren – dieDinge, die Sie wirklich perfekt beherrschen. Kernkompetenzensind der Grund, dass Sie Ihren heutigen beruflichen Erfolgs-status erzielen konnten. Sie sind die Achse, um die sich jedesUnternehmen bewegt. Sie sind die Attribute, für die der Marktprimär bezahlt. Kernkompetenzen befähigen Sie, besser zu seinals andere. Welche Kernkompetenzen werden Sie in Zukunftbenötigen? In einem Jahr? In fünf Jahren? Wie wird Ihre nächsteArbeitsstelle aussehen? Wie wird Ihre nächste Karriere ausse-hen? Wie wird der Markt in fünf Jahren aussehen? Ein Sprich-wort lautet: „Wer nicht für die Zukunft plant, hat keine!“

Kompensation Auf der fünften Stufe des Zielerreichungsprozesses identifizie-ren Sie die Menschen, Gruppen und Organisationen, deren Hilfe

Welche Kernkompeten-zen werden Sie in der Zukunft benötigen?

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Ziele erreichen – die sieben Stufen 119

und Kooperation Sie benötigen. Beim Thema Kooperation gibtes drei Gesetze. Da ist einmal das Gesetz der Kompensation.Um andere Menschen zur Mitarbeit zu bewegen, müssen Sie aufdie gleiche Wellenlänge schalten. Als Verkäufer sollten Sieimmer fragen, was für Ihren Kunden, als Angestellter, was fürIhren Chef drin ist. Was müssen Sie in die Waagschale werfen,um andere für eine Kooperation zu gewinnen?

DienstleistungDas Gesetz der Dienstleistung ist ebenfalls relevant: Qualitätund Quantität der von Ihnen investierten Dienstleistung be-stimmt Ihren Verdienst und Erfolg. Die erfolgreichsten Men-schen sind die, die andere besonders effektiv mit dem versorgen,was diese wollen und brauchen. Wenn Sie Ihre Lebensqualitätverbessern wollen, dann verbessern Sie die Qualität IhrerDienstleistungen.

ÜberkompensationDas dritte Gesetz, um die Kooperation anderer zu gewinnen,nennen wir das Gesetz der Überkompensation. Es postuliert,dass Sie immer mehr tun sollten, als von Ihnen erwartet wird –mehr für Ihren Chef, Ihre Firma, Ihre Kunden, Ihre Familie.Erfolgreiche Menschen halten immer Ausschau nach Situatio-nen, in die sie mehr hineinstecken können, als sie vermutlichherausbekommen werden. Ihr Erfolg im Leben steht in direkterProportion zu dem, was Sie über das von Ihnen Erwartetehinausgehend tun. Tun Sie mehr, als man von Ihnen erwartet –gehen Sie die berühmte Extrameile mehr. Wenn Sie mehr vonsich geben, setzen Sie sämtliche Naturgesetze in Gang: Säen undErnten, Ursache und Wirkung, Aktion und Reaktion.

Entwickeln Sie detail-lierte Pläne in Schrift-form

Die sechste Stufe auf Ihrem Weg zum Ziel sieht detaillierteschriftliche Pläne der zu unternehmenden Schritte vor: Pläne mitden Namen der Menschen, deren Kooperation Sie benötigen;Pläne mit Fertigkeiten, die Sie entwickeln müssen; Hindernisse,die Sie überwinden müssen etc. Ihre Pläne sollten detailliert,durchnummeriert und datiert sein. Sie sollten alle Schritteenthalten, die Sie zur Erreichung Ihrer Ziele benötigen – daskönnen durchaus 20, 30 oder 40 Schritte werden. Sobald Sie diePläne in Papierform vor sich haben, werden Sie optimistischdenken: „Na klar, ich kann das!“ Sie können sie wie Sprossen auf

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einer Leiter sukzessive in Angriff nehmen, einen Fuß vor denanderen setzen. Wenn Ihre Pläne fertig sind, organisieren Sie sienach Prioritäten und zeitlichen Gesichtspunkten.

Was müssen Sie zuerst tun?

Welches ist das wichtigste Ziel? Was muss ich zuerst tun? Was alszweites? Legen Sie einen Zeitplan und Deadlines für die Vollen-dung Ihrer Ziele fest. Manche Leute fragen mich: „Wenn ich mirein Ziel stecke, einen Zeitplan und eine Deadline festlege, waspassiert, wenn ich sie nicht erreiche?“ Ganz einfach: Sie setzensich eine neue Deadline. Ein weiser Mann sagte einst: „Es gibtkeine unrealistischen Ziele, nur unrealistische Deadlines.“ Über-legen Sie sich eine neue Deadline und einen neuen Zeitplan. Ihreschriftlichen Pläne müssen ohnehin in regelmäßigen Abständenüberarbeitet werden.

Tun Sie jeden Tag et-was, das Sie Ihren Zie-len näher bringt

Kommen wir zum Finale, der siebten Stufe Ihres Zielerrei-chungsprozesses – der Aktion. Tun Sie unmittelbar etwas, umIhr Ziel zu erreichen. Alle Spitzenleister sind aktionsorientiert,keine Zauderer. Je beherzter Sie zur Aktion schreiten, umsomehr Energie haben Sie und umso positiver fühlen Sie sich. Siewerden auch mehr Feedback erhalten und das wiederum schürtIhre Motivation. Tun Sie jeden Tag etwas, das Sie Ihren Zielennäher bringt. Geben Sie Ihren Plänen und Zielen einen Rückhalt, indem SieBestimmtheit und Beharrlichkeit an den Tag legen. Beharrlich-keit ist Selbstdisziplin in Aktion und Selbstdisziplin ist dieeiserne Qualität des Erfolgs. Jedes Mal, wenn Sie Beharrlichkeitüben, wächst Ihre Selbstdisziplin und damit wachsen automa-tisch Ihr Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Ihr persön-licher Stolz. Ihre Beharrlichkeit ist das Maß Ihres Glaubens ansich selbst. Sie garantiert, dass Sie sich immer weiter vorwärtsbewegen und irgendwann Ihr Ziel erreichen. Das Gesetz derTrägheit besagt, dass ein Körper in Bewegung dazu neigt, inBewegung zu bleiben. Wenn Sie einmal in Richtung Ziel gestar-tet sind, dann ist es für Sie einfacher, in Bewegung zu bleiben,statt anzuhalten und noch einmal zu starten. Setzen Sie IhreVorwärtsbewegung beharrlich fort. Werden Sie aktiv und ver-weilen Sie in der Aktion. Solange Sie in Bewegung bleiben und

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Ziele erreichen – die sieben Stufen 121

kontinuierlich auf Ihr Ziel zusteuern, werden Sie jedes Zielerreichen, das Sie für sich anstreben.

Übungsteil Modul 11

1. Nennen Sie zwei Gründe, warum ein schriftlicher Aktions-plan für das Erreichen von Zielen für Sie hilfreich ist:

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2. Listen Sie die drei wichtigsten Hindernisse auf, von denen Siedenken, dass sie zwischen Ihnen und Ihren Zielen liegen.Welche davon liegen in Ihnen selbst?

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3. Welches sind heute die kritischsten Erfolgsfaktoren in IhremJob?

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4. Welches ist Ihre schwächste Schlüsselfähigkeit?

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5. Was können Sie tun, um die Kooperation und Unterstützungder Menschen zu erlangen, deren Hilfe Sie benötigen, um IhreZiele zu erreichen?

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12 Die Macht der Konzentration

Fokus und Konzentra-tion

Ich werde immer wieder gefragt, welches die Ursachen fürErfolg und Versagen sind. Nun, sie lassen sich in zwei Wortenzusammenfassen: Fokus und Konzentration. Fokus bedeutet,genau zu wissen, was Sie wollen. Konzentration bedeutet, dieDisziplin zu besitzen und vor allem die Willensstärke, sichausschließlich auf eine Sache zu konzentrieren, in eine einzigeRichtung zu gehen, bis Sie am Ziel sind. In unserem Informati-onszeitalter arbeiten Sie mit dem Kopf, nicht mit den Händen.Sie werden gemessen, bewertet und belohnt auf der Basis derErgebnisse, die Sie erzielen, nicht der Stunden, die Sie aufwen-den. Erfolg haben die, die größere und bessere Wertergebnisseals andere erreichen.

Unterscheiden Sie Auf-gaben mit hohem Nutz-wert und Aufgaben mit niedrigem Nutzwert

Wenn Sie nach den Schlüsseln für Erfolg und Versagen suchen,sollten Sie sich eine Grafik vorstellen mit hochproduktivenAufgaben an einem Ende und niedrigproduktiven am anderenEnde. Erfolgreiche Menschen nehmen mehr hochproduktive,ihre erfolglosen Zeitgenossen mehr geringproduktive Aufgabenin Angriff. Logische Konsequenz: Je mehr Zeit Sie für einenAufgabentyp verwenden, desto weniger Zeit bleibt für andereAufgaben übrig. Wenn Sie den Fehler machen, sich zu sehr aufdie Aufgaben mit niedrigem Nutzwert zu konzentrieren, stellenSie bald fest, dass Sie niemals zu den wirklich bedeutendenAufgaben vordringen. Wie gesagt: Auf der einen Seite stehen diehochproduktiven, auf der anderen die niedrigproduktiven Auf-gaben – und Sie haben immer die Wahl. Ihre Fähigkeit, Prioritä-ten zu setzen, Ihre wichtigsten Aufgaben zu bestimmen und sieauch zu realisieren, ist Ihr Schlüssel zu einer erfolgreichen

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Die Macht der Konzentration 123

Zukunft. Sie können jedes Talent der Welt besitzen, genialeIntelligenz und die allerbeste Ausbildung. Wenn Sie nicht be-stimmen können, welche Aufgabe wichtig ist, und am Ballbleiben, um sie pünktlich und gut zu erledigen, sind Sie chancen-los. Wenn Sie diese Fähigkeit jedoch besitzen, dann können Siejede andere Schwäche überspielen, eine hohe Reputation erlan-gen und alle anfallenden Aufgaben zügig erledigen.

Konzentrationsfähig-keit ist ein Schlüssel zu Spitzenleistungen

Ihre Konzentrationsfähigkeit ist der Schlüssel zur Spitzenleis-tung. Jeder große Erfolg im Leben wird durch lange Periodender Konzentration vorbereitet – sehr lange Perioden. Egal, obSie ein Bürogebäude entwerfen, ein Kind großziehen, eine Firmaaufbauen, den Abschluss einer renommierten Universität an-streben – jedes lohnenswerte Projekt erfordert eine lange Zeitder Konzentration.

Verknüpfen Sie Ihre Langzeitvision mit Ih-rem Kurzzeitfokus

Der Schlüssel zur Spitzenleistung ist die Verknüpfung einerlangfristigen Vision mit einem kurzfristigen Fokus. Sie habeneine Langzeitvision, wohin Sie gehen, was Sie in zwei, drei, fünfJahren erreichen wollen, aber Ihr Kurzzeitfokus ist daraufgerichtet, was Sie jetzt tun können – genau in dieser Minute. Dasunterstützt Ihre Langzeitvision. Überlegene Menschen könnenzwei oder mehrere Gedanken gleichzeitig im Kopf behalten undsimultan verfolgen. Ihre zwei Gedanken sind ein Langzeitfokusauf Ihre generellen Ziele und ein Kurzzeitfokus auf Ihre aktuel-len Aufgaben im Hier und Jetzt.

Konzentration verlangt Selbstdisziplin

Konzentration verlangt Selbstkontrolle, Selbstbeherrschungund mehr als alles andere Selbstdisziplin. Das konzentrierteArbeiten an hochwertigen Aufgaben vermittelt ein Gefühl vonKontrolle. Sie fühlen sich kraftvoll, Sie haben Ihre Welt im Griff.Sie fühlen, dass Sie alles schaffen können, wenn Sie sich zurKonzentration und Beharrlichkeit zwingen. Konzentrierte An-strengung ist eine elementare Quelle des Selbstbewusstseins, desSelbstwertgefühls und auch des persönlichen Stolzes. Je mehr Siesich konzentrieren und Ihre Aufgaben erledigt bekommen,umso besser fühlen Sie sich. Je besser Sie sich fühlen, umso mehrEnergie haben Sie, umso fokussierter sind Sie. Je mehr Sieerledigt bekommen, umso mehr Menschen respektieren Sie. Je

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mehr Menschen Sie respektieren, umso größer ist Ihr persönli-cher Stolz.

Erstellen Sie schriftlich Listen für alles, was Sie tun

Machen Sie für alles Listen. Planen Sie Ihre Tage im Voraus, IhreWochen und Monate. Skizzieren Sie sogar Ihre Projekte aufPapier. Schreiben Sie alles auf, bevor Sie anfangen; versuchen Sienicht, Dinge aus dem Ärmel zu schütteln. Die Disziplin, Sachenaufzuschreiben, bevor Sie sie in Angriff nehmen, spart am erstenTag der Umsetzung 25 Prozent Zeit ein. Alle erfolgreichenMenschen verfahren so. Jede Minute, die Sie in die schriftlichePlanung stecken, spart Ihnen zehn Minuten in der Ausführung.Das bedeutet, Sie erhalten eine Rendite von 1000 Prozent aufjede Minute, die Sie in Ihre Planung investieren. Jeder, der meint,keine Zeit zum Planen und Aufschreiben zu haben, hat keineAhnung, wovon er spricht.

Verplempern Sie den Tag nicht mit Kleinig-keiten!

Versehen Sie Ihre Listen mit Prioritäten. Widerstehen Sie demDrang, Kleinkram sofort zu erledigen. Erinnern Sie sich? WennSie diesem Impuls nachgeben, wird er sich zur Gewohnheitentwickeln. Viele Menschen laufen Gefahr, den ganzen Tag mitKleinigkeiten zu verplempern und niemals zu den wirklichwichtigen Aufgaben zu gelangen. Setzen Sie Ihre Prioritätennach der 20/80-Regel: 20 Prozent von dem, was Sie tun, sollten80 Prozent des Wertes dessen, was Sie tun, ergeben. Bei einerListe mit zehn Punkten sind zwei Punkte wichtiger als dierestlichen acht zusammengenommen. Die 20 Prozent sind hartund mühsam, während Sie die 80 Prozent locker und mit Spaßbewältigen könnten. Wie gehen Sie vor? Wenn Sie sich zwingen,sich zuerst um die 20 Prozent zu kümmern, haben Sie Ihr Lebenunter Kontrolle.

Trennen Sie das Dring-liche vom Wichtigen

Trennen Sie das Dringliche vom Wichtigen auf Ihrer Liste. DasDringliche sind Dinge, die zeit- oder situationsgebunden sind,von externen Faktoren oder anderen Menschen abhängen unddeshalb ohne Verzug erledigt werden müssen. Dringliche Ange-legenheiten bringen Sie aber normalerweise im Langzeitbereichnicht viel weiter. Auf der anderen Seite stehen die wichtigenDinge – Dinge mit potenziell weiterreichenden Konsequenzen.Diese sind weniger extern bestimmt. Sich auf die Dinge mit

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langfristigen Konsequenzen zu konzentrieren – darauf kommtes beim Personal Leadership an. Tatsächlich sollten Sie soformulieren: Langfristige Konsequenzen sind das Maß der wah-ren Wichtigkeit bei allem, was Sie tun. Stellen Sie sich beisämtlichen Aufgaben, mit denen Sie konfrontiert sind, die Frage:Welche hat die langfristigsten Konsequenzen?

Tragen Sie alle Aufga-ben in ein ABCD-Raster ein

Es gibt ein Modell, das Sie benutzen können, um Ihre Liste inKategorien einzuteilen. Ich nenne es das ABCD-Modell. GehenSie Ihre Liste durch und versehen Sie jede Aufgabe mit einem dervier Buchstaben. Die A-Aufgaben sind die allerwichtigsten: Umsie kommen Sie nicht herum. Wenn Sie sie links liegen lassen, hatdas schwerwiegende Folgen – schwerwiegend für Ihr Geschäft,schwerwiegend für Ihre Kunden, schwerwiegend für Ihre Fami-lie, für Ihr Leben. Falls Sie mehrere Aufgaben mit A bewertethaben, ordnen Sie sie nochmals nach Prioritäten: A1, A2, A3usw. Die B-Aufgaben stehen unter den A-Aufgaben. Wenn Siesie versäumen, sind die Konsequenzen nicht ganz so schlimm.Vielleicht stoßen Sie jemanden vor den Kopf oder handeln sicheine Rüge ein. Die Regel ist: Sie dürfen nichts auf Ihrer B-Listein Angriff nehmen, bevor Sie nicht alle A-Aufgaben zufriedenstellend zu Ende gebracht haben. Erliegen Sie niemals derVersuchung, sich erst um die Kleinigkeiten zu kümmern! Die C-Posten auf Ihrer Liste sind Dinge, die zwar nett sind, aberkeinerlei Konsequenzen haben: Mittagessen gehen, unterwegseinen Cappuccino trinken, die Zeitung lesen, einen Freundanrufen. All diese Dinge sind angenehm, aber irrelevant – ob Siesie tun oder nicht, macht im Ergebnis keinen Unterschied.Kommen wir zu den D-Aufgaben. D steht für delegieren und einGrundsatz besagt, dass Sie so viel wie nur möglich delegierensollten. Delegieren Sie so viel wie möglich an andere, um Zeit inIhrem Terminkalender freizuschaufeln. Nur wenn Sie genügendAufgaben aus der Hand geben, haben Sie die Zeit, die Siebenötigen, um sich intensiv den 20 Prozent zu widmen, dietatsächlich ins Gewicht fallen. Sich auf die richtigen Dinge zurrichtigen Zeit zu konzentrieren – das ist ein wichtiges Merkmalvon Personal Leadership.

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Übungsteil Modul 12

1. Welche drei Dinge könnten Sie sofort tun, die die größtenpositiven Konsequenzen für Ihr Arbeitsleben hätten?

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2. Welches sind die entscheidenden Engpässe in Ihrem Arbeits-leben? Was bestimmt die Geschwindigkeit, mit der Sie IhreHauptziele erreichen?

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3. Wie können Sie Ihr Leben so organisieren, dass Sie jeden Tag„Zeitblöcke“ schaffen, um Ihre Hauptaufgaben zu bewälti-gen?

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13 Veränderungen effektiv vollziehen – die sieben „R“

Sie können entschei-den, ob Sie Herr oder Opfer von Veränderun-gen sein wollen

Kein anderer einzelner Faktor beeinflusst Ihr Leben so entschei-dend wie Veränderungen. Ihre Fähigkeit, Veränderungen effek-tiv zu handhaben, prägt Ihren Grad an Gesundheit, Glück undpersönlichem Stolz mehr als jeder andere Faktor – heute ebensowie morgen und für den Rest Ihres Lebens. Tatsächlich hängt IhrGrad an Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und persönlichemStolz eng mit Ihrem Vermögen zusammen, Veränderungen aktivzu nutzen, statt von ihnen überrollt zu werden. Sie haben nurzwei Alternativen zur Auswahl: Sie können entscheiden, ob SieHerr oder Opfer von Veränderungen sein wollen. Diese Ent-scheidung nimmt Ihnen keiner ab. Sie können die Umständeselbst bestimmen oder ihnen hilflos ausgeliefert sein – einhilfloses, willenloses Wesen, wie ein Stück Holz, das in einemreißenden Strom dahintreibt. Es liegt alles an Ihnen.Drei Faktoren determinieren unsere heutige Zeit, die Verände-rungen vorantreiben und künftig sogar noch beschleunigenwerden. Jeder dieser Faktoren wirkt für sich allein und hatgleichzeitig alle anderen im Schlepptau, zwingt sie, ihren Effektnoch schneller zu entfalten. In den kommenden Jahren werdenVeränderungen kein peripheres, sondern im Gegenteil ein pri-märes Phänomen sein.

Die Informations-explosion

Der erste Faktor ist die Informationsexplosion. Wenn wir allesWissen bis zum Jahr 1900 zugrunde legen, dann hatte sich dasVolumen bis zum Jahr 1975 bereits verdoppelt. In den nächstenzehn Jahren trat wiederum eine Verdoppelung ein. Heute kön-

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nen wir sagen, dass sicsh das Wissen der Menschheit nicht allezehn, sondern schon alle zwei bis drei Jahre verdoppelt. Wasbedeutet das? Das bedeutet, dass sich unser Wissen im 21.Jahrhundert im Abstand von nur einem Jahr verdoppeln wird.Eine solche Informationsexplosion hat es in der gesamtenMenschheitsgeschichte noch nicht gegeben. Und wohl gemerkt: Dieser Wissensanstieg zieht sich quer durchalle Bereiche. Heute gibt es mehr Denker, Schriftsteller undForscher als je zuvor, die mehr Wissen produzieren, als dieMenschheit sich je zu erträumen wagte.

Der technische Fort-schritt

An zweiter Stelle steht eine technologische Explosion, dieebenfalls jenseits unserer Vorstellungskraft liegt. Jeder einzelneFortschritt in der Technik zieht wie eine Lawine weitere Fort-schritte nach sich. Diese Fortschritte multiplizieren und poten-zieren einander, so dass die Technologien, die heute entstehen,sich noch viel schneller fortpflanzen werden.

Der Wettbewerber Der dritte Faktor, der Veränderungen begünstigt, ist der Wettbe-werb. Der allgegenwärtige, nationale, multinationale und globa-le Wettbewerb ist heute intelligenter, schneller und aggressiverals in der Vergangenheit. Kaum ein Bereich, der von ihmunberührt bliebe.Wie gesagt: Diese Faktoren verstärken sich gegenseitig. MehrWissen bedeutet mehr Technologie und somit mehr Wettbe-werb. Und jedes Plus an Wettbewerb schafft neue Möglichkeitenfür noch mehr Wettbewerb mit mehr Technologie und Wissen.Daraus resultiert unweigerlich, dass derjenige, der sich nicht aufder Höhe der Veränderungen befindet, Gefahr läuft, über-schwemmt und ausgebremst zu werden.

Flexibilität ist eine Schlüsselqualität für Erfolg

Die Schlüsselqualität, die Sie brauchen, um in den kommendenJahren erfolgreich zu sein, ist Flexibilität – eine unabdingbareErfolgsvoraussetzung, ganz gleich für welches Unterfangen.Flexibilität heißt: Offenheit für Veränderungen, die Bereitschaftzum Wandel, Anpassungsfähigkeit. Erinnern Sie sich? IhreSelbstverantwortung bestimmt alles, was Ihnen widerfährt; Siekontrollieren Ihre Reaktionen. Das mächtigste Werkzeug, dasSie besitzen, ist Ihr Geist. Besser und schneller denken und

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reagieren als andere, neue Informationen rascher aufnehmen –das können Sie, wenn Sie nur wollen. Das Geheimnis ist Klarheit– zu wissen, wer Sie sind, was Sie wollen und wie Sie dorthingelangen. Fragen Sie sich immer und immer wieder: Was wollenSie? Welches sind Ihre Ziele? Wie würden Sie leben, wenn Sie siebereits erreicht hätten? Was wollen Sie tun?

Könnte es bessere, an-dere Methoden geben?

Und zweitens fragen Sie sich, was Sie zu ihrer Erreichung unter-nehmen wollen. Welche Methoden wenden Sie an? Könnte esbessere oder andere Methoden geben? Zäumen Sie das Pferdwomöglich von der falschen Seite auf? Wie lauten Ihre grundsätz-lichen Annahmen? Falsche Annahmen sind die Wurzeln allerFehler in dieser Welt. Wir nehmen an, dass es einen Markt für unserProdukt gibt. Wir nehmen an, dass es möglich ist, ein bestimmtesProdukt zu entwickeln. Wir vermuten, dass unsere Werbungfunktionieren wird. Wir gehen davon aus, dass unsere Investitio-nen sich rentieren werden. Wie lauten die Annahmen in denSchlüsselbereichen Ihres Lebens? Was wäre, wenn sie falsch wären,sogar absolut falsch? Welche Änderungen müssten Sie vorneh-men? Der überlegene Denker fragt immer, welche Handhabe erhat, falls sich seine Annahmen als falsch herausstellen sollten.Eines der besten Instrumente, mit dem Sie sich auch in Zeitendes schnellen Wandels Ihre geistige Flexibilität bewahren, nenneich „nullgerichtetes Denken“. Es holt alle Ihre früheren Ent-scheidungen auf den Prüfstand, damit Sie sie aus heutiger Sicht,nicht aus der von gestern, betrachten. Mit dem, was Sie heutewissen: Gibt es da irgendetwas in Ihrem Leben, das Sie heutenicht mehr so tun würden? Wenn Sie ehrlich sind, werden Siesagen: „Ja, es gibt Dinge in meinem Leben, die ich heute andersmachen würde.“ Das nullgerichtete Denken lässt sich auch aufIhre privaten Bindungen anwenden: Gibt es eine Beziehung inIhrem Leben, die Sie mit Ihrem heutigen Wissen nicht mehreingehen würden? Oder im Job: Leute, die Sie nicht mehreinstellen würden? Nullgerichtetes Denken lässt sich auf Pro-dukte, Dienstleistungen, Märkte, Entscheidungen und auf alleArten von Investitionen anwenden – Investitionen an Geld, Zeitund an Gefühlen.

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70 Prozent aller Ent-scheidungen erweisen sich im Nachhinein als falsch

Woran erkennen Sie, dass eine Situation nullgerichtetes Denkenerfordert? Ganz einfach: an Ihrem Stresspegel. Wenn Sie in einerSituation stecken, in die Sie nicht kommen würden, wenn Sie nocheinmal entscheiden könnten, so wird Sie diese unter erheblichenStress setzen – Sie nachts wachhalten, Ärger und Aggressionenschüren, Ihre physische und psychische Gesundheit beeinträchti-gen. Dann stellt sich die Frage, wie Sie aus dieser Situation wiederherauskommen und wie schnell. Und nun eine Enthüllung, die Sievielleicht erschreckt: Untersuchungen zufolge erweisen sichdurchschnittlich 70 Prozent aller Entscheidungen, die wir treffen,im Nachhinein als falsch, eine deutliche Mehrheit also. DasDümmste, was Sie tun können, wenn Sie einen Fehler entdecken,wäre, ihn vertuschen zu wollen. Seien Sie bereit, Fehler einzuge-stehen, und sehen Sie zu, dass Sie so schnell wie möglich aus dieserSituation herauskommen. Hier ist eine Menge Flexibilität gefordert. Jedes Ziel, das Sieerreichen wollen, hat irgendwo einen Engpass, einen Begren-zungsfaktor, der die Geschwindigkeit bestimmt, mit der Sie eserreichen können. Wo liegt der Hauptengpass zwischen Ihrerjetzigen und der Situation, zu der Sie hinwollen? Was bestimmtfür Sie die Geschwindigkeit? Diesen Engpass aufzubrechen kannIhre Flexibilität und Ihre Fähigkeit, mit Veränderungen zurecht-zukommen, enorm verbessern.

Das kreative Zurück-stellen

Eine weitere Technik ist das Zurückstellen von Dingen: WennSie etwas Neues beginnen, muss etwas Altes in den Hintergrundtreten, weil Ihre Ressourcen beschränkt sind – speziell dieRessourcen Geld, Personal und Zeit. Sie sollten sich ständigGedanken über das kreative Zurückstellen machen. Wie könnenSie Aufgaben rasch zurückstellen, um möglichst schnell zuLohnenswerterem zu kommen? Veränderungen sind gut undwichtig, weil ohne sie keine Weiterentwicklung, kein Wachstummöglich sind. Merken Sie sich diese Regel: Was immer es war,das Sie dahin gebracht hat, wo Sie heute stehen, es reicht nichtaus, damit Sie diese Position auch in Zukunft halten können. Siesollten immer nach Wegen suchen, Dinge schneller, besser,innovativer, billiger, einfacher und effizienter zu machen.

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Das bringt uns zu den sieben „R“, die Ihnen helfen, sowohlberufliche als auch private Veränderungen im 21. Jahrhunderteffektiv zu vollziehen. Das erste R bedeutet Reorganisation.Früher war es so, dass Firmen sich alle paar Jahre neu organisier-ten; heute laufen Reorganisationen auf permanenter Basis ab.Reorganisation zielt auf eine Ergebnissteigerung bei gleichzeiti-ger Kostenreduktion durch Verschiebung von Ressourcen undVerantwortlichkeiten. Es ist ein Thema, das Führungskräfte zumZwecke der Effektivitätssteigerung ständig beschäftigen muss.

RestrukturierungDas nächste R steht für Restrukturierung. Worum es geht: Geld,Menschen und Ressourcen mehr mit den Aktivitäten zu verbin-den, die die Kunden am meisten schätzen. Gebrauchen Sie die80/20-Regel. Egal, ob in Produktion oder Dienstleistung – 80Prozent Ihres Erfolgs resultieren aus 20 Prozent Ihres Tuns.Instruieren Sie Ihre Mitarbeiter, sich auf jene 20 Prozent IhrerProdukte und Dienstleistungen zu konzentrieren, die den größ-ten Teil Ihres Marktes ausmachen. In dem Bemühen, IhreRessourcen stets auf Ihre maßgebenden Aktivitäten zu konzent-rieren, müssen Sie sich auch immer wieder von Ressourcentrennen, die diesen im Wege stehen.

ReengineeringDas dritte R ist die Abkürzung für Reengineering, Neustruktu-rierung. Bestimmt haben Sie schon davon gelesen. Reenginee-ring beginnt mit einer präzisen Verfahrensanalyse. Was heißtdas? Sie betrachten jedes Verfahren vom ersten bis zum letztenSchritt, um dann zu überprüfen, wie diese Schritte zusammen-passen. Danach suchen Sie nach Wegen, die Anzahl der Schrittezu reduzieren und trotzdem zu dem gleichen Ergebnis zukommen. Prioritäten sind Zeitersparnis und Ergebnisoptimie-rung. Ein Beispiel: Bei einer großen Versicherungsgesellschaftbrauchte ein Antrag sechs Wochen zur Bearbeitung, was, wie Siesich vorstellen können, zu allerhand Problemen führte. ImRahmen des Reengineering kam ans Licht, dass der Antrag vonnicht weniger als 24 Mitarbeitern in die Hand genommen wurde,während für die eigentliche Entscheidung durchschnittlich nur17 Minuten notwendig waren. Also wurde kräftig umstruktu-riert. Man schaffte es, 23 Schritte in einer Person zu vereinen.

Reorganisation

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Dann gab es nur noch einen Kollegen, der die Arbeit dieserPerson kontrollierte. Das Ergebnis: Binnen 24 Stunden konntenun eine Zusage oder Ablehnung erfolgen. Das Geschäft explo-dierte regelrecht. Die Versicherungsgesellschaft hatte jetzt näm-lich die weit und breit höchste Bearbeitungsquote. Was könnenSie tun, um überflüssigen Zeitaufwand drastisch zu senken undbessere Ergebnisse für Ihre Kunden zu erzielen?

Reinventing Das vierte R steht für Reinventing, bei null beginnen. Stellen Siesich vor, Ihre Firma sei bis auf die Grundmauern abgebrannt undSie müssten komplett neu anfangen. Womit würden Sie sofortbeginnen? Was würden Sie nicht mehr tun? Welches Personalwürden Sie mitnehmen? Auf wen verzichten? Spitzenberaterempfehlen, den Prozess der Neuerschaffung alle zwei bis dreiJahre zu wiederholen, um mit dem Tempo äußerer Veränderun-gen mithalten zu können. Auch als Mensch sollten Sie sich allesechs Monate neu erschaffen. Sie sollten es aus sich heraus tun,bevor die Außenwelt Sie dazu zwingt.

Reevaluating Das fünfte R bedeutet Reevaluating, Neubewertung. Sie solltenIhre Situation basierend auf den aktuellsten Informationen unddem allerneuesten Feedback regelmäßig neu bewerten. ErinnernSie sich: Was immer Sie dorthin gebracht hat, wo Sie heute stehen,kann Sie nicht dort halten. Entscheidungen, die Sie letzte Woche,letzten Monat oder letztes Jahr getroffen haben, sind veraltet. Esgibt neue Informationen. Seien Sie bereit, diese zu evaluieren – vorallem natürlich, wenn Sie Widerstände erleben, Dinge nichtfunktionieren, wenn Sie gestresst oder unbefriedigt sind. Dannmüssen Sie fragen: Was versuchen wir, dagegen zu tun? Wieversuchen wir es? Könnte es einen besseren Weg geben?

Rethinking Das sechste R steht für Rethinking, überdenken. Das ist wohldie größte Herausforderung. Überdenken heißt: alten Annah-men eine klare Absage erteilen und oft vollkommen neue Wegebeschreiten. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, wir machenes uns gern bequem. Führungspersönlichkeiten verbieten sichdas, sie bleiben offen für neue Denkansätze und Problemlösun-gen. Rethinking ist besonders nützlich, ja essenziell, in turbulen-ten, stressreichen Zeiten, wenn Sie Widerstände gegen Ihre

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laufenden Aktivitäten spüren. Seien Sie offen für die Möglich-keit, dass Sie falsch liegen. Überlegene Menschen fragen sichständig: Was wäre, wenn ich Unrecht hätte? Angenommen, ichliege komplett falsch, was kann ich anders machen?

RefokussierenDas siebte und letzte R steht für Refokussieren – eine Quellepersönlicher und organisatorischer Kraft. Es bedeutet, verein-facht ausgedrückt, die Konzentration auf das Wesentliche. Vo-raussetzung, um Veränderungen erfolgreich zu meistern, sindkontinuierliche Innovation und Verbesserung. Suchen Sie stän-dig nach Möglichkeiten, Ihre Arbeit innovativer, besser, schnel-ler, kostensparender und einfacher zu gestalten. Ebenfalls wich-tig ist permanente Fortbildung. Lernen Sie neue, bessere Metho-den und Techniken kennen. Lesen Sie regelmäßig, hören SieAudio-Programme, besuchen Sie Kurse, sprechen Sie mit Men-schen. Kontinuierliches Training und die persönliche Weiterent-wicklung auch der Menschen, für die Sie verantwortlich sind,mobilisieren die notwendigen Kräfte zum effektiven Umgangmit Veränderungen.Die sieben R zielen insgesamt darauf ab, die Geschwindigkeit,mit der Sie Ergebnisse erreichen, wesentlich zu beschleunigen.Geschwindigkeit setzt voraus, einen Sinn für Dringlichkeit zuentwickeln. Wenn Sie eine gute Idee haben, nichts wie ran! WennSie eine Gelegenheit auftun, nutzen Sie sie. Wenn Sie einProblem sehen, lösen Sie es prompt. Handeln Sie heute – nichtmorgen!

Übungsteil Modul 13

1. Welche Veränderungen an Informationen und Ideen habensich im letzen Jahr auf Ihr berufliches oder persönlichesLeben ausgewirkt?

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2. Welche technischen Veränderungen haben im letzten Jahr IhreArbeit und Ihr persönliches Leben beeinflusst?

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3. Wer sind Ihre stärksten Mitbewerber und wie setzten Sie ihrWissen und ihre Technik ein, um Kunden abzufangen?

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4. Welche Methoden wenden Sie an, um in Ihrer OrganisationInformationen schnell zu lernen und anzuwenden?

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5. Reorganisation – wie können Sie Ihre Arbeitsweise ändern,um mit weniger Aufwand an Zeit und Ressourcen mehr zuerreichen?

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6. Restrukturierung – was können Sie tun, um mehr von IhrerEnergie auf Ihre Ertrags- und Gewinnquelle zu fokussieren?

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7. Reengeneering – wie können Sie die Anzahl der Schritteverringern und dennoch zu dem gleichen Ergebnis bei IhrenAufgaben gelangen?

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8. Reinventing – wenn Sie Ihre Abteilung, Ihren Job oder IhreFirma neu aufbauen könnten, welche Veränderungen würdenSie vornehmen?

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9. Rethinking – was wäre, wenn Sie in Ihrem gegenwärtigenEngagement oder Ihrer Handlungsweise vollkommen falschlägen? Was würden Sie ändern?

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14 Tipps zum Karriere-management

Beschäftigung ist nicht mehr wahrscheinlich, sondern nur noch mög-lich

Unsere Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren dramatischverändert und die Uhr lässt sich nicht wieder zurückdrehen. Wirhaben uns von der lebenslangen Beschäftigungswahrschein-lichkeit zur Beschäftigungsmöglichkeit bewegt. Niemand kannIhnen heute eine lebenslange Arbeitsplatzgarantie geben. Siehaben nur eine Chance: Ihre Fertigkeiten auf einem hohemNiveau zu halten, damit Sie lebenslang eingestellt werden kön-nen, möglicherweise andere Jobs ausprobieren können. Je weiterwir in das Informationszeitalter vordringen, umso notwendigerund unumgänglicher wird es, dass wir nicht aufhören zu lernen,in unserem Leben unter Umständen mehrere Aus- und Fortbil-dungen durchlaufen. Statt mit den Händen arbeiten wir heuteprimär mit dem Kopf. Vor ein paar Jahrzehnten war die Mehr-zahl aller Beschäftigten Arbeiter in Industrie oder Handwerk.Menschen, die primär ihr manuelles Geschick einsetzten. Heutebesteht die Gesellschaft größtenteils aus Wissensarbeitern. AuchSie arbeiten mit Ihrem Kopf. Nicht mehr Ihr Arbeitgeber, Sieselbst sind für Ihren Wissensgrad und Ihre Ausbildung zustän-dig. Ihre Firma kann Ihnen zwar dabei behilflich sein, aber Sietragen die Hauptverantwortung.

Sie sind der Präsident Ihrer eigenen Dienst-leistungsfirma

In Seminaren mit Hunderten, ja Tausenden von Teilnehmernfrage ich manchmal, wie viele von ihnen selbstständig sind.Zögernd gehen ein paar Hände hoch – anfangs nur 10 oder 15Prozent. Ich warte. Nach und nach kommen mehr Meldungen,je bewusster sich die Teilnehmer werden, dass sie im Grunde alleselbstständig sind. Ab dem Zeitpunkt, an dem Sie Ihre ersteStelle antreten, bis Sie sich zur Ruhe setzen, sind Sie selbststän-

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Tipps zum Karrieremanagement 137

dig. Sie arbeiten für sich selbst, Sie sind der Präsident Ihrereigenen Dienstleistungsfirma. Und Sie bieten ein Produkt an:Ihre Dienstleistung. Ihr Ziel muss sein, Ihr Produkt, IhreDienstleistung mit höchster Qualität und Quantität am Marktzu verkaufen, um Ihre Rendite zu maximieren.Die oberen 3 Prozent der Spitzenleister betrachten sich lautUmfrageergebnissen als selbstständig. Auch wenn sie ihr Lebenlang Gehalt kassieren, so haben sie doch den Eindruck, alshielten sie 100 Prozent des Aktienkapitals in der Hand. Sieverhalten sich, als ob der Laden ihnen gehören würde. Sie sagen:niemals: „Die da oben ...“ Oder: „Das ist nicht mein Job.“ Siesagen „wir“ oder „unser“. Wann immer sie etwas tun sollen,erwidern sie: „Na klar, auf der Stelle!“ Das ist die Haltung derLeute, die am schnellsten befördert werden und das meiste Geldverdienen.

Sie sind aktiver Spieler auf der Bühne Ihrer wirtschaftlichen Situa-tion

Was passiert, wenn Sie sich als Präsident Ihrer eigenen Firmaverstehen? Ich verrate Ihnen, was passiert: Erst einmal bewegenSie sich von der Passivität zur Aktivität. Sie sind nicht mehrpassiver Statist, sondern aktiver Spieler auf der Bühne Ihrerwirtschaftlichen Situation. Ihre Einstellung wandelt sich kom-plett. Denn Sie werden wertvoller für sich, wertvoller für IhreFirma.

Schluss mit Ausflüch-ten und Schuldzuwei-sungen!

Von einem Gefühl der Machtlosigkeit, von anderen kontrolliertzu werden, bewegen Sie sich zu einem Gefühl der Macht. „Ichbin für meine wirtschaftliche Situation verantwortlich! Ich binder Präsident meiner eigenen Firma.“ Sich selbst als Präsident zusehen, das hebt Ihr Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl undIhren persönlichen Stolz. Sie sind von jetzt an vollkommenverantwortlich für Ihr Leben, für Ihre Karriere, Ihre Zukunft!Das bedeutet auch, dass ab sofort Schluss ist mit Ausflüchtenund Entschuldigungen. Es ist schon erstaunlich, wie viele Men-schen die Hälfte ihres Lebens damit verbringen, anderen dieSchuld zuzuweisen für die Probleme in ihrem Leben. Schuldsind immer die anderen und jedes Mal, wenn sie sich entschul-digen oder die Schuld weiterreichen, verlieren sie ein StückKontrolle. Sie geben anderen die Kontrolle über ihr Leben.

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Arbeit ist zunächst ein-mal die Möglichkeit zur Handlung

Lassen Sie uns über einen Eckpfeiler Ihres Karrieremanage-ments sprechen, über die Definition von Arbeit. Was ist IhreArbeit? Nach mehrjährigem Wirtschaftsstudium kann ich Ihnensagen, dass Arbeit zunächst einmal als Möglichkeit zur Hand-lung definiert wird – eine Gelegenheit für Sie, Resultate zuerzielen, die mitunter mehr wert sind, als Sie an Lohn undZusatzleistungen kosten. Mit anderen Worten: Wenn Sie weni-ger einbringen, als Sie kosten, dann könnten Sie bald auf derAbschussliste stehen. Was kosten Sie? In den USA kostet jederetwa drei Dollar im Verhältnis zu jedem Dollar, den er als Lohnerhält. Sie müssen Ihrer Firma also für jeden Dollar Ihres Lohnsdrei Dollar einbringen oder einsparen, damit diese die Investiti-on in Ihre Arbeitskraft wirtschaftlich rechtfertigen kann. SolltenSie nicht genügend einbringen, dann drohen Kündigung,Outsourcing, Verkleinerung usw. Jede Arbeitskraft muss täglichan Wert gewinnen.

Sie müssen jeden Tag an Wert hinzugewin-nen

Früher war es so, dass Sie einen Job bekommen konnten, ihn guterledigen und nach einiger Zeit in den Leerlauf schalten konn-ten, nach dem Motto: „Jetzt sitze ich fest im Sattel.“ Leider gibtes heute noch immer eine Menge Leute mit dieser Einstellung:„Ich habe jetzt einigeJahre hart gearbeitet – Zeit zum Ausru-hen!“ Falsch! Die Arbeitswelt hat sich verändert. Heute müssenSie jeden Tag an Wert hinzugewinnen. Sie müssen sich tatsäch-lich fragen, was Sie tun können, um den Wert Ihrer Dienstleis-tung für die Firma zu erhöhen. Sich auf Erreichtem auszuruhenfunktioniert längst nicht mehr. Sie müssen Ihrer Zeit voraus sein.

Welches sind Ihre Kernkompetenzen?

Welche Kriterien müssen für den Erfolg Ihrer persönlichenFirma erfüllt sein? Die gleichen wie bei jeder Firma. Man nenntsie die Kernkompetenzen. Das sind Dinge, die Sie besonders gutmachen. In großen Unternehmen gibt es Kernkompetenzen, diesie befähigen, Güter und Dienstleistungen zu produzieren undeine führende Position am Markt zu erlangen. Als Individuumhaben Sie ebenfalls Kernkompetenzen, die Sie maßgeblich durchAusbildung und Erfahrung erworben haben. Welches sind IhreKernkompetenzen? Wenn jemand Sie fragte: „Was können Siebesser als andere in Ihrem Bereich?“, wie sähe Ihre Antwort aus?

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Wenn Sie darauf keine Antwort haben, sollten Sie sich fragen,worin diese Fähigkeit bestehen sollte und wie Sie sie für sichentwickeln können. Welche Ergebnisse bestimmen, ob Sie inIhrem momentanen Job erfolgreich sind oder nicht? Was kön-nen Sie tun, um diese Ergebnisse zu verbessern? Eine allesentscheidende Frage, um die Sie nicht herumkommen, wenn Siesich selbst als Präsident Ihrer eigenen Firma sehen.

Welches sind Ihre kriti-schen Erfolgsfaktoren?

Welches sind Ihre kritischen Erfolgsfaktoren? In welchen Din-gen müssen Sie absolut perfekt sein, um das Maximum in IhreArbeit einbringen zu können? Kritische Erfolgsfaktoren gibt esnur fünf bis sieben in jeder Arbeit oder Position. Wenn Sie sichnäher damit befassen, werden Sie Folgendes herausfinden: Ihrschwächster Erfolgsfaktor determiniert Ihren Gesamterfolg amArbeitsplatz. Der Bereich, in dem Sie am schwächsten sind, istauch der, der Sie am verletzlichsten in Ihrer Position macht. Siesollten dringend an ihm arbeiten. Fragen Sie andere, wenn Sieselbst nicht wissen, welches Ihre Schwachpunkte sind.

Wofür werden Sie be-zahlt?

Noch eine wesentliche Frage: Warum beziehen Sie eigentlichGehalt? Wofür bezahlt man Sie? Was leisten Sie für das Geld, dasSie erhalten? „Ich bekomme x Euro im Monat. Im Gegenzugleiste ich Folgendes …“ Fertigen Sie eine Liste der Dinge an, dieSie leisten, und fragen Sie: „Was macht mich besonders wertvollund was sollte ich mehr tun, um in Zukunft sogar nochwertvoller zu werden?“ Hier ist eine Übung: Stellen Sie sich vor,Sie müssten sich heute erneut um Ihren Job bewerben. HättenSie eine Chance, ihn zu bekommen? Wenn ja, warum? Wennnein, warum nicht? Eine andere Übung: Wenn Sie eine Bewer-bung für Ihren Job schreiben sollten, mit welchen Leistungenwürden Sie Ihr Gehalt rechtfertigen? Stellen Sie sich vor, Sie sindein unabhängiger Wirtschaftsberater und wollen Ihre Dienstleis-tung an Ihre Firma verkaufen. Sie fordern x Euro im Monat.Welche Leistungen würden Sie anbieten, um das Geld zurechtfertigen, das Sie heute erhalten?

Wie sieht Ihr Karriere-managementplan aus?

Blicken Sie beizeiten in die Zukunft: Wie sollte Ihre nächsteTätigkeit aussehen? Denken Sie im Voraus über Ihr Leben undIhre Karriere nach. Fragen Sie sich, was Sie absolut perfekt

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beherrschen müssen, um irgendwann in der Zukunft das Geldzu verdienen, das Sie gerne verdienen möchten. Erinnern Siesich: Wer nicht über seine Zukunft nachdenkt, hat keine! Wiesieht Ihr Karrieremanagementplan aus, den Sie benötigen, umtopfit für Ihre berufliche Zukunft zu sein? Wie sieht einemögliche nächste Karriere für Sie aus? Und Ihr Plan, wie Sie sichdarauf vorbereiten? Vergessen Sie nicht: Kein anderer kann IhreKarriereentwicklung für Sie in die Hand nehmen.Unternehmen wollen heute Mitarbeiter, die auch von anderenFirmen begehrt werden. Diese Enthüllung mag manchem Angsteinflößen. Sind Sie im Moment unersetzlich für Ihre Firma? InStudien wurde herausgefunden, dass man die eigene Wichtigkeit,den eigenen Wert daran erkennt, wie sehr das Unternehmenleiden würde, wenn man nicht mehr da wäre. Wie sehr würde IhrUnternehmen leiden, seine Ertragslage sich verschlechtern,wenn Sie nicht mehr da wären? Sind Sie unersetzlich für denErfolg Ihrer Firma? Wenn nicht, wie sieht Ihr Plan aus, um es zuwerden? Je wertvoller Sie für Ihre Firma werden, umso attrakti-ver und begehrter werden Sie auf dem Arbeitsmarkt. Sie werdengenau die Art Mitarbeiter, der sich aus zahlreichen Offerten dieRosinen herauspicken kann.Als Präsident Ihrer eigenen Firma sollten Sie exakt so denken,planen, Strategien entwickeln wie der Präsident eines Millionen-Konzerns es auch tun würde. Vier Faktoren gilt es, im RahmenIhres Karrieremanagements besonders zu beachten.

Spezialisierung Der erste ist die Spezialisierung: Welche Fähigkeiten brauchenSie, um auf Ihrem gewählten Gebiet zum Erfolg zu gelangen?

Differenzierung An zweiter Stelle kommt die Differenzierung: Welches ist IhrWettbewerbsvorteil? Was hebt Sie von der Masse ab? Was machtSie besser? Welches ist heute Ihr Vorteil? Und wie müsste er fürdie Zukunft aussehen? Welche Kernkompetenzen benötigen Sie,um es in fünf Jahren an die Spitze Ihres Gebiets zu schaffen? Wieauch immer jene aussehen, beginnen Sie so bald wie möglich mitIhrer Entwicklung. Sie dürfen keine Zeit verlieren.

Segmentierung Nach Spezialisierung und Differenzierung folgt die Segmentie-rung: Welches ist der beste Weg, Ihre einzigartige Kombination

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aus Wissen und Fertigkeiten in die Waagschale zu werfen, um diehöchste quantitative und qualitative Ausbeute an Resultaten inIhrer Arbeit und in Ihrem Leben zu erreichen? Welches sindIhre speziellen Talente und Fähigkeiten? Was macht Ihnen beiIhrer Arbeit am meisten Spaß? Wenn Sie die für Sie perfekteTätigkeit gestalten könnten, wie würde sie aussehen?

KonzentrationDer vierte Punkt ist die Konzentration. Er übertrumpft anWichtigkeit alle vorangegangenen. Konzentration ist das absolutWichtigste. In welchen Bereich können Sie Ihre Fähigkeitengezielt lenken? Wie können Sie sie fokussieren, um die bestenResultate für Ihre Arbeit und Ihr Leben zu erreichen? ErinnernSie sich: Sie werden proportional zu Ihrer Leistung und Uner-setzlichkeit belohnt.

Kontinuierliches Lernen ist eine Mindestvo-raussetzung für Erfolg

Die Zukunft gehört den Kompetenten – jenen, die exzellent sindin dem, was sie tun. Die einzige Sicherheit, auf die Sie heutzutagenoch bauen können, ist Ihre überlegene Kompetenz. Das Mittel-maß hat nur eine sehr begrenzte Zukunft. Um Ihre Kompetenzund Ihre Verdienstmöglichkeiten zu steigern, dürfen Sie nie zulernen aufhören. Kontinuierliches Lernen ist eine Mindestanfor-derung für den Erfolg – egal, in welchem Bereich. Lesen Sie eineStunde am Tag Sachbücher über ein von Ihnen gewähltes Gebiet.Hören Sie Audio-Programme beim Autofahren. Nehmen Siejede Fortbildungs- und Trainingsmöglichkeit wahr, die Sie be-kommen können. Ihre Zukunft liegt in Ihren Händen und IhrenMöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt – ausgenommennatürlich jene Grenzen, die Sie sich selbst setzen. Sie sind derPräsident Ihres eigenen Unternehmens. Nutzen Sie diese privile-gierte Position!

Übungsteil Modul 14

1. In welchen drei Berufsbereichen sollten Sie Ihre Kenntnisseund Fähigkeiten ausbauen?

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2. Preisen Sie als Präsident Ihrer eigenen Firma Ihr Produkt/IhreDienstleistung in höchstens 25 Worten an:

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3. Auf welche Weise steigern Sie jeden einzelnen Tag den WertIhrer Arbeit und Ihrer Firma?

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4. Wofür werden Sie genau bezahlt? Was tun Sie konkret, um IhrGehalt zu rechtfertigen?

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5. Worin müssen Sie absolut hervorragend sein, um das Gehaltzu bekommen, das Sie sich in drei bis fünf Jahren wünschen?

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6. Welches ist Ihre Methode der Differenzierung? In welchenBereichen sind Sie anderen überlegen?

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15 Spitzenleistung im Team

Teamwork ist angesagtTeamfähigkeit zählt zu den meistgeschätzten Qualitäten in derheutigen Arbeitswelt. Egal, in welcher Branche – Teamwork istüberall stark auf dem Vormarsch. Ihre Fähigkeit, sich als Teileines Teams zu begreifen, ein Teamspieler zu sein, der engagiertzum Gesamtgelingen beiträgt, bestimmt mit, was die Zukunftfür Sie in petto hält. Vor ein paar Jahren definierte eine Studie der Stanford Univer-sity die Fähigkeit, als Teil eines Ganzen zu agieren, als wichtigs-ten Faktor für Beförderungen. Auch hier gilt die 80/20-Regel:80 Prozent der Arbeit werden in der Regel von 20 Prozent derTeammitglieder erledigt.Ihre Aufgabe besteht darin, zu den 20 Prozent zu gehören, diedas Gros der Arbeit bewältigen. Kümmern Sie sich um IhrenBeitrag, nicht darum, bei Ihrem Vorgesetzten positiv aufzufal-len. Meiner Erfahrung nach weiß jeder gute Chef, wer wirklichdie Arbeit leistet. Scheren Sie sich nicht um Ihr Ansehen undProfilierungssorgen, sondern fokussieren Sie Ihr Interesse aufden Beitrag, den Sie leisten können. Melden Sie sich freiwillig fürAufgaben, auch für zusätzliche. Wann immer sich eine Aufgabeauftut, greifen Sie mit beiden Händen danach: „Ich werde michdarum kümmern.“

Fordern Sie regelmäßig mehr Verantwortung

Oder fordern Sie regelmäßig mehr Verantwortung von IhremChef. Wenn er Ihrer Bitte nachkommt, machen Sie Ihre Sachegut und wenden Sie sich bald wieder an ihn: „Ich will mehrVerantwortung!“ Menschen, die freiwillig mehr Verantwortungübernehmen, zählen zu den wertvollsten und am meisten re-spektierten Kräften in jeder Organisation.

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Wer ein Team leitet, befindet sich in einer exponierten Stellung

Als Teamleader, auch wenn Ihr Team nur aus einer Personbesteht, sollten Sie Ihrer Verantwortung mit Sorgfalt gerechtwerden, weil das Ihr Sprungbrett ist. Wer ein Team leitet – egal,wie klein es auch sein mag –, befindet sich automatisch in einerexponierten Stellung. Jeder wird Sie beobachten und zusehen,wie gut oder schlecht Sie ihre Sache machen. Auch Bosse, dieOrganisationen mit zigtausend Angestellten leiten, haben miteinem Untergebenen angefangen und ihre Sache gut gemacht.Dann hat man ihnen mehr Mitarbeiter anvertraut und sie habensich erneut bewährt. Ja, und dann wurden es noch mehrUntergebene und nun stehen sie an der Spitze ihrer Organisati-on. Wann immer Sie zum Teamleiter berufen werden, packen Siedie Chance beim Schopf und machen Sie das Beste daraus.

Überprüfen Sie die Er-gebnisse und setzen Sie Deadlines

Die erste Amtshandlung des Teamleaders besteht in der Aus-wahl seiner Teammitglieder. Der Erfolg im Team wird zu 95Prozent über seine Mitglieder entschieden. Wählen Sie daherklug – Sie werden es sonst bereuen. Suchen Sie sich Ihre Leutesehr vorsichtig und mit Bedacht aus, nicht übereilt. Ihr gesamterErfolg wird von diesen Menschen abhängen. Sobald Sie IhrTeam zusammengestellt haben, erläutern, diskutieren und stim-men Sie Aufgaben, Ziele und Verantwortungen klar ab. Auchwenn Sie bestimmte Aufgaben delegieren, akzeptieren Sie dievollständige Verantwortung für alle Ergebnisse – Sie sind derultimativ Verantwortliche. Sie sollten deshalb regelmäßig daserwartete Arbeitsergebnis überprüfen, niemand sonst wird dastun. Je wichtiger eine Aufgabe ist, umso notwendiger ist es, dassSie Ihre Hand darüberhalten und regelmäßig die Ergebnisseüberprüfen. Setzen Sie Deadlines für alle Aufgaben und legen SieWert darauf, dass diese eingehalten werden. Die Fähigkeit,realistische Deadlines zu setzen und einzuhalten, ist ein Marken-zeichen von Personal Leadership – egal, ob Sie ein Teammitgliedoder der Leiter des Teams sind.

Berufen Sie regelmäßig Meetings ein

Als Leiter berufen Sie regelmäßig Meetings ein, um Arbeit undFortschritte des Teams zu besprechen und einzuschätzen. Hal-ten Sie Treffen ab, bei denen alle zusammenkommen und überdas sprechen, was an Aufgaben angefallen ist. Ein Team kann nur

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dann Erfolg haben, wenn seine Mitglieder regelmäßig zusam-menkommen, über Fortschritte und Probleme reden oder das,was in Zukunft getan werden muss. Gestalten Sie diese Meetingspositiv und lösungsorientiert. Reden Sie eher über die Zukunftals über die Vergangenheit, konzentrieren Sie sich mehr auf dieLösung als auf das Problem. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeitauf das, was getan werden muss, nicht so sehr auf das, waspassiert ist – das zeichnet eine Führungspersönlichkeit aus. AlsTeamleader – und auch als Teamspieler – bieten Sie anderenkontinuierlich Ihre Hilfe und Unterstützung an.

Jeder sollte seine Auf-gaben sorgfältig und pünktlich erledigen

In einem Team zu arbeiten ist ein bisschen, wie auf einer Bühnezu stehen. Sie haben die Möglichkeit, jedem Ihre Fähigkeitendarzubieten. Denken Sie bei jedem Treffen daran: Jeder beob-achtet Sie. Jeder beobachtet jeden. Es handelt sich um eine großeChance, zu zeigen, aus welchem Holz Sie sind. Es ist also sehrwichtig, alle Aufgaben sehr sorgfältig wahrgenommen zu haben.Es gibt nichts Schlimmeres, als in einem Treffen nach dem Standder Dinge gefragt zu werden und zugeben zu müssen, Aufgabenversäumt zu haben, zeitlich hinterherzuhinken oder aus ir-gendeinem Grund die Dinge nicht im Griff zu haben. Einschrecklicher Gesichtsverlust: Wenn Sie hingegen im Zeitplanvorne liegen und freiwillig neue Aufgaben übernehmen, dannernten Sie den Respekt und die Achtung der Menschen, dieIhnen beim Aufstieg auf der Karriereleiter helfen können.

Success-Teams und ihr Erfolgsgeheimnis

Außerdem sollten Sie bei jedem Treffen bereit sein, Ihre Ideenund Ihre Persönlichkeit einzubringen. Ich habe das vor vielenJahren gelernt: Wer bei einem Meeting nichts einbringt, wirdbald als jemand angesehen, der nichts einzubringen hat. SitzenSie also nicht stumm herum, melden Sie sich zu Wort. Stellen SieFragen, kandidieren Sie freiwillig für Aufgaben. Viele MillionenEuro werden auf der ganzen Welt dafür verbraucht, um Success-Teams und ihr Erfolgsgeheimnis zu untersuchen. Viele DutzendTeams wurden unter die Lupe genommen – Teams, die Außeror-dentliches in einem stark konkurrenzbetonten Markt erreichthatten. Als Ergebnis dieser Untersuchungen wurde ein Profilmit fünf Kernmerkmalen dingfest gemacht, das für Hochleis-

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tungsteams kennzeichnend ist. Wenn wir diese KernmerkmaleTeamleadern und -mitgliedern beibringen, sind die Weichen fürSpitzenleistung im Team gestellt. Da Ihre erfolgreiche Zukunftdurch Ihre Teamfähigkeit entscheidend beeinflusst wird, solltenSie diese Merkmale ebenfalls lernen.

Vision und gemeinsa-me Werte

Das erste Kernmerkmal sind die geteilten Werte. Die Hand-lungsprinzipien und Werte für Ihr Teamwork müssen im Vorausvereinbart werden. Sie sollten sich gemeinsam fragen: „Wie siehtunsere Vision für dieses Team aus? Wohin gehen wir? Wofürstehen wir? Welche Werte haben wir? Woran glauben wir?“Bevor konkrete Projekte diskutiert werden, reden Sie darüber,welche Werte alle Teammitglieder teilen sollten. Ich stelle oftdiese Frage, wenn ich große Firmen berate: „Wenn dieses Teamin jeder Hinsicht perfekt wäre, wie würde es funktionieren? Wiewürden seine Werte aussehen?“ Dann bitte ich alle um Beiträge.Einige Angesprochene werden antworten: „Einer unserer Werteist Offenheit!“ Andere werden Ehrlichkeit und Verantwor-tungsgefühl nennen, die Verpflichtung, exzellente Arbeit zuleisten, Respekt vor dem Individuum und Vertrauen. DieseBeiträge werden diskutiert und es wird abgestimmt, welche dreibis fünf Werte die Basis der Teamaktivitäten bilden sollen. Siewerden staunen, wie schnell Sie eine Teammoral aufbauen, wennjeder eine Vision beisteuert und die anderen diese Vision unter-stützen. Denken Sie daran: Etwas beitragen zu können, das istder Schlüssel zum Erfolg in der Arbeitswelt. Wenn ein Team-mitglied nicht mit dem übereinstimmt, wofür Sie beziehungs-weise Ihr Team stehen oder was Sie zu erreichen versuchen,werden hier Ihre größten Probleme entstehen.

Ein gemeinsames Ziel Das zweite Merkmal sind die geteilten Ziele. Sie involviereneingehende Diskussionen mit abschließendem Einverständnis.Nehmen wir einmal an, jemand hat Ihnen ein Projekt zugewie-sen und Sie gebeten, für die Realisierung ein Team zusammenzu-rufen. Bei dem ersten Treffen unterbreiten Sie dem Team, was dieFirma von ihm erwartet, und bitten um Feedback. „Was haltetihr davon? Was denkt ihr, was wir tun sollen?“ Eine einfacheRegel besagt, dass Menschen sich nur dann mit Zielen identifi-

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zieren, wenn sie Gelegenheit hatten, sie zu diskutieren undmitzubestimmen. Mit anderen Worten: Je intensiver Leute inden Dialog über Ziele treten, sich mit ihnen auseinander setzen,umso verpflichteter fühlen sie sich, zu ihrer Realisierung beizu-tragen. Wer das für Zeitverschwendung hält, sollte wissen, dassdie anfänglich für den regen Austausch aufgewendete Zeit spätergarantiert wieder wettgemacht wird. Warum? Ganz einfach: Jeausgiebiger man Ziele diskutiert, umso klarer hat man sie vorAugen und umso klarer weiß man, wie man sein Bestes zumGesamterfolg geben kann. Seien Sie also geduldig und ermun-tern Sie zur Diskussion. Warten Sie, bis jeder seinen Standpunktdargelegt hat und alle bereit sind, sich mit vereinten Kräften andie Arbeit zu begeben.

SelbststeuerungDie dritte Kernvoraussetzung für Hochleistungsteams sind ge-teilte Aufgaben und Verantwortung. Sie basiert auf Klarheit.Jeder weiß, was vom anderen erwartet wird und bis zu welchemTermin. Wenn jeder informiert ist und zustimmt, was alleanderen beitragen sollen, dann haben Sie ein selbstgesteuertesTeam geschaffen – und sind damit dem Erfolg dicht auf denFersen. Selbstgesteuert, da Sie nicht jedes Teammitglied kontrol-lieren müssen, weil sie das gegenseitig tun. Schließlich sind sieaufeinander angewiesen. Diese Art von „Gruppierung“ ist eine wichtige Leistungsmoti-vation. Wenn Sie einen Job an eine Person vergeben undniemand weiß, worum es geht, dann kann dieser Job gut oderschlecht erledigt werden und niemand wird es registrieren.Wenn aber jeder die Aufgaben des anderen kennt und Druckausübt, fördert das die Gesamtleistung des Teams.

Der Teamleader als Vorbild und Helfer

Der vierte Kernpunkt ergibt sich aus der Rolle des Teamleaders.Seine Autorität ist unangefochten. Es ist klar, wer der Leader ist,und der Leader akzeptiert die Verantwortung. Er ist aktionsori-entiert, dient allen zu allen Zeitpunkten als Vorbild. Der Leaderpraktiziert die Werte, die von allen getragen werden. Er siehtsich nicht als Chef, sondern eher als Helfer, der kontinuierlichHindernisse aus dem Weg räumt, um dem Team eine reibungslo-se Arbeit zu ermöglichen. Der Teamleader erleichtert es den

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Teammitgliedern, effektiv und erfolgreich auf dem Spielfeld zuagieren.

Selbstbeobachtung und Selbstbewertung

Das fünfte Merkmal von Hochleistungsteams ist die unentwegteSelbstbeobachtung und -bewertung. Denn nur so sind Verbesse-rungen möglich. Top-Teams setzen sich zusammen und fragen:„Wie läuft es bei uns? Wie funktioniert es? Machen wir Fort-schritte? Wo sind Engpässe, Probleme oder Hindernisse? Hatjemand zu viel oder zu wenig Arbeit? Gibt es Bremsklötze? Wiesteht es mit der Harmonie im Team?“ Die harmonische Koope-ration ist Trumpf. In die Selbstbeobachtung fließt notwendiger-weise auch das Feedback von außen ein. „Welche Meldungenbekommen wir von außen? Was sagen unsere Kunden überunsere Produkte und Dienstleistungen? Sind sie zufrieden,beschweren sie sich? Was müssen wir tun, um sie glücklicher zumachen?“ Kontinuierliche Selbstbewertung und Fortschritts-messung sind absolut wichtig für Spitzenteams.Es gibt im Wesentlichen vier Managementstile, die Sie alsTeamleader – oder auch als Teammitglied – anwenden können.Welchen Sie wählen, hängt von der Erfahrung und den Bedürf-nissen der Teammitglieder ab. Der erste Stil ist autoritär geprägt.Sie geben klare Instruktionen, denen sich kaum jemand wider-setzt. Der zweite Stil ist der verkaufende Stil, bei dem Sie dieMitglieder mit Argumenten und motivierenden Reden überzeu-gen, ihre Arbeit zu tun. Der dritte Managementstil ist koopera-tiv: Hier führen Sie offene Diskussionen und streben nach einemallgemeinen Konsens über Arbeitsweisen, Aufgabenverteilung,Methoden usw. Der vierte Stil ist der des Delegierens: Siebetrauen Personen im Team, die sich als kompetent bewährthaben, mit bestimmten Aufgaben und lassen sie von da aneigenverantwortlich schalten und walten.

Entwicklungs- und Rei-feprozess eines Teams

Was den Entwicklungs- und Reifeprozess von Teams angeht, sounterscheidet man generell vier Stufen. Die erste Stufe ist die derTeamgründung. Das Team kommt zum allerersten Mal zusam-men. Zu diesem Zeitpunkt ist die Moral sehr hoch – alle sindinteressiert, motiviert usw. Aber die Produktivität ist noch sehrgering, da niemand genau weiß, was getan werden muss oder

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wer was zu tun hat. Auf der zweiten Stufe folgt meistens einmarkanter Motivationseinbruch. In dieser stürmischen Phasebeginnt das Team, die Komplexität und Schwierigkeit seinerAufgabe zu realisieren. Man ist sich nicht sicher, wer was tunsoll, und Entmutigung macht sich breit. Die Moral sinkt drama-tisch. Erstaunlicherweise steigt gleichzeitig die Produktivität,weil die Punkte durchsortiert werden, die später zur Projektrea-lisation führen. Wenn die Gruppe heftig argumentiert, kämpft,streitet, dann ist das auf dieser Stufe ganz normal. Die nächsteStufe ist das Normieren. Hier entwickeln die TeammitgliederKlarheit über Werte, Ziele, Verantwortungen. Die Moral steigtwieder, die Leistungsausbeute wächst. Alle wissen, was sie zutun haben, und werden optimistischer. Sie sehen, dass es möglichist, das Ziel zu erreichen. Auf der vierten Stufe ist das Team perfekt eingespielt, funktio-niert wie eine gut geölte Maschine. Die Moral erreicht ihrenHöhepunkt und die Resultate werden besser und besser. Jederkennt jeden. Jeder weiß, was der andere kann. Die Stimmung istprima. Diese Stufe kann nur erreicht werden, wenn vorher dieStufen des sich Bildens, des Stürmens und Normierens durch-laufen wurden. Haben Sie Geduld.Ein guter Teamspieler zu sein ist heute die am meisten geschätzteQualität in der Arbeitswelt. Laut einer Studie sind 95 Prozentaller von ihrer Firma gekündigten Leute Menschen, die nichtfähig waren, mit anderen zurechtzukommen und sich ins beste-hende Team zu integrieren. Sie waren unfähig, ihren Beitrag zuleisten – wertvoll für ihre Firma zu sein.Je besser Sie im Team auftreten, umso mehr Gelegenheitenwerden Sie bekommen, auf höheren Ebenen zu agieren. RichtenSie Ihre Aufmerksamkeit auf das, was jeder einzelne zu gebenhat. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihren Job bestmöglich auszu-füllen. Dann werden Sie nicht nur ein exzellenter Teamspieler,sondern auch ein beispielhafter Teamleader. Sie werden IhrerFirma das Beste geben, was Sie zu geben haben. Und Sie werdendas Wertvollste aus sich herausholen, etwas, von dem Sievielleicht gar nicht wussten, dass es Ihnen schlummert.

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Übungsteil Modul 15

1. Jede Arbeit wird immer auch von einem Team geleistet. Waskönnen Sie tun, um zu einem wertvolleren Mitglied einesTeams zu werden?

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2. Besprechungen sind ein entscheidendes Werkzeug für jedenim Geschäftsleben. Wie können Sie in jeder Besprechungeffektiver werden?

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16 Stress und Anspannung lindern

Stress gehört zu den größten Leiden unserer Zeit

Personal Leadership bedeutet auch, ein Mensch mit niedrigemStresspegel zu werden. Wir wissen inzwischen, dass 80 Prozentaller physischen Erkrankungen eine psychologische Ursachehaben. Manche Ärzte behaupten sogar, 85, wenn nicht gar90 oder 95 Prozent aller Krankheiten seien in der geistigenEinstellung verwurzelt. Diese Erkrankungen nennt man psy-chosomatische Erkrankungen: Psycho, der Geist, macht Soma,den Körper, krank. Es ist bekannt, dass Stress, Anspannung,psychosomatische Beschwerden sich in Kopfschmerzen, Erkäl-tungskrankheiten bis hin zu Schlaganfällen, Herzkrankheitenund sogar Krebs äußern können. Stress gehört zu den größtenLeiden unserer Zeit.

Stress: eine nicht-spe-zifische Reaktion auf einen äußeren Stimulus

Erfahren Sie nun, wie Sie Ihren Stresspegel reduzieren können,um voll leistungsfähig zu sein. Hier die gute Nachricht: Stresswird nicht durch die Ereignisse selbst hervorgerufen, sonderndurch unsere Reaktion darauf. Hans Syle, ein renommierterStressforscher, bezeichnet Stress als nicht-spezifische Reaktionauf einen äußeren Stimulus. Mit anderen Worten: Entscheidendist die Art, wie Sie auf ein Geschehnis reagieren, nicht dasGeschehnis selbst. Alles dreht sich darum, wie Sie die Situationfür sich selbst interpretieren. Sie könnten zum Beispiel verspätetzur Arbeit losfahren, im Verkehr aufgehalten werden und sichverrückt machen deshalb. Am nächsten Tag haben Sie viel Zeitauf dem Weg zur Arbeit, geraten wieder in starken Verkehr, aberdiesmal berührt Sie das überhaupt nicht. Es ist nicht die Situati-on, sondern die Art und Weise, wie Sie sich selbst diese Situationerklären, die Stress erzeugt.

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Stress als Signal Spitzenleister arbeiten ständig an ihrer Interpretation der Ge-schehnisse. Stress kommt von innen, nicht von außen. Es handeltsich um ein Warnzeichen der Natur, so als ob Sie einen heißenOfen berührt und sich dabei die Hand verbrannt hätten und nunnie wieder einen heißen Ofen anfassen werden. Wenn Sie Stressund Anspannung erfahren, dann will die Natur Ihnen signalisie-ren, dass mit Ihrem Leben etwas nicht in Ordnung ist, etwasmuss überprüft oder verändert werden. Wenn Sie nicht auf dieseWarnzeichen achten, dann könnten Sie schon bald körperlichkrank werden. Offenbar können wir oft beschließen, krank odergesund zu sein. Es gibt viele Geschichten von Menschen, dielange Zeit krank waren und plötzlich entschieden haben, nichtlänger krank sein zu wollen. Manche Menschen sind niemalskrank.

Keine Zeit zum Kranksein

Sie entscheiden, niemals krank zu sein, und sind es auch nie. Wiekommt es beispielsweise, dass junge Mütter niemals oder nursehr selten krank sind? Die Antwort ist einfach: Sie haben keineZeit, krank zu sein! Sie sind rund um die Uhr beschäftigt, sichum ihre Kinder zu kümmern, so dass sie schlicht keine Zeit zumKranksein haben. Dr. Carl Simonton fragte Patienten, die mitschweren Krankheiten in seine Klinik kamen: „Warum brauchenSie diese Krankheit? Inwiefern hält diese Krankheit Sie davonab, sich mit Dingen in Ihrem Leben auseinander zu setzen?“Nachdem er lange genug mit ihnen gesprochen hatte, gestandendiese Menschen schließlich, dass es in der Tat etwas in ihremLeben gab, mit dem sie nicht umgehen wollten und das siewomöglich krank gemacht hatte.

Sich auseinander set-zen mit dem, was krank macht

Dr. Simonton erzählte einmal die Geschichte eines jungenMannes, Mitte 30, der in seine Klinik kam und schwer an Krebserkrankt war. Er hatte nur noch sechs Monate zu leben. Dr.Simonton fragte ihn, wofür er die Krankheit bräuchte undwomit er in seinem Leben nicht umgehen wollte. Er antwortete,dass er selber Arzt sei, aber gegen seinen Willen. Seine Elternhatten ihn zum Medizinstudium gedrängt. Er hasste seinenBeruf, hatte immer Architekt werden wollen. Dr. Simontonschlug vor: „Da Sie nur noch so wenig Zeit übrig haben, warum

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besuchen Sie nicht ein paar Architekturkurse und lesen Bücherüber Architektur? Daraufhin begann sein Patient ein Architek-turstudium. Fünf Jahre später hatte er keinen Krebs mehr. Erbesaß einen Abschluss in Architektur und ist heute ein glückli-cher Mensch, weil er sich letztendlich doch mit dem auseinandersetzte, was ihn krank gemacht hatte.

Die widerstandsfähige Persönlichkeit

Darüber sollten wir intensiv nachdenken. Wir wissen, dass Stressund negative Gefühle in irgendeiner Art unser Immunsystemschwächen und anfällig für Krankheiten machen. Gefühle vonHilflosigkeit, Machtlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Frustrationund Ärger setzen unserem Immunsystem zu und erhöhen seineAnfälligkeit. Andererseits haben Psychologen einen Typus iden-tifiziert, den sie die widerstandsfähige Persönlichkeit nennen.Die widerstandsfähige Persönlichkeit zeigt gute Abwehrkräftegegenüber Krankheiten. Die Psychologen sagen, die wider-standsfähige Persönlichkeit besitze einen hohen Grad an Selbst-bewusstsein, Selbstwertgefühl und persönlichem Stolz.

Geschehnisse positiv interpretieren

Einen Schlüssel zur Stressbewältigung bietet das Gesetz derSubstitution. Seine Grundlagen reichen über 1000 Jahre zurück.Es wurde jahrzehntelang in unserem Forschungsinstitut getestetund rät Folgendes: Interpretieren Sie Geschehnisse eher positivals negativ. Wenn Dinge passieren, werden Sie nicht ärgerlich,sondern interpretieren Sie sie als etwas Gutes. Sie bleiben imVerkehr stecken. Sagen Sie: „Das ist gut. Jetzt habe ich dieChance, mir einiges durch den Kopf gehen zu lassen“, stattärgerlich und frustriert zu sein. Ein anderer Weg, negativeEmotionen im Keim zu ersticken, ist der, sich ihren Ausdruck zuverkneifen. Sehen Sie, negative Emotionen auszudrücken, ist,wie eine Lunte in die Büsche zu werfen. Sie lassen sie brennen,ein Feuer entsteht und breitet sich blitzartig in alle Richtungenaus.

Entscheiden Sie sich, fröhlich und optimis-tisch zu sein

Wenn Sie negative Emotionen – egal, welcher Art – ausdrücken,werden Sie nur noch negativer und ärgerlicher. Ihre Frustrationwächst. Sie werden depressiv. Sie können sogar krank oder nochkränker werden. Versuchen Sie, Spiele mit sich zu spielen.Finden Sie Gründe, negative Emotionen für sich zu behalten,

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nach dem Motto: „Was nicht geheilt werden kann, muss ausge-standen werden!“ Wann immer etwas passiert, das Sie normaler-weise aufregen würde, halten Sie nach dem Guten Ausschau.Vergeben Sie dem Menschen, was immer er auch getan hat, undentscheiden Sie sich, fröhlich und optimistisch zu sein. Einepositive mentale Haltung fördert Ihren Erfolg bei allem, was Sietun. Und zu dieser positiven Geisteshaltung können Sie sichbewusst entschließen. Sie brauchen einfach nur das Gute in jederSituation zu suchen. Erinnern Sie sich an ein Gesetz, das wir ineinem früheren Kapitel erwähnt haben: Wenn Sie irgendeine Artvon Negativität ausdrücken, dann beeindrucken Sie damit IhrUnterbewusstsein nachhaltig und irgendwann wird das Nega-tive in Ihren Beziehungen, Ihren Unterhaltungen oder in IhrerGesundheit durchbrechen.

Werden Sie Ihr eigener Psychotherapeut

Glauben Sie mir: Sie können Ihr eigener Psychotherapeut wer-den. Ich bringe Ihnen bei, wie Sie sich selber analysieren können,um die meisten Ihrer psychologischen Probleme selbst zu lösen,mental topfit zu sein und sich stets unter Kontrolle zu haben.Sein eigener Psychotherapeut zu werden – das beginnt mit demWissen über sich selbst. Je mehr Sie über sich selbst wissen undbegreifen, was Sie veranlasst, sich so zu fühlen, wie Sie sichfühlen, umso besser verstehen Sie sich selbst.Es gibt sieben Hauptgründe für Stress und negative Emotionenin unserer heutigen Welt – sieben Hauptgründe für das Un-glücklichsein. Und diese Gründe sind für das Gros aller psycho-somatischen Erkrankungen verantwortlich.

Tun Sie etwas gegen Erschöpfung!

Nummer eins ist die Erschöpfung. Sie schwächt Ihre physischeund emotionale Widerstandskraft und kommt am häufigstenvor. Sie macht anfällig für Stress, Anspannung, Ungeduld undinnere Unruhe. Das Gegenrezept ist einfach: Ruhe und Erho-lung. Achten Sie darauf, sieben bis acht Stunden Schlaf zubekommen. Gönnen Sie sich Muße an den Wochenenden undgehen Sie früh zu Bett. Schieben Sie, wenn nötig, einen Kurzur-laub ein. Sie werden staunen, wie viel widerstandsfähiger Sie imUmgang mit Problemen werden. Vince Lombardi hat einmalgesagt: „Erschöpfung macht Feiglinge aus uns. Erschöpfung

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schwächt unseren Widerstand.“ Hohe Energiereserven stärkenunseren Widerstand und Charakter. Es ist wichtig, dass Sie sichauch um Ihre physische Gesundheit kümmern, zum Beispiel dasRichtige essen: Viel Obst und Gemüse, nicht belastendes Prote-in, Vollkornprodukte, und trinken Sie reichlich Wasser! Siesollten auch regelmäßig Sport treiben. Wer sich gut ernährt,ausreichend Bewegung und viel Ruhe hat, verfügt über enormeVitalität und gute Abwehrkräfte gegen Stress jeder Art.

Mangel an Zielen und Sinn im Leben verur-sacht Stress

Eine zweite Hauptquelle von Stress ist ein Mangel an klarenZielen und Sinn im Leben. Klarheit ist absolut entscheidend –das kann nicht oft genug betont werden. Rund 80 Prozent allerMenschen, die aus irgendeinem Grund unglücklich sind, sindüberwiegend deshalb unglücklich, weil sie keine Ziele haben undsich im Kreis bewegen. Laut Dr. Victor Frankl, dem Erfinder derLogotherapie, ist das tiefste unterbewusste Bedürfnis das Be-dürfnis nach Sinn und Bedeutung, das Bedürfnis nach Wichtig-keit. Wir müssen fühlen, dass unser Leben etwas zählt, einenUnterschied ausmacht. Wenn wir keine Ziele, keinen Zweck,keine Mission oder Vision im Leben haben, bewegen wir uns imKreis. Das macht uns unglücklich und depressiv, erzeugt negati-ve Gefühle, Stress und Anspannung. Ein gesundes Leben bedeu-tet Hingabe an etwas Größeres als sich selbst. Es sollte einenUnterschied in der Welt ausmachen. Dazu gehört eine Arbeit,von der Sie wissen, dass sie Bedeutung hat. Wenn dieser Inhaltfehlt, verlieren Sie an Motivation. Erinnern Sie sich: Motivationbedarf eines Motivs. Um auf den richtigen Weg zurückzukeh-ren, müssen Sie klare Ziele setzen und Pläne konzipieren, andenen Sie jeden Tag ein Stück arbeiten können; und mit jedemStück, das Sie Ihrem Ziel näher kommen, werden Sie sich besserfühlen. Ihr Selbstbewusstsein wird wachsen, Ihr Selbstwertge-fühl, Ihr Gefühl des persönlichen Stolzes – und Ihr Stress wirdverschwinden.Den dritten Hauptgrund für Stress nennen wir die unvollendeteAktion – Dinge, die Sie in Ihrem Leben versäumt, oder Situatio-nen, die Sie ungelöst gelassen haben. Jede unvollendete Aktionverursacht Stress und Anspannung. Der Mensch trägt so etwas

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wie ein Verlangen in sich, Begonnenes zum Abschluss zubringen, keine „offenen Geschäfte“ zu haben, nichts Unerledig-tes mit sich herumzuschleppen.

Schleppen Sie keine „offenen Geschäfte” mit sich herum!

Alles, was nicht zu Ende gebracht wurde, verursacht Stress undAnspannung. Zaudern senkt Ihr Selbstbewusstsein, es macht Sieängstlich und irritiert. Die Lösung ist einfach: Beginnen Sie, dieDinge zu Ende zu bringen, und bleiben Sie so lange am Ball, bisalles erledigt ist. Eine der besten Methoden, sich von Stress zubefreien und Ihr Leben unter Kontrolle zu bekommen, bestehtdarin, sich Ihre wichtigste Aufgabe vorzuknöpfen und so langezu verfolgen, bis sie zur Zufriedenheit erledigt ist. Danachwerden Sie sich fantastisch fühlen. Ein konsequent abgehaktesProblem gibt Ihnen ein Gefühl von Erleichterung und Kontrol-le, hebt Ihr Selbstbewusstsein, Ihr Selbstwertgefühl und Ihrenpersönlichen Stolz. Das bereits erwähnte „offene Geschäft“ isteine weit verbreitete Subkategorie der unvollendeten Aktion.Davon sprechen wir, wenn Sie mit einem anderen Menschen eineschlimme Erfahrung verbinden, die Sache vorbei ist, aber ebennoch nicht ausgestanden, und Sie immer noch darunter leiden.Sie weigern sich, loszulassen, Sie sind immer noch ärgerlich.

Lösen Sie sich, indem Sie fortgehen!

Merken Sie sich: Niemand hat Macht über Ihre Gefühle, es seidenn, es gibt noch etwas, das Sie von ihm oder ihr wollen – zumBeispiel Respekt, Geld oder Liebe. Sie wollen, dass es der Personleid tut oder sie sich entschuldigt. Aber solange Sie noch etwaswollen, sind Sie mit der Sache nicht fertig. Ich habe Menschen getroffen, die fast 20 Jahre geschieden undimmer noch wütend waren. Sie konnten die schlechte Eheeinfach nicht loslassen. Bei anderen ist es das traumatischeVerhältnis zu den Eltern, die Arbeitsstelle oder die verflixtegeschäftliche Situation. Auch hier ist die Lösung einfach. LassenSie endlich los! Nichts ist es wert, dass Sie Ihren Seelenfriedendafür opfern! Lösen Sie sich, indem Sie fortgehen – zumindestim Geist. Sie werden erstaunt sein, welch große ErleichterungIhnen dieser Befreiungsschlag verschaffen und wie sehr IhrStresspegel sinken wird.

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Der vierte Hauptgrund für Stress ist die Angst vor dem Versa-gen. Die Angst vor dem Versagen gilt als die wichtigste Ursachefür die Nichterreichung von Zielen im Erwachsenenalter. DieAngst vor dem Versagen verursacht Gefühle von Machtlosigkeitund Ohnmacht: „Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann nicht!“Diese manifestieren sich in der Unfähigkeit, Entscheidungen zutreffen – Sie können weder vorwärts noch rückwärts. Sie könnensich keine Ziele setzen noch eingehend einer Sache widmen.Versagensängste bekommen Sie in den Griff, indem Sie genaudas tun, wovor Sie sich fürchten. Nur wenn Sie sich regelmäßigIhren Ängsten stellen, werden diese allmählich kleiner undverschwinden am Ende ganz. Wenn Sie merken, wie die Angstaufkommt, fragen Sie sich, was als Schlimmstes in dieser Situati-on passieren kann. Was kann im schlimmsten Fall geschehen?Wenn Sie darüber nachdenken, werden Sie feststellen, dass dasschlimmste Szenario gar nicht so schrecklich ist. Also werden Sieaktiv! Ein Gegengift für die Versagensangst besteht darin,permanent zu wiederholen: „Ich kann es! Ich kann es!“ Siekönnen nicht zwei Gedanken zur gleichen Zeit denken. Siekönnen nicht gleichzeitig an Angst und „Ich kann es!“ denken.Wann immer Sie „Ich kann es!“ aussprechen, blenden Sie IhreÄngste aus. Die Angst verschwindet an dem Punkt, wo Sie aktivwerden. Hier zwei Fragen, mit denen Sie Rückschläge oderzeitweiliges Versagen in Erfolge umwandeln können. Die ersteFrage lautet: Was habe ich richtig gemacht? Was immer gesche-hen ist, irgendetwas haben Sie richtig gemacht. Selbst wenn esein kompletter Reinfall war, analysieren Sie die Situation undsagen Sie, was Sie richtig gemacht haben. Die Antwort auf dieseFrage fällt zwangsläufig positiv aus – und das ist der Zweck derÜbung. Schreiben Sie alles nieder, was Sie richtig gemacht haben,und Sie werden erstaunt sein, wie viel Sie aus dieser Situationlernen können.

Was würden Sie an-ders machen?

Zur Frage Nummer zwei: Fragen Sie sich, was Sie andersmachen würden, wenn Sie eine zweite Chance hätten. Waswürde ich heute anders machen? Wenn Sie in diese Richtung zu

Stellen Sie sich Ihren Ängsten

Was haben Sie richtig gemacht?

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denken beginnen, dann wird Ihre Grundstimmung wieder posi-tiv.

Die Angst vor Zurück-weisung

Die fünfte Hauptwurzel für Stress ist die Angst vor Zurückwei-sung, die Angst, nicht akzeptiert, nicht verstanden zu werden.Sie liegt meist in der konditionierten Liebe begründet, die Siemöglicherweise in Ihrer Kindheit erfahren haben, wenn Sie dasGefühl hatten, von Ihren Eltern nicht bedingungslos geliebtoder angenommen zu werden. Diese Form von Liebe wird oftvon Vätern praktiziert. Viele von uns wachsen auf mit demDrang, das Wohlwollen unseres Vaters zu verdienen, unserenVater dazu zu bewegen, uns bedingungslos zu lieben. Selbstwenn er nicht mehr lebt, fühlen wir uns oft bedrückt undunglücklich, als ob wir etwas besser hätten machen können, ummehr Liebe von ihm zu bekommen. Aber hier ist die Wahrheit:Egal, wie viel Liebe Ihr Vater oder Ihre Mutter Ihnen gab – eswar alles, was sie geben konnten. Sie hätten sie niemals dazubewegen können, Sie irgendwie anders zu behandeln, als sie estaten. Sie hatten ihre eigenen Probleme mit ihren Eltern, ihremLeben, und sie haben Ihnen alles gegeben, was sie gebenkonnten. Mehr war einfach nicht drin. Fühlen Sie sich alsoweder schuldig noch traurig, weil Sie nicht ihre ganze Liebe oderAkzeptanz bekommen haben. Sie haben all das bekommen,wozu Ihre Eltern fähig waren. Ob sie in der Kindheit oder erst später erworben wurde – Angstvor Zurückweisung manifestiert sich im so genannten Typ-A-Verhalten, das von einem Hang zum so genannten Fanatischengeprägt ist. Das ist das eine Extrem. Es gibt aber auch andereExtreme: Gefühle der Hilflosigkeit, Depression und Apathie.Hier einige „Symptome“ des immer häufiger werdenden A-Typus – vielleicht erkennen Sie sich ja wieder. Das erste Symp-tom: Sie bilden sich ein, nur unter zeitlichem Druck eine Mengegeschafft zu bekommen, leiden unter einer Art Eil-Krankheit.Sie versuchen, immer mehr in immer weniger Zeit zu bewälti-gen. Sie fühlen sich sogar schuldig, wenn Sie nicht unter Druckstehen, nicht mit Arbeit zugeschüttet sind. Die Typ-A-Personfühlt sich getrieben in einer Hetzjagd, von äußeren Umständen

Die „Eil-Krankheit”

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beherrscht. Der A-Typ ist von Leistung und Auftreten besessen,will höchsten Standards, die andere gesetzt haben, gerechtwerden. Die Typ-A-Person ist geprägt durch Aggressivität,Feindseligkeit und betontes Konkurrenzverhalten. Sie orientiertsich stärker an Dingen als an Menschen. Sie sieht Menschen eherals Objekte an, die manipuliert oder benutzt werden können.Der Typ A denkt und redet unaufhörlich über seine Arbeit undist oft geradezu besessen von seinem Vorgesetzten. Der Chef istso etwas wie ein Ersatzvater für ihn – er tut alles, um seinWohlwollen zu ergattern. Und schließlich kann ein von starkenZurückweisungsängsten geplagter Typ A nicht entspannen, kei-ne Ferien machen, sich nie bequem zurücklehnen. Darum ist erfast immer unglücklich, gestresst und ängstlich. Was tun, wennSie sich als Typ A entlarven? Ganz einfach: Geben Sie zunächsteinmal zu, dass Sie ein Typ A sind und nicht länger so weiterle-ben wollen. Zweitens: Ändern Sie sich. Drittens: Lernen Sie,zweimal am Tag komplett zu entspannen. Meditieren Sie, hörenSie klassische Musik. Entspannen Sie zweimal am Tag ganzbewusst. Je mehr Sie sich entspannen, umso mehr wird Ihr Typ-A-Verhalten zurücktreten und desto mehr Personal Leadershipentwickeln Sie.Der sechste Hauptstressfaktor ist das Leugnen – die Weigerung,sich unangenehmen Dingen im Leben zu stellen. Das kann einemarode Beziehung oder Ehe, eine unbefriedigende Arbeitsstelle,ein despotischer Chef, eine unkluge Investition sein. Das Leug-nen ist übrigens die Hauptursache für psychosomatische Er-krankungen, Stress und tief empfundenes Unglück. Die Regelbesagt, dass es immer einen Preis gibt, den Sie bezahlen müssen,um sich von jedem Problem in ihrem Leben zu befreien. FragenSie sich: „Welcher Situation in meinem Leben möchte ich nichtgegenüberstehen? Was wäre das Schlimmste?“ Was immer es ist– arbeiten Sie daran, es zu akzeptieren und damit umzugehen.Wenn jemand anders ein Problem hat, fragen Sie: „WelcherSache in deinem Leben weichst du aus?“ Niemand sollte seinenSeelenfrieden aufs Spiel setzen! Für nichts! Wenn etwas Sie

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aufregt oder unglücklich macht, packen Sie das Problem an undlösen Sie es.

Ärger macht krank Der siebte und letzte Hauptgrund für Stress ist Ärger – dieschlimmste aller negativen Emotionen. Alle negativen Emotio-nen äußern sich letztlich in Ärger. Dabei macht er entwederandere oder Sie selbst krank. Ärger zerstört Ihre Gesundheit. Erzerstört Ihre Beziehungen. Er zerstört Ihren Seelenfrieden.Verursacht wird Ärger durch Angst, durch Schmerz oder Verlet-zung. Er entsteht durch Enttäuschung, unerfüllte Erwartungen.Menschen agieren und reagieren nicht so, wie Sie es von ihnenerwarten. Irgendetwas funktioniert nicht, wie es sollte – IhreKarriere, Ihre Ehe, Ihre Investition.

Kampf oder Flucht? Ärger wird durch bestimmte Wahrnehmungen ausgelöst. Fol-gende Kette spielt sich ab: Sie haben eine Wahrnehmung, eineArt, wie Sie sich die Realität erklären, die Gefühle von Ärger undAngst auslöst. Es ist immer unsere Wahrnehmung und Interpre-tation. Wenn Sie interpretiert haben, dass Sie attackiert werden,dass jemand durch Sie Vorteile gewinnen will, bereitet sich IhrKörper sofort auf Kampf oder Flucht vor: Adrenalin wird in IhrSystem gepumpt, Blut fließt in Ihre Arme – zum Kämpfen –oder in Ihre Beine – zum Fliehen.

Wenn sich Ärger ver-selbstständigt ...

In unserer modernen Gesellschaft sind Kampf oder Fluchtnormalerweise nicht möglich, so dass Ihr Körper in einemZustand ärgerlicher Erregung verharren muss. Sie stellen fest,jemand hat Ihr Auto auf dem Parkplatz angefahren und istabgehauen. Sie können sich nicht abreagieren. Oder bei einerEinladung sagt jemand etwas, das Ihnen gegen den Strich geht,aber Sie müssen sich beherrschen. Oder Ihr Chef fällt mitVorwürfen über Sie her – auch hier ist es nicht ratsam, IhremÄrger Luft zu machen. Die Folge: In Ihrem Innern stauen Sieimmer mehr Ärger und Frustration an. Das kann Bluthoch-druck, Magengeschwüre, Hautkrankheiten, ja sogar Herzinfak-te, Schlaganfälle und Krebs begünstigen. Wenn Sie oft genugärgerlich werden, verselbstständigt sich Ihr Ärger zum automa-tischen Reflex bei jedem kleinen Missgeschick. Wer sich gestat-tet, ärgerlich zu werden, reduziert seine Toleranzschwelle

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gegenüber Ärger und reagiert bald nur noch ärgerlich. Bestimmtkennen Sie Menschen in Ihrem Umfeld, die sich ständig überirgendetwas ärgern. Der Ärger vergiftet ihr System, sabotiertihre Gesundheit und ihre Beziehungen. Wie sieht die Lösungaus?

Den Ärger im Zaum halten

Psychologen sprechen von der kognitiven Kontrollmethode, dasheißt: Sie gebrauchen Ihren Intellekt, um es gar nicht erst zunegativen Gefühlsausbrüchen kommen zu lassen. Zuerst einmalentscheiden Sie im Voraus, dass Sie das nächste Mal, wenn einebesondere Situation auftaucht, in der Sie normalerweise ärger-lich werden, Ihren Ärger im Zaum halten. Zweitens: Wenn die Situation dann tatsächlich eintritt, denkenSie an einen Menschen oder eine Situation, die Sie positivinterpretieren können. Sie sagen: „Das ist eine gute Gelegenheitfür mich, Selbstkontrolle zu lernen.“ Oder: „Ich bin verantwort-lich! Ich bin verantwortlich für meine Reaktion. Ich bin verant-wortlich für meine Gefühle.“ Wann immer Sie sagen: „Ich binverantwortlich!“, kann sich Ihr Ärger nicht entwickeln – dasbesagt das Gesetz der Substitution. Es gibt mehrere Gründe,nicht ärgerlich zu werden und stattdessen dem anderen zuvergeben. Bedauern Sie den anderen. Finden Sie Entschuldigun-gen für ihn. Es ist unmöglich, jemanden zu bedauern undgleichzeitig ärgerlich zu bleiben. Sie können alle Arten vonEmotionen kontrollieren, indem Sie Ihre Reaktionen auf be-stimmte Situationen im Griff haben. Wann immer Sie sichaufregen oder ärgern, denken Sie an Ihre Ziele. Ihre Ziele sinddurch und durch positiv. Reden Sie in positivem Ton mit sichselbst. Sagen Sie: „Ich mag mich! Ich mag mich! Ich mag mich!“Sie können nicht ärgerlich mit anderen sein, während Siebeschwören, wie sehr Sie sich mögen. Beschäftigen Sie sich mitDingen, die Ihnen wichtig sind, damit Sie keine Zeit haben, sichaufzuregen oder negativ zu reagieren.Denken Sie daran: Letztendlich sind Sie immer frei, Ihre Reakti-onen in jeder einzelnen Situation selbst zu bestimmen. IhreLebensqualität hängt davon ab, wie gut Sie mit dieser Freiheitumzugehen wissen. Weniger Stress bedeutet mehr Leistungsfä-

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Personal Leadership162

higkeit. Weniger Stress und die bewusste Kontrolle über IhreGefühle führen zu mehr Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühlund persönlichem Stolz, die wiederum langfristig in PersonalLeadership und Spitzenleistung resultieren.

Übungsteil Modul 16

1. Listen Sie zwei Bereiche auf, die Sie zornig oder unzufriedenmachen, sobald sie geschehen oder sobald Sie davon hören:

1 ______________________ 2__________________________

2. Müdigkeit ist eine der Hauptursachen für Stress. Listen Siedrei Dinge auf, die Sie tun können, um Ihre Müdigkeit zureduzieren und Ihre körpereigene Widerstandskraft zu stei-gern:

1________________2________________3________________

3. Verschieben und unentschlossenes Handeln sind weitereStressfaktoren. Welche drei Aufgaben oder Aktivitäten solltenSie sofort anpacken, um diese Stressquelle zu beseitigen?

1________________2________________3________________

4. In welchen Bereichen Ihres Lebens könnte die Angst vorVersagen Sie behindern und Stress verursachen?

_____________________________________________________

5. In welchen Bereichen Ihres Lebens könnte Ihre Sorge um dieMeinung eines anderen Stress verursachen?

_____________________________________________________

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Stress und Anspannung lindern 163

6. Gibt es momentan eine unangenehme Wirklichkeit in IhremLeben, der Sie sich nicht stellen, die Sie verleugnen?

_____________________________________________________

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164

17 Nutzen Sie Ihr Genie!

Ein Durchschnitts-mensch nutzt nur einen Bruchteil seines geisti-gen Potenzials

Wie würde es Ihnen gefallen, wenn Sie Ihre geistige Kapazitätverdoppeln könnten? Wären Sie gern doppelt so klug, wie Sie esheute sind? Denken Sie, das wäre in Ihrem Leben oder bei IhrerArbeit hilfreich? Wir wissen, dass der Durchschnittsmensch nureinen Bruchteil seines geistigen Potenzials nutzt. Und dasstimmt nirgends mehr als im Bereich der Kreativität und derProblemlösungen. Lösen Sie die Bremsen Ihrer mentalen Fä-higkeiten. Wir haben, wie Dr. Harlow Shapley von der HarvardUniversity es nennt, das psychozoide Zeitalter – das Zeitalterdes Geistes – erreicht. Wir wissen heute mehr über die menschli-che Intelligenz und Kreativität als jemals zuvor.

Sie sind ein Genie! Ich verrate Ihnen jetzt ein Geheimnis: Sie sind ein Genie!Jawohl, Sie haben die Fähigkeit, jedes Problem zu lösen, jedesHindernis zu beseitigen, jedes Ziel, das Sie sich setzen, zuerreichen, wenn Sie nur lernen, wie. Und Ihre Fähigkeit zulernen ist nahezu unbegrenzt. Einstein hat gesagt, dass jedesKind als Genie geboren wird. Jedes Kind kommt mit bemer-kenswerten Fähigkeiten, zu lernen und Dinge mit neuen Augenzu sehen, auf die Welt. In den ersten zwei Lebensjahren lernenKleinkinder 26 Sinne zu koordinieren. Sie entwickeln ihregeistige Kapazität mit rasender Geschwindigkeit. Kinder, die imAlter zwischen zwei und vier Jahren auf ihre Kreativität hingetestet werden – der früheste Zeitpunkt, zu dem dies möglichist –, stellen sich zu 95 Prozent als hoch kreativ heraus.

Die Unterdrückung der Kreativität

Doch was passiert mit diesen Kindern? Sie werden älter undgehen zur Schule. Wenn die gleichen Kinder mit sieben Jahrengetestet werden, dann sind nur noch 4 Prozent hoch kreativ. Siehaben gelernt, Punkte mit Linien zu verbinden, dass man Kühebraun statt blau malt. Sie haben gelernt, in Schachteln und

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Nutzen Sie Ihr Genie! 165

Schubladen zu denken. Dass sie nicht zappeln dürfen, brav seinund sich anpassen müssen. In der Schule sitzen sie in ordentli-chen Reihen, was ihrem Drang, aufzuspringen, sich zu bewegen,Dinge zu berühren, die Welt zu entdecken, komplett wider-spricht. Das Sprechen ist ihnen nur erlaubt, wenn sie aufgerufenwerden. Sie müssen ihre Hand heben, um eine Frage zu beant-worten oder den Raum verlassen zu dürfen. Kein Wunder, dassKinder die ihnen in die Wiege gelegte Kreativität schnell verlie-ren!

Verbale und mathema-tische Intelligenz

Dr. Howard Gardner von der Harvard University hat das BuchFrames of Mind geschrieben, das seine Studien über menschlicheIntelligenz zusammenfasst. Er gilt als Begründer der Theorievon den „multiplen Intelligenzen“. Sieben unterschiedliche In-telligenzen besitzen wir laut Gardner, aber nur zwei davonwerden in der Schule getestet. Das ist einmal die verbaleIntelligenz – die Fähigkeit zu lesen, zu schreiben und zu reden –und zum zweiten die mathematische Intelligenz – die Fähigkeit,mit Zahlen umzugehen, zu addieren, subtrahieren, multiplizie-ren usw. Schulische Eignungstests basieren überwiegend auf verbaler undmathematischer Intelligenz, ebenso die meisten IQ-Tests. DieseIntelligenzen werden primär getestet.Doch Dr. Gardner hat noch mehr identifiziert. Die dritteIntelligenz ist die visuell-räumliche Intelligenz – die Fähigkeit,in dreidimensionalen Bildern zu denken, die Vorstellungskraftzu nutzen, Gebäude zu entwerfen und mit Farben umzugehen.Die visuell-räumliche Fähigkeit ist außerordentlich wichtig,aber sie wird in der Schule nie getestet. Sie könnten ein Genie aufdiesem Gebiet sein, doch niemand würde je davon erfahren.

Musische IntelligenzDie vierte Form der Intelligenz ist die musische Intelligenz – dieFähigkeit, Musik zu spielen und zu komponieren, zu singen undzu tanzen. Kaum eine andere Intelligenz ist auf der ganzen Weltso hoch angesehen wie diese. Mozart mag zum Beispiel schlechteNoten in der Schule bekommen haben, aber seine Musik wareinmalig. Auch Sie könnten ein musisches Genie sein, währendIhre verbalen oder mathematischen Leistungen enttäuschen.

Visuelle räumliche Intelligenz

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Kinästhetische Intelli-genz

Die fünfte Intelligenz ist die kinästhetische Intelligenz – dieFähigkeit, Ihren Körper effektiv einzusetzen, Sport zu treiben,manuelles Geschick und die Freude an physischer Aktivität. Sieist weit verbreitet und auch mit ihr lässt sich – etwa alsProfisportler – viel Geld verdienen.

Interpersonale Intelli-genz

Die sechste Intelligenz ist die interpersonale Intelligenz – dieFähigkeit, gut mit anderen Menschen auszukommen, zu vermit-teln, zu schlichten, zu koordinieren, zu beeinflussen, zu überre-den, zu verkaufen, zu motivieren und zu inspirieren. Interperso-nale Intelligenz wird von Rechtsanwälten, Politikern, Verkäu-fern, Managern usw. genutzt und es handelt sich um diebestdotierte Einzelintelligenz in den USA. Sie könnten einGenie in interpersonaler Intelligenz sein, ohne dass Ihre Schul-noten das jemals reflektiert hätten.

Intrapersonale Intelli-genz

Die siebte Form der Intelligenz, die Dr. Gardner entdeckte, istdie intrapersonale Intelligenz – die Fähigkeit zum Alleinsein undzur stillen Reflexion, der Einklang mit sich selbst. Das ist dieFähigkeit, Ziele zu setzen, zu analysieren, zu lernen, zu beurtei-len, zu untersuchen, zu verstehen, wer Sie sind und woher Siekommen. Wie Sie wissen, ist Ihre Fähigkeit, Ziele zu setzen, zuanalysieren, Situationen zu beurteilen und Entscheidungen zutreffen, außerordentlich wichtig. Auch sie tritt in keiner Schul-note zutage. Der Engländer Charles Handy postulierte, dass esdaneben unternehmerische Intelligenz, technische Intelligenz,abstrakte Intelligenz, intuitive Intelligenz und noch eine Viel-zahl anderer Intelligenzen gibt, die noch entdeckt werdenmüssen.Wenn Sie sich nun eine Note von eins bis zehn für jede dieserIntelligenzen geben, erhalten Sie sieben Zahlen – fast wie eineTelefonnummer. Wenn Sie in einer Stadt mit mehreren MillionenMenschen lebten, hätte jeder Bürger eine individuelle Telefon-nummer oder Kombination dieser Zahlen von eins bis zehn. Ineinem Land mit mehreren zehn Millionen Menschen – undzumal, wenn man zusätzliche Intelligenzen hinzuaddiert – wä-ren das noch mehr unverwechselbare Intelligenzcodes. Was dasheißen soll? Das soll heißen, dass Sie eine Intelligenzkombinati-

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on haben, die in der Welt einzigartig ist. Mit Ihrer einzigartigenKombination der diversen Intelligenzen gibt es nichts, was Sienicht erreichen könnten.Wir wissen also, dass Sie von Natur aus kreativ begabt sind –Ihre Kreativität ist so normal wie das Ein- und Ausatmen. Siebesitzen kreatives Genie. Wie sehr Sie dieses ausleben, wirddurch drei Dinge beeinflusst.

KindheitserfahrungenDa sind einmal Ihre Kindheitserfahrungen. Hat man Ihnen oftgesagt, dass Sie ein kreatives Kind sind? Ich erzähle meinenKindern ständig, dass sie kleine Genies sind, unheimlich kreativ,mit künstlerischem Talent. Das glauben sie und es wird zu ihrerWahrheit. Wenn Ihre Eltern seinerzeit Ihre Kreativität nichtermutigt oder – schlimmer noch – Sie dafür kritisiert haben,könnten Sie leicht dem Trugschluss erliegen, keine kreativenFähigkeiten zu haben.

Das momentane Umfeld

Ein anderer Faktor, der Ihre Kreativität beeinflusst, ist Ihrmomentanes Umfeld – Ihre Arbeit, die Familie, Ihr Zuhause,Freunde. Erkennt oder fördert Ihr momentanes Umfeld IhreKreativität nicht, so könnten Sie ebenfalls denken, nicht kreativzu sein.

Das SelbstkonzeptDer dritte Einflussfaktor ist Ihr Selbstkonzept – die Art, wie Siesich selbst sehen, über sich denken, wie Sie fühlen und an sichglauben. Wenn Sie im Rahmen Ihres Selbstkonzepts glauben,dass Sie nicht kreativ sind, werden Sie es auch nicht sein; glaubenSie jedoch, dass Sie ein potenzielles Genie sind, dann sind Sie esauch. Ihre Kreativität ist dem Gesetz des regelmäßigen Gebrauchsunterworfen, wie ein Muskel, der bei langem Nichtgebrauchzumindest temporär an Kraft einbüßt. Das Wunderbare an derKreativität ist, dass sie auch bei langem Nichtgebrauch nichtverschwindet, sondern nur in den Untergrund abtaucht – undwartet. Je regelmäßiger Sie aber Ihre Kreativität nutzen, umsoausgeprägter wird sie. Kreative Menschen handeln und denkenpermanent kreativ. Sie können jederzeit damit anfangen, Ihrkreatives Genie stärker anzuzapfen, indem Sie einfach die höhe-ren Zentren Ihres Geistes aktivieren.

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Ideen sind der Schlüs-sel zur Zukunft

Das Gesetz der Kreativität besagt, dass jeder Fortschritt, jedeVerbesserung, jeder positive Wandel in Ihrem Leben mit einerIdee, einem gedanklichen Konstrukt beginnt. Ideen sind derSchlüssel zur Zukunft. Mit Ideen können Sie fast alles erreichenund Sie sind in der Lage, eine endlose Flut von Ideen zuerzeugen, die Ihr Leben verbessern, wenn Sie Ihre kreativenKapazitäten entfesseln. Erfolg, Glück, Ihre Position im Leben,finanzielles Einkommen, Ihr Zuhause, Ihre Familie, Ihr Selbst-bewusstsein, Selbstwertgefühl und Ihr persönlicher Stolz wer-den alle durch die Quantität und Qualität neuer Ideen bestimmt,die Sie entwickeln und umsetzen. Unser Gehirn besteht aus rund100 Billionen Zellen und jede dieser Zellen ist wieder mit mehrals 20000 anderen Zellen verbunden. Was bedeutet das? Gehirn-forscher sagen, dass die Anzahl möglicher Hirnverbindungeneine Eins, gefolgt von einer ganzen Seite voller Nullen ist, dasentspricht der Summe aller Moleküle im uns bekannten Univer-sum. Mit anderen Worten: Ihr Ideenpotenzial ist unerschöpflich.

Der mechanische Denker

Wir unterscheiden zwei Basistypen des Denkens, die für dieKreativität relevant sind: den adaptiven und den mechanischenDenker. Den mechanischen Denker kennen Sie: ein rigider,absoluter Charakter, der nur in Schwarzweiß denkt. Ja odernein, „Ich kann“ oder „Ich kann nicht“ – dazwischen existiertfür ihn nichts, Flexibilität ist ihm fremd, Wandel verhasst.

Der adaptive Denker Der adaptive Denker hingegen ist offen, neugierig, flexibel,voller Fragelust. Auch Sie sollten offen und interessiert bleiben,neugierig und willens, Neues in Betracht zu ziehen – egal, auswelcher Quelle die Anregung stammt. Kreative Geister küm-mert es nicht, wer Recht hat, sondern nur, was richtig ist.Manche Menschen mögen es nicht, Ideen von Leuten zu über-nehmen, die sie weder bewundern noch sympathisch finden.Kreative Geister sind hingegen bereit, Ideen anzunehmen, auchwenn sie den Urheber nicht leiden können. Für sie zählt nur, wasrichtig und in der Situation angebracht ist.Ihre kreativen Kapazitäten stärker zu entwickeln ist nichtschwer. Sie müssen nur Ihren Geist stimulieren. Je mehr Sie dastun – und mit Sport einen körperlichen Ausgleich schaffen – ,

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umso gesünder und aktiver wird Ihr Geist und umso ausgepräg-ter Ihre Kreativität. Psychologen führten vor einiger Zeit einExperiment an der Universität von Minnesota durch, das sie den„Baby-Klau“ nannten. Sie suchten Mütter in der Umgebung vonMinneapolis mit einem durchschnittlichen IQ von 80 – also ander Grenze zur geistigen Behinderung. Sie nahmen die Kinderdieser Mütter und brachten sie an die Universität von Minneso-ta, wo Psychologiestudenten den ganzen Tag mit ihnen spielten.Die Kinder wurden täglich mehrere Stunden mit Bildern, Spiel-zeug, Lachen und Aktionen unterhalten und stimuliert. Als siealt genug waren, an einem IQ-Test teilzunehmen, was meinenSie, was passierte? Wie gesagt: Dies war der Nachwuchs vonMüttern mit einem durchschnittlichen Niedrig-IQ von 80. Undbeim ersten Test im Alter zwischen vier und fünf Jahren wurdeein ungewöhnlich hoher Durchschnitts-IQ von 130 ermittelt.Nach ein paar Jahren wurden dieselben Kinder erneut getestet –mit dem gleichen hohen Ergebnis. Bei einem IQ von 140 sprichtman beinahe von einem Genie, sodass 130 als absolut erstaunlichbezeichnet werden kann, besonders wenn man bedenkt, dassdieser Wert hauptsächlich durch gezieltes Stimulieren der geisti-gen Agilität erreicht wurde.

Wie groß ist Ihr Wort-schatz?

Wie können Sie Ihren Geist stimulieren? Eines der gebräuch-lichsten Stimulanzien ist die Sprache. Je mehr Wörter Siekennen, desto besser können Sie denken und umso kreativersind Sie. Aus einem Wortschatz von mehreren 100.000 verfügba-ren Wörtern benutzen wir durchschnittlich für die meistenGespräche nur 1200 – eine traurige Bilanz! Menschen mitschlechter Bildung gebrauchen während eines Tages nicht mehrals 400 Wörter. Wörter sind Gedanken, Bilder, Ideen, Konzepte.Und über je mehr Wörter Sie verfügen, desto komplexere undoriginellere Gedanken können Sie verbalisieren. Desto besserverstehen Sie und umso mehr können Sie lernen. Sie vergrößernIhr Vokabular, indem Sie regelmäßig Wörter in Ihrem Wörter-buch nachschlagen. Allein das kann Ihre Intelligenz und IhreKreativität mächtig steigern.

Der „Baby-Klau” von Minnesota

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Ich bin ein Genie! Hier noch einige Tipps, wie Sie Ihrer Kreativität Flügel verlei-hen. Da ist einmal das Instrument der Selbstbestätigung. SagenSie sich immer und immer wieder: „Ich bin ein Genie.“ Sobalddiese Botschaft in Ihr Unterbewusstsein dringt, stehen dieChancen gut, dass dieses sich einverstanden erklärt und Sie vorIdeen nur so sprühen lässt. Die Leute werden fragen: „Wo habenSie denn diese Idee her?“ Worauf Sie antworten: „Wissen Sie, ichbin ein Genie.“ Und Sie werden völlig verblüfft sein, was nochalles passiert!

Visualisieren Als zweites sollten Sie visualisieren. Stellen Sie sich selbst alsjemanden vor, der ständig mit neuen Ideen antwortet, als einenhoch kreativen Kopf. Erinnern Sie sich: Ihre mentalen Bilderwerden von Ihrem Unterbewusstsein akzeptiert. Und Ihr Un-terbewusstsein gibt dann diese entsprechenden Ideen an IhrBewusstsein frei. Drittens können Sie Ihre Kreativität stimulie-ren, indem Sie regelmäßig lesen. Lesen ist für den Geist, wasSport für den Körper ist. Hören Sie beim Autofahren Audio-Programme, sammeln Sie neue Ideen. Besuchen Sie Kurse zuverschiedenen Themen. Nehmen Sie jede Gelegenheit wahr, mitneuen Ideen konfrontiert zu werden.

Neue Ideen sammeln Denken Sie daran: Je mehr Sie sich neuen Ideen aussetzen, umsowahrscheinlicher ist es, dass Sie zur richtigen Zeit an die richtigeIdee geraten. Eine zündende Idee kann Ihnen Jahre harter Arbeitsparen. Der vierte Weg, Ihren Geist zu stimulieren, ist derKontakt mit anderen Menschen. Bilden Sie Netzwerke sowohlin Ihrem Bereich als auch auf anderen Gebieten. Diskutieren Siemit anderen positiv Gesinnten. Stellen Sie Fragen. Hören Sie zu. Und handeln Sie so, als ob Sie bereits hoch kreativ wären.Begegnen Sie jeder Situation mit der ruhigen, vertrauensvollenErwartung, in irgendeiner Weise von ihr zu profitieren.

Wenn ich ein Genie wäre ...

Hier ist ein Spiel, das Sie mit sich selbst spielen können. FragenSie bei jeder auftauchenden Situation: „Wäre ich ein Genie, wiewürde ich mit dieser Situation umgehen? Was würde ich tun?Wie würde ich reagieren? Wenn ich ein Genie wäre, wie würdeich dieses Problem lösen, dieses Ziel erreichen?“ Sie werdenstaunen, wie viele Ideen allein durch diese Fragen ans Tageslicht

Netzwerke

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Nutzen Sie Ihr Genie! 171

gekitzelt werden. Ihre Kreativität wird durch die verschiedens-ten Fragen stimuliert. Eine der besten Fragen in jeder Situationist die Frage nach dem Warum. Wenn jemand sagt, dass etwasnicht getan werden kann, fragen Sie unverblümt: „Warumnicht?“ Wenn jemand sagt: „Wir machen das auf die und dieWeise“, dann fragen Sie: „Und warum machen wir das so?“ DieFrage nach dem Warum, die nicht umsonst von Kindern sohäufig gestellt wird, ist ein fantastisches Vehikel, das dieLösungsfindung unterstützt. Sie betrachten unterschiedlicheWege, die Ihnen helfen sollen, das gleiche Ziel zu erreichen. –Warum? Warum nicht? Warum nicht so? Was wäre, wenn wir esdoch könnten? Wie könnten wir es anders machen? Billiger?Einfacher? Wie könnten wir die Qualität verbessern? DieseFragen bestimmen über Ihren Erfolg im Beruf und im Leben. Siebestimmen, wie viel Geld Sie verdienen und in welche Positio-nen Sie aufsteigen. Vergessen Sie niemals: Sie sind ein Genie undalles liegt bei Ihnen. Wenn es Ihnen gelingt, Ihre Kreativität vollzu entfesseln, gibt es keine Grenzen bei dem, was Sie beruflichund in Ihrem Alltag verbessern können. Holen Sie sich eine Flutvon Ideen in Ihr Leben!

Übungsteil Modul 17

1. Inwiefern sind Sie ein potenzielles Genie? Wo haben Sie in derVergangenheit Genialität bewiesen?

_____________________________________________________

2. Welches sind die Hauptfaktoren in Ihrem Leben, die bestim-men, wie kreativ Sie heute sind?

_____________________________________________________

_____________________________________________________

Warum?

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3. Nennen Sie einige Dinge, die Sie tun können, um Ihr Denkenregelmäßig zu stimulieren:

_____________________________________________________

_____________________________________________________

4. Formulieren Sie zwei Fragen, die Sie stellen können, um IhreKreativität freizusetzen:

1 ___________________________________________________

2 ___________________________________________________

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18 Kreative Problem-lösungen

Sie wissen jetzt, dass der Durchschnittsmensch – also auch Sie –in seinem ganzen Leben weniger als 10 Prozent seines Potenzialsnutzt. Vermutlich liegt diese Zahl sogar noch eher bei 2 Prozent.Das bedeutet auch, dass Sie nur 2 Prozent Ihres kreativenPotenzials nutzen.

Jeder Mensch ist ein Probemlöser

Fakt ist, dass Sie ein Genie sind – zumindest ein potenziellesGenie. Sie besitzen die geistige Fähigkeit, jedes Problem zulösen, jedes Hindernis aus dem Weg zu räumen und jedes Ziel zuerreichen, das Sie sich selbst setzen. Sie brauchen nur damit zubeginnen, Ihr Potenzial zu nutzen und Ihre Problemlösungs-fähigkeit stärker zu entwickeln. Manchmal frage ich meineSeminarteilnehmer nach ihrem Beruf. Und dann füge ich hinzu,dass ich die Antwort bereits kenne. Sie alle lösen Probleme. Jederist ein Problemlöser. Egal, in welcher Position, auf welcher Ebene Sie sich innerhalbIhrer Organisation befinden, Ihre Aufgabe ist, Probleme zulösen. Und je besser Sie im Problemlösen werden, umso erfolg-reicher werden Sie insgesamt sein. Aufsteiger, die in ihren Orga-nisationen schnell vorankommen, haben sich den Ruf erworben,kleine Probleme gut lösen zu können. Weil sie das bewiesenhaben, gibt man ihnen Gelegenheit, auch größere Probleme zulösen. Das bedeutet dann mehr Verantwortung, eine besserePosition, höheres Gehalt usw. Wer keine Probleme lösen kann,tritt automatisch auf der Stelle. Je mehr Sie Ihr kreatives Potenzialentfalten, umso besser werden Sie als Problemlöser.In diesem Kapitel erhalten Sie ein paar Anregungen für kreativesProblemlösen. Diese Methoden werden von Spitzenleistern in

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allen Bereichen angewendet. Kreatives Denken erfordert vierDinge.

Klarheit Als Erstes benötigen Sie Klarheit. Klarheit macht 80 Prozent desErfolgs aus und fehlende Klarheit führt zu 80 Prozent zuVersagen. Klarheit in Bezug auf Ihre Ziele – was wollen Siewirklich erreichen? Klarheit in Bezug auf Probleme – was hältSie zurück? Wie sieht die Schwierigkeit konkret aus? Wichtig istnatürlich auch Klarheit in Bezug auf das gewünschte Ergebnis –wie sieht Ihre Vision aus? Je größer Ihre Klarheit, umso wahr-scheinlicher wird Ihr Geist vor lauter Ideen nur so übersprudeln.Und Sie werden sich konsequent auf Ihr Ziel zubewegen.

Konzentration Die zweite Sache, die Sie brauchen, ist Konzentration. AlleGenies der letzten Jahrhunderte haben – unabhängig von IQoder Schulnoten – die Gabe der Konzentration entwickelt, dieFähigkeit, sich auf nur ein einziges Problem zu konzentrieren,ohne sich in irgendeiner Weise ablenken zu lassen. Konzentrati-on ist der Schlüssel, Ihre ganze Kreativität zu wecken.

Aufgeschlossenheit Außerdem benötigen Sie einen offenen Geist – das A und O ineiner Zeit des schnellen Wandels. Sie benötigen Aufgeschlossen-heit, Flexibilität, Spontanität. Besonders müssen Sie dies beach-ten: Sollte ein Weg der Problemlösung nicht funktionieren, sogibt es noch viele andere Wege, ein Ziel zu erreichen. Nichterfolgreiche Menschen neigen oft zu Halsstarrigkeit. Sie beste-hen darauf, dass es nur den einen Weg gibt. Wenn dieser nichtfunktioniert, legen Sie sich umso verbissener ins Zeug. Erfolgrei-che Menschen halten, wenn etwas nicht funktioniert, nachneuen, besseren, schnelleren, einfacheren Lösungsansätzen Aus-schau.

Systematische Metho-den

Die vierte Sache, die Sie benötigen, ist eine Methode, ein System.Genau wie in der Medizin, Architektur oder in einem anderenBeruf gibt es Methoden, die sich in der Vergangenheit bewährthaben, auch beim professionellen Problemlösen. Wenn Sie be-ginnen, diese systematische Methoden zu nutzen, werden Siemehr erreichen, als Sie sich möglicherweise vorstellen können.Kreatives Denken wird im Wesentlichen durch drei Faktorenangeregt.

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Das brennende Verlan-gen

Das sind einmal intensiv gewünschte Ziele. Je intensiver Sieetwas wollen, je brennender das Verlangen danach ist, je öfter Siees aufschreiben und entscheiden, warum Sie es wollen, Pläneerstellen und Ihre Belohnung visualisieren, umso mehr wird IhrGehirn die Ideen produzieren, die Sie benötigen, um an Ihrgewünschtes Ziel zu gelangen. Ihr Geist wird sowohl psychischeEnergien als auch physische Kräfte freisetzen, die Sie verblüffenwerden.

DringlichkeitDer zweite Stimulationsfaktor ist die Dringlichkeit des Prob-lems. Wenn Sie ein Problem wirklich lösen, ein Hindernisunbedingt beseitigen wollen, wenn Ihnen etwas echte Sorgebereitet, werden Ihrer Kreativität Flügel wachsen. Je dringlicherein Problem ist und je mehr Gefühle Sie investieren, umsokreativer werden Sie sein. Das erfordert natürlich Klarheit. Siemüssen sich über Ihre Ziele, über das, was Sie wollen, klar sein,ebenso wie über Ihr Problem und das, was Sie benötigen, um eszu lösen.

FragenDer dritte Faktor zur Anregung Ihrer Kreativität sind fokussier-te Fragen – wirklich überlegte Fragen, provokative Fragen,Fragen, die tief in eine Thematik hineinbohren. Was versuchenwir zu tun? Wie versuchen wir, es zu tun? Könnte es einenbesseren Weg geben? Was, wenn unser Weg komplett falsch ist?Diese Art fokussierten Fragens vermag viel von Ihrem nochverborgenen kreativen Potenzial aufzubrechen. Eine einfacheMethode kreativen Problemlösens besteht darin, ein Problemoder eine Frage vor dem Schlafengehen in Ihrem Unterbewusst-sein zu positionieren und dann vertrauensvoll auf eine Antwortzu warten. Sagen Sie vor dem Einschlafen: „Ich habe folgendesProblem mit dieser Person, diesem Kunden. Ich brauche jetzteine Lösung für dieses Problem.“ Dann lassen Sie Ihr Unter-bewusstsein acht Stunden daran arbeiten, während Sie schlafen.Wenn Sie am Morgen aufwachen, wissen Sie oft schon dieAntwort. Oder sie schießt Ihnen während des Frühstücks durchden Kopf. Es handelt sich um einen machtvollen Trick, der rechtzuverlässig funktioniert, vorausgesetzt, Ihre Frage ist klar genugformuliert.

Lassen Sie Ihr Unterbe-wusstsein arbeiten

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20-Ideen-Methode Lernen Sie nun eine Methode kennen, die Ihnen beweisen wird,dass Sie tatsächlich ein Genie sind – eine der effektivstenProblemlösungsmethoden, die jemals entdeckt wurden. Sie wur-de von mehr Menschen auf der Leiter zum Erfolg genutzt alsjede andere Methode. Wenn Sie sie regelmäßig anwenden,verspreche ich Ihnen, Sie werden Ideen haben, die einfachfantastisch sind – und das immer und immer wieder. Ihr Name?Ich nenne sie die „Gedankensturm“- oder „20-Ideen-Methode“.Und wie funktioniert sie? Das Verfahren ist so einfach, dass esfast furchteinflößend ist. Erinnern Sie sich an die große Regel:Denken Sie auf dem Papier. Alle erfolgreichen Menschen denken auf dem Papier. Je mehr Sieauf dem Papier denken, umso intelligenter und kreativer werdenSie sein. Nehmen Sie sich nun einen Schreibblock und notierenSie in der obersten Zeile Ihr Problem oder Ihr Ziel in Form einerFrage. Angenommen, Sie wollen Ihr Einkommen erhöhen.Dann schreiben Sie: „Was kann ich tun, um mein Einkommen inden nächsten 12 Monaten um 25 Prozent zu erhöhen?“ Oder:wenn Sie abnehmen wollen, notieren Sie: „Was kann ich tun, umin den nächsten 12 Monaten zehn Kilo Gewicht zu verlieren?“Oder Sie wollen mehr Zeit haben, um Dinge erledigt zubekommen: „Was kann ich tun, damit ich mehr Zeit habe? Waskann ich tun, um zwei zusätzliche produktive Stunden am Tagzu erhalten?“ Was immer Ihr Ziel ist, schreiben Sie es in die erste Zeile IhresPapierbogens und dann machen Sie sich an die Arbeit. ZwingenSie sich, wenigstens 20 Antworten auf Ihre Frage niederzu-schreiben – keine 19, auch keine 10, aber gern 22 oder 30Antworten, wenn Ihnen so viele einfallen. Das Minimum liegtjedenfalls bei 20 Antworten. Die ersten drei bis fünf Antwortengehen Ihnen leicht von der Hand, die nächsten fünf bis zehnwerden schon schwieriger. Wenn Sie neu mit dieser Methodearbeiten, werden Ihnen die nächsten zehn Antworten extremschwer fallen. Aber je mehr Konzentration nötig ist, je mehr Siein Ihre Kreativität eintauchen, umso spontaner werden dieAntworten fließen.

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Kreative Problemlösungen 177

Es ist absolut erstaunlich: Ganze Lebensentwürfe wurden mitdieser einfachen Methode umgekrempelt. Wenn Sie diese Aufga-be täglich als Erstes frühmorgens durchführen, denken Sie denganzen Tag über kreativ. Sobald Sie mindestens 20 Antwortengesammelt haben, wählen Sie wenigstens eine Antwort aus undbeginnen sofort mit der Umsetzung. Das setzt eine Lawine inGang und verursacht, dass Sie auch alle anderen Antworten inAngriff nehmen. Wenn Sie aber diese Aufgabe durchführen,ohne eine Handlung einzuleiten, dann wird auch künftig wenigpassieren.

Jedes Problem trägt in sich selbst eine Lösung

Die zweite Methode neben dem Gedankensturm wird als syste-matische Methode bezeichnet. Der Startpunkt der systemati-schen Methode ist, eine logische Lösung anzunehmen. GehenSie davon aus, dass jedes Problem in sich selbst eine Lösungträgt. Ihre Annahme soll positiv, vertrauend und optimistischsein. Betrachten Sie das Problem mit der Gewissheit, dass esirgendwo eine Lösung enthält, die Sie nun aufspüren müssen.Als Zweites benutzen Sie eine positive Sprache, um die Situationzu beschreiben. Statt von einem Problem – ein negatives Wort –sprechen Sie von einer Situation, was neutraler klingt. Nochbesser wäre es, von einer Herausforderung zu reden – „Dies isteine interessante Herausforderung“ – oder von einer Gelegen-heit. Sie können beispielsweise formulieren: „Wir haben es heutemit einer interessanten Gelegenheit zu tun, die unseren Geistberuhigt, den Kopf klar macht und unsere Kreativität zumFließen bringt.“ Drittens müssen Sie Ihre Situation schriftlicheindeutig definieren. Wie sieht die Situation exakt aus? Welchesist ganz präzise die Herausforderung oder das Problem? Das ist so ähnlich wie bei einer Krankheit, wo die korrekteDiagnose schon der halbe Weg zur Heilung ist. Sobald Sie IhreDefinition haben, haken Sie nach: „Worin besteht außerdem dasProblem? Wie könnten wir das anders formulieren?“ Die For-mulierung „Unsere Verkaufszahlen sind im Keller“ ist ein Weg,die Sachlage auszudrücken. „Unsere Kunden kaufen zu viel beiunserem Mitbewerber“ ist ein komplett anderer Weg. Wenn Sieerst einmal so weit sind, werden Sie auch auf Gründe stoßen.

Das Problem als He-rausforderung

Die Definition

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Personal Leadership178

Was hat diese Situation verursacht? Wer hat sie verursacht? Wiewurde sie verursacht? Warum? Sehen Sie, wenn Sie ein Problemhaben, das wiederholt auftaucht, dann haben Sie sich nicht mitden Ursachen beschäftigt, sondern nach schnellen Lösungengesucht. Wenn Sie nicht alle möglichen Ursachen identifizieren,bevor Sie mit der Arbeit an einer Lösung beginnen, gelangen Sienur zu einer Teillösung, die die wahren Gründe unberührt lässt,so dass das Problem immer wieder auftauchen kann. Machen Siealso Listen mit allen möglichen Gründen, nur dann werden Siegute Lösungen finden.

Tragen Sie viele Lösungsmöglichkeiten zusammen

Eine wichtige Regel besagt, dass sich die Qualität von Entschei-dungen proportional zu ihrer Quantität verhält. Bemühen Siesich daher um alle möglichen Lösungen und geben Sie sich nichtmit den einfachen und offensichtlichen zufrieden. Welcheskönnten noch Lösungen sein? Was könnten wir noch tun? Wasist, wenn wir keinerlei Lösung finden? Was wäre, wenn wirunsere Annahmen völlig ändern würden? Je unterschiedlicher Ihre potenziellen Lösungen, umso eherwerden Sie mit Lösungen – oder mit Kombinationen vonLösungen – aufwarten können, die sich von den Standard-lösungen anderer abheben. Wenn Sie alle möglichen Lösungenzusammengetragen haben, wird es Zeit für eine Entscheidung.Das ist die größte aller Herausforderungen.

Drücken Sie sich nicht vor der Entscheidung!

Viele kneifen an diesem Punkt und sagen, dass sie alles erst nocheinmal überdenken wollen. Aber nicht Sie! Sie drücken sichnicht vor der Entscheidung! Denn: In 80 Prozent aller Fälle istjede Entscheidung besser als keine. Wenn Sie einmal eine Lösunghaben, dann entscheiden Sie, wer welche Verantwortung über-nehmen soll. Wer wird was tun? Bis wann? In welchem Um-fang? Viele Problemlösungsdiskussionen enden mit einer forma-len Übereinkunft über die Lösung, woraufhin jeder aufsteht undgeht. Das Problem kommt dann beim nächsten Treffen erneutauf den Tisch. Nicht bei Ihnen! Sie betrauen Ihre Mitarbeiter mitspezifischen Verantwortungsbereichen. Wer? Wann? Warum?Und setzen Sie zum Schluss eine Deadline. Sie wissen ja:Diskussionen ohne Deadline sind pure Zeitverschwendung. Auf

Die Ursachen

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Kreative Problemlösungen 179

der letzten Stufe der systematischen Methode treten Sie inAktion: Sie bewegen sich so schnell Sie können auf Ihre Ziele zu.

BrainstormingEs gibt noch eine dritte wichtige Problemlösungsmethode. Sieheißt Brainstorming und wird in der Gruppe durchgeführt. Hierdie Grundregeln: Als Erstes erfordert Brainstorming klare Fra-gestellungen, die dann eine praktische Lösung verlangen. HütenSie sich vor zu allgemeinen Fragen. Seien Sie präzise: „Wiekönnen wir in den nächsten 12 Monaten unseren Profit beidieser Produktlinie um 12 Prozent steigern?“ Die ideale Teilneh-merzahl für Brainstorming-Sitzungen liegt zwischen vier undsieben Personen. Weniger als vier Teilnehmer bringen nichtgenügend Synergieeffekte, bei mehr als sieben wird es chaotischund unübersichtlich. Die ideale Dauer beträgt zwischen 15 und45 Minuten. Kündigen Sie vorher an, wie lange die Sitzungdauern soll, und dann starten und stoppen Sie pünktlich auf dieMinute. Ihr Ziel ist, die größtmögliche Anzahl an Ideen währendder Sitzung zu sammeln.

Ungewöhnliche und ab-wegige Ideen sind er-laubt

Machen Sie sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Sorgen über dieQualität. Versuchen Sie nur, möglichst viele Ideen zusammenzu-tragen. Verzichten Sie auf Bewertungen. Produzieren Sie einfachIdeen vom Fließband. Jede Idee ist in Ordnung. Bewertungenblockieren die Kreativität der Gruppe und der Prozess gerät insStocken. Ziehen Sie nichts ins Lächerliche, üben Sie keine Kritik.Je mehr ungewöhnliche, verrückte Ideen während der Brain-storming-Sitzung auftauchen, umso besser für das Ergebnis.Beauftragen Sie jemanden aus der Gruppe, die geäußerten Ideenzu protokollieren, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt einge-hender besprochen werden können. Der Leiter der Brainstor-ming-Gruppe agiert als Katalysator. Er ermutigt jeden, Ideenbeizusteuern – auch wenn diese zunächst abwegig klingenmögen.Egal, welcher Problemlösungsmethode Sie sich bedient haben –früher oder später ist der Moment der Entscheidung da. Siehaben den Prozess durchexerziert und nun unendlich viele Ideenan der Hand. Denken Sie daran, dass 80 Prozent aller Entschei-dungen sofort und nur 20 Prozent zu einem späteren Zeitpunkt

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getroffen werden sollten. Im zweiten Fall sagen Sie Folgendes:„Ich kann diese Entscheidung jetzt nicht treffen, aber ich werdesie nächsten Donnerstag bis 12 Uhr mittag treffen.“ Diesefestgelegte Deadline übt Druck auf Sie aus und stellt sicher, dassSie die richtige Antwort zur richtigen Zeit parat haben. Grund-sätzlich ist es wichtig, dass Sie aktiv werden. Aktion erzeugtFeedback. Sie befähigt Sie, zu lernen, sich zu korrigieren undkontinuierliche Fortschritte zu machen. Entscheidungsfreudig-keit ist definitiv ein Schlüssel zum Erfolg, das Gegenteil eineUrsache von Versagen. Entscheidungsfreudigkeit gründet aufVertrauen und Glauben und baut umgekehrt das Selbstbewusst-sein auf. Meistens ist eine Entscheidung besser als keine Ent-scheidung.

Entscheidungen treffen Eine Studie untersuchte Berufstätige, die schnell befördert wur-den, und solche, die nicht befördert wurden. Der einzigeUnterschied zwischen den beiden Gruppen: Die Schnell-Auf-steiger waren bereit, Entscheidungen zügig zu treffen undprompt zu agieren. Die zweite Gruppe hatte Angst vor Versa-gen, Angst vor Kritik und nahm sich zu viel Zeit, um Entschei-dungen dann doch nicht zu treffen. Entscheidungen zu treffenist viel Gewohnheitssache. Erfolgreiche Menschen sind nichtunbedingt die, die immer die richtigen Entscheidungen treffen,aber wenigstens treffen sie Entscheidungen. Sie agieren, akzep-tieren Feedback, nehmen neue Informationen auf, ändern ihrenKurs und korrigieren ihre Entscheidungen.

Handeln Sie kühn! Hier ist die richtige Reihenfolge: Durchdenken Sie eine Situati-on, analysieren Sie diese sorgfältig und wenden Sie eine derbekannten Problemlösungsmethoden an. Dann treten Sie inAktion. Handeln Sie so, als sei es unmöglich, zu versagen.Wagen Sie, vorwärts zu gehen, sich dem Unbekannten zu stellen.Denken Sie daran: Es ist die Bereitschaft, Entscheidungen zutreffen und voll Zuversicht zu handeln, die herausragendePersönlichkeiten charakterisiert. Eine meiner bevorzugten De-visen lautet: „Handle kühn und unsichtbare Kräfte werden dirzu Hilfe eilen.“ Ihre Fähigkeit, Probleme zu analysieren, kreati-ve Lösungen zu finden, zu entscheiden und zu handeln, beein-

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Kreative Problemlösungen 181

flusst Ihren Erfolg, Ihr Glück, Ihr Selbstbewusstsein, IhrSelbstwertgefühl und Ihren persönlichen Stolz mehr als allesandere.

Übungsteil Modul 18

1. Listen Sie drei Bereiche auf, in denen Ihre Fähigkeit zumLösen von Problemen wesentlich für Ihren Erfolg ist:

1________________2________________3________________

2. Listen Sie drei Faktoren auf, die notwedig sind, damit Siekreativ denken können:

1________________2________________3________________

3. Kreatives Denken wird stimuliert durch Ziele, Probleme undFragen. Listen Sie jeweils ein Beispiel in klarer, korrekterSprache auf:

Ziel?

_____________________________________________________

Problem?

_____________________________________________________

Frage?

_____________________________________________________

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Personal Leadership182

4. Die systematische Methode ist ein wirkungsvolles Denk-werkzeug. Wählen Sie eine Situation oder Herausforderungaus, mit der Sie zu tun haben, und wenden Sie die folgendeMethode an:

Geben Sie eine klare schriftliche Definition Ihrer Situation:

_____________________________________________________

Welches Problem ergibt sich daraus?

_____________________________________________________

Listen Sie alle möglichen Ursachen für das Problem oder dieSituation auf:

_____________________________________________________

Listen Sie alle möglichen Lösungen auf:

_____________________________________________________

Welche Lösungen gibt es sonst noch?

_____________________________________________________

Treffen Sie eine Entscheidung!

_____________________________________________________

Weisen Sie konkrete Aufgaben zu. Wer wird die Lösungausführen?

_____________________________________________________

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Setzen Sie einen Endtermin:

_____________________________________________________

5. Listen Sie Fragen und effektive Schlüssel für eine Brainstor-ming-Sitzung zu dem Problem auf:

_____________________________________________________

_____________________________________________________

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184

19 So steigern Sie Ihren Popularitätsgrad

Intakte Beziehungen Wir erwähnten es bereit: Es gibt kaum ein wichtigeres Glücks-und Erfolgsattribut als Ihre interpersonale Intelligenz – IhreFähigkeit, mit anderen Menschen zurechtzukommen. Studienzufolge resultieren 85 Prozent Ihres Lebensglücks aus guten,intakten Beziehungen zu anderen, während nur 15 Prozent aufnach außen sichtbare Leistungen zurückzuführen sind. Dergroße Fehler besteht darin, sich die ganze Zeit auf äußerlicheLeistungen zu konzentrieren und dabei zu vergessen, dass dieBeziehungen es sind, die das Leben bestimmen und ihm Bedeu-tung geben.

Mitarbeiter mit positi-ver Ausstrahlung wer-den seltener entlassen

Ihre Persönlichkeit ist sehr entscheidend für Ihren Erfolg. Siebestimmt Ihre berufliche Position, Ihr Einkommen, Ihre Auf-stiegsmöglichkeiten, ja sogar welche Hilfestellung Sie bekom-men. Ihre Persönlichkeit und Ihre Ausstrahlung sind absolutwichtig! Fest steht: Beliebte Mitarbeiter mit positiver Ausstrah-lung werden als Erste eingestellt und als Letzte entlassen. Immermehr Firmen stellen heute Mitarbeiter nicht zuletzt aufgrundihrer Persönlichkeit ein. Je mehr Sie Kontakt mit anderenMenschen haben, desto glücklicher und aktiver sind Sie in IhrenBeziehungen und umso mehr profitiert Ihre Gesundheit. Jebesser Ihre Gesundheit ist und je weniger Sie krank sind, umsomehr Energie können Sie auch in Ihr berufliches Engagementstecken. Außerdem wurde herausgefunden, dass glückliche Be-ziehungen die Lebenserwartung positiv beeinflussen. Menschen,die aktiv in ihren Beziehungen und ihrem sozialen Umfeld sind,die sich für andere einsetzen, leben einige Jahre länger alsEigenbrötler. Sie sollten auf die Menschen eingehen, die Sie

Glückliche Beziehungen sind positiv für die Le-benserwartung

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So steigern Sie Ihren Popularitätsgrad 185

mögen und von denen Sie gemocht werden. Menschen mitglücklichen Beziehungen erfüllen oft den Tatbestand einerrobusten, „patenten“ Persönlichkeit. Diese ist widerstandsfähiggegen Stress und Abgeschlagenheit, Krankheit und Unpässlich-keit. Sie ist resistent gegenüber negativen Einflüssen. Sie ist dieArt von Persönlichkeit, die jeder mag und gerne um sich hat. Jebesser Sie in Ihren Beziehungen werden – und das können Sielernen –, desto besser wird Ihr Leben werden.

Wie definiert man eine gesunde Persönlich-keit?

Jeder möchte eine gesunde Persönlichkeit haben. Jeder möchtesagen: Ja, ich bin vollkommen in Ordnung. Ich habe einefunktionierende, gesunde Persönlichkeit. Wie aber definiert maneine gesunde Persönlichkeit? Jahre der Forschung wurden damitverbracht, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Es gibt vierWege, die Persönlichkeit eines Menschen zu beurteilen. Es gehtdabei nicht darum, was Sie sagen, denken oder sich wünschen,sondern nur um Ihr Handeln.

Positive Reaktion auf Stress und Unglück

Das erste Merkmal einer gesunden Persönlichkeit ist Ihre positi-ve Reaktion auf Stress und Unglück. Stress und Unglückkommen auf Sie zu – egal, was Sie tun. Aber Ihre Fähigkeit, dieseDinge zu verkraften, ist ein Maßstab dafür, wie es in IhremInneren aussieht. Es ist wie bei einem medizinischen Check-up,bei dem Ihr Pulsschlag vor und nach körperlicher Anstrengunggemessen wird. Die Person, deren Pulsschlag am schnellsten aufden Ruhepuls zurückgeht, ist die gesündere. Ihre Persönlichkeitist in dem Maße gesund, in dem Sie Rückschläge und Enttäu-schungen in Ihrem Leben verkraften und trotzdem Ihre positivementale Haltung beibehalten können.

Entdecken Sie den Nut-zen!

Das zweite Merkmal einer gesunden Persönlichkeit ist IhreNeigung, immer nur auf das Gute in einer Situation zu achten.Alle wirklich erfolgreichen Menschen haben sich eine Technikangewöhnt: Sie versuchen, in jedem negativen Erlebnis, jederEnttäuschung das Gute, den Nutzen, die Lektion für sich zuentdecken. Machen Sie es genauso und Sie werden garantiertfündig!

Die Fähigkeit, zu ver-geben

Das dritte Merkmal ist die Bereitschaft, anderen Menschen zuvergeben, Verletzungen und Kränkungen, die gegen Sie gerichtet

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waren, zu vergessen. Es ist Ihre Fähigkeit, zu vergeben und dasVerhalten des anderen, das Sie gekränkt hat, zu verzeihen. DieFähigkeit zu vergeben ist das Herzstück einer gesunden Persön-lichkeit.Das letzte Kriterium ist Ihre Gabe, mit vielen unterschiedlichenMenschen auszukommen. Jeder kann für kurze Zeit mit einigenMenschen klarkommen, aber die wirklich gesunde Persönlich-keit zeichnet sich dadurch aus, über einen langen Zeitraum mitsehr vielen Menschen auszukommen.Neben diesen erlernbaren Fähigkeiten existieren ein paar bezie-hungstechnische Gesetzmäßigkeiten, die wir zwar bereits anfrüherer Stelle diskutiert haben, aber noch einmal kurz durchge-hen wollen.

Die Anziehungskraft Das erste und vielleicht wichtigste Gesetz ist das Gesetz derAnziehung. Es besagt, dass Sie ausnahmslos Menschen undUmstände in Ihrem Leben anziehen, die in Einklang mit Ihrendominanten Gedanken und Gefühlen stehen. Das bedeutet imNebenschluss: Wenn Sie andere Menschen in Ihr Leben holenmöchten, müssen Sie sich als Person ändern. Eine der wichtigs-ten Fragen, die Sie sich im Hinblick auf Ihre Beziehungen –besonders auf die unglücklichen – regelmäßig stellen sollten,lautet: Was an mir zieht solche Menschen in mein Leben? WelcheGedanken, Gefühle, Wünsche, welches innerste Verlangen?

Die Erwartungshaltung Das zweite Gesetz ist das Gesetz der Erwartung, sprich: Wasimmer Sie voll Zuversicht erwarten, wird zu einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung. Ihre Erwartungshaltung nimmtenormen Einfluss auf Ihren Ehepartner, Ihre Kinder, Mitarbei-ter, Kollegen, auf Leute, die zu Ihnen aufsehen. Die Empfeh-lung: Immer nur das Beste von anderen erwarten! Wirklicherfolgreiche Menschen hegen anspruchsvolle Erwartungen anihr Umfeld, die sie selten im Stich lässt.

Übereinstimmung Das dritte Gesetz ist das Gesetz der Übereinstimmung. Esbesagt ganz einfach, dass Ihre Beziehungen zur Außenwelt einSpiegelbild Ihres Innenlebens sind. Deshalb hat es wenig Zweck,Ihre Mitmenschen ändern zu wollen – Sie müssen als Erstes sichselbst ändern! Dann werden sich auch die Menschen um Sie

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So steigern Sie Ihren Popularitätsgrad 187

herum ändern. Wenn Sie eine bessere, nettere, glücklichere undfröhlichere Person werden, wird das durch Ihre Umgebungreflektiert. Vergleicht man das Diagramm einer gesunden Per-sönlichkeit mit dem von sehr extrovertierten, sehr introvertier-ten, sehr oder gar nicht selbstbewussten Charakteren, erkenntman Folgendes: Menschen mit niedrigem Selbstbewusstseinkommen immer nur mit wenigen Individuen aus der Mitte desPersönlichkeitsspektrums zurecht – nämlich mit normalen, na-türlichen, weder introvertierten noch extrovertierten Charakte-ren. Je höher Ihr Selbstbewusstsein, umso besser kommen Siemit sehr vielen unterschiedlichen Menschen zurecht. Ihre Fä-higkeit zur effektiven Interaktion mit einer größeren Anzahlvon Menschen wächst. Mit anderen Worten: Je mehr Sie sichselbst mögen, respektieren und als wertvolle Person einschätzen,umso mehr werden Sie gemocht und mit umso mehr Menschenunterhalten Sie fruchtbare, lohnende und positive Beziehungen.

Das Prinzip der indi-rekten Bemühung

Kommen wir zu einem der aufregendsten Prinzipien menschli-cher Beziehungen – dem Prinzip der indirekten Bemühung.Dieses Prinzip geht davon aus, dass wir das, was wir von anderenwollen, eher indirekt als direkt erhalten. Ein Beispiel: Angenom-men, Sie möchten, dass andere Menschen sich für Sie interessie-ren. Der direkte Weg wäre nun, in die Offensive zu gehen, ihnenalles von sich zu erzählen, um so ihr Interesse zu wecken. Siewerden aus eigener Erfahrung wissen, dass das nicht allzu gutfunktioniert. Der indirekte Weg besteht darin, dass Sie sich für andereinteressieren. Denn je mehr Sie sich für andere interessieren,desto mehr wird man sich umgekehrt für Sie interessieren. DaleCarnegie hat einmal gesagt, dass Sie in ein paar Tagen mehrFreunde gewinnen können, indem Sie aufrichtiges Interesse anMenschen bekunden, als in mehreren Jahren, die Sie mit demVersuch verbringen, andere für sich zu interessieren. MöchtenSie andere beeindrucken? Je mehr Sie von anderen beeindrucktsind, umso beeindruckter wird man von Ihnen sein. Auch hiergilt das Prinzip der indirekten Bemühung. Sie möchten einenechten Freund haben? Dann seien Sie ein echter Freund.

Effektive Interaktion

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Möchten Sie, dass andere an Sie glauben? Dann glauben Sie anandere. Sie wollen, dass andere Ihnen vertrauen? Dann schenkenSie Vertrauen. Das Prinzip der indirekten Bemühung funktio-niert immer. Wenn Sie also Ihr eigenes Selbstwertgefühl steigern,eine gesündere und positivere Persönlichkeit werden wollen, istder beste Weg der, das Selbstwertgefühl anderer zu steigern.

Das Gesetz der Rezi-prozität

Man könnte auch vom Gesetz der Reziprozität sprechen. Aufmenschliche Beziehungen übertragen bedeutet es, wann immerSie etwas tun, damit ein anderer sich besser fühlt, werden Sie sichautomatisch auch besser fühlen. Wir sind so strukturiert, dasswir nicht das Selbstbewusstsein anderer schwächen oder stärkenkönnen, ohne unser eigenes Selbstbewusstsein entsprechend zuschwächen oder zu stärken. Sie können also nichts tun, was dasSelbstbewusstsein anderer mindert, ohne ihr eigenes in Mitlei-denschaft zu ziehen. Merken Sie sich: Jeder Mensch, den Sietreffen, kann einen Selbstbewusstseinsschub gut gebrauchen.Das Selbstbewusstsein eines jeden – auch das von Konzernchefs,Spitzenmanagern und Staatsmännern – ist etwas fragil und jederschätzt die Person, die ihm hilft, es zu kräftigen. Beginnen Siedamit, es sich zur Gewohnheit zu machen, immer freundlichüber andere zu denken und höflich zu sein. Begegnen Sie jedem,den Sie treffen, mit Heiterkeit und Wärme. Denn jeder trägtirgendeine Bürde mit sich, kämpft mit Problemen und Schwie-rigkeiten, die ihn belasten und ängstigen. Wenn Sie einemMenschen etwas Nettes oder Aufbauendes sagen oder etwas tun,das sein Selbstbewusstsein hebt, dann schaffen Sie, dass derandere sich in seinem Leben besser fühlt. Gleichzeitig heben SieIhr eigenes Selbstbewusstsein und fühlen sich in Ihrem Lebenebenfalls besser. Sorgen Sie dafür, dass andere Menschen sich gutund wichtig fühlen – und Sie rücken dem Erfolg deutlich näher.Es gibt sieben Arten, wie Ihnen das gelingt. Zunächst einmaldürfen Sie sich niemals beschweren, niemals andere verurteilenund niemals destruktive Kritik ihnen gegenüber äußern. Warumnicht? Weil all diese Dinge dazu führen, dass andere sich im Wertherabgesetzt fühlen. Möglicherweise rufen Sie alte Gefühle vonZurückweisung, Versagen, Missbilligung und Verlegenheit

Ihr Selbstbewusstsein wächst in dem Maße, in dem Sie das Selbst-bewusstsein anderer stärken

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So steigern Sie Ihren Popularitätsgrad 189

wach. Wenn Sie nichts Nettes sagen können, rate ich Ihnen,lieber gar nichts zu sagen. Seien Sie zumindest neutral und sagenSie nichts Negatives.

Streben nach Einigkeit und Konsens

Zweitens bemühen Sie sich stets um Übereinstimmung. Vermei-den Sie Uneinigkeit und Disharmonie. Streben Sie nach Einig-keit und Konsens. Wenn jemand etwas sagt, dem Sie nichtzustimmen können, lassen Sie es durchgehen. Sollte etwaswirklich sehr, sehr wichtig sein, könnten Sie eine vorsichtigeFrage stellen. Aber streiten Sie nie! In solchen Situationensollten Sie versuchen, Ihr Gegenüber zu verstehen, seinenHintergrund. Anstatt den anderen gewaltsam dazu bringen zuwollen, Ihre Einstellung zu akzeptieren, nehmen Sie sich dieZeit, Fragen zu stellen, zuzuhören und zu begreifen, warum derandere sagt, was er sagt, warum er glaubt, was er glaubt. Dabeifinden Sie manchmal heraus, dass Ihr Gegenüber rationale, abereben nicht vollkommen stichhaltige Argumente für seine Aussa-gen hat. Eine Regel in der Metaphysik besagt, dass alles verste-hen auch alles verzeihen bedeutet. Wenn Sie eine andere Personund die Einflüsse, denen sie auch in der Vergangenheit ausge-setzt war, komplett verstehen, dann können Sie ihr nicht nurvergeben, sondern eventuell sogar mit ihr übereinstimmen.Nicht-Übereinstimmung löst immer Gefühle der Zurückwei-sung, des Versagens oder der Ablehnung aus. Wann immer Sieeinem Menschen sagen, dass er falsch liegt, sagen Sie damit, dassseine Art zu denken und seine Meinung unpassend oder minder-wertig sind! Und indem Sie das tun, initiieren Sie alle möglichennegativen Reaktionen. Sie verringern das Selbstbewusstsein Ih-res Gegenübers und – zumal wenn Sie sich in einen Streitverwickeln lassen – auch Ihr eigenes. Übereinstimmung ist das Aund O.

AkzeptanzDer dritte Schlüssel, um das Selbstbewusstsein anderer aufzu-bauen, ist die Akzeptanz. Akzeptanz befriedigt das tiefe innereVerlangen jedes Individuums, sich von anderen angenommen zufühlen. Viele soziale Probleme rühren daher, dass Menschen sichnicht akzeptiert oder sogar zurückgewiesen fühlen. Sie sindzornig und frustriert. Tatsächlich erklären Psychologen, dass das

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Erste, was zwischen zwei Menschen passiert, der Aufbau vonAkzeptanz oder Zurückweisung ist. Solange kein bestimmtesAkzeptanzniveau erreicht ist, haben diese beiden Menschenerhebliche Kommunikationsprobleme. Unbegrenzte Akzeptanzist das, was wir in unserer Kindheit erleben – oder erlebensollten. Wir möchten ohne Bedingungen von unseren Elternanerkannt und geliebt werden. Als Erwachsene wünschen wir uns das auch von unserenFreunden und Kollegen. Bedingungslose Akzeptanz, die Sieeiner anderen Person entgegenbringen, stärkt deren Selbstbe-wusstsein wie auch Ihr eigenes. Ein einfaches Lächeln genügt.Seien Sie fröhlich. Seien Sie freundlich. Richten Sie nicht undzeigen Sie ein Lächeln. Zeigen Sie sich stets von einer vorurteils-freien, milden Seite.

Verständnis und Dank-barkeit

Das vierte Mittel, damit andere sich wichtig fühlen, ist Ver-ständnis. Wenn er Verständnis erfährt, fühlt sich jeder Menschwertvoller. Verständnis und Mitgefühl fördern das Selbstbe-wusstsein. Und wie drücken Sie beides aus? Indem Sie Dankbar-keit demonstrieren. Seien sie dankbar für Ihr Leben, für IhreGesundheit. Dankbar für Ihre Familie, dankbar für Ihre Welt.Dankbar für alles in Ihrem Leben. Sagen Sie einfach bei jederGelegenheit Danke. Bedanken Sie sich bei jedem, der irgendet-was für Sie getan hat – egal, was es konkret war. Wann immer Siesich bedanken, erhöhen Sie das Selbstbewusstsein anderer undIhr eigenes. Das Demonstrieren von Dankbarkeit und simpleAussprechen eines Dankeschöns fängt zu Hause an, bei IhremEhepartner. Danken Sie ihm oder ihr für alles, womit er oder sieIhr Leben bereichert. Danken Sie Ihren Kindern. Danken SieIhrem Chef, Ihren Kollegen, Ihrer Belegschaft. Im Restaurantbedanken Sie sich bei Kellnerinnen und Kellnern. Bedanken Siesich bei jedem, der etwas für Sie tut. Danke ist eines derschönsten Worte, die es gibt – egal, in welcher Sprache.

Anerkennung Der fünfte Schlüssel, um das Selbstbewusstsein anderer zuheben, ist Anerkennung. Wenn Sie jemanden loben, fühlt er sichwichtiger, wertvoller, wirklich wohl in seiner Haut. Schieben Siekein Lob hinaus, und drücken Sie Ihre Anerkennung präzise

Richten Sie nicht!

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So steigern Sie Ihren Popularitätsgrad 191

aus. Loben Sie niemanden für etwas, das er einen Monat vorhergetan hat. Verzichten Sie auf pauschale Formulierungen, indemSie etwa sagen, dass jemand ein klasse Typ ist. Loben Sie speziellund teilen Sie dem anderen mit, dass er in diesem oder jenemBereich exzellente Arbeit geleistet hat. Loben Sie sowohl großeals auch kleine Dinge. Wenn Sie jemanden vor Publikum loben,verdoppelt das den Wert des Lobes. Wenn Sie jemandem untervier Augen ein konstruktives Feedback geben, lindern Sie denemotionalen Druck. Also loben Sie im großen, bewerten Sie imkleinen Rahmen. Loben Sie kontinuierlich. Wenn Sie ein neuesVerhalten heranbilden wollen, dann sollten Sie kontinuierlich,wann immer die Person etwas Positives tut, loben – so lange, bisdas neue Verhalten automatisch erfolgt.

BewunderungDer sechste Weg, das Selbstbewusstsein anderer aufzubauen, ist,ihnen Bewunderung zuteil werden zu lassen, die ihnen einGefühl von Wichtigkeit vermittelt. Bewundern Sie ihre Optik,ihren Charakter, ihr Wissen, ihren Geschmack, ihren Reichtumusw. Erinnern Sie sich: Jeder mag Komplimente. Besondersbeliebt sind jedoch aufrichtige, ehrliche Komplimente. Kompli-mente sind Balsam für das Selbstbewusstsein anderer und für Ihreigenes. Männer sind oft angetan, wenn man ihnen Komplimen-te über ihre beruflichen Erfolge, Autos, Schuhe oder Krawattenmacht. Frauen lieben es, Komplimente über ihre Kleidung, ihrErscheinungsbild, ihr Zuhause, ihre Familie und ihre Kinder zubekommen. Beide Geschlechter mögen generell Komplimentefür Dinge, die sie geleistet haben.

AufmerksamkeitDas siebte Mittel ist Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit bedeu-tet Zuhören. Zuhören hebt das Selbstbewusstsein desjenigen,dem zugehört wird. Wann immer Sie einer anderen Personaufmerksam zuhören, würdigen Sie ihre Worte, schätzen ihreGedanken. Ich schätze Sie. Sie sind eine wertvolle Person.Zuhören ist eine machtvolle Technik zur Verbesserung desSelbstbewusstseins auf beiden Seiten und der Kommunikations-qualität. Hören Sie aufmerksam und geduldig zu, nicken undlächeln Sie. Unterbrechen Sie nie! Lassen Sie Ihren Ge-sprächspartner ausreden. Wenn er Atem holt, warten Sie einen

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Moment, bevor Sie antworten. Halten Sie stets drei bis fünfSekunden inne, bevor Sie etwas sagen. Das macht einen sehrguten Eindruck. Effektvoll ist auch das Nachfragen zur Klärung.Wenn jemand etwas sagt und Sie nicht ganz sicher sind, was ermeint, fragen Sie: „Wie meinen Sie das genau?“ Oder: „Wiefunktioniert das?“ Stellen Sie Fragen, um Ihren Gesprächs-partner genau zu verstehen. Zum Schluss sollten Sie seineGedanken noch einmal mit Ihren eigenen Worten wiedergeben,um ihm zu zeigen, dass Sie ihm aufmerksam zugehört und ihnkorrekt verstanden haben.

Behandeln Sie andere so, wie Sie selbst ger-ne behandelt werden wollen

Stellen Sie sich einen Bumerang vor: Was immer Sie anderen anechten Gefühlen entgegenbringen, kommt zu Ihnen zurück.Was auch immer Sie zu einem Menschen sagen – ihm selbst oderanderen gegenüber –, es wird einen Bogen schlagen und auf Siezurückfallen. Sprechen Sie also immer positiv über andere Leute,gerade wenn diese nicht anwesend sind. Abschließend erinnernSie sich an diese goldene Regel – sie ist der Schlüssel zuglücklichen Beziehungen. Sie besagt, dass Sie andere immer sobehandeln sollen, wie Sie selbst behandelt werden wollen.Behandeln Sie Ihren Chef so, wie Sie selbst gern behandeltwürden. Behandeln Sie Ihre Untergebenen so, wie Sie es gernhätten, wenn Sie umgekehrt für sie als Ihre Vorgesetzten arbeitenmüssten. Behandeln sie Ihren Partner so, wie Sie selbst gernbehandelt würden. Und behandeln Sie Ihre Kinder so, wie Sie alsKind gern behandelt würden. Wenn Sie diese goldene Regelbeherzigen und fortwährend nach Wegen Ausschau halten, dasSelbstbewusstsein anderer aufzubauen, werden Sie nicht nur Ihreigenes Selbstbewusstsein aufbauen, sondern darüber hinauseiner der positivsten, beliebtesten – und erfolgreichsten – Men-schen werden, die man sich vorstellen kann.

Fragen

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So steigern Sie Ihren Popularitätsgrad 193

Übungsteil Modul 19

1. Erläutern Sie die mentalen Gesetze, die für Beziehungengelten, und wie sie sich auf andere Menschen auswirken:

Gesetz der Anziehung:

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Gesetz der Erwartung:

_____________________________________________________

Gesetz der Korrespondenz:

_____________________________________________________

2. Listen Sie drei Dinge auf, die Sie tun können, um demSelbstwertgefühl einer anderen Person einen Schub zu geben:

1________________2________________3________________

3. Welche Rolle spielt Akzeptanz in menschlichen Beziehungenund wie können Sie sie praktizieren?

_____________________________________________________

4. Wie können Sie Anerkennung in Ihren Beziehungen zuanderen nutzen, um effektiver zu sein?

_____________________________________________________

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5. Welches sind die Schlüsselelemente der Aufmerksamkeit inBeziehungen und wie können Sie sie konkret anwenden?

_____________________________________________________

_____________________________________________________

6. Wie beeinflusst des Bumerang-Prinzip Ihre Beziehungen zuMenschen, besonders bei der Arbeit?

_____________________________________________________

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20 Persönlichkeitstypen und wie Sie am besten mit ihnen umgehen

Ihre Fähigkeit, mit anderen zurechtzukommen und effektiv mitihnen zu arbeiten, macht also im Arbeitsleben und in derheutigen Welt 85 Prozent Ihres Erfolgs aus. Menschen unter-scheiden sich in vielen Aspekten, sind andererseits aber auch invielen Dingen gleich. Alle wollen gesund sein. Alle wollenglückliche Beziehungen, erfüllte Arbeit und keine Geldsorgen.Es gibt noch andere gemeinsame Nenner. Jeder misst das Glückim Rahmen seines Selbstbewusstseins, seines Selbstvertrauensund seines persönlichen Stolzes. Selbstbewusstsein meint, dassjeder Mensch sich wertvoll fühlen möchte. Er möchte sichwichtig fühlen, von anderen geschätzt. Und alles, was Sie tunkönnen, damit sich ein Mensch wertvoll, wichtig und geschätztfühlt, erleichtert die Zusammenarbeit. Der nächste Punkt ist dasdas Selbstvertrauen. Jeder will von seinen Mitmenschen sowohlakzeptiert als auch respektiert werden. Von allen unbewusstenBedürfnissen, die wir haben, ist das eines der intensivsten. Und letztendlich ist da der Aspekt des persönlichen Stolzes:Jeder Mensch möchte spüren, dass er gute Arbeit leistet, derWelt etwas zu geben hat. Jedes Mal, wenn Sie anderen Menschendieses Gefühl vermitteln, steigern Sie ihr Selbstbewusstsein,Selbstvertrauen und ihren persönlichen Stolz und die QualitätIhrer Beziehung zu ihnen verbessert sich.

Der Sinn von Organisa-tion

Kennen Sie Clydesdale-Pferde? Das sind kräftige schottischePferde, die sehr schwere Lasten ziehen können. Man sieht sie oftvor einen Wagen mit Bierfässern gespannt. Jedes Pferd allein

Selbstbewusstsein

Selbstvertrauen

Persönlicher Stolz

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kann 5000 Pfund ziehen – eine riesige Last. Spannt man aberzwei Pferde vor eine Last, sind sie zusammen fähig, 15000 Pfundvon der Stelle zu bewegen. Vier Clydesdale-Pferde, harmonischin einem Geschirr vereint, schaffen sogar 50000 Pfund und mehr.Warum erzähle ich das? Nun, wenn wir verschiedene Menschenin ein „Geschirr“ nehmen und zusammenarbeiten lassen, wer-den sie wesentlich mehr erreichen als jeder für sich allein. DerSinn von Organisation besteht darin, Menschen mit unter-schiedlichen Stärken dazu zu bringen, harmonisch auf gemeinsa-me Ziele hinzuarbeiten. Das ist auch der Grund, warum Sieverschiedene Menschen mit unterschiedlichen Stärken undSchwächen benötigen. Erinnern Sie sich. Jedes Individuum hatmehr Schwächen als Stärken. Der Sinn einer Organisation istalso, die Stärken zu vereinen, um die Schwächen zu kompensie-ren. Menschen sind unterschiedlich, aber keiner ist besser oderschlechter als der andere. Jedes Individuum ist intelligent undmit speziellen Talenten ausgestattet. Probleme im Beruf tauchennur auf, wenn die Stärken und Talente der Aufgabe nicht gerechtwerden. Das mindert aber keineswegs den Wert der betreffendenPerson.

Harmonie und Synergie Harmonie und Synergie sind die Stichworte. Harmonie bedeu-tet, dass Mitarbeiter mit positiven, freundlichen Gefühlen, getra-gen von gegenseitiger Unterstützung, kooperieren. Synergiebedeutet, dass die Arbeitsergebnisse einer Gruppe wesentlichhöher sind als die der einzelnen Individuen, und zwar unabhän-gig von Geschlecht, Rasse, religiös-ethischen Hintergründenoder sonstigen Gesichtspunkten. Die Schwierigkeit besteht da-rin, Menschen zu harmonischen und synergetischen Teams zuverbinden und dennoch zu individueller Leistung zu animieren.

Menschen wollen sich nicht ändern

Es gibt zwei hilfreiche Regeln im Umgang mit Menschen. Dieerste besagt, dass Menschen sich nicht ändern. Das heißt nicht,dass sie sich in bestimmten Situationen immer stereotyp verhal-ten, aber sie werden kaum ihre Grundstruktur, ihr charakterli-ches Gerüst ändern. Natürlich gibt es bisweilen Wunder, aberauf Wunder können Sie sich nicht verlassen. Wir brauchen einganzes Leben, um zu der Persönlichkeit zu werden, die wir sind.

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Persönlichkeitstypen und wie Sie am besten mit ihnen umgehen 197

Wenn Sie von jemandem erwarten, dass er ein Problem löst,obwohl er dazu einen fundamentalen Teil seiner Persönlichkeitändern muss, verschwenden Sie womöglich Ihre Zeit – nicht nur,weil Menschen sich nicht ändern, sondern weil Menschen sichnicht ändern wollen.Die zweite Regel besagt, dass Schwäche lediglich als fehlgeleiteteStärke zu verstehen ist. Es kann sein, dass jemand eine brillanteStärke besitzt, bringt man ihn jedoch in die falsche Situation,schlägt seine Stärke in eine Schwäche um. Eine Änderung derSituation kann dazu führen, dass das, was die Person gebremstoder gestört hat, wegfällt und seine Stärke Raum zur Ausdeh-nung bekommt. Wir werden auf diesen Punkt später nocheinmal zurückkommen.

SelbstkenntnisWelches ist der Schlüssel zu Spitzenleistung im Umgang mitanderen? Die Antwort: Selbstkenntnis – je mehr Sie über sichwissen, je besser Sie sich verstehen und natürlich auch akzeptie-ren. Der größte Fehler, den Sie im Umgang mit anderen machenkönnen, ist der, sie zu behandeln, als seien sie so wie Sie undhätten nicht ihre ureigene Persönlichkeit. Flexibilität, Offenheitund die Fähigkeit, die Unterschiedlichkeit zu akzeptieren, ist derKönigsweg zum Erfolg im Umgang mit Mitarbeitern. Menschenkönnen analysiert werden, indem man sie unterschiedlichenPersönlichkeitstypen zuordnet. Dazu gibt es Studien, die mehrals 50 Jahre zurückgehen. Normalerweise benutzt man ein Vier-Felder-Modell als Zuordnungsmuster.

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Wir zeichnen auf einem Blatt eine horizontale und eine vertikaleLinie wie eine Art Fadenkreuz, so dass vier Quadrate entstehen.Die waagrechte Achse von links nach rechts kennzeichnetintrovertierte (I) und extrovertierte (E) Persönlichkeiten. Unterintrovertierten Persönlichkeiten versteht man Menschen, dieden Blick nach innen richten und ungern viel von sich preisge-ben, unter extrovertierten Persönlichkeiten versteht man nachaußen gerichtete und expressive Menschen. Jeder wird sichirgendwo auf dieser Bandbreite wiederfinden. Auf der senkrech-ten Achse siedeln wir unten Persönlichkeiten an, die auf andereMenschen und Beziehungen fixiert sind. Im oberen Teil findenwir eher Persönlichkeiten, die stark aufgaben- und ergebnisori-entiert sind sowie an bestimmten Grundwerten festhalten. Da-raus ergeben sich die vier Basis-Persönlichkeitstypen. Zu wel-chem Typ gehören Sie? Wo würden Sie Ihren Chef einordnen?

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Persönlichkeitstypen und wie Sie am besten mit ihnen umgehen 199

Ihren Ehepartner? Welchem Persönlichkeitstyp gehören IhreKinder an? Ihre Kollegen? Kommen wir zur Schlüsselfrage: Wiekönnen Sie lernen, effektiver mit den diversen Persönlichkeits-typen umzugehen? Dazu bedarf es ihrer näheren Beschreibung.

Der BeziehungstypIm Quadrat links unten finden Sie den „Beziehungstyp“. DieBezeichnung ist treffend, denn es handelt sich hier um Men-schen, die sehr auf andere Menschen eingehen, den Blick auf dasInnere richten. Sie sind sensibel, gute Zuhörer und mögen es,gemocht zu werden. Sie reden sparsam und ihre primäre Zielset-zung im Leben ist, gut zurechtzukommen und als Teil einesTeams akzeptiert zu werden. Ihre Devise: Lasst uns einen Wegfinden, wie es funktioniert. Lasst uns miteinander klarkommenund zusehen, dass jeder glücklich ist. Der Beziehungstyp erwägtseine Entscheidungen langsam und mit Bedacht. Er benötigt dieMeinung anderer, bevor er eine Entscheidung fällt, die andereMenschen treffen könnte. Er mag es nicht, wenn er gedrängtwird. Wenn Sie mit ihm arbeiten, müssen Sie Behutsamkeit anden Tag legen, denn er möchte Sie erst besser kennen lernen,bevor er sich auf Dinge einlässt, die Sie vorschlagen. DerBeziehungstyp bevorzugt bestimmte Berufsfelder, vornehmlichpädagogische, beratende und helfende Berufe. Lehrer, Psycholo-ge, Krankenschwester, Berater – für diese Berufe fühlt er sichberufen.

Der AnalytikerDen zweiten Typus, im oberen linken Quadrat angesiedelt,nennen wir den „Analytiker“. Er ist extrem aufgabenorientiert.Er sagt nicht viel, kümmert sich überaus intensiv um seineArbeit und kaum um andere Menschen. Sein primäres Interessegilt seiner Aufgabe und es ist wichtig für ihn, dass alles in jederHinsicht korrekt abläuft. Der Analytiker fühlt sich stark moti-viert, wenn Sie seine Gründlichkeit und Sorgfalt loben. Weistman ihn hingegen auf Fehler hin, macht ihn das niedergeschla-gen. Details und Einzelheiten sind ihm enorm wichtig. Währendder Beziehungstyp möglichst viel über Sie erfahren will, stelltder Analytiker viele Fragen zu Details und schätzt die PräzisionIhrer Antworten. Er begrüßt es, wenn sie Sachverhalte schrift-lich ausarbeiten, und möchte, dass Sie jede Ihrer Aussagen

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beweisen und rechtfertigen können. Analytiker fühlen sich zuden Berufen Buchhalter, Controller, Ingenieur oder Program-mierer hingezogen. Sie suchen sich Bereiche, die Detailgenauig-keit und Konzentration verlangen.

Der Antreiber Im oberen rechten Quadrat finden wir den „Direktor“ oder„Antreiber“. Er orientiert sich kaum an anderen Menschen,richtet sein Tun stark an den anstehenden Aufgaben aus. DerDirektor ist meist extrovertiert, eloquent und spricht sehrdeutlich. Es ist wichtig für ihn, die Arbeit fertig zu bekommen,auf den Umgang mit Menschen legt er weniger Wert. ImExtremfall überfährt er seine Mitmenschen, nur um seine Arbeitabschließen zu können. Details machen ihn ungeduldig – derDirektor hat eben nie Zeit. Er erwartet schnelle und präziseAntworten und will immer wissen, was für ihn herausspringt.Wenn Sie beruflich mit ihm zu tun haben, sollten Sie sich imGespräch kurz fassen und direkt auf den Punkt kommen.Welche Berufe sucht sich der Direktor? In der Regel wird erGeschäftsmann, Produktmanager, Handelsreisender – oder Feu-erwehrchef. Jede Tätigkeit, die direkt sichtbare Ergebnissebringt, eignet sich perfekt für ihn.

Der Entertainer Den vierten Persönlichkeitstyp im unteren rechten Quadratnennen wir den sozial-expressiven Typ, den „Entertainer“. Erhat das Gesamtbild im Auge und ist an der Leistung orientiert.Für ihn ist es wichtig, dass alle auf ihn schauen und sehen, was ergeleistet hat. Dieser Typ liebt es, über sich selbst zu sprechen. Erstellt gerne Fragen und hört gerne zu. Er ist sehr geschäftig,kreativ und flexibel. Manchmal versucht er zu viele verschiedeneDinge auf einmal, was ihn zum Scheitern verurteilt. Normaler-weise fühlen sich diese Menschen zu komplexen, verantwor-tungsbetonten Aufgaben hingezogen. Unter ihnen findet manviele Manager, Politiker, Schauspieler, Verkäufer und natürlichUnternehmer.Das sind also die vier wichtigsten Persönlichkeitstypen, die mitbestimmten Verhaltensweisen aufwarten. Wenn alles glatt läuft,verhalten sich Menschen, wie es ihrer Grundpersönlichkeitentspricht. Unter Druck verfallen sie noch extremer in ihr Grund-

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verhaltensmuster. Ein Direktor wird, wenn die Dinge nichtperfekt laufen, seine Leute noch schärfer antreiben, ein Analyti-ker wird noch mehr ins Detail gehen. Der Beziehungstyp wirdsich noch mehr auf zwischenmenschliche Beziehungen besinnenund der Entertainer wird in Krisensituationen umso größerenWert auf Kreativität und Persönlichkeitsausdruck legen. Erwei-sen sich diese Extreme als unwirksam, dann fällt die Person aufdie entgegengesetzte Seite ihres Quadrats. Ein Direktor, der mitverschärftem Antreiben keine Ergebnisse erzielt, mutiert zumBeziehungstyp. Der sozial-expressive Typ bemüht sich plötzlichum Details und Genauigkeit. Wenn Sie diese Verhaltensmusteran sich und anderen verstehen, hilft Ihnen das, die Unterschiedezwischen Menschen zu schätzen und sich darauf einzustellen.Dadurch gelingt Ihnen ein effektiverer Umgang mit anderenMenschen, die übrigens noch einmal in drei Kategorien einge-teilt werden können.

Der MacherDiese erneute Unterteilung basiert auf der so genannten Primär-motivation. Was motiviert Leute, weckt automatisch ihr Inte-resse? In der ersten Kategorie haben wir den Macher. DieserPersönlichkeitstyp ist hoch motiviert, wenn er schwierige Auf-gaben allein bewältigen kann. Er mag es, wenn man ihn an seinenLeistungen misst. Er ist ein Einzelkämpfer, ein Pionier, der in dieWelt geht, handelt und nur an sich selbst gemessen wird. EinTennisspieler zum Beispiel wird an seinem Solo-Erfolg gemes-sen. Woran erkennt man, ob man es mit einem Macher zu tun hatoder nicht? Ganz einfach: durch Fragen. Fragen Sie einfach,worauf die Person in ihrem Leben besonders stolz ist. EinMacher wird als Antwort immer Leistungen nennen, die erdurch Beharrlichkeit im Alleinkampf erreicht hat.

Der BeeinflusserIn der zweiten Kategorie folgt der Beeinflusser. Der Beeinflussermag es, Dinge mithilfe anderer zu erledigen, indem er ihreTätigkeiten koordiniert, mit ihnen als Team arbeitet. Er ist einhervorragender Manager oder Trainer. Wenn Sie dem Beeinflus-ser die Frage stellen, worauf er in seinem Leben besonders stolzist, wird er sich daran erinnern, wie er mit einem Team gearbei-

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tet, ihm geholfen und es motiviert hat, bestimmte Ziele zuerreichen.

Der Teamplayer Die dritte Kategorie, der Teamplayer, mag es, in einer Gruppezu arbeiten, von ihr akzeptiert und geschätzt zu werden. DieseMenschen unterstützen andere nach Leibeskräften. Sie freuensich, mit der Gruppe auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten, dievon jedem getragen werden. Aber sie wollen für das, was sie zugeben in der Lage sind, auch geschätzt werden. Jeder dieser Menschen erfüllt eine ganz spezielle wertvolleFunktion in der Organisation. Der Schlüssel zur Analyse sämt-licher Persönlichkeitstypen, besonders bei Einstellungsgesprä-chen, liegt im Herausfinden dessen, was diesen Menschen ihrSelbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und ihren persönlichenStolz verleiht. Welches waren ihre wichtigsten Erfahrungen inder Vergangenheit, an die sie sich heute noch mit Freude undVergnügen erinnern? Was möchten sie gerne richtig machen undwas würde ihnen am meisten Erfüllung bringen? Wenn Sie einenVerkäufer – also einen Macher – zum Verkaufsleiter – einemBeeinflusser – befördern, scheitert er sehr wahrscheinlich. Plötz-lich auf ein Teamergebnis angewiesen zu sein, wo er sich dochvorher ausschließlich auf sich verlassen konnte, ist für ihnvollkommen ungewohnt, das verunsichert ihn und raubt ihmseinen Elan.Einer der wesentlichen Gründe für das Versagen von Mitarbei-tern nach Jobwechseln besteht darin, dass ihr Motivationssys-tem ein anderes ist als das, welches für die Position benötigt wird– ein überaus wichtiger Faktor. Kennen Sie das INSIGHTS®-Modell? Es ist ein bekanntes System – basierend auf derTypologie des Schweizer Psychologen C.G. Jung – das hilft, sichselbst und andere besser zu verstehen: woher Sie kommen, wieSie denken, wie sie fühlen, Ihre Stärken, Ihre Schwächen, Ticks,Empfindlichkeiten usw. Dieses Modell beinhaltet vier Farbty-pen: Rot (Direktor), Gelb (Entertainer), Grün (Beziehungstyp)und Blau (Analytiker).

Rot – Dominanz Die Farbe Rot steht für Dominanz. Dieser Typ ist extrovertiert,freimütig, ergebnisorientiert und sehr individualistisch. Es gibt

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bestimmte Aufgaben, die ein hohes Maß an Direktheit undpersönlicher Initiative erfordern – für sie ist dieser Typ eineIdealbesetzung.

Gelb – Intuition und Optimismus

Die zweite Farbe Gelb steht für intuitiv. Dieser Typ ist warm-herzig, freundlich und überzeugend. Er mag andere Menschenund kommt gut mit ihnen zurecht. Er beweist einen hohen Gradan Intuition und Optimismus. Intuitive Menschen könnenandere gut überzeugen, an einem Strang zu ziehen, um einProjekt zügig zu beenden.

Grün – StrebsamkeitDie dritte Farbe Grün steht für strebsam und energisch. DieserTyp ist arbeitsorientiert, ernsthaft und beständig, wenn auchnicht sehr kreativ. Es handelt sich um gefestigte, verlässliche,kaum emotionale Persönlichkeiten. Sie sind nicht besondersleidenschaftlich und es fehlt ihnen an Eigeninitiative. Anweisun-gen führen sie folgsam aus – nicht mehr und nicht weniger. DieseMenschen sind die solide Basis, die jede Organisation benötigt,weil man sich Tag für Tag auf sie verlassen kann. In Füh-rungspositionen sind sie nicht gut aufgehoben und kreativeAufgaben sind auch nicht ihre Stärke.

Blau – Gewissenhaf-tigkeit

Die vierte Farbe Blau steht für gewissenhaft. Dieser Typ hält sichgern an Regeln. Richtig oder falsch, gut oder schlecht, schwarzoder weiß – Zwischentöne gibt es für ihn nicht. Er ist unflexibel,aber immer korrekt. Seine Gewissenhaftigkeit prädestiniert ihnfür den Posten eines Buchhalters oder Controllers.

Wie hätten Sie es ger-ne: mündlich oder schriftlich?

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen Menschen istihre Art der Informationsverarbeitung. Ihr Chef, Ihre Kollegen,Ihr Ehepartner – jeder bevorzugt eine bestimmte Methode,Informationen zu verarbeiten. Dementsprechend wichtig ist es,wie ihnen die Informationen präsentiert werden. Missfällt je-mandem Ihre Art der Informationsdarbietung, werden Sie im-mer Probleme mit dieser Person haben. Lassen Sie mich erklä-ren, was ich damit meine. Manche Menschen sind visuelleTypen. Sie sagen etwas und sie würden das gern schriftlich sehen.Zahlen hätten sie gern schwarz auf weiß vor sich. Wenn Sie übereinen Artikel oder einen Buchtext reden, möchten ihn dieseMenschen lesen. Ein visueller Chef will alles schriftlich von

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Ihnen haben. Wenn Sie ihm Informationen lieber mündlichmitteilen, gehören Sie dem auditiven Typ an. Sie drücken sichaus, indem Sie sprechen. Ihr Gegenüber wird Ihre Botschaft abererst dann verarbeiten, wenn sie ihm schriftlich vorliegt. FragenSie Ihren Chef: „Wie hätten Sie gern die Ergebnisse, mündlichoder schriftlich?“ Der auditive Typ bevorzugt das Gespräch. Ermöchte nichts erklärt haben. Wenn er doch Erklärungen benö-tigt, dann will er sie mündlich. Ein dritter Weg, um an Informa-tionen zu gelangen, ist der Dialog. Sokrates sagte, dass wirimmer nur lernen, wenn wir uns austauschen. Manche Men-schen brauchen die Diskussion. Sie wollen argumentieren. Siewollen analysieren. Sie wollen den Dingen auf den Grund gehen,um Hintergründe zu verstehen. Diese Menschen verarbeitenInformationen, indem sie fragen, argumentieren und sich einUrteil bilden. Der Schlüssel zum Erfolg im Umgang mit anderen Menschenliegt darin, erst einmal sich selbst und die eigene einzigartigePersönlichkeit zu verstehen. Sobald Sie sich in Ihrer Einzigartig-keit und Originalität verstanden haben, lernen Sie auch dieVerschiedenartigkeit der Menschen um sich herum verstehenund schätzen. Wenn Sie mit anderen kooperieren wollen, den-ken Sie an die Regel: Menschen ändern sich nicht – weder Sienoch andere! Aber es muss sich auch niemand ändern. Wir allemüssen nur das tun, was wir am besten können. Das heißt fürSie: Versuchen Sie, Ihr Potenzial bestmöglich zu verwirklichenund in Harmonie und Synergie zu leben und zu arbeiten. Danndürfen Sie sich auf herausragende Ergebnisse freuen!

Dialog und Diskussion

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Übungsteil Modul 20

1. Wie können Sie die drei Bestandteile des Glücks in IhremLeben erreichen?

1 ___________________________________________________

2 ___________________________________________________

3 ___________________________________________________

2. Welchen der vier Persönlichkeitsstile haben Sie? WelcheMerkmale zeichnen Sie aus?

_____________________________________________________

_____________________________________________________

3. Welches ist Ihre primäre Motivationsquelle und worin zeigtsich das?

_____________________________________________________

4. Welches ist Ihre bevorzugte Methode, Informationen zuverarbeiten?

_____________________________________________________

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21 Interne und externe Kundenzufriedenheit garantieren

Das integrierende Prinzip

Ich habe mit unzähligen Firmen und Menschen in 18 Sprachenund über 30 Ländern gearbeitet. Ich habe mir permanenterfolgreiche Geschäfte angesehen, um das herauszufinden, wasich das integrierende Prinzip nenne. Es ist ein einfaches Prinzip,das alles subsumiert. Ihr Ziel soll sein, so erfolgreich, glücklichund respektiert in Ihrer Arbeit und Ihrem Leben zu sein, wie eseben nur möglich ist. Sie werden lernen, dass dieses integrieren-de Prinzip über Erfolg oder Misserfolg in Ihrer Karriere be-stimmt. Welche berufliche Tätigkeit haben Sie? Egal, wie Ihroffizieller Titel lautet, Ihr Job ist auf alle Fälle, ein Problemlöserzu sein. Je mehr und je wichtigere Probleme sie lösen, umsomehr Erfolg genießen Sie. Nun eine andere Frage: Welches istIhre Hauptverantwortung? Die Antwort muss heißen: Kunden-zufriedenheit. Ihr Arbeitsauftrag als Problemlöser besteht darin,den Kunden zufrieden zu stellen. Wir alle sind letztlich imGeschäft, um den Kunden zufrieden zu stellen. Wie definiertman Kunde? Zwei Alternativen existieren.

Wer ist Ihr Kunde? Erstens: Ein Kunde ist jemand, der von Ihnen abhängig ist, weiler etwas für sein privates Leben oder seine Arbeit von Ihnenbenötigt. Jeder innerhalb der Firma, der Sie braucht, damit erseine Arbeit tun kann, ist damit Ihr Kunde. Jeder, der ausirgendeinem Grund von Ihnen abhängig ist, ist ein Kunde.Die zweite Definition: Ein Kunde ist jemand, von dem Sie inIhrem Erfolg und Ihrer Zufriedenheit bei der Arbeit oder inihrem persönlichen Leben abhängig sind.

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Jeder ist Ihr Kunde!Wenn Sie sich diese Definitionen anschauen, stellen Sie fest, dassfast jeder um Sie herum ein Kunde ist. Bei der Arbeit haben Sielauter Kunden um sich herum und auch außerhalb der Firma. IhrErfolgsschlüssel besteht darin, konkret zu definieren, wer Ihrwichtigster Kunde ist, und ihn dann mit allem, was er braucht,optimal zu versorgen. Ihr Erfolg ist massiv gefährdet, sobald Sie dies nicht tun.Umgekehrt wird er sich fast zwangsläufig einstellen.

Der Kunde als notwen-diges Übel

Vier Ebenen der Kundenzufriedenheit können unterschiedenwerden. Auf der ersten Ebene wird der Kunde als selbstver-ständlich angesehen. Seine Bedürfnisse werden einmal erfüllt,aber dann wird er links liegen gelassen. Statistiken wissen, dass68 Prozent der Kunden auf dem Markt ihrem Händler die Treuebrechen, fortgehen und woanders kaufen, weil sie sich vonirgendjemandem in der Firma gleichgültig behandelt oder garignoriert fühlten. Ebenfalls bekannt ist, dass die meisten verlore-nen Aufträge aus Gleichgültigkeit gegenüber Kunden resultie-ren. Viele Unternehmen empfinden Kunden als lästig, man redetrespektlos über sie. Fragen, Beschwerden und Probleme geltenals Zumutung oder zumindest als irritierend. Man ruft nichttelefonisch zurück, der Kunde erscheint als notwendiges Übel.Solche Unternehmen haben keine Zukunft in unserer Wettbe-werbswirtschaft. Und auch die Menschen, die eine derartigeHaltung gegenüber ihrem Kunden an den Tag legen, haben keineZukunft.

KundenzufriedenheitAuf der zweiten Ebene wird der Kunde zufrieden gestellt. DerKunde nennt seinen Wunsch, zahlt und bekommt genau das,wofür er bezahlt hat. Das ist das Minimum, weil es (fast) überallgewährleistet ist. Am Markt und in Ihrem Beruf sollte dieZufriedenheit des Kunden das absolute Minimum sein. Werbestimmt eigentlich den Grad der Kundenzufriedenheit, dernötig ist, um geschäftlich zu überleben? Den bestimmen IhreWettbewerber – alle anderen, die die gleichen Kunden wie Siezufrieden stellen müssen, um erfolgreich zu sein. Wenn eineFirma eine hohe Ebene der Kundenzufriedenheit anbietet, avan-

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ciert dieses erwartete Minimum zum Standard für alle anderenUnternehmen der Branche.

Kundenbegeisterung Die dritte Ebene nenne ich Kundenbegeisterung. Diese Ebeneist erreicht, wenn ein Kunde begeistert ist über die Erfahrung,die er mit Ihnen gemacht hat. Merken Sie sich: Alle Spitzenun-ternehmen und Spitzenleister sind absolut fixiert darauf, ihreKunden zu begeistern – als Gegenleistung, weil sie sich entschie-den haben, gerade mit ihnen zusammenzuarbeiten.

Kunden-Erstaunen Die vierte Ebene der Kundenzufriedenheit will ich „Kunden-Erstaunen“ nennen. Das ist der Punkt, an dem Sie Ihre Kundennicht nur zufrieden stellen oder begeistern – Sie erstaunen sie.Ihre Kunden sind schier überwältigt, wie viel besser Sie sich umsie kümmern, ihre Probleme lösen und ihre Bedürfnisse befrie-digen als andere. Die Fähigkeit, Ihre Kunden zu erstaunen, istder Schlüssel zu Dominanz am Markt und hohem wirtschaftli-chem Profit. Mitunter können Sie dann sogar höhere Preise alsIhre Wettbewerber berechnen. Wenn Sie Ihre Kunden erstau-nen, sind diese oft durchaus bereit, ein bisschen mehr fürjemanden zu bezahlen, der sich so gut um sie kümmert.

Pluspunkte sammeln Um Kunden zufrieden zu stellen, beginnen Sie immer mit ihrenBedürfnissen. Was braucht und fordert der Kunde, um auf einerhohen Ebene zufrieden gestellt zu werden? Überlegen Sie, wiediese Bedürfnisse zu befriedigen sind. Sie zum Erstaunen desKunden zu befriedigen, das ist der Schlüssel zu Spitzenleistungin allen Bereichen. Hier ist eine der wichtigsten Regeln, die Siejemals lernen werden: Ihr Erfolg steht immer in direkter Propor-tionalität zu dem, was Sie mehr getan haben, als man von Ihnenerwartete. Er richtet sich danach, was Sie zusätzlich tun, nach-dem Sie die Erwartungen erfüllt haben. Beschränken Sie sich aufdas Erfüllen von Erwartungen, nicht mehr und nicht weniger, solimitieren Sie damit Ihr Zukunftspotenzial. Tun Sie etwas mehr,sammeln Sie Pluspunkte. Tun Sie aber viel mehr, als von Ihnenerwartet wurde, übertreffen Sie kühnste Hoffnungen, dannöffnen Sie sich Tür und Tor für den großen Erfolg.

Ihr Chef ist Ihr Haupt-kunde

Wer ist der Hauptkunde in Ihrer Arbeitswelt? Ich werde esIhnen verraten: Ihr Chef! Und wenn Sie selbst Chef einer Firma

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sind, dann ist Ihr Kunde am Markt Ihr übergeordneter Boss.Wenn Sie als Angestellter für eine Firma arbeiten, hat Ihr ChefSie ausgewählt und für diese Position eingestellt. Er hat Siegeholt, damit Sie ihm helfen, die Kunden der Firma zufrieden zustellen. Aber Ihr Chef ist und bleibt Ihr Hauptkunde. Warum?Ihren Chef zu befriedigen ist essenziell für Ihren Erfolg und Ihrberufliches Weiterkommen. Manche Leute empören sich: „Ichbin nicht hier, um meinem Chef zu gefallen!“ Ach nein? Dannschlage ich vor, dass Sie Ihren Chef in der nächsten Zeit aufirgendeine Weise verärgern und zusehen, wie sich das auf IhreKarriere auswirkt. Wir haben die Verantwortung, unserem Chefdabei zu helfen, die Kunden zu befriedigen.

Liegen Sie mit Ihrem Chef auf einer Wellen-länge?

Wenn Ihr Chef also Hauptkunde ist, was braucht er von Ihnen,um zufrieden zu sein? Übrigens sind sich 80 Prozent derBefragten über die Antwort auf diese Frage nicht im Klaren.Und wissen Sie was? Die meisten Chefs haben auch keineAhnung. Das ist ein Grund für die vielen Probleme zwischenVorgesetzten und Mitarbeitern. Als Lösungsansatz sollten Sieeine Liste von den Aufgaben anfertigen, für die Sie glauben,eingestellt worden zu sein – eine Liste mit all Ihren Verantwort-lichkeiten. Gehen Sie mit dieser Liste zu Ihrem Chef. Sagen Sieihm, dass Sie sicherstellen wollen, an den Dingen zu arbeiten, dieer für am wichtigsten hält. Bitten Sie ihn, Ihre Liste nachPrioritäten zu ordnen. Sobald Sie die geordnete Liste IhresChefs vorliegen haben, diskutieren Sie sie mit ihm. Durchleuch-ten Sie jedes Detail, analysieren und vergleichen Sie. Am Endesollten Sie und Ihr Chef bei der Frage, was getan werden muss,wann es getan werden sollte und mit welchem Ergebnis, voll-kommen übereinstimmen. Nur so haben Sie das notwendigeWerkzeug an der Hand, um Ihren Hauptkunden auf derhöchsten Ebene zufrieden zu stellen. Folgendes habe ich in denvielen Jahren meiner Tätigkeit mit unterschiedlichen Firmenherausgefunden: Die besten Tage sind immer die, an denen Sieund Ihr Chef sich vollkommen über die Prioritäten einig sind,die schlechtesten sind die, an denen Sie herausfinden, dass Sieüberhaupt nicht auf einer Wellenlänge liegen. Was Sie auch

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machen, es ist aus irgendeinem Grund nicht das, was Ihr Chef indiesem Augenblick von Ihnen will oder braucht.Wenn wir über Service und Qualität sprechen, was ist dannQualität? Nun, Qualität wird definiert als eine Kombinationvon Produkt und Service, plus der Art und Weise, wie dasProdukt oder die Dienstleistung geliefert wird. Hier ein Beispiel:Sie gehen in ein teures Restaurant und bestellen ein exquisitesEssen in stimmungsvoller Umgebung. Wie wäre es, wenn derOber käme, das Essen auf den Tisch knallte und sagte: „Da!“ Eskönnte ein fantastisches Essen, teuer und wunderbar zubereitet,in einem traumhaften Restaurant sein – wenn es schlecht serviertwird, ist alles ruiniert, für die Katz! Sie müssen begreifen: WennSie Ihre Arbeit positiv, freundlich und vergnügt erledigen, ist siedoppelt so viel wert, vielleicht sogar fünfmal so viel. Sie wirdmehr respektiert, als wenn Sie sich bei der Arbeit neutral, negativoder schwierig gebärden.Hier eine wichtige Frage: Was brauchen Ihre Kollegen, die aufgleicher Hierarchieebene wie Sie arbeiten, um ihre Arbeit besserzu machen? Warum Sie sich darüber Gedanken machen sollten?Ich werde Ihnen sagen, warum. Es bringt nicht viel, Punkte zusammeln bei Mitarbeitern, die Ihrer Autorität unterstellt sind,die Sie einstellen oder entlassen können. Es sind die Mitarbeiter,über die Sie keine Autorität haben, die Ihr Vorankommenfördern, Ihre Macht, Ihren Einfluss und Respekt in der Firmamehren können.

Gehen Sie in Vorlage! Bemühen Sie sich, anderen zu helfen, ohne etwas im Gegenzugzu erwarten. Nur Leute mit begrenzter Zukunft fragen ständigdanach, was für sie herausspringt. Menschen mit unbegrenztemZukunftspotenzial suchen stets nach Möglichkeiten, anderen zuhelfen. Sie wissen, dass sie immer etwas zurückbekommen – unddas genau zu dem Zeitpunkt, zu dem sie es benötigen. Dieerfolgreichsten und einflussreichsten Mitarbeiter in jeder Orga-nisation sind die, die anderen die meiste Unterstützung zukom-men lassen. Sie werden am meisten geschätzt und respektiert.Wer anderen hilft, löst das wundervolle Gesetz der Gegenseitig-keit aus, dem zufolge andere das Bedürfnis haben werden, sich

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zu revanchieren. Vertrauen Sie darauf: Menschen werden sicherkenntlich zeigen, wenn Sie in Vorlage gehen.Neben Ihrem Chef ist auch Ihre Abteilung einer Ihrer wichtigs-ten Kunden, da Ihr Output auch der Output Ihres Teams ist,und der Output Ihres Teams ist gleichzeitig Ihr Output. IhreAbteilung zufrieden zu stellen ist die Voraussetzung, um IhrenChef und den Markt zufrieden zu stellen – sie zu begeistern istIhr Schlüssel zum Erfolg. Wirklich erfolgreiche Führungskräfteund Manager beherrschen es exzellent, sich um ihre Mitarbeiterzu kümmern. Entscheidend sind auch hier ihre Bedürfnisse. Wasbrauchen Ihre Mitarbeiter um zufrieden zu sein? Wenn Sie esnicht sicher wissen, fragen Sie nach. Fragen Sie speziell, was siebenötigen, um ihre Arbeit gut zu machen. Erinnern Sie sich:Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und persönlicher Stolz er-geben sich daraus, eine Arbeit wirklich gut zu machen und dafüranerkannt zu werden. Alles, was Sie tun, das Ihren Mitarbeitern hilft, ihre Arbeit gutzu machen, steigert ihre Loyalität Ihnen gegenüber und ihreHingabe an den Job. Damit helfen Sie ihnen letztlich auch,erfolgreicher zu werden.

Erwartungen klar for-mulieren

Was macht einen idealen Chef aus? In einigen Studien wurdenTausende von Mitarbeitern zu dieser Frage interviewt. ZweiSchlüsselmerkmale kristallisierten sich heraus. Nummer eins:Gute Chefs formulieren klare Erwartungen. Die Mitarbeiterwissen genau, was von ihnen erwartet wird. Ein gesundesArbeitsklima entsteht, wenn alle Bescheid wissen, was Sie vonihnen wollen, wann Sie es wollen und warum Sie es wollen.Nicht zu wissen, was von einem erwartet wird, ist demoralisie-rend. Wenn sie nicht genau wissen, was sie tun sollen, könnenIhre Mitarbeiter keine gute Arbeit leisten und folglich auch nichtmit sich selbst zufrieden sein. Sie können kein Selbstbewusst-sein, kein Selbstwertgefühl und keinen persönlichen Stolz ent-wickeln.Nummer zwei: Gute Chefs zeigen ihre menschliche Seite:Rücksichtnahme, Mitgefühl, Respekt und Höflichkeit. Sie sindzwar sehr auf die Sache konzentriert, kümmern sich aber auch

Die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter

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um die Menschen. Die besten Vorgesetzten sind die, die ihreMitarbeiter als Individuen, wenn nicht gar als Freunde behan-deln. Wie sollte Ihre Strategie aussehen? Ganz einfach: FragenSie jeden einzelnen Ihrer Mitarbeiter, wie Sie mithelfen können,damit seine Arbeit noch besser getan werden kann. Und danntun Sie genau das. Schaffen Sie gute Arbeitsbedingungen für IhreUntergebenen und setzen Sie sich für Sie ein.

Externe Kunden Der nächste Kundentypus sind die externen Kunden, die außer-halb Ihrer Firma stehen. Ihre externen Kunden sind von zentra-ler Bedeutung für das Überleben und Wachstum Ihres Unter-nehmens. Denken Sie daran: Ihr Unternehmen ist nicht auto-nom, jeder Erfolg oder Misserfolg kommt von außen. AlleErgebnisse resultieren aus der Art und Weise, wie Sie sich aufdem wettbewerbsumkämpften Markt und im Umgang mit Kun-den bewähren. Ein externer Kunde ist jemand, der IhremUnternehmen Einkünfte bringen oder vorenthalten kann. Jegrößer die möglichen Einkünfte oder Nicht-Einkünfte, umsowichtiger ist der Kunde für Sie. Nach dieser Definition sind auchZulieferer, Banken und Gewerkschaften Kunden, die es gilt, inBegeisterung oder Erstaunen zu versetzen. Es gibt zwei Maßstä-be, an denen Sie festmachen können, wie gut Sie das bewerkstel-ligen.

Der 50.000-Euro-Kunde

Da ist einmal der zweite Verkauf – ein Resultat der Kundenbin-dung. Sie verkaufen ein Produkt und der Kunde ist so zufrieden,dass er erneut bei Ihnen kauft. Einige Unternehmen, zumBeispiel Kaufhäuser, fordern ihre Mitarbeiter auf, sich vorzustel-len, ihre Kunden trügen ein Schild auf der Stirn, auf dem 10.000,20.000, 40.000 oder 50.000 Euro geschrieben steht. Wenn einKunde hereinkommt und ein Problem hat, soll der Mitarbeitersich vorstellen, dass dieser dem Unternehmen im Laufe der Jahre10.000, 20.000 oder 50.000 Euro bringen wird. Darum sollte manihn auch wie einen 50.000-Euro-Kunden behandeln. Die bestenWarenhäuser, die besten Firmen behandeln ihre Kunden sozuvorkommend, dass diese jederzeit wiederkommen – undwieder kaufen.

Schaffen Sie gute Ar-beitsbedingungen

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MundpropagandaZweitens wäre da das wichtige Phänomen der Mundpropagan-da: Der Kunde verkauft für Sie. Er redet mit Bekannten undFreunden, wird zur wandelnden Reklametafel für Sie. Er erzähltallen, wie gut Sie ihn behandelt haben. Menschen kaufen zu 84Prozent etwas, weil sie von anderen darüber gehört haben. Top-Unternehmen trainieren ihre Mitarbeiter, die externen Kundenso sehr zu begeistern und zu erstaunen, dass diese allen Personenin ihrer Umgebung empfehlen, in dieses Geschäft oder zu dieserFirma zu gehen.Vor einigen Jahren schrieb der Präsident des SkandinavischenLuftdienstes, Jan Carlzon, ein Buch mit dem Titel Alles für denKunden. Wann immer ein Kunde mit Ihnen oder Ihrer Firma inBerührung kommt, findet seiner Meinung nach ein solcherMoment der Wahrheit statt, der mit entscheidet, ob der Kundewiederkommt oder nicht, ob er Sie weiterempfiehlt oder nicht.Ihr Ziel muss sein, diesen Moment der Wahrheit – den Anruf,den Brief, die persönliche Begegnung – so positiv zu gestalten,dass Ihr Kunde immer wieder Ihre Dienste gern in Anspruchnimmt und das Freunden nahe legt. Das Grundprinzip lautet,dass letztlich jeder Job das Ziel hat, einen Dienst zu erweisen,Probleme zu lösen und Bedürfnisse zu befriedigen. Und alles,was Sie tun, hilft oder stört bei der Realisierung dieses Ziels,führt dazu, Kunden zu behalten oder zu verlieren. Alles zählt!Finden Sie heraus, wie Sie Ihre tägliche Arbeit wertvollergestalten können. Sie schafften das, indem Sie Ihren Job einbisschen besser oder schneller machen als andere. Fragen Sie sichimmer wieder, was Sie heute tun können, um den Wert IhrerDienstleistung für den Kunden noch zu erhöhen. Fragen Siesich, wie Sie die ultimative Zufriedenheit all Ihrer Kunden –intern wie extern – noch besser garantieren können. Und dannhandeln Sie!

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Übungsteil Modul 21

1. Welches ist Ihre wahre Funktionsbezeichnung? Erläutern Siesie:

_____________________________________________________

2. Erläutern Sie Ihre Hauptverantwortung bei der Arbeit:

_____________________________________________________

3. Formulieren Sie zwei Definitionen für das Wort „Kunde“:

1 ___________________________________________________

2 ___________________________________________________

4. Welche Vorteile hat es, die Kundenerwartungen bei weitem zuübertreffen?

_____________________________________________________

_____________________________________________________

5. Wenn Ihr Chef Ihr wichtigster Kunde wäre, mit welchen dreiDingen könnten Sie Ihn zufrieden stellen?

1________________2________________3________________

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22 Erfüllende Beziehungen aufbauen

In diesem Kapitel soll die Rede sein von der eigentlichen Naturund Wichtigkeit liebevoller Beziehungen. Die Wahl Ihres Part-ners, die Qualität Ihres Zuhauses und Ihres Familienlebensbestimmen Ihren Erfolg mindestens so sehr wie jeder andereFaktor. Benjamin Disraeli sagte einmal, kein Erfolg im öffentli-chen Leben könne ein Versagen im Privaten kompensieren.Männer und Frauen sind die Hälfte eines Ganzen. Sie gehörenzusammen. Ihre Fähigkeit, sich auf lang währende Beziehungeneinzulassen, ist der wahre Maßstab für emotionale Reife. Nun laufen Beziehungen nicht immer reibungslos. JederMensch hat eine andere Vorstellung von allen möglichen Din-gen, andere Einstellungen aufgrund gemachter Erfahrungenoder einer unterschiedlichen Erziehung, hat andere Erfahrungs-hintergründe, unterschiedliche Gefühle. Jeder Mensch ist in sichselbst sehr komplex. Dass zwei Menschen zusammenfinden undlange Zeit zusammenbleiben ist von daher als großartige Leis-tung zu werten. Laut Statistiken enden 90 Prozent aller Ehenerst, wenn einer der beiden Partner stirbt. Ich halte das ganzeGerede über Scheidungsquoten für eine Manipulation der Wahr-heit. Tatsächlich gibt es viel mehr glückliche und erfolgreicheEhen als Scheidungen.

Der Ehevertrag basiert auf der Annahme, dass die Ehe scheitern wird

Es gibt sechs Hauptprobleme, die eine Partnerschaft belastenkönnen. Je besser Sie diese verstehen, umso eher können Sie sieim Laufe der Zeit lösen oder bereits im Vorfeld ausschalten. Daserste Problem ist die mangelnde Bereitschaft, großes Engage-ment für die Beziehung zu zeigen. Stattdessen hält man sich stetsein Hintertürchen offen, nach dem Motto: Ich gehe die Hälfte

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des Weges, wenn du die andere Hälfte gehst. Ich leiste meinenAnteil, wenn du deinen leistest. Ich mache dies, wenn du dasmachst. Ich habe mein Konto, du hast dein Konto. Ich kaufedies, du kaufst das. Ich bezahle für dies, du bezahlst für das usw.Dahinter steckt die Angst vor dem Versagen. Ein gutes Beispielsind die so genannten Eheverträge. Zwei Menschen schließen,bevor sie heiraten, einen Vertrag ab. Die Scheidungsquote vonEhen mit Ehevertrag beläuft sich auf fast 90 Prozent. DerVertrag basiert ja bereits auf der Annahme, dass die Ehe schei-tern wird! Von diesem Moment an achten die Partner auf jedesAnzeichen für eine Krise, was ein Gefühl der Unsicherheiterzeugt. Gefühle von Zurückweisung – nicht gut genug für denPartner zu sein – entstehen. Die Lösung? Sie müssen sich mitHaut und Haaren der Beziehung verpflichten – ohne Hintertür-chen.

Jemanden ändern zu wollen ist bereits eine Form der Zurückwei-sung

Das zweite Hauptproblem besteht darin, den anderen ändern zuwollen oder zu erwarten, dass er sich ändert. Viele Menschenbegeben sich in Ehen und Beziehungen mit dem Vorsatz, denanderen zu ändern, um dann endlich rundum zufrieden mit ihmzu sein. Jemanden ändern zu wollen ist bereits eine FormvonZurückweisung. Sie wissen, dass wir alle Angst vor Zurückwei-sung haben. Die Ursprünge dieser Angst gehen weit in dieKindheit zurück. Wenn Sie nun versuchen, jemanden zu ändern,dann holen Sie all diese negativen Emotionen wieder an dieOberfläche und unterstellen, dass er oder sie nicht gut genug ist.Das suggeriert Überlegenheit: Derjenige, der den anderen verän-dern will, glaubt, besser zu sein. Das Gegengift für dieseVerhaltensweise ist das vollständige Akzeptieren der anderenPerson mit allen Schwächen. Merken Sie sich: Wenn Sie einenMenschen nicht ohne Einschränkung akzeptieren können, dannist etwas ernsthaft nicht in Ordnung. Sie sollten keine Beziehung– oder gar Ehe! – mit ihm eingehen, bis sie nicht vollkommenüberzeugt sind, dass dies die perfekte Wahl für Sie ist. In diesemPunkt müssen Sie kompromisslos sein.Eifersucht ist ein weiteres schwerwiegendes Problem in einerBeziehung. Dieses Gefühl hat meist nichts mit der anderen

Wenn Sie einen Men-schen nicht ohne Ein-schränkung akzeptie-ren können, sollten Sie keine Beziehung mit ihm eingehen

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Person zu tun. Es hat nur etwas mit dem zu tun, der eifersüchtigist. Eifersucht wird durch ein niedriges Selbstwertgefühl ausge-löst, durch das Gefühl, von keinem wirklich geliebt zu werden.Wenn Sie das glauben, wird sich das in Ihrem Umfeld für Siebestätigen. Eifersüchtige haben niemals bedingungslose Liebeund Akzeptanz durch ihre Eltern erfahren. Als Erwachsene sindsie dann negativ darauf programmiert, niemandem zu trauenund immer zu fürchten, dass man ihnen die Liebe entzieht.Wenn Ihre Eltern Ihnen Liebe vorenthalten oder Sie heftigkritisiert haben, dann wird die Eifersucht zu Ihrem ständigenBegleiter, sofern Sie nichts dagegen unternehmen. Wie bekom-men Sie Ihre Eifersucht in den Griff? Sie sollten realisieren undakzeptieren, dass Sie ein guter Mensch sind und dann gezielt IhrSelbstwertgefühl aufbauen. Stehen Sie jeden Morgen auf undsagen Sie: „Ich mag mich. Ich mag mich. Ich mag mich!“ Je mehrSie sich mögen, umso einfacher können Sie sich akzeptieren. Jemehr Sie sich als wertvolle und liebenswerte Person sehen, destomehr erkennen Sie, dass alles, was ein anderer tut, keine Auswir-kungen auf Ihren Wert hat. Wenn jemand, mit dem Sie liiert sind,jemand anderen plötzlich mehr mag, hat das nichts mit IhremWert zu tun. Sie sind ein guter, wertvoller und wichtiger Mensch.

Bleiben Sie nicht im Selbstmitleid stecken!

Selbstmitleid ist das vierte große Problem in Beziehungen. Eswird ebenfalls mit elterlicher Zurückweisung und konditionier-ter Liebe in Verbindung gebracht. Es handelt sich um eineAngewohnheit, die wir von einem Elternteil, der ständig jam-mert und in Selbstmitleid versinkt, übernehmen. Wir wissen,dass Selbstmitleid oft auch durch das Fehlen von Zielen, vonBedeutung und Sinnhaftigkeit im Leben entsteht. EinfachesGegenmittel: Stecken Sie sich Ziele und arbeiten Sie fleißig anden Dingen, die wichtig für Sie sind. Denken Sie daran, dass IhrBewusstsein nur einen Gedanken auf einmal fassen kann. Eskann nicht mit Ihren Zielen und Plänen beschäftigen undgleichzeitig voll sein mit Selbstmitleid. Sie sollten so eingespanntsein, dass Sie gar keine Zeit haben, selbstmitleidige Gedanken zuhegen.

Wie bekommen Sie Eifersucht in den Griff?

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Negative Erwartungen als Anklagen

Das fünfte Problem in Beziehungen sind negative Erwartungen.Erwartungen neigen dazu, erfüllt zu werden. Wir wissen, dassdas Scheitern der meisten Beziehungen durch die negativenErwartungen, die der eine oder andere Partner ausgedrückt hat,vorherbestimmt wird. Negative Erwartungen werden oft alsAnklagen geäußert, was den anderen in die Rolle des Schuldigenrückt. Wir äußern bereits eine negative Erwartung, wenn wirvom anderen vermuten, dass er uns enttäuschen könnte, unsbetrügt oder mehr Zeit in seine Arbeit als in sein Zuhauseinvestiert. Das geschieht so lange, bis der andere sagt: „Nun,wenn das von mir erwartet wird, dann werde ich den anderenauch nicht enttäuschen.“ Versuchen Sie, ab sofort nur das Bestevon Ihrem Lebenspartner zu erwarten, ihm permanent zuversichern, dass Sie an ihn glauben und absolutes Vertrauen inihn haben. Zu wissen, dass jemand, der für uns wichtig ist,tatsächlich an uns glaubt, ist ein atemberaubendes Gefühl, dasunser Selbstbewusstsein enorm stärkt.

Fehlende Übereinstim-mung

Der sechste Grund für das Scheitern von Beziehungen istfehlende Übereinstimmung, die Tatsache, dass man im Grundenicht oder immer weniger zusammenpasst. Normalerweisemüssen Sie mit Dutzenden von Mitgliedern des anderen Ge-schlechts ausgehen, bevor Sie eine Person finden, die wirklichmit Ihnen kompatibel ist, wobei sich Maß und Qualität derKompatibilität wie gesagt im Laufe der Zeit verändern. Wiekönnen Sie erkennen, dass der Prozess des Sich-auseinander-Lebens eingesetzt hat? Das erste Signal ist, dass sich das Lachenaus der Beziehung verabschiedet hat. Zwei Menschen lachennicht mehr miteinander, finden nichts mehr, das sie beideamüsiert. Auch das Gespräch verflüchtigt sich immer mehr: Esgibt keine gemeinsamen Themen mehr, über die man sichunterhalten könnte. Und so leben beide nebeneinander her undkeiner ist glücklich. Diesem Prozess können Sie nur mit Ehrlich-keit begegnen. Es ist gut möglich, dass zwei Menschen sich inentgegengesetzte Richtungen entwickeln. Daran hat niemandSchuld. Niemand hat etwas falsch gemacht.

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Unternehmen Sie et-was, um Ihre Bezie-hung zu retten!

Niemand ist schlecht, wenn zwei nicht mehr zusammenpassen.Das passiert ganz einfach – so wie das Wetter umschlägt. DieChemie in einer Beziehung ist eine komplexe und sich wandelndeAngelegenheit: Manchmal funktioniert sie und manchmal nicht.Doch selbst im letzteren Fall kann man unter Umständen dieBeziehung retten. Suchen Sie eine Eheberatung auf. Diskutierenund reden Sie über Ihre Probleme. Machen Sie eine Therapie. TunSie, was immer möglich ist, um die Beziehung zu retten.

Verharren Sie niemals in einer unglücklichen Beziehung!

Aber bleiben Sie niemals in einer unglücklichen Beziehung ohneLiebe, weil Sie sich Sorgen machen, was andere Leute sagenwerden! Kaum vorstellbar, wie viele Menschen in schlechtenBeziehungen bleiben, nur weil sie vor dem Gerede andererAngst haben! Zum Schluss gehen sie dann doch auseinander undentdecken die Wahrheit, die Wahrheit, dass es niemanden groß-artig kümmert. Menschen denken nämlich zu 99 Prozent ihrerZeit über sich selbst und ihre eigenen Probleme nach. Die Sorgenanderer berühren sie nur temporär und am Rande. Wenn eskeine Übereinstimmung mehr zwischen Ihnen gibt, akzeptierenSie das als Tatsache. Retten Sie die Beziehung, wenn es in IhrerMacht liegt. Verharren Sie aber nicht in Ihrem Unglück, weil Siedenken, dass andere sich verletzt fühlen könnten.Eine erfüllende Partnerschaft ist ein wirklicher Meilenstein ineinem glücklichen, zufriedenen Leben. Setzen Sie sich das Ziel,eine wundervolle Beziehung zu pflegen, und dann beginnen Siemit der Umsetzung. Lassen Sie sich auf nichts anderes ein als aufFreude und Erfüllung in Ihrer Beziehung. Es gibt sechs Schlüsselzu erfolgreichen Beziehungen, die sich über Jahrhunderte hin-weg bewahrheitet haben. Je mehr Sie von diesen sechs Schlüsselnumsetzen, umso glücklicher werden Sie sein.

ÜbereinstimmungDer erste Schlüssel hängt mit größtmöglicher Übereinstimmungzusammen. Am besten sind Ihre Glücksaussichten mit einemMenschen, der ähnliche Interessen und Werte, einen ähnlichenGeschmack wie Sie besitzt. Besonders ins Gewicht fallen Ein-stellungen zu Themen wie Geld, Kinder, Sex, Religion oderPolitik. Wichtig sind auch gemeinsame Freizeitaktivitäten. Siesind ein springender Punkt in jeder Beziehung. Unzählige

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Beziehungen scheitern, weil die Partner in puncto Freizeitgestal-tung keinen gemeinsamen Nenner finden: Der eine will dies, derandere das – und schließlich geht man getrennte Wege.

Gegensätze ziehen sich an

Der zweite Schlüssel resultiert aus dem Sinnspruch: „Gegensätzeziehen sich an.“ Das stimmt aber nur beim Temperament. DieNatur verlangt Balance in allen Dingen. Sie verlangt auch, dasszwei Menschen einander, was ihr Temperament angeht, harmo-nisch ergänzen. Ist der eine introvertiert, sollte der andere extro-vertiert sein. Redet der eine gerne und viel, sollte der andereruhiger sein. Wie gut sich die Temperamente ergänzen, kann imGespräch getestet werden. In gut ausbalancierten Beziehungen hatjeder die Möglichkeit, sowohl zu sprechen als auch zuzuhören.Keiner ist der Auffassung, dass er zu kurz kommt, und keinen störtes, wenn auch mal geschwiegen wird. Dies kann als ein Maßstabfür Ihre Kompatibilität mit dem Partner betrachtet werden.

Engagement Engagement ist der dritte Schlüssel für erfolgreiche Beziehungenund wahrscheinlich der wichtigste. Er setzt voraus, dass beideParteien absolut alles für das Gelingen der Beziehung tun. Eineder besten Definitionen von Liebe lautet: Liebe ist die uneinge-schränkte Bereitschaft, dafür zu sorgen, dass der andere seinPotenzial voll verwirklichen kann. Wenn der Schlüssel zu IhremGlück das Glück des anderen ist, dann können Sie sagen, dass Siediesen Menschen wirklich lieben. Entscheidend ist, dass keinerder beiden Partner jemals über eine Trennung redet oder sie auchnur in Erwägung zieht. Keiner droht dem anderen, ihn zuverlassen. Starke Beziehungen können aufgrund des hohenGrades an Engagement und Verpflichtung immer Lösungen fürihre Probleme finden.

Seelenverwandtschaft Sich zu mögen ist der vierte Schlüssel zu einer erfolgreichenBeziehung, oft wichtiger und befriedigender, als verliebt zu sein.Wer eine ideale Beziehung hat, empfindet, dass sein Partner auchgleichzeitig sein bester Freund ist. Wenn zwei Menschen sichbegegnen und bemerken, dass sie etwas Besonderes teilen, dannidentifizieren sie sich als Seelenverwandte. Es gibt niemanden,mit dem sie lieber zusammen sind. Verliebt sein ist ein Zustand,der kommt und geht, gegenseitiges Mögen hält ewig. Alle

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Untersuchungen über Langzeitehen bestätigen, dass auch Be-wunderung und Respekt für den Partner ein wichtiger Leimsind, der die Beziehung zusammenhält.

Ähnliche Eigenkonzep-te ziehen sich an

Das fünfte Charakteristikum: Ähnliche Eigenkonzepte ziehensich an und sind am besten kompatibel. Was bedeutet das? Esbedeutet, dass Sie am ehesten mit jemandem glücklich werden,der genauso glücklich ist wie Sie. Sie stimmen besonders mitjemandem überein, der zu einem ähnlichen Prozentsatz sopositiv denkt wie Sie. Ein wichtiger Punkt: Zwei negativeMenschen können natürlich ideal zueinander passen. Einer istgenauso unglücklich wie der andere. Sie hocken zusammen,beschweren sich, jammern und verdammen die Welt, weil siesich auf der gleichen Ebene des Eigenkonzepts bewegen. Dochgemeinsames Glück ist das wahre Maß für die Ähnlichkeit IhrerEigenkonzepte. Gemeinsam zu lachen, die Gesellschaft desanderen zu genießen ist der richtige Maßstab, um zu erkennen,wie kompatibel Ihre Eigenkonzepte sind.

Die gelungene Kommu-nikation

Der sechste Schlüssel für erfolgreiche Beziehungen ist einegelungene Kommunikation und die setzt Ruhe und Muße fürungestörte Zweisamkeit voraus. Männer und Frauen haben sehrunterschiedliche Bedürfnisse in Beziehungen, speziell bezogenauf die Kommunikation. Wie gut oder schlecht Sie kommunizie-ren, bestimmt die Qualität Ihres Lebens – und das ist nirgendswichtiger als in Ihrer Partnerschaft. Wir wissen, dass Frauen einwesentlich komplexeres Innenleben als Männer haben. Männertendieren dazu, in simpleren, einfacheren Bahnen zu denken –ohne komplizierte Umwege. Oft sind Männer direkter, währendFrauen um die Ecke denken. Hier ein Beispiel zur Illustration:Ein Mann und eine Frau sind seit zwei Stunden im Autounterwegs und kommen an einem Restaurant oder Schnellim-biss vorbei. Sie fragt ihn, ob er durstig sei. Er verneint und fährtweiter. Tatsache ist, sie hat Durst und hätte gern angehalten.Anstatt aber vorzuschlagen: „Warum halten wir nicht an undtrinken etwas?“, fragt sie, ob er durstig sei. Er hört nur die Frageselbst, verneint und fährt weiter. Diese Problematik ist so alt wiedie Geschlechter selbst. Lassen Sie mich eins dazu sagen: Männer

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sind keine Gedankenleser und Frauen sollten manchmal direkterzum Punkt kommen. Andererseits sollten Männer lernen, mehrFragen zu stellen und besser zuzuhören. Beide sollten die voll-ständige Verantwortung für die Qualität ihrer Kommunikationübernehmen. Das impliziert, sowohl auf die Worte als auch aufderen Bedeutung zu achten.Verbringen Sie viel Zeit allein miteinander, ohne andere Men-schen, Lärm oder Störungen. Autofahrten, die Sie gemeinsamunternehmen, eignen sich sehr gut dazu: 30, 60, 90 Minuten odersogar mehrere Stunden ohne Radio nebeneinander zu sitzen,sich auszutauschen und einander zuzuhören.Sie können Ihr eigenes Potenzial nur wahrnehmen und daranwachsen, wenn Sie sich in einer gesunden, glücklichen Bezie-hung mit jemandem befinden, den Sie lieben, respektieren undbewundern und der Sie umgekehrt liebt, respektiert und bewun-dert. Das setzt voraus, dass Sie Ihre Gedanken und Gefühle klarartikulieren. Nur so ist Ihnen bewusst, wer Sie wirklich sind undwas Sie fühlen. Diese Anerkennung Ihres Ichs mündet inEigenakzeptanz, indem Sie einsehen, dass Sie kein schlechterMensch sind. Mit den Zweifeln, Problemen und Bedenken, dieSie umtreiben, sind Sie trotzdem ein ziemlich guter Mensch. Jemehr Sie sich als umgängliche und wertvolle Persönlichkeitakzeptieren, desto mehr mögen Sie sich. Je mehr Sie sich mögen,umso besser werden Sie in allem, was Sie tun. Der Aufbau undErhalt qualitativ hochwertiger Beziehungen ist ein Schlüssel zuGesundheit, Glück und wahrer Freude am Leben. Es handeltsich gewiss um keine einfache Aufgabe, die Sie dennoch meis-tern, wenn Sie sich Ziele setzen und konsequent an ihnenarbeiten. Letztendlich ist es Ihr eigener Grad an Selbstbewusst-sein, Selbstwertgefühl und persönlichem Stolz, der die QualitätIhrer Beziehungen zu anderen Menschen bestimmt. Und jemehr Sie sich selbst mögen, umso mehr werden Sie anderemögen. Und umso mehr Sie andere mögen, umso mehr werdenandere diese Sympathie erwidern – und desto glücklicher wer-den Sie in allem, was Sie tun.

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Übungsteil Modul 22

1. Welches ist die Hauptursache für Eifersucht in einer Bezie-hung?

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2. Welche Rolle spielen negative Erwartungen in einer unglück-lichen oder gescheiterten Beziehung?

_____________________________________________________

3. Welche Faktoren weisen darauf hin, dass Sie zu einer anderenPerson passen?

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4. Welches sind die vier Stadien der Selbstentwicklung in einerBeziehung? Erläutern Sie, was in jedem der Stadien geschieht:

1 ___________________________________________________

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_____________________________________________________

2 ___________________________________________________

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3 ___________________________________________________

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4 ___________________________________________________

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23 Erfolgreiche Kinder großziehen

Niemand wird als per-fekte Mutter oder per-fekter Vater geboren

Ein kluger Philosoph schrieb einst: „Bevor ich Kinder hatte,hatte ich sechs Philosophien, Kinder großzuziehen. Jetzt habeich sechs Kinder und keine einzige Philosophie.“ Ich selbst habevier Kinder und ebenfalls keine Philosophie. Die Beziehungzwischen Eltern und Kind ist die wichtigste im ganzen Leben,denn sie endet nie. Sie dauert so lange, bis einer von beiden stirbt.Sie ist schwieriger als Jobs, die kommen und gehen, Ehen, diezerbrechen können, Freundschaften, materielle Angelegenhei-ten oder irgendetwas sonst im Leben. Eltern bleiben Sie IhrLeben lang. Niemand wird als perfekter Elternteil geboren. Esist wie Fahrradfahren oder Schreibmaschineschreiben, man lerntes recht schnell, aber man muss es lernen. Obwohl es auch vieleLeute gibt, die behaupten, es handele sich um eine Art Instinkt.Sie können eine Menge lernen, indem Sie lesen oder sich Rat beiFreunden, Verwandten oder auch Fachpädagogen holen. WennEltern ihr erstes Kind haben, sind sie sofort auf den Beinen,sobald das Baby hustet oder auch nur einen Laut von sich gibt.Meine Frau und ich waren damals fast jede Nacht wach, weilunsere kleine Christine schrie. Wir standen auf, nahmen sie ausdem Bettchen, liefen mit ihr herum. Dann rieten uns „professio-nelle“ Eltern – Eltern von vier Kindern – wir sollten sie schreienlassen: „Lasst das Kind schreien! Nach ein paar Minuten hört esauf und schläft friedlich weiter. Ihr werdet sehen!“ Beimnächsten Mal ließen wir sie schreien und es stimmte: Sie schlieffür den Rest der Nacht. Das hat unsere gesamte Lebensqualitätverändert. Ich will damit nicht sagen, dass Sie Kinder stunden-lang schreien lassen sollen, sondern Ihnen nur den Tipp geben,

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Ihre Sorge nicht zu übertreiben und sich ein wenig Gelassenheitzuzulegen.

Ein gesundes Selbstbe-wusstsein ist das Wichtigste für ein Kind

Worum geht es beim Elternsein in erster Linie? Jedenfalls nichtdarum, Ihr Kind mit Geld zuzuschütten, ihm tolle Reisen undjeden materiellen Luxus zu ermöglichen. Es geht vielmehr umLiebe, Unterstützung, Ihr Kind mit einem Grad an Selbstbe-wusstsein und Selbstwertgefühl auszustatten, der es für dasLeben wappnet. Alles andere ist zweitrangig für die geistige undemotionale Entwicklung von Kindern – nur Selbstbewusstseinund Selbstwertgefühl zählen. Wenn Sie Gewinner großziehenmöchten, dann sollten Sie sich darauf konzentrieren. Es ist eineTragödie, dass der durchschnittliche Erwachsene heute 40 Jahredamit verbringt, über seine ersten fünf Lebensjahre mit allenFehlern, die seine Eltern gemacht haben, hinwegzukommen.

Destruktive Kritik ver-letzt das Selbstbe-wusstsein

Kinder reagieren extrem verletzlich auf destruktive Kritik sei-tens der Eltern. Sie tut ihnen weh und zerreißt sie innerlich – fastso, als ob man sie schlägt. Sie sollten also äußerst vorsichtig mitdestruktiver Kritik sein und Ihre Kinder nicht mit Wortenquälen. Eltern kritisieren ihre Kinder, um sie klüger, besonneneroder effektiver zu machen. Aber destruktive Kritik senkt dasSelbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl. Und damit sinktnatürlich auch die Effektivität, so dass genau das Gegenteil vombeabsichtigten Zweck erreicht wird. Diese verunsicherten Kin-der werden als Erwachsene hyperempfindsam und extremängstlich sein. Sie werden keine Entscheidungen treffen undkeinerlei Risiken eingehen können.

Man kann ein Kind nicht zu viel leben

Das Fehlen von Liebe ist der zweite verheerende Faktor bei derErziehung von Kindern. Fehlende Liebe kann physische, menta-le und emotionale Schäden anrichten, sogar das körperlicheWachstum hemmen. Übrigens kann man ein Kind nicht zu viellieben. Die Behauptung, Säuglinge, Kleinkinder und Jugendlichezu sehr zu verwöhnen, ist purer Unsinn, Sie können Kindernnicht genug Liebe geben. Angenommen zu werden, geliebt zuwerden, etwas wert zu sein, kreativ, lustig zu sein – ein Kindmuss das jederzeit spüren. Und es spürt diese Dinge nur, wennSie sie mit Gesten oder Worten zum Ausdruck bringen. Hierzu

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Erfolgreiche Kinder großziehen 227

erschien in einer Psychologiezeitschrift vor nicht allzu langerZeit ein interessanter Artikel. Es ging um einen zweijährigenJungen, der wundervolle und liebevolle Eltern hatte. Sie vertrau-ten ihn einem Babysitter an, um essen zu gehen. Auf demNachhauseweg wurden beide bei einem tragischen Unfall getö-tet. Der kleine Junge, der niemals von seinen Eltern getrenntgewesen war, fand sich nun bei Pflegeeltern wieder. Dortentwickelte er Verhaltensprobleme, weinte unentwegt und näss-te ins Bett. Mehrmals kam er zu neuen Pflegeeltern und dieProblematik verschlimmerte sich erheblich. Der Junge wuchskörperlich nicht mehr und auch sein emotionales und mentalesWachstum stagnierte. Drei oder vier Jahre später hatte er nochexakt die gleiche Größe wie zum Zeitpunkt des Todes seinerEltern. Dann entschloss sich ein wundervolles Paar, ihn zu adoptieren.Sie nahmen ihn mit nach Hause und überschütteten ihn mitLiebe – Woche für Woche, Monat für Monat. Als der Jungerealisierte, dass er sicher und geborgen war und geliebt wurde,begann er wieder zu wachsen. Innerhalb von acht Wochen hatteer das fehlende Wachstum der letzten vier Jahre nachgeholt. Ererreichte die normale Größe für ein Kind seines Alters nur unterdem Einfluss ständiger, aufrichtiger Liebe.Kinder brauchen diesen kontinuierlichen Fluss an Zustimmungund Liebe seitens der Eltern. Diese Liebe ist wie ein Rettungsan-ker – genauso wichtig wie Nahrung und Unterkunft, wie derSauerstoff und das Blut, das konstant zum Gehirn fließt. Siekönnen diesen Fluss niemals unterbrechen, ohne nicht gleichzei-tig den Zugang der Liebe zu Gehirn und Herz zu verhindernund damit der Persönlichkeit des Kindes empfindlich zu scha-den. Die Quantität und Qualität der in jungen Jahren erfahrenenLiebe bestimmen die geistige und körperliche Gesundheit desKindes und vielleicht sogar später des Erwachsenen. Wer in derKindheit nicht genug Liebe und Wärme erfährt, wird sein ganzesLeben danach suchen. Die Psychologie weiß, dass wir alsErwachsene danach suchen, was uns als Kind am meistenvorenthalten wurde. Wenn Ihnen Liebe und Unterstützung

Fehlende Liebe kann sogar das körperliche Wachstum bremsen

Wer in der Kindheit nicht genug Liebe er-fährt, wird sein ganzes Leben danach suchen

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vorenthalten wurden, werden Sie beides in Ihren Beziehungenals Erwachsener suchen. Wenn Ihnen Geld und materielle Sicher-heit vorenthalten wurden, werden Sie als Erwachsener danachstreben. Das Fehlen von Liebe wird in späteren Persönlichkeits-und Verhaltensproblemen erkennbar. Wenn Sie einen Menschentreffen, der ärgerlich, negativ, schwierig oder neurotisch ist,können Sie davon ausgehen, dass ihm als Kind Liebe entzogenwurde und er unser Verständnis braucht.

Lob und Ermutigung sind das A und O

Fehlende Liebe und Unterstützung ist so ähnlich wie ein Mangelan Kalzium. Wenn ein Kind nicht genug Kalzium bekommt,kann es O-Beine entwickeln, die es sein ganzes Erwachsenenle-ben behält. Genauso kann man einen frühen Liebesmangel anden Verhaltensweisen von Erwachsenen erkennen. Die kindli-che Psyche benötigt verschiedene Dinge für eine gesunde Ent-wicklung, so wie der Körper Vitamine, Mineralien und andereNährstoffe braucht, um gesund aufzuwachsen. Lob und Ermu-tigung sind das A und O. Kinder fühlen sich klein und unterle-gen, so dass sie einen steten Fluss an Lob und Unterstützungbrauchen. Sagen Sie ihnen oft, wie gut sie sind, wie toll sie etwasgemacht haben. Bewundern und schätzen Sie ihre Leistungen,damit sie sich wertvoll und stark fühlen. Meinen Kindern habeich ständig gesagt: „Du bist fantastisch!“ Zeigen Sie ein hohesMaß an Verständnis und Akzeptanz – besonders wenn IhrNachwuchs Fehler macht und dumme Dinge sagt. Denken Siedaran: Kinder sind keine Erwachsenen im Taschenformat. Siesind kleine wachsende Organismen und noch nicht fähig, klugeEntscheidungen zu treffen und alles richtig zu machen. Wenn sieFehler begehen, brauchen sie mehr als alles andere Verständnis,Geduld und Freundlichkeit – besonders wenn sie gerade malnicht liebenswert sind. Bei pausenlos liebenswerten, wundervol-len, göttlichen, braven Kindern ist es einfach, gute Eltern zu sein.Umso mehr können Sie ihnen zeigen, wie sehr Sie sie wirklichlieben, wenn sie mal nicht lieb und brav sind. Der wichtigsteMoment, bedingungslose Liebe zu zeigen, ist der, wenn IhreKinder etwas falsch gemacht haben. Dann brauchen sie Ihre

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Erfolgreiche Kinder großziehen 229

Liebe mehr als alles andere. Dann können Sie beweisen, wie gutSie als Vater oder Mutter sind.Kinder entwickeln bestimmte Verhaltensweisen ihren Elterngegenüber, mit denen sie im Grunde immer nur eins fragen:„Liebst du mich? Liebst du mich wirklich?“ Manchmal machensie Dinge kaputt, manchmal weinen und schreien sie, manchmalraufen sie oder sie ziehen sich zurück. Manchmal können siesehr passiv sein, aber sie wollen immer eine Antwort auf dieFrage, ob Sie sie lieben. Es ist ihr Sauerstoff und ihr Blut. Für eingesundes Wachstum müssen Kinder wissen, ob ihre Eltern sielieben. Kinder brauchen Liebe wie Rosen den Regen. Kinderbrauchen Liebe, wie Rosen den Sonnenschein, um voll zuerblühen.

Machen Sie deutlich, dass Sie Ihre Kinder bedingungslos lieben!

Es gibt vier Dinge, mit denen Sie Ihren Kindern signalisierenkönnen, dass Sie sie immer lieben. Der erste und wohl wichtigstePunkt von allen: Machen Sie deutlich, dass Sie Ihre Kinderbedingungslos lieben – jederzeit und hundertprozentig. Knüp-fen Sie Ihre Liebe nicht an Marionettenfäden! Als meine Kinderklein waren, brachte ich ihnen ein Spiel bei, das ich das „Liebe-Spiel“ nannte. In diesem Spiel fragte ich: „Wie sehr liebt eucheuer Papa?“, und sie antworteten: „So viel.“ Ich fragte: „Wieviel?“, und sie sagten: „So viel.“ Dann fragte ich: „Und was ist,wenn ich mit euch schimpfe?“ Sie antworteten, dass ich sieimmer noch genauso viel liebe. „Und wenn ich euch auf euerZimmer schicke?“ „Noch genauso viel.“ Dann fragte ich sie, obes wirklich nichts gäbe, womit ich ihnen den Eindruck gebenkönnte, sie nicht zu lieben. Und sie sagten: „Nein. Egal, was dutust, du liebst uns immer.“

Der liebevolle BlickDie zweite Sache, mit der Sie Ihren Kindern zeigen, dass Sie sielieben, ist der liebevolle Blick. Schauen Sie Ihre Kinder intensivan, halten Sie liebenden Blickkontakt. Wann immer Sie einkleines Kind sehen, schauen Sie ihm in die Augen. Lächeln Sieund Sie werden erstaunt sein, wie das Kind reagiert. Kindertrinken Liebe aus den Augen – so, als hätten sie einen emotiona-len Benzintank und füllten ihn mit der Liebe aus dem Blickkon-takt mit den Eltern.

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Kinder brauchen vier Umarmungen pro Tag zum Überleben

Physische Liebkosungen sind die dritte Sache. Kinder brauchenes, regelmäßig berührt, umarmt und geküsst zu werden. Siebrauchen den körperlichen Kontakt zu ihren Eltern. VirginiaSatir, eine bekannte Kinderexpertin, sagt, dass Kinder vierUmarmungen pro Tag zum Überleben, acht für die Gesundheitund zwölf Umarmungen für den moralischen Reifeprozessbrauchen. Wenn Sie Ihre Kinder umarmen, dann sagen Sie ihnen,dass sie wertvoll, kostbar und wichtig sind. Der bloßeKörperkontakt kann diese Botschaft übermitteln.Wenn Kinder aufwachsen, brauchen sie Anleitung und gewisseRichtlinien. Verstehen Sie aber bitte, dass Anleitung Trainingheißt, nicht Strafe. Bringen Sie Ihren Kinder bei, mehr Dingerichtig als falsch zu machen. Wenn sie etwas falsch machen odereine Dummheit begehen, sollten Sie nicht ärgerlich werden,sondern sagen, dass jeder Fehler macht. Und fragen: „Was lernstdu aus diesem Fehler? Was wirst du beim nächsten Mal machen,wenn so etwas passiert?“ Ermutigen Sie Ihre Kinder, zu überle-gen, was sie gelernt haben und wie sie sich bessern können.Wissen Sie, was meine Kinder machen, wenn ihnen ein Fehlerunterlaufen ist und ich sie danach frage? Sie berichten haarklein,was passiert ist, und erklären sogleich, was sie daraus gelernthaben. Sie sehen jede Erfahrung als eine Lektion, die ihnen hilft,sich zu bessern.

Positive Erwartungen sind keine Forderungen

Dr. McClowland von der Harvard University beobachtete überviele Jahre hinweg die Erziehung junger Menschen und ihrenEinfluss auf ihren späteren Erfolg im Leben. Er fand heraus, dasspositive Erwartungen der Schlüssel sind, um erfolgreiche jungeMenschen großzuziehen. Diese Eltern überschütten ihre Spröß-linge geradezu mit positiven Erwartungen. Vorsicht: PositiveErwartungen sind keine Forderungen. Es geht nicht darum,Forderungen an Ihr Kind zu stellen und es bei „Nicht-Funktio-nieren“ zu bestrafen oder ihm die Liebe zu entziehen. Vielmehrgeht es darum, dass Sie ihm vollstes Vertrauen entgegenbringenund dabei absolut sicher sind, dass es Ihre Erwartungen erfüllenwird. Positive Erwartungen hängen offenbar mit demokrati-schen Strukturen zusammen.

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Fragen Sie Ihre Kinder nach ihrer Meinung

Fragen Sie Ihr Kind nach seiner Meinung – egal, wie klein es ist –und Sie stärken seine Gesundheit und sein Selbstbewusstsein.Als unsere Kinder klein waren, haben wir sie immer gefragt, wassie gern essen, anziehen, in dieser oder jener Situation tunwollten. Wir haben sie immer nach ihrer Meinung gefragt. Undselbst als Dreikäsehochs haben sie uns sehr durchdachte Mei-nungen präsentiert. Sie waren sehr bestimmt in ihren Vorstellun-gen, da sie wussten, dass ihre Meinung zählte. Beziehen Sie IhreKinder in Diskussionen innerhalb der Familie ein, um ihnen einGefühl von persönlichem Wert und Vertrauen zu vermitteln.Wenn sie später in die Welt gehen, erwarten sie, ernst genommenzu werden. Denn während ihrer Entwicklung wurden sie vonden bedeutendsten Personen in ihrer Welt ernst genommen. Wenn Ihre Kinder in der Schule schlechte Noten bekommen,was ja immer mal passiert, sagen Sie, dass Sie wissen, dass es beimnächsten Mal besser wird, weil Sie wissen, wie klug sie sind.Geben Sie ihnen kontinuierlich Lob, Bestätigung und Ermuti-gung. Davon kann ein Kind nie genug bekommen. Außerdemsollten Sie Ihrem Kind sehr früh beibringen, zu sagen: „Ich magmich!“ „Ja, ich mag mich!“ Bringen Sie Ihre Kinder dazu, sichselbst zu unterstützen und zu bestärken, indem sie sagen: „Ichmag mich!“ Kinder mit intaktem Eigenkonzept sind gut in derSchule und beliebt bei ihren Freunden. Sie haben mehr Selbst-vertrauen. Einfach sind Kinder mit großem Selbstbewusstseinallerdings nicht immer. Aber sie reifen zu wundervollen Men-schen heran. Diese Kinder sind nicht zerstörerisch, wie vieleandere Kinder heutzutage – weder sich selbst noch fremdenMenschen oder Sachen gegenüber. Diese Kinder haben keinePersönlichkeits- oder Verhaltensprobleme.Das Erste, was Sie heute als Eltern zur „Vergangen-heitsbewältigung“ tun sollten, ist, Ihre (inzwischen vielleichtpubertierenden oder erwachsenen) Kinder um sich zu versam-meln und in Ruhe mit ihnen zu reden. Dann entschuldigen Siesich für sämtliche destruktive Kritik, die Sie ihnen jemalsangetan haben. Sagen Sie, dass es Ihnen leid tut, und legen Sie einVersprechen ab: „Ich verspreche, dass ich euch niemals wieder

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kritisieren werde. Es tut mir leid, wie ich mich in der Vergangen-heit verhalten habe. Ich verstehe jetzt, wie verletzend das füreuch gewesen sein muss.“ Das Motiv hinter der Entschuldigung:Sie nehmen Ihren Kindern Gefühle von Schuld und Wertlosig-keit, indem Sie sich voll verantwortlich für jedes Erzeugen vonSchuldgefühlen bekennen. Nachdem Sie sich entschuldigt ha-ben, erlauben Sie Ihren Kindern, Sie an Ihr Gelübde zu erinnern,falls Sie rückfällig werden. Ich garantiere Ihnen: Wenn Sie sichentschuldigt und Ihrem Kind die Bürde abgenommen haben,wird es sich so befreit fühlen, als ob es nach Jahren aus einememotionalen Gefängnis entlassen worden wäre. Wir haben Kin-der erlebt, die sich über Nacht vollkommen veränderten, nurweil ihre Eltern sich für alles entschuldigten, was sie ihnen jemalsangetan hatten.

Sich bei seinen Kindern zu entschuldigen ver-langt Mut und Charak-ter

Sich bei seinen Kindern zu entschuldigen verlangt Mut undCharakter. Die meisten Eltern sind dafür zu schwach. Manchemeinen auch, ihre Kinder würden sie dann weniger respektieren.In Wirklichkeit ist das genaue Gegenteil der Fall. Wenn sie Mutund Charakter beweisen, indem sie sich entschuldigen, werdenihre Kinder sie nicht nur mehr lieben und respektieren, sondernauch selbst Mut und Charakter entwickeln, da sie ein positivesBeispiel bekommen haben. Kinder lernen hauptsächlich durchNachahmen ihrer Eltern. Wenn Eltern sich entschuldigen kön-nen, dann haben auch die Kinder für den Rest ihres Lebens keineMühe, begangene Fehler einzugestehen und sich dafür zu ent-schuldigen.Gehen Sie stets mit gutem Beispiel voran – das ist die besteGewähr, dass Ihr Nachwuchs sich so entwickelt, wie Sie es sichwünschen. Ein Fall aus meiner eigenen Erfahrung: Als meinSohn David gestern etwas auf dem Boden verschüttete, brüllteich ihn an, dass ich ihn gebeten hätte, das Gefäß mit beidenHänden zu halten. Er war vollkommen niedergeschlagen undmir war klar, ich hatte einen Fehler gemacht. Dann nahm ich ihnin die Arme und sagte: „Es tut mir leid, dass ich dich angeschrienhabe. Kannst du mir verzeihen?“ Er erwiderte: „Nein!“ Ich bat:„Kannst du mir bitte verzeihen?“ Und er sagte wieder: „Nein!“

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Erfolgreiche Kinder großziehen 233

Ich bat eindringlicher: „Bitte verzeih mir!“ Und er sagte: „Ichverzeihe dir, wenn ich dir in den Bauch hauen darf.“ Ich willigteein: „Okay, leg los!“ Er schlug mich und war zufrieden, dassalles wieder in Ordnung war.Probieren Sie es aus: Sie können sogar Gefühle erwachsenerKinder positiv verändern, wenn Sie zu ihnen gehen und sie umVerzeihung bitten für alles, was Sie ihnen jemals angetan haben,was sie verletzt haben könnte. Indem Sie Ihre Kinder mit einempermanenten Fluss an Liebe, Zuwendung, Akzeptanz und posi-tiven Erwartungen versorgen, geleiten Sie sie auf die Sonnenseitedes Lebens. Sie erfüllen damit die wichtigste Rolle, die Eltern imLeben haben können. Sie erziehen Kinder mit einem hohenGrad an Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und persönlichemStolz, die für sich selbst ein wundervolles Leben gestaltenkönnen. All das gelingt Ihnen, indem Sie Ihren Kindern sagen,dass Sie sie lieben – immer und immer wieder.

Übungsteil Modul 23

1. Welches ist die zentrale Rolle der Elternschaft? Was ist daswahre Maß für Erfolg oder Scheitern?

_____________________________________________________

2. Was ist das Destruktivste, das Eltern ihren Kindern antunkönnen? Welches ist die Ursache für diesen Fehler?

_____________________________________________________

3. Listen Sie drei Dinge auf, die jedes Kind von seinen Elternbraucht, um gesund, glücklich und stark aufzuwachsen:

1________________2________________3________________

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Personal Leadership234

4. Listen Sie drei Dinge auf, die Sie jeden Tag tun können, umIhren Kindern zu zeigen, dass Sie sie lieben:

1 ___________________________________________________

2 ___________________________________________________

3 ___________________________________________________

5. Was können Sie sofort bei Ihren Kindern tun, um ihnen dieLast Ihrer vergangenen Fehler abzunehmen?

_____________________________________________________

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235

24 Die Balance in Ihrem Leben wiederherstellen

Das wohl fundamentalste Gesetz der westlichen Philosophie istdas Gesetz von Ursache und Wirkung. Es besagt, dass alles auseinem Grund geschieht und es kein Resultat ohne Ursachen gibt.Selbst wenn wir nicht wissen, warum etwas passiert, wissen wirdoch, dass für alles ein Grund existiert. Wir wissen auch, dass dieNatur eine Balance, ein harmonisches Gleichgewicht in allenDingen fordert. Um beruflich und privat Ihr Bestes zu geben,müssen Sie Ihr Leben so ausrichten, dass Sie einen hohen Gradan Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und persönlichem Stolzdarin erreichen. Ihr persönliches Glück sollte Ihr Hauptziel sein.Es sollte das vorrangige Ziel und organisierende Prinzip inIhrem Leben sein. Warum? Wenn Sie es sich nicht als Zielsetzten, wird es keiner tun!

Sie können niemanden glücklich machen, wenn Sie selbst nicht glück-lich sind

Manche Menschen sagen, dass es sie nicht interessiert, ob sieglücklich sind, es sei ihnen wichtiger, andere Menschen glücklichzu machen. Aber Sie können nicht geben, was Sie nicht haben!Sie können niemand anderen glücklich machen, wenn Sie nichtselbst glücklich sind. Wenn Ihnen die Menschen in Ihrem Lebenwirklich am Herzen liegen, dann werden Sie eine glücklichePerson. Es ist eine Tatsache, dass glückliche Eltern glücklicheKinder erziehen und glückliche Vorgesetzte ein positives Ar-beitsumfeld schaffen. Glückliche Verkäufer haben glücklicheKunden. Setzen Sie sich Ihr Glück als Hauptziel und denken Siedaran: Wenn Sie sich nicht ausreichend darum kümmern undgenügend darauf konzentrieren, wird das kein anderer für Sietun.

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Personal Leadership236

Glückliche, ausgegli-chene Menschen besit-zen eine positive men-tale Haltung

Hier der zweite Punkt bezüglich der Balance im Leben: Einepositive mentale Haltung ist die äußerlich am ehesten erkennba-re Charakteristik einer glücklichen, ausgeglichenen Persönlich-keit. Und wie sehr Sie diese an den Tag legen, liegt ausschließlichin ihrer Hand. Lassen Sie mich dies erklären: Menschen sagenoft, wenn man alle Probleme und Rückschläge kennen würde,mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert waren, würde mannicht von ihnen erwarten, jederzeit positiv und fröhlich zu sein.Wirklich nicht? Folgendes Beispiel: Wenn Ihnen jemand einePistole an die Schläfe hielte und drohte: „Wenn du jetzt nicht aufder Stelle positiv bist, blase ich dir dein Gehirn weg!“, könntenSie dann wohl auf Kommando positiv sein? „Selbstverständ-lich“, werden Sie sagen, „in dieser Situation könnte ich positivsein.“ Womit bewiesen wäre: Sie entscheiden, ob Sie positiv odernegativ sein wollen. Wenn Sie sich entscheiden, ein positiverMensch mit einer positiven mentalen Haltung zu sein, wird dasIhre Lebensqualität in ungewohnter Weise steigern.Wir wissen auch, dass ein Sinn für Kontrolle die Basis für einepositive mentale Haltung ist. Sie fühlen sich in dem Maß negativ,in dem Sie die Kontrolle über Ihr Leben vermissen. Wenn IhrLeben sich von einem Extrem ins andere bewegt, Sie sich vonäußeren Umständen kontrolliert fühlen, wirft Sie das aus derBalance und stimmt Sie negativ. Sie genießen Ihr Leben nichtmehr so, wie Sie es sich wünschen.

Wenn Ihre Beziehun-gen aus der Balance geraten, gerät auch Ihr Leben immer mehr aus den Fugen

Und noch eine Anmerkung zur Balance: 85 Prozent unseresGlücks resultieren aus den Beziehungen zu anderen Menschen.Wir haben das jetzt wieder und wieder erwähnt und man kann esgar nicht oft genug wiederholen. Das allererste Anzeichen, dassIhr Leben aus der Balance geraten ist, sind in der Regel Problemein Ihren Beziehungen. Was passiert, wenn das Vorderrad IhresWagens nicht richtig ausbalanciert ist und Sie auf der Autobahnfahren? Das Rad vibriert ein bisschen, und wenn Sie schnellerfahren, könnte es sein, dass der Reifen abspringt und Sie sich mitIhrem Fahrzeug im Graben wiederfinden! Mit Ihrem Leben istes nicht viel anders. Wenn Ihr Leben und Ihre Beziehungen ausder Balance geraten, beginnt Ihr Leben gleichsam zu vibrieren.

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Die Balance in Ihrem Leben wiederherstellen 237

Sie werden reizbar, ärgerlich und ungeduldig. Sie schlafen nichtrichtig, scheinen bei jeder Kleinigkeit aus der Haut zu fahren.Kurz: Alle negativen Anteile Ihrer Persönlichkeit werden zumVorschein kommen. Anstatt sie zu ignorieren – was vieleMenschen tun, die dann physisch krank werden oder ihreBeziehungen ruinieren –, sollten Sie dieser Problematik direktbegegnen. Stress und Unzufriedenheit keimen immer dann auf,wenn Ihre Aktivitäten und Ziele auf der einen Seite mit IhrenWertvorstellungen auf der anderen Seite nicht mehr überein-stimmen. Mit anderen Worten: Ihre äußere und Ihre innere Weltsollten zusammenpassen, so wie eine Hand selbstverständlich ineinen Handschuh gleitet. Sobald das nicht mehr gewährleistetist, fühlen Sie sich aus der Balance und Ihr Leben gerät immermehr aus den Fugen.Was können Sie tun, um die Balance in Ihrem Leben wiederher-zustellen? Zunächst einmal sollten Sie sich in jedem BereichIhres Lebens fragen, ob es irgendetwas gibt, das Sie mit Ihremheutigen Wissen nicht mehr machen würden. Gibt es eineBeziehung in Ihrem Leben, die Sie mit Ihrem heutigen Wissenniemals mehr eingehen würden? Jemanden, den Sie nicht mehreinstellen oder beruflich unterstützen würden? Etwas Familiä-res, das Sie heute anders lösen würden? Investitionen oderVerpflichtungen, auf die Sie sich mit Ihrem jetzigen Wissen nichtmehr einlassen würden? Sie können Ihren Stresspegel als Baro-meter verwenden. Wann immer Sie Stress in irgendeinem Be-reich Ihres Lebens empfinden, fragen Sie sich, ob Sie mit Ihremjetzigen Wissen wieder in eine derartige Situation geraten wür-den. Wenn die Antwort „Nein!“ ist, dann sollte die nächsteFrage lauten, wie Sie aus dieser Situation wieder herauskommen– und wie schnell?

Was ist wirklich wich-tig?

Wie kriegen Sie Ihr Leben wieder ins Lot? Wie eliminieren Siedie Stressmomente, die Ihrem Glück zuwiderlaufen? Um IhreBalance zurückzuerhalten, sollten Sie Ihre Wertvorstellungenhinterfragen. Was ist wirklich wichtig für Sie? Eine aufschluss-reiche Frage in diesem Kontext: Wie würden Sie Ihre Zeitverbringen, wenn Sie heute erführen, dass Sie nur noch sechs

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Personal Leadership238

Monate zu leben haben? Wie immer Ihre Antwort auf dieseFrage ausfällt – sie ist ein Indiz für Ihre wahren Werte undmöglicherweise ein Tipp, wie Sie Ihre Balance zurückerobernkönnen. Üben Sie zudem, sich in allen Dingen moderat zuverhalten. Ein griechisches Sprichwort besagt, dass Sie eine guteBalance zwischen Arbeit und Privatleben benötigen, um glück-lich und produktiv zu sein. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt,denn viele Menschen denken, sie müssten unheimlich hartarbeiten und sich quälen, um ihren Job zu erledigen. Doch essieht so aus, als seien die produktivsten Menschen jene, die einausbalanciertes Leben führen. Als Resultat arbeiten sie kreativerund produktiver als andere, die sich die ganze Zeit abrackernund zulassen, dass ihr Leben aus demGleichgewicht gerät.Denken Sie daran: Kein Erfolg im öffentlichen Leben kann einVersagen im privaten Bereich wettmachen. Es gibt nichtsSchlimmeres, als im öffentlichen Leben Erfolg zu haben unddort zu versagen, wo es wirklich zählt. Nehmen Sie sichregelmäßig die Zeit, Ihr Leben eingehend zu betrachten. Wostehen Sie im Augenblick? Wo möchten Sie hin? Sind Sieglücklich mit dem, was Sie tun? Ist es das, was Sie ursprünglichim Kopf hatten? Eine gute Übung besteht darin, sich hinzuset-zen und einen idealen Lebensstil zu beschreiben, eine „Traumlis-te“ zu erstellen. Eine Traumliste ist eine Aufzählung, bei der Sieso tun, als gäbe es keinerlei Begrenzungen. Wenn Sie Ihrperfektes Leben erschaffen könnten, wie würde es aussehen?Wenn Sie alles Geld, alle Zeit, alles Wissen, alle Fähigkeiten undKontakte der Welt hätten? Schreiben Sie es auf. Wenn Sie einenPartner haben, fertigen Sie die Liste gemeinsam an. BeschreibenSie Ihren idealen Lebensstil – von morgens bis abends, Montagbis Sonntag, Januar bis Dezember. Was würde Ihr perfektesLeben charakterisieren? Welche Zutaten würden Sie besondersglücklich machen? Die entscheidende Frage lautet: Was könnteSie veranlassen, sofort mit der Arbeit an diesem Idealleben zubeginnen, in dem Sie wieder ins Gleichgewicht kommen?Lernen Sie, Ihre Zeit wie Geld zu behandeln. Wenn Sie einenbestimmten Geldbetrag zur Verfügung hätten, würden Sie ihn

Die Balance zwischen Arbeit und Privatleben

Erstellen Sie eine „Traumliste“

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Die Balance in Ihrem Leben wiederherstellen 239

sehr sorgfältig investieren, um den größtmöglichen Gewinn zuerzielen. Investieren Sie Ihre Zeit genauso überlegt, um maxima-le Befriedigung, Glück und das Erfolgstrio Selbstbewusstsein,Selbstwertgefühl und persönlichen Stolz zu erreichen. Eines derwichtigsten Worte, um Ihre Balance wiederzufinden, ist „nein“.Wenn ein Projekt – egal, ob beruflich oder privat – nicht diebeste Art ist, Ihre Zeit zu verbringen oder zu investieren, sagenSie „Nein!“ und tun Sie etwas anderes, das es wert ist. Um IhrLeben wieder ins Lot zu bringen, müssen Sie mit einigen Dingenbrechen und andere umso intensiver betreiben.

Seelenfrieden ist das höchste Ziel

Was sind das für Dinge, die Sie hinter sich lassen sollten? Womitsollten Sie aufhören, um mehr freie Zeit zu gewinnen? Siekönnen nicht mehr Zeit bekommen, wenn Sie sich nicht vonbestimmten Dingen, die zu viel Zeit in Ihrem jetzigen Lebenverbrauchen, lösen. Wenn Sie unsicher sind, was das sein könnte,gehen Sie zu Ihrem Vorgesetzten. Fragen Sie ihn, ob es Dingegibt, die Sie momentan tun und die sehr viel Zeit benötigen, dieaber eigentlich überflüssig sind oder von einem anderen getanwerden könnten. Setzen Sie sich mit Ihrer Familie zusammenund fragen Sie, ob es Dinge gibt, die Sie ohne Probleme oderNachteile aufgeben könnten. Sie werden hilfreiche Antwortenerhalten. Hier eine wichtige Regel, die wohl den meisten Men-schen in der Geschichte mehr als alles andere zum Erfolgverholfen hat und dabei sehr einfach ist: Es liegt an Ihnen, sichIhren Seelenfrieden als höchstes Ziel zu setzen und Ihr Lebendanach zu organisieren. Erklären Sie diesen Frieden zu Ihremobersten Ziel und ordnen Sie ihm alle kleineren Ziele unter.Wenn Sie das tun, wird sich Ihr ganzes Leben verändern. GeraldTempolski stellte die provokante Frage: „Wollen Sie glücklichsein oder wollen Sie Recht haben?“ Den meisten Menschen ist esso wichtig, ihren Standpunkt zu verteidigen, Recht zu haben,dass sie gar nicht bemerken, wie sie dieses Beharren auf ihremRecht ihr Glück kostet. Stress, Anspannung und Ängstlichkeitsind Warnzeichen – Warnzeichen, dass Sie nicht mehr in Harmo-nie mit sich sind. Jeder Mensch ist anders, jeder benötigt eineunterschiedliche Kombination von Zutaten für die richtige

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Personal Leadership240

Balance in seinem Leben. Was für den einen gut ist, muss für denanderen längst nicht gut sein. Der einzige Weg, herauszufinden,was gut für Sie ist, liegt darin, auf Ihren inneren Frieden zuachten – er ist ihr Seismograph.Spitzenleister und erfolgreiche Menschen jedes Kalibers – egal,ob Männer oder Frauen – leben in voller Integrität mit sich. Wassie nach außen tun, steht im vollkommenen Einklang mit ihreminneren Denken und Fühlen. Eine Rückbesinnung auf Ihreinneren Werte und tiefsten Überzeugungen erweist sich tatsäch-lich als die Lösung für jedes Problem in Ihrem Leben. Wannimmer Sie Ihre Balance vermissen, fragen Sie, welche Werte Sievernachlässigen, um Ihr derzeitiges Leben zu führen. Integrität?Ehrlichkeit? Verbindlichkeit? Großzügigkeit? Freundlichkeit?Liebe? Welche Werte geben Sie auf und opfern dafür IhreBalance? Für nichts auf der Welt dürfen Sie Ihren Seelenfriedenaufs Spiel setzen – nicht für einen Job, nicht für Geld oder eineBeziehung. Sie werden am Ende immer ohne alles darstehen –ohne Job, ohne Geld, ohne Beziehung. Hören Sie auf Ihre innereStimme, lassen Sie sich von ihr führen wie von einem Radar-system. Vertrauen Sie Ihrer Intuition.Wenn Sie eine Familie haben, ist Ihr Schlüssel zur Balance dieKonzentration auf zwei Dinge: Arbeit und Familie. Besonderswenn Sie erst angefangen haben, eine eigene Familie aufzubauen,sollten Sie von allem Abstand nehmen, was nicht zu einem derbeiden Bereiche gehört, um genug Zeit für beide zu haben. TunSie nichts anderes, bis alle Bedürfnisse und Pflichten in beidenBereichen erfüllt sind. Den größten Fehler begehen Sie, wenn Sieimmer neue Verantwortlichkeiten übernehmen und versuchen,sich obendrein um alles andere zu kümmern – so geraten Sieschnell aus dem Gleichgewicht. Wenn Sie arbeiten, arbeiten Siewährend Ihrer Arbeitszeit und dann hundertprozentig. Wirverschwenden oft 50 Prozent unserer Arbeitszeit mit persönli-chem Kram, sozialem Geplänkel, Kaffepausen ... Die Arbeitbleibt inzwischen liegen. Es sammelt sich immer mehr Arbeit anund dieser Stress wirft Sie aus der Balance. Verschwenden Siekeine Zeit! Wenn Sie arbeiten, arbeiten Sie – und das die ganze

Vertrauen Sie Ihrer In-tuition

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Die Balance in Ihrem Leben wiederherstellen 241

Zeit. Peitschen Sie sich immer wieder an die Arbeit zurück.Wenn jemand hereinkommt und mit Ihnen plaudern möchte,sagen Sie: „Es tut mir leid, aber ich kann jetzt nicht reden. Ichmuss an meine Arbeit zurück.“ Umgekehrt sollten Sie, wenn Siemit Ihrer Familie zusammen sind, das ebenso hundertprozentigund mit Haut und Haaren sein. Machen Sie nicht den Fehler,physisch anwesend, aber emotional abwesend zu sein.

Zeit für die FamilieWenn Sie zu Hause sind, begrenzen Sie alle anderen Tätigkeiten.Verbringen Sie die erste Stunde nach dem Heimkommen nurdamit, mit Ihrer Familie zu reden. Lassen Sie das Fernsehgerätaus. Legen Sie die Zeitung und Post beiseite. Reden Sie einfach.Stellen Sie Fragen und hören Sie zu. Es ist wichtig, dass Siereden, sich austauschen, diskutieren, Ihr Zusammensein kulti-vieren. Essen Sie mit Ihrer Familie – ohne Unterbrechungenoder Ablenkungen. Das stärkt das Familienzusammengehörig-keitsgefühl. Sprechen sie bei Tisch nicht über Ihre Arbeit, wenndie Kinder dabei sind. Kinder hassen es, wenn die Eltern ständigüber die Arbeit sprechen. Wenn Sie mit den Kindern zusammenam Tisch sitzen, reden Sie über familiäre Belange, Schule,Freizeitgestaltung usw. Lassen Sie die Arbeit beiseite. EinSchlüssel zur Balance besteht darin, ungestörte Zeitblöcke – 30, 60,90 Minuten oder länger – im intensiven Austausch mit denwichtigsten Menschen in Ihrem Leben zu verbringen. Stellen SieRadio und Fernsehen ab, setzen Sie sich hin und reden Sie. Sobietet beispielsweise eine Autofahrt eine gute Gelegenheit füreingehende Gespräche. Machen sie auch lange Spaziergänge.Schaffen Sie Gelegenheit für ungestörtes Zusammensein unddenken Sie daran: Für Ihren Partner und Ihre Kinder bedeutetLiebe viel Zeit. Die wichtigste Regel für Balance im Leben ist,dass die Qualität der zu Hause oder bei der Arbeit verbrachtenZeit mehr zählt als die Quantität.Fragen Sie sich immer wieder, was Sie tun würden, wenn Sie nurnoch sechs Monate, sechs Wochen, sechs Tage, oder sogar nurnoch sechs Stunden zu leben hätten. Was, wenn Ihnen nur noch60 Minuten Lebenszeit vergönnt wären? Sie wissen nicht, waswirklich wichtig für Sie ist, bevor Sie nicht wissen, was Sie tun

Konzentration auf die Arbeit

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Personal Leadership242

würden, wenn Sie nur noch eine Stunde zu leben hätten. WennSie nur noch eine einzige Stunde übrig hätten, würden Siegarantiert nicht zurück ins Büro wollen, um rasch noch ein paarAnrufe zu erledigen! Tatsache ist: Mit wem auch immer Sie Ihreletzten Stunden verbringen wollen, es ist die Person, mit der Sieschon jetzt mehr Zeit verbringen sollten, um Ihr Leben wieder indie perfekte Balance zu bringen. Das ist der Schlüssel zu einemhohen Grad an Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und persön-lichem Stolz.

Übungsteil Modul 24

1. Warum ist es wichtig, dass Sie das Glück zu Ihrem höchstenLebensziel machen?

_____________________________________________________

_____________________________________________________

2. Welches ist die wesentliche Voraussetzung für eine positivementale Einstellung?

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Die Balance in Ihrem Leben wiederherstellen 243

3. Erstellen Sie eine Traumliste. Beschreiben Sie Ihren idealenLebensstil. Welche fünf Dinge würden Sie in Ihrem Lebenhaben wollen, wenn Sie keine Beschränkungen hätten?

1 ___________________________________________________

2 ___________________________________________________

3 ___________________________________________________

4 ___________________________________________________

5 ___________________________________________________

4. Wovon sollten Sie mehr tun, um Ihr Leben wieder in dieBalance zu bringen? Wovon weniger?

Mehr:_____________________________________________________

_____________________________________________________

Weniger:_____________________________________________________

_____________________________________________________

5. Nennen Sie zwei Bereiche in Ihrem Leben, wo Ihr Versuch,Ihre Wertvorstellungen zu kompromittieren, Ihnen Stressverursachen könnte:

1 ___________________________________________________

2 ___________________________________________________

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Personal Leadership244

6. Was können Sie mit Ihrer Familie tun, um eine bessere Balancezu erreichen?

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7. Was können Sie mit Ihrer Arbeit tun, um eine bessere Balancezu erreichen?

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245

Seminartipp: Beziehungs-In-telligenz – in 7 Schritten zur überlegenen Verkaufskom-petenz

Das Verkaufen hat sich geändert. Unsere Kunden sind infor-mierter, anspruchsvoller und reagieren auf alte „Verkäufer-Tricks“ allergisch. Die Beziehung zum Kunden wird zumSchlüssel für Erfolg oder Misserfolg. Ebenso entscheidend isteine auf die verschiedenen Bedürfnisse und Persönlichkeitsty-pen abgestimmte individuelle Ansprache. Um diesen neuenBedingungen gerecht zu werden, müssen Verkäufer ihre Persön-lichkeit und ihr Verkaufsverhalten verstehen. Nur so können sieihre Kunden sofort richtig einschätzen und Verkaufsprozesseindividuell auf den Kunden abstimmen.Dieses Seminar bietet die Möglichkeit, „überlegene Verkaufs-kompetenz“ zu erreichen und sich als Top-Verkäufer mit Wett-bewerbsvorsprung zu positionieren! In einer einzigartigenKombination werden die wichtigen Faktoren Verkäuferper-sönlichkeit und individuelle Kundenansprache miteinander ver-bunden. Sieben Erfolgsschritte führen durch einen Verkaufs-prozess, der den Weg bis zur langfristigen Kundenbindungaufzeigt.

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Seminartipp246

Feedback:

„...sehr motivierend, einzigartige Kombination zwischeneinprägenden und praxisnahen Beispielen und Einsichten zuPersönlichkeit, Kundenverhalten und Verkaufstechniken. ...konkrete Strategie zur Kundengewinnung und Begeisterung.Sehr empfehlenswert!“

Buchtipps:

❏ Thinking Big von Brian Tracy❏ Maximum Prinzip von Brian Tracy❏ Erfolg ist eine Reise von Brian Tracy❏ Eat that frog von Brian Tracy❏ Die ewigen Gesetze des Erfolgs von Brian Tracy und Frank

M.Scheelen❏ High Performance Leadership von Brian Tracy, Frank M.

Scheelen (Hrsg.)❏ So gewinnen Sie jeden Kunden von Frank M. Scheelen❏ Stärken stärken von Alexander Christiani und Frank M.

Scheelen❏ Jeder Kunde hat seinen Preis von Erich N. Detroy und Frank

M. Scheelen

Bestseller: „Menschenkenntnis auf einen Blick“ von Frank M. Scheelen

Managementkompetenz. Der Weg zum erfolgreichen Unterneh-men von Frank M. Scheelen und John Butler

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Seminartipp 247

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

SCHEELEN® AGInstitut für Managementberatung und BildungsmarketingKlettgaustraße 21D-79761 Waldshut-TiengenTel. +49 (0)7741/9694-0Tel. +49 (0)7741/969420www.scheelen-institut.deE-Mail: [email protected]

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Stichwortverzeichnis 249

Stichwortverzeichnis

Ziffern20-Ideen-Methode 176

AAffirmation, positive 60Akkumulation 97Aktion, unvollendete 155Akzeptanz 189Analytiker 199Anerkennung 190Ängste 43, 82Antreiber 200Anziehung(s-) 34

-kraft 186Arbeitsbedingungen, gute 212Ärger 160Aristoteles 15Audio-Studienprogramme 98Aufmerksamkeit 191Ausflüchte 137Ausstrahlung, positive 184

B„Baby-Klau“ 169Balance 238Beeinflusser 201Bemühung, indirekte 187Beständigkeit, dumme 84

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Stichwortverzeichnis250

Bewunderung 191Beziehung(s-)

–, glückliche 184-typ 199

Brainstorming 179Brief zu Freiheit 74

DDankbarkeit 190Deadlines 117Dialog 204Dienstleistung 119Differenzierung 140Diskussion 204Dringlichkeit 175

EEdison, Thomas 108Ehevertrag 215Eifersucht 217Einstellung 39Engagement 220Entertainer 200Entschuldigungen 137Erfolgs-

-definition 15-faktoren, kritische 139-mechanismus 105

Ermutigung 228Erschöpfung 154Erwartungen 32

–, negative 218

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Stichwortverzeichnis 251

FFlexibilität 128Ford, Henry 108Fortschritt, technischer 128Freiheit, Brief zur 74Freud 66

GGardner, Howard 165Gewohnheit 79Glauben 30

HHaltung, positive mentale 236Harmonie 196

IIdentifikation 59Integrität 20Intelligenzen, multiple 165Interaktion, effektive 187Intuition 240

JJames, William 78

KKarrieremanagementplan 139Kausalität 29Kernkompetenzen 118, 138Kindheitserfahrungen 167Kombinationsschloss-Analogie 14Kommunikation, gelungene 221Kontrolle 27

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Stichwortverzeichnis252

Korrespondenz 34, 78Kreativität, Unterdrückung der 164Kritik, destruktive 67Kunden(-) 206

-begeisterung 20-Erstaunen 208-zufriedenheit 207

LLangzeitvision 123Leben, perfektes 17Liebe 42, 85

–, fehlende 227–, konditionierender 44

Lob 228

MMacher 201Machtlosigkeit 70Managementstile 148Master-Mind-Prinzip 99McClellan, David 99Meetings 144Mundpropaganda 213

NNaturgesetz 26Netzwerke 170Nutzwert 122

PPersönlichkeit, gesunde 185Plan 115Primärzweck 110Problemlöser 173

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Stichwortverzeichnis 253

RReengineering 131Reevaluating 132Refokussieren 133Reife 50Reinventing 132Reorganisation 131Resonanz, sympathische 34Restrukturierung 131Rethinking 132Roosevelt, Theodore 112

SSchuld(-) 69

-gefühl 72Seelen-

-frieden 239-verwandtschaft 220

Selbst--beschränkung 31-bild 41-ideal 41

–, neues 89-kenntnis 197-konzept 39-mitleid 217-steuerung 147-verantwortung 54

Simonton, Carl 152Spezialisierung 140Stresspegel 151Success-Teams 145Suggestion 84Synergie 196

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Stichwortverzeichnis254

TTeam-

-player 202-work 143

Traumliste 238Tugenden 19

UÜber-

-einstimmung 189–, größtmögliche 219

-kompensation 119Übung 80Umkehrbarkeit 83

VVeränderungen 109, 127Verantwortung 49, 143

–, persönliche 57Verhaltensmuster 45Verständnis 190Visualisierung, persönliche 93Vorbild 102

WWatson, Thomas J. 108Werte 19Wissen 118

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Stichwortverzeichnis 255

ZZauberpille 112Ziel(-) 101, 105

-suchfunktion, kybernetische 106Zufall 28Zurückweisung,

–, Angst vor 158–, Furcht vor 107