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Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Nummer 1 · März 2018 Psychische Gesundheit Der Zusammenhang zwischen Arbeit und psychischer Gesundheit und was man dafür tun kann Schlossherr auf Zeit Martin Wenk beschäftigt sich seit 13 Jahren mit dem Konkurs von Rolf Erb Schreck & Schraube Der Thurgau ist ebenso ein Industrie- wie Apfelkanton Leuetatze

Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Leuetatze · 2018. 4. 3. · Neues Kleid für die Leuetatze Im Dezember 2005 erschien die Leuetatze zuletzt im alten Layout, seit März 2006

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Page 1: Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Leuetatze · 2018. 4. 3. · Neues Kleid für die Leuetatze Im Dezember 2005 erschien die Leuetatze zuletzt im alten Layout, seit März 2006

Personalzeitschrift des Kantons ThurgauNummer 1 · März 2018

Psychische GesundheitDer Zusammenhang zwischen Arbeit und psychischer Gesundheit und was man dafür tun kann

Schlossherr auf Zeit Martin Wenk beschäftigt sich seit 13 Jahren mit dem Konkurs von Rolf Erb

Schreck & SchraubeDer Thurgau ist ebenso ein Industrie- wie Apfelkanton

Leuetatze

Page 2: Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Leuetatze · 2018. 4. 3. · Neues Kleid für die Leuetatze Im Dezember 2005 erschien die Leuetatze zuletzt im alten Layout, seit März 2006

Neues Kleid für die Leuetatze

Im Dezember 2005 erschien die Leuetatze zuletzt im alten Layout, seit März 2006 sieht sie anders aus. Foto Markus Zahnd

Schwerpunkt 3–5Die Angestellten des Kantons können sich bei Problemen an Movis wenden

Personalinfos 6Die Fachstelle GABM hat eine neue Leiterin

Kultur 8–10Das Konziljubiläum geht zu Ende

Information 11–13· Neue Amtsleiter im Porträt· Nächtliche Parkplatzkontrollen

Pensionierte 16–17Hobbys sind wichtig

Vorletzte Seite 27Cornelia Komposch mag das Wasser

Editorial« Hallo. Wie geht es dir ? » Mit dieser Frage beginnen zahlreichen Dialoge. Meistens wird sie positiv beantwortet, sodass man das Gespräch danach unbe-schwert weiterführen kann. Doch wie neuste Zahlen zeigen, geht es eben nicht allen Menschen gut. Fast 20 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich stark oder mittelschwer psychisch belastet. Ein Grund dafür ist oftmals die Arbeit – aber nicht nur, wie Gerhard Dammann erklärt. Stellt man psychische Belastungen fest, sollte man sich rasch Hilfe holen. Auf den Seiten drei bis fünf zeigen wir auf, wie die Verwaltung das Problem angeht und wo man Hilfe erhält.

Einen intensiven Arbeitsalltag hatte in den vergangenen Jahren auch Martin Wenk zu bewältigen. Als Leiter der Abteilung Konkursamt ist er für den Fall Erb zuständig – dazu gehört auch das Schloss Eugensberg in Salenstein. Es ist für den Kanton Thurgau, vor allem aber auch für Martin Wenk, ein ausser-gewöhnlicher Fall.

Bei intensiver Arbeit ist es wichtig, dass man sich zwischendurch entspannen kann. Das gilt auch für die Mitglieder des Regierungsrats. Cornelia Komposch zum Beispiel segelt leidenschaftlich gerne und tankt auf dem See Kraft auf, wie sie im Porträt auf der vorletzten Seite erzählt. Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, bei diesem und allen anderen Beiträgen gute Lektüre.

Markus Zahnd

Der neue Regierungsrat Jakob Stark und das neu eingeführte Fabasoft – das waren zwei der Themen in der ersten Ausgabe der Leuetatze des Jahres 2006. Es war vor allem aber auch jene Ausgabe, die in einem neuen Layout erschienen ist. Der Horizontbalken war bei der Kantonalen Ver­waltung Thurgau als neues Erscheinungsbild eingeführt worden, worauf auch die Leuetatze ein neues Kleid erhielt. Und dieses Kleid trägt die Leuetatze bis heute, von einigen kleinen Anpassungen einmal abgesehen.

Daher ist es an der Zeit, sich über das Layout und den Inhalt der Leuetatze Gedanken zu machen. Die Redaktionskommission tut dies derzeit intensiv. Doch in erster Linie ist die Leuetatze ja für Sie, liebe Leserinnen und Leser. Deshalb interessiert uns auch Ihre Meinung. Sollten Sie also Verbesserungsvorschläge und Ideen zu Inhalt, Aus­richtung und Gestaltung der Leuetatze haben, nehmen wir diese gerne auf. Sie können diese an [email protected] mailen.

Erstmals im neuen Kleid erscheinen wird die neue Leuetatze im März 2019. Doch auch wenn die Leuetatze dann anders aussehen wird und sich vielleicht auch ein Teil der Inhalte verändert – im Grunde bleibt vieles gleich. Wir werden auch in Zukunft gewisse Vorgänge und Ab läufe in der kantonalen Verwaltung aus der Nähe betrachten und falls nötig hinterfragen. Wir werden auch in Zukunft über personelle Änderungen berichten und auch in Zukunft haben die Lernenden und Pensionierten ihren fixen Platz. So viel Konstanz muss und soll sein.

Markus Zahnd

Titelseite : Psychische Probleme können jede und jeden treffen. Wichtig ist, dass man bei der Bewältigung nicht alleine gelassen wird.Foto Bettina Kunz

2 Seite zwei

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« Die Arbeit ist selten alleine schuld »Hoher Ethos, hohe Ansprüche an sich selbst und ein Hang zur Perfektion : Das sind Eigenschaften eines fleissigen Mitarbeitenden – aber auch Gefahrenherde für die psychische Gesundheit. Sie können ein so genanntes « Burnout » am Arbeits­platz begünstigen, sagt Gerhard Dammann, Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen.

« Ein Burnout ist eine arbeits bezogene psychische Störung, die Elemente von Depressionen aufweist und bis zu einer Depression reichen kann, aber nicht unbedingt eine Depression sein muss », sagt Gerhard Dammann. Das Schwierige daran sei, dass die Schuld für ein Burnout oftmals einseitig auf das Unternehmen geschoben werde. Zu viel Stress bei der Arbeit, zu hohe Belastung. « Doch die Arbeit ist selten alleine daran schuld », so der Psychiater. Das heute geltende bio­psycho­soziale Modell geht davon aus, dass ein Burnout nicht ausschliesslich durch Stress im Büro entsteht, sondern jeweils körperliche, psychologische und soziale Faktoren zusammenspielen. Es braucht also für ein Burnout nebst der Überbelastung, dem Stress oder den Konflikten am Arbeitsplatz meist noch Faktoren im privaten Bereich oder in der Persönlich­keit, die aus dem Lot geraten sind.

Auslöser und AnzeichenArbeitsbezogene Faktoren spielen eine zentrale Rolle, wenn die psychische Gesundheit aus dem Lot gerät : Dauer­

erreichbarkeit und permanente Über­beanspruchung, gepaart mit der Verdich­tung und Schnelligkeit der Arbeit sowie dem Druck von oben. Mitarbeitende, die wenig Gestaltungsspielraum und viel mit Beschwerden zu tun haben, bei denen die Arbeit endlos ist und die Erfolgserlebnisse fehlen, seien gefährdeter. Kreative Berufe oder prestige trächtige Berufsbilder hin­gegen seien weniger gefährdet, so Dam­mann. Jedoch spiele auch das Freizeitver­halten eine entscheidende Rolle. Dam­mann warnt davor, wenn man bereits im Job permanent überbeansprucht wird, sich auch in der Freizeit – etwa durch Triathlon – einem weiteren Leistungs­druck auszusetzen. Und dann spielen auch persönlichkeitsbezogene Faktoren eine entscheidende Rolle in Bezug auf die Burnout­Gefahr : Personen, die sich schlecht erholen können, einen sehr hohen Leistungsanspruch an sich, einen hohen Ethos und den Hang zum Perfektionismus haben, sich nur über die Arbeit definieren, schnell gekränkt sind oder aber auch The­men aus der Kindheit mit sich tragen, sind tenden ziell gefährdeter.

Vor einem Burnout kommt es oft zu einer sogenannten Grati fikationskrise. « Jeder Mensch ist bereit, unter Umständen viel zu geben, er will aber dafür auch etwas in Form einer Gratifikation zurück haben », so der Psychiater. Dazu gehöre nebst einem für ihn angemessenen Lohn und dem Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, und die An erkennung durch Vorgesetzte auch die Möglichkeit, mitgestalten zu können. Als Beispiel für das Anbahnen

eines Burnouts nennt Dammann die durchgehende « zynische Distanz » zur Arbeit. « Die Person ist innerlich abge­löscht, verhält sich permanent zynisch und distanziert zum Unter nehmen. Anzeichen sind auch, wenn man zur Bewältigung des Arbeitsanfalls noch län­ger, noch mehr und noch schneller arbei­tet, damit man alles schafft. Das macht es jedoch meist nur schlimmer, weil es nicht nachhaltig ist. »

Auf den Arbeitgeber zugehenAls Ärztlicher Direktor der Psychia­trischen Klinik Münsterlingen erlebt Dammann viel Verständnis von Sei­ten der Arbeitgeber gegenüber seinen Patienten. Deshalb rät Dammann – sofern eine gesunde Beziehung zur Chefin oder zum Chef besteht – offen mit dem Arbeitgeber über die psy­chische Gesundheit zu sprechen. Bei der kantonalen Verwaltung sieht Dammann den Vorteil, dass man sich kennt und deshalb nicht so anonym ist. Eine Gefahr sei immer, dass gute Leute überstrapaziert würden. Des­halb habe er zum Beispiel begonnen, grössere Projektteams zu bilden und die guten, engagierten Leute auch mal vor sich selber zu schützen und auch Mit arbeitende einzubeziehen, die sich von sich aus weniger melden würden. Er appelliert deshalb an die Führungs­kräfte im Kanton, nebst Fordern und Fördern auch Sorge und Fürsorge gleichermassen zu leben.

Bettina Kunz

Anzeichen eines Burnouts kann sein, wenn man praktisch nur noch im Büro ist. Foto Bettina Kunz

Gerhard Dammann ist Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen. Foto zVg

Schwerpunkt 3

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Probleme sofort ansprechenAuch in der Kantonalen Verwaltung Thurgau gibt es Menschen, bei denen die psychische Gesundheit leidet. Dagegen werden punktuell Mass nahmen ergriffen und Ansprech­stellen geschaffen. Mit dem Konzept « Psy chische Gesundheit Kanton Thurgau 2017 – 2020 » hat der Kanton überdies ein Planungs­ und Steue­rungs instrument für die Bevölkerung eingerichtet.

Die Zahlen sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Gemäss neusten Erhebungen fühlen sich rund 5 Prozent der Schweizer Bevölkerung stark und 13 Prozent mittelschwer psychisch belastet. Dabei gibt es klare Unter schiede zwischen den Geschlech­tern und dem Ausbildungsniveau sowie zwischen den Regionen. Am meisten gefährdet sind Frauen aus der lateini­schen Schweiz.

In der kantonalen Verwaltung werden keine Daten zur psychischen Gesundheit der Angestellten erhoben. Zieht man die schweizweiten Zahlen heran, dürften bei den 4000 Angestellten der kantonalen Verwaltung rund 200 Personen stark und rund 500 Personen mittelschwer vom Thema betroffen sein. Im Betrieblichen Gesundheits management ( BGM ) der kantonalen Verwaltung werden punk tuell Massnahmen zum Thema « Psychische Gesundheit » ergriffen. Ganz wichtig ist, dass Führungskräfte für dieses Thema sensibilisiert werden. Bemerkt eine Füh­rungskraft, dass eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter sich verändert, sei es im

Verhalten, Aussehen oder der Arbeits­leistung, sind folgende Schritte wichtig : Erkennen – ansprechen – Massnahmen einleiten und Fachleute heranziehen.

Erkennt nun eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter des Kantons, dass die psychische Gesundheit gefährdet ist, sollte er oder sie sich an die Vorgesetzten wenden. Es ist aber auch möglich, sich direkt an die externe Beratungsstelle « Movis » zu wenden. Die kantonale Verwaltung stellt diese Dienstleistung sämtlichen Angestellten kostenlos zur Verfügung. « Movis » berät die Angestell­ten in persönlichen und betrieblichen Fragen sowie zu den Themen Gesund­heit, Krankheit und Finanzen. Mehr über die Arbeit von « Movis » erfahren Sie im Interview auf der nächsten Seite.

« Wie geht es dir ? »Die kantonale Verwaltung kümmert sich aber nicht nur um die psychische Gesundheit seiner Angestellten, sondern sämtlicher Einwohner des Thurgaus. Im November hat das Amt für Gesundheit das Konzept « Psychische Gesundheit Kanton Thurgau 2017 – 2020 » vorge­stellt. Das Konzept dient als Planungs­ und Steuerungsinstrument und benennt Ziele und Massnahmen für unterschied­liche Zielgruppen. Ein Teil dieser Ange­bote – zum Beispiel von Perspektive Thur­gau, Selbsthilfe Thurgau oder den Psych­iatrischen Diensten der Spital Thurgau AG – besteht bereits, doch im Konzept geht es auch darum, diese zu koordinie­ren. Ein besonderes Augenmerk gilt den Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Der Kanton Thurgau hat sich aber auch nationalen Bewegungen angeschlossen, zum Beispiel der Kampagne « Wie geht es dir ? ». Die Kampagne wurde 2014 von der Stiftung Pro Mente Sana und dem Kanton Zürich lanciert. Mittlerweile haben sich weitere Kantone beteiligt, seit Oktober 2015 setzt auch der Kanton Thurgau die Kampagne um. Das Ziel ist es, zur Entstigmatisierung von psy­chischen Erkrankungen beizutragen und für das Thema zu sensibilisieren.

60 Prozent voller EnergieDas Thema « Psychische Gesundheit » hat in den vergangenen Jahren also stark an Bedeutung gewonnen – auch im Kanton Thurgau. Ziel ist es, Angestellte und die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und aufzuzeigen, wie man im konkreten Fall vorgehen muss und wo die Ansprechpersonen sind. Das soll letztlich dazu führen, dass die Menschen psychisch weniger belastet sind. Immerhin : Die neusten Statistiken zeigen auch, dass sich 60 Prozent der Bevölkerung voller Energie und Vitalität fühlen. Diese Zahl soll in den kommen­den Jahren sicher nicht kleiner werden.

Markus Zahnd

Auch Führungskräfte müssen sensibilisiert werden, damit sie bemerken, wenn Mitarbeitende an ihre Grenzen stossen. Foto Bettina Kunz

4 Schwerpunkt

Weitere Informationen auf folgenden Webseiten :https: // gesundheit.tg.ch www.movis.ch www.wie-gehts-dir.ch

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« Man kann immer zu uns kommen »

« Eines der zentralen Themen sind Konflikte am Arbeitsplatz », sagt Franziska Fuhrimann, Beraterin bei Movis. Foto Markus Zahnd

Wenn die Angestellten des Kantons Fragen haben oder merken, dass sie auf ein gesundheitliches, betriebliches oder auch privates Problem zusteuern, können sie sich an die Beraterinnen der Firma Movis wenden, zum Beispiel an Franziska Fuhrimann.

Frau Fuhrimann, wann sollte man zu Ihnen, beziehungsweise zu Movis, kommen ? Franziska Fuhrimann : Am liebsten habe ich es, wenn die Leute zu mir kommen, wenn sie eine Frage oder ein Gedanke immer wieder beschäftigt. Es muss nicht erst dann sein, wenn man nicht mehr schlafen kann oder das Gefühl hat, dass man krank ist.

Bei welchen Fragen oder Gedanken kann man zu Ihnen kommen ? Es gibt keine Eingrenzungen, man kann immer zu uns kommen. Sei es bei betrieb lichen oder privaten Fragen oder auch bei Fragen zu den Finanzen oder der Gesundheit. Wobei ich aber eines be tonen will : Wir machen keine Therapie. Wir schauen im Alltag, wie man eine Situation verändern kann. Und wir machen keine Langzeitberatung, es ist niemand über Jahre bei uns.

Was sind die häufigsten Gründe, wes­halb die Menschen zu Ihnen kommen ? Zentrale Themen sind Konflikte am Arbeitsplatz. Dabei geht es um den Arbeitsinhalt, den Leistungsdruck oder auch die zwischenmenschliche Beziehung von Vorgesetzten und Unter­gebenen. Damit verbunden sind oft­mals auch gesundheitliche Probleme,

also Belastungssymptome oder Stress. Oftmals tragen die Menschen die beruf­lichen Probleme mit nach Hause, was dort zu einer Belastung werden kann.

Der Kanton Thurgau hat mit der Beratungsfirma Movis einen Vertrag abgeschlossen, dank dem die Mit­arbeiter kostenlos die Dienste der Firma in Anspruch nehmen können. Wie viele Angestellte des Kantons kommen denn zu Ihnen ? Es sind rund zwei Prozent, die das Angebot nutzen. Laut Vertrag mit dem Kanton dürfen übrigens auch die Familienangehörigen in die Beratung kommen. Und man kann uns jederzeit anrufen, wir sind während sieben Tagen 24 Stunden verfügbar.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem Kanton ? Bis jetzt wirklich sehr gut. Wir sind mit dem Case Management oder dem Personalamt allgemein in regel­mässigem Austausch. Sollten wir Auf­fälligkeiten bemerken, also zum Beispiel das häufige Auftreten eines bestimmten Themas, melden wir das.

Ist der Kanton diesbezüglich ein guter Arbeitgeber ? Der Kanton ist diesbe­züglich sicher ein guter Arbeitgeber. Er widmet sich ja auch sonst dem Thema Gesundheit. Mittlerweile gibt es aber in vielen Firmen solche Angebote.

Was könnte der Kanton bei diesem Thema noch besser machen ? Was würden Sie sich wünschen ? Für un sere Arbeit wäre es gut, wenn wir noch intensiver mit den Amtsleitungen

zusammenarbeiten könnten. Wir sind sehr fokussiert aufs Personalamt. Doch manchmal wäre es besser, wenn gewisse Themen direkt beim Amt behandelt würden, vor allem auch wegen der verschiedenen Kulturen in den Ämtern. Gut ist aber sicher, dass wir bei Kursen eingebunden sind, zum Beispiel beim Führungslehrgang. Das schätzen wir sehr. Und wir können dort aufzeigen, dass sich auch Vorgesetzte bei uns melden kön­nen und sollen, wenn sie Fragen haben.

Sie haben eigentlich nur mit Menschen zu tun, denen es aus unterschied­lichen Gründen nicht so gut geht. Wie verkraften Sie das ? Es kommt immer auf die Geschichte an, die der Mensch mitbringt. Schwierige Situationen oder auch Krisen gehören zum Leben. Rich­tig schwierig wird es für mich vor allem dann, wenn man keine Lösungen sieht oder einem die Hände gebunden sind.

Interview : Markus Zahnd

Schwerpunkt 5

Seit sechs Jahren bei MovisFranziska Fuhrimann ist gelernte Sozial­arbeiterin und hat dann diverse Weiter­bildungen absolviert. Sie arbeitet seit sechs Jahren bei Movis und ist in Frauen­feld eine der zwei Ansprech personen für Mitarbeitende der kantonalen Ver­waltung. Movis hat in Frauenfeld die Büros an der Gaswerkstrasse 12 und ist unter 0848 270 270 jederzeit erreichbar.

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Esther Zwick ist die neue Leiterin der Fachstelle Gefahrenabwehr und Bedrohungsmanagement bei der Kantonspolizei Thurgau. Foto Daniel Duschletta

Die Geschäftsstelle von Personalthurgau befindet sich an der Zürcherstrasse in Frauenfeld. Foto Markus Zahnd

Neue Leiterin für Fachstelle GABM

Personalthurgau setzt sich für Sie ein

Esther Zwick leitet neu die Fachstelle Gefahrenabwehr und Bedrohungsmanagement ( GABM ) der Kantonspolizei Thurgau. Im nächsten Jahr wird die Fachstelle wieder Ansprechpersonen bei Ämtern und Gemeinden ausbilden.

« Als Polizistin war ich im Aussendienst und in der Kriminal­polizei vor allem repressiv tätig. In der Fachstelle GABM steht jetzt die Prävention im Vordergrund, mit dem Fokus auf Früh­erkennung », beschreibt Esther Zwick ihre neue Aufgabe.

Erkennen, einschätzen, entschärfen – das sind die drei Phasen des Bedrohungsmanagements, dessen oberstes Ziel es ist, durch Früherkennung schwere Gewalttaten zu verhindern. Dabei arbeiten Behörden, Ämter, und Institutionen eng zusammen. Zentrale Aufgabengebiete der Fachstelle sind der Aufbau und die Pflege eines Netzwerkes sowie das Anbahnen neuer Kontakte. « Nebst konzeptionellen Arbeiten geht es darum, Informationen und Meldungen aus Gemeinden, Ämtern, Behörden und Institutionen zu potenziell gefährlichen Personen entgegenzunehmen und auszuwerten », erläutert Zwick. « Beim Erkennen sind die Zusammenarbeit und das Vertrauen zu den Behörden zentral. » Mit dem Ziel einer ganzheitlichen Einschät­zung werde die enge Zusammenarbeit mit forensischen Fach­personen ( Psychologen / Psychiatern ) gefördert. Das Ent schärfen enthält alle Massnahmen der Strafverfolgungsbehörden, die zur Verminderung von gefährlichen Situationen beitragen.

Die Fachstelle GABM gibt es seit 2013. Unter anderem wurden in den Gemeinden und in den Ämtern des Kantons Thurgau Ansprechpersonen für die Mitarbeitenden ausgebildet. Diese fungieren als Bindeglied und melden auffällige Personen oder Vorkommnisse dem GABM. 2019 wird voraussichtlich eine nächste Schulung für Ansprechpersonen von Gemeinden, Ämtern, Behörden und Institutionen durchgeführt. Weiter­bildung Thurgau bietet ausserdem weiterhin den Kurs « Umgang mit aggressiver Kundschaft » an, der durch die Fach­stelle GABM unterstützt wird.

Bettina Kunz

Liebe Leserinnen und Leser, wissen Sie, wer Personal thurgau ist ? Wofür setzt sich der Dachverband ein ? Welche Dienstleistungen können Sie von uns erwarten ? In dieser Leuetatze­Ausgabe möchten wir Ihnen Personal thurgau näherbringen.

Personalthurgau ist der Dachverband der angeschlossenen Personalverbände und Gewerkschaften. Wir setzen uns ein für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Bildung, Gesundheit und Verwaltung. Darüber hinaus ist es das Ziel von Personalthurgau, Organisationen und Menschen mit gleichen Anliegen zu vernetzen. Konkret nehmen wir zu Gesetzes­ und Verordnungsänderungen Stellung, vertreten die Interessen der Arbeitnehmenden in politischen Gremien, führen mit dem Regierungsrat und der Geschäftsleitung der Spital Thur­gau AG jährlich die Lohngespräche, setzen uns für zeitgemässe Anstellungsbedingungen und gute Betriebskultur sowie Chan­cengleichheit zwischen Frau und Mann ein.

Den Mitgliedern bietet Personalthurgau Rechtsberatung in personalrechtlichen Fragen, Begleitung bei schwierigen Gesprä­chen mit Vorgesetzten und Unterstützung sowie Be ratung in schwierigen beruflichen Situationen an. Befinden Sie sich derzeit in einer Konfliktsituation ? Soll das Arbeitsverhältnis mit Ihnen aufge­löst werden oder sind Sie mit Ihrem Arbeitszeugnis nicht zufrieden ? Personalthurgau setzt sich sehr gern für Sie und Ihre Rechte ein. Werden Sie Mitglied und profitieren Sie von unseren Dienstleis­tungen, indem Sie einem Mitgliedsverband von Personalthurgau beitreten. Zu unseren angeschlossenen Mitgliedsverbänden zählen wir 13 verschiedene Verbände aus dem Bereich Bildung, Gesund­heit und Verwaltung sowie zwei Gewerkschaften. Be suchen Sie unsere neue Website unter www.personalthurgau.ch und finden Sie dort zahlreiche Informationen oder wenden Sie sich mit Ihren Fragen an die Geschäftsstelle von Personalthurgau.

Pakize Dauti, Leiterin Geschäftsstelle Personalthurgau

6 Personalinfos

Beratung und Begleitung in personalrechtlichen Fragen durch Personalthurgau : 058 346 04 60 oder [email protected]. Die Dienstleistungen sind für Mitglieder von Personalverbänden kostenlos, für Nichtmitglieder kosten sie 140 Fr. / Stunde.

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Zuerst der Film, dann das Glas Wein. Der Cinemapéro war wiederum gut besucht. Foto Bettina Kunz

Gegründet in Steckborn, hat die Zur-Rose-Gruppe ihren operativen Sitz seit 1999 in Frauenfeld. Foto Zur-Rose-Gruppe

Rückblick

Simpel und Ben gegen alle

Exklusiver Einblick in die Logistik von Zur Rose

Im Januar hat die Leuetatze ihre Leserinnen und Leser erneut ins Cinema Luna zum Filmapéro eingeladen. Im deutschen Film « Simpel » geht es um ein Brüderpaar, das nach dem Tod der Mutter nicht getrennt werden will. Wie hat der Film gefallen ? Die Meinungen der Kinobesucher waren geteilt.

Ben und Simpel – Simpel und Ben. Die zwei Brüder gehören zusammen, doch der deutsche Staat will die beiden trennen. Simpel, der eigentlich Barnabas heisst, ist geistig behindert. Und weil der Vater, der sich schon vor Jahren aus dem Staub gemacht und sich in Hamburg ein neues Leben aufgebaut hat, auch nach dem Tod der Mutter nichts von seinem behinderten Sohn wissen will, soll Simpel ins Heim. Ben will das jedoch nicht zulassen und so machen sich die beiden mit Simpels Plüschhasen « Monsieur Hasehase » auf nach Hamburg, wo sie als Seemänner die weite Welt erobern wollen. Es entsteht eine Mischung aus Tragikomödie und Roadmovie.

Gemischt waren auch die Meinungen zum Film, wie am anschliessenden Apéro deutlich zu hören war. Für die einen schilderte « Simpel » eindrücklich die Geschichte zweier Brüder, die stets zueinander halten und sich gegen die schein­bare Willkür des Staates wehren. Andere aber hielten die Handlung des Films für absehbar und waren nicht sonderlich begeistert. Einig waren sich die meisten aber in zwei Dingen : Erstens wussten die beiden Hauptdarsteller vollends zu über­zeugen, gleiches galt zweitens auch für den Apéro.

Markus Zahnd

Die Leuetatze bietet ihren Leserinnen und Lesern die einmalige Gelegenheit, Zur Rose in Frauenfeld zu besichtigen. Da die Teilnehmerzahl für das Leuetatze unterwegs vom Dienstag, 17. April 2018, beschränkt ist, sollten sich Interessierte rasch anmelden.

Es ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Das Unter­nehmen Zur Rose wurde 1993 in Steckborn von 21 Ärzten gegründet. Bald begann die Firma, Arztpraxen mit Medi­kamenten zu beliefern. Dass daraus einmal Europas grösste Versandapotheke werden sollte, war damals weder das Ziel noch entsprach es der Vorstellungskraft der Gründer. Mitt­lerweile hat die Zur­Rose­Gruppe ihren operativen Sitz in Frauenfeld. Sie ist mit den Marken Zur Rose und DocMorris die grösste Versandapotheke in Europa und eine der führen­den Ärztegrossistinnen der Schweiz. Die Zur Rose­Gruppe beschäftigt an den verschiedenen Standorten über 1000 Mit­arbeitende und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 983 Millionen Franken.

Die Leserinnen und Leser der Leuetatze können den Haupt­sitz in Frauenfeld am Dienstag, 17. April 2018, besichtigen. Zuerst erhalten sie eine Einführung in das Unternehmen, gefolgt von einem exklusiven Einblick in die Logistik – also in jene Räumlichkeiten, wo die Medikamente gelagert, kommis­sioniert und versendet werden.

Datum Dienstag, 17. April 2018 Ort Zur Rose, Walzmühlestrasse 60, 8500 Frauenfeld Zeit 16 Uhr. Die Führung dauert rund 60 Minuten, danach gibt es einen Apéro. Teilnahme alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung sowie Pensionierte. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, Anmeldungen werden aufgrund des Eingangsdatums berücksichtigt. Anmeldung an Informationsdienst, Sybille Baumgartner, 058 345 53 20, [email protected]

Markus Zahnd

LTUnterwegs 7

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Die Ausstellung « Grimms Tierleben » ist bis am 19. August 2018 im Naturmuseum zu sehen. Foto Eliane Huber Bronzeskulptur der Bremer Stadtmusikanten in Bremen Foto BTZ Bremer Touristik-Zentrale

Grimms Tierleben im NaturmuseumUnser Wissen über Tiere ist nicht nur geprägt von wissenschaftlichen Fakten. Auch mündliche und literari­sche Überlieferungen spiegeln die menschliche Wahrnehmung von Tieren. Das trifft besonders auf zahl­reiche Tiermärchen der Brüder Grimm zu, wie eine neue Ausstellung im Naturmuseum zeigt.

Ob schlau, hinterlistig, tollpatschig oder gutmütig – in Märchen verkörpern Tiere menschliche Eigenschaften und prägen damit unser Tierbild. Manch­mal ergänzen sich dabei Märchen und Wissenschaft beinahe perfekt, oftmals könnten sie gegensätzlicher nicht sein. Die Ausstellung « Grimms Tierleben » widmet sich zehn Tierarten aus den Märchen der Brüder Jacob ( 1785–1863 ) und Wilhelm ( 1786–1859 ) Grimm und stellt diese in einen biologischen und historischen Zusammenhang – und dies sogar mit Thurgauer Bezug.

Im Märchenwald in der Ausstellung lassen sich mit einem Zauberstab Igel, Hase, Eule und weitere Grimm‘sche Märchentiere zum Reden bringen und spielerisch entdecken. Mitten im Wald stossen die Besucherinnen und Besucher aber auch auf ein Forschungscamp. Zoologinnen und Biologen erzählen darin von ihren Forschungsarbeiten mit Tieren. Auf diese Weise präsentiert die Ausstellung vielschichtige Tierbilder, in denen märchenhafte Phantasie und wissenschaftliche Beschreibung mitein­ander verschmelzen und einen spannen­

den Blick auf Wolf, Bär, Rothirsch und andere Tierarten ermöglichen.

Eigene Tierbilder hinterfragenWie stark mündliche und literarische Überlieferungen unser Bild von Tieren beeinflussen, zeigt sich am Beispiel des Wolfes. Kaum eine Tierart geniesst einen schlechteren Ruf : Hinterlistig, scheinheilig und ungeheuer gefrässig vertilgen Wölfe in Märchen sogar Grossmütter und kleine Mädchen. Kein Wunder, gelten sie für viele Menschen bis heute als schadenstiftende, gar lebensbedrohende Kreaturen – obwohl die wildtierbio logische Forschung längst das Gegenteil bewiesen hat. Bis heute ist die Diskussion um die Rückkehr des Wolfes von emotionalen, zumeist überlieferten Bildern geprägt. Indem die vom Naturmuseum Winterthur produ­zierte Aus stellung den Märchenbildern auch bio logische Tatsachen gegenüber­setzt, fordert sie die Besucherinnen und Be sucher dazu auf, die eigenen Wunsch­ oder Feindbilder gegenüber Tieren zu hinterfragen.

Jacob Grimm im ThurgauKein Märchen ist Jacob Grimms Besuch im Thurgau ! Im Jahr 1831 weilte er auf Schloss Eppishausen bei Erlen. Der dama­lige Schlossbesitzer ist Joseph Christoph Maria Freiherr von Lassberg. Der Wis­senschaftler und Kulturfreund pflegt Kontakte zu vielen namhaften Gelehrten seiner Zeit und hat auch zu Hortense de Beauharnais, der Besitzerin von Schloss Arenenberg bei Salenstein, persönliche

Beziehungen. Ob Jacob Grimm auch den Arenenberg besucht, ist unklar. Möglich wäre es, denn der Arenenberg ist zur damaligen Zeit als kultureller und intellektueller Treffpunkt weit herum bekannt.

Grimms Thurgauer Visite ist deshalb Anlass, die Ausstellung des Natur­museums mit einem Rundgang im Schlosspark Arenenberg zu ergänzen. An zehn Standorten werden die im Natur­museum gezeigten Tierarten und ihre märchenhaften Charaktere vor gestellt und mit Informationen zu ihrem Vor­kommen zu Zeiten von Grimms Thur­gauer Besuch ergänzt. Der Rundgang ist ab 1. April zu sehen. Er wird ergänzt mit einer Märchenstunde für Erwachsene und einer Führung durch den Park.

Ein modernes MärchenDie Ausstellung « Grimms Tierleben » ist bis am 19. August 2018 im Natur­museum zu sehen. Nebst Führungen, Kinder­ und Familienworkshops und einem Figurentheater in der Ausstellung produziert das Naturmuseum mit der Theaterwerkstatt Gleis 5 in Frauenfeld selber ein modernes Märchen : Das Stück « Gesucht : Biber the Kid » ist ein tierisch­vergnügliches Openair­Theater für Familien am Original­Biberschau­platz mitten in Frauenfeld. Premiere ist am Sonntag, 25. März. Weitere Infor­mationen finden sich auf der Museums­webseite www.naturmuseum.tg.ch

Hannes Geisser, Museumsdirektor

8 Kultur

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Frauen und Kinder bei der Fabrikarbeit in Arbon. Foto Historisches Museum Arbon

Der Thurgau. Labor der IndustrialisierungMostindien müsste eigentlich Rostindien heissen. Das Historische Museum arbeitet seit Jahren gezielt an der Aufarbeitung der Industrie­geschichte, die den Thurgau weit stärker geprägt hat als Apfelbäume. Die Sonderausstellung « Schreck & Schraube. Weltindustrie im Thurgau » bietet 2018 eine Tour d'Horizon zum industriellen Kulturerbe.

Die Rhythmen und Mechanismen der Fabrikarbeit schraubten sich in den ver­gangenen 300 Jahren in unseren Alltag hinein, nährten Erwartungen und Fort­schrittsglauben, aber auch Angst und Schrecken, und zwar bis heute – denken wir nur an das Bedrohungsszenario, dass uns die humanoiden Roboter eines Tages die Arbeit wegnehmen.

Der Blick in die Geschichte zeigt, dass die Hoffnungen und Sorgen der Arbeiterinnen, der Angestellten und der Unternehmer weit zurückreichen. Im 17. Jahrhundert, als die Menschen südlich des Bodensees noch hauptsäch­lich für sich und die nähere Umgebung produ zierten, stellten risikofreudige Kaufmänner die bisherige Ordnung auf den Kopf. Die Bauern und Gesellen sollten alle am gleichen Ort wohnen und für eine Manufaktur nur noch Zuliefer arbeiten ausführen, also Teil des Produktionsprozesses für ein einzelnes Produkt sein. Diese Umstrukturierun­gen markierten den Anfang der Textil­industrie im Thurgau.

Dank der vielen Flüsse im Gebiet konnte Energie gewonnen werden und gleichzeitig stand das Wasser für die kom plexen Bleiche­ und Färber prozesse zur Verfügung. Die Textilindustrie blühte insbesondere im 18. und 19. Jahr­hundert so stark auf, dass die blauen und nach indischen Mustern bedruck­ten Stoffe aus dem Thurgau sogar im inter nationalen Sklavenhandel zu den beliebtesten Zahlungsmitteln gehörten.

Industriegeschichte brandaktuellMigranten aus Deutschland, wie etwa der Strumpfwirker Johann Joseph Sallmann ( 1823–1871 ) aus Sachsen, brachten Knowhow und Innovation in die Region und förderten den Maschinen bau im Textilwesen. Die Produktions steigerung ermöglichte bald, dass rund 50 Prozent der Thurgauer Bevölkerung eine Arbeit in der Industrie finden konnte. Von Apfelkanton kann also weder für die Zeit vor 100 Jahren noch für jene vor 300 Jahren die Rede sein ! Geschichtsträchtige Firmen wie die ISA Sallmann oder Bernina produzieren nach wie vor erfolgreich für den inter­nationalen Markt, neue Unternehmen sind entstanden und die Schweizer Wirt­schaft an der Grenze boomt unter neuen Vorzeichen.

Mit packenden Beispielen und beein­druckenden Objekten ausgestattet zeigt das Historische Museum Thurgau in der Sonderausstellung « Schreck & Schraube. Weltindustrie im Thurgau », warum das Gebiet südlich des Bodensees ein Labor

für unsere heutige Welt war und weshalb das Thema Industrialisierung gerade jetzt so aktuell ist wie nie zuvor. In zehn Kapiteln erfährt das Publikum, warum ein Thurgauer Dorf mit dem Silicon Valley vergleichbar ist, wie Textilfabriken global vernetzt handeln und weshalb die Schweiz Spitzenprodukte herstellt. Auf­sehenerregende Maschinen, reizvolle Stof­fe und einnehmende Geschichten erfüllen das Alte Zeughaus Frauenfeld mit dem Leben unseres industriellen Erbes.

Der Höhepunkt jeder Führung ist die Bekanntschaft mit einer britischen Lady, die der Arbeiterschaft ab dem 18. Jahrhundert das Fürchten lehrte : die Spinning Jenny, erste industrielle Spinnmaschine und Ikone der Verän­derungen dieser Zeit. Ist der eigens für das Museum hergestellte Nachbau der Spinning Jenny in Betrieb, wird schlag­artig klar, wie fundamental der tech­nische Fortschritt das Leben der Arbei­terinnen und Arbeiter revolutionierte.

Cornelia Tannheimer

Kultur 9

Schreck & Schraube. Weltindustrie im Thurgau Sonderausstellung ab 23. März 2018. Altes Zeughaus Frauenfeld. Öffnungs­zeiten Di–So, 13–17 Uhr. Eintritt frei. www.historisches­museum.tg.ch Be gleitet wird die Sonderausstellung von einem breitgefächerten Veranstaltungs­programm, das regionale Industrie­museen und ­standorte mit eigenen Events bereichert.

Page 10: Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Leuetatze · 2018. 4. 3. · Neues Kleid für die Leuetatze Im Dezember 2005 erschien die Leuetatze zuletzt im alten Layout, seit März 2006

Das Wirtschaftskonzil in Konstanz 2015 war ein voller Erfolg. Im Juni findet erneut ein solches statt. Foto zVg

Im Frühjahr 2018 geht das 600­Jahr­Jubiläum des Konstanzer Konzils zu Ende. Am 22. April 1418 erklärte der damals neu gewählte Papst Martin V. das Konzil in Konstanz für beendet. Der Thurgau erinnert sich mit ab­ schliessenden Aktivitäten nochmals an das religiöse Grossereignis und seine Folgen bis in die Gegenwart.

Von 2014 bis 2018 wurde das Konzils­jubiläum in Konstanz und auch im Thurgau vielfältig gefeiert. Zahlreiche Projekte in Kultur, Tourismus und Wirtschaft konnten realisiert werden. Es gab historische Ausstellungen, die Publikationsreihe «Der Thurgau im späten Mittelalter», vier Landkarten unter dem Titel «Wege des Konzils», historische Produkte wie getrocknete Früchte, Verjus oder Anisbrötli, die der Konzilszeit nachempfunden waren, ein Rezeptbüchlein mit historischen Rezepten, zwei Wirtschaftskonzile in der Bodenseeregion und vieles mehr.

Erfolgreiche ProjekteDie Verantwortlichen blicken auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück, allen voran die Leiterin des Kulturamts, Martha Monstein, der Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit, Daniel Wessner, und der Geschäftsführer von Thurgau Tourismus, Rolf Müller. «Selbstbewusst hat der Kanton Thurgau unter dem Titel ‹ Ohne Thurgau kein Konzil › das Jubiläum zum Anlass genommen, einen vertieften Blick auf ein wichtiges Kapitel in der euro­

päischen Geschichte und dessen Bedeu­tung für den Thurgau zu werfen und die Auswirkungen bis in die Gegenwart aufzuzeigen», sagt Martha Monstein.

Thurgau Tourismus betreute während der Jubiläumsjahre die Koordinations­stelle Konzilsjubiläum. «Mit viel Engagement haben sich unsere Partner diesem bedeutenden Stück Geschich­te gewidmet und mit Ausstellungen, Märkten oder kreativen Konzilmenüs die Erlebnisregion Thurgau­Bodensee bereichert. So entstanden auch viele neue und grenzübergreifende Kontakte, die nach Abschluss der Feierlichkeiten wertvoll bleiben», sagt Rolf Müller. Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist die grenzüberschreitende Zusammenar­beit wichtig. «Mit dem Wirtschafts­konzil haben wir den Grundgedanken des historischen Konstanzer Konzils aufgegriffen und in die Gegenwart transferiert. Der Erfolg dieser Ver­anstaltung belegt das Interesse an grenz­überschreitender Zusammenarbeit und deren Relevanz für die Region», sagt Daniel Wessner.

Veröffentlichung Doppelband 3 / 4Das Konzilsjubiläum wird in diesem Frühjahr mit letzten Aktivitäten ab ­ geschlossen. Als Abschluss der Publi­kations reihe «Der Thurgau im späten Mittelalter» erscheint am 12. April 2018 im Verlag NZZ Libro der Doppelband 3 / 4 «Umbruch am Bodensee – Vom Konstanzer Konzil zur Reformation». Dieser greift die Zeit zwischen dem

Konstanzer Konzil und der Reformation auf : Der schwierige Weg von der Land­grafschaft in die Eidgenossenschaft, der Reichtum des sakralen Thurgaus und der reformatorische Aufbruch an der Schwelle zur Neuzeit. Auch das letzte Buch der Reihe richtet sich an eine kul­turhistorisch interessierte Leserschaft. Die Bände führen mit einem Wechsel von thematischen Überblicksbeiträgen und Geschichten von Zeitgenossen durch eine prägende Epoche der Boden seeregion.

Weitere Informationen : http://bit.ly/UmbruchBodensee

Ramona Früh

10 Kultur

Abschluss des Konzilsjubiläums im Thurgau

Zweites Internationales WirtschaftskonzilAm 29. Juni 2018 findet in Konstanz erneut ein Internationales Wirtschafts­konzil statt. Nach dem grossen Interesse und dem Erfolg von 2015 sowie weiteren Veranstaltungen 2016 in Zürich und 2017 in Liechtenstein nimmt das Wirt­schaftskonzil den Geist des Konstanzer Konzils vor 600 Jahren und den Willen zur Gestaltung der Zukunft auf. Am Beispiel der Bodenseeregion geht es um zukunftsfähige Impulse und Modelle für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft für einen zentralen europäischen Raum. Hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Politik und Wirt­schaft sorgen für spannende Dialoge zu Zukunftsthemen. Weitere Informationen : www.bodenseekonferenz.org

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Prunkstück in der Konkursmasse von Rolf Erb : Das Schloss Eugensberg. Foto zVg

Martin Wenk sorgt dafür, dass die Erb-Gläubiger wenigstens einen kleinen Teil ihres Geldes zurückerhalten. Foto Bettina Kunz

Information 11

Schlossverwalter auf ZeitDer Privatkonkurs von Rolf Erb beschäftigt Martin Wenk seit 13 Jahren. Für den Leiter der Abteilung Konkursamt wird das wohl der aussergewöhnlichste Fall seines Berufslebens sein. Nicht nur, weil er dadurch die Verantwortung für ein Schloss übernommen hat.

« Das sprengt alle bisherigen Mass­stäbe », sagt Martin Wenk. Normaler­weise veräussert ein Konkursbeamter Einfamilienhäuser, Möbel oder Autos von zahlungsunfähigen Schuldnern, um mit dem Erlös die Gläubiger zu ent schädigen. In diesem Fall aber geht es um ein Thurgauer Schloss samt Inventar, riesigem Umschwung, Land­wirtschaftsland und Wald sowie eine Oldtimer­Sammlung, eine Villa und Überbauungen in Winterthur. Die For­derungen der Gläubiger gehen in die Milliarden und die vorhandenen Werte in die Dutzenden von Millionen.

Wenk, der im Konkursamt und Betrei­bungsinspektorat Leiter der Abtei­lung Konkursamt ist, bearbeitet seit 13 Jahren den Fall von Rolf Erb. Der letzte Verwaltungsratspräsident der Erb­Gruppe hat nach dem Untergang des Firmen­Imperiums Privatkonkurs angemeldet, weil er mit seinem Privat­vermögen für seine Firmen gebürgt hatte. Weil Erb bis zu seinem Tod im Schloss Eugens berg in Salenstein wohn­te, ist sein Fall in die Zuständigkeit das Thurgauer Konkursamts gefallen.

Der Fall Erb ist für Martin Wenk nicht nur wegen der schieren Beträge ausser­gewöhnlich, sondern auch, weil er für den tiefen Fall einer Familie steht. Wenk spricht von einer Familien tragödie : « Involviert waren auch die beiden Kinder von Rolf Erb, obwohl sie nichts dafür konnten. » Rolf Erb hatte das Schloss Eugensberg seinen damals zehn Monate alten Zwillingen überschrie­ben, bevor er Konkurs angemeldet hat. Es brauchte lange Gerichtsverfahren, bis feststand, dass auch das Schloss zur Konkursmasse zählt. Und das war nicht das einzige Gerichtsverfahren. « Erbs Strategie war, alle Mittel auszu­schöpfen », sagt Wenk. So musste das Bundesgericht Anfang 2017 auch noch verfügen, dass Rolf Erb und seine Fami­lie aus dem Schloss ausziehen müssen. Bis zur letzten Instanz hatte die Familie die Verfügung des Konkursamts ange­fochten.

Rolf Erb erlebte den Auszug nicht mehr. Er verstarb vergangenes Jahr im Schloss. Obwohl Wenk nie Mitleid für Rolf Erb empfunden hat, war dessen Tod für ihn doch bewegend. Von Amtes wegen stand er mit Erb über lange Zeit in per­sönlichem Kontakt. « Er war mir gegen­über immer hoch anständig, obwohl ich auf der gegnerischen Seite stand. »

« Wir verkaufen nicht an Despoten »Nach dem Auszug von Erbs Familie aus dem Schloss Eugensberg im August 2017 konnte Martin Wenk endlich den Verkauf des Schlosses an die Hand nehmen. Seither ist er auch Schloss­

verwalter. Denn das Konkursamt ist für die Verwaltung der Aktiven zuständig, bis sie veräussert sind. Um das Schloss in Schuss zu halten, hat Wenk Erbs An gestellten übernommen. « Auch das gibt es nicht alle Tage, dass ich durch einen Konkurs einen zusätzlichen Mit­arbeiter bekomme. » Mit dem Verkauf hat Wenk eine spezialisierte Makler­firma beauftragt, die weltweit tätig ist. Sie soll zwar möglichst gute Gebote ein­holen. Allerdings muss nicht unbedingt der zum Zug kommen, der am meisten bezahlt. Der Käufer muss auch zum Thurgau passen. « Wir verkaufen nicht an einen Despoten », sagt Wenk.

Froh über baldigen AbschlussFür Martin Wenk wird der Fall Erb mit den langwierige Gerichtsverfahren, dem grossen Interesse auch nationaler Medien und dem Einbezug einer Viel­zahl von Fachstellen von der Denkmal­pflege bis zum Landwirtschaftsamt wohl das Highlight in seinem ganzen Berufsleben bleiben. Dennoch ist er froh über den absehbaren Abschluss. Seine Arbeit wird aber darüber hinaus Be deutung haben, denn die Berufs­kollegen landesweit verfolgen den Fall Erb mit Genugtuung. Hier habe be wiesen werden können, dass der Aus­spruch « Die Kleinen hängt man, die Grossen lässt man laufen » nicht stimmt, sagt Wenk. « Auch deshalb war ich so intensiv am Fall Erb dran. »

Christof Widmer

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Am Historischen Handwerker- und Warenmarkt gibt es Infos in der Markthütte des Amts für Archäologie Thurgau. Foto zVg

Im Hof des Regierungsgebäudes müssen oft Bussen verteilt werden, weil sich viele Automobilisten nicht an die Regeln halten. Foto Walter Hofstetter

Am 2. und 3. Juni 2018 findet der achte historische Hand­werker­ und Warenmarkt auf Schloss Wellenberg bei Frauenfeld statt. Spannende Geschichte zum Sehen, Hören, Riechen und Anfassen erwartet Jung und Alt von nah und fern. Auch das Amt für Archäologie ist Teil des Marktes.

Das bunte Marktgeschehen auf dem idyllischen Schloss ­gelände wird einen möglichst getreuen Einblick in die Vergangen heit vermitteln. Auf dem Wellenberg entführen deshalb über 300 Marktleute die Besucherinnen und Besucher auf eine interessante Zeitreise. Auch das Amt für Archäologie ist wieder mit von der Partie. Am Marktstand der Archäo­logen gilt es dieses Jahr, einen Wettbewerb mit kniffligen Fragen über das Mittelalter zu lösen.

Historische Märkte sind im In­ und Ausland voll im Trend. Das Spezielle am Anlass auf Schloss Wellenberg sind die angestrebte Qualität und der hohe Anspruch zum histori­schen Detail. Der Reinerlös des historischen Handwerker­ und Warenmarkts geht an die Stiftung Schloss Wellenberg. Diese hat zum Ziel, die historische Substanz des Gebäude­ensembles zu bewahren und – falls notwendig – fachgerecht und nach Richtlinien des kantonalen Amts für Denkmalpflege zu restaurieren. Mittlerweile konnten dank der gesammelten Finanzmittel unter anderem das über 500­jährige südliche Dach des Schlosses, die Fresken von 1521 und 1710 in der Schlosskapelle sowie die ehemalige Trotte aus dem 15. Jahr­hundert erfolgreich saniert werden. Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch.

Urs Leuzinger, Amt für Archäologie Thurgau

Wer schon einmal an einem Freitag­ oder Samstagabend durch den Hof des Regierungsgebäudes gegangen ist, kennt das Bild : wild parkierte Autos neben den Park­feldern und auf den 7 Tage / 24 Stunden reservierten Parkplätzen der Regierungsmitglieder. Doch die Abteilung Immobilienbewirtschaftung schafft Abhilfe.

Ein verregneter, kühler, unwirtlicher Samstagabend im Januar. Zu Fuss ist kaum jemand unterwegs, ausser Franco Vernacchio sowie seine Begleiterin und sein Begleiter. Sie sind von der Security, die für die Kontrolle der Parkplätze rund um das Regierungsgebäude zuständig ist. Normalerweise sind sie während des Tages unterwegs und büssen auch falsch parkierende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung. An diesem Abend haben sie andere Parksünder im Visier. Es sind vornehmlich Besucher eines nahen Restau­rants, die aus reiner Bequemlichkeit nicht die eingezeichneten Parkplätze benutzen, sondern die nähergelegenen Regierungs­parkplätze oder die freien Räume dazwischen.

So sind auch an diesem Abend zwei Autos irgendwo weit ab von den Parkfeldern abgestellt. Sie erhalten die wenig beliebten Zet­tel unter den Scheibenwischer geklemmt. Ein drittes Auto steu­ert direkt auf die Regierungsparkplätze zu. Franco Vernacchio geht darauf zu, erklärt dem Fahrer kurz die Sachlage, worauf sich dieser wieder ins Auto setzt und umparkiert. Glück gehabt ! Zum einen für den Fahrer, der um eine Busse herumgekommen ist, zum andern für Franco Vernacchio, für den eine solche Situation auch schon ziemlich unangenehm wurde, weil sein Gegenüber kein Verständnis für seine Intervention zeigte. Überhaupt läuft die Kontrolle an diesem Abend recht ruhig. Franco Vernacchio weiss weshalb : « Am Abend davor habe ich etwa zehn Bussen verteilt und den Wirt gewarnt, dass weitere Kontrollen folgen werden. Das hat schon mal gewirkt. »

Walter Hofstetter

12 Information

Schloss Wellenberg : Die Vergangenheit lebt

Auf den Spuren der Parkplatzsünder

Historischer Handwerker- und WarenmarktSchloss Wellenberg bei Frauenfeld. Gratisbus vom Bahnhof Frauenfeld zum Marktgelände. Wegzoll : Erwachsene Fr. 17.–, Jugendliche ( 12–16 Jahre ) Fr. 8.–, Kinder frei. Weitere Informationen unter www.schlosswellenberg.ch

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Martina Boron traf im Personalamt auf ein wohlwollendes Team. Foto Adrian Villiger

Stefan Thalmann leitet seit vergangenem Oktober die Abteilung Öffentlicher Verkehr und wurde so vom Leistungserbringer zum Besteller. Foto Denise Debrunner

Information 13

« Die Nase im Personal-bereich vorne behalten »

Besseres Angebot ohne höhere Kosten

Martina Boron leitet seit Oktober das Personalamt. Das Amt sei gut aufgestellt und geniesse in der Personaler­Szene einen guten Ruf. Ihr Vorgänger habe gute Arbeit geleistet. Sanfte Änderungen plant sie dennoch.

« Ich lebe eine Politik der offenen Tür », sagt Martina Boron. Und genau so sei sie auch empfangen worden : « Ich habe ein wohlwollendes Team von Herzblut­Personalern angetroffen. » In einer ersten Phase der Einarbeitung kümmerte sich Boron grossmehrheitlich um ihr Amt. In einer zweiten Phase möchte sie mehr über die Bedürfnisse und Erfahrungen der Amts­leitenden erfahren. Boron plant, dass das Personalamt noch mehr zum Dialogpartner zur Führungsunterstützung für Vor­gesetzten­Funktionen wird. Dafür baut sie auf eine verstärkte Lernkultur in ihrem Amt, die Vertrauen schafft.

Sie sei keine Schnellschuss­Innovatorin. Veränderungen sollen überlegt angegangen werden, darum bespreche sie wichtige Entscheide gerne mit ihrem Führungsteam. So etwa auch die neue Aufstellung des Kompetenzzentrums, die aufgrund personeller Veränderungen ansteht. Konkrete Themen, wie z. B. die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden, möchte sie vermehrt ansprechen und nach Möglichkeit ent sprechende Massnahmen einleiten. Um die Bedürfnisse besser zu erkennen, ist es ihr ein Anliegen, an der Linie und auch bei operativen Themen nah dran zu sein und wenn nötig Anpassungen, zum Beispiel beim Führungslehrgang oder auch im Aus­ und Weiter­bildungsangebot, vorzunehmen. Punkto Digitalisierung sei das Personalamt gut aufgestellt und nahe am Zeitgeist. « Da wollen wir die Nase vorne behalten », so Boron.

Doch nicht nur die Digitalisierung soll im Zentrum stehen : « Die Informatik ist in der heutigen Zeit wichtig, allerdings primär Mittel zum Zweck, denn ich will die Führungskultur im Fokus haben. » Im Vergleich zu ihrem vorherigen Job beim Kanton Zürich würden Entscheide im Thurgau unmittel barer, über kürzere Wege und pragmatischer gefällt. « Hier bin ich vermehrt in politischer Hinsicht im Fokus », sagt Boron.

Bettina Kunz

Stefan Thalmann hat im Oktober von Werner Müller die Abteilung Öffentlicher Verkehr übernommen. Er will für die Kunden das Angebot verbessern, ohne dass die Kosten höher werden.

« Dem öffentlichen Verkehr wird in der Schweiz und im Thur­gau sehr viel Goodwill aus der Bevölkerung zuteil. Diesen dürfen wir nicht verspielen », warnt Thalmann. Steigende Billettpreise und höhere Subventionen der öffentlichen Hand könnten die Erfolgsgeschichte des ÖV beenden. Dass dies nicht passiert, die Kunden aber trotzdem ein noch besseres Angebot erhalten, sieht er als seine grosse Herausforderung.

Auf eine nächste grosse Angebotsverbesserung dürfen sich die Reisenden beim Fahrplanwechsel im Dezember 2018 freuen. Alle S­Bahnen verkehren dann von Montag bis Freitag bis 20 Uhr im Halbstundentakt. In Schaffhausen, Kreuzlingen, Romanshorn und Rorschach verkürzen sich die Anschlüsse auf den Fernverkehr. « Doch es gibt auch bei diesem Fahrplan­wechsel Verlierer », stellt Thalmann fest. Das Ziel sei immer, für möglichst viele Reisende eine Verbesserung zu erzielen. Über­haupt spielt die ÖV­Nutzung eine grosse Rolle, wenn Stefan Thalmann und sein Team über einen weiteren Ausbau des Fahrplanangebots nachdenken. « Wir haben nicht die Mittel, flächen deckend den Halbstundentakt einzuführen. Die Nach­frage bestimmt, wo wir das Angebot ausbauen können. »

Bevor der Frauenfelder zum kantonalen Auftraggeber im öffentlichen Verkehr wurde, sammelte er jahrelange Er fahrungen bei der Bahn. Seine Ausbildung als Bahnbe­triebsdisponent machte er bei der SBB. Nach verschiedenen Weiterbildungen war er zuletzt Leiter Produktion bei Thurbo. Den Seitenwechsel vom Leistungserbringer zum Besteller findet er nicht problematisch : « Ich kenne natürlich die Ansprechpersonen und Abläufe genau, aber ich kenne auch allfällige Schwachpunkte. »

Denise Debrunner

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Dorothea Wiesmann leitet die Berufs- und Studienberatung Kreuzlingen, sie schätzt die abwechslungsreiche Arbeit. Foto zVg

14 Pingpong

Beschreibe dich selbst in einem Satz. Ich bin eine humorvolle, begeisterungsfä­hige, kreative, aber auch kritische Person.

Was schätzt du am meisten an deiner Arbeit ? Besonders schätze ich bei meiner Beratungsarbeit den viel seitigen Kontakt mit Menschen aus unter­schiedlichen Berufen, verschiedenen Alters­ und Bildungsstufen sowie mit abwechslungsreichen Biografien. In meiner Leitungsfunktion bereiten mir die Zusammenarbeit mit meinem engagierten Team, der Austausch auf der Führungsebene, die Weiterent­wicklung unserer Dienstleistung und die Zusammenarbeit mit anderen Partnern und Institutionen besondere Freude.

Welchen Beruf würdest du auch gerne ausüben ? Ich denke, dass ich mit dem Psychologiestudium die passende Grundausbildung gewählt habe, welche mich stets begeistert und interessiert. Vorgängig habe ich mich für Architektur interessiert. Ich schätze es auch heute, wenn die Arbeit oder Tätigkeit etwas Sicht­ und Greifbares ergibt und Gestaltungsfreiraum bietet.

Dies kann aber auch ein Produkt sein, ein Bild, eine Skulptur oder die Neu­gestaltung von Haus und Garten.

Was kann dich richtig wütend machen ? Zum Beispiel eine Mischung aus Schlaf­mangel und nicht funktionierenden technischen Geräten.

Wo und wie kannst du am besten abschalten und auftanken und wo trifft man dich in deiner Freizeit ? Ich halte mich sehr gerne in der Natur auf. Ich liebe unsere Wälder, wo man mich auch regelmässig mit Hund und Familie antrifft. Weiter zieht es mich immer wieder in die Berge. Sei es zum Wandern oder auch mal zum Klettern.

Über welche Fähigkeit würdest du auch gerne verfügen ? Ich hätte gerne mehr handwerkliches Geschick – da stosse ich bei meinen Projekten zuhause auch mal an Grenzen. Ja und vielleicht wäre etwas mehr Geduld bei gewissen Dingen hilfreich …

Wofür gibst du gerne mehr Geld als nötig aus ? Ich gebe relativ viel Geld aus für Bücher und Weiterbildungen. Ich empfinde das als Luxus, aber nicht als sinnlos. Auch begeistern lasse ich mich für Outdoorartikel wie Zelt, Schlafsack, Kletterseil etc. Hier kaufe ich auch mal mehr ein als nötig.

Wo und wie verbringst du deine nächs­ten Ferien ? Voraussichtlich werden wir noch viele Sommerferien in Finnland

verbringen. Wir sind dort beteiligt an einem kleinen « Feriendorf » auf einer Schäreninsel. Es gibt weder Strom noch fliessend Wasser und eine Menge Bau­ und Renovationsprojekte. Genau nach meinem Geschmack.

Welche Musik verleiht dir Flügel ? Rockige Gitarrenmusik.

Womit kann man dich vertreiben ? Mit zu grossen Menschenansammlungen.

Was hast du zuletzt gelesen ? Ein Fach­buch aus dem Bereich systemische Beratung.

Was schätzt du an deinem Wohnort und was gefällt dir am Kanton Thurgau ? Die liebliche Hügellandschaft und der Blick auf Bodensee und Säntis. Aber auch die Grenznähe.

Interview : Juan Stocker

Im nächsten Pingpong : Regina Kreis, Prorektorin Bildungszentrum für Gesundheit und Soziales

« Ich bin gerne in der Natur »Zur PersonName : Dorothea Wiesmann Alter : 36 Jahre Amt : Amt für Berufsbildung und Berufsberatung Funktion : Regionalstellenleiterin Berufs­ und Studienberatung Kreuzlingen Beim Kanton seit : 2008

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Nach 14 Jahren als Chef des Sportamts wurde Peter Bär ( links ) am Sportforum verabschiedet. Bär und Monika Knill übergaben den Stab an den neuen Sportamts-chef Martin Leemann. Foto Mario Gaccioli

Auch Anfang dieses Jahres organisierte ein engagiertes OK im Regierungs - gebäude einen Neujahrsapéro. Und auch dieses Jahr wurde der Austausch über die Departements- und Amtsgrenzen hinaus geschätzt. Foto Markus Zahnd

People 15

Am DEK-Jahresschluss in Kreuzlingen liess es sich der Samichlaus nicht nehmen, die Kadermitarbeitenden persönlich zu würdigen. Auch Regierungsrätin Monika Knill lauschte gespannt, was der Samichlaus zu berichten hatte. Foto Marcel Volkart

Im Januar hiess es im Amt für Berufsbildung und Berufberatung : « ABB sounds good ». So genossen die rund 60 Mitarbeitenden an der Jahresstartveranstaltung im Stelzen-hof oberhalb Weinfelden eine mitreissende Einlage des Vokalquartetts GP2U. Foto Daniela Lüchinger

Grabungstechniker Matthias Schnyder, seit 1981 beim Amt für Archäologie des Kantons Thurgau tätig, taucht nicht nur regelmässig in unsere Seen ab, sondern steht auch gerne auf hohen Gipfeln. Im November 2017 in Afrika und natürlich mit der richtigen Ausrüstung. Foto zVg

Das Team der Büromaterial-, Lehrmittel- und Drucksachenzentrale ( BLDZ ) freut sich über die gelungene Sanierung seiner Büroräume. Foto Walter Hofstetter

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Iddamarie Felkay ist noch immer sehr aktiv, es ist ihr seit der Pensionierung noch nie langweilig geworden. Foto Guido Bruggmann

Die Schneeschuhwanderungen waren auch diesen Winter sehr beliebt. Foto Anton Brändle

16 Pensionierte

Es ist gar nicht so einfach, mit Iddamarie Felkay einen Termin zu finden. Besonders am Abend ist sie häufig aus­gebucht. Ihr Alltag ist von der Musik, der Familie und dem Bodensee geprägt, den sie gerne auf Fotos festhält.

Aufgewachsen ist Iddamarie Felkay in Rorschach, wo sie auch das Seminar besuchte. Ihr beruflicher Einsatz galt immer der Thurgauer Volksschule, zuerst als Lehrerin, dann als Inspek­torin und die letzten neun Jahre als Schulevaluatorin. Ihre grosse Leidenschaft ist die Musik – sie ist mit einem Berufs­musiker verheiratet – und sie liebt die Gegend am Bodensee.

Dass sie jetzt ihren Tagesablauf selber bestimmen kann, schätzt Iddamarie Felkay sehr. Sie kann ausgiebig und lange frühstü­cken und danach die täglichen Aufgaben anpacken. Ihr grosses Hobby ist das Chorsingen, wofür zwei fixe Termine pro Woche reserviert sind. Mit dem Besuch von Konzerten und anderen kulturellen Veranstaltungen sind ihre Abende ausgefüllt.

Seit ein paar Jahren hat sie, angeregt durch die Hinterlassen­schaft ihrer Mutter, noch ein weiteres Hobby, die Ahnen­forschung. Sie hat, auch dank der modernen Medien, bereits gegen 2000 Personen der weit verzweigten Familie App erfassen können. Dies ermöglicht das Organisieren von Familientreffen. Zum Glück mache sie vorwiegend gute Erfahrungen mit dem Alter. Die Natur und das gemeinsame Singen gäben ihr Kraft für die Betreuung von Verwandten und Bekannten. Sie sei dankbar dafür, dass sie mit ihrem Mann noch eine so gute Zeit haben könne. Sie dürfe wirklich nicht jammern : « Ich nehme das Leben an, mit all seinen Facetten. »

« Langweilig ist es mir seit der Pensionierung noch keinen Tag geworden », sagt Iddamarie Felkay, « aber ich hätte schon gerne noch etwas mehr Zeit für mich. » Weite Auslandreisen macht sie jetzt keine mehr, sie geniesst die Ausflüge am Boden­see und besonders auf die Blumeninsel Mainau. Von ihrem Fenster aus gehen der erste Blick am Morgen und der letzte am Abend immer über den See.

Guido Bruggmann

Auch in diesem Winter absolvierten einige Pensionierte Schneeschuhwanderungen. Zuerst auf dem Ricken, danach auf der Schwägalp, dem Regelstein und dem Gäbris.

Zehn Schneeschuhläufer starteten zur ersten Tour auf dem Ricken. Das Gelände ist ideal für Anfänger und lässt viele Varianten zu. Dank dem frühen Wintereinbruch lag genügend Schnee, der durch den Regen etwas aufgeweicht wurde. Nach etwa anderthalb Stunden kam Nebel auf, und wir kehrten im Restaurant Bildhus zum Mittagessen ein. Gestärkt und trocken kehrten wir bei leichtem Schneefall zum Ausgangspunkt zurück.

Bei der zweiten Wanderung verhiess der Wetterbericht Hoch­nebel, für uns 15 Tourengänger schien aber die Sonne. Auf dem höchsten Punkt angelangt, genossen wir die herrliche Aussicht. Nach dem Auf und Ab durch lichten Wald gelangten wir zur Schwägalp und zum Mittagessen. Der Bus brachte uns später müde, aber zufrieden nach Nesslau zurück.

Mit dem Skibus gelangten die neun Teilnehmer bei der drit­ten Wanderung zur Talstation des Skiliftes Tanzboden. Dem Rand der Skipiste entlang erreichten wir nach knapp einer Stunde das Skibeizli. Nachher ging es erst aufwärts, dann im offenen Gelände, dem Höhenzug folgend, und später durch den Wald bis zum Regelstein auf 1314 Meter über Meer. Die tolle Aussicht entschädigte uns für die Mühen des Aufstieges. Nach dem Essen fanden wir beim Abstieg bis fast zur Bus­haltestelle Ricken genügend Schnee vor.

Bei der letzten Wanderung lag in der Umgebung von Gais nicht mehr viel Schnee, dichter Nebel hüllte die Landschaft ein. Ein Abstecher durch eine abseits gelegene Geländemulde mit tiefem Pulverschnee entschädigte die sieben Teilnehmer für die entgangene Aussicht. Den Stacheldrahtzäunen aus­weichend sah man den Oberen Gäbris immer näher. Auch beim Abstieg nach dem Mittagessen gingen wir bis kurz oberhalb von Gais im Schnee. So hat eine Schneeschuhtour auch bei leichtem Schneefall und Nebel ihren Reiz.

Anton Brändli

Was macht eigentlich… IDDAMARIE FELKAY-APP ?

Ahnen, Musik und Seeblick Touren durch den Schnee

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Es muss nicht immer ein knalliges Grün sein, doch beim Gäste-WC passt die Farbe gut. Foto Guido Bruggmann

An der ersten Wanderung in diesem Jahr waren die Pensionierten bei Wind und Eiseskälte unterwegs. Foto Renate Bruggmann

Pensionierte 17

Die Frage, welchen Hobbys ich mich nach der Pensionierung widme, habe ich mir nie gestellt. Diese würden sich dann schon einstellen. Damit hatte ich recht, denn inzwischen sind es schon mehrere Freizeit­Beschäftigungen geworden.

Ganz überraschend hat mich eine hand­werkliche Tätigkeit, von der ich früher nie geträumt hätte, gepackt : das Malen. Während andere dabei ihre künstlerische Ader pflegen, trage ich die Farbe ganz profan auf Wandflächen auf. Angefan­gen hat alles mit einer Aussenwand, die ich dringend ausbessern wollte. Da ich früher nie zu Pinsel und Farbe gegriffen hatte, liess ich mich zuerst vom Fach­mann beraten. Bestens ausgerüstet ging ich ans Werk, und siehe da, es bereitete mir Freude und die Arbeit gelang präch­tig. Unser Nachbar fand das ebenfalls und erteilte mir einen ähnlichen Auftrag. Dass ich so mein erstes Honorar für eine Handwerksarbeit erhielt, spornte mich zu weiteren Taten an.

Eine nächste Gelegenheit bot sich bei unserem Gäste­WC. Es sollte auf Wunsch meiner Frau einen bunten Anstrich bekommen, und anhand der Farbtabelle schien mir ein knalliges Grün am besten zu passen. Beim ersten Anstrich erschrak ich, als mir dieses intensive Grün von der Wand entge­genstrahlte. Sollte ich bei der Farbwahl doch etwas übermütig gewesen sein ? Leicht verunsichert wandte ich mich an meine Frau und überliess ihr die Ent­

scheidung, wie ich weitermachen sollte. Die anderen Seiten ebenso wie die Decke weiss zu belassen, war sicher ein weiser Entscheid. Erst am Schluss realisierte ich übrigens, dass dieses Grün­Weiss auch die Farben meines bevorzugten Fussballvereins sind. Damit hatte ich mit meiner Frau gleichgezogen, die sich vor Jahren ein WC in ihrer Lieblings­farbe Rot gewünscht hatte, allerdings nicht wegen des Fussballs, eher wegen ihrer politischen Gesinnung.

Ein Risiko bleibtBeim Malen bin ich sehr gefordert, wenn es bei der Vorbereitung um das Abdecken oder am Schluss um das Reinigen geht. Ich habe auch viel Neues über das Innenleben von Schaltern und Türschlössern gelernt, nur meine mangelnde Erfahrung mit elektrischen Leitungen bleibt ein latentes Risiko. Fast noch länger als das Streichen beschäf­tigt mich danach das Aufräumen : Unvorstellbar, welche Riesen­Sauerei ich jeweils anrichte. Zum Glück ist meine Frau meistens nicht zugegen – ich glaube, sie würde der Schlag treffen. Tage später noch kommen Farbtupfer zum Vorschein : an meinen Kleidern, am Portemonnaie, sogar im Auto !

Ich liebe das Flachmalen sehr – die fertige Arbeit zu betrachten macht mich glücklich. Probieren Sie es doch auch, sogar im Seniorenalter lohnt sich ein Versuch.

Guido Bruggmann

Für die erste Wanderung im neuen Jahr meldeten sich die Pensionierten zuhauf an. Sie hatten nach der langen Winterpause offenbar grosse Lust, in die neue Wandersaison zu starten.

71 Personen waren dabei, als es bei eisigen Temperaturen von Bürglen über Sulgen nach Donzhausen, und nach dem Mittagessen über Leimbach wie­der zurück zum Bahn hof Bürglen ging. Was ist es, das die Pensionierten gleich scharenweise dazu bringt, an diesen Wanderungen teilzunehmen ? In diesem Fall wohl nicht die spektakuläre Aussicht, denn es war kein Tag, der auch nur den Blick auf den Säntis gestattet hätte. Die an sich liebliche Gegend im AachThurLand präsentierte sich von ihrer rauen Seite.

Auf die Zwischenhalte mit Erklärungen und Wissenswertem über Land und Leute verzichtete Toni Brändli diesmal. Einzig beim Schloss Bürglen wies er auf die Besonderheiten der Anlage und der Politischen Gemeinde Bürglen hin. Es kann also auch nicht der Wissensdurst der Pensionierten sein, der sie so zahlreich zu diesen Wanderungen lockt. Es muss das Gehen sein und dass dabei Gesprä­che möglich sind. Dass wir während der Gespräche auch drei Stunden gewandert waren, merkten wir erst zu Hause beim Hochlagern unserer müden Beine.

Guido Bruggmann

Flachmalen, ein Hobby für Pensionierte ?

Reden und wandern

Mittwoch, 25. April 2018, 09.30 Uhr, Seeparksaal Arbon 42. Jahresversammlung der Pensionierten­ Vereinigung Thurgau PSSL

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Im Lager in Scuol machten sich die Lernenden Gedanken über die Gesundheit und arbeiteten an einem Landwirtschaftsweg. Fotos Lernende kantonale Verwaltung

18 Lernende

Im ersten Jahr verabschieden sich die neuen Lernenden der kantonalen Verwaltung jeweils für eine Woche in ein Lager. Dieses Mal ging es nach Scuol. Auf dem Programm standen ein Foto­OL oder ein Gesundheitstag, ausserdem befreiten die Lernenden einen Wander­ und Landwirtschafts­weg von Gestrüpp und Geäst.

Am Montagmorgen, 16. Oktober, trafen wir uns um 8 Uhr am Bahnhof in Wil. Von dort fuhren wir mit dem Zug nach Scuol. Nach drei Stunden Zugfahrt und rund 15 Minuten Fussmarsch zur Hütte hatten wir unser Ziel erreicht. Unser Koch Christoph hatte bereits ein leckeres Mittagessen vorbereitet. Nach­mittags stand ein Foto­OL auf unserem Programm. Bei diesem lernten wir die Gemeinde ein wenig kennen. Passend zum Foto­OL konnten wir abends im Stadt­Land­Fluss­Duell unser geografi­sches Wissen testen. Um 23 Uhr neigte sich dieser Tag bereits dem Ende zu.

Am nächsten Tag marschierten wir um 8.45 Uhr zu einem Wander­ und Landwirtschaftsweg, um diesen von Gestrüpp und Geäst zu befreien. Alle Lehrlinge zeigten vollen Arbeitseinsatz. Unterstützung bekamen wir von zwei sehr netten Herren, die beim Forstamt tätig sind. Unsere Lagerleiter waren von unserer Arbeit begeistert und auch die Herren vom Forstamt waren stolz auf uns. Um 16 Uhr beendeten wir unsere Arbeit und machten uns auf den Heimweg. Frisch geduscht trafen alle

um 18 Uhr mit grossem Hunger zum Abend essen ein. Nach dem Abend­essen bekamen alle ihre Mobiltelefone wieder. Diese wurden am Morgen ein gesammelt. Das Abendprogramm wurde uns freigestellt.

Lob von allen SeitenAm Mittwochmorgen starteten wir mit einem Gesundheitstag. Zwei Gast­referenten gestalteten diesen Tag mit uns. Jeder hatte die Möglichkeit, eines von sechs Themen auszuwählen. Wir hatten nun die Aufgabe, das jeweilige Thema in der Gruppe zu bearbeiten. Am Ende des Tages sollten wir alle eine 15­minütige Präsentation halten. Sämt­liches Material wurde uns dazu zur Ver­fügung gestellt. Unsere Plakate konnten wir frei und individuell gestalten. Um 12 Uhr gab es Mittagessen, bei dem sich alle stärken konnten.

Die Präsentationen starteten um 13 Uhr. Einige Gruppen hatten ein Quiz vor bereitet, an dem alle teil­nehmen konnten. Dadurch wurde ein ab wechslungsreiches Programm gestaltet, an dem alle Freude hatten. Jeder arbeitete fleissig mit und gab sein Bestes. Lob gab es am Ende nicht nur von unseren Lagerleitern, sondern auch von den Gastreferenten. Um 17.30 Uhr trafen wir alle zusammen, um gemein­sam Abend zu essen. Bis 19 Uhr hatten wir danach Zeit, uns für den Thermen­besuch zu richten. Wer keine Lust hatte, baden zu gehen, konnte auch in der Unterkunft bleiben. Alle genossen das

warme Wasser und verbrachten einen entspannten Abend. Wieder in der Hütte angekommen, richteten wir uns fürs Bett und gingen schlafen. So ging auch dieser Tag zu Ende.

Bündner Spezialität zu MittagAm vierten Tag stand eine Wanderung auf dem Programm. Nach dem Früh­stück packten wir unsere Rucksäcke für den bevorstehenden Marsch. Das erste Stück war das steilste und deshalb sehr anstrengend. Nach mehr als einer Stun­de erreichten wir endlich den Sessellift und fuhren das restliche Stück hoch. Es folgte nochmals ein kurzer Fussmarsch zur nächstgelegenen Liftstation, an der wir dann zu Mittag assen. Die Chefin des Restaurants empfing uns sehr herz­lich. Serviert wurde uns eine Bündner Spezialität. Gut gesättigt hatten wir nach dem Essen noch ein bisschen Zeit, die Sonne zu geniessen. Das Berg­panorama war wirklich beeindruckend.

Nach unserer Erholungspause fuhren wir mit ausgeliehenen Trottinetts den Berg wieder hinunter. Aufgeteilt in Gruppen starteten wir zu einer rasanten Fahrt. Unten angekommen gaben wir unsere Trottinetts ab und genossen die restliche freie Zeit. Um 18 Uhr gab es für uns das letzte Abendessen im Lehr­lingslager. Den Abend beendeten wir mit einer Diashow. Am Freitagmorgen traten wir dann die Heimreise an. Adieu Scuol – es war wirklich schön.

Martina Niedermann und Evelyn Drefs

Spannende Erlebnisse im Bündnerland

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Werner ForsterAm 2. Januar 1978 hat Werner Forster seine Stelle beim kantonalen Tiefbau­amt als Strassenwärter im Bezirk Sulgen angetreten. Schnell wurde sein Organi­sationstalent erkannt und er wurde zum Gruppenführer und später zum stellver­tretenden Bezirksaufseher be fördert. Schon lange ist er anerkannt als zuver­lässiger und kompetenter Bezirkschef­Stellvertreter. Er erledigt administra­tive Arbeiten, ist verantwortlich für Verkehrsumleitungen, Markierungen und ist Einsatzleiter im Winterdienst. Werner engagiert sich für das Tiefbauamt, wie wenn es seine eigene Firma wäre.

Fünf Bezirkschefs hat er in seiner 40­jährigen Laufbahn bereits unter­stützt und war und ist mit seiner ruhigen und hilfsbereiten Art eine verlässliche Stütze in allen Aufgaben des Strassen­unterhaltes.

Seine Frau und seine Töchter sind Werners ganzer Stolz, aber am meisten Freude hat er an seinen Enkelinnen. Seine Freizeit verbringt er als eifriges Mitglied der Musikgesellschaft Erlen. An vielen Wochenenden sind er und seine Frau mit dem Velo unterwegs. Mit seiner geselligen Art ist er auch an man­chem Anlass ein gern gesehener Gast. Als Gastgeber ist er immer für das leibli­che Wohl seiner Mitmenschen besorgt.

Duri Plouda, Bezirkschef Tiefbauamt

Ueli HolenwegerUeli Holenweger trat am 16. Januar 1978 als 19­Jähriger im damaligen Staatswald Feldbach als Waldarbeiter ein. Bereits sein Vater arbeitete nebst der Landwirtschaft viele Jahre in den Waldungen rund ums Haidenhaus. Ueli wurde als Teilzeitmitarbeiter eingestellt. Vater und Sohn Holenweger holzten sodann häufig im Akkord miteinander. Sein grosses Fachwissen über den Wald und über Waldbewirtschaftung eignete sich Ueli bei seinem Vater oder auch beim jeweiligen Förster an. In diesen 40 Jahren im Dienst erlebte er fünf Revierförster mit teils sehr unterschied­lichen Handschriften. Im 2008 wurde der damalige Staatswald Feldbach zum heutigen Staatsforstbetrieb Seerücken­Rhein zusammengeführt. Nebst der Waldarbeit führt Ueli seinen eigenen Landwirtschaftsbetrieb in Salen­ Reutenen.

Ueli Holenweger ist noch immer ein motivierter, zuverlässiger und hilfs­bereiter Mitarbeiter. Seine ruhige Art wird nicht nur unter Forstleuten sehr geschätzt. Wir gratulieren Ueli Holen­weger zu 40 Dienstjahren und danken ihm ganz herzlich für seinen lang­jährigen Einsatz für den Staatswald. Wir wünschen Ueli weiterhin gute Gesundheit und Freude im Wald.

Mathias Rickenbach, Leiter Staatswald

Ernst FröhlichErnst Fröhlich absolvierte die kauf­männische Lehre in einem Reisebüro. Diese Ausbildung prägte seine weiteren Tätigkeiten in der Reisebranche. In Süd­afrika und danach auch wieder in der Schweiz war er für verschiedene Flug­gesellschaften und Reiseveran stalter tätig, bevor er am 1. März 1993 im Strassenverkehrsamt als Gruppenleiter Versicherungen / Bewilligungen begann. Schon bald wurde er in die Amtsleitung beordert und konnte sich als Assistent des Amtsleiters mit dem gesamten Tätigkeitsbereichs des Prüfungs­ und Zulassungs wesen auseinandersetzen. Ab dem 1. Januar 1999 bis Ende Dezem­ber 2003 zeichnete Ernst Fröhlich verantwortlich für den Kundendienst. Als neue Herausforderung packte er ab 2004 nach der Pensionierung des dama­ligen Stelleninhabers die Leitung für die Abteilung Prävention und Massnahmen an. Er entscheidet mit seinem Team über Auflagen und Massnahmen von Ver­kehrsdelinquenten und be wältigt diese Herausforderungen mit einem grossen Verantwortungsbewusstsein und einer hohen Sozialkompetenz.

Wir danken Ernst Fröhlich für seinen engagierten Einsatz im « Strassi » und freuen uns auf das weitere gemeinsame Wirken. Wir wünschen ihm viel Freude und Zufriedenheit.

Ernst R. Anderwert, Geschäftsleiter Strassenverkehrsamt

40 Dienstjahre 25 Dienstjahre

Werner Forster Ueli Holenweger Ernst Fröhlich

Leute · Ehrungen 19

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Pierre GrobDer Wunsch, in einem Umweltlabor zu arbeiten, führte Pierre Grob von Zürich in den Thurgau. Er begann am 4. Januar 1993 im damaligen Laboratorium des Amtes für Umweltschutz und Wasser­wirtschaft als Chemielaborant. Seither hat sich viel geändert : Anstelle von einem Liter Wasser und vielen Glaswaren benö­tigt er heute lediglich ein paar Milliliter und einige Analysegeräte, um Wasserin­haltsstoffe zu bestimmen. Stand früher das Gewässermonitoring im Zentrum der Arbeit, so ist es heute die detekti­vische Suche nach der Ursache einer schlechten Wasserqualität.

Nicht geändert hat sich seine Freude an seiner Arbeit. Pierre entwickelte und verbesserte ein Probenahmegerät, das von anderen Gewässerschutzlabors übernommen wurde. Unvergessen bleibt die Einführung der Norm ISO 17025. An unzähligen Samstagen hat sich Pierre Grob der Validierung der Labormetho­den angenommen. Belohnt wurde dies 2006, als der Laborbereich akkreditiert wurde. Seit 2017 ist er als diplomierter Naturwissenschaftlicher Labortechniker bestens für die kommenden Herausfor­derungen im Gewässerschutz gerüstet.

Lieber Pierre, herzlichen Dank für dein grosses Engagement für saubere Flüsse und Bäche im Thurgau. Ich wünsche dir für deine berufliche und private Zukunft weiterhin viel Freude sowie beste Gesundheit.

Heinz Ehmann, Leiter Abteilung Gewässerqualität und -nutzung

Laurenz RäberLaurenz Räber startete am 1. Januar 1993 im AFI als Informatikorganisator und Projektleiter. Als Erstes erstellte er ein Konzept für ein übergreifen­des Büroinformationssystem, das er 1995 mit LinkWorks in allen Ämtern umsetzte. Parallel dazu erarbeitete er Konzepte für den Budget­Prozess, Personal prozesse und die Geschäfts­berichterstellung. Lori Räber hinterliess als AFI­Projektleiter viele Fussab­drücke. Dazu zählen : Kanzleiverbund, Ab lösung von LinkWorks durch Fabasoft, Intranetportal auf Basis von Fabasoft, Net Biblio, ADRIS, Ablösung von LinkWorks Mail durch GroupWise, Publikation des Rechtsbuchs, Wabsti, automatisierte Verarbeitung des Gross­ratsprotokolls, eDossier, ScanBox, Archivsystems Scope und Baugesuchs­abwicklung BOA.

2007 wurde er zum Abteilungsleiter befördert. In dieser Funktion setzt er sich insbesondere für die Verbreitung übergreifender IT­Lösungen ein. 2014 wurde er zum Stellvertreter des Amts­leiters ernannt und seit der Reorgani­sation des AFI leitet er die Abteilung Anwendungsmanagement.

Ich gratuliere Lori Räber herzlich zum Dienstjubiläum und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft.

Leo Kuster, Chef Amt für Informatik

Peter K. RüeggAllen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Wie oft Peter K. Rüegg, der am 1. Februar 1993 seine Stelle als Liegenschaftsverwalter des Kantons Thurgau antrat, diese Redens­art bestätigt sah, wissen wir nicht. Doch sehen wir, dass er seine Aufgaben auch 25 Jahre später immer noch mit grosser Fachkenntnis, Erfahrung und viel Enga­gement wahrnimmt.

Zielstrebig und hartnäckig muss ein Liegenschaftsverwalter im Alltag wohl sein, um den verschiedenen Kunden die praktikablen – nicht die idealen – Lösungen für Raumprobleme beliebt zu machen. Peter K. Rüegg besitzt diese Eigenschaften und an entsprechenden Herausforderungen fehlte es ihm nie. Die Sanierung eines Verwaltungs­ oder die Restaurierung des Regierungsgebäudes vor­ und nachzubereiten, war eine gewal­tige logistische Leistung; das Umsetzen der Bezirks­ und einer Kreisreform ebenso. Von all dem, was hier aus Platz­gründen nicht erwähnt werden kann, ganz zu schweigen.

Privat präsidiert der Jubilar mit viel Elan eine Schlichtungsbehörde, sucht und fin­det seine Ruhe im Schiessstand oder auf dem Campingplatz am See im Tessin.

Das Team des Hochbauamts gratuliert Peter K. Rüegg herzlich zum Arbeitsju­biläum und wünscht ihm für den beruf­lichen Schlussspurt Gelassenheit und Wohlergehen.

Erol Doguoglu, Kantonsbaumeister

25 Dienstjahre

Pierre Grob Laurenz Räber Peter K. Rüegg

20 Leute · Ehrungen

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Alexander WehrliAls junger Chemiker an der ETH war Alexander Wehrli von der Chemie des Goldes und von der Chemieinformatik fasziniert. Bei einem amerikanischen Hersteller von wissenschaftlichen Mess­geräten hat er nach dem Studium sein Fachwissen vertieft und sich weitere Programmierkenntnisse angeeignet. 1993 konnte er vom Amt für Informa­tik und dem Laboratorium verpflichtet werden. Seit 1995 arbeitet Alex ganz im Laboratorium und unterhält, gestaltet und entwickelt unsere Datenbank und unsere vielfältigen Mess­Systeme. Alex hat sich zum eidgenössischen Lebens­mittelchemiker weitergebildet. Er ist ein Crack im komplexen Gebiet der ( auch internationalen ) rechtlichen Beurteilung von Lebensmitteln geworden. Das Recht ändert dauernd und erfordert Flexi­bilität : In den vergangenen 25 Jahren hat Alex bereits die zweite Umsetzung einer Totalrevision des eidgenössischen Lebensmittelmittelrechts mitgestaltet.

An Sommerabenden trifft man Alex beim Stacheln mit seinem Weidling auf dem Rhein oder auf seinem Velo in der näheren und weiteren Umgebung – und ferienhalber auch auf Mittelmeerinseln.

Alex, ich danke dir für deine langjährige Unterstützung und Treue zum kantona­len Laboratorium und für dein Engage­ment in der Lebensmittelkontrolle und wünsche dir dabei weiterhin viel Freude und Befriedigung.

Christoph Spinner, Kantonschemiker

Gabi FustAm Samstag, 11. November 2017, ist Gabi Fust nach kurzer schwerer Krank­heit verstorben. Die Diagnose einer unheilbaren Krankheit und die schlechte Prognose belasteten Gabi in den letzten Wochen und Tagen schwer. Bis zum Schluss versuchte sie, durch die tägliche Arbeit auf andere Gedanken zu kommen.

Gabi Fust begann ihre berufliche Laufbahn beim Kanton Thurgau. Von 1972 bis 1975 absolvierte sie die kauf männische Lehre im Finanz­departement. 1989 kehrte sie als Sach­bearbeiterin ins Lohnbüro zurück. Schon nach kurzer Zeit wurde sie als Nachfolgerin von Samuel Moser zur Abteilungsleiterin befördert. Gabi Fust liebte ihr Lohnbüro über alles. Die Arbeit rund um den Lohnvollzug und der Kontakt mit den vielen Amtsstellen erfüllten sie mit grosser Befriedigung. Der korrekte Lohnvollzug wie auch die pünktliche Lohnauszahlung waren immer ihr oberstes Ziel. Die hohen Anforderungen, die sie an sich selber stellte, verlangte sie auch von ihren Mit­arbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch von den Personalverantwortlichen in den Departementen und Ämtern.

Sie hatte bereits Pläne geschmiedet für die Zeit nach der Pensionierung, diese bleiben nun unvollendet. Wir werden Gabi immer in guter Erinnerung behal­ten und entbieten den Angehörigen unser Beileid.

Urs Meierhans, Leiter Finanzverwaltung

Renate Kramer« Übrigens, an deiner Jacke fehlt noch ein Knopf. » Dieser vor kurzem erfolgte Hin­weis war typisch für Renate Kramer : Sie dachte an alle und alles. Nun ist sie am 28. Januar 2018, völlig unerwartet und kurz vor ihrer Pensionierung, von uns gegangen. Wir sind alle tief erschüttert und traurig ob dieser Nachricht.

Im Juli 1999 trat Renate Kramer ihre Stelle im ABB an, noch unter der Lei­tung von Ueli Berger. « Mit Renate hast du eine zuverlässige, loyale und exakte Assistentin an deiner Seite », sagte er nicht ohne Stolz bei der Stabsübergabe. Wie recht er hatte ! Auf Renate Kramer war in jeder Hinsicht Verlass, sie ver­fasste in höchster Qualität unzählige Protokolle, RRB und Personalent­scheide. Und wenn man irgendetwas übers Amt wissen wollte – Renate wusste Bescheid. Besonders geschätzt haben wir auch ihre offene und ehrliche Art, ihre Aufmerksamkeit und nicht zuletzt ihren Schalk. Vergessen werden wir auch nicht ihre Hilfsbereitschaft, wie zum Beispiel vergangenes Jahr, als sie einfach ohne zu zögern ihren Wagen auslieh, damit ich an eine Sitzung auf den Arenenberg fahren konnte. Wir alle werden Renate Kramer in bester Erinne­rung behalten.

Marcel Volkart, Chef Amt für Berufsbildung und Berufsberatung

25 Dienstjahre Nachrufe

Alexander Wehrli Gabi Fust Renate Kramer

Leute · Ehrungen 21

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Rainer AndenmattenAm 15. August 1982 wurde Rainer Andenmatten als Apotheker im Kan­tonsspital Münsterlingen angestellt. Am 1. Januar 1985 erfolgte die Beförderung zum Chefapotheker und bereits 1987 zum Spitalapotheker der Kantonsspitäler. Im Zuge eines Aufsehen erregenden Falls im Heilmittelbereich begründete der Regie­rungsrat 1989 die Funktion des Kantons­apothekers und wählte als ersten Amtsin­haber Rainer Andenmatten. Die Doppel­rolle als Chef der Spital pharmazie und als Aufsichtsperson über die öffentlichen Apotheken brachte Rainer Andenmatten aufgrund seiner Fachkompetenz und Glaubwürdigkeit problemlos unter einen Hut. Ebenfalls 1989 schuf der Kanton die erste kantonale Ethikkommission für die Bewilligung klinischer Versuche mit Medikamenten, die Rainer Anden matten zunächst als Vizepräsident, ab 1996 als Präsident leitete. In die lange Zeit seiner Tätigkeit fallen unter anderem der Erlass der Heilmittelverordnung von 1991, die Pandemieplanerarbeitung von 2009 oder die Vereinbarung einer gemeinsamen Heilmittelkontrolle der Kantone Thurgau und Schaffhausen ab 2018.

Lieber Rainer, für deine lange, erfolg­reiche Zeit des Wirkens im Dienst des Kantons Thurgau und die gute Zusam­menarbeit danke ich dir herzlich und wünsche dir nun mehr Zeit für dich und deine Familie, gute Gesundheit und viele erfüllte Jahre.

Regierungsrat Dr. Jakob Stark, Chef Departement für Finanzen und Soziales

Antonino Meli, Personalberater RAV Frauenfeld, Amt für Wirtschaft und Arbeit, zur bestandenen Berufsprüfung « Sozialversicherungsfachmann mit eidg. Fachausweis ».

Daniel Wessner, Chef Amt für Wirtschaft und Arbeit

Nicole Wullschleger, Mitarbeiterin des Generalsekretariats des DEK, zur erfolgreich absolvierten Ausbildung zur Verwaltungsökonomin Thurgau.

Heinz Brandner, Assistent Generalsekretär DEK

Sibylle Niederer, Fachspezialistin im Amt für Volksschule, zur erfolgreich absolvierten Ausbildung zur Verwal­tungsökonomin Thurgau.

Beat Stäheli, Amt für Volksschule

Rosita Addeo, Sachbearbeiterin Human Resources, zur Sachbearbeiterin Perso­nalwesen edupool.ch.

Nadja Christoffel, Sachbearbeiterin Ergänzungsleistungen, zur Sozialversi­cherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis.

Bergita Gjoni, Sachbearbeiterin Renten, zur Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis.

Marco Suozzi, Sachbearbeiter Abrech­nungssystem / Inkasso, zum Sachbear­beiter Rechnungswesen edupool.ch.

Sabrina Wasescha, Sachbearbeiterin Renten, zur Sozialversicherungs­Fach­frau mit eidg. Fachausweis.

Andy Ryser, Direktor Sozialversicherungszentrum Thurgau

Julia Rutz, Grundbuchamt und Notariat Münchwilen, zur bestandenen Fachprü­fung, mit der sie den Fähigkeitsausweis als Grundbuchverwalterin erlangt hat.

Linus Schwager, Leiter Grundbuch- und Notariatsverwaltung

Zur Pensionierung Wir gratulieren

Rainer Andenmatten

22 Leute · Ehrungen

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20 DienstjahreKarin Büchel, Sachbearbeiterin, Betreibungsamt Bezirk WeinfeldenHannes Geisser, Museumsdirektor, NaturmuseumYvonne Gentsch, Mitarbeiterin Reinigung, HochbauamtKarin Haldemann, Sachbearbeiterin, Grundbuchamt und Notariat FrauenfeldCorinne Hanselmann, Lebensmittelkontrolleurin, Kantonales LaboratoriumMonika Huber, Mitarbeiterin Reinigung, HochbauamtRaphael Iselin, Teamleiter, Sozialversicherungszentrum ThurgauRené Keller, Personalberater RAV Amriswil, Amt für Wirtschaft und ArbeitThomas Mauchle, Leiter Zentrale Dienste, Bildungs­und Beratungszentrum ArenenbergVlado Nogic, Lehrbeauftragter, Bildungszentrum für Wirtschaft WeinfeldenElena Rindisbacher, Sachbearbeiterin AAM, Amt für Wirtschaft und ArbeitStefan Sigrist, Mittelschullehrer, Kantonsschule RomanshornJudith Tanner, Mitarbeiterin Besucherinformation, NaturmuseumEsther Würsten, Postwartin, Büromaterial­, Lehrmittel­ und Drucksachenzentrale

25 DienstjahreAdrian Buholzer, Mittelschullehrer, Pädagogische Maturitätsschule KreuzlingenMark Andreas Zenger, Mittelschullehrer, Pädagogische Maturitätsschule KreuzlingenMartin Weber, Mittelschullehrer, Kantonsschule FrauenfeldErnst Zülle, Mitglied Schlichtungsstelle, Schlichtungsstelle GleichstellungsgesetzIrene Bolliger, Mitarbeiterin Mensa, Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen

30 DienstjahreBruno Bonelli, Polizei­Wachtmeister mbA, KantonspolizeiFlavia Carniel, Kundenberaterin, StrassenverkehrsamtClaudio Fausch, Polizei­Wachtmeister mbA, KantonspolizeiBruno Hertzog, Fachexperte, Amt für UmweltRoland Hut, Polizei­Adjutant, KantonspolizeiErwin Kohli, Polizei­Wachtmeister, KantonspolizeiManfred Leiprecht, Polizei­Feldweibel, KantonspolizeiRené Näf, Polizei­Wachtmeister mbA, KantonspolizeiMatthias Peter, Polizei­Wachtmeister mbA, KantonspolizeiMartin Rabensteiner, Polizei­Wachtmeister mbA, KantonspolizeiYvonne Rozza, Polizei­Wachtmeister mbA, KantonspolizeiHugo Strupler, Polizei­Feldweibel, KantonspolizeiUrs Weingart, Polizei­Wachtmeister mbA, KantonspolizeiUrs Widmer, Polizei­Wachtmeister, KantonspolizeiMarkus Wolfender, Grundbuchverwalter / Notar, Grundbuchamt und Notariat MünchwilenRoland Ziegler, Polizei­Wachtmeister mbA, Kantonspolizei

35 DienstjahreThomas Huber, Friedensrichter, Friedensrichteramt Bezirk ArbonRoland Bucher, Einsatzleiter SNZ 144, Amt für Gesundheit

Die anderen runden Zahlen

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24 Leute · Ehrungen

AustritteBirgit Ammon, Mitarbeiterin Aufsicht / Kasse, Kulturamt / KunstmuseumJeannette Betschart, Naturwissenschaftliche Assistentin Bio / Chemie / Physik, Kantonsschule FrauenfeldNicolette Casanova, Fachspezialistin ALK, Amt für Wirtschaft und Arbeit Nadja Christoffel, Sachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum ThurgauSabrina Davies, Zivilstandsbeamtin, Amt für Handelsregister und ZivilstandswesenClaudia Feuz, Case Managerin Gesundheitsberaterin, Personalamt Patrick Forster, Sachbearbeiter, Konkursamt und BetreibungsinspektoratSusanne Hedtke, Pflegefachperson, Amt für JustizvollzugFranco Hochstrasser, Teamleiter, Sozialversicherungszentrum ThurgauRuedi Knechtle, Abteilungsleiter, Amt für InformatikAndrea Koller, Zivilstandsbeamtin, Amt für Handelsregister und ZivilstandswesenLi­Victoria Lado, Sachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum ThurgauIvan Lang, Handwerker, Unterhalt, TiefbauamtPeter Link, Sozialpädagoge, Amt für Justizvollzug / MZ KalchrainCorinne Meier, Eingliederungsspezialistin, Sozialversicherungszentrum ThurgauRoxana Muresan, Stv. Gruppenleiterin, Amt für Justizvollzug / MZ KalchrainAnduena Murtaj, Sachbearbeiterin, Grundbuchamt und Notariat KreuzlingenBecir Perazic, Netzwerk­Administrator, Amt für InformatikFabio Putzi, Mitarbeiter Betreuungs­ und Sicherheitsdienste, Amt für JustizvollzugBettina Ritzmann, Bibliothekarin, Kantonsschule FrauenfeldDanielle Roth, Sachbearbeiterin Schulische Bildung, Amt für Berufsbildung und BerufsberatungThomas Schaller, Application Manager, Amt für InformatikMargareta Scheidiger, Beraterin, Bildungs­ und Beratungszentrum ArenenbergAnyi Steiner, Sozialpädagogin, Amt für Justizvollzug / MZ Kalchrain

Stefan Ulrich, Polizist, KantonspolizeiNathalie Wasserfallen, Staatsanwältin, Staatsanwaltschaft FrauenfeldUlrich Wepfer, Planer, Amt für DenkmalpflegeNicole Wiedmann, Mitarbeiterin Medienbearbeitung, KantonsbibliothekRegula Wyss, Kuratorin, Kulturamt / Historisches MuseumAndreas Zuber, Oberstaatsanwalt, StaatsanwaltschaftAndreas Zwyssig, Mitarbeiter Betreuungs­ und Sicherheitsdienste, Amt für Justizvollzug

PensionierungenRico Debrunner, Stv. Teamleiter, Sozialversicherungszentrum ThurgauSeverino Diener, Application Manager, Amt für InformatikUrs Eberli, Polizei­Adjudant, KantonspolizeiGabriele Mühlebach, Technische Angestellte / Mitarbeiterin Aufsicht Kasse, Kulturamt / KunstmuseumTrudy Müller, Sachbearbeiterin, Bezirksbetreibungsamt MünchwilenAndreas Oberhänsli, Polizei­Wachtmeister mbA, KantonspolizeiHanspeter Schär, Magaziner, Unterhalt, TiefbauamtLisbeth Soppelsa, Leiterin Aufsicht und Alter, Amt für GesundheitHeidi Sutter, Aufsicht / Kasse, Kulturamt / KunstmuseumBeat Thommen, Rebmeister, Amt für Justizvollzug / MZ Kalchrain

ÜbertrittePrisca Baumgartner, Sachbearbeiterin, Bezirksgericht FrauenfeldSandra Brütsch, Fachspezialistin ALK, Amt für Wirtschaft und Arbeit Akman Daniela, Sekretariat Amtsleitung, FinanzverwaltungMartin Leemann, Chef Sportamt, SportamtAndrea Segenreich, Sachbearbeiterin Vollzug, Betreibungsamt Bezirk Münchwilen

Kommen und Gehen

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Leute · Ehrungen 25

Eintritte EintritteSaskia Bär, Sachbearbeiterin Vollzug, Bezirksbetreibungsamt FrauenfeldVildane Bilali, I + D­Spezialistin, KantonsbibliothekMichael Fischer, Vor­Ort­Support Mitarbeiter, Amt für InformatikMario Gambarini, Hauswart, Kantonsschule FrauenfeldOliver Gerber, Anwendungsverantwortlicher Steuerverwaltung / Grundbuchamt, Amt für InformatikKenny Greber, Friedensrichter, Betreibungsamt Bezirk WeinfeldenRebecca Kaden, Sekretärin Studienberatung, Amt für Berufsbildung und BerufsberatungAndré Kesper, Fachexperte Schulevaluation, Amt für VolksschuleDaniel Krämer, Leiter Suchtgruppe, Amt für Justizvollzug / MZ KalchrainManuela Lüthi, Sekretärin / Weibelin, Bezirksgericht WeinfeldenChristian Moser, Wissenschaftlicher Archivar, Staatsarchiv

Jacqueline BischofZivilstandsbeamtin, Zivilstandsamt Bezirk Weinfelden

Sheila BorgobelloFachspezialistin Spitäler, Versicherungspflicht und Prämien, Amt für Gesundheit

Carole BaumgartnerKantinenbetreiberin, Amt für Bevölkerungs-schutz und Armee

Patrizia BählerSachbearbeiterin, Sozialversicherungs-zentrum Thurgau

Tatjana EnginSachbearbeiterin, Bezirksgericht Arbon

Bruno EggerRessortleiter, Amt für Informatik

Pascal BürginSachbearbeiter ALE, Amt für Wirtschaft und Arbeit

Monika BürginSachbearbeiterin Personaladministration, Kantonspolizei

Karin ForrerZivilstandsbeamtin, Zivilstandsamt Bezirk Frauenfeld

Rita FryRessorleiterin, Amt für Gesundheit

Anita HaslerSachbearbeiterin, Tiefbauamt

Kathrin HagerProjektleiterin Fachstelle Langsamverkehr, Tiefbauamt

Sarah ItaTechnische Angestellte, Kulturamt / Kunstmuseum

Bianca KorschikowskiSachbearbeiterin Administration, Betreibungsamt Bezirk Münchwilen

Theo KradolferMagazinchef, Unterhalt, Tiefbauamt

Jennifer LäubliVeranlagungsexpertin, Steuerverwaltung

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26 Leute · Ehrungen

Eintritte Eintritte

Angela MeierSachbearbeiterin, Betreibungsamt Bezirk Münchwilen

Matthias MeierhöferAbteilungsleiter, Finanzverwaltung

Dennis MancusoSachbearbeiter, Sozialversicherungs-zentrum Thurgau

Philipp SauterProrektor, Bildungs-zentrum für Wirtschaft Weinfelden

Monika OettliLeiterin Schulsekretariat, Bildungszentrum für Wirt-schaft Weinfelden

Nadja MüllerKantonsapothekerin TG und SH, Amt für Gesund-heit

Tittie Anita MestickyAssistentin, Amt für Raumentwicklung

Patrick SchmockerStaatsanwalt, Staatsanwaltschaft

Jörg StraussReb- und Obstbaufach-mann, Amt für Justizvoll-zug / MZ Kalchrain

Mirjam SollbergerSachbearbeiterin, Amt für Gesundheit

Edgar StammbachSecurity Spezialist, Amt für Informatik

Andrea StuberPostenbetreuung PP Schlossberg, Kantons-polizei

Cornelia UlrichFachspezialistin Finanzen und Spitäler, Amt für Gesundheit

Martin WeideliSozialpädagoge, MZ Kalchrain

Dina WiranitaAnwendungsverantwort-liche Rechtspflege, Amt für Informatik

Kevin Müller, Sachbearbeiter, SozialamtNele Pintelon, Bibliothekarin, Kantonsschule FrauenfeldSilvana Rageth, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Amt für DenkmalpflegePhilipp Ramsauer, Leiter Hausdienst, Kantonsschule FrauenfeldNelly Sauter, Mitarbeiterin Bodenlabor, BBZ ArenenbergSarah Sprenger, Zivilstandsbeamtin, Zivilstandsamt Bezirk FrauenfeldDominique Stadler, Fachspezialistin, Amt für Wirtschaft und Arbeit Stefan Vullhorst, Sachbearbeiterin, Sozialversicherungszentrum ThurgauKatharina Wöber, Sozialpädagogin, Amt für Justizvollzug / MZ KalchrainMarlene Zanetti, Mitarbeiterin Aufsicht / Kasse, Kulturamt / Kunstmuseum

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Cornelia Komposch im Trockenen… …und in Interaktion mit Wind und Wasser. Fotos Daniela Lüchinger und zVg

Vorletzte Seite 27

Im Winter bewegt sie das Kajak, im Sommer hisst sie die Segel : Cornelia Komposch, Chefin des Departements für Justiz und Sicherheit, bewegt sich gerne auf dem Wasser. Hat sie als Regierungsrätin überhaupt Zeit dazu ?

Segeln ist ähnlich wie regieren. « Es kann schnell ein Gewitter herauf­ziehen », sagt die Regierungsrätin. « Das lehrt einen, vorsichtig zu sein und vorauszudenken. » Komposch hat gelernt, vor einem Segeltörn genau durch zugehen, ob sie alle notwendigen Schritte vorbereitet hat. Die Wetter­prognose studiert sie gründlich. « In die nächste Geländekammer schauen », sage man im Militär dazu, meint Komposch lächelnd und spannt elegant den Bogen zu ihrem Departement.

Schon in jungen Jahren war die aus Chur stammende Komposch dem Wasser zugetan. Als Vorbilder dienten ihre zwei Onkel, die gerne segelten. Zunächst betrieb Cornelia Kom­posch jedoch das Kajakfahren. Wilde Gewässer wie der Hinterrhein waren für sie eine besondere Herausforderung. Als sie 2012 paddelnd auf dem Thunersee unterwegs war, fielen Komposch die vielen Segelboote auf. « Da habe ich beschlossen, mit dem Segeln anzufan­gen », erzählt sie von ihrer Inspiration.

Führerschein fürs WasserZielstrebig hat die damals noch in Her­dern wohnhafte Komposch in Berlingen am Untersee den Segelschein erworben.

Im Sommer 2013 begann sie, den Bodensee zu erkunden. Das Boot liegt in Bottighofen vor Anker. « Ich teile es mit einem pensionierten Ehepaar », sagt Cornelia Komposch begeistert. Sie nutzt das rund neun Meter lange Segelboot vor allem an Wochenenden und Fei­ertagen. Unternehmungslustig hat die SP­Politikerin eine Frauencrew zusam­mengestellt. « Einmal im Jahr wollen wir zusammen einen kleinen Segeltörn geniessen », erklärt sie.

Mit dem Segelschein auf dem See ist die Sache für Cornelia Komposch nicht getan. Kürzlich sei sie von Kroatien nach Venedig gesegelt, erzählt die Wasser sportlerin. « Nein, natürlich nicht alleine », winkt sie lächelnd ab. Sie bucht jeweils geführte Segeltörns. Grundlage dafür ist ihr Hochseeschein. Nach einem intensiven Theoriekurs hat sie die Prüfung 2014 bestanden und anschliessend die geforderten 1000 Meilen auf dem Meer absolviert. In ihr Logbuch hat sie alle Zeiten, Strecken und Manöver eingetragen. Auf fremde Menschen treffe sie da, erzählt Kom­posch. Das Zusammensein auf engem Raum funktioniere erstaunlich gut. Zumindest eine Woche lang könne man sich gut arrangieren.

« Ich mag die Elemente »Wer dem Element Wasser so sehr zu getan ist, möchte es in der Nähe haben. So ist Cornelia Komposch vergangenes Jahr nach Steckborn an den Untersee gezogen. Sie liebt die ver­

schiedenen Stimmungen des Gewässers. Dem Kajak ist sie treu geblieben. « Das Paddeln hat etwas Meditatives », erläu­tert Komposch, « mit der Zeit verfliegen die Gedanken, und ich schalte völlig ab. » Ob auf dem Wasser oder im Wald : Komposch geniesst die Natur und mag es, die Elemente zu spüren. « Das ist pures Auftanken », sagt sie. Gerne erin­nert sich die Regierungsrätin an eine Tour im Kajak, als sie mit Sack und Pack den Bodensee innert fünf Tagen abpad­delte. Es tue gut, sich zwischendurch auf ein Minimum zu reduzieren, erklärt Komposch. Auf dem Segelboot sei nicht viel Platz. Ein einfaches Menu zuberei­ten könne sie trotzdem. Die Bündnerin scheint plötzlich durch, hier in ihrem Büro im ehrwürdigen Regierungsge­bäude in Frauen feld. Die Berge hätten sie geprägt, sagt Komposch und streicht sich eine freche Locke aus dem Gesicht. « Berge be grenzen und erden einen zugleich – man ist viel eher bei sich. » Beim Segeln ist Cornelia Komposch nicht Regierungsrätin, sondern einfach eine Seglerin. Manchmal wird sie in einem Hafen erkannt und mit Namen gegrüsst. Das freut die Steckbornerin.

« Nächstes Jahr wird die Freizeit knapper », ist sich Cornelia Komposch bewusst. Das Jahr als Regierungsrats­präsidentin steht an. Ein voller Termin­kalender mit etlichen Repräsentations­aufgaben wartet auf sie. Und der See.

Daniela Lüchinger

« Wasser ist mein Element »

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WettbewerbGireizleWenn es dem winterlichen Hochnebel über dem Thurgau langsam an den Kragen geht und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Lebensgeister der Menschen wecken, bevölkern sich auch rasch wieder die Spielplätze. Man hört fröhliche Kinder – und quietschende Schaukeln. Schaukeln kann man auf ganz verschiedene Arten, am beliebtesten und verbreitetsten sind aber seit jeher die Balken­ und die Seilschaukel. Das Tätigkeitswort zu letzterer lautet ganz typisch im Thurgau und im nördlichsten Winkel des Kantons St. Gallen gireizle, in Varianten auch gireize, giireiz ( l ) e oder sogar giigereize. Im Raum Ermatingen erscheint es etwas reduziert als reizle, in der Region Frauenfeld als giireite und nur an der Grenze zum Kanton Schaffhausen mit einem ganz anderen Wort : schweije.

Die Vorsilbe gi- in den meisten dieser Wörter erinnert an das Verb gigampfe für das Schaukeln auf dem Balken, und dieses –i– scheint sich offenbar gerne mit Silben zu verbinden, die ein a enthalten und irgendeine Art von rhyth mischer Bewegung ausdrücken ( vgl. zickzack, bimbam, ticktack, flickflack usw. ). Das Element reiz ( l ) e, reite nun ist ein uralter Verwandter von riite ( also hoch­deutsch reiten ) und bedeutet etwa « wiederholt reiten lassen » o. ä. Mit dieser altertümlichen Wortgruppe steht der Thurgau recht isoliert in der Deutschschweizer Sprachlandschaft. Von Zürich bis Bern lautet das entsprechende Verb nämlich durch das ganze Mittel land fast flächendeckend riitiseile, im alpinen Raum dominieren Wörter mit plampe ( z.B. riitiplampe ), und nur in einer kleinen Ecke im äussersten Südwesten des deutschen Sprachraums, im Saanenland, begegnen wir dem Ermatinger reizle wieder. Alles in allem steht fast überall die Vorstellung des Reitens im Vordergrund, aber nur im Thurgau tut man dies mit der schönen Vorsilbe gi.

Martin H. Graf, Schweizerisches Idiotikon

Thurgauer Mundart

ImpressumRedaktionskommission Walter Hofstetter, Informationsdienst ( Vorsitz ) ; Martina Boron, Personalamt ( Vorsitz Stv. ) ; Heinz Brandner, DEK ; Guido Bruggmann, Pensioniertenvereinigung ; Pakize Dauti, Personalthurgau ; Denise Debrunner, Amt für Umwelt ; Christina Ebersold, DIV ; Alex Fey, DJS ; Peter Guarisco, BLDZ ; Bettina Kunz, Informationsdienst ; Daniela Lüchinger, Amt für Berufsbildung und Berufsberatung ; Cornelia Trefzer, Amt für Wirtschaft und Arbeit ; Christof Widmer, Amt für Mittel­ und Hochschulen ; Markus Zahnd, InformationsdienstLayout ADUR Werbung AG, WeinfeldenDruck Sonderegger Publish AG, WeinfeldenRedaktion Markus Zahnd, Informationsdienst, [email protected] ( Adressänderungen ) Personalamt, Bahnhofplatz 69, 8510 Frauenfeld, [email protected]

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe : 30. Mai 2018

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74 Antworten gingen ein, 72 waren richtig ! Wir gratulieren der glücklichen Gewinnerin und den Gewinnern herzlich.

Die richtigen Antworten1. ZBF2. OGD­Koordinatorin3. rund 20004. Seite 7

Die Gewinnerin und Gewinner1. Uschy Müller, Frauenfeld

( zwei Halbtax­Tageskarten « Ostwind » )2. Peter Huber, Winden

( Thurgauer Schreibmappe )3. Hansjörg Federle, Berg

( Thurgauer Sigg Bottle )

Wer kennt die « Leuetatze ? »1. An welche Firma können sich Kantonsangestellte

bei Problemen wenden ?2. Wo absolvierte Stefan Thalmann seine Ausbildung ?3. Wie heissen die drei Phasen des Bedrohungsmanagements ?4. Von welcher Seite stammt der obenstehende Bildausschnitt ?

Lösungen an :« Leuetatze »­Wettbewerb, Informationsdienst, Regierungsgebäude, 8510 Frauenfeld oder per E­Mail an : [email protected], Stichwort : LT­Wettbewerb

Leuetatze­Wettbewerb 1 · 2018

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Einsendeschluss : 30. Mai 2018