pHakten 2 Quartal 2009

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    Themen dieser Ausgabe:

    pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

    2. Quartal 2009

    April 2009

    Psychopharmaka - Wo sind die Alternativen Seite 2

    Mai 2009

    Milch und Schlaganflle Seite 13

    Thalidomid ein alter Bekannter meldet sich zurck Seite 13

    Neues von der Schweinegrippe I Seite 15

    Werden Sie aktiv und verhindern Sie das Verbot von effektiven Vitamin- und

    Mineralstoffprparaten Seite 15

    Neues von der Schweinegrippe II Seite 16

    Wie falsches Sonnenlicht Ihnen Vitamin D raubt Seite 17

    bergewicht und Magenbypass: Vom Regen in die Traufe Seite 18

    Rezept des Monats: Spargel-Tomaten-Salat Seite 19

    Der beste Freund des Grills

    Juni 2009

    Krebsmittel und Fingerabdrcke Seite 22

    Placebo und Nocebo: Voodoo im 21. Jahrhundert Seite 23

    Computertomogramme und Krebsgefahr Seite 25

    Die Konsequenzen einer H. pylori - Ausrottung Seite 26

    1300 HPV-Impf-Opfer in Grobritannien Seite 27

    Vioxx eine unendliche Geschichte Seite 27

    Das Rezept des Monats: Vanille-Eis mit Himbeeren und Rosenblten Seite 28

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    Liebe Leser,

    mit dieser Ausgabe der pHakten mchten wir noch einletztes Mal das Thema unseres Newsletters vom Mrz2009 aufgreifen. Hatten wir uns im letzten Monat ausaktuellem Anlass mit den problematischen Aus- undNebenwirkungen von Psychopharmaka auf verhal-tensgestrte Kinder und Jugendliche beschftigt, solles in diesen pHakten um die Frage gehen: Gibt esAl te rnat iven zu der unsinni gen Prax is , Kinder /Jugendliche (und letzten Endes auch Personen mitechten psychischen Erkrankungen) mit wesensvern-dernden Mitteln zuzudrhnen?

    Wie auch der Beitrag aus den letzten pHakten stammt

    der nachfolgende Text aus den Materialien der CitizensCommission on Human Rights (www.cchr.org). Wendas Thema interessiert: Auf dieser Webseite finden sicheine Reihe weiterer interessanter Publikationen zupsychiatriebezogenen Themen (leider wie so hufigin englischer Sprache) und man kann dort auerdemdie umfangreiche (und kostenlose) DokumentationPsychiatry An Industry of Death nebst DVDanfordern . Leider sind auch diese Materialien - bisauf einen kurzen deutschsprachigen Videobeitrag ebenfalls komplett in Englisch gehalten.

    Wegen des Umfangs des nachfolgend bernommenen

    Textes enthlt diese Ausgabe der pHakten ausnahms-weise keine weiteren Themen die gewohnte Formunseres Newsletters gibt es dann wieder ab Mai 2009.

    Einfhrung: Schden durch psychotrope Medi-kamente

    Seit dem Jahre 2003 haben internationale Pharma-kontrollbehrden mehr als 60 mal vor den Gefahrenwarnen mssen, die von der Einnahme so genannterpsychotroper Medikamente ausgehen. Antidepressivwirkende Substanzen knnen Selbstmorde undfeindseliges Verhalten provozieren, Antipsychotika

    einen lebensbedrohlichen Diabetes auslsen undStimulantien (anregende Medikamente), die Kindern z.B. gegen ADHS verordnet werden, knnen das Risikofr Herzprobleme, Schlaganflle und die Gefahr vonTodesfllen erhhen.

    Alternative Methoden, den durch eine psychischeStrung Betroffenen zu helfen, werden durch dieprofitorientierte und umsatzfrdernde Einstellung auerKraft gesetzt, eine Geisteskrankheit wre das Ergebniseiner neurobiologischen Funktionsstrung oder eineschemischen Ungleichgewichts ist, die nur durchpsychotrope Medikamente korrigiert werden knnen.

    Obwohl es fr diese Behauptung keinerlei wissen-schaftliche Grundlage gibt, werden mit ihr in den USAjhrlich fr mehr als 27 Milliarden US-Dollar Medika-mente verordnet (und verkauft), weltweit erreicht der

    April 2009Umsatz sogar die absurde Summe von 80 MilliardenDollar. Dr. Joseph Glenmullen von der HarvardUniversitt und Autor des Buches Prozac Backlashsagt, dass die Psychopharmakologie ...trotz des

    Fehlens einer nachvollziehbaren Erkrankung nichtgezgert hat, Krankheitsmodelle fr psychische Leidenzu konstruieren. Diese Modelle beruhen auf hypothe-tischen Annahmen ber die physiologischen (krperli-chen) Ursachen wie z. B. einem Serotonin-ungleichgewicht.

    Dr. Darshak Sanghavi, klinischer Assistent an dermedizinischen Fakultt der Harvard Universitt gehrtzu den zahlreichen Experten, die der Hypothese vomchemischen Ungleichgewicht ffentlich wieder-sprochen haben. Trotz pseudowissenschaftlicherBegriffe wie chemisches Ungleichgewicht wei

    niemand wirklich, was eine psychische Erkrankungauslst. Bei einer Depression gibt es weder Bluttestsnoch Rntgenuntersuchungen des Gehirns. Und keinGenetiker kann eine Schizophrenie diagnostizieren,g

    sagt er.

    Und Dr. Steven Sharfstein, Prsident derAmericanPsychiatric Association (APA) 2005musste auf Druckder Medien eingestehen, dass es keinen eindeutigenLabortest gibt, mit dem man das oft zitierte chemischeUngleichgewicht messen kann.

    Wie Dr. Mark Graf, PR-Beauftragter der APA sagte, ist

    diese Theorie vermutlich auf dem Mist der Pharma-industrie gewachsen. Denn den Psychiatern fehlt nichtnur die Fhigkeit, die tiologie (Ursache) einerpsychischen Erkrankung zu erkennen, sie sind zudemnoch nicht einmal in der Lage, diese zu heilen. Soerklrte Dr. Norman Sartorius 1994, kurz bevor er zumPrsidenten derWorld Psychiatric Associationernannt wurde: Die Zeiten, in denen Psychiater davonberzeugt waren, eine psychische Erkrankung heilenzu knnen, sind vorbei. In Zukunft muss der psychischKranke lernen, mit seiner Erkrankung zu leben.

    Somit gilt: Psychiater geben zu, dass psychische

    Erkrankungen unheilbar und dass die Betroffenen zulebenslangem Leiden verdammt sind mit Psycho-pharmaka.

    Dennoch: Auch wenn die Psychiatrie inzwischen alleVersuche zur Heilung psychischer Leiden aufgegebenhat, spiegelt diese Einstellung nicht die Realitt dar.Denn zu Glck kann man psychische Probleme lsen.Stellen Sie sich einmal vor, man wre der Meinung,der Mensch knnte niemals seine persnlichen Hrdenberwinden oder ber sich und sein Leben nachdenkenknnen!

    Dabei sollte in jeder Gesellschaft die wahre seelisch-geistige Gesundheit der Brger auf drei grundlegendenKriterien basieren:

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    1.Effektive Techniken zur Behandlung und Heilungder Psyche, durch die der Einzelne und mit ihmauch die Gesellschaft - gebessert und gestrkt wird,indem man bei Jedem die persnliche Strken, F-higkeiten, Kompetenzen, Vertrauen, Stabilitt, Ver-antwortlichkeit und spirituelles Wohlbefinden wiederherstellt.

    2.Optimal ausgebildete, verantwortungsvolle undethisch geprgte Therapeuten, die sich in ersterLinie dem Wohlbefinden ihrer Patienten und derenFamilien verpflichtet fhlen und die alle diese Ver-sprechen auch einhalten knnen

    3.Heilung von Geist und Seele in einer ruhigenAtmosphre, die durch Toleranz, Sicherheit undRespekt fr die Rechte der Patienten geprgt ist.

    Und whrend das Leben voller Probleme ist diemanches Mal unberwindbar scheinen erfllen wederdie Psychiatrie noch ihre Diagnosen, Therapieverfahren

    oder gar Medikamente diese genannten Kriterien. DiePsychiatrie verlsst sich im Wesentlichen aufunpraktische und oftmals gefhrliche aber hufig genuggesetzlich sanktionierte Methoden, wie z. B. die anfangserwhnten psychotropen Medikamente

    J. Allan Hobson und Jonathan A. Leonard, Autoren desBuches Out of Its Mind Psychiatry in Crisis warnen,dass der eigentliche beltter das Diagnostic andStatistical Manual for Mental Disorders (DSM) ist, eineAuflistung aller mglichen (und hufig auch unmg-lichen) psychischen Strungen (s. dazu auch diepHakten vom Januar 2008). Ihrer Meinung nach frdertdas DSM ... die Vorstellung, dass die freie Diagnoseund das Verteilen von Pillen akzeptabel sind.; DiesesVerhalten wird durch die Pharmaindustrie und ihrenEinfluss auf die diagnostischen Kriterien der Psychiatrienoch untersttzt.

    Wie der inzwischen verstorbene Neurologe undPsychiater Dr. Sydney Walker III, in seinem Buch ADose of Sanity schrieb, beschrnkt sich dieser Einflussdarauf, die Anzahl der von der APA anerkanntenpsychischen Strungen ebenso auszuweiten, wie dieMenge der medikamentsen Verfahren, die zur

    Therapie dieser Strungen empfohlen werden.Schlielich ist jede DSM Diagnose fr diePharmaindustrie eine potentielle Goldgrube.g

    Und Iona Health, Allgemeinmedizinerin der CavershamPractice in London kommentiert: Es ist im Interesseder Pharmaindustrie, die Grenzen des Anomalenauszudehnen, damit auch der Markt fr Therapienproportional vergrert wird.

    In einem Zeitraum von 5 Jahren ist die Zahl derpsychischen Strungen, die in das DSM aufge-nommen wurden, um 300 % gestiegen. Parallel ist es

    seit Verffentlichung der 4. Ausgabe des DSM (DSMIV) im Jahre 1994 zu einer Zunahme der Verkufe vonantipsychotisch und antidepressiv wirkenden Medika-menten um 256 % gekommen. Wie eine Untersuchung

    enthllte, die 2006 in der Zeitschrift Psychotherapy andPsychosomaticsverffentlicht wurde, hatten 100 %(also alle) der Psychiater, die den Teil des DSM-IV berStimmungsstrungen und psychotische Problemeverfasst hatten, finanzielle Verbindungen zu denHerstellern von Psychopharmaka.

    Weitere und bisher unbekannte Informationenzu

    diesme Themenkomplex lieferte eine Studie, die in derJanuarausgabe des New England Journal ofMedicine des Jahres 2008 abgedruckt wurde. Soverschwiegen die Hersteller der unter der BezeichnungSSRI (SSRI Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, s, dazu auch die pHakten 03/2009) verkauftenAntidepressiva die Ergebnisse von einem Drittel derStudien, die zur Zulassung der Medikamente durch-gefhrt worden waren und tuschten so die ffentlich-keit ber die Wirksamkeit dieser Medikamente. Dennwie diese vergessenen Ergebnisse gezeigt hatten,berichteten nur 50 % der Personen, die ein SSRI

    erhalten hatten, ber eine deutliche Besserung ihrerBeschwerden; dem Placebo gelang das immerhin nochbei 40 % der Untersuchten. Nach Analyse allerunverffentlichten Studien zeigte sich sogar, dass dieMedikamente um nichts wirksamer waren als diePlacebos.

    Auch ber ein ein erhhtes Selbstmordrisiko wurde denVerbrauchern nicht berichte. Und obwohl der ameri-kanischen Pharmakontrollbehrde Food and DrugAdministration (FDA) Beweise fr diese Gefahr derSSRIs schon bekannt waren, bevor sie im Dezember

    1987 Prozac, das erste Medikament dieser Art, zulie-en dauerte es immerhin weitere 14(!) Jahre, bis dieBehrde die Hersteller anwies, die Medikamenten-schachtel mit dem Warnhinweis zu versehen, dieseMedikamente knnten bei Personen unter 18 Jahrensuizidale Tendenzen (Selbstmordneigung) auslsen. Zudiesem Zeitpunkt war es in der Gruppe der SSRI- An-wendern bereits zu geschtzten 63.000 Selbstmor-dengekommen.

    2004 verffentlichte die FDA zudem ein Gutachten, indem es hie: Unter Erwachsenen und Kindern, diemit Antidepressiva behandelt worden sind, ist es zu

    Fllen von Angst- und Unruhezustnden, Panik-attacken, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Feindseligkeit,impulsivem Verhalten, Akathasie (schwerste Unruhe),Hypomanie gekommen. Mindestens 11 der Amokluferin US-Schulen hatten rezeptpflichtige Psychopharmakaeingenommen, die dafr bekannt sind, dass siegewaltttige Verhaltensmuster begnstigen.

    Das alles wiegt natrlich um so mehr, weil es fr dieseMedikamente funktionierende Alternativen gibt! DieserBericht beleuchtet einige Lsungsanstze vonTherapeuten, die nicht psychiatrische Therapie-verfahren gegen Probleme einsetzen, die von derPsychiatrie nach eigener Einschtzung nicht behobenwerden knnen.

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    Kapitel 1: Nicht schaden

    Primo non nocere - Zuerst einmal nicht schaden

    Scribonius Largus, rmischer Leibarzt von KaiserTiberius Claudius, 50 n. Chr.

    Der erste Schritt bei einem psychisch gestrtenPatienten lautet: Keinen Schaden anrichten

    Das bedeutet: Sicher stellen, dass die Betroffenen nichtpsychiatrischen Therapien ausgesetzt sind, die dasVerhalten des Patienten mit Gewalt und potentiellenSchden kontrollieren sollen. Mehr als alles anderebentigt ein psychisch Kranker Ruhe und Sicherheit etwas, das man in den blichen psychiatrischen Klinkennicht findet.

    Zwischen dem Identifizieren von Symptomen und derWissenschaft, die Ursachen zu finden und zu

    behandeln, liegen Welten. Die Psychiatrie hat sich nurdarauf spezialisiert, die Symptome zu katalogisierenund zu behandeln. Sie ndert rein gar nichts an denUrsachen der Probleme, unter denen ihr Patient leidet.Ein Bericht der Mental Health, Chemical Abuse andDependance Services Division des Sing Country inWashington spiegelt jene Konflikte wieder, die sich umdie Durchfhrbarkeit psychiatrischer Behandlungs-verfahren ranken. In diesem Bericht analysiert derRegierungsbezirk die Wirksamkeit der ambulantenBetreuung von [psychisch erkrankten] Erwachsenenzwischen 21 und 59 Jahren um festzustellen, ob dieseunabhngig leben und arbeiten knnen und wenigervon der staatlichen Betreuung abhngig sind. Dasernchternde Ergebnis: Von den mehr als 9.300untersuchten Personen hatten sich nach der Behand-lung weniger als 1 % gebessert.

    In seinem hervorragenden Buch TheAntidepressantWebMarketing Depression and Making Medicines

    Work berichtet der Brite Charles Medawar, dass sichetwa 80 % der Patienten mit der Diagnose Depressionohne Behandlung erholen und zitiert aus einer Reihevon Studien, von denen eine zu dem Ergebnis kommt,dass bestimmte Strungen ... einen sehr hohen Anteilan spontanen Remissionen aufweisen, wenn man denBetroffenen nur genug Zeit lsst.

    Die wirkliche Lsung zahlreicher psychischer Problemebeginnt mit einer medizinischen und nicht etwa einerpsychiatrischen Beurteilung und Behandlung. Immerwieder haben medizinische Untersuchungen gezeigt,dass Symptome, die auf den ersten Blick wie geistig-seelische Probleme aussehen, auf den zweiten Blickdas Ergebnis einer nicht erkannten krperlichenErkrankung sind. Ganz gewhnliche medizinischeProbleme knnen (und werden) Verhalten und Auftreteneines Patienten beeinflussen.

    Charles B. Inlander, Prsident der Peoples MedicalSociety schreibt in Medicine on Trial: Menschen mitechten oder vorgeblichen Strungen von Psyche und/

    oder Verhalten werden hufig falsch diagnostiziert und dann in einem erstaunlich groen Umfanggeschdigt. Viele von ihnen leiden gar nicht unter einerpsychischen Erkrankung sondern zeigen lediglichphysische Symptome, die wie seelische Strungenaussehen. Und so werden sie falsch diagnostiziert,erhalten Medikamente, werden in Kliniken eingewiesen

    und in eine Vorhlle abgestellt, aus der sie niemalszurck kehren.

    Die Suche nach dem eigentlichen Problem

    Eine Person, die psychisch gestrt ist, kann unter einemNhrstoffmangelleiden oder krperliche Problemeaufweisen, die ihre Erholung verhindern. GebrocheneKnochen, gequetschte Nerven, Schmerzen alles daskann den Krper und somit auch das psychischeErscheinungsbild eines Patienten beeinflussen. DieserPatient ist krperlich erkrankt oder verletzt, aberkeinesfalls verrckt. Unter Umstnden ist sich derBetroffene nicht einmal seiner Schmerzen oderBeschweren bewusst und hlt sie fr ganz normal.Er kann auch unfhig sein, richtig zu essen oder zuschlafen und sein Zustand kann durch Erschpfungweiter verstrkt werden.

    Sobald diese Probleme korrigiert werden, kann derBetroffene Linderung erfahren und alles, was ihn sonstbedrckt, kann dann besser behandelt werden. Wirwollen damit keinesfalls ausdrcken, dass seelischeProbleme eine krperliche Ursache haben. Das ist nichtder Fall. Psychiater nutzen das Argument, psychischeLeiden htten eine biologische Ursache nur dazu, um

    Behandlungsverfahren zu rechtfertigen, die letztenEndes zu mehr physischem Stress fhren und die Seeleweiter in den Hintergrund drngen. Daher besteht dereinzig richtige Weg bei einer psychisch gestrtenPerson darin, ihn durch einen erfahrenen Arztausfhrlich klinisch untersuchen zu lassen.

    Das Medical Evaluation Field Manual des kali-fornischen Gesundheitsministeriums empfiehlt:Experten fr psychische Leiden, die in einer Institutionfr psychische Erkrankungen arbeiten, sind profes-sionell und legal verpflichtet, bei ihren Patienten jedeForm von krperlichen Leiden zu erkennen

    krperliche Leiden knnen bei einem Patientenpsychische Strungen auslsen oder bestehendeStrungen verschlimmern.

    Wie die schwedische Sozialversicherungsanstaltberichtet, hat sie in mehreren Flle gegen Psychiaterdisziplinarische Aktionen eingeleitet, wie z.B. im Falleines Patienten, der ber Kopfschmerzen, Schwindelund Torkeln beim Gehen geklagt hatte. Der Betroffenehatte seine Beschwerden 5 Jahre lang den Mitarbeiterneiner psychiatrischen Klinik vorgetragen, erst dannergab eine medizinische Routineuntersuchung, dasser unter einem Hirntumor litt.

    Ich selbst habe whrend eines Praktikums in einergroen neurochirurgischen Klinik einen hnlichen Fallerlebt: Der Betroffene, ein siebzigjhriger Mann, war

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    bereits seit MEHR ALS 50 JAHREN Dauerpatient einesLandeskrankenhauses gewesen und whrend des 3.Reichs sogar wegen seiner Geisteskrankheitsterilisiert worden. Erst im hohen Alter wurde dannerkannt, dass der Betroffene unter einem seltenen unduerst langsam wachsenden Hirntumor litt, der frseine gesamten Beschwerden verantwortlich gewesen

    sein drfte.

    Das Tragische an diesem Fall: Zwar gelang es, denTumor mit Hilfe eines neurochirurgischen Eingriffsvollkommen zu entfernen, aber der Patient war nach50 Jahren in geschlossenen Anstalt derart starkhospitalisiert, d. h. verhaltensgeschdigt, dass eineUnterbringung auerhalb einer psychiatrischen Kliniknahezu unmglich war.

    Ein anderer Patient hatte wegen unerklrlicherKopfschmerzen jahrelang Psychopharmaka erhalten.Erst fnf Jahre nach Beginn der Beschwerden erkannte

    ein Neuroradiologe bei einem Computertomogrammeine pathologische Vernderung im Bereich derHalswirbelsule. Durch die neurochirurgische Versor-gung dieser Vernderung war der Patient innerhalbweniger Wochen dann vollkommen schmerzfrei littaber als Folge der jahrelangen medikamentsenTherapie an einer Medikamentensucht, die sichungleich schwerer behandeln lie.

    Dr. Thomas Dorman, Internist und Mitglied deskanadischen Royal College of Physicians, sagte:Bitte vergessen Sie nie, dass die Mehrzahl allerPatienten unter krperlichen Erkrankungen leiden....

    Daher sollten rzte zuallererst daran denken, dassemotioneller Stress in Kombination mit einer chroni-schen Erkrankung oder Schmerzen das Temperamenteines Patienten verndern kann. Ich habe in meinerPraxis unzhlige Patienten mit chronischen Rcken-schmerzen betreut, die als Neurotiker abgestempeltworden waren. Eine typische Aussage dieser armenPatienten lautet: Ich dachte wirklich, ich werdeverrckt. Nicht selten, so Dr. Dorman, ist das Problemganz einfach eine nicht erkannte funktionelle Strungan der Wirbelsule.

    Psychiater behaupten, die Depression sei eine

    Krankheit, genau so wie ein Herzinfarkt oder Asthma,whrend rzte, die sich auf eine ausfhrlichekrperliche Untersuchung verlassen, davon ausgehen,dass das nicht stimmt. Dr. Joseph Glemullen von derHarvard Universitt warnt: Die Symptome [einerDepression] sind subjektive emotionelle Phasen, wasdie Diagnose uerst vage macht . Die oberflchlichenChecklisten, mit denen man Menschen auf eineDepression hin berprft, bezeichnet er als auf dieWirkung von Medikamenten zugeschnitten und denkrperlichen Symptomen abgepasst, die am strkstenauf antidepressive Mittel reagieren. Die Zuordnung

    einer Depression auf einer Skala sieht wissenschaftlichaus, aber wenn man sich nher mit den Fragen undBewertungskriterien beschftigt, sind es komplettsubjektive Werte, die nur auf Berichten der Patienten

    oder dem Eindruck des Bewertenden basieren.

    Der verstorbene Arzt Dr. med.Carl C. Pfeifer, der zudemeinen Doktorgrad der Chemie hatte, entdeckte, dassGefhle einer Depression ebenso durch einen Mangelan Vitaminen und Mineralstoffen bedingt sein knnen,wie jede andere Strung von Psyche und Verhalten.

    Dr. David W. Tanton, Ph.D., Autor, Grnder undForschungsdirektor des Soaring Heights LongevityResearch Center hat herausgefunden, dass derVerzehr von Nahrungsmitteln, die Allergien undUnvertrglichkeiten sich auch auf die Stimmungauswirken kann. (hnliche Erfahrungen machten auchdie Vater der Umweltmedizin, Theron G. Randolph &Ralph W. Moss, die in ihrem Buch Allergien: Folgevon Umweltbelastung und Ernhrung bereits 1980darauf hinwiesen, dass bis zu 60 % der Patienten vonpsychiatrischen Kliniken unter dem Endstadium einerNahrungsmittelallergie leiden knnten.)

    Eine Hypoglykmie (Unterzuckerung), eine Hypo-thyreose (Unterfunktion der Schilddrse oder eineErschpfung der Nebennieren sowie auch der Konsumzu vieler rezeptpflichtiger und -freier Medikamenteknnten ebenfalls am Entstehen depressiver Gefhlebeteiligt sein.

    Denn eine abnorme Schilddrsenfunktion kann sichdramatisch auf die Stimmung auswirken und alsschwere Depression, Erschpfung und Gedcht-nisverlust auftreten und bei Antidepressiva und anderenPsychopharmaka werden Depressionen als mglicheNebenwirkung aufgelistet. Als die hufigsten, durch

    Medikamente ausgelsten psychischen Symptomewerden Apathie, Angstzustnde, visuelle Halluzi-nationen, Persnlichkeitsvernderungen Demenz,Depression, wahnhaftes Denken, Schlafstrungen,mangelnde Konzentration, vernderte Sprachmuster,Tachykardie (Herzrasen); Nykturie (hufiges, nch-tliches Wasserlassen, Zittern und Verwirrtheitaufgezhlt. Und auch die langfristige Einnahme vonAntibiotika verndert das Immunsystem und fhrt zuErschpfung und Angstzustnden

    Schlielich und endlich ist auch die Lyme-Borreliose,eine ernste bakterielle Infektion, die durch Zecken

    bertragen wird und die das Nervensystem angreifenkann, ebenfalls dafr bekannt, Symptome einerDepression und /oder Psychose auszulsen.

    Die Frage der Ernhrung

    Die britische Mental Health Foundation stellt fest: Esgibt hinreichende Beweise und eine Reihe bedeutenderStimmen untersttzen die Rolle der Ernhrung in derTherapie von Personen mit seelischen Gesund-heitsproblemen. Der Feeding Minds - Bericht derStiftung vermerkt, dass depressive Gefhle mit einer[zu] geringen Zufuhr von Fisch in Zusammenhang

    stehen knnte, aber auch eine Ernhrung mit groenAnteilen von komplexen Kohlenhydraten und be-stimmten anderen Nahrungsmitteln knnten ebenfallsgeeignet sein, die Symptome einer Depression zu

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    lindern. Bei Kindern mit dem Etikett AHDS (Aufmerk-samkeitsdefizit-/Hyperaktiv ittsstrung) findet sichhufig eine Ernhrung, die zu wenig Eisen undFettsuren enthlt.:

    Wie das amerikanische Landwirtschaftsministeriumkommentiert, kann sich ein Mangel bestimmter Mineral-

    stoffe in der Ernhrung auf das menschliche Verhaltenauswirken . Die Texas Comptroller Study of FosterChildren untersuchte den massiven Einsatz von Psy-chopharmaka bei den Pflegekindern des US-Bundes-staates. Die Publikation der Untersuchungs-ergebnisseaus dem Dezember 2006 mit dem Titel ForgottenChildren kam zu dem Resultat, dass Alternativen zuden Medikamenten unverzichtbar sind. Die Ernhrungist fr eine gesunde Lebensfhrung unverzichtbar, soder Bericht.

    Nach Aussage des amerikanischen National Institutesof Health (NIH) verringern Personen, die sich regel-

    mig krperlich bettigen, sich gesund ernhren undauf Tabak verzichten, die Wahrscheinlichkeit einer Be-hinderung, zeigen eine bessere psychische Gesund-heit und kognitive (argumentative) Funktion und sor-gen fr eine Senkung der Gesundheitskosten.

    Gesunder Sport

    Im September 2005 verffentlichte das British NationalHealth Service Institute for Health and ClinicalExcellence einen klinischen Leitfaden zur Behandlungvon Depressionen bei Kindern und Jugendlichen. Indiesem Leitfaden steht der Rat: Da alle antidepressiv

    wirkenden Medikamente mit hohen Risiken verbundensind, wenn man sie an Kinder und Jugendlicheverabreicht, sollte man ihnen Vorschlge ber dieVorteile regelmiger sportlicher Bettigung, Schlaf-hygiene und einer ausgeglichenen Kost undErnhrung machen (30).

    Wie die Dezemberausgabe des Journal of Medicineand Science in Sport & Exercise berichtet, bessertsportliche Aktivitt und nicht etwa Antidepressiva dieSymptome einer Depression. Wer Sport treibe, kommtzudem in den Genuss weiterer positiver Effekte wieElan und Wohlbefinden. Unter Bezug auf eine Studie

    aus dem Jahre 2000 informiert die Universitt Texas :Es hat sich gezeigt, dass die regelmige sportlicheBettigung depressive Patienten vor einem Rckfallschtzen kann.

    Und die bereits erwhnte texanische Untersuchung vonPflegekindern kommt zu dem Ergebnis: Sport nutztnicht nur dem Krper, sondern kann auch die Stimmungheben und depressive Symptome dramatisch bessern.

    Man sollte sich angewhnen, vor einer Inan-spruchnahme von Versicherungsleistungen wegenpsychischer Gesundheitsprobleme eine ausfhrliche

    und kompetente krperliche Untersuchung durch-zufhren, um sicher zu stellen, dass kein krperlichesLeiden fr den geistigen Zustand des Patientenverantwortlich ist. Schon das wrde zahllose Patienten

    davor bewahren, berflssiger und flschlicher Weiseals geisteskrank kategorisiert und behandelt zuwerden.

    Warum Betroffene davon berzeugt sind, dassihre Medikamente helfen

    Zahlreiche Patienten sind von den unerwartetenWirkungen ihrer Psychopharmaka berrascht. Sienehmen sie ein, um ihre ngste oder etwas hnlicheszu lindern, nur um dann einen bunten Strauseltsamer krperlicher und psychischer Reaktionen zuerfahren. Diese Reaktionen knnen leicht sein, wie z.B. Mundtrockenheit oder Appetitverlust, knnen aberauch als ausgeprgter psychotischer Anfall daherkommen und im Einzelfall - sogar zum Tode fhren.

    Psychopharmaka knnen den Druck lindern, der durchein zu Grunde liegendes krperliches Problemausgelst wurde, aber sie knnen kein einziges

    krperliches Leiden behandeln, korrigieren oder garheilen. Diese Erleichterung kann dem Betroffenen dasGefhl geben, es ginge ihm besser aber sie ist keinBeweis fr die Existenz eines psychischen Problems.Fragen Sie doch einmal einen Drogenschtigen, ob ersich nach dem Schnupfen von Kokain oder demRauchen eines Joints besser fhlt und er wird dieseFrage mit Sicherheit bejahen auch wenn die Drogenihn mit Sicherheit schdigen!

    Manche Medikamente, die zur Behandlung einerDepression verschrieben werden, haben tatschlicheeinen dmpfenden Effekt. Sie unterdrcken die

    krperlichen Symptome, die mit einer Depression inVerbindung gebracht werden, ndern aber absolutnichts am Zustand oder der Ursache selbst:

    Die Medikamente unterbrechen in den meistenFllen die Routine, die rhythmischen Strme undAktivitten des Nervensystems. Durch ein Beruh-igungsmittel zwingt man die Nerven und andereSysteme des Krpers zu Dingen, die sie normalerWeise nicht tun wrden.

    Nichts und niemand aber ist so geeignet, derartigenUnterbrechungen zu widerstehen bzw. auf sie zu

    reagieren, wie der menschliche Organismus. Jedesder verschiedenen Systeme wehrt sich, versuchtdie Chemikalie zu neutralisieren und ihren Effektauf den Krper auszugleichen.

    Trotz allem aber ist der Krper nicht unbesigebar.Erst langsam, dann immer schneller beginnen dieSysteme zusammenzubrechen. Der menschlicheKrper ist einfach nicht fr die stndige Herstellungeuphorischer, beruhigender oder antidepressiverGefhle geeignet. Aber genau das ist es, wozu ihnihn die Psychopharmaka zwingen

    Im weiteren Verlauf kann es zu Schden an den

    Geweben kommen. Nerven knnen aufhren,normal zu funktionieren, Organe und hormonelleSysteme knnen beginnen, Amok zu laufen. Dieser

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    Zustand kann vorbergehend sein, kann aber auchlnger anhalten oder gar permanent werden.

    Wenn man ein Auto mit Raketentreibstoff betankt,kann man mit ihm durchaus Geschwindigkeitenvon 400 oder 500 Km/h erreichen - aber weder dieReifen, noch die Karosserie oder der Motor sinddafr ausgelegt. Fazit: Das Auto wird ein seine

    Einzelteile zerlegt

    Und so treten auch im Krper seltsame Phno-mene auf: Sucht, Erschpfung, reduziertes sexu-elles Verlangen, Muskelzittern, Alptrume, Halluzi-nationen und Psychosen. Alle Nebenwirkungensind letzten Endes nichts anderes, als die Reaktionunseres Krpers darauf, dass man seine normalenFunktionen mit einer Chemikalie zu unterbindenversucht.

    Und wenn das Medikament seine Wirkung dann erstverloren hat, bleibt das ursprngliche Problem zurck.

    Als Lsung fr die Probleme des Lebens funktionierenPsychopharmaka einfach nicht

    Kapitel 2: Wie man Kindern hilft

    Weltweit sollen mehr als 20 Millionen Kinder an einerpsychiatrischen Strung [namens ADHS - Auf-merksamkeitsdefizit-/Hyperaktivittsstrung] leiden, diemit keinem diagnostischen Test besttigt werden kann.Die Verordnung von Psychopharmaka fr eineErkrankung, die nicht existiert, so der NeurologeSidney Walker in seinem Buch The Hyperactivit Hoaxist eine Tragdie, da die Maskierung der Symptome

    bei Kindern nur dafr sorgt, dass die zu Grundeliegenden Strungen weiter fortbestehen und in denmeisten Fllen schlimmer werden.

    Und nach Ansicht von Dr. William Carey, einemrenommierten Kinderarzt am Childrens Hospital inPhiladelphia ignoriert die derzeitige AHDS-Formel,nach der die Diagnose AHDS immer dann gestelltwerden kann, wenn eine bestimmte Anzahl vonanomalen Verhaltensmustern vorliegt und andereKriterien erfllt werden, ganz offensichtlich dieTatsache, das dieses Verhalten mglicherweisevollkommen normal sein kann.

    Joe Turtel, Autor von Public Schools, Public Menaceerzhlt den Eltern: Welches Kind leidet nicht untereinem ADHS? Welcher Teenager, der 6 8 Stundenein einem todlangweiligen Klassenraum verbringt, wirdnicht zappeln, herumlaufen, nicht aufpassen oder jedeandere Mglichkeit zu Flucht nutzen? Wie Ihnen jedeMutter besttigen wird, sind das Dinge, die jedesnormale und aufgeweckte Kind tun wird, wenn esgelangweilt oder frustriert ist.

    Wer diese Verhal-tensmuster als Erkrankung definiert,handelt absurd und unmoralisch, so sorgfltig das

    Kind auch von einem Kinderpsychologen oderPsychiater untersucht worden sein mag. Und wenn mandann diese normalen Verhaltensmuster als Ent-

    schuldigung verwendet, dem Kind wesensvernderndeMittel einzutrichtern, der handelt kriminell, wen nichtsogar noch mehr.

    In dem Buch 101 Reasons to Avoid Ritalin Like thePlague warnt Howard Glasser M.A: Die Wahrheit ist:Wenn wir uns oder unseren Kindern erzhlen, das dieSymptome eines ADHS durch ein biochemisches

    Ungleichgewicht entstehen, dann lgen wir ebenso, wieunser Arzt und seine Informationsbroschren das getanhaben. Die Realitt ist, es ist grausam, demoralisierendund unfair, einem Kind zu erzhlen, mit seinem Gehirnwre etwas nicht in Ordnung, das man nur mit einemMedikament bessern kann. Denn ab diesem Punkt wirddas Kind sich selbst als krank oder anders betrachten,und das wird sein komplettes Bild von sich selbstverndern die Art, wie unser Kind sich selbst bewertetund wie es mit seiner Umgebung interagiert. DenEltern wird oft vorgespielt. Sie htten keine andereWahl, als ihrem Kind wegen seines hyperaktiven und

    strenden Verhaltens ein Medikament zu verabreichen.Das kommentiert die australische Psychiaterin LoisAchimovich wie folgt: Jedes Verhalten ihres Kindes,das anomal aussieht halten die Eltern fr ein AHDSund sie wissen, dass es dagegen Medikamente gibt.Pillen sind zu einer preiswerten Alternative fr dieseProbleme geworden. .

    Dr. Mary Ann Block, die Tausenden von Kinderngeholfen hat, von Psychopharmaka freizukommen,sagt: Viele rzte fhren keine krperliche Untersu-chung durch, bevor sie Psychopharmaka verschreiben.[Die Kinder] gehen zu rzten, aber die rzte fhren

    keine Untersuchungen durch oder suchen nachGesundheits- oder Lernproblemen, bevor sie das Kindmit ADHS diagnostizieren und ihm ein Mittel verschrei-ben. Das ist nicht die Art und Weise, wie ich gelernthabe zu praktizieren. Bei meiner Ausbildung hat manmir beigebracht, eine komplette Krankengeschichte zuerstellen und eine grndliche Untersuchung meinerPatienten durchzufhren. Man lehrte mich auch, eineDifferentialdiagnose zu erstellen. Dafr muss man allemglichen Ursachen fr die bestehenden Symptomebercksichtigen.

    Wer einem Kind ohne ausreichende medizinische

    Beweise das Etikett einer psychischen Erkrankunganhngt, begeht Missbrauch an diesem Kind, werzudem gegen diese Erkrankung Psychopharmakaverordne, vergiftet das Kind auch noch. Oft genugbrauchen Kinder nur ausreichend Schlaf, eine gesundeErnhrung und ein hohes Ma an krperlicher Aktivitt.Untersuchungen haben gezeigt, dass gezielte Anleitungdie schulischen Leistungen verbessern kann. Wenn einKind nicht lernt, in der Schule zurck bleibt, denSchulunterricht nicht geniet und sich nicht richtigkonzentrieren kann, sollte man nach einem geeignetenTutor suchen und nicht nach einem passenden

    Medikament!Eine Mutter wurde von der Schule ihres Sohnesgezwungen, ihrem Kind Psychopharmaka verordnen

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    zu lassen. Darauf hin begann der Sohn Tim, seinenAppetit zu verlieren, er litt unter Kopfschmerzen,ermdete schnell und es schien ihm nahezu unmglich,nachts zu schlafen. Auf den Rat eines Freundes brachteTims Mutter ihren Sohn zu einem komplementr-(alternativ-) medizinischen Arzt. Dieser Arzt entwhnteTim von den Medikamenten und gab ihm statt dessen

    Nahrungsergnzungsmittel und Vitamine. Zudem fander heraus, dass Tim auf bestimmte Nahrungsmittelallergisch reagierte. Nachdem man die Ernhrungumgestellt hatte, begann Tim wieder normal zu essenund schlief nachts durch.

    Auerdem stellte sich heraus, dass Tim in der Schulemit einem System lernen musste, dass auf einerpsychologischen Methode beruhte und dass er nichtsvon dem begriff, was er in der Schule gelesen hatte.Seine Mutter besorgte ihm ein Phonics Game - einauf phonetischen Prinzipien basierendes Lern- undLesespiel und innerhalb von 6 Monaten besserte sich

    Tims Lesefhigkeit von der eines Zweitklasslers aufdie eines Sechstklsslers.

    Eine andere junge Mutter musste richtiggehenddarum kmpfen, fr ihren Sohn im Vorschulalter eineberweisung zu einem HNO-Spezialisten zu erhalten,als sie vermutete, dass ihr Sohn unter einerHrstrung litt. Die Schulschwester schickte das Kindstatt dessen zu einem Psychologen, der das Kindals ADHS-Fall bezeichnete und ihm Ritalin empfahl.Die Mutter kmpfte 4 Monate, um die gewnschteberweisung zu erhalten; der Spezialist fandtatschlich heraus, dass der Junge unter Flssig-

    keitsansammlungen im Mittelohr litt, die einemHrschaden von 35 dB verursacht hatten. Innerhalbeines Monats wurde das Kind operiert, ein Eingriffvon 15 Minuten verhinderte eine Kindheit unterPsychopharmaka.

    Kinder mit der Diagnose ADHS knnen ebensounter einem frhen Diabetes, Herzerkrankungen,Wrmern, viralen und/oder bakteriellen Infektionen,Mangelernhrung, Kopfverletzungen, genetischbedingten Strungen, Allergien, einer Quecksilber-oder Manganbelastung, epileptischen petit Mal -Anfllen und Hunderten, jawohl Hunderten anderer

    kleiner, groer oder sogar lebensbedrohlicher ge-sundheitlicher Problemen leiden. Dennoch wirdihnen allen das Etikett ADHS angeheftet, schriebtDr. Walker

    Die international anerkannte Feingold Methodeist eine von rzten entwickelte und ausfhrlich un-tersuchte Form der Eliminations-Dit, bei der sorg-fltig alle synthetischen Lebensmittelzustze, Kon-servierungsmittel, Sstoffe und Farbstoffe aus derErnhrung eliminiert werden. In der Zeitschrift Ar-chives of Diseases of Childhood vom Juni 2004berichteten Forscher ber den Einsatz der Fein-

    gold-Dit bei dreijhrigen Kindern mit hyperaktivenStrungen. Nachdem man alle beschriebenenZusatzstoffe aus der Kost entfernt hatte, bessertesich das Verhalten der Kinder fast unmittelbar,

    fhrte man die Zusatzstoffe wieder zu, kam eserneut zum Auftreten der Verhaltensstrungen, Umdie Beschwerden zu provozieren, reichten bereits20 mg eines knstlichen Farbstoffs aus.

    Wie W.V. Tamborlane, ein Pdiatrieprofessor derYale Universitt berichtet hat, stiegen die Adren-alinspiegel im Krper von 14 gesunden Kindern auf

    das Zehnfach an, nachdem man diesen Kindernso viel Zucker verabreicht hatte, wie sich in derGlasur von 2 Muffins f inden. Nach TamborlanesAnsicht knnte das darauf hinweisen, dass Kinderauf den Verzehr zuckerhaltiger Speisen mit Symp-tomen wie Angst, Reizbarkeit und Konzentrations-strungen reagieren knnten.

    Eine proteinreiche, kohlenhydratarme und zucker-freie Kost konnte bei Kindern helfen, deren exzes-sive Aktivitt zu dmpfen. Bei einer Untersuchungmit 20 lerngestrten Kindern, die eine solche Diterhielten, zeigten 90 % umfangreiche Verbesse-

    rungen ihrer hyperaktiven Symptome.

    Bipolar

    Im eMedicine Journal vom Januar 2002 ist zu lesen:Die tiologie (Ursache) und Pathophysiologie(funktionelle Vernderungen) der bipolaren Strung(BPD) sind nicht ermittelbar und es existieren keineobjektiven biologischen Marker, die definitiv mit demKrankheitszustand korrelieren. Ganz im Gegenteil: Essind Psychopharmaka, die fr die Symptome verant-wortlich sind, von denen die Psychiater behaupten, siewren fr eine BPD typisch. 2006 warnte die FDA, dass

    Medikamente wie Ritalin, Adderall und Celexatatschlich bipolareBeschwerden auslsen knnen.

    Nachdem die Psychiatrie Jahre lang Medienscheltedafr bezogen hatten, dass es ihnen nicht gelungenwar, ADHS als mikrobiologische Strung dingfest zumachen, behaupteten Psychiater pltzlich, man habedie betroffenen Kinder falsch diagnostiziert, tatschlichlitten sie nicht unter einer ADHS, sondern unterbipolaren Strungen. Dr. Ty Colbert, Ph.D., warnte:Kinder mit dem Etikett ADHS, denen man Ritalinverordnet, beginnen (als Nebenwirkungen des Ritalin)

    so genannte zwanghafte und depressive Symptome zuzeigen Darauf hin verordnet man ihnen Antidepressivaund erzhlt den Eltern, das wirkliche Problem wre vonAnfang an das zwanghaf te Verhal ten durch dieDepression gewesen. Und als Folge der Neben-wirkungen der Antidepressiva kann man die Kinderdann als bipolar bezeichnen.

    Die orthomolekulare Forschung hat gezeigt, dass einMangel an Vitaminen des B-Komplexes bei 80 % derPatienten anzutreffen sind, die mit einer BPDdiagnostiziert wurden. Nach Aussage von JoanMathews Larson, Ph.D., Grnderin des renommierten

    Health Recovery Center in Minnesota ist auch eineAnmie ein wesentlicher Faktor bei den Ursachenbipolarer Symptome.

    Wie der bereits erwhnte Dr. Carl Pfeiffer durch

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    wissenschaftliche Untersuchungen entdeckt hat,fanden sich im Blut von Personen, die unter einersogenannten Zwangsstrung litten, erhhte Histamin-spiegel. Im gleichen Mae, wie sich diese Problemenormalisierten, gingen auch die Histaminspiegel wiederzurck.

    Wie eine Reihe neuerer Studien erkennen lassen,

    werden diese Symptome typischerweise durch eineHalsentzndung im sehr frhen Lebensalter ausgelst.Wie eine dieser Untersuchung z, B. zeigte, wies dieKrankengeschichte bei 31 % der 50 teilnehmendenKinder eine Halsentzndung vor und 42 % zeigtenSymptome einer Pharygnitis (Halsentzndung) odereiner Infektion der oberen Atemwege. Diese Studienweisen darauf hin, dass bei anflligen PersonenBeschwerden, die von Psychiatern als Zwangs-strungen eingestuft werden, in der Realitt durch eineAutoimmunreaktion auf eine Streptokokkeninfektionhervorgerufen werden (49).

    Auch der zehnjhrige Charlie litt unter heftigstenStimmungsschwankungen, schrie und fluchte, trat seineSchwester und war nicht in der Lage, seine Launenunter Kontrolle zu h bekommen. Seiner Mutter sagteman: Ihnen bleiben zwei Alternativen geben Sie ihmRitalin oder lassen Sie ihn leiden. Also erhielt CharlieRitalin aber ein zweiter Arzt kam mit Hilfe einergrndlichen krperlichen Untersuchung und vonLabortests -zu dem Resultat, dass Charlie untererhhtem Blutdruck und zu wenig Insulin litt. Jededieser zwei Probleme kann Stimmungsschwankungen,unberechenbares Verhalten und Gewaltausbrche

    auslsen genau die Symptome, die der hyperaktiveCharlie aufgewiesen hatte, berichtet Dr. Sidney WalkerIII, ein respektierter Neurologe, Psychiater und Autorder Bcher A Dose of Sanity und The HyperactivityHoax. Nach entsprechender medizinischer Therapiebesserte sich Charlies Verhalten und seine Aggres-sivitt und die Wutausbrche hrten auf.

    Pdagogische Lsungen

    Wie bereits erwhnt knnen Bildungsprobleme als dieFolgen von Strungen im Bereich der Phonetik(Begreifen des Klangs von Buchstaben und deren

    Kombinationen) in der Schule auftreten Hier ist einegezielte Frderung notwendig. Wie die Commission onExcellence in Special Education des amerikanischenPrsidenten herausgefunden hat, ist 40 % (2,8 Milli-onen) der amerikanischen Kinder, die wegen Lern-strungen an speziellen Bildungsprogrammenteilnahmen einfach niemals beigebracht worden richhtigzu lesen. Kreative und/oder intelligente Kinderlangweilen sich und zappeln, wippen, strecken sich,kritzeln und suchen andere Wege, um sich rgereinzuhandeln.

    Tausende von Kindern, die Psychopharmaka ein-

    nehmen, sind einfach [zu] clever; schreibt Dr. Walker.Sie reagieren nicht deswegen hyperaktiv, weil ihreGehirne nicht richtig funktionieren, sondern weil sie denganzen Tag darauf warten, dass die schlechteren

    Kinder in der Klasse mitkommen. Diese Schlerlangweilen sich zu Tode, und gelangweilte Personenzappeln, wippen, strecken sich, kritzeln und suchenandere Wege, um sich rger einzuhandeln vor allem,wenn es sich um Jungen handelt.

    Zudem kann auch ein Mangel an Interesse vorliegen.

    Fragen Sie Ihr Kind: Wie viel Aufmerksamkeit kannstDu einer Sache widmen, die Dir Spa macht? Justinwurde vom Jugendgericht in ein Wohnheim geschickt.Eine Psychologe hatte ihm gesagt, er litte unter AHDS,da er in der Klasse immer strte. Als ihn der Heimleiteraber fragte: Was ist die lngste Zeit, die Du je miteinem Mdchen telefoniert hast? antwortete JustinDrei bis fnf Stunden. Wie lange kannst DuBasketball spielen? Etwa 4 Stunden, antworteteJustin. Auerdem konnte er jedes Buch lesen, das ihninteressierte und den ganzen Tag lang Videospielespielen, wenn man es ihm erlaubt. Alles in allem konnteer seine Aufmerksamkeit auf alle Dinge fokussieren,

    die ihn interessierten. Also: Sorgen Sie dafr, dass auchIhr Kind an gengend Aktivitten beteiligt ist, die sie/ihn interessieren.

    Disziplinre Probleme

    Dr. Walker merkt an: Wenn es ihrem Kind schon anDisziplin fehlt und man ihm erzhlt, dass Lgen,Schreien, Geld verschwenden, andere Personenschlagen und richtig nicht von falsch unterscheideneher- wie es ein aktuelles Buch ber ADHS darstellt -Anzeichen eines ADHS sind, und nicht etwa schlechtesbenehmen was glauben Sie: Wird Ihr Engelchen sich

    dann besser oder schlechter benehmen?

    Die Medikalisierung des normalen Verhaltens vonJungen resultiert zumindest auch teilweise ausVernderungen der Schuldisziplin, schreibt Dr. Walker.Heutigen Tags wird sogar die verbale Disziplinierungherabgewrdigt, als ob man durch sie das Selbst-wertgefhl des Kindes mindere. Einige Schulen sindsogar gerichtlich dafr belangt worden, dass sieversucht haben, Schler zu disziplinieren, die sichfalsch verhalten haben. Die aktuelle Philosophie scheintes zu sein, wen man nicht besiegen kann, den

    behandelt man. Und fr die Lehrer scheint oft die einzigewirksame Mglichkeit, bei ihrer Arbeit mit den SchlernUntersttzung zu erhalten, Schlern, die auerKontrolle geraten sind und nicht wirksam diszipliniertwerden knnen, eine psychische Strung anzu-hngen, fgt er hinzu.

    Dr. Fred A. Baughman, Jr., ein Kinderneurologe undAutor des Buches The ADHD Fraud sagt, dass Eltern,Lehrer und Kinder furchtbar betrogen worden sind,wenn das Verhalten des Kindes als Erkrankungbezeichnet wurde. Kinder, so sagt er, glauben, dassmit ihren Gehirn etwas nicht in Ordnung ist, was sie

    ohne Medikamente unmglich kontrollieren knnen.Und dieser Glaube wird noch dadurch verstrkt, dassdie [in dieser Zeit] wichtigsten Erwachsenen Eltern

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    und Lehrer genau das Gleiche glauben.

    Dr. Walker fgt hinzu: Eine der grten Snden einesArztes, der normale Kinder als hyperaktiv brandmarkt,besteht darin, dass er dem Kind letzten Endes erzhlt,Du bist fr Dein Verhalten selbst gar nicht verant-wortlich. Zustzlich sagt er den Eltern, dass einfache

    disziplinarische Manahmen hier nicht wirken, weil ihrKind unter einer Strung des Gehirns leidet, das siedaran hindert, sich normal zu verhalten. c Wer

    unkontrolliertes Verhalten von normalen und gesundenKindern entschuldigt, wird schlicht und einfach frdern, dass sich das Kind immer weiter so verhlt. Und schonheute grenzt die Liste der Verhaltensmuster, die mitder Ausrede ADHSg entschuldigt werden knnen,

    schon ans Lcherliche.

    Dr. Julian Whitaker, Autor des anerkannten Health &Healing Newsletters, sagt: Wenn Psychiater einemKind [oder Erwachsenen] das Etikett anheften, so

    geschieht das ausschlielich auf der Grundlage vonSymptomen. Die rzte haben keinerlei pathologischeBefunde, sie haben keine Laborwerte und sie knnenkeine Vernderungen zeigen, die diese Diagnose einespsychischen Erkrankung sttzen knnten. Wenn Sieeinen Herzinfarkt erleiden, kann man einen Schaden[am Herzmuskel] nachweisen, bei einem Diabetes sinddie Blutzuckerwerte sehr hoch, eine Arthritis oderArthrose lsst sich im Rntgenbi ld darstel len. DiePsychiatrie hingegen ist reine Hellseherei; sie istvollkommen unwissenschaftlich.

    Mit fundierter medizinischer Aufmerksamkeit, guterErnhrung einer gesunden und sicheren Umwelt sowiekrperlicher Bettigung, die das Selbstvertrauen sttzt,erreicht man weitaus mehr, als mit einer brutalen undwiederholten Vergiftung oder anderen Formenpsychiatrischen Missbrauchs. Allerdings sollten Sie sichnicht darauf verlassen, dass ein Psychiater dieseAlternativen in Betracht zieht, bevor er damit beginnt,wesensverndernde Medikamente zu verschreiben.

    Kapitel 3 Und was ist mit den schwerenFllen?

    Eine Familie, die mit einem stark gestrten undirrationalem Mitglied konfrontiert wird, kann an schnellan ihren Bemhungen verzweifeln, diese Krise zu lsen.Trotzdem ist es auch in diesem Fall immer ein riskantesUnterfangen, einen Psychiater zu konsultieren. Denndie Psychiatrie hat immer wieder funktionierendeMethoden unterdrckt, die diesen Individuen helfenknnten.

    In dem Oscar-prmierten Film A Beatiful Mind sorgtenEinflsse der Psychiatrie dafr, dass der Nobel-preistrger John Nash als Person dargestellt wurde,die sich zur Vorbeugung eines Rckfalls seiner

    Schizophrenie voll und ganz auf die aktuell ange-sagten Psychopharmarka verlie. Der echte Nashhingegen widersprach der filmischen Darstellung, er

    habe in der Zeit seiner Nobelpreisverleihung neuereMedikamente eingenommen. Stattdessen habe er bereine Zeitraum von 24 Jahren berhaupt keinePsychopharmaka eingenommen und wre auf natr-liche Art von seinen Strungen genesen.

    Der inzwischen verstorbene Dr. Loren Mosher warLeiter des Schizophreniezentrums des amerikanischen

    National Institute of Mental Health und wirkte spterals Professor fr klinische Psychiatrie an dermedizinischen Fakultt der Universitt von Kalifornienin San Diego und Direktor der Soteria Associates inSan Diego, Kalifornien. Im Jahre 1971 erffnete er dasSoteria House als einen Ort, an dem junge Menschen,bei denen man eine Schizophrenie diagnostiziert hatte,ohne Medikamente von einer Laiengruppe untersttztwurden, denen man beigebracht hatte, [den Patienten]zuzuhren, sie zu verstehen und ihnen auf Grundlageihrer Erfahrungen Untersttzung, Sicherheit undBesttigung zukommen zu lassen.

    Unsere Vorstellung war es, dass eine Schizophrenieoft besser mit Hilfe von engen Beziehungen ber-wunden werden kann, als mit Medikamenten und dasseine solche Therapieform letztendlich zu einemgesnderen Leben fhren drfte,g sagte Dr. Mosher

    und er fgte hinzu: Das Experiment funktioniertebesser als erwartet. Sechs Wochen nach ihrerAufnahme hatten sich beide Gruppen vergleichsweisedeutlich verbessert, obwohl die Soteria-Patientenallgemein keine antipsychotisch wirkenden Medika-mente erhalten hatten. Zwei Jahre nach ihrer Aufnahmearbeiteten die Soteria-Patienten in deutlich besseren

    Berufen ttig, lebten signifikant fter alleine oder mitGleichgesinnten und mussten seltener erneut [in eineKlinik] aufgenommen werden. Interessanter Weiseerhielten die Soteria-Patienten in den gesamten zweiJahren keinerlei neuroleptische Medikamente undstanden isngesamt deutlich besser dar, als ihrehospitalisierten und medikaments behandeltenLeidensgenossen.

    Im Instituto di Osservanza in Imola, Italien, behandelteDr. Antonucci Dutzende so genannter schizophrener.Frauen, von denen die meisten schon lange Zeit (in ei-nigen Fllen sogar 20 Jahre lang) den ganzen Tag anihre Betten fixiert verbringen mussten. Zwangsjackenwaren ebenso eingesetzt worden, wie Plastikmasken,um die Patienten am Beien zu hindern. Dr. Antonuccibegann, die Frauen von ihren Fesseln zu befreien undverbrachte tagtglich viele Stunden mit Gesprchen indenen er versuchte ihre Delirien und ngste zu durch-brechen.

    In jedem Fall hrte Dr- Antonucci Geschichten berJahre lange Verzweiflung und institutionales Leiden.Unter Anleitung Dr. Antonuccis wurden alle psychia-trischen Therapien abgebrochen und die schlimmsten

    Stationen aufgelst.Die Kategorie der schwerst gestrten Patienten wurdeabgeschafft und Dr. Antonucci stellte sicher, dass alle

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    seine Patientinnen mit Respekt, Mitgefhl und ohneEinsatz von Medikamenten behandelt wurden. Unterseiner Leitung entwickelte sich die Station, die frherzu den schlimmsten der Einrichtung gezhlt wordenwar, zu einer der ruhigsten. Nach ein Paar Monatenwaren die gefhrlichen Patientinnen frei und gingenfriedlich im Anstaltsgarten spazieren. Nach einiger Zeit

    waren sie psychisch stabil genug, um komplettentlassen zu werden. Viele der Betroffen hatten indieser Zeit Lesen und Schreiben gelernt und konntenzum ersten mal in ihrem Leben arbeiten und fr sichselber sorgen.

    Wie eine Studie zeigte, die von E. Cheraskin, M.D.,D.M.D., und W. M. Ringsford, Jr., D.M.D., M.S.durchgefhrt und auf einer Anhrung des US-Senats prsentiert wurde, litten Menschen mit denSymptomen einer Schizophrenie oft unter einerunzureichenden Ernhrung und einem Mangel anB-Vitaminen

    Ein Mangel an essentiellen Fettsuren wird mitschizophrenen Symptomen in Zusammenhanggebracht, und die WHO empfiehlt, dass 3 % derKalorien unserer Ernhrung aus diesen Fettsurenbestehen sollte

    Mrs. J, als Schizophrenikerin diagnostiziert, nach-dem sie begonnen hatte, Stimmen in ihrem Kopfzu hren, war bis zu einem Punkt verfallen, an demsie nicht mehr redete, sich ohne Hilfe Dritter nichtmehr wusch, a oder die Toilette benutzte. Eineumfassende krperliche Untersuchung ergab, dass

    ihr Krper nicht die Glukose verstoffwechseln konn-te, die als Energielieferant fr das Gehirn unver-zichtbar ist. Sobald man diese Strung behandelte,vernderte sich ihr Zustand dramatisch. Die Patien-tin erholte sich vollstndig und zeigt heute keineAnzeichen ihrer psychischen Probleme mehr.

    Es gibt hinreichend Beweise, dass wirkliche krperliche Leiden mit messbaren pathologischenVernderungen die psychische Lage und das Verhaltendes Einzelnen stark beeintrchtigen knnen. DiePsychiatrie ignoriert diese Beweise und macht dafrErkrankungen und angebliche chemische Ungleich-

    gewichte im Gehirn verantwortlich, deren Vorhanden-sein niemals bewiesen wurde und beschrnkt sich aufpharmakologische und andere Therapieverfahren, dienichts anderes bewirken, als Schden fr das Gehirnund das Individuum.

    Es existieren so viele funktionierende Alternativen zueiner Vergiftung psychisch Kranker mit Psycho-pharmaka, als dass man sie hier auffhren kann. DiePsychiatrie hingegen wrde die Zahl der Alternativengerne mit Null beziffern und dafr kmpfen, dass dasauch so bleibt. Das lsst dem Praktiker die Wahlzwischen Fakt und Fiktion, zwischen Heilung undZwang,zwischen Medizin und Manipulation.

    Melvyn R. Werbach, M.D., Privatdozent der medizini-

    schen Fakultt der Universitt Kalifornien in LosAngeles (UCLA) empfiehlt, dass rzte die frheren undaktuellen Ernhrungsgewohnheiten erfragen, ihrePatienten krperlich auf Anzeichen einer Mangel-ernhrung untersuchen und alles im Einzelfall durchselektive Laboruntersuchungen ergnzen. Dabeisollten alle mglichen unbehandelten krperlichen

    Leiden ausgeschlossen werden. Psychisch gestrtePersonen verdienen und bentigen alle mgliche Hilfegegen Missbrauch. Kurz gesagt bedeutet das:

    1. Untersttzen sie diese Personen mit Stille, Ruheund Nahrung. Setzen Sie ein schwaches Medi-kament nur ein, um dem Betroffenen zu helfen,sich ausreichend ausruhen zu knnen.

    2. berlassen Sie niemals eine Person mit psychi-schen Strungen Personen, die Gewalt, Isola-tion oder psychisch schdigende Praktiken undTherapien anwenden.

    3. Stellen Sie sicher, dass eine ausfhrliche undumfassende krperliche Untersuchung durch-gefhrt wird, um mgliche unbekannte und/oderunbehandelte medizinische Leiden zu iden-tifizieren.

    4. Suchen Sie immer nach den Ursachen derProbleme und geben Sie sich niemals mit einereinfachen Erklrung der Symptome zufrieden.

    In einem Wunschzettel zur Reform der psychischenGesundheitsversorgung schreibt der Wi ssen-schaftsautor Robert Whitaker, Verfasser des BuchesMad in America: An den Beginn meines Wunsch-

    zettels gehrt die einfache Bitte um Ehrlichkeit. Hrtauf, den Patienten mit einer Schizophrenie zu erzhlen,sie litten unter zu viel Serotonin- und/oder Dopamin-aktivitt und dass Medikamente diese Gehirnche-mikalien wieder ins Gleichgewicht brchten. Da istnichts anderes, als eine Art medizinischen Betrugs undes ist schwer vorstellbar, dass eine andere Gruppe vonKranken z. B. mit Krebs oder Herz- und Gef-erkrankungen in hnlichem Umfang betrogen wird.

    Und der international anerkannte emeritierte Psychia-trieprofessor und Autor Thomas Szasz merkt an:

    Seniorenheime, Workshops, die vorbergehendeHeimunterbringung fr mittellose Personen, derenfamilire Bindungen verschwunden sind, progressiveGefngnisgruppen diese und zahlreiche andereOrganisationen werden bentigt, um die Aufgaben zuerfllen, die heute den psychiatrischen Klinikenbertragen wurden. Unsere Gesellschaft, so Szaz,bietet keinen Ort oder Rckzugsmglichkeit frPersonen, die der Welt entfliehen mchten. Statt ihnenZuflucht zu gewhren, bieten moderne psychiatrischeKliniken nur Zwangsmanahmen, die als Behand-lungen bezeichnet werden und dazu dienen, denPatienten zurck in eine Gesellschaft zu drngen, inder er fr sich selbst keinen Platz finden kann oderwill.

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    Das derzeitige System von Zwangsmedikation,ambulanter Therapie, Kliniken, offenen Husern undGefngnisssen, das die psychische Gesundheits-versorgung dominiert ist nach Szazs Auffassung nichtsanderes, als eine lebenslange psychiatrischeBewhrungsstrafe.

    Und whrend dieser Bericht vor allem Alternativen zu

    den unzureichenden und gefhrlichen Methoden derPsychiatrie anspricht, gibt es nur einen Weg, wie mandas Fachgebiet der psychischen Gesundheitsvorsorgereformieren kann: indem man das Monopol derPsychiatrie abschafft, das nichts anderes bewirkt hat,als steigende Krankheitsstatistiken und wenig Heilung.

    Behandlungsverfahren zur Heilung seelischer Strun-gen sollten daran gemessen werden, wie sie denEinzelnen, seine Verantwortung und sein spirituellesWohlbefinden bessern und strken ohne sich dabeiauf starke und schtig machende Medikamente zuverlassen. Eine Therapie, die heilt, sollte in einer

    ruhigen Umgebung stattfinden, die durch Toleranz,Sicherheit und dem Respekt fr Menschenrechtecharakterisiert ist.

    Quellen:

    Citizens Commission on Human Rights International,Mental Health Care:What is the Alternative toPsychotropic Drugs? - A Public Interest Report on Me-dical Alternatives to Psychiatry ; Januar 2008;w w w . c c h r . o r g / m e d i a / p d f s /What_is_the_Alternative_to_Psychotropic_Drugs_White_Paper.pdf

    Sie fhlen sich gesund? Zu frh gefreut, 4FlamingospHakten Januar 2008

    Winnenden, Erfurt, Columbine die bersehenenUrsachen, 4Flamingos pHakten Mrz 2009

    Theron G. Randolph & Ralph W. Moss, Allergien: Folgenvon Umweltbelastung und Ernhrung, 1995, VerlagStiftung kologie & Landbau

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    Mai 2009

    Liebe Leser,was fllt Ihnen als erstes in, wenn Sie ber eine wis-

    senschaftliche Studie hren, die am Karolinska Institutdurchgefhrt wurde?

    a) Hrt sich nach Polen an und Polen ist nichtgerade der wissenschaftliche Nabel der Welt

    b) Ich beschftige mich nur mit ernsthafter For-schung. z.- B. durch die Mayo-Klinik

    c) Karolinska Institut? Die vergeben doch dieNobelpreise, nicht?

    Die richtige Antwort ist natrlich C!

    Das Karolinska Institut in Oslo ist die Organisation, die

    jedes Jahr die Vergabe der Nobelpreise durchfhrt undbeherbergt zudem eine der weltweit renommiertestenmedizinischen Universitten. Das Karolinska Institutwurde 1810 gegrndet und ist ein europisches Zen-trum fr wissenschaftliche Forschung.

    Am 20. Mai 2009 wird in der nchsten Ausgabe derZeitschrift Epidemiology (20(3):355-60) ber dasSchlaganfallrisiko durch den Verzehr von Milch-produkten berichtet. Eine Gruppe von Wissenschaft-lern des Karolinska Instituts (Larsson LC et al.) unter-suchten dafr eine Gruppe von mehr als 26.000 mnn-lichen Rauchern aus Finnland, von denen keiner bis-

    her einen Schlaganfall erlitten hatte.

    Wie die amerikanische milchverarbeitende Industriebehauptet, soll der Verzehr von Milch und Joghurt dasRisiko eines Bluthochdrucks und somit auch einesSchlaganfalls senken (http://www.whymilk.com/studies_print.php?study=milk_prevent_highblood).

    Im Lauf ihrer 13,6 Jahre langen Beobachtungsphasekam es zu 2702 zerebralen Infarkten (Gefver-schlssen im Gehirn), 383 intrazerebralen Blutungen(Gehirnblutungen) und 196 so genannten Subarach-noidalblutungen (Blutungen im Bereich der Hirnhaut).

    Die Forscher beobachteten

    ... positive Assoziationen zwischen der Aufnahme vonMilch und dem Risiko intrazerebraler Blutungen bzw.Joghurt und Subarachnoidalblutungen,

    und und kamen zu dem Ergebnis:

    Diese Resultate lassen vermuten, dass die Aufnahmebestimmter Milchprodukte mit einem [erhhten]Schlaganfallrisiko in Zusammenhang stehen.

    Thalidomid ein alter Bekannter meldet sichzurck

    Glaubt man einer aktuellen Verffentlichung, ist dasThalidomid zuerst von nationalsozialistischen Wissen-schaftlern entdeckt worden, und zwar vermutlich im

    Rahmen der Entwicklung von Chemiewaffen. Zwei un-terschiedliche Autoren haben unabhngig vonein-anderber die Entdeckung von Dokumenten berichtet, nachdenen der Wirkstoff nicht, wie von dem Hersteller Che-

    mie Grnenthal immer behauptet, selbst entwickeltwurde.

    Wenn dieser Verdacht sich erhrten wrde, wrde dasAuswirkungen auf die Haftung des deutschen Staateshaben. Denn bisher sind nur die deutschen Contergan-Opfer entschdigt worden, obwohl das Medikamentauch in mindestens 46 anderen Lndern ber denApothekentisch gegangen war.

    Noch heute kmpfen Tausende von Contergan-Opfernum eine erweiterte Entschdigung (siehe dazu auchunten) , die ihnen helfen soll, besser mit den Folgen

    ihres Erbes zu leben. In Grobritannien gibt es im-merhin noch 457 berlebende (die Briten hattenContergan als Erste vom Markt genommen), in Deutsch-land etwa 2.700 und weltweit bis zu 6.000 weitere Be-troffene.

    Mttern, denen das Medikament von 1957 bis zu sei-ner Rcknahme im Jahre 1961 verordnet worden war,brachten Kinder zur Welt, deren Arme, Beine, Hndeoder Fe missgebildet waren. Ein Teil der Kinder erlittzudem Gehirnschden und andere Behinderungen.

    Dr. Martin Johnson, Leiter des Thalidomide Trust, derThalidomid-Opfer in Grobritannien hilft und untersttzt,hat einen Beitrag verffentlicht, in dem bewiesen wird,dass das Medikament schon lange vor seiner Paten-tierung im Jahre 1954 durch die Grnenthal Chemieentwickelt worden war.

    Der Hersteller hatte bisher immer behauptet, dass dasThalidomid 1953 zufllig von hauseigenen Pharma-kologen entdeckt worden sei, die versucht htten, einAntihistaminikum zu entwickeln und dabei mit einemBeruhigungsmittel endeten.

    Johnson vermutet, dass das Mittel zuerst als potentiel-les Antidot (Gegenmittel) fr Nervengifte wie das Sarin

    produziert wurde. Sarin war eine Entwicklung des Nazi-Wissenschaftlers Otto Ambros, der nach dem Krieg beiGrnenthal untergekommen war.

    Zur Zeit mehren sich die Indizien dafr, dass dasThalidomid als letztes Verbrechen der National-sozialisten betrachtet werden sollte, so Johnson.

    Wie eines der vom Thalodomide Trust entdecktenDokumente zeigte, kaufte Grnenthal den Namen desMedikaments - Contergan - und vermutlich auch dieSubstanz selbst von dem franzsischen Pharma-produzenten Rhne-Poulenc, der whrend der Kriegs-jahre unter Kontrolle der Nazis produziert hatte.

    Ein vertraulicher Brief den die Firma Astra, Inhaberinder schwedischen Thalidomid-Lizenz 1958 an ihre nor-wegische Tochterfirma schrieb, konstatiert: Unglckli-

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    cherweise knne wir den Namen Contergan in Skandi-navien nicht nutzen, da Grnenthal sich den Namendurch eine Vereinbarung mit Rhne-Poulenc exklusivfr den deutschen Markt gesichert hat.

    Spanische Thalidomidopfer immer noch ohne

    EntschdigungMehr als 40 Jahre nachdem das BeruhigungsmittelContergan wegen einer Reihe von Missbildungen beiNeugeborenen vom Markt genommen worden ist,warten spanische Thalidomid-Opfer immer noch aufEntschdigungen von der Firma, die das Medikamenthergestellt und der Regierung, die es zugelassenhatte.

    Thalidomidhaltige Mittel wurden seit 1957 unterverschiedenen Namen in 46 Nationen verkauft undwhrend die Mehrzahl dieser Lnder den Wirkstoffbereits 1961 verboten hatten, erfolgte der Rckruf in

    Spanien erst 2 Jahre spter. Und whrend sich dieSituation in den meisten Lnder zu einem handfestenSkandal entwickelt hatte, wurde sie im totalitrenFranco-Spanien unter den Tisch gekehrt, dass diemeisten Mtter behinderter Kinder nicht erfuhren,dass sie zu den Opfern des Medikaments gehrten.

    Einige der Opfer leben heute auf der Strae undwissen wohl immer noch nicht, was Thalidomid istund wie es ihr Leben verndert hat, sagt Jos PepeRiquelme, Leiter der spanischen Gesellschaft vonThalidomid-Opfern und anderen Behinderten. Wirhaben die Regierung schon unzhlige Male gefragt,

    was sie fr uns tun kann und noch niemals eineAntwort erhalten.

    Nach wie vor weigert sich der ThalidomidherstellerChemie Grnenthal, Schadensersatz an Opfer zuzahlen, die nicht die deutsche Staatsangehrigkeitbesitzen und auch die deutsche Regierung lehntjeg liche Veran twortung ab . So ll ten si ch dieVermutungen bezglich der Beteiligungnationalsozialistischer Forscher an der Thalidomid Entwicklung besttigen, knnte man dieBundesregierung in Regress nehmen.

    Bis dahin hoffen die spanischen Opfer auf ihre eigeneRegierung. 2007 lie diese die Ansprche derThalidomid-Opfer durch eine eine Gesellschaftberprfen: von 150 Betroffenen, die ihre Ansprchegeltend machten, wurde nur dreien zugestanden, sieknnten mglicherweise durch das Medikamentgeschdigt worden sein.

    Aber auch die warten heute, zwei Jahre spter,immer noch vergebens auf Hilfe

    Ab dem Jahre 1942 lie Rhne-Poulenc 14 hnliche

    Stoffe registrieren, deren Namen alle auf dem Suff ix -ergan endeten, eine charakteristische Eigenheit derFirma. Viele dieser Stoffe hatten hnliche Eigenschaf-ten wie das Thalidomid, wie z. B. ihre Wirkung auf das

    Nervensystem.

    Der Name passt nicht nur in die Gruppe der Marken-namen von Rhne-Poulenc aus den 40er Jahren, auchdie Wirkung des Thalidomid hnelt der der anderenMittel. schreibt Johnson in seinem Bericht.

    Des weiteren behauptet auch der Autor eines in Arbeit

    befindlichen Buches ber Nazi-Wissenschaftler berdie Kopie eines Dokuments zu verfgen, das 1944 voneinem Direktor des deutschen Pharmakonzerns IGFarben verfasst wurde, in dem es um die Entwicklungeiner Substanz geht, deren chemische Formel der desThalidomids gleicht.

    Carlos De Napoli, ein Argentinier, der bereits mehrereBcher ber die Aktivitt von Nazis verfasst hat, die nachdem Kriege nach Sdamerika geflohen waren, behaup-tet, dass sein Buch Hitlers Laboratories zeigen wird,dass das Medikament seinen Ursprung in einem natio-nalsozialistischen Vernichtungslager hatte.

    Die IG Farben, deren Direktoren (zu den auch Ambrosgehrte) wegen Kriegsverbrechen wie Sklavenarbeitund Massenmord verurteilt worden waren, betrieb imLager Auschwitz-Monowitz Fertigungssttten fr syn-thetisches Gummi und Erdlraffinade, die ihre Arbeiteraus den Lagerinsassen rekrutierten.

    Wie De Napoli berichtet, wurde die Aktennotiz am 13.November 1944 von Fritz ter Meer, einem IG-FarbenMitarbeiter an einen SS-General verfasst, der HitlersLeibarzt und Leiter seines Euthanasieprogramms war.

    Das Memo, in dem das Medikament nur anhand einer

    vierstelligen Zahl - 4589 - identifiziert wird, berichtet,dass die Substanz getestet worden sei und eingesetztwerden knne. Di Napoli hatte das Dokument laut ei-gener Information bereits 1978 in einem Archiv der IGFarben entdeckt, aber erst vor kurzem den Wert derFormel erkannt, die in dem Dokument erwhnt wurde.Ich habe absolut keine Zweifel daran, dass Thalidomidwhrend des Krieges von den Nazis entwickelt und inden Konzentrationslagern erprobt worden ist, sagt er.

    Nach Johnsons Meinung impliziert die Patentierung vonThalidomid, dass das Medikament bereits vorher anMenschen erprobt worden sein musste, obwohl diese

    Versuche offiziell erst spter stattgefunden haben wol-len. Grnenthal sagte, groe Teile der Doku-mentationber diese Tests seien verloren worden.

    In seinem Bericht kommt Johnson zu dem Er-gebnis: Die Patente lassen vermuten, dass Thalidomidvermutlich eines von mehreren Produkten ist, die unterLeitung von Otto Ambros im Rahmen seiner Experimen-te mit Nervengas in Dyhernfurt (einem chemischenLabor) oder Auschwitz-Monowitz entwickelt wurde.

    Grnenthal kommentierte den Bericht: Unseres Wis-sens gab es bei der Entwicklung von Contergan/Thalidomid keine Kollaboration zwischen Grnenthalund Rhne-Poulenc. Thalidomid wurde von dreiGrnenthal-Mitabeitern entdeckt und Grnenthal ist dereinzige Besitzer der entsprechenden Patente.

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    Die Firma Sanofi-Aventis, der Rhne-Poulenc heutegehrt, durchsucht nach eigenen Angaben erst einmalihre Archive.

    Experimente an Gefangenen und Hftlingen

    Die Firma Grnenthal Chemie wurde 1946 von denSeifenfabrikanten und Zwillingen Alfred und Hermann

    Wirtz gegrndet, die frher Mitglieder der NSDAP ge-wesen waren.

    Grnenthals leitender Chemiker war der Pharmakolo-ge Dr Heinrich Mckter, der whrend des Krieges Ex-perimente an polnischen Kriegsgefangenen durch-ge-fhrt hatte, um ein Heilmittel gegen den Typhus (Fleck-fieber) zu finden. Im Rahmen seiner Aktivitten verur-sachte er den Tod Hunderter von Hftlingen

    Nach Auskunft von Grnenthal war Mckter auch einerder Entdecker des Thalidomids.

    Otto Ambros war der qualifizierteste frhere Nazi-Wis-

    senschaftler, der fr Grnenthal ttig war. Die Nazisnutzten sein Wissen

    Fr Chemie Grnenthal knnten diese neuen Infor-mationen zu einem recht ungnstigen Zeitpunkt ansLicht gebracht werden: Zum einen hat 2008 der Filmber den Contergan-Skandal (trotz eifrigsten Strfeuersaus dem Hause Grnenthal) das Problem einmal mehrin den Mittelpunkt des ffentlichen Interesses gerckt,zum anderen zeichnete sich fr das Contergan dochnoch ein kleiner Silberstreif am Horizont ab: Es wird mitangeblich gutem Erfolg gegen Krebs, Lepra und AIDSeingesetzt.

    Offensichtlich muss man in Deutschland nur krank ge-nug sein, dann bekommt man auch Medikamente, de-ren Nebenwirkungen die Erkrankung selbst dann wieeinen feuchten Pfurz aussehen lassen.

    Wenn ber eine alte Sache

    endlich Gras gewachsen ist,

    kommt sicher ein Kamel gelaufen,

    das alles wieder runter frisst

    Erich Kstner

    Neues von der Schweinegrippe I

    Wie viele Todesopfer, denken Sie, hat die Schweine-grippe in Mexiko bereits gefordert? Nach Aussage derPresse vom 6. Mai 2009 hat das H1N1-Virus etwa 160Personen auf dem Gewissen. Stimmt aber nicht inWirklichkeit waren es [damals] nur sieben!

    Diese Zahl wurde sowohl von der Weltgesund-heitsbehrde (WHO) als auch dem mexikanischenGesundheitsminister Jose Angel Cordova besttigt. DieWHO-Sprecherin des Programms fr Patienten-sicherheit, Vivienne Allan: Leider sind diese Informa-tionen [von ber 150 Todesopfern] falsch und so etwaskann schon mal vorkommen, aber es handelt sich nicht

    um Informationen der WHO. Ich stelle klar: es gibt bis-her sieben Todesopfer und alle stammen aus Mexiko.

    Seitdem ist es auch in den USA zu einem ersten Totengekommen, dennoch ist das kaum der Stoff, aus demeine Pandemie ist: Trotzdem hat die WHO ihren Alarm-zustand fr die Schweinegrippe auf die Stufe 5 erhht,da es in mindestens zwei Lndern zu einer bertra-

    gung von einem Menschen zum anderen gekommenist.

    Schon orakelt die britische Regierung, eine Schweine-grippepandemie knnte bis zu 750.000 Briten das Le-ben kosten und der Gesundheitsminister seiner Maje-stt berichtete dem Unterhaus, die Zahl der mexikani-schen Todesopfer H1N1-betrge 89. Aber da lag erwohl um den Faktor 12 daneben.

    Ja, wie sagt mein Lieblings-Pizzabcker immer?

    Se non vero, ben trovato - Wenn es auch nichtwahr ist, so ist es doch gut erfunden

    Werden Sie aktiv und verhindern Sie das Verbotvon effektiven Vitamin- und Mineralstoff-prparaten

    Auch wenn wir in letzter Zeit wenig davon gehrt ha-ben: Nach wie vor sind die EU-Brokraten auf dem be-sten Wege, unsere Therapiefreiheit massiv zu unter-graben, indem sie die Produktion und den Verkauf vonNahrungsergnzungsmitteln, insbesondere von Vit-amin- und Mineralstoffprparaten in therapeutisch wirk-samen Dosen zu verbieten. Aus diesem Grunde ist es

    von extremer Wichtigkeit, dass sich alle Brger Euro-pas GEGEN diesen Schritt aussprechen jetzt und hier!Wer sein Recht sichern will, auch morgen noch freidarber entscheiden zu knnen, welche Nahrungs-ergnzungsmittel er in welcher Dosierung erhalten undverwenden kann, sollte sich jetzt der aktuellen Kampa-gne der Alliance for Natural Health (ANH) anschlieenund eine Petition gegen restriktive Manahmen der EUunterzeichnen.

    brigens: Weiterfhrende Informationen zum Codexalimentarius dieses Mal sogar auf Deutsch findenSie hier:

    h t t p : / / w w w . l a l e v a . o r g / d e / 2 0 0 4 / 0 9 /codex_alimentarius_aus_verbrauchersicht.html

    Und so werden Sie aktiv:

    Besuchen Sie die Petitions-Webseite der ANHunter http://www.ipetitions.com/petition/anh-vitaminrestrictions/index.html

    Auf dieser Seite finden Sie den Wortlaut der Petition leider einmal mehr in englischer Sprache. Einedeutsche bersetzung des Textes finden Sie weiterunten

    Auf der unteren Hlfte der Webseite knnen Sie

    die Petition unterzeichnen (Sign the Petition) Dazumssen Sie den beiden folgenden EingabefeldernIhren Namen (*Name) und Ihre E-Mail-Adresse

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    (*EMail) angeben. In den Kasten darunter(Comments) knnen Sie ggf. noch einenKommentar einfgen.

    Abschlieend setzen Sie unter Umstnden nochein Hkchen in die beiden Checkboxen. EinHkchen im ersten der beiden Felder (Display myname as anonymous on the signatures list) sorgt

    dafr, dass Ihr Name anonym bleibt und in der Listeder Unterzeichner nicht aufgefhrt wird. Im zweitenFeld (Yes, I want iPetitions to contact me on similarcampaigns or petitions) knnen Sie sich dafrentscheiden, dass man Sie ber weitere Petitioneninformiert.

    Klicken Sie abschlieend auf den grnen Buttonmit der Aufschrift Submit - das war es denn auchschon [fast].

    Denn: Um wirklich erfolgreich zu sein, sollten Sie auchFreunde und Bekannte auffordern, sich an dieser Peti-

    tion zu beteiligen entweder, indem Sie diese direktund unter Verweis auf die pHakten persnlich anspre-chen oder indem Sie auf das gelbe Feld mit der Auf-schrift Tell a friend about this petition und dem Brief-umschlag-Symbol klicken. Sie werden auf eine andereSeite weitergeleitet wo Sie Ihren Namen, Ihre E-Mail-Adresse und noch eine kurze Nachricht an den Emp-fnger einfgen knnen, was wohl Sinn machen drfte

    Auch hier schliet der Klick auf den Submit - ButtonIhre Aktion ab

    Und damit Sie nicht befrchten mssen, mit Ihrer Akti-on fr den Rest Ihres Lebens ein Abonnement nutzlo-

    ser Dinge bestellt zu haben, folgt hier die angekndigtebersetzung.

    Die Petition

    Diese Petition hat das Ziel, sich positiv auf die Bem-hungen der Europischen Kommission aus-zuwirken,fr alle 27 Mitgliedsstaaten der EU verbind-liche Hchst-grenzen des Vitamin- und Mineral-stoffgehalts vonNahrungsergnzungsmitteln festzu-legen

    Verfahren des Risikomanagements, die derzeit von der

    Europischen Kommission und der European FoodSafety Authority fr die Festsetzung dieser erlaubtenObergrenzen (MPLs = Maximum Permitted Levels) inBetracht gezogen werden, drften ohne Rechtfertigungdie Menge zahlreicher Schlsselvitaminen begrenzen,die tglich von Millionen Menschen zur Frderung ihrerGesundheit eingenommen werden.

    Daher ruft die Alliance for Natural Health zu Modifika-tionen dieser Risikomanagementverfahren auf, um ei-ner Diskriminierung von Nahrungsergnzungsmittelnvorzubeugen, die Jahrzehnte lang zum Wohle aller inBereichen Europas und der restlichen Welt verwendet

    worden sind.Werden diese Methoden nicht verndert, knnte dieRegelung, die dann im Jahre 2010 in Kraft treten wird,

    Sie daran hindern, ausreichende Mengen an Mikro-nhrstoffen zu erhalten, um die eigene optimale Ge-sundheit zu gewhrleisten. So laufen wir z. B. Gefahr,dass die erlaubten Zufuhrmengen fr Beta-Karotin aufeinen Wert begrenzt werden, der in zwei Mhren zufinden ist, fr Selen wre dann eine Menge erlaubt, wiesie in zwei Paranssen vorkommt.

    Deswegen: Unterzeichnen Sie jetzt diese Petition, da-mit die Europische Kommission, europische Regie-rungen, die European Food Safety Authority und Mit-glieder des Europarlaments darber informiert werden,wie Sie ber Ihre Rechte auf eine natrliche Gesund-heit denken. Bitte geben Sie diese Petition an so vieleweitere Personen wie mglich weiter, damit unsere Stim-men laut und deutlich gehrt werden.

    Ihr Votum liefert darber hinaus auch der CodexAlimentarius-Kommission ein Feedback fr die laufen-de Entwicklung einer globalen Richtlinie fr Vitamineund Mineralstoffe in Nahrungsergnzungsmitteln , die

    sich eng an den europischen Vorgaben orientierenwird.

    Neues von der Schweinegrippe II

    Die Schweinegrippe-Epidemie knnte ein weiteres Er-gebnis menschlichen Versagens und Irrens sein. Dasist nicht etwa die Meinung irgendeines Irren, sonderneines Mannes, der mageblich an der Entwicklung desGrippemittels Tamiflu mitgewirkt hat. Nach Aussage vonAdrian Gibbs knnte das H1N1-Virus vom Menschenhergestellt und wegen eines Laborunfalls auf den Men-schen bergesprungen sein.

    Gibbs, der sich seit mehr als 40 Jahren mit der Evoluti-on von Erregern beschftigt hat, will ber diese Hypo-these eine Arbeit verffentlichen, nach dem er sich mitder genetischen Blaupause des Schweingerippevirusbeschftigt hat. Eine der logischsten Erklrungen lau-tet, dass dahinter eine Freisetzung aus einem Labora-torium steckt, berichtete er Reportern von Bloomberg

    Viren werden allgemein auf Eiern gezchtet und Gibbsvermutet, dass der neue H1N1-Typus sich zufllig ent-wickelt haben knnte, bevor er auf den Menschen ber-tragen wurde. Wie er entdeckt hat, mutiert das Virus

    dreimal schneller, als sein engster Verwandter, der imSchweinen zu finden ist, was darauf schlieen lsst,dass sich das Virus auerhalb von Schweinen entwik-kelt hat.

    Das wre nicht das erste mal, dass ein Virus aus ei-nem Labor ausbrechen konnte. Erst Anfang des Jah-res hatte sich das Vogelgrippe-Virus in eine ChargeImpfstoffe gegen die normale saisonal Grippe ein-schleichen knnen, die in 18 europischen Lndern zurAuslieferung kommen sollte.

    Einige Wissenschaftler nehmen auch an, dass die rus-

    sische Grippeepidemie des Jahres 1977 ausbrach,nachdem ein Virus irrtmlicher Weise aus einem Laborfreigesetzt worden war.

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    Wie falsches Sonnenlicht Ihnen Vitamin Draubt

    Wie treue Leser der pHakten wissen werden, ist Vit-amin D eines der wenigen Wundervitamine, die wirk-lich ihrem Namen gerecht werden knnten. Dieses fett-lsliche Vitamin wird vom menschlichen Krper produ-

    ziert, sobald die Haut den UV-Strahlen der Sonne aus-gesetzt wird. Rein theoretisch reichen tglich einigeMinuten Sonnenlicht auf unserer Haut, um fr ausrei-chend Vitamin D zu sorgen.

    So weit so gut.

    Was aber wre, wenn man Ihnen erzhlen wrde, dasseine falsche Art von Sonnenlicht dafr sorgen knnte,dass unsere Vitamin D-Spiegel sinken?

    Lasst die Sonne herein aber nicht durch die Fen-ster!

    Grundstzlich mssen wir zwischen den beiden wich-tigsten Formen von ultravioletten Strahlen im Sonnen-licht unterscheiden: UVA- und UVB-Strahlung. Beidehaben eine vllig unterschiedliche Wellenlnge undbeeinflussen unseren Krper daher auf unter-schiedliche Art und Weise.

    UVA-Strahlung hat eine Wellenlnge von etwa 320 400 Nanometer, UVB-Strahlung von 280 320Nanometer. (Der Begriff Wellenlnge bezeichnetganz einfach die Entfernung, die eine Wellezurcklegen muss, bevor sie sich wiederholt(Wellental => Wellental), ein Nanometer entsprichtdem millionsten Teil eines Meters.

    Die UVB-Strahlung bildet in der Haut die Vorstufedes Vitamin D, aber zu v iel UVB-Strahlung lsteinen Sonnenbrand aus. Im Gegensatz dazu bietetdie UVB-Strahlung praktisch keine Vorteile, abersie kann ber lngere Zeit die Haut faltig und leder-hnlich machen (und sorgt zudem fr dieleckereBrunung der Haut. Diese UVB-induzierten Sch-den knnen ein Melanom auslsen, die gefhr-lichste und tdlichste Form von Hautkrebs.

    Zudem ist die UVA-Strahlung auch kein Sommerding.Anders als UVB ist sie ganzjhrig prsent sogar an

    bedeckten Tagen und kann auch durch de Fensterhindurch wirken.

    Und hier beginnt die ganze Chose interessant zu wer-den.

    Denn Fensterglas kann das meiste der UVB-Strahlungblockieren, aber nur sehr wenig UVA.

    Und was kmmert uns das? Das Vitamin D wird [nur]unter UVB-Einfluss gebildet, whrend UVA- Strahlungdas Vitamin D zerstrt.

    Ein cleverer Trick

    Na das ist mal wieder typisch, hre ich Sie sagen.Und tatschlich ist es typisch, wie erstaunlich unserKrper ist. Denn das Verhltnis von UVA- zu UVB-Strah-

    lung im natrlichen Sonnenlicht hilft den Krper dasGleichgewicht zu wahren. Man knnte es auch als eineArt Schutzmechanismus betrachten, der unseren Kr-per vor einer berdosierung mit Vitamin D bewahrt,wenn wir im Freien sind. Wenn Sie aber Sonnenlichtausgesetzt sind, dass durch Fenster kommt in IhremBro, Ihrem Haus oder Ihrem Auto erhalten Sie reich-

    lich UVA- und fast keine UVB-Strahlen .Eine berbelastung durch UVA kann zu erheblichengesundheitlichen Problemen fhren, da sie neben derVernichtung von Vitamin D auch noch zu oxidativemStress fhrt. UVA ist einer der Hauptverantwortlichenfr Hautkrebs und erhht die Photoalterung der Haut(Photoalterung ist ein anderes, bses Wort fr Bru-nung). Sie knnen tatschlich ausreichend Vitamin Dproduzieren, ohne dabei braun zu werden, da die Wel-lenlnge der UVB-Strahlung Ihre Melaninpigmente nichtzur Hautbrunung anregt.

    Wenn Sie sich im Freien bewegen und dabei

    braun werden, erhalten Sie gleichzeitig gengend UVA-und UVB Strahlung und haben so kein Problem. WennSie aber im Haus sind und sich Sonnenlicht ausset-zen, das durch das Fensterglas gefiltert wird, steigernSie Ihr Risiko fr eine Reihe von gesundheitlichen Pro-blemen, in erster Linie Hautkrebs, da die UVA-Strah-lung uerst effektiv Ihr Vitamin D vernichtet und Sienichts von den gesunden UVB- Strahlen auf-nehmenknnen. Und glauben Sie nicht einmal fr eine Sekun-de, dass ein Solarium dieses Problem beseitigen knn-te. Denn wenn Sie unter dem UVA-Asi-Toaster liegen(und die meisten dieser Gerte setzen vor-wiegend

    UVA-Strahlung und vergleichsweise nur sehr wenigUVB-Strahlung frei), eliminieren Sie in krzester Zeitdas Vitamin D in Ihrem Krper keine gute Idee

    Das gibt dem Begriff Turbo-Bruner doch gleich eineganz andere Konnotation, Oder ?

    Das Kind mit dem Bade ausschtten

    Wenn UVB-Strahlen auf Ihre Haut treffen, wird einCholesterinabkmmling in Ihrer Haut in Vitamin D3umgewandelt. Dieses Vitamin D3, das auf der Oberfl-che der Haut entsteht, gelangt nicht sofort in Ihr Blut,denn es muss erst von der Hautoberflche ins Blut ab-

    sorbiert werden.Wie neue Untersuchungen gezeigt haben, kann es biszu 48 Stunden dauern, bis die Mehrheit des VitaminsD3, das als Folge der UVB-Strahlung entstanden ist,absorbiert worden ist. Wer also badet oder sich duscht,wscht dadurch reichlich Vitamin D von der Haut undreduziert somit die positive Wirkung der Sonnenstrah-len. Wer also seinen Vitamin D- Spiegel optimierenmchte, sollte sich zwei Tage nach der Sonnenexposi-tion nicht waschen.

    Das hlt den Krper zwar gesund, knnte aber durch-aus die soziale Isolation des Einzelnen nach sich zie-hen, weshalb wohl niemand von uns freiwillig 48 Stun-den auf Bad oder Dusche verzichten wrde.

    Aber es gibt einen Ausweg: Man muss lediglich dafr

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    sorgen, dass nur die Krperteile eingeseift werden, diees wirklich ntig haben: Die Achselhhlen und der In-timbereich!

    Alles ganz einfach

    Wie bereits mehrfach berichtet, kann man die Wirkun-gen einer ausreichenden Vitamin D-Zufuhr mit Fug und

    Recht sensationell bezeichnen und die optimalste Me-thode zur Deckung des Vitamin D-Bedarfs ist einmalmehr auch die natrlichste: mit Hilfe der Sonne. Wiewir aber soeben erfahren haben, ist diese Methode nichtganz einfach und man muss dabei vieles bedenken.

    Deswegen sollte man besonders auf die folgendenPunkte achten:

    Zur Optimierung der Vitamin D-Spiegel sollte mansich so oft und so lange wie mglich im Freienaufhalten.

    Eine mgliche Alternative wre auch ein sicheres

    Solarium, das eine gut ausgeglichene Menge anUVB und UVA-Strahlen spendet. In jedem Fall sollteman darauf achten, keinen Sonnenbrand zu erlei-den

    Wer sich gegen die Sonne oder das Solariumentscheidet, muss seinen Vitamin D-Bedarf mitNahrungsergnzungsmitteln decken. Dadurch wirdnatrlich auch die Frage der Vitamin D-Absorptiondurch die Haut obsolet.

    Wer ein Vitamin D-Prparat einnimmt, sollte regel-mig seine Vitaminspiegel im Blut kontrollierenlassen, um einer mglichen berversorgung

    vorzubeugen.

    Neues von der Schweinegrippe III

    Obwohl sie als Schweinegrippe bekannt ist, knnenSchweine an dieser neuen Grippe nicht erkranken.Was also passiert, wenn man ein Schwein mit dem (an-geblichen) Erreger infiziert?

    Um das herauszufinden, injizierten Wissenschaftler ei-nem Wurf 22 Tage alter Ferkel das H1N1-Virus, das frdie aktuelle Schweinegrippe verantwortlich gemachtwird bzw. mit dem ungefhrlicheren H3N2-Virus.

    Wie auch bei uns Menschen traten bei den Schweinendaraufhin grippehnliche Beschwerden wie laufendeNasen (Entschuldigung, natrlich Rssel), Husten, Nie-sen und Entzndungen der Bindehute auf.

    Und genau so wie bei uns dauerten diese Symptomeweniger als eine Woche an und keine der Schweinestarb.

    bergewicht und Magenbypass: Vom Regenin die Traufe

    Das bergewicht seiner Brger ist (oder scheint zumin-

    dest) fr Grobritannien zum Problem zu werden (wirhatten darber bereits in den pHakten berichtet). Einmindestens aber ebenso groes Problem scheint die

    steigende Zahl von operativen Eingriffen zu sein, de-nen sich bergewichtige unterziehen. Denn auch die-se Eingriffe haben ihre ganz eigenen Unwg-barkeiten.

    Ein Paar pHakten zu diesem Thema:

    Im Jahre 2006 wurden in Grobritannien 24% derErwachsenen (16 Jahre und lter) als adips (kli-

    nisch bergewichtig) klassifiziert. Das entsprichtseit 1993 einer Zunahme von 15 %.

    Im gleichen Jahr galten 16 % der Kinder ( 2 15Jahre) als adips, hier betrug die Zunahme imgleichen Zeitraum 11 %

    Im selben Jahr wurden 1 Million rezeptpflichtigeArtikel zur Behandlung der Adipositas verteilt. Seit1999 hat sich die Zahl der Verordnungen mehr alsverachtfacht!

    Und schlielich ist auch die Zahl der Personen diesich zum Abnehmen fr eine Operation entschieden

    im wahrsten Sinne des Wortes explodiert. Daszweitgrte private Krankenhaus Grobritanniensfhrte in den sechs Monaten bis zum Mrz 200872 % mehr Abnehm- Operationen durch, als imgleichen Zeitraum des vorhergehenden Jahres.Wie der National Health Service (NHS) berichtete,fhrte er 2008 2.724 solcher Eingriffe durch eine36%ige Steigerung gegenber 2007.

    Wir haben ein Problem

    Bekannter Weise stellt eine Adipositas (krankhaftesbergewicht) eine erhebliche gesundheitliche Gefahrdar, da sie die Wahrscheinlichkeit von Diabetes, Blut-

    hochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall erhhen kann.Wie die Forschung zeigt, hat die Zunahme von berge-wichtigen Personen in Grobritannien zugleich eineZunahme der Diabeteserkrankungen vom Typ II be-wirkt.

    Aber bergewicht steigert nicht nur die Gefahr vonFolgeerkrankungen, es erhht zudem die Sterb-lichkeitsrate. Junge Erwachsene mit einem Body MassIndex (BMI) von 35 und mehr haben ein doppelt so ho-hes Sterberisiko, wie ihre normalgewichtigen Altersge-nossen. Wie das National Audit Off ice (NAO) schtzt,starben 1998 mehr als 30.000 Personen an den Fol-gen einer Adipositas, das sind 6 % aller Todesflle. Undwie Untersuchungen eines Komitees des Unterhauseszeigten, waren diese Zahlen 2004 auf 34.000 Todesfl-le bzw. 6,8 % gestiegen.

    Nur wenige Alternativen

    Aber wie bereits angedeutet ist auch der chirurgischeWeg aus der Fettleibigkeit recht steinig. Wie ein Be-richt aus den USA zeigt, kommt es bei 4 von 10 Patien-ten, die sich einer Bypass-Operation des Magens un-ter-zogen haben, zu Komplikationen. Typische Proble-me sind Brche der Bauchdecke, Infektion und Verdau-

    ungsprobbleme wie Sodbrennen, Erbrechen und Durch-flle.

    W ie eine weitere amerikanische Studie der Univer-

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    sitt Arkansas gezeigt hat, kann es nach solchen Ein-griffen auch zu neurologischen Problemen kommen. Amhufigsten ist hier eine so genannte Myelopathie, eineStrung des Rckenmarks, durch die es zum Verlustvon Gefhlssinn und/oder Mobilitt kommen kann. Dieersten Anzeichen einer solchen Myelopathie beginnenheimtckischer Weise erst 10 Jahre nach der Operati-

    on. Aber auch andere neurologische Anom-alitten kn-nen nach Aussagen des Forscherteams nach einemMagenbypass auftreten:

    Enzephalopathien fortschreitender Verlust derkognitiven Fhigkeiten, Gedchtnisverlust,Konzentrationsstrungen und Verlust des Bewuss-tseins

    Neuropathie des Sehnervs - fortschreitenderSehverlust

    Polyneuropathie Lhmung als Folge von Entzn-dungsprozessen des Nervensystems

    Der gemeinsame Nenner aller genannten Strungenscheint ein Nhrstoffmangel zu sein. wobei eine Kor-rektur der Mangelzustnde allerdings keine Besserungbringt. Das ist wieder ein klassisches Beispiel dafr,dass man immer mit Ernhrungsproblemen zu rech-nen hat, wenn man sich in essentielle Bereiche desmenschlichen Krpers einmischt.

    Weitere gesundheitliche Gefahren:

    tiefe Venenthrombosen: Ein Zustand, bei dem sichim unteren Teil des Krpers (Beine) ein Blutpropfbildet. Wenn man diese Thrombose unbehandelt

    lsst, kann das fatale Folgen haben. Eine Venen-thrombose wird hufig durch einen lngerenZeitraum von Inaktivitt provoziert

    Infektionen der Nhte oder Inzisionen (Schnitt-stellen)

    Lungenembolien eine Thrombusbildung in denLungengefen, oftmals durch eine tiefe Venen-thrombose ausgelst

    Anastomoseninsufizienz die Verbindungsnhtezwischen Magen(rest) und Dnndarm werdenundicht, im Ernstfall kann das zu einer Peritonitis

    (Bauchfellentzndung) kommen.Geschwre des Gastro-Intestinatrakts (Mage