Phosphorversorgung der OÖ. Grünlandflächen - · PDF fileder Praxis, die vom CEWE-Labor in Nussbach, OÖ, in ... Beprobungsdichte Grünland ha % Anzahl Bodenproben % 1 Bodenprobe

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18. Alpenlndisches Expertenforum 2013, 29 32 ISBN: 978-3-902559-98-2

Phosphorversorgung der O. Grnlandflchen - Ergebnisse der O. Landesbodenuntersuchung 2009 - Konsequenzen fr die Beratung

Franz Xaver Hlzl1*

1 Boden.Wasser.Schutz.Beratung,LandwirtschaftskammerO.,AufderGugl3,A-4021LINZ* Ansprechpartner: DI Franz Xaver HLZL,[email protected]

Lehr-undForschungszentrumfrLandwirtschaft Raumberg-Gumpenstein

EinleitungAusgelst durch den Klimawandel und die gefor-derten Klimaschutzmanahmen, der Entwicklungvon geeigneten Anpassungsstrategien, strittigen DiskussionenumabnehmendeHumusgehalte, zu-nehmender Konkurrenz vonNahrungsmittel- undBioenergieproduktionund steigendenBetriebsmit-telpreisen, insbesondere bei Phosphordngern, ge-winnenkonkreteundreprsentativeBasisdatenzumStatus der Bodenqualitt an Bedeutung. Aus diesen GrndenwurdeeinBeratungsprojekt imJahr2009(Landesbodenuntersuchung)miteinemfinanziellenZuschuss fr die Betriebe bei der Durchfhrung von Bodenuntersuchungenangeboten.EinenachhaltigeundumweltgerechtePflanzenproduktionhatnebenderwiederrapidanBedeutunggewinnendenProduk-tionsfunktionaufeineneffizientenDngereinsatzundeineausgewogeneNhrstoffversorgung, sowieaufoptimaleHumusgehalteundSuregradederBdenbesonders Bedacht zu nehmen.ImRahmeneinesPUL-Evaluierungsprojekteswur-den die fr Obersterreich verfgbaren Bodendaten unter Federfhrung der AGES (Dr. Georg Dersch) und inKooperationderBodenschutzberatungderLand-wirtschaftskammerOeinerdetailliertenAuswertungunterzogen.

DatengrundlageIm Rahmen der O Landesbodenuntersuchung 2009 wurden4.654Grnlandflchenanalysiert.Davonwer-den3.610Flchenkonventionellund1.035biologischbewirtschaftet.NachdemvondenBodenprobenderLandesbodenuntersuchung 2009 die dazugehrige Betriebsnummer vorlag, war es mglich auch die jeweiligen betriebsbezogenen INVEKOS-Daten (Be-triebsgrenachAcker-undGrnland,Kulturarten

aufdemAckerland,Viehbestand,PUL-TeilnahmenaufAcker-undGrnland)denBodendatengegen-berzustellen. Somit erzielen die Datenstze eine Informationsdichte,diebislangvonsterreichischenBodendaten nicht vorlag.ZustzlichgingenweitereaktuelleBodendatenausder Praxis, die vom CEWE-Labor in Nussbach, O, in denJahren2008bis2011untersuchtwordensind,indie Auswertungen ein.Fr eine Bewertung der vorangegangenen Bewirt-schaftung sindbesonders dieVernderungen vonBedeutung. Dafr standen einerseits die Ergebnisse der Bodenzustandsinventur (BZI) des Landes O von 1993, mit einer deutlich geringeren Probenzahl, je-dochmiteinem reprsentativenBeprobungsraster,zur Verfgung. Andererseits wurden Ergebnisse von Bodenuntersuchungen verfgbar gemacht, die in der Periode 1991-1995 von der LK-O bei der damaligen Bundesanstalt frBodenwirtschaftbeauftragtwur-den. Diese Daten stammen von der interessierten Praxis,diedamalsohnefinanzielleAnreizebzw.ein-gegangeneVerpflichtungendurcheinAgrarumwelt-programmBodenanalysendurchfhrenlie.

Bodenproben von GrnlandstandortenMehrals4.600BodenprobenvonGrnlandflchenstehen zurVerfgung, imMittelwurdepro49haGrnland eine Probe gezogen (Tabelle 1).Bezogen auf den Bioanteil von 17% im Grnland sind die Bodenproben von Biobetrieben mit ber 22% et-wasberreprsentiert.Dabeiwirddaraufverwiesen,dass420ProbenvonBiobetriebenstammen,dieerstin der Periode 2002-2009 umgestellt haben. Aufder EbenederKleinproduktionsgebiete (KPG)ist in Tabelle 3 ersichtlich, dass der Bioanteil mit den ungnstigerentopografischenundklimatischenBe-

Tabelle 1: Beprobungsdichte bei Grnland nach Bewirtschaftungsform

Beprobungsdichte Grnland ha % Anzahl Bodenproben % 1 Bodenprobe pro ha GL

Grnland(GL)inO 228.101 100,00 4.645 100,0 49konventionell 189.107 82,9 3.610 77,7 52biologisch 38.994 17,1 1.035 22,3 38

schoenthalerStempel

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dingungenwiederHhenlagezunimmt(Mittel-undHochlagen des Mhlviertels, Inneres und ueres Salzkammergut).Der niedrigsteBioanteil liegt imAltheim-Obernberger und Rieder Gebiet vor. Wegen unzureichender Datenlage wurde auf KPG-Ebene vomuerenSalzkammergut,Altheim-ObernbergerGebiet,Vcklabrucker-undRiederGebietkeineVer-gleichsauswertungen durchgefhrt.

Ergebnisse

P-Gehalte am Grnland nach HauptproduktionsgebietenDie pflanzenverfgbaren Phosphorgehalte in den Hauptproduktionsgebietensindgenerellalsniedrigbis sehr niedrig einzustufen (Voralpen - MW: 25 mg P/1.000gFB;Mhlviertel-MW34mg;Alpenvorland- MW: 33 mg P). Die extensivere Nutzungsintensitt zeigtsichauchindensignifikantniedrigerenP-CAL-Gehalten in den Voralpen.

P-Gehalte am Grnland nach KleinproduktionsgebietenHinsichtlich der Nhrstoffversorgung sind die P-Gehalte sowohl indenMittellagenalsauch inden

HochlagendesMhlviertelsimMittelalsniedrig(Stu-feB27-46mgP/kg)einzustufen(MW:34mgP/1000g FB). IndenVoralpen sinddiedurchschnittlichenP-Gehalte an der Grenze zwischen Stufe A und Stufe B(ueresSalzkammergut-MW24mgP/1000gFB,InneresSalzkammergut -MW26mgP/1000gFB).ImAlpenvorlandliegtdieP-VersorgungimMittelimunterenbismittlerenBereichderniedrigenStufeB(Altheim-ObernbergerGebiet-MW:27mg/kg;Vck-labruckerGebiet-MW:28mg/kg;OberesInnviertel,Grieskirchner-KremsmnsterGebietundOZentral-raum-MW:32mg/kg;RiederGebiet:MW36mg/kg)

Tierhaltung und pflanzenverfgbarer Phosphorgehalt des GrnlandesAufGrnlandwerdenfastausschlielichWirtschafts-dnger aus der Rinderhaltung ausgebracht. Dement-sprechendmoderatistderEffektaufdieP-GehalteimBoden. Relevant sind wegen der Probenzahlen nur dieZeilenmiteinemGVE-BestandvonimMittel1-2GVE/ha. Im Alpenvorland und Mhlviertel steigen die P-Gehalteum3-8mg/kg, indenVoralpendeutlichstrker,ausgehendvoneinemvielniedrigerenNiveau(Tabelle 4). Auch bei sehr hohem Rinderbestand ver-bleibendieP-GehalteimMittelinderniedrigenStufeB(26-46mgP/kg).

Tabelle 3: Beprobungsdichte bei Grnland nach KPG und Bewirtschaftungsform

biolog. bewirt. Proben von 1 Bodenprobe pro 1 Bodenprobe pro Hauptproduktionsgebiet GLinha GL(in%) biolog.GL(%) habiolog.GL hakonvent.GL

Voralpen 46.864 20,0 29,2 60 99Mhlviertel 91.206 22,0 25,9 27 34Alpenvorland 90.031 10,6 11,0 69 72

Tabelle 2: Beprobungsdichte bei Grnland nach HPG und Bewirtschaftungsform

biolog. bewirt. Proben von 1 Bodenprobe pro 1 Bodenprobe pro Kleinproduktionsgebiet GLinha GL(in%) biolog.GL(%) habiolog.GL hakonvent.GL

ueresSalzkammergut 13.351 18,7 27,8 166 278Inner.Salzkammergut,Eisenw. 33.513 20,6 29,4 49 78Mittellagend.Mhlviertels 53.443 19,9 22,8 25 30HochlagendesMhlviertels 37.763 24,8 31,7 29 41OberesInnviertel 20.616 13,0 12,4 51 48Altheim-Obernberger-Gebiet 2.731 7,6 19,2 41 120RiederGebiet 24.920 8,3 6,2 109 80VcklabruckerGebiet 16.099 11,6 6,8 233 129Grieskirchen-Kremsmnster 18.581 10,5 10,1 70 67Obersterr.Zentralraum 7.084 11,3 24,3 31 78

Tabelle 4: GVE-Bestand und P-CAL-Gehalt (mg/kg) auf Grnland nach HPG

Grnland alle Daten Alpenvorland (b) Mhlviertel (b) Voralpen (a) GVE-Klassen Mittel s n Mittel s n Mittel s n Mittel s n

GVEbis0,25 37bc 34 83 31a 16 28 40ab 40 55 GVE0,25-0,75 29a 19 186 29a 21 25 32a 19 131 16a 9 30GVE0,75-1,25 30a 19 1686 29a 23 296 32a 18 1121 20ab 13 269GVE1,25-1,75 33ab 22 2038 33a 25 665 34a 20 1191 30ab 25 182GVE1,75-2,25 36abc 30 612 37a 22 225 35a 32 337 42b 43 50GVEber2,25 42c 22 40 39a 21 20 47b 25 17 35ab 16 3Gesamt 32 23 4645 33 24 1259 34 22 2852 25 23 534

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Vergleich der Bewirtschaftungsform: Konventionell vs. BiologischIndreidervierausgewhltenRegionensinddiemitt-lerenP-CAL-Gehalte (Mittelwert,Median) aufdenBio-Flchensignifikantum4-9mg/kgniedriger,indenHochlagendesMhlviertelsliegtkeinrelevanterUnterschiedvor,auchderMedianistmit30mgP/kgbeibeidenSystemenident(Tabelle 5). Insbesondere in den Voralpen sind die Gehalte sehr niedrig, die meis-tenFlchensowohlBioalsauchKonvbefindensichindieserGehaltsstufeA(kleiner26mgP-CAL/kg).BeimVergleichderBewirtschaftungssysteme ist zubedenken,dasseinerheblicherAnteildeskonv.be-wirtschaftetenGrnlandesanderManahmeVerzichtertragssteigernderBetriebsmitteloftmals seit1995teilnimmt.

Entwicklungstrends der Bodenpara-meter auf Basis aller verfgbaren Daten zwischen 1991-1995 und 2008-2011DiepflanzenverfgbarenPhosphorgehalte sindge-nerell auf Grnland niedrig. Das wird auch durch die CAL-Methode mit verursacht, weil damit der

organische P-Pool nicht erfasst wird. Diese niedrige Versorgungslage wurde bereits in der Vergangenheit undaktuellaufdenO.Grnlandflchengefunden.DerMittelwertundderMedianderaktuellenDatenliegenum5bzw.um4mgP/kgniedrigeralsbeidenVergleichsdatenstzen von vor 1995 (Abbildung 1). Die CAL-Methode spiegelt jedoch recht gut die in den letztenJahrenkonstatiertenegativeP-BilanzauchaufGrnland wieder.

Zusammenfassung der ErgebnisseDas inVerwendung stehendeExtraktionsverfahren(CAL-Methode) hat fr die Bewertung des Dnge-bedarfes den Nachteil, dass der organische P-Pool desBodensnichterfasstwird(Steffenset al. 2010). Wegen der intensiven Durchwurzelung durch eine dichteGrasnarbeunddes synchronenVerlaufsdesP-Bedarfes des Grnlandes mit der P-Mineralisierung ausdemBodenpoolwhrendderVegetationdrftedahermitdiesemVerfahrendieP-Pflanzenverfgbar-keitfrGrnlandunterschtztwerden.Auf Grnland ist die P-Versorgung in den Voralpen mit 25mgP-CAL/kgsehrniedrig(StufeA