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PETER HANDKE GEHT INS KINO Eine Filmschau. Ausgewählt von Peter Handke TEIL 1: 11. bis 23. Oktober TEIL 2: 8. bis 19. November 2014 METRO Kinokulturhaus FOTO: WOLFGANG ZAJC

Peter Handke geht ins Kino 2014 Programm

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Peter Handke geht ins Kino 2014 Programm

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Page 1: Peter Handke geht ins Kino 2014 Programm

PETER HANDKE GEHT INS KINOEine Filmschau. Ausgewählt von Peter Handke

TEIL 1: 11. bis 23. OktoberTEIL 2: 8. bis 19. November 2014

METROKinokulturhaus

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Peter Handke, Moviegoer.Man kann sich Peter Handke als den jüngeren Bruder von Binx Bolling vorstellen, dieHauptfigur des Romans The Moviegoer von Walker Percy, ein Buch, dessen Entdeckungwir Peter Handkes Übersetzung verdanken. Binx Bolling ist ein leidenschaftlicher Kinogeher, also das Gegenteil von einem Cinephilen, kein Kenner, der vom Kino her-kommt, sondern einer, der ins Kino geht, manchmal schon am hellichten Tag, viel-leicht auch, um sich davonzustehlen, dann wieder, um einen langen Abend zu vertrei-ben. Oder einfach um Atem zu holen.

Es ist eine so beglückende Vorstellung, dass es diese Welt in der Welt gibt, die eine imWechselspiel mit der anderen, die andere Lust und Hoffnung weckend, auf die eine.«Ja, nach ‹The Man Who Shot Liberty Valance› bekam ich Appetit auf die Welt: denWind, den Asphalt, die Jahreszeiten, die Bahnhöfe, und nicht allein der appetitlichenSpeisen wegen, die der Aushilfskellner James Stewart serviert», so erzählte PeterHandke in seiner Rede zur Eröffnung der Viennale 1992.

Seit seiner Studienzeit in Graz, aus der diese Erinnerung herrührt, ist Peter Handkeein leidenschaftlicher, unbelehrbarer, manchmal enttäuschter, aber immer unbeirr -barer Moviegoer. Und es gibt in seinen Romanen, Erzählungen, Tagebüchern undAufzeichnungen über die Jahre hinweg unzählige Momente und Spuren, die das an-klingen lassen. Manchmal verdeckt und verschlüsselt, dann wieder ganz und gar wört-lich. «Der Filmregisseur John Ford war damals sechsundsiebzig Jahre alt und lebte inseinem Haus in BEL AIR, nicht weit von Los Angeles. Er hatte seit sechs Jahren kei-nen Film mehr gedreht. Das Haus ist im Kolonialstil gebaut, meist saß er davor auf derTerrasse und redete mit alten Freunden.»

Die Filmschau «Peter Handke geht ins Kino» verdankt sich einer Einladung an denSchriftsteller, eine Handvoll jener Filme auszuwählen, die für ihn Gewicht haben.Und es sind ein paar ganz leichte und luftige dabei. Manche davon haben ihn einLeben lang begleitet, andere sind ihm in diesen Tagen begegnet. Es ist eine «seltsamschöne» Wahl geworden, nicht Filmgeschichte, sondern eine Filmerzählung, eine wahreWohltat in einer Zeit tollwütiger Spezialisten und kuratorischer Besserwisser.

Es sind einzelne Filme, die für sich stehen, jeder eine Welt, aber sie sind nicht verein-zelt, sondern sie reden miteinander, sehen sich an, mancher ist dem anderen fremd, einanderer wieder entdeckt eine lange vergessene Verwandtschaft. Es gilt für Peter Hand-kes Auswahl, was Helmut Färber einmal über einen Film gesagt hat, «Ein schönerFilm, den man nicht nur von außen ansehen kann, man kann in ihm herumgehen.»

Man kann in diesem reichen, weiten, offenen Programm aufs Wunderbarste herum -gehen, schlendern, spazieren, sich verirren und dabei ein paar der schönsten Filmeder Welt entdecken. Die Bilder sind noch lange nicht am Ende.

Hans Hurch

Die KULTURL:http://derStandard.at/Kultur

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PETER HANDKE GEHT INS KINO / TEIL 1

ERÖFFNUNG: 11. Oktober, 19.30 Uhr

HOW GREEN WAS MY VALLEY REGIE: John Ford, USA 1941BUCH: Philip Dunne KAMERA: Arthur C. Miller MUSIK: Alfred NewmanDARSTELLER: Walter Pidgeon, Maureen O’Hara, Anna Lee, Donald Crisp, Roddy McDowall LÄNGE: 118 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OF

Die ursprünglich an den Originalschauplätzen in Wales geplanten Dreharbeiten wur-den 1941 durch die deutschen Bombenangriffe auf Großbritannien verhindert und soblieb man sicherheitshalber in Kalifornien. Dass man freilich der unterschiedlichenVegetation wegen kein Farbfilmmaterial verwendete, sondern in Schwarzweißdrehte, mag eine gut erfundene Anekdote sein. Die ursprüngliche Idee des Produ-zenten Darryl F. Zanuck, das Familiendrama im Bergwerksmilieu als vierstündigesPendant zu GONE WITH THE WIND inszenieren zu lassen, konnte RegisseurJohn Ford verhindern. HOW GREEN WAS MY VALLEY berichtet von Aufstiegund Fall einer walisischen Grubenarbeiter-Familie und zählte stets zu Fords Lieb-lingsfilmen, da er das Drehbuch als «so perfekt wie nur möglich» empfand.

Mit ein paar vollgekritzelten Zetteln und einem kleinen Kinoschatz in der Tasche,

sah er dem Mann nach, der durchs heftige Schneetreiben die Wiedner Hauptstraße hinunter ging.

Mit einem großen, herzlichen Dank an Peter Handke.

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12. Oktober, 19 Uhr 17. Oktober, 21 Uhr

CLUNY BROWN REGIE: Ernst Lubitsch, USA 1946BUCH: Samuel Hoffenstein, Elizabeth Reinhardt, James Hilton KAMERA: Joseph LaShelle MUSIK: Cyril J. Mockridge DARSTELLER: Charles Boyer, Jennifer Jones, Peter Lawford, Helen Walker, Reginald Gardiner LÄNGE: 100 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OF

Solche Wortspiele hätten auch Groucho Marx gefallen: «In Hyde Park, some peoplelike to feed nuts to the squirrels. But if it makes you happy to feed squirrels to thenuts, who am I to say nuts to the squirrels?» – In der kapriziösen Romanze zwischender handwerklich begabten Waise Cluny Brown (Spezialität: verstopfte Abflüsse)und dem polnischen Widerstandskämpfer Adam Belinski, wird in diesem, 1938 spie-lenden Film über Leben, Liebe und Politik pointensicher polemisiert. Es war derletzte, den Ernst Lubitsch noch persönlich zu Ende führen konnte. Der Film persi-fliert die britische High Society und scheut, ganz im Stile des Regisseurs, kein gesell-schaftspolitisches oder historisches Tabu. Hitler habe doch einen Bestseller ge-schrieben, heißt es an einer Stelle, warum sei er nicht zufrieden damit und setze sichzur Ruhe? Antwort: «Wenn Sie das wirklich wissen wollen, Sir Henry, dann lesen Siedas Buch.» Der Angesprochene weiß darüber nur, es wäre ein «outdoor book» mitdem Titel «My Camp».

12. Oktober, 16.30 Uhr 16. Oktober, 21 Uhr

THE SOUL OF A MANREGIE: Wim Wenders, Deutschland 2003BUCH: Wim Wenders KAMERA: Lisa Rinzler MUSIK: Blind Willie Johnson, Beck, Nick Cave u.a.DARSTELLER: Blind Willie Johnson, Skip James, J. B. Lenoir, Lou Reed, Nick Cave, Beck LÄNGE: 103 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, Schwarzweiß, OF

Durch ihn gelangte der Blues bis in die Tiefen des Weltalls. Das 1927 von Blind Wil-lie Johnson aufgenommene Lied Dark Was the Night wurde fünfzig Jahre später einTeil der Golden Record-Datenplatte der Raumsonde Voyager, auf der Bilder, Töne,Grußbotschaften und Musik des Planeten Erde ins All geschickt wurden. Für Martin Scorseses mehrteilige Dokumentation THE BLUES drehte Wim Wenders2003 die Episode THE SOUL OF A MAN, in dem er die Karrieren der MusikerBlind Willie Johnson, Skip James und J. B. Lenoir porträtierte. Er mischte darin historisches Material mit Spielszenen und Coverversionen von Musikgrößen wieLou Reed, Nick Cave and the Bad Seeds oder Beck. «Diese Songs bedeuteten dieWelt für mich», meinte der Regisseur, «ich fühlte darin mehr Wahrheit als in jedemBuch, das ich je über Amerika gelesen oder in jedem Film, den ich gesehen hatte.Ich habe, mehr wie in einem Gedicht als einer Dokumentation, versucht zu be-schreiben, was mich an ihren Liedern und Stimmen so bewegt hat.»

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12. Oktober, 21.15 Uhr 14. Oktober, 18.30 Uhr

BAMAKO / DAS WELTGERICHT VON BAMAKO REGIE: Abderrahmane Sissako, Mali / Frankreich / USA 2006BUCH: Abderrahmane Sissako KAMERA: Jacques Besse MUSIK: Ludovico Einaudi, Ballaké SissokoDARSTELLER: Aïssa Maïga, Tiècoura Traoré, Hélène Diarra, Habib Dembélé, Danny Glover LÄNGE: 115 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, OmdU

Am Anfang stand der Wunsch, einen Film im Hause seines verstorbenen Vaters inMalis Hauptstadt Bamako zu drehen, sagte Regisseur Sissako. Was als Kammerspielüber die Situation Afrikas geplant war, entwickelte sich schließlich zu einer viel-schichtig unterhaltsamen, fast brechtianisch anmutenden Parabel und erzählt dieGeschichte vom Prozess einer afrikanischen Zivilgesellschaft gegen Weltbank undWährungsfonds. Ergänzend dazu dokumentiert der Regisseur die Lebenssituationder Menschen in Mali. Wenn man zu viel über Afrika rede, ist der Regisseur über-zeugt, behielten die Leute nur wenig davon. «Damit nützen wir dem Kontinentnicht. Die Aufgabe eines Künstlers ist es auch, die Sicht auf einen Kontinent zu än-dern. Ein anderes Afrika zu zeigen. Deswegen benützte ich in meinem Falle die Ver-handlung, weil darin die Menschen zu Wort kommen. Ich wollte sagen, dass es nichtnur Kriege und Hunger in Afrika gibt, sondern auch ein Afrika, das sich sehr be-wusst darüber ist, was ihm widerfährt.»

Open Houseim

METROKinokulturhaus

am 12. Oktober 2014 von 11 bis 21 Uhr

Informationen zum Programm unter www.metrokino.at

INSTALLATION «KINO ELEMENTAR» VON SIEGFRIED A. FRUHAUF

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13. Oktober, 21 Uhr 17. Oktober, 19 Uhr

KHANE-YE DOUST KODJAST? / WO IST DAS HAUS MEINES FREUNDES?REGIE: Abbas Kiarostami, Iran 1987BUCH: Abbas Kiarostami KAMERA: Farhad Saba MUSIK: Amine Allah Hessine DARSTELLER: Babek Ahmed Poor, Ahmed Ahmed Poor, Kheda Barech Defai, Iran Outari, Ait AnsariLÄNGE: 83 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, Omd/fU

Seine Hilfsbereitschaft einem Freund gegenüber, dem er ein Schulheft nachtragenwill, bringt einen Jungen unversehens in Bedrängnis mit der autoritären Welt der Er-wachsenen, bis ihm ein alter Mann – ein weiterer Außenseiter – hilft. Der Zuseherblickt durch die Augen eines Kindes nicht nur in fremde Gesellschaftsstrukturen,sondern wohl auch exemplarisch in eigene, vielleicht nicht allzu fern zurücklie-gende Seelenzustände. Kino, so erläutert Regisseur Abbas Kiarostami seine Meta-phorik, gebe ihm die Möglichkeit, Großvater und Enkel in einem zu sein, was ihmim Leben ansonsten verwährt bliebe. Seine Filme erzählen über Menschen, überMenschlichkeit, und nicht nur über ihr Herkunftsland, denn «all die unterschiedli-chen Nationen in der Welt haben, trotz ihrer Verschiedenheit in der Erscheinung,Religion, Sprache und Lebensart, etwas gemeinsam, nämlich das, was in uns allen zufinden ist.» Deswegen lasse sein Filmstil gerne Dinge offen, damit es jeder Zuseherindividuell ergänze und ausdeute.

13. Oktober, 19 Uhr 20. Oktober, 21 Uhr

SICILIA!REGIE: Jean-Marie Straub, Danièle Huillet, Italien / Frankreich / Schweiz 1996BUCH: Elio Vittorini KAMERA: William Lubtchansky DARSTELLER: Gianni Buscarino, Angela Nugara,Vittorio Vigneri, Carmelo Maddio, Ignazio TrombelloLÄNGE: 66 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmdU

Drei Mal hat sich das Filmemacherpaar Jean-Marie Straub und Danièle Huillet mitdem Werk des italienischen Autors Elio Vittorini beschäftigt, den Anfang machte1996 SICILIA!, das auf dessen Buch Gespräch in Sizilien beruht. In diesem, laut He-mingway, «schönsten Buch aus Italien», steht die Heimkehr eines nach NorditalienAusgewanderten im Zentrum, seine Gespräche mit den Menschen, die seine Kind-heit in Sizilien bestimmten. Das Buch erschien 1941 im faschistischen Italien undwurde von vielen als Stimme der Hoffnung interpretiert, wie Cesare Pavese doku-mentiert: «Im Grunde ist Vittorini die vorausgenommene – dies ist das Große –Stimme der Verbotszeit gewesen. Er hat die Zeit vorausgefühlt und hat ihr ihren Mythos gegeben.» SICILIA! zeichnet die Atmosphäre des Buches in einprägsamenBildern. In ruhigen, langen Kameraeinstellungen erzählen in der filmischen Adaption Stimmen in der Farbe Siziliens diese spezielle Art einer Suche nach derverlorenen Zeit.

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15. Oktober, 19 Uhr 21. Oktober, 20.30 Uhr

L’ENFANCE NUE / DIE NACKTE KINDHEITREGIE: Maurice Pialat, Frankreich 1968BUCH: Arlette Langmann, Maurice Pialat KAMERA: Claude Beausoleil DARSTELLER: MichelTerrazon, Linda Gutemberg, Raoul Billerey, Pierrette Deplanque, Marie-Louise Thierry LÄNGE: 90 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, OmdU

Ihr ganzes Leben lang suchen manche Waisenkinder nach ihrer gestohlenen Kind-heit. Auch die repressiven Ausbrüche des zehnjährigen François in L’ENFANCENUE sind Ausdruck dieser Suche. Die Annäherungen des französischen Kinos andie kindliche Seele hat bemerkenswerte Resultate zu diesem Thema kreiert, es ist fastunmöglich, bei L’ENFANCE NUE nicht an François Truffauts LES QUATRECENTS COUPS zu denken. Während Truffaut seine Geschichte jedoch chronolo-gisch und mit Hoffnungsperspektiven erzählt, wählte Maurice Pialat bei seinemSpielfilmerstling einen anderen Zugang. Er vermeidet Sentimentalität, man hat sei-nen Stil als kompromisslos, radikal und manchmal sogar roh bezeichnet, was viel-leicht das Besondere und Eigensinnige dieser Arbeit ausmacht. Pialat war Maler,Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor, begann seine Karriere mit Dokumentar-und Kurzfilmen, arbeitete gerne mit Laiendarstellern. Truffaut sei ein Autor, meinteGérard Depardieu, der mit beiden Regisseuren gearbeitet hat, Pialat ein Maler.

14. Oktober, 21 Uhr 19. Oktober, 19 Uhr

MOUCHETTE REGIE: Robert Bresson, Frankreich 1967BUCH: Robert Bresson KAMERA: Ghislain Cloquet MUSIK: Jean Wiener DARSTELLER: Nadine Nortier, Jean-Claude Guilbert, Marie Cardinal, Paul Hebert, Jean Vimenet LÄNGE: 78 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmeU

Die Menschen sollen einen Film fühlen bevor sie ihn verstehen, erklärt Robert Bresson. Den Inhalt von MOUCHETTE wolle er nicht zusammenfassen, wenn ihmdas gelänge, wäre es schlimm um den Film bestellt. Was viele Zuseher irritierte, war Bressons Stilmittel, den ausweglosen Schicksalskampf einer Vierzehnjährigen kom-mentarlos und ohne jede moralische Stellungnahme zu erzählen. Ingmar Bergmanbekundete, er hätte MOUCHETTE selbst gerne gedreht, nannte das mit Laiendar-stellern besetzte Entwicklungsdrama ein Kunstwerk. Das religiöse Moment darinzeige sich nur kurz, wenn das junge Mädchen sich weinend fragt, wie man wohlohne es auskommen werde: «Wie schafft man es ohne die Heilige, die Person, diedeine Leiden trägt?» Hierin sieht Bergman den Schlüssel zu dem Film. Er glaubenicht an ein anderes Leben, erklärte er, wisse aber, dass sich manche Menschen –wie in diesem Beispiel die kleine Mouchette – selbstlos darum bemühen, dieses eineLeben für sich und andere erträglicher zu machen.

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16. Oktober, 18.30 Uhr 18. Oktober, 21 Uhr

TO–KYO– MONOGATARI / TOKYO STORY REGIE: Ozu Yasujiro, Japan 1953BUCH: Noda Kogo, Ozu Yasujiro KAMERA: Atsuta Yuharu MUSIK: Saito Kojun DARSTELLER: Ryu Chishu, Higashiyama Chieko, Hara Setsuko, Sugimura Haruko, Yamamura SoLÄNGE: 136 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmeU

Was wirst du sein, wo werde ich sein, wenn du erwachsen bist, fragt die Großmutterein kleines Kind, das ebenso wenig auf sie eingeht wie sein erwachsener Vater, ihrSohn. – Ob nun die Eltern ihre Kinder besuchen oder diese nolens volens das Hausihrer verstorbenen Mutter, es entsteht kaum gegenseitiges Verstehen oder Verständ-nis füreinander innerhalb einer Familie. Mit wenigen Ausnahmen redet man anei-nander vorbei, nützt die kurze gemeinsame Zeit nicht, sich näher zu kommen. OzuYasujirôs Film TOKYO STORY gilt längst als zeitloses Meisterwerk, in dem jedeEinstellung minutiös komponiert und ausgeführt ist. Wim Wenders lernte daraus«die universalste Filmsprache überhaupt», in der Gegenstände ebenso wichtig sindwie Sätze oder die handelnden Personen. Für ihn bleibt Ozu Yasujiro- der Mann, der«die Kunstform des 20. Jahrhunderts, den Film, zu seiner absolut schönsten und un-nachahmlich und unwiederholbar größten Form geführt hat.»

15. Oktober, 21 Uhr

THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE REGIE: John Ford, USA 1962BUCH: James Warner Bellah, Willis Goldbeck KAMERA: William H. ClothierMUSIK: Cyril J. Mockridge, Alfred Newman DARSTELLER: James Stewart, John Wayne, Lee Marvin,Vera Miles, Lee van Cleef LÄNGE: 113 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OF

Auf die von James Stewart verkörperte Predigerstimme der Vernunft hört man imunzivilisierten Wilden Westen erst als jedermann glaubt, er habe den Outlaw Li-berty Valance im Duell erschossen. Als der aufgrund dieses Missverständnissessogar zu Senatsehren Gekommene die Wahrheit wiederherstellen will, akzeptiertman diese nicht. Ein Medienfachmann erklärt: So ist es im Westen: Wenn die Le-gende zur Wahrheit wird, druckt man die Legende! John Fords melancholische Para-bel suggeriert: Damals wie heute scheinen Archetypen à la John Wayne als im wahrs-ten Sinne des Wortes «trouble-shooter» geeigneter, Probleme endgültig zu lösen.Auf solche Gewaltakte fußt die noble Geschichte der Zivilisation, die sich in einerMischung aus Verleugnung, Lüge und Fehlinformation tradiert. Das mag die Wahr-heit sein, gedruckt werden freilich die Legenden. Ford selber äußerte sich ungernzur Machart seiner Filme. Auf die Frage, wie er eine bestimmte Einstellung gedrehthabe, antwortete er einmal: «Mit der Kamera.»

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18. Oktober, 18 Uhr 22. Oktober, 18.45 Uhr

CHARULATA / DIE EINSAME FRAUREGIE: Satyajit Ray, Indien 1964BUCH: Satyajit Ray KAMERA: Subrata Mitra MUSIK: Satyajit RayDARSTELLER: Soumitra Chatterjee, Madhabi Mukherjee, Shailen Mukherjee, Tarapada BasuLÄNGE: 112 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmeU

Es mag ohne tiefere Kenntnis indischer Kulturtradition vielleicht nicht möglich sein,Satyajit Rays einfühlsame Umsetzung einer Erzählung von Tagore in all ihrerVieldeutigkeit zu verstehen, dennoch erwies sich die Dreiecksgeschichte als zeitlosgültige psychologische Studie und wurde von Ray selbst als sein wichtigstes Werkangesehen. Immer wieder verdeutlicht der Regisseur und Drehbuchautor darin dieAbgeschiedenheit seiner Hauptfigur von dem Leben, nach dem sie sich eigentlichsehnt, und es sind nicht nur Textilien, Operngucker, Fensterscheiben undunterlassene Konversationen, die sie davon trennen. Seine Entscheidung, den Filmmit Standbildern des Paares enden zu lassen, begründete Ray so: «Ich konnte ihnnicht mit einem Wort beenden, denn meinem Gefühl nach sollten die wirklichwichtigen Momente in einem Film wortlos ablaufen. Daher ist mein Ende das visuelleÄquivalent zum Wort: Sie versuchen zusammen zu finden, doch der Prozess wirdZeit brauchen.»

19. Oktober, 21 Uhr 21. Oktober, 18.30 Uhr

WADJDA / DAS MÄDCHEN WADJDAREGIE: Haifaa al-Mansour, Saudi-Arabien / Deutschland 2012BUCH: Haifaa al-Mansour KAMERA: Lutz Reitemeier MUSIK: Max Richter DARSTELLER: Reem Abdullah, Waad Mohammed, Abdullrahman Al Gohani, Ahd, Sultan Al AssafLÄNGE: 98 Minuten FORMAT: DCP, Farbe, OmdU

Wie ein grünes Fahrrad und ein rotes Kleid für Hoffnungen und Enttäuschungenstehen können, erzählt ein Film, den auszeichnet, die erste saudi-arabische Produk-tion überhaupt und das Werk einer arabischen Regisseurin zu sein. WADJDA be-handelt sozial relevante Themen mit Poetik und Humor. Seine Regisseurin Haifaaal-Mansour stammt selbst aus einer saudi-arabischen Kleinstadt, wo es viele Mäd-chen wie Wadjda gibt, die starke Charaktere sind, große Träume haben und das Po-tential, die Zukunft besser zu gestalten. So gewährt der Film Einblick in eine spezielle Kultur, handelt jedoch von allgemeinen Themen wie Hoffnung oder Be-harrlichkeit. Als Inspiration nennt al-Mansour den Neorealismus, in dessen FilmenFahrräder oft wichtige Rollen spielten. «Fahrräder bedeuten viel,» sagt sie, «vorallem Bewegungsfreiheit. Sein Schicksal in die Hand nehmen zu können. Als imWesten die Fahrräder aufkamen, änderte sich die Frauenkleidung. Das Fahrrad trägtgroße Bedeutung, aber es trägt sie sanft.»

Restored by the Satyajit Ray Preservation Project through a collaborationof the Academy Film Archive, the Merchant-Ivory Foundation and the Film

Foundation. Print courtesy of the Academy Film Archive.

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22. Oktober, 21.15 Uhr 23. Oktober, 19.45 Uhr

DIE GROSSE EKSTASE DES BILDSCHNITZERS STEINERREGIE: Werner Herzog, Deutschland 1974BUCH: Werner Herzog KAMERA: Jörg Schmidt-Reitwein MUSIK: Popol Vuh DARSTELLER: Walter Steiner, Werner Herzog LÄNGE: 45 Minuten FORMAT: 16mm, Farbe, OF

Wenn man ihn fragen würde, welcher Film die Diskrepanz zwischen Leben undExistenz am besten verdeutlichen könnte, würde er auf seine Dokumentation DIEGROSSE EKSTASE DES BILDSCHNITZERS STEINER verweisen, meint Wer-ner Herzog. Im seinem Beruf als Holzbildhauer durchaus erdverbunden, sei derSchweizer Walter Steiner seinem eigentlichen Wesen nach jemand, der fliegenkönne. «Leben» im eigentlichen Sinne ließe solche Diskrepanz kaum mehr zu, nurmehr Existenz. Ein Sportler wird als Existenzialist interpretiert, wobei Herzog indie Rolle des Kommentators schlüpft. Der Regisseur, der selber Skispringer werdenwollte, sieht in Steiner die Umsetzung seiner eigenen Träume, folgt ihm an dieSportstätten von Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Planica, zeigt mit für diedamalige Zeit noch ungewöhnlichen Zeitlupenaufnahmen Siege und Niederlagen,lässt den Skiflieger über die Sinnhaftigkeit des Sports, seine Zweifel daran und das«trotzdem» reflektieren: «Es wäre so schön … es wäre so schön!»

20. Oktober, 18.30 Uhr 23. Oktober, 21 Uhr

ACCATTONE / WER NIE SEIN BROT MIT TRÄNEN ASSREGIE: Pier Paolo Pasolini, Italien 1961BUCH: Pier Paolo Pasolini KAMERA: Tonino Delli Colli MUSIK: Carlo Rustichelli, Johann SebastianBach DARSTELLER: Franco Citti, Franca Pasut, Silvana Corsini, Paola Guidi, Adriana Asti LÄNGE: 115 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmdU

Jetzt gehe es ihm gut, bekennt der sterbende Zuhälter Vittorio aus der römischenVorstadt, der sich zeitlebens lieber mit seinem Spitznamen «Accattone» (Bettler)rufen ließ. Er steht im Mittelpunkt von Pier Paolo Pasolinis kontrovers diskutiertemRegiedebüt, in dem er sich, wie stets in seinen Arbeiten, um Respekt für Außensei-ter bemühte. Sowohl in der Themenstellung, als auch in der Schauspielführung,blieb ACCATTONE stilprägend. Während sich das offizielle Italien der 1960er-Jahre als ökonomisch erfolgreiche Einheit präsentierte, beleuchtete der Regisseur,was dort thematisch nicht vorkam. Die Laiendarsteller, deren Ideen und Sprach-schöpfungen auch Einfluss auf das Drehbuch hatten, suchte sich Pasolini aus der zuporträtierenden Schicht: «Ich habe mich stets richtig entschieden, ab dem Moment,da ich einen Menschen per Gesicht auswählte, das zu der Rolle passte, stellte er sichinstinktiv als potentieller Schauspieler heraus. Wenn ich Laien wählte, waren es po-tentielle Schauspieler.»

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R E T R O S P E K T I V E

JOHN FORD16. OKTOBER – 30. NOVEMBER 2014

www.viennale.at • www.filmmuseum.at

Österreichisches Filmmuseum • 1010 Wien, Augustinerstraße 1, Tel. 533 70 54

VIENNALE • FILMMUSEUM

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Fritz KortnerDas Gedächtnis des Films

24. Oktober bis 30. November 2014

METROKinokulturhaus

www.filmarchiv.at

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PETER HANDKE GEHT INS KINO / TEIL 2

8. November, 17.30 Uhr 11. November, 21 Uhr

MIRYANG / SECRET SUNSHINEREGIE: Lee Chang-dong, Südkorea 2007BUCH: Lee Chang-dong KAMERA: Cho Yong-kyou MUSIK: Hyun Kim DARSTELLER: Jeon Do-yeon,Song Kang-ho, Jo Yeong-jin, Kim Mi-kyung LÄNGE: 142 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, OmdU

Über die außergewöhnliche Leistung der Hauptdarstellerin Jeon Do-yeon war mansich international einig, wobei ihre Arbeit großteils improvisiert war, denn Regis-seur Lee Chang-dong verweigerte ihr jegliche Anleitung und forderte sie auf, spon-tan auf die im Drehbuch beschriebenen Vorgänge zu reagieren. Anfangs hegte JeonDo-yeon Zweifel, ob ihre Figur über mehrere Neuanfänge hinweg, den Schmerzüber den Verlust eines Kindes, unkontrollierten Gefühlsausbrüchen und der Grat-wanderung zwischen Glauben und Bigotterie überhaupt glaubhaft darstellbar sei.Das Resultat bescherte ihr mehrere Preise, darunter den der besten Darstellerin inCannes 2007. Es sei die schwierigste Arbeit ihres Lebens gewesen, meinte sie später,«aber ob es mir damals bewusst war oder nicht, diese Anstrengungen ließen mich alsSchauspielerin wachsen.»

Page 13: Peter Handke geht ins Kino 2014 Programm

9. November, 18 Uhr 12. November, 18.30 Uhr

SO–SHUN / EARLY SPRINGREGIE: Ozu Yasujiro, Japan 1956BUCH: Noda Kogo, Ozu Yasujiro KAMERA: Atsuta Yuharu MUSIK: Saito Takanobu DARSTELLER: Awashima Chikage, Ikebe Ryo, Takahashi Teiji, Kishi Keiko, Ryu Chishu LÄNGE: 136 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmdU

Manche interpretieren das Spätwerk des Regisseurs Ozu Yasujiro- als Sublimierungaller relevanten japanischen Kunstrichtungen. Wenn die Kinokunst noch etwas Sa-krales aufzuweisen habe, meinte Wim Wenders, dann wäre es das Werk Ozus: «Wasmich betrifft, war das Kino seinem Wesen und Zweck davor oder danach niemals sonahe: Ein menschliches Bild unserer Zeit zu präsentieren, ein nützliches, wahresund gültiges Abbild, in dem sich der Mensch nicht nur selbst erkennt, sondern auchimstande ist, etwas über sich zu lernen.» – Ozus Dreiecksgeschichte um einen Büro-angestellten in SO– SHUN gerät zur allgemein gültigen Metapher. Sozialer Aufstiegund ein gewisser Wohlstand ersparen nicht die Beschäftigung mit der Frage, werman eigentlich wirklich sei. Wie auch Ernst Lubitsch deutet Ozu in seinen Filmenviele Geschehnisse und Entwicklungen nur an, gibt kleine Hinweise und überträgtdem Publikum einen essentiellen assoziativen Part, auf dem die tiefere Wirkung sei-ner Filme beruht.

8. November, 20.30 Uhr 11. November, 17 Uhr

ANDREJ RUBLJOWREGIE: Andrei Tarkowski, UdSSR 1966BUCH: Andrei Konchalovski, Andrei Tarkowski KAMERA: Vadim Yusov MUSIK: VyacheslavOvchinnikov DARSTELLER: Anatoli Solonitsyn, Ivan Lapikov, Nikolai Grinko, Nikolai Sergeev, IrinaTarkovskaya LÄNGE: 185 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß und Farbe, OmdU

Sein Film soll belegen, dass es unmöglich ist, nach den Erfahrungen anderer zuleben, jeder müsse seine eigenen machen und daraus lernen. Mit Bildern aus derVergangenheit, die letztlich von der Gegenwart sprechen, und mit den Anspielun-gen auf die Gegenwart gleichzeitig das Vergangene zu erläutern, ist der Schlüssel zuAndrei Tarkowskis nach Eisensteinschem Vorbild komponiertem, bildgewaltigemEpos ANDREJ RUBLJOW, in dem das Leben eines der berühmtesten mittelalterli-chen Ikonenmaler Russlands erzählt wird. Kann – und muss überhaupt? – einKünstler die relevanten Antworten auf die Fragen seiner Zeit finden, ist ein zentra-les Thema des Films. An Assoziationen zur Entstehungszeit des Werkes (1966)mangelt es nicht. Wie lange müsse das russische Volk noch leiden, wird ein Künstlergefragt. Er wisse es nicht, antwortet daraufhin der Maler, aber er fürchte, das werdesich nie ändern. Zugleich aber atmet in der Tiefe des Films die Hoffnung auf eineneue Generation, auf ein anderes Leben.

Page 14: Peter Handke geht ins Kino 2014 Programm

10. November, 19 Uhr 12. November, 21 Uhr

SMULTRONSTÄLLET / WILDE ERDBEERENREGIE: Ingmar Bergman, Schweden 1957BUCH: Ingmar Bergman KAMERA: Gunnar Fischer MUSIK: Erik Nordgren, Göte LovénDARSTELLER: Victor Sjöström, Bibi Andersson, Ingrid Thulin, Max von Sydow, Jullan KindahlLÄNGE: 91 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmdU

Unser ganzes Leben mit unseren Mitmenschen bestehe doch nur darin, dass wirüber sie reden und uns über sie aufregen, sagt der Protagonist zu Beginn, auf so einMiteinander könne er gerne verzichten. Der 78-Jährige Medizinprofessor Isak Borgreist einer Ehrung willen zurück an seine Alma Mater und gleichzeitig in die eigeneVergangenheit, deren Personen sich mit solchen aus der Gegenwart vermischen.Die Grundidee, so Ingmar Bergman, sei: Wie könnte man es realistisch filmen, dassman wie durch eine Türe gehend in die eigene Kindheit reise und durch eine anderewieder zurück in die Realität … und an der nächsten Straßenecke sei man wieder aneinem anderen Punkt seiner Existenz und alle Menschen die man kannte, noch amLeben? Für die Titelrolle wählte er den Schauspieler und Regisseur Victor Sjöström,der als Filmpionier in Schweden und den USA über fünfzig Stummfilme, darunterden Klassiker DER FUHRMANN DES TODES (1921), inszeniert und mit Starswie Greta Garbo oder Lon Chaney gearbeitet hatte.

9. November, 21 Uhr

YOUNG MR. LINCOLNREGIE: John Ford, USA 1939BUCH: Lamar Trotti KAMERA: Bert Glennon MUSIK: Alfred Newman DARSTELLER: Henry Fonda,Alice Brady, Marjorie Weaver, Donald Meek, Ward Bond LÄNGE: 100 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OF

John Ford spreche über alles, außer sich selbst, meinte Henry Fonda, das mache esleicht ihn zu mögen, aber schwer ihn zu erklären. Für manche seiner Filme gilt diesebenso. Von den vielen Versuchen Hollywoods, die berühmte Steinfigur im LincolnMemorial zum Leben zu erwecken, beeindruckt John Fords Version in nachhaltigerWeise. Obwohl der Film weniger erfolgreich war als andere seiner Produktionen,zählte der Regisseur ihn zu seinen Lieblingsarbeiten. Henry Fonda wollte die Rolleursprünglich nicht annehmen, da er das Gefühl hatte, eine Art Christusfigur darstel-len zu müssen, wurde jedoch von Ford überzeugt, dass sein Lincoln noch ein un -erfahrener Provinzanwalt sein sollte. Die Entwicklungsgeschichte des 16. Präsiden-ten der USA erzählte Ford rund um einen Mordprozess, den der junge Anwalt Lincoln mit detektivischem aber auch humanistischem Talent löst. «Ich habe zwarvielleicht wenig Ahnung vom Gesetz,» sagt Lincoln an einer Stelle, «aber ich weiß,was richtig ist!».

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10. November, 21 Uhr 14. November, 19 Uhr

I VITELLONI / DIE MÜSSIGGÄNGERREGIE: Federico Fellini, Italien / Frankreich 1953BUCH: Federico Fellini, Ennio Flaiano KAMERA: Carlo Carlini, Otello Martelli, Luciano TrasattiMUSIK: Nino Rota DARSTELLER: Franco Interlenghi, Alberto Sordi, Franco Fabrizi, Leopoldo Trieste,Riccardo Fellini LÄNGE: 102 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmeU

Manche Filme sind glückhafte Resultate künstlerischer Fehleinschätzungen. Weilseine Filmfirma befürchtete, der in Vorbereitung befindliche LA STRADA würdekein Erfolg werden, drängte man Federico Fellini dazu, zunächst eine Komödie zudrehen. Diesem Wunsch entsprechend entstand I VITELLONI, eine Entwicklungs-geschichte um fünf junge Männer, von denen letztlich nur einer – Fellinis alter ego– es schafft, der stereotypen Routine zu entkommen. Wie in späteren Werken blicktFellini darin in seine eigene Vergangenheit und beschreibt Szenen aus seiner Hei-matstadt Rimini, wobei sich Autobiografisches und Phantastisches untrennbar ver-mischen. Das Resultat ist eines der schönsten Werke des italienischen Neorealis-mus. Die Komödie rund um das Müßiggängerquintett war ein wichtiger Schritt aufFellinis Weg, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Der Komponist Nino Rota schriebdafür ein gleichermaßen pikareskes wie melancholisches Thema, das längst zu denklassischen Melodien italienischer Filmmusik zählt.

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13. November, 21 Uhr 17. November, 19 Uhr

LADY WINDERMERE’S FAN REGIE: Ernst Lubitsch, USA 1925BUCH: Julien Josephson, Maude Fulton, Eric Locke KAMERA: Charles Van EngerDARSTELLER: Ronald Colman, May McAvoy, Bert Lytell, Irene Rich, Edward Martindel LÄNGE: 82 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, stumm, eZT, Klavierbegleitung

«Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung», ist eines der populärstenZitate von Oscar Wilde, weniger bekannt ist sein Ursprung, die Komödie Lady Windermere’s Fan. Dass sich Ernst Lubitsch als idealer Interpret eines Stückes vonOscar Wilde eignet, wird niemand bezweifeln. In der amerikanischen Stummfilm-version aus dem Jahr 1925 musste der deutsche Regisseur jedoch auf den Original-text verzichten und nach visueller Umsetzung der Ideen darin suchen. Dazu verklei-nerte er das Personal und löste das Fehlen der textlichen Ebene durch präzise Inter-aktion der Charaktere, klug gewählte Kamerapositionen und ostentative Körper-sprache. So beobachten darin die Besucher während eines Pferderennens keines-wegs die Vorgänge auf der Bahn, sondern viel mehr einander und taxieren sich beredt, wenn auch ohne Worte. Lubitsch entging damit einem anderen bekanntenZitat Wildes: «Die erste Tragödie unseres Lebens besteht in unserem Tun, diezweite darin, dass wir das, was wir getan haben, in Worte fassen.»

13. November, 18.45 Uhr 15. November, 21 Uhr

POLICEREGIE: Maurice Pialat, Frankreich 1985BUCH: Catherine Breillat, Sylvie Pialat, Jacques Fieschi, Maurice Pialat KAMERA: Luciano TovoliMUSIK: Henryk Mikolaj Gorecki DARSTELLER: Gérard Depardieu, Sophie Marceau, SandrineBonnaire, Richard Anconina, Pascale Rocard LÄNGE: 113 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, OmdU

Man nannte ihn den unbekanntesten französischen Filmmeister des späten 20. Jahr-hunderts, vom Publikum mehr geliebt als von der Kritik. Als Maurice Pialat 1977 fürSOUS LE SOLEIL DE SATAN in Cannes die Goldene Palme erhielt, wurde damitsein achter von nur zehn abendfüllenden Spielfilmen ausgezeichnet. Zuvor hattePialat als Maler und Schauspieler gearbeitet und Kurzfilme gedreht. Seine Langfilmewurden oft ambivalent aufgenommen, da er sich herkömmlich narrativem Stil ver-weigerte und eine individuelle Form realistischer Darstellung suchte. Vier Mal ar-beitete er mit dem Schauspieler Gérard Depardieu zusammen, einer der Filme istPOLICE. Die Bauart der Geschichte wirkt vertraut: Ein abgebrühter Drogenfahnderwird von einer mysteriösen Frau nicht nur beruflich aus jeglicher Routine gebracht… Maurice Pialats Version einer stereotypen Geschichte nannten Kritiker eine seinerradikalsten Arbeiten und gleichzeitig eine gelungene Symbiose zwischen Autoren-Film und Genrestudie.

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15. November, 19 Uhr 18. November, 21 Uhr

BIKUR HA-TIZMORE / DIE BAND VON NEBENANREGIE: Eran Kolirin, Israel / Frankreich / USA 2007BUCH: Eran Kolirin KAMERA: Shai Goldman MUSIK: Habib Shadah DARSTELLER: Sasson Gabai,Ronit Elkabetz, Saleh Bakri, Khalifa Natour, Rubi Moskovitz LÄNGE: 87 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, OmdU

Die Idee, einem politischen Konflikt mit einer Komödie zu begegnen, macht immerdann Sinn, wenn darin möglichst viele Streitpunkte auf ihren banalen, also durchauslösbaren Kern reduziert werden. Was tut beispielsweise eine ägyptische Polizei-band, wenn sie auf einer Gastspielreise aus Versehen statt in einer arabischen Stadtin einem israelischen Nest in der Negev-Wüste landet und es dort kein Transport-mittel und kein Hotel gibt? Man übernachtet zwangsläufig bei Fremden und erlebt,dass aus einem politischen Konflikt plötzlich ein zwischenmenschlicher wird, derLösungsmöglichkeiten bietet. Als Kuriosum empfand Regisseur Eran Kolirin denUmstand, dass das westliche Publikum den Film noch komödiantischer empfand alser eigentlich gemeint war. Sein Credo ist: «Viele Filme wurden gemacht, um derwirklich wichtigen Frage nachzugehen, warum es keinen Frieden gibt. Mein Ein-druck ist, dass es sehr viel weniger Filme darüber gibt, warum wir eigentlich Friedenso dringend brauchen.»

14. November, 21 Uhr

DAS BROT DES BÄCKERSREGIE: Erwin Keusch, Deutschland 1976BUCH: Erwin Keusch, Karl Saurer KAMERA: Dietrich Lohmann MUSIK: Condor, Axel LinstädtDARSTELLER: Bernd Tauber, Günter Lamprecht, Maria Lucca, Silvia Reize, Manfred Seipold LÄNGE: 120 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, OF

Mit Maschinenstürmerei, also der Zerstörung der Brotabteilung eines Supermarktes,kann der Besitzer einer Kleinstadt-Bäckerei den Konkurrenzkampf auf Dauer nichtgewinnen. Erst neue Produktions- und Verkaufsstrategien versprechen ein mögli-ches friedliches Nebeneinander der unterschiedlichen Kontrahenten. Schließlichentwertet die «Brotstraße» genannte Maschine durch ihre Überproduktion den Wertder erzeugten Ware. Neben dieser wirtschaftlichen Parabel erzählt DAS BROT DESBÄCKERS vom Erwachsenwerden junger Menschen in der Provinz und wurdedaher in der Kritik mit Peter Bogdanovichs THE LAST PICTURE SHOW vergli-chen. Der Debütfilm des Schweizer Regisseurs Erwin Keusch war 1976 bei Publi-kum und Presse gleichermaßen ein beachtlicher Erfolg. So etwa schrieb Die Zeit:«Immer wieder gelingen Keusch und seinem Kameramann Dietrich Lohmanndichte, lebendige Szenen, schöne, lakonische Beobachtungen: ein Film, der neugie-rig macht auf weitere Arbeiten dieses jungen Regisseurs.»

Page 18: Peter Handke geht ins Kino 2014 Programm

16. November, 21 Uhr 19. November, 18.45 Uhr

ZIRE DARAKHATAN ZEYTON / QUER DURCH DEN OLIVENHAINREGIE: Abbas Kiarostami, Iran 1994BUCH: Abbas Kiarostami KAMERA: Hossein Jafarian, Farhad Saba DARSTELLER: Mohamad Ali Keshavarz, Farhad Kheradmand, Zarifeh Shiva, Hossein Rezai, Tahereh Ladanian LÄNGE: 103 Minuten FORMAT: 35mm, Farbe, OmdU

Eine unglückliche Liebe, der man aus Standesdünkel die Legalisierung verweigert,ist für Regisseur Kiarostami der Rahmen, in dem er ein eigenwilliges Porträt seinerHeimat Iran entwirft. Die Liebesgeschichte QUER DURCH DEN OLIVENHAINkomplettiert eine Trilogie, verwendet dabei den Kunstgriff, Film im Film darzustel-len und zeigt, um einen Kreislauf zu komplettieren, die Dreharbeiten zum erstender drei Filme, UND DAS LEBEN GEHT WEITER. «Der Film beginnt mit D. W.Griffith und endet mit Abbas Kiarostami», soll Jean-Luc Godard gesagt haben. Gesichert ist Kiarostamis Zitat, wonach es ihm nichts ausmache, wenn die Leutewährend seines Films einschlafen, solange sie dabei von dem Film träumen. DieMenschen gehen mit unterschiedlichen Vorstellungen ins Kino, meint der Regis-seur, er wünsche sich, dass jeder Zuseher seine Filme individuell ergänze, weshalber Dinge oft nicht zu Ende erzähle. Seine Filme handeln vom menschlichen Wesengenerell, würden daher auf der ganzen Welt verstanden werden.

16. November, 18.30 Uhr 19. November, 21 Uhr

ORDET / DAS WORTREGIE: Carl Theodor Dreyer, Dänemark 1955BUCH: Kaj Munk, Carl Theodor Dreyer KAMERA: Henning Bendtsen MUSIK: Poul SchierbeckDARSTELLER: Hanne Agesen, Kirsten Andreasen, Sylvia Eckhausen, Birgitte Federspiel, Ann Elisabeth Groth LÄNGE: 126 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmeU

Wie ist es gemeint, das Wunder einer Totenerweckung am Ende eines Films, dersich zuvor bemühte, eine Balance zwischen Zweifel und Glauben, Vernunft undWahnsinn herzustellen? Warum beruft sich ein Atheist letztlich doch auf Gott? CarlTheodor Dreyers Film um zwei norwegische Bauernfamilien hat im Laufe der Jahrenichts von seiner Enigmatik eingebüßt und man muss wohl Pauline Kaels Urteil ver-trauen, dass sich Dreyers Kunst erst dort wirklich entfaltet, wo andere Regisseure re-signieren. Für den Autor und Regisseur Paul Schrader steht in seinem Buch übertranszendenten Stil im Film neben Ozu und Bresson auch Dreyer im Mittelpunktseiner Untersuchungen. Realismus an sich sei noch keine Kunst, erst der psychologi-sche oder spirituelle könne es werden. Im Falle von ORDET setzt Dreyer das Über-sinnliche kontrastreich in einen nüchtern-realistischen Rahmen. Die Vorlage zu demFilm ist das gleichnamige Schauspiel des dänischen Pastors und Widerstandskämp-fers Kaj Munk, der 1943 von den Nazis hingerichtet wurde.

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17. November, 21 Uhr 18. November, 19 Uhr

NAZARINREGIE: Luis Buñuel, Mexiko 1959BUCH: Luis Buñuel, Julio Alejandro KAMERA: Gabriel Figueroa MUSIK: Rodolfo HalffterDARSTELLER: Francisco Rabal, Marga López, Rita Macedo, Ignacio López Tarso, Ofelia GuilmáinLÄNGE: 94 Minuten FORMAT: 35mm, Schwarzweiß, OmdU

Es gäbe einiges, das NAZARIN für ihn so speziell mache, meinte der mexikanischeRegisseur Guillermo del Toro über das Werk seines Kollegen Luis Buñuel: In des-sen mexikanischer Periode habe er die surrealen Experimente der Frühzeit verlas-sen, wurde vom Bildermacher zum Geschichtenerzähler. In NAZARIN gerät dasWeltbild eines in einem mexikanischen Armenviertel lebenden Priesters durch dieEnttäuschungen mit seiner Gemeinde beständig ins Wanken. «Was ich außerdemmag», meint del Toro, «ist, dass NAZARIN davon handelt, dass Solidarität und Kari-tas zwei verschiedene Dinge sind.» Auf diese Art versagt in dem Film ein dogmati-scher Katholizismus, der an der vorhandenen Realität scheitert. Ganz auf surrealeIdeen verzichtete Buñuel jedoch auch in diesem Werk nicht. So gibt es eine Kuss-szene in einer Vision, in dem einem Mann die Lippe zerbissen wird und das oft zitierte Bild des gemarterten Christus mit dem lachenden Gesicht. Nicht umsonstnannte sich Buñuel einen «Atheisten von Gottes Gnaden».

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IMPRESSUM Für den Inhalt verantwortlich: ViennaleTexte: Günter Krenn, Grafik: Rainer Dempf, Druck: REMAprint

PETER HANDKE GEHT INS KINOPROGRAMM TEIL 1

PROGRAMM TEIL 2

Samstag, 11.10 19.30 Uhr ERÖFFNUNG HOW GREEN WAS MY VALLEY •Sonntag, 12. 10 16.30 Uhr THE SOUL OF A MAN •

19 Uhr CLUNY BROWN •21.15 Uhr BAMAKO •

Montag, 13. 10 19 Uhr SICILIA! •21 Uhr KHANE-YE DOUST KODJAST? •

Dienstag, 14. 10 18.30 Uhr BAMAKO •21 Uhr MOUCHETTE •

Mittwoch, 15. 10 19 Uhr L’ENFANCE NUE •21 Uhr THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE •

Donnerstag, 16. 10 18.30 Uhr TOKYO MONOGATARI •21 Uhr THE SOUL OF A MAN •

Freitag, 17. 10 19 Uhr KHANE-YE DOUST KODJAST? •21 Uhr CLUNY BROWN •

Samstag, 18. 10 18 Uhr CHARULATA •21 Uhr TOKYO MONOGATARI •

Sonntag, 19. 10 19 Uhr MOUCHETTE •21 Uhr WADJDA •

Montag, 20. 10 18.30 Uhr ACCATTONE •21 Uhr SICILIA! •

Dienstag, 21. 10 18.30 Uhr WADJDA •20.30 Uhr L’ENFANCE NUE •

Mittwoch, 22. 10 18.45 Uhr CHARULATA •21.15 Uhr DIE GROSSE EKSTASE … •

Donnerstag, 23. 10 19.45 Uhr DIE GROSSE EKSTASE … •21 Uhr ACCATTONE •

Samstag, 8. 11 17.30 Uhr MIRYANG •20.30 Uhr ANDREJ RUBLJOW •

Sonntag, 9. 11 18 Uhr SOSHUN •21 Uhr YOUNG MR. LINCOLN •

Montag, 10. 11 19 Uhr SMULTRONSTÄLLET •21 Uhr I VITELLONI •

Dienstag, 11. 11 17 Uhr ANDREJ RUBLJOW •21 Uhr MIRYANG •

Mittwoch, 12. 11 18.30 Uhr SOSHUN •21 Uhr SMULTRONSTÄLLET •

Donnerstag, 13. 11 18.45 Uhr POLICE •21 Uhr LADY WINDERMERE’S FAN •

Freitag, 14. 11 19 Uhr I VITELLONI •21 Uhr DAS BROT DES BÄCKERS •

Samstag, 15. 11 19 Uhr BIKUR HA-TIZMORE •21 Uhr POLICE •

Sonntag, 16. 11 18.30 Uhr ORDET •21 Uhr ZIRE DARAKHATAN ZEYTON •

Montag, 17. 11 19 Uhr LADY WINDERMERE’S FAN •21 Uhr NAZARIN •

Dienstag, 18. 11 19 Uhr NAZARIN •21 Uhr BIKUR HA-TIZMORE •

Mittwoch, 19. 11 18.45 Uhr ZIRE DARAKHATAN ZEYTON •21 Uhr ORDET •

•GROSSER SAAL •ERIC PLESKOW SAAL

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TICKETS (Freie Platzwahl)

Normalpreis ! 8,—Ermäßigt ! 7,— für Mitglieder von

sowie Kinder bis 14 Jahre, Studenten und Pensionisten

Besucher folgender Institutionen können vergünstigte Tickets beziehen: 21er Haus /

brut / ÖNB / Schauspielhaus / TAG / Theatermuseum / Weltmuseum / Westlicht /

wien.at / WUK

! 6,— für Mitglieder des

Reservierung per E-Mail unter [email protected] Ab 12. Oktober Vorverkauf an der Kinokassa und telefonische Reservierung unter 01/512 18 03Öffnungszeiten Kinokassa 30 Minuten vor Beginn der ersten Vorstellung

Förderer und Sponsoren

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Johannesgasse 4, 1010 Wien

U1, U3 StephansplatzU1, U2, U4 Karlsplatz